Nr. 5 | 2006 - bei swissendurance.ch!
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SM Holzikon<br />
Regen reiten ist immer no<strong>ch</strong> besser, als mit dem Pferd im Rregen zu stehen. Johnny<br />
hatte allerdings un<strong>bei</strong>rrt ein zweites Frühstück aus Sugarbeet, etwas Kraftfutter und Heu<br />
verdrückt, dazu ein paar Karotten und Äpfel und Gras.<br />
I<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>te in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit, meine lei<strong>ch</strong>t pappig gewordene Checkkarte in einen<br />
trockeneren Unters<strong>ch</strong>lupf zu manövrieren. Trotz Gore-Tex waren die Tas<strong>ch</strong>en meiner<br />
Jacke innen feu<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> selber fühlte mi<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t trocken an, dank der Regenhosen,<br />
Gummistiefel und Regenjacke.<br />
Dann ging es wieder los. Unterdessen waren au<strong>ch</strong> EVG Reiter unterwegs. Nun konnte<br />
man für den DRF offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> die 30-km Strecke reiten. Es s<strong>ch</strong>ien<br />
no<strong>ch</strong> särker zu regnen als zuvor, das Raus<strong>ch</strong>en des Wassers auf den Blättern war ein<br />
ewiger Begleiter. Jedenfalls war für Johnny (und halt au<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>) ständige Bewässerung<br />
gewährleistet. Modell «Niagara» we<strong>ch</strong>selte ab und zu auf «Sanftes Berieseln», aber nie<br />
für lange.<br />
Gegen Ende meiner zweiten Runde hörte es tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu regnen auf! Unglaubli<strong>ch</strong>,<br />
aber bloss no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t hoffen! I<strong>ch</strong> behielt die Regenkleidung au<strong>ch</strong> für die dritte und<br />
letzte Runde an, aber es blieb fast ganz trocken; ausser dem Wasser von den Bäumen<br />
und Ästen – damit man es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t abgewöhnte. Jetzt bliess dafür zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> ein<br />
Wind. I<strong>ch</strong> hatte Johnny si<strong>ch</strong>erheitshalber eine Nierendecke angezogen, aber er s<strong>ch</strong>witzte<br />
drunter dann allzu sehr, und da es ni<strong>ch</strong>t mehr regnete, klappte i<strong>ch</strong> die na<strong>ch</strong> vorne und<br />
setzte mi<strong>ch</strong> halt drauf, was eigentli<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t angenehm war.<br />
Im Ziel s<strong>ch</strong>ien mir Johnny immer no<strong>ch</strong> genau so fris<strong>ch</strong> und munter wie zu Beginn unseres<br />
Rittes, jedenfalls ausges<strong>ch</strong>nauft und trocken. Wie au<strong>ch</strong> <strong>bei</strong> den ersten <strong>bei</strong>den Kontrollen<br />
konnte i<strong>ch</strong> ihn glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Absatteln und kurzen lei<strong>ch</strong>ten Halsabs<strong>ch</strong>wammen den<br />
Tierärzten zur S<strong>ch</strong>lusskontrolle präsentieren (Die Tierärzte waren zum Glück in der<br />
Reithalle drin installiert). S<strong>ch</strong>lusspuls 47 weniger als 6 Minuten na<strong>ch</strong> Zielüberquerung<br />
– da kann man zufrieden sein. Fast se<strong>ch</strong>s Stunden waren wir unterwegs gewesen, plus<br />
die Wartezeiten und alles drum und dran – ein langer Tag! Zwei lange Tage; ein weiterer<br />
Endurance Anlass zu Ende – mit nur no<strong>ch</strong> einem weiteren auf dem Programm in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz diese Saison: Claro am 15. Oktober. Die Chancen, dass das Wetter dort besser<br />
ist, sind allemal gut. Wir werden sehen.<br />
Neben<strong>bei</strong> gehört; unsportli<strong>ch</strong> und s<strong>ch</strong>ändli<strong>ch</strong><br />
Gesunder Ehrgeiz ist gut, aber ni<strong>ch</strong>t auf Kosten des Sportes und der Kamerads<strong>ch</strong>aft.<br />
Die Pferdewo<strong>ch</strong>e verteilt Hufeisen. Ein einziges davon bedeutet «unten dur<strong>ch</strong>» und pfui.<br />
I<strong>ch</strong> würde au<strong>ch</strong> nur ein Hufeisen verteilen für die Reiterin im CEN, wel<strong>ch</strong>e unterwegs<br />
zu einer anderen gesagt hat: «I<strong>ch</strong> weiss ni<strong>ch</strong>t, was du hier eigentli<strong>ch</strong> verloren hast, du<br />
kannst ja eh ni<strong>ch</strong>t gewinnen.» Die betreffende Reiterin sollte si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ämen!<br />
Die angespro<strong>ch</strong>ene Reiterin war übrigens gut klassiert, ihr Pferd war na<strong>ch</strong> dem Rennen<br />
immer no<strong>ch</strong> in einem sehr guten Zustand. Dies nur als Denkanstoss ... Esty H. Saenger<br />
24 SEN 5-<strong>2006</strong>