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•report i n h a l t E d i t o r i a l Inhalt Editorial 2 2000 Jahre Christenverfolgung 3 Entscheidung mit teils tödlichen Folgen 5 Registriert verfolgt Unregistriert verfolgt 6 Verfolgung ... sie rückt näher 7 4-Jährige in der Todeszelle 8 Europa braucht Jesus »Großoffensive« der anderen Art 9 Äthiopien Überraschender Tod 12 AVC Porträt 13 Kurznachrichten 14 Events 15 Äthiopien Denkwürdiger Jahrestag 16 Liebe Leser, immer wieder rennen und reden Politiker und versuchen mit großen Versprechungen Mehrheiten zu erringen. Doch – hat die Mehrheit immer recht Und sind Minderheiten zwangsläufig Verlierer Die Geschichte beweist zu oft das Gegenteil, man denke an Deutschland Mitte des letzten Jahrhunderts. Alle, die wie »alle« sein wollen, müssen sich fragen, ob sie noch auf dem biblischen Weg sind. Schon Martin Luther sagte: »Der Christ ist ein seltener Vogel.« Christen orientieren sich an Jesus Christus, einer Autorität, die schon seinerzeit abgelehnt wurde. Die Juden sagten: »Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche«, obwohl Jesus Gottes Sohn ist und demnach einen legitimen Anspruch an die Menschen hat. Doch es gibt diese Minderheit, die sich gern unter die liebevolle und wohltuende Autorität von Jesus stellt. Auch dann, wenn es einen hohen Preis kostet; auch mit der Konsequenz, die Treue zu Jesus und der Bibel vor Gesundheit und ein Leben in äußerer Freiheit zu stellen. Kostbare Minderheiten, die trotz Verfolgung unerschütterlich für ihren Glauben an Jesus, für Freiheit und Gerechtigkeit eintreten, leiden und sterben. ... und dennoch Die brennende Kerze im Stacheldraht ist Illustration einer der Schwerpunkte von AVC und Thema dieses AVC-reports: verfolgten Christen beistehen ... und dennoch Diese Ausgabe unserer Zeitschrift ist diesen Menschen gewidmet. Diese verfolgten Christen sind zunehmend selbst unter Christen eine Minderheit. Denn leider erkaufen sich viele durch Kompromisse Anerkennung und werden Teil von Mehrheiten. In Gottes Urteil sind diese Minderheiten wertvolle Vorbilder: »… sie weigerten sich, die angebotene Freilassung anzunehmen; denn sie wollten zu einer weit besseren Auferstehung gelangen« (Hebr 11,35). Ihnen sollen wir nachfolgen und Anteilnahme beweisen: »Denkt an die Gefangenen, und nehmt an ihrem Schicksal Anteil, als wäret ihr selbst mit ihnen im Gefängnis« (Hebr 13,3). Für mich sind diese Glaubenshelden, die sich oft schon in jungen Jahren der bequemen Anpassung an die Mehrheit verweigern, ein Grund zu Stolz und Dankbarkeit. Für unsere Welt besteht noch Hoffnung, solange es diese wertvolle Minderheit gibt. Waldemar Sardaczuk
2000 Jahre Christenverfolgung Regierungs- und Religionssysteme haben sich verändert und Brennpunkte der Verfolgung verschoben. Zu jeder Zeit ihrer zweitausendjährigen Geschichte sind jedoch Christen, ihre Familien und christlichen Gemeinden in unterschiedlichen Formen schikaniert und ihrer Freiheit oder auch ihres Lebens beraubt worden. Von Anfang an Die Bibel berichtet bereits einige Seiten nach dem Bericht über die Gründung der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem vom Tod des ersten Märtyrers: Stephanus. Er war eine der Schlüsselpersonen in der Gemeinde und vor allem für das Wohl von notleidenden Gemeindegliedern verantwortlich. Sein kompromissloses Einstehen für die Lehren von Jesus brachte ihn in Konflikt mit den Synagogenführern. Diese heuerten ein paar falsche Zeugen an und machten kurzen Prozess: Stephanus wurde gesteinigt. Der Vorfall löste eine starke Verfolgungswelle aus. Die ersten Christen mussten in alle Himmelsrichtungen fliehen – nicht ohne die gute Nachricht von Jesus weiterzustreuen. Römisches Imperium Zu besonderer Brutalität steigerte sich die Verfolgung der Christen im Jahr 64 unter Nero im Römischen Reich. In der rasanten Ausbreitung und Vernetzung der Christen sahen die römischen Behörden eine Gefahr für ihr Imperium. Die Nachfolger von Jesus waren nicht bereit, dem Kaiser gegenüber den geforderten bedingungslosen Treueschwur zu leisten und ihn als Gott zu verehren. Sie hielten sich vom Staats- und Opferkult fern. Deshalb wurden sie unerbittlich verfolgt. Viele ließen in den Arenen ihr Leben. Diese Verfolgung durch das römische Imperium endetet mit dem sog. Toleranzedikt von Konstantin dem Großen im Jahr 313. 67 Jahre später wurde das Christentum sogar als Staatsreligion des Römischen Reiches ausgerufen. Christenverfolgung heute Das Christentum ist mit über zwei Milliarden Anhängern die größte der fünf Weltreligionen. Trotzdem werden Millionen Christen in weit über 50 Ländern aufgrund ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus diskriminiert und verfolgt. Dies vor allem unter kommunistischen Regimen, in islamischen Staaten, durch Anhänger anderer Religionen oder in animistischen Volksgruppen. Die Zahl der Christen nimmt stetig zu, was in verschiedenen Ländern als Bedrohung für den Staat und die Staatsreligion empfunden wird. Zudem wird der christliche Glaube in etlichen Regionen der Welt als westliche Religion betrachtet und in Verbindung mit der Kolonialzeit gesehen, während der ganze Länder erbarmungslos unterdrückt und teils zwangschristianisiert wurden. Kommunismus In Ländern mit kommunistischen Regimen wie Nordkorea, China, Laos und Vietnam wird durch Gesetze und Verbote das Praktizieren des christlichen Glaubens erschwert oder praktisch unmöglich gemacht. Weil viele christliche Gemeinden keine staatliche Registrierung erhalten und sich zwangsläufig illegal versammeln müssen, sind Konflikte mit den Behörden vorprogrammiert. . . . u n d d e n n o c h 2000 Jahre Christentum – 2000 Jahre Christenverfolgung. Und dennoch konnte der christliche Glaube nicht zerstört werden. Und dennoch entscheiden sich täglich Menschen für Jesus. Die anhaltende Verfolgung hat vor fast 40 Jahren zur Gründung von AVC geführt. Seitdem ist die Hilfe für verfolgte Christen einer der drei wichtigen Aufgabenschwerpunkte der heute weltweit tätigen Hilfsorganisation. Infolge der »Untergrabung der Staatsgewalt« werden den Gemeindebesuchern oft hohe Geldstrafen auferlegt, Kirchengebäude zerstört und verantwortliche Leiter ins Gefängnis geworfen. Man kann sich fragen, warum, wo doch chinesische Politiker mir gegenüber offen bekennen, dass an Orten mit starker christlicher Präsenz die Kriminalität massiv abnimmt und die Gesellschaft sich positiv entwickelt. Doch wird es als Problem gewertet, dass bei den Christen Gott an erster Stelle steht und nicht die Staatsgewalt, obschon sie diese natürlich anerkennen.
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