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Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die ...

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Der Pfarrkauz meint ...<br />

Das Weihnachtsevangelium<br />

für Kinder<br />

Gesch<strong>ich</strong>te vom Weihnachtsl<strong>ich</strong>t<br />

könnten, durch <strong>die</strong> sogenannte<br />

Gesamthauslehre aus der Welt geschafft.<br />

nachdem er ihnen den Blick für <strong>die</strong><br />

wahren Werte im Leben geöffnet<br />

hat.<br />

<strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s!“ „Soll <strong>ich</strong> dem Kind vielle<strong>ich</strong>t<br />

<strong>die</strong> kl<strong>eine</strong> Kerze schenken?“,<br />

fragte der Hirtenknabe aufgeregt.<br />

„Es gibt <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s Schöneres“, antwortete<br />

der Hirte leise.<br />

Die Gesch<strong>ich</strong>te vom Weihnachtsl<strong>ich</strong>t<br />

Augustus ist ein mächtiger König.<br />

Die Menschen müssen ihm gehor-<br />

�����������������������������������ne<br />

Stadt gehen und sagen, was er<br />

besitzt.<br />

Geblieben sind allerdings <strong>die</strong><br />

schrulligen Käuze (m<strong>eine</strong> Verwandten)<br />

und <strong>die</strong> verkannten Genies<br />

unter den Hauslehrern, geblieben<br />

ist gelegentl<strong>ich</strong> auch <strong>die</strong> Anziehungskraft<br />

des Hauslehrers auf<br />

junge Frauen und Mädchen, sodass<br />

deren Zulassung zum Besuch der<br />

Hauslehren durchaus kritisch zu<br />

überdenken ist. Da <strong>die</strong> Kirche aber<br />

viel Wert auf Gle<strong>ich</strong>berechtigung<br />

legt, sind zunehmend auch Frauen<br />

als Hauslehrerinnen im Einsatz, um<br />

auch Burschen und Männern schöngeistige<br />

Ideale näherzubringen.<br />

In vielen Pfarren wurde <strong>die</strong> Tradition<br />

des Hauslehrers aufrechterhalten<br />

und erfreut s<strong>ich</strong> vor allem in der<br />

Adventszeit zunehmender Beliebtheit.<br />

Weil aber auch <strong>die</strong> Kirche gelegentl<strong>ich</strong><br />

<strong>die</strong> Notwendigkeit von<br />

Reformen erkennt, trifft obige Darstellung<br />

nur in abgewandelter Form<br />

auf <strong>die</strong>se Bildungsform zu.<br />

Oft wirft man der Kirche vor, s<strong>ich</strong><br />

gesellschaftspolitisch mit Fragen<br />

des vorvorigen Jahrhunderts zu<br />

beschäftigen und <strong>die</strong> wesentl<strong>ich</strong>en<br />

heutigen Fragen zu ignorieren – der<br />

Pfarrkauz beteiligt s<strong>ich</strong> gelegentl<strong>ich</strong><br />

an <strong>die</strong>sem Vorwurf. Zur Abwechslung<br />

aber heute ein brandaktuelles<br />

Thema.<br />

Da stand der Hirtenknabe auf, legte<br />

s<strong>eine</strong> Hand schützend vor <strong>die</strong> kl<strong>eine</strong><br />

Flamme und machte s<strong>ich</strong> mit den<br />

Hirten auf den Weg. Als <strong>die</strong> Hirten<br />

mir ihren Geschenken den Stall erre<strong>ich</strong>ten,<br />

war es dort kalt und dunkel.<br />

Als aber der Hirtenknabe mit<br />

s<strong>eine</strong>r kl<strong>eine</strong>n Kerze den Stall betrat,<br />

da breiteten s<strong>ich</strong> ein L<strong>euch</strong>ten<br />

und <strong>eine</strong> Wärme aus, und alle<br />

konnten Maria und Josef und das<br />

kl<strong>eine</strong> Kind in der Krippe sehen. So<br />

knieten <strong>die</strong> Hirten vor der Krippe<br />

und beteten den Herrn der Welt an,<br />

das Kind mit Namen Jesus.<br />

Als <strong>die</strong> Engel den Hirten <strong>verkünde</strong>t<br />

hatten, dass im Stall von Bethlehem<br />

der König der Welt geboren<br />

worden war, da suchte jeder nach<br />

<strong>eine</strong>m passenden Geschenk, das er<br />

dem Kind in der Krippe mitbringen<br />

wollte. „Ich bringe ein Schäfchen<br />

mit!“, meinte der <strong>eine</strong>. „Ich <strong>eine</strong><br />

Kanne voll frischer Milch!“, sagte<br />

ein anderer. „Und <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> warme<br />

Decke, damit das Kind <strong>n<strong>ich</strong>t</strong><br />

friert!“, rief ein Dritter.<br />

Ist etwas prinzipiell gut oder<br />

schlecht, nur weil es alt ist? Oder<br />

ist etwas nur deshalb gut oder<br />

schlecht, weil es neu ist? Bei der<br />

aktuellen Schuldebatte hat man<br />

den Eindruck, dass es nur um <strong>die</strong>se<br />

Frage geht. Vor lauter Streitereien<br />

darüber vergessen unsere Politiker<br />

und <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n, s<strong>ich</strong> über Inhalte<br />

der ansch<strong>eine</strong>nd unauswe<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong>en<br />

Schulreform den Kopf zu zerbrechen.<br />

Josef geht mit s<strong>eine</strong>r Frau Maria in<br />

s<strong>eine</strong> Stadt. Sie heißt Bethlehem.<br />

Maria erwartet ein Kind. Viele Leu-<br />

�����������������������������������den<br />

nur mehr in <strong>eine</strong>m Stall Platz.<br />

Maria bekommt das Kind, <strong>eine</strong>n<br />

Buben. Sie nennen ihn Jesus. Maria<br />

wickelt ihn in Windeln und legt ihn<br />

in ein kl<strong>eine</strong>s, einfaches Bett aus<br />

Stroh.<br />

Wenn Sie also bei der aktuellen Bildungsdiskussion<br />

mitreden wollen<br />

können, sollten Sie unbedingt an<br />

den heurigen Hauslehren teilnehmen.<br />

Der moderne Hauslehrer vermeidet<br />

nach Mögl<strong>ich</strong>keit den, ach, so<br />

schreckl<strong>ich</strong>en Frontalunterr<strong>ich</strong>t und<br />

bietet sowohl den Einsatz von zeitgemäßen<br />

Me<strong>die</strong>n bis hin zur Power-Point-Präsentation<br />

als auch <strong>die</strong><br />

Gelegenheit zu Diskussionen, freien<br />

Lernphasen und Gruppenarbeit.<br />

Wie man hört, soll <strong>die</strong> Umstellung<br />

des Unterr<strong>ich</strong>tsstils <strong>n<strong>ich</strong>t</strong> immer<br />

ganz begeistert aufgenommen worden<br />

sein.<br />

In der Nähe sind Hirten auf <strong>eine</strong>m<br />

Feld. Sie sind arme Leute. Sie<br />

passen auf ihre Schafe und Ziegen<br />

auf. Da kommt ein Engel Gottes<br />

zu ihnen. Die Hirten fürchten s<strong>ich</strong>.<br />

Der Engel aber sagt: <strong>Fürchtet</strong> <strong>euch</strong><br />

<strong>n<strong>ich</strong>t</strong>! Freut <strong>euch</strong>. Alle sollen s<strong>ich</strong><br />

freuen. Heute ist in Bethlehem Jesus<br />

geboren. Er wird <strong>die</strong> Menschen<br />

froh machen. Er wird <strong>die</strong> Menschen<br />

heilen. Freut <strong>euch</strong>! Geht zu<br />

dem Kind. Es liegt in <strong>eine</strong>m einfachen<br />

Bett aus Stroh.<br />

Unter den Hirten war aber auch ein<br />

Hirtenknabe. Der war bettelarm<br />

und hatte <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s, was er dem Kind<br />

schenken konnte. Traurig lief er<br />

zum Schafstall und suchte in dem<br />

winzigen Eckchen, das ihm gehörte,<br />

nach etwas, was er vielle<strong>ich</strong>t<br />

doch mitbringen könnte. Aber da<br />

war <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s, was auch nur den Anschein<br />

<strong>eine</strong>s Geschenks hatte.<br />

„Dem Gottes<strong>die</strong>nst soll <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s<br />

vorgezogen werden“<br />

(Benedikt v. Nursia)<br />

Um <strong>n<strong>ich</strong>t</strong> in <strong>die</strong>ses Fahrwasser zu<br />

geraten, einmal ein Blick auf <strong>eine</strong><br />

beinahe vergessene Schulform. Vor<br />

allem aus dem 19. Jahrhundert ist<br />

der Unterr<strong>ich</strong>t durch Hauslehrer<br />

bekannt. Diese Freiheit wurde eingeführt,<br />

um dem Nachwuchs des<br />

Adels und des besser gestellten<br />

Großbürgertums <strong>n<strong>ich</strong>t</strong> den Unterr<strong>ich</strong>t<br />

mit dem gewöhnl<strong>ich</strong>en Volk<br />

zuzumuten, wo <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Schulen fehlten.<br />

Danach übergaben sie ihre Geschenke.<br />

Der Hirtenknabe aber<br />

stellte s<strong>eine</strong> Kerze ganz nah an<br />

<strong>die</strong> Krippe, und er konnte deutl<strong>ich</strong><br />

das L<strong>euch</strong>ten in Marias und Josefs<br />

Augen sehen. „Das kl<strong>eine</strong> L<strong>ich</strong>t<br />

ist das allerschönste Geschenk!“,<br />

sagten <strong>die</strong> Hirten leise. Und alle<br />

freuten s<strong>ich</strong> an dem schönen Weihnachtsl<strong>ich</strong>t,<br />

das sogar den armseligen<br />

Stall warm und hell machte.<br />

Der Hirtenknabe aber spürte, wie<br />

in ihm selbst <strong>eine</strong> Wärme aufstieg,<br />

<strong>die</strong> ihn immer glückl<strong>ich</strong>er machte.<br />

Und wieder musste er w<strong>eine</strong>n.<br />

Jetzt weinte er aber, weil er s<strong>ich</strong><br />

so glückl<strong>ich</strong> fühlte. Bis zum heutigen<br />

Tag zünden <strong>die</strong> Menschen vor<br />

Weihnachten Kerzen an, weil ihnen<br />

das kl<strong>eine</strong> L<strong>ich</strong>t immer wieder<br />

<strong>Freude</strong> und Geborgenheit schenkt.<br />

In s<strong>eine</strong>r Not zündete der Hirtenknabe<br />

<strong>eine</strong> Kerze an und suchte in<br />

jeder Ritze und in jeder Ecke. Doch<br />

alles Suchen war vergebens.<br />

Diesem Motto gemäß bringt der<br />

liturgische Consort am<br />

Neujahrstag 2008<br />

Motetten und Lieder zum<br />

Gottes<strong>die</strong>nst in der Pfarrkirche:<br />

Die Auswahl des Unterr<strong>ich</strong>tsthemas<br />

wird <strong>n<strong>ich</strong>t</strong> mehr allein dem Lehrer<br />

überlassen, sondern <strong>die</strong> Schüler<br />

wissen selber recht gut, was sie hören<br />

wollen. Aktuelle Themen wird<br />

daher der kluge Hauslehrer von<br />

vornherein in s<strong>eine</strong> Vorbereitung<br />

einbeziehen. Heuer wäre zum Beispiel<br />

<strong>eine</strong> Mischung aus Arigona,<br />

Bürgermusikskandal und ein wenig<br />

Kirche zum Drüberstreuen ein sehr<br />

empfehlenswertes Thema.<br />

Plötzl<strong>ich</strong> sind viele Engel da. Alle<br />

freuen s<strong>ich</strong> und loben Gott: Gott ist<br />

groß und mächtig. Er hat alle gern.<br />

Er schenkt den Menschen Frieden.<br />

Joseph Haydn: „Eja, gentes“<br />

Anton Diabelli: „Puer natus est<br />

nobis“<br />

M<strong>ich</strong>ael Haydn : „Herr Jesu, lass<br />

gelingen“<br />

Anonymus: „Nun grünet, Felder“<br />

Aus der Literatur kennt man den<br />

Hauslehrer von Hölderlin bis<br />

Hamsun, von Stifter bis Spyri. Beliebt<br />

ist das Motiv des verkannten<br />

Genies, brillanten Wissenschaftlers<br />

oder schrulligen Kauzes, der s<strong>ich</strong><br />

�������� ������������ �������������<br />

dazu hergeben muss, den verwöhnten<br />

Kindern schöngeistige Ideale<br />

näherzubringen in <strong>eine</strong>r Umgebung,<br />

wo Geld und Standesdünkel<br />

regieren. Um der Gesch<strong>ich</strong>te den<br />

nötigen Drive zu geben, verliebt er<br />

s<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> ganz unstandesgemäß<br />

in s<strong>eine</strong> Schülerin oder – noch<br />

pikanter – in <strong>die</strong> Herrin des Hauses,<br />

Da rufen <strong>die</strong> Hirten einander zu:<br />

Kommt, wir laufen nach Bethlehem!<br />

Sie laufen ganz schnell. Ein<br />

Stern zeigt ihnen den Weg. Und sie<br />

����������������������������������<br />

schauen. Dann erzählen sie: Jesus<br />

kommt von Gott. Er ist der Retter.<br />

Er wird zu den Menschen gut sein<br />

und ihnen helfen. Er wird Frieden<br />

bringen. Alle staunen. Maria merkt<br />

s<strong>ich</strong> <strong>die</strong> Worte der Hirten gut. Die<br />

Hirten kehren wieder zu den Schafen<br />

zurück. Sie singen und loben<br />

Gott.<br />

Da setzte er s<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> mitten<br />

auf den Fußboden und war so<br />

traurig, dass ihm <strong>die</strong> Tränen an den<br />

Wangen herunterliefen. Deshalb<br />

bemerkte er auch <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>, dass ein<br />

anderer Hirte in den Stall gekommen<br />

war und vor ihm stehen blieb.<br />

Er erschrak r<strong>ich</strong>tig, als ihn der Hirte<br />

ansprach: „Da bringen wir dem<br />

König der Welt alle mögl<strong>ich</strong>en Geschenke.<br />

Ich glaube aber, dass du<br />

das allerschönste Geschenk hast!“<br />

Dass Notengebung und das Wiederholen<br />

von Klassen abgeschafft<br />

gehören, hat <strong>die</strong> Pfarre schon früh<br />

erkannt. Es ist <strong>n<strong>ich</strong>t</strong> bekannt, dass<br />

jemand <strong>die</strong> Hauslehre wiederholen<br />

musste, weil er das Lehrziel <strong>n<strong>ich</strong>t</strong><br />

erre<strong>ich</strong>t hat. Ebenso wurde <strong>die</strong> diskriminierende<br />

Tatsache, dass kluge<br />

Zuhörer frühzeitig Elitehauslehren<br />

besuchen können und <strong>die</strong> weniger<br />

privilegierten dadurch bleibende<br />

Nachteile in der Karriere haben<br />

Rolf Krenzer<br />

Christine Wittr<strong>ich</strong> – Orgelpositiv<br />

Jacqueline Herzog – Flöte<br />

Das Weihnachtsevangelium:<br />

(Lk 2, 1-14)<br />

Matthias Sagmeister, Leitung<br />

Erstaunt blickte ihn der Hirtenjunge<br />

mit verweinten Augen an. „Ich<br />

habe doch gar <strong>n<strong>ich</strong>t</strong>s!“, sagte er leise.<br />

Da lachte der Hirte und meinte:<br />

„Schaut <strong>euch</strong> <strong>die</strong>sen Knirps an! Da<br />

hält er in s<strong>eine</strong>r Hand <strong>eine</strong> l<strong>euch</strong>tende<br />

Kerze und meint, er habe gar<br />

9<br />

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