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brief eclectic psychotherapy (bep) for posttraumatic stress ... - IFP

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sollte möglichst nicht interveniert werden, um beim Patienten das bewusste Wiedererleben<br />

des Traumas nicht zu unterbrechen. Dann aber kommt der Zeitpunkt<br />

für die entscheidende Intervention, auch wenn der Patient bereits heftig weint<br />

oder die Gefühle auf andere Art aus ihm hervorbrechen, z.B. durch Schreien oder<br />

Fluchen. Dann fragt der Therapeut: „Fühlen Sie sich nun schlecht“ Oder er <strong>for</strong>muliert<br />

es als Feststellung: „Sie müssen sich nun wohl sehr schlecht fühlen."<br />

Damit wird die Katharsis ausgelöst. Dazu gehört intensives Leid entweder während<br />

des Erlebnisses oder bei der rückblickenden Betrachtung des Erlebnisses<br />

aus heutiger Sicht. Dieser Unterschied ist wichtig, weil einige Patienten im Moment<br />

der Traumatisierung überhaupt keine Gefühle empfinden und durch das Erlebte<br />

völlig abgestumpft sind. Nun spüren sie endlich die unkontrollierbare Qual,<br />

Hilflosigkeit, Angewidertheit oder andere Gefühle im Zusammenhang mit dem<br />

Trauma. Genau in dem Moment, in dem der Patient dieses Leid spürt, bittet ihn<br />

der Therapeut, die Augen zu öffnen, normalerweise nach 15 bis 20 Minuten. Da<br />

BEP nicht auf dem Prinzip der Habituation basiert, geht es nicht darum, die ganze<br />

Trauma-Sequenz durchzugehen, sondern lediglich um das Zulassen der damit<br />

verbundenen Emotionen.<br />

2. Der Therapeut fragt nun den Patienten nach seiner Befindlichkeit bezüglich der<br />

bisherigen Sitzung. Normalerweise sprechen Patienten bereitwillig über die soeben<br />

gemachte und meist neue Erfahrung. Sie fühlen sich durch den Gefühlsausbruch<br />

erleichtert, aber auch müde oder erschöpft. Der Therapeut klärt<br />

den Patienten darüber auf, dass er das Trauma in den kommenden Wochen<br />

möglicherweise öfter wiedererleben wird, und dass die Schlafstörungen nach der<br />

Sitzung vorübergehend schlimmer werden können. Er weist jedoch darauf hin,<br />

dass sich der Aufwand lohnt. Der Patient sollte sich nach der Sitzung etwas Erholung<br />

gönnen, bevor er nach Hause geht. Idealerweise wird der Patient von einer<br />

Begleitperson zur Therapie gebracht und wieder abgeholt.<br />

3. Zum Schluss der Sitzung wird der Patient gebeten, das nächste Mal Erinnerungsobjekte<br />

mitzubringen, d.h. Gegenstände, die sie an das traumatische Erlebnis<br />

erinnern, z.B. Kleider, die sie bei der traumatischen Erfahrung trugen, Fotos<br />

der erlebten Katastrophe oder Zeitungsartikel dazu. Diese Gegenstände dienen<br />

dann der Stimulierung von Gefühlen der Trauer oder Wut. Sie können später<br />

auch in das Abschiedsritual integriert werden.<br />

Sitzungen 3 bis 6<br />

Programm: 1. Rückblick auf die vergangene Woche<br />

2. Wiederaufnahme der Exposition<br />

3. Arbeit mit Erinnerungsobjekten<br />

4. Nachbesprechung<br />

5. Erteilen der Schreibaufgabe<br />

1. Sowohl der Patient als auch der Therapeut werden das Bedürfnis haben, die letzte<br />

Sitzung mit der erstmaligen Exposition zu besprechen. War der Patienten ein<br />

wenig erleichtert, oder führte die Sitzung zu vielen belastenden Nachwirkungen<br />

Idealerweise berichtet der Patient, dass er „etwas loswerden konnte“ oder dass er<br />

so gut geschlafen habe wie schon lange nicht mehr. Es ist jedoch auch möglich,<br />

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