Kriegs- und Nachkriegszeit - Wedemark-Chroniken
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Weiter aus der Schulchronik:<br />
"Acht weitere Bomben im Gelände hatten keinen nennenswerten Schaden verursacht.<br />
Bei Luftkämpfen, die sich am 29. April 44 über der Gegend abspielten, wurde Mohlfelds<br />
Scheune durch Bordwaffen in Brand geschossen. Obgleich sich nur wenig Stroh darin befand,<br />
brannte sie bis auf die Umfassungsmauern nieder.<br />
Es wird ferner von Flugzeugabstürzen in der Nähe des Dorfes berichtet. Ein feindlicher Bomber<br />
kam im November 1943 nördlich vom Dorf in der Nähe der Zellstraße herunter. Die Motoren lagen<br />
weit verstreut in der Gegend umher. Die achtköpfige Besatzung im Inneren war tot. Ein 9. Mann<br />
der Besatzung, der wahrscheinlich herausgeschleudert war, wurde viel später anderswo im Gelände<br />
aufgef<strong>und</strong>en. Auch über dem Moore war zu anderer Zeit ein Flugzeug abgestürzt;<br />
Nachforschungen <strong>und</strong> Bergungsarbeiten werden dabei noch lange Zeit nach dem Kriege von den<br />
Engländern unternommen.<br />
War der Ort infolge der zunehmenden Luftangriffe oftmals in Angst <strong>und</strong> Schrecken versetzt<br />
worden, so waren die <strong>Kriegs</strong>schäden am Ende doch erträglich geblieben. Anders sah es dagegen<br />
mit den Verlusten an Menschen aus, die als Soldaten an die Fronten gezogen waren; hier hat<br />
der unerbittliche Krieg dem kleinen Heidedorf ebenfalls einen hohen Tribut abgefordert."<br />
Vorm Moor war ein Scheinflughafen errichtet worden, der aber nicht angenommen<br />
wurde. Eine Scheinwerferstellung befand sich an der Wegbiegung des Feldweges<br />
nach Schlage. Die Wiechendorfer hatten sich Erdbunker gebaut; die meisten Männer<br />
waren eingezogen.<br />
Aus H. Mohlfelds Aufzeichnungen:<br />
"Wiechendorf im Kriege zweiter Weltkrieg 1939-45:<br />
Eingezogen Bernhard Mente Infantrie<br />
Heinrich Mohlfeld Artillerie gefallen 03.02.1944<br />
Kurt Mohlfeld Artillerie<br />
Heinrich Schnehage Infantrie gest. 12.02.1946 (Lazarett Jugosl.)<br />
Friedrich Dettmering Artillerie gefallen 15.02.1945 (vermißt)<br />
Walter v.d.Wroge Artillerie<br />
Heinrich Prendel Infantrie<br />
Heinrich Müschen Infantrie gefallen 21.08.1944 (Belgien)<br />
Georg Müschen Artillerie gefallen in Rußland<br />
Willi Müschen Infantrie gefallen in Rußland<br />
Ernst Rischmann Infantrie gefallen 12.07.1944 in Rußland<br />
Friedel Giesemann gefallen 30.10.1942 in Rußland<br />
Heinrich Giesemann gefallen 12.07.1944 in Rußland<br />
Louis Giesemann gefallen 19.10.1946 (Ostpreußen)<br />
In Gefangenschaft:<br />
Bernhard Mente Amerika 4 Jahre<br />
Kurt Mohlfeld Sibirien 6 Jahre<br />
Walter v.d.Wroge Polen 4 Jahre<br />
Heinrich Prendel Rußland Wolga 4 Jahre<br />
Bei der Heimat Flak – Scheinwerfer in Wiechendorf: Heinrich Mente, Fritz Harke<br />
Eingezogen, aber gleich zurück: Heinz Cohrs."<br />
Am ersten Weltkrieg 1914/1918 nahmen lt. Scherenb. Schulchronik (Wiechendorf betreff.) teil:<br />
Heinrich Mohlfeld, v.d.Wroge, Ludwig Schnehage, Gustav Mente, Heinrich Schnehage,<br />
Heinrich Göries, Heinrich Mußmann, Georg Müschen, Fritz Giesemann.<br />
Gefallen: Ferdinand Schmalstieg, im Lazarett gestorben: Fritz Harke."<br />
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