brief eclectic psychotherapy (bep) for posttraumatic stress ... - IFP
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matisierung in Zusammenhang stehen. Der Therapeut erklärt, wie die Symptome<br />
behandelt werden, und weist darauf hin, dass die meisten Symptome erwartungsgemäss<br />
wieder verschwinden sollten. Enge Verwandte des Patienten leiden<br />
oft mit, einerseits weil sie dem Patienten aus dem Weg gehen, um ihn zu schonen,<br />
andererseits weil sie von seiner Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, von seinen<br />
Konzentrationsproblemen oder von seinem sozialen Rückzug betroffen sind.<br />
Während der Sitzung haben die Begleitpersonen die Möglichkeit, ihrem Kummer<br />
und Leid Ausdruck zu verleihen. Sie sollten auch beim Abschiedsritual am Ende<br />
der Therapie mitmachen.<br />
b. Die Begleitpersonen haben zudem die Aufgabe, den Patienten wenn möglich<br />
bei den ersten vier bis sechs Sitzungen jeweils zur Therapie zu bringen und ihn<br />
wieder abzuholen. Der Therapeut erklärt, dass das Expositionsverfahren intensive<br />
Gefühle auslösen wird, die nach der Sitzung anhalten und auch vorgängig zu<br />
einer erheblichen Belastung führen können. Dies könnte die Fahrtüchtigkeit oder<br />
gar die Arbeitsfähigkeit des Patienten am betreffenden Tag einschränken. Der<br />
Patient muss jedoch unbedingt darauf hingewiesen werden, dass diese Angstgefühle<br />
und Symptome wie Schlaflosigkeit abnehmen werden, nachdem die angestauten<br />
Emotionen zugelassen wurden.<br />
c. Der Patient wird über die Länge der Therapiedauer (16 Sitzungen) in<strong>for</strong>miert.<br />
Er erfährt, dass sich die Therapie primär seinem „Kerntrauma“ widmet und zu<br />
diesem Zweck verschiedene Therapietechniken eingesetzt werden: imaginatives<br />
Nacherleben des traumatischen Erlebnisses, Zulassen der intensiven Emotionen,<br />
Schreibaufgabe, Auseinandersetzung mit Erinnerungsobjekten, Suche nach der<br />
Bedeutung der traumatischen Erfahrung, Abschluss der Therapie durch ein Abschiedsritual.<br />
2. Im Rahmen der Psychoedukation wird die posttraumatische Symptomatik wie<br />
folgt erläutert (ev. vereinfacht durch die graphische Illustration einzelner Aspekte<br />
auf Papier):<br />
Der Patient verhielt sich bis anhin so, als würde sich das traumatische Erlebnis<br />
demnächst wiederholen. In der Amygdala, dem „Alarmzentrum“ unseres Gehirns,<br />
wurde das schreckliche Erlebnis so abgespeichert, dass der Patient die Umgebung<br />
ständig nach neuen Gefahren absucht. Diese Reaktion erfolgt automatisch:<br />
Menschen, die einen Flugzeugabsturz überlebt haben, ducken sich bei jedem<br />
Flugzeug, das über sie hinwegfliegt, „wie wenn auch diese Maschine gleich abstürzen<br />
würde“. Solche Patienten glauben zwar nicht wirklich an einen Absturz–<br />
auf Nachfrage antworten sie meist: „Nein, eigentlich nicht.“ Die jeweils so<strong>for</strong>t einsetzende<br />
Stressreaktion übersteuert jedoch den langsameren Denkprozess. Dieser<br />
psychobiologische Reflex wäre äusserst funktional, wenn sich das traumatische<br />
Ereignis tatsächlich demnächst wiederholen würde. Bleibt die Gefahr jedoch<br />
aus, wird der Zustand der ständigen Angespanntheit zu einer enormen Belastung.<br />
„Sie können den Reflex nicht einfach abschalten.“<br />
Dies erklärt auch die starke Erschöpfung, die den Patienten oft zu schaffen macht<br />
– ständig harren sie einer Gefahr, die nicht existiert. „Sie sind wie ein Motor, der<br />
im Leerlauf ständig auf Hochtouren läuft.“ Aufgrund der übersteigerten Vigilanz<br />
können Patienten oft nicht einschlafen und wachen kurz nach dem Einschlafen<br />
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