brief eclectic psychotherapy (bep) for posttraumatic stress ... - IFP
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ten wurde. Ein Mann mittleren Alters brachte ein kleines rotes Kleid seiner dreijährigen<br />
Schwester, die in eine Melkmaschine geraten und dabei ums Leben gekommen<br />
war. Ein Überlebender eines Flugzeugabsturzes brachte eine stark beschädigte<br />
Kamera, die aus dem Flugzeugwrack geborgen wurde. Der Therapeut<br />
fragt den Patienten erneut, was er gerade empfindet. Verspürt er Trauer Die Erinnerungsobjekte<br />
bringen das traumatische Erlebnis näher und verstärken die Gefühlsempfindungen.<br />
4. Zu jeder Therapiestunde gehört auch ein Rückblick auf die Sitzung, um die Gefühle<br />
zu besprechen, die der Patient während der Exposition erlebt hat. Normalerweise<br />
sprechen Patienten dann neue Aspekte des Traumas an, deren sie sich<br />
nicht bewusst waren und die starke Gefühle auslösen, z.B. Machtlosigkeit. Ein<br />
weiterer Diskussionspunkt ist die Frage, ob der Patient mit dem Vorgehen zufrieden<br />
ist oder gerne anders verfahren möchte.<br />
5. Anschliessend erklärt der Therapeut die Schreibaufgabe. Ziel dieser Technik ist<br />
es, dass der Patient Wutgefühle gegenüber gewissen Personen oder Organisationen<br />
zum Ausdruck bringt, die er mit dem Trauma in Verbindung bringt. Deshalb<br />
wird die Schreibaufgabe oft als „Fortsetzungs<strong>brief</strong>“ bezeichnet. Dieser Brief dient<br />
dazu, negativen, aggressiven Gefühlen freien Lauf zu lassen. Der Brief wird jedoch<br />
niemals abgeschickt. Auch hier geht es darum, heftige Emotionen zuzulassen<br />
und sie ohne Einschränkungen in Worte zu fassen. Einige Patienten wählen<br />
dazu auch einen „kreativeren“ Ansatz, z.B. Malen, Zeichnen oder andere Varianten<br />
der graphischen Gestaltung, um ihre Gefühle zur Darstellung zu bringen. Der<br />
Therapeut empfiehlt dem Patienten, sich spezielle Utensilien zu beschaffen, z.B.<br />
ein kleines Notizbuch, das nur dem Zweck dient, täglich während einer halben<br />
Stunde jeweils zur gleichen Zeit und am gleichen ruhigen Ort einige Gedanken zu<br />
Papier zu bringen. Während dieser Übung zeigen sich oft Gefühle von Wut, Leid<br />
und teilweise auch Schuld. In den darauffolgenden Sitzungen liest der Therapeut<br />
jeweils die vom Patienten verfassten Aufzeichnungen und bespricht die damit<br />
verbundenen Gefühle. Der Fortsetzungs<strong>brief</strong> kann später im Rahmen des Abschiedsrituals<br />
zusammen mit anderen Erinnerungsobjekten vernichtet werden.<br />
Damit kann der Patient mit seinen aggressiven Gefühlen kontrolliert Ausdruck<br />
verleihen.<br />
Grundsätzlich reichen zwei bis sechs Sitzungen für die Exposition in sensu und für<br />
das Schreiben und Besprechen des Fortsetzungs<strong>brief</strong>es aus. Diese Therapiephase<br />
ist abgeschlossen, sobald alle Gefühle vollständig, meist erschöpfend durchgearbeitet<br />
wurden. Der Patient stellt selber fest, dass er im täglichen Leben laufend aktiver<br />
wird. Zu diesem Zeitpunkt ergibt sich die Suche nach der Bedeutung des Traumas<br />
meist von selbst. Für den Therapeuten ist es deshalb sinnvoll, diese Therapiephase<br />
zu evaluieren, indem er abklärt, ob die Katharsis der Gefühle ausreichend erfolgt ist.<br />
Folgende Fragen sind dabei zentral:<br />
a. Wie realistisch wurde das Trauma wiedererlebt<br />
b. Wie stark waren die Angstgefühle<br />
c. Wie stark waren die Trauergefühle<br />
d. Wie stark waren die Wutgefühle<br />
e. Wie stark waren die Schuldgefühle<br />
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