Sprengel Nummer 55 - Pfarrsprengel Fahrland

Damals war‘s
verbot er es Pfarrern, Gemeindemitglieder
zu maßregeln, wenn diese bestimmte Lieder
nicht singen wollten und mahnte Toleranz
an.
Der König fühlte sich der Aufklärung
verbunden. Eine besondere Beziehung hatte
er zu den Philosophen Voltaire (1694-1778)
und d`Alembert (1717-1783). Als d`Alembert
ihn nach dem Tode Voltaires bat, eine Büste
des Toten in einer Kirche aufstellen zu lassen,
lehnte er spöttisch-höflich ab; Voltaire würde
sich dort sicher langweilen. Auch sprach sich
der König dagegen aus, der neuen Religion
der Vernunft in Potsdam einen Tempel errichten
zu lassen; denn er wollte das Ansehen
der Religion im Volke nicht gefährden.
Mag seine Haltung zur Toleranz zum guten
Teil politisch geprägt gewesen sein,
so nützte diese doch allen im Staate.
Insofern ist dies auch bis heute beispielhaft
und des Nachdenkens
wert. Andererseits ist es für
uns Heutige nicht zu verstehen,
dass der König
in seinen Kriegen, die
er führte, die Toleranz
vermissen
ließ.
Gemäß der Verfügung des preußischen
Königs Friedrich Wilhelm III. wurde 1817
die Evangelische Kirche der Altpreußischen
Union für die lutherischen und reformierten
Gemeinden in den preußischen Provinzen
Deutschlands ins Leben gerufen. Die Kanzel-
und Abendmahlsgemeinschaft sowie
die Achtung der jeweiligen Bekenntnisse war
nun gegeben. Auch dies ist als ein Zeichen der
Toleranz zu werten. Diese Kirchenunion war
ein Vorreiter für die Evangelische Kirche
in Deutschland, die nach dem 2.
Weltkrieg gegründet wurde. Sie stellt
eine Einheit in Verschiedenheit
für die lutherischen, reformierten
und unierten
Landeskirchen mit
ihren Gemeinden
dar, die
sich bis
heute für
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Gemeinden
in Berlin und Brandenburg
bewährt hat.
Sprengel 55.2012/13
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