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Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | Inhalt<br />

Analyse B:<br />

Auswertung Schuldnerberaterdaten<br />

Statistisches Bun<strong>de</strong>samt Deutschland<br />

1. Privatinsolvenzen 106<br />

1.1 Verbraucherinsolvenz: Ausweg aus <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

1.2 Deutschlandweit rund 600 Verbraucherinsolvenzen je 100.000 Einwohner<br />

1.3 Die durchschnittlichen For<strong>de</strong>rungen nehmen ab<br />

2. Datenlage zur Überschuldung privater Haushalte 109<br />

2.1 Rund 300 Schuldnerberatungsstellen beteiligen sich an <strong>de</strong>r neuen Statistik<br />

2.2 Überschuldungsstatistik erlaubt keine Aussagen über die Gesamtzahl<br />

<strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Haushalte o<strong>de</strong>r Personen<br />

3. Auslöser <strong>de</strong>r Überschuldung 111<br />

3.1 Arbeitslosigkeit führt häufig bei Personen unter 35 Jahren zur Überschuldung<br />

3.2 Überschuldung aufgrund von Arbeitslosigkeit trifft beson<strong>de</strong>rs oft alleinleben<strong>de</strong><br />

Männer und Paare mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

4. Sozioökonomische Strukturen <strong>de</strong>r beratenen Personen 114<br />

4.1 Alleinleben<strong>de</strong> am häufigsten überschul<strong>de</strong>t<br />

4.2 Vor allem die Altersklasse zwischen 35 und 45 Jahren benötigt die Schuldnerberatung<br />

4.3 Ausländische Mitbürger nutzen die Beratungsstellen eher seltener<br />

4.4 Zwei Drittel <strong>de</strong>r Überschul<strong>de</strong>ten haben eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

5. Zahl und Art <strong>de</strong>r Gläubiger, Höhe <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n 117<br />

5.1 Die meisten überschul<strong>de</strong>ten Personen haben nur wenige Gläubiger<br />

5.2 Viele beratene Personen haben weniger als 10.000 Euro Schul<strong>de</strong>n<br />

105


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 1<br />

1. Privatinsolvenzen<br />

Verbraucherinsolvenzen<br />

seit En<strong>de</strong> 2007 rückläufig<br />

1.1 Verbraucherinsolvenz: Ausweg aus <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

Seit Einführung <strong>de</strong>r Insolvenzordnung zum 1. Januar 1999 besteht in Deutschland für zahlungsunfähige<br />

private Schuldner die Möglichkeit, mit <strong>de</strong>r Durchführung eines Insolvenzverfahrens nach<br />

einer min<strong>de</strong>stens sechsjährigen Wohlverhaltensphase die restlichen Schul<strong>de</strong>n erlassen zu bekommen.<br />

In <strong>de</strong>r Wohlverhaltensphase muss <strong>de</strong>r verschul<strong>de</strong>te Verbraucher <strong>de</strong>n pfändbaren Teil seines<br />

Einkommens an einen Treuhän<strong>de</strong>r abtreten. Von <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenz machten<br />

zunächst nur wenige überschul<strong>de</strong>te Personen Gebrauch, da sie die Kosten für die Eröffnung<br />

<strong>de</strong>s Verbraucherinsolvenzverfahrens in <strong>de</strong>r Größenordnung von 2.000 Euro nicht aufbringen<br />

konnten. Die Verfahrenseröffnung ist aber Voraussetzung für die Erteilung <strong>de</strong>r Restschuldbefreiung.<br />

Erst als En<strong>de</strong> 2001 die Stundung <strong>de</strong>r Verfahrenskosten durch die Staatskassen gesetzlich<br />

geregelt wur<strong>de</strong>, sahen von Jahr zu Jahr mehr Schuldner ihre Chance, dauerhaft von ihrer<br />

Schul<strong>de</strong>nlast befreit zu wer<strong>de</strong>n. Vor Einführung <strong>de</strong>r Stundung <strong>de</strong>r Verfahrenskosten hatten im<br />

Jahr 2001 nur gut 13.000 Verbraucher einen Insolvenzantrag gestellt. Ein Fünftel dieser Anträge<br />

wur<strong>de</strong> abgelehnt, da <strong>de</strong>r private Schuldner die Verfahrenskosten nicht aufbringen konnte und<br />

auch keine Prozesskostenhilfe erhielt. Nach Einführung <strong>de</strong>r Stundung drängten immer mehr überschul<strong>de</strong>te<br />

Personen auf die Durchführung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Verbraucherinsolvenzen stieg seit<strong>de</strong>m von Jahr zu Jahr, bis auf rund 105.000 Anträge im Jahr<br />

2007, von <strong>de</strong>nen auch nur wenige abgewiesen wur<strong>de</strong>n. Zum Jahresen<strong>de</strong> 2007 und in <strong>de</strong>r ersten<br />

Verbraucherinsolvenzen 1999 bis 2008<br />

Tab. 1<br />

106


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 1<br />

Jahreshälfte 2008 zeichnet sich jedoch erstmals seit Einführung <strong>de</strong>r Insolvenzordnung 1999<br />

eine Beruhigung ab. 48.000 Verbraucherinsolvenzen gab es im ersten Halbjahr 2008 und damit<br />

7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der leichte Rückgang dürfte mehrere Grün<strong>de</strong> haben.<br />

Zum einen wur<strong>de</strong>n viele Verfahren <strong>de</strong>r schon seit längerem überschul<strong>de</strong>ten Haushalte von <strong>de</strong>n<br />

Gerichten zwischenzeitlich abgearbeitet, zum an<strong>de</strong>ren ist die Arbeitslosigkeit, die Hauptauslöser<br />

<strong>de</strong>r Überschuldung ist, zurückgegangen.<br />

Seit 1999 bis heute haben fast 500.000 Verbraucher einen Insolvenzantrag in <strong>de</strong>r Erwartung<br />

gestellt, ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu bewältigen. Auch an<strong>de</strong>re natürliche Personen,<br />

<strong>de</strong>ren finanzielle Schwierigkeiten vor allem auf das Scheitern ihrer wirtschaftlichen Selbstständigkeit<br />

zurückzuführen sind, können in einem vereinfachten Verfahren ihre Schul<strong>de</strong>n gerichtlich<br />

regulieren. So haben weitere 300.000 Personen, die zum Beispiel als Gesellschafter o<strong>de</strong>r als<br />

ehemals selbstständig Tätige zahlungsunfähig gewor<strong>de</strong>n sind, ein Insolvenzverfahren beantragt.<br />

Diese zusammen etwa 800.000 Personen müssen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens als<br />

absolut überschul<strong>de</strong>t gelten.<br />

In Bremen gab es<br />

die relativ meisten<br />

Verbraucherinsolvenzen<br />

1.2 Deutschlandweit rund 600 Verbraucherinsolvenzen<br />

je 100.000 Einwohner<br />

Gemessen an <strong>de</strong>r Bevölkerung über 18 Jahren fällt die Zahl <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenzen regional<br />

unterschiedlich aus. Von 1999 bis 2007 kamen im Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt auf 100.000 Einwohner<br />

589 Verbraucherinsolvenzen. Am häufigsten traten in diesem Zeitraum Schuldner in Bremen<br />

<strong>de</strong>n Gang zu einem Insolvenzgericht an – 1192 Personen je 100.000 Erwachsene. Am seltensten<br />

mit 414 Personen je 100.000 Erwachsene nahmen die bayerischen Verbraucher die Insolvenzgerichte<br />

in Anspruch. Insgesamt zeigt sich ein <strong>de</strong>utliches Nord-Süd-Gefälle, in <strong>de</strong>m sich auch<br />

die unterschiedlichen Arbeitslosenquoten reflektieren. Hinzu kommt, dass im Nor<strong>de</strong>n und Osten<br />

relativ mehr Schuldnerberatungsstellen tätig sind, die ihren Klienten diese Form <strong>de</strong>r Entschuldung<br />

vermitteln können.<br />

1.3 Die durchschnittlichen For<strong>de</strong>rungen nehmen ab<br />

Nach Einführung <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenzverfahren im Jahr 1999 strebten vor allem solche<br />

Schuldner zu <strong>de</strong>n Gerichten, die in <strong>de</strong>r Lage waren, die Verfahrenskosten aufzubringen. Diese<br />

Schuldner hatten an<strong>de</strong>rerseits hohe Schul<strong>de</strong>n, im Durchschnitt zwischen 180.000 und 190.000<br />

Euro. Als 2002 die Verfahrenskosten gestun<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n konnten, fan<strong>de</strong>n immer mehr mittellose<br />

Schuldner <strong>de</strong>n Weg zum Insolvenzgericht, die jedoch <strong>de</strong>utlich niedriger verschul<strong>de</strong>t waren.<br />

2007 betrugen die durchschnittlichen Schul<strong>de</strong>n mit 59.000 Euro nur noch rund ein Drittel <strong>de</strong>r<br />

Durchschnittssumme <strong>de</strong>s Jahres 2001.<br />

Gerichte ermitteln<br />

38 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />

Schul<strong>de</strong>n seit 1999<br />

Seit 1999 summieren sich die Gesamtfor<strong>de</strong>rungen von Gläubigern bei Verbraucherinsolvenzen auf<br />

38 Milliar<strong>de</strong>n Euro. In welcher Höhe die Schuldner in <strong>de</strong>r Lage o<strong>de</strong>r bereit sind, Rückzahlungen<br />

an ihre Gläubiger zu leisten, kann erst später statistisch ermittelt wer<strong>de</strong>n. Frühere Auswertungen<br />

legen jedoch nahe, dass die Quoten unter 10 Prozent liegen wer<strong>de</strong>n.<br />

107


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 1<br />

Abb. 1<br />

108


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 2<br />

2. Datenlage zur Überschuldung<br />

privater Haushalte<br />

Die Masse an Schul<strong>de</strong>n, die von <strong>de</strong>n Gerichten ermittelt wer<strong>de</strong>n, zeigt die finanzielle Dimension<br />

<strong>de</strong>r Überschuldung von Privatpersonen. Die gerichtlich abgehan<strong>de</strong>lten Fälle von Überschuldung<br />

stellen einerseits jedoch nur einen Teil <strong>de</strong>s Phänomens <strong>de</strong>r Überschuldung von Privatpersonen dar,<br />

da viele Überschul<strong>de</strong>te auf <strong>de</strong>n Gang zum Insolvenzgericht verzichten. An<strong>de</strong>rerseits enthalten die<br />

Akten <strong>de</strong>r Gerichte keine Informationen zum Personenkreis und zu <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n, die zur Überschuldung<br />

geführt haben. Daher wird auch im 3. Armuts- und Reichtumsbericht <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

gefor<strong>de</strong>rt, die Datenlage zu diesem Teil <strong>de</strong>r Sozialberichterstattung weiter auszubauen.<br />

2.1 Rund 300 Schuldnerberatungsstellen beteiligen sich<br />

an <strong>de</strong>r neuen Statistik<br />

Um die Datenlage zu verbessern, wird seit <strong>de</strong>m Berichtsjahr 2006 eine bisher freiwillige Überschuldungsstatistik<br />

vom Statistischen Bun<strong>de</strong>samt durchgeführt, die auf Daten <strong>de</strong>r Schuldnerberatungsstellen<br />

zugreift. Durch ihre Beratungstätigkeit verfügen Schuldnerberatungsstellen über<br />

einen großen Datenpool, <strong>de</strong>r sich anonymisiert auch für statistische Zwecke nutzen lässt. Mit <strong>de</strong>r<br />

Überschuldungsstatistik kann die Datenlage zur Situation von Personen und Haushalten, die in<br />

finanziellen Schwierigkeiten o<strong>de</strong>r sogar überschul<strong>de</strong>t sind, erheblich verbessert wer<strong>de</strong>n. Die daraus<br />

gewonnen Erkenntnisse können dazu beitragen, Lösungsvorschläge zur Verhin<strong>de</strong>rung von<br />

Überschuldungssituationen zu entwickeln o<strong>de</strong>r Wege aus einer schwierigen finanziellen Lage<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

In Deutschland gibt es etwa 950 Schuldnerberatungsstellen, die unter <strong>de</strong>r Trägerschaft <strong>de</strong>r Verbraucher-<br />

und Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kommunen stehen o<strong>de</strong>r Mitglied in einem dieser<br />

Verbän<strong>de</strong> sind. Im Beratungsjahr 2007 haben 212 Beratungsstellen an dieser freiwilligen Erhebung<br />

teilgenommen und die Angaben von rund 57.000 Personen – mit <strong>de</strong>ren Einverständnis –<br />

bereitgestellt. Für das Beratungsjahr 2008 haben weitere 91 Beratungsstellen ihre Teilnahme<br />

signalisiert.<br />

109


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 2<br />

Teilnahmebereitschaft <strong>de</strong>r Beratungsstellen 1 für das Beratungsjahr 2008<br />

Tab. 2<br />

110


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 2 | 3<br />

2.2 Überschuldungsstatistik erlaubt keine Aussagen über die<br />

Gesamtzahl <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Haushalte o<strong>de</strong>r Personen<br />

Personen, die eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchen, müssen nicht zwangsläufig überschul<strong>de</strong>t<br />

sein. Manchmal ist auch nur eine vorübergehen<strong>de</strong> Zahlungsstörung eingetreten, mit <strong>de</strong>ren Folgen<br />

die beratenen Personen überfor<strong>de</strong>rt sind, o<strong>de</strong>r es gilt, die Probleme, die nach einer Zahlungsunwilligkeit<br />

aufgetreten sind, zu beseitigen.<br />

Das ist ein Grund, warum diese Statistik keinen Beitrag zur Gesamtzahl <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Personen<br />

o<strong>de</strong>r Haushalte leisten kann. Ein zweiter Grund ist, dass viele Personen nicht die Dienste<br />

von Schuldnerberatungsstellen in Anspruch nehmen, obwohl sie überschul<strong>de</strong>t sind. Außer<strong>de</strong>m<br />

gibt es auch an<strong>de</strong>re Stellen wie Sozialämter, Rechtsanwälte o<strong>de</strong>r Steuer- und Wirtschaftsberater,<br />

die Beratungen durchführen sowie Bescheinigungen für das Scheitern außergerichtlicher Einigungsversuche<br />

ausstellen und danach das Insolvenzverfahren begleiten können.<br />

3. Auslöser <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

3.1 Arbeitslosigkeit führt häufig bei Personen unter 35 Jahren<br />

zur Überschuldung<br />

Die Grün<strong>de</strong>, weshalb eine Person nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage ist, ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nachzukommen, wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Beratungsstellen aus <strong>de</strong>n oftmals subjektiven Ausführungen<br />

<strong>de</strong>r Beratenen abgeleitet. Meistens sind mehrere Faktoren ursächlich für die Überschuldung,<br />

insbeson<strong>de</strong>re wenn bei ohnehin schon niedrigem Einkommen unerwartete Ereignisse die bisherige<br />

Lebensführung beeinträchtigen. Für die Statistik ist immer nur <strong>de</strong>r Hauptgrund maßgeblich.<br />

Arbeitslosigkeit ist am<br />

häufigsten Auslöser<br />

<strong>de</strong>r Überschuldung<br />

Die Arbeitslosigkeit und die damit verbun<strong>de</strong>nen Einkommenseinbußen war im Jahr 2007 bei<br />

29 Prozent <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Personen <strong>de</strong>r wichtigste Faktor bei <strong>de</strong>m Entstehen <strong>de</strong>r Überschuldung.<br />

Beson<strong>de</strong>rs häufig war Arbeitslosigkeit bei jüngeren Personen unter 35 Jahren Hauptauslöser<br />

für die kritische finanzielle Situation (34 %).<br />

Neben <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit ist die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebensumstän<strong>de</strong> durch Trennung, Scheidung<br />

o<strong>de</strong>r Tod <strong>de</strong>s Partners/<strong>de</strong>r Partnerin <strong>de</strong>r zweitwichtigste Auslöser <strong>de</strong>r Überschuldung. Im Jahr<br />

2007 war dies bei 14 Prozent <strong>de</strong>r beratenen Personen <strong>de</strong>r wichtigste Faktor für die Überschuldung.<br />

Dieser Anlass wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs häufig von beratenen Personen im Alter von 35 bis unter<br />

45 Jahren genannt (18 %).<br />

Erkrankung, Sucht o<strong>de</strong>r Unfall waren genauso oft <strong>de</strong>r Hauptgrund für die finanziellen Probleme<br />

wie eine gescheiterte Selbstständigkeit (jeweils 10 %). Bei<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n am häufigsten<br />

(14 % beziehungsweise 16 %) von <strong>de</strong>n 55- bis unter 65-Jährigen für die finanzielle Notsituation<br />

verantwortlich gemacht.<br />

111


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 3<br />

Beratene Personen 2007 nach Alter und <strong>de</strong>m Hauptauslöser <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

Tab. 3<br />

Durch eine unwirtschaftliche Haushaltführung gerieten insgesamt knapp 9 % <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten<br />

Personen im Jahr 2007 in die Überschuldungssituation. Vor allem bei <strong>de</strong>n unter 25-Jährigen lag<br />

hier <strong>de</strong>r Hauptgrund für ihre finanziellen Probleme (17 %).<br />

Eine gescheiterte Immobilienfinanzierung war bei 4 % <strong>de</strong>r beratenen Personen <strong>de</strong>r Hauptauslöser<br />

für die Überschuldung. Überdurchschnittlich betraf dies die über 35-Jährigen, wobei die Altersgruppe<br />

zwischen 55 und 65 Jahren am häufigsten diesen Auslöser nannte (6,2 %).<br />

112


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 3<br />

3.2 Überschuldung aufgrund von Arbeitslosigkeit trifft beson<strong>de</strong>rs<br />

oft alleinleben<strong>de</strong> Männer und Paare mit Kin<strong>de</strong>rn<br />

Zu einer Überschuldung nach Verlust <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes kommt es überdurchschnittlich häufig<br />

bei alleinleben<strong>de</strong>n Männern sowie bei Paaren mit drei und mehr Kin<strong>de</strong>rn. Im Jahr 2007 war<br />

dies bei jeweils 33 Prozent dieser Haushaltstypen, die sich beraten ließen, <strong>de</strong>r Hauptauslöser.<br />

Trennung, Scheidung sowie Tod <strong>de</strong>r Partnerin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Partners war vor allem bei Alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r wichtigste Auslöser für die Überschuldung (29 %). Erkrankung, Sucht und Unfall<br />

waren beson<strong>de</strong>rs oft bei alleinleben<strong>de</strong>n Männern für die finanzielle Notsituation maßgeblich<br />

(15 %). Aber auch bei alleinleben<strong>de</strong>n Frauen wur<strong>de</strong> dieser Grund häufig genannt (12 %). Von<br />

Paaren ohne Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> eine erfolglose Selbstständigkeit (14 %) überdurchschnittlich häufig<br />

für die Überschuldung verantwortlich gemacht. Unabhängig davon, ob Paare Kin<strong>de</strong>r haben o<strong>de</strong>r<br />

nicht, ist eine gescheiterte Immobilienfinanzierung bei Paaren häufiger Auslöser für eine Überschuldung<br />

als bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Haushaltstypen.<br />

Beratene Personen 2007 nach Haushaltstyp und <strong>de</strong>m Hauptauslöser <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

Tab. 4<br />

113


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 4<br />

4. Sozioökonomische Strukturen<br />

<strong>de</strong>r beratenen Personen<br />

4.1 Alleinleben<strong>de</strong> am häufigsten überschul<strong>de</strong>t<br />

Männer und Frauen sind als Klienten in nahezu i<strong>de</strong>ntischer Zahl bei <strong>de</strong>n Schuldnerberatungsstellen<br />

anzutreffen. Mehr als zwei Fünftel (44 %) aller beratenen Personen lebte allein, wobei<br />

<strong>de</strong>utlich mehr alleinleben<strong>de</strong> Männer (27 %) als alleinleben<strong>de</strong> Frauen (17 %) überschul<strong>de</strong>t waren.<br />

Damit waren die alleinleben<strong>de</strong>n Männer überproportional an <strong>de</strong>r Überschuldung beteiligt, <strong>de</strong>nn<br />

in Deutschland lag <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r männlichen Singlehaushalte an allen Haushalten in dieser Zeit<br />

bei 17 Prozent.<br />

In 37 % <strong>de</strong>r Fälle<br />

sind Kin<strong>de</strong>r von<br />

Überschuldung<br />

betroffen<br />

Über ein Fünftel aller überschul<strong>de</strong>ten Personen lebte in einer Paarbeziehung mit Kind(ern).<br />

Rechnet man noch die Haushalte hinzu, bei <strong>de</strong>nen ein Elternteil für die Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r die<br />

alleinige Verantwortung trägt (16 %), waren in 37 Prozent <strong>de</strong>r Fälle Kin<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Überschuldung<br />

ihrer Familie und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen Problemen betroffen. Bei <strong>de</strong>n alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

überschul<strong>de</strong>ten Personen han<strong>de</strong>lt es sich fast ausschließlich um Frauen (14 % gegenüber knapp<br />

2 % alleinerziehen<strong>de</strong>n Männern). An <strong>de</strong>r Gesamtzahl <strong>de</strong>r Haushalte haben alleinerziehen<strong>de</strong><br />

Frauen aber nur einen Anteil von rund 6 Prozent. 16 Prozent <strong>de</strong>r beratenen Personen lebten in<br />

einer Paarbeziehung ohne Kind. Dieser Personenkreis war damit <strong>de</strong>utlich seltener überschul<strong>de</strong>t als<br />

es seinem Anteil in <strong>de</strong>r Bevölkerung entspricht (30 %). 3 Prozent <strong>de</strong>r beratenen Personen befan<strong>de</strong>n<br />

sich in Heimen o<strong>de</strong>r Anstalten.<br />

Abb. 2<br />

114


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 4<br />

4.2 Vor allem die Altersklasse zwischen 35 und 45 Jahren<br />

benötigt die Schuldnerberatung<br />

Knapp 30 Prozent aller beratenen Personen, die zum Kun<strong>de</strong>nkreis <strong>de</strong>r Beratungsstellen gehören,<br />

waren 2007 zwischen 35 und 45 Jahren alt. Diese Altersgruppe nahm damit am häufigsten<br />

Beratungsdienste in Anspruch. Jeweils ein knappes Viertel aller beratenen Personen war zwischen<br />

25 und 35 beziehungsweise zwischen 45 und 55 Jahren alt. Betrachtet man die Anteile <strong>de</strong>r<br />

Altersgruppen 25 bis unter 35 Jahren und 35 bis unter 45 Jahren an <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung<br />

über 18 Jahren (14 % beziehungsweise 19 %), so zeigt sich, dass diese bei<strong>de</strong>n Altersgruppen<br />

überdurchschnittlich häufig eine Beratungsstelle aufsuchten. Jüngere Menschen unter 25 Jahren<br />

machten bei <strong>de</strong>n Beratungsstellen nur einen Anteil von 9 Prozent aus; dies entspricht in etwa<br />

ihrem Anteil an <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung. Senioren ab 65 Jahren zählten noch seltener (4 %) zur<br />

Klientel <strong>de</strong>r Beratungsstellen. Sie waren damit <strong>de</strong>utlich weniger häufig bei <strong>de</strong>n Beratungsstellen<br />

anzutreffen, als es ihrem Anteil an <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung (24 %) entsprach.<br />

Beratene Personen und Gesamtbevölkerung 2007 nach <strong>de</strong>m Alter<br />

Tab. 5<br />

115


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 4<br />

4.3 Ausländische Mitbürger nutzen die Beratungsstellen eher seltener<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r beratenen Personen, die nicht die <strong>de</strong>utsche Staatsangehörigkeit besitzen, ist relativ<br />

gering. 2007 besaßen nur knapp 8 Prozent <strong>de</strong>r beratenen Personen einen an<strong>de</strong>ren als <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Pass. Gemessen an <strong>de</strong>r gesamten Wohnbevölkerung Deutschlands über 18 Jahren beläuft<br />

sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r ausländischen Mitbürger auf 9 Prozent. Das weist darauf hin, dass ausländische<br />

Personen die Dienste <strong>de</strong>r Beratungsstellen weniger beanspruchen als die <strong>de</strong>utschen Staatsangehörigen.<br />

Dies muss aber nicht be<strong>de</strong>uten, dass sie weniger überschul<strong>de</strong>t sind. Möglicherweise<br />

können auch fehlen<strong>de</strong> Kenntnisse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache o<strong>de</strong>r Unkenntnis <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Einrichtungen dazu geführt haben, dass ausländische Mitbürger seltener bei <strong>de</strong>n Beratungsstellen<br />

anzutreffen sind. Über <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Deutschen mit Migrationshintergrund<br />

liegen keine Angaben vor.<br />

4.4 Zwei Drittel <strong>de</strong>r Überschul<strong>de</strong>ten haben eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung<br />

Mehr als die Hälfte (53 %) aller beratenen Personen war, als sie eine Schuldnerberatungsstelle<br />

aufsuchte, arbeitslos o<strong>de</strong>r erwerbsfähiger Bezieher von öffentlichen Transferzahlungen<br />

nach SGB II (Sozialgesetzbuch Zweites Buch). Nicht einmal 30 Prozent gingen einer geregelten<br />

Beschäftigung nach. Fast je<strong>de</strong>r sechste war an<strong>de</strong>rweitig nicht erwerbstätig, also Rentner,<br />

Stu<strong>de</strong>nt, Hausfrau/-mann o<strong>de</strong>r nichterwerbsfähiger Bezieher von Transferzahlungen nach SGB XII.<br />

Beson<strong>de</strong>rs hoch war <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Arbeitslosen beziehungsweise Transferempfänger bei alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

Frauen (65 %). Auch ledige Personen fielen häufiger unter diese Kategorie als<br />

solche mit einem an<strong>de</strong>ren Familienstand. Von <strong>de</strong>n jungen Frauen und Männern unter 25 Jahren,<br />

die sich im Jahr 2007 beraten ließen, waren nahezu zwei Drittel arbeitslos.<br />

Überschul<strong>de</strong>te unter<br />

25 Jahren besitzen<br />

meist keine<br />

abgeschlossene<br />

Ausbildung<br />

Arbeitslosigkeit betrifft aber nicht nur ungelernte Schuldner, <strong>de</strong>nn zwei Drittel aller überschul<strong>de</strong>ten<br />

Personen besaßen eine abgeschlossene Berufsausbildung o<strong>de</strong>r befan<strong>de</strong>n sich in<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung. Von <strong>de</strong>n jüngeren überschul<strong>de</strong>ten Personen unter 25 Jahren hatten jedoch<br />

nur 38 Prozent eine Berufsausbildung abgeschlossen o<strong>de</strong>r waren noch in <strong>de</strong>r Ausbildung;<br />

über 60 Prozent konnten keinen Abschluss aufweisen.<br />

116


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 5<br />

5. Zahl und Art <strong>de</strong>r Gläubiger,<br />

Höhe <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n<br />

Die meisten<br />

überschul<strong>de</strong>ten<br />

Personen haben<br />

wenige Gläubiger<br />

5.1 Die meisten überschul<strong>de</strong>ten Personen haben nur wenige Gläubiger<br />

Die meisten beratenen Personen haben verhältnismäßig wenige Gläubiger. 39 Prozent aller<br />

überschul<strong>de</strong>ten Personen hatten 2007 finanzielle Verpflichtungen gegenüber höchstens vier<br />

Gläubigern, bei 14 Prozent gab es sogar nur For<strong>de</strong>rungen eines Gläubigers. Diese Aussage ist<br />

aber eingeschränkt, da oftmals die For<strong>de</strong>rungen an ein Inkassobüro abgetreten sind, so dass die<br />

wahre Anzahl <strong>de</strong>r Gläubiger nicht bekannt ist. Nur in 10 Prozent <strong>de</strong>r Fälle besaßen 20 und mehr<br />

Gläubiger Ansprüche gegenüber <strong>de</strong>r überschul<strong>de</strong>ten Person. Diese hohe Gläubigerzahl dürfte<br />

vor allem Personen betreffen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind und<br />

daraus Verbindlichkeiten haben. Alleinleben<strong>de</strong> Frauen haben weniger Gläubiger als die an<strong>de</strong>ren<br />

Haushaltstypen. Eine geringe Anzahl an Gläubigern haben auch Paare ohne Kin<strong>de</strong>r. Ebenso<br />

haben ältere Menschen im Durchschnitt weniger Gläubiger als alle übrigen Altersklassen. Die<br />

Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren hat überdurchschnittlich viele Gläubiger.<br />

5.2 Viele beratene Personen haben weniger als 10.000 Euro Schul<strong>de</strong>n<br />

41 Prozent <strong>de</strong>r beratenen Personen waren 2007 mit weniger als 10.000 Euro bei ihren<br />

Gläubigern im Rückstand. Nur bei knapp 8 % <strong>de</strong>r beratenen Personen überstiegen die<br />

Verbindlichkeiten die 100.000 Euro-Grenze.<br />

Je nach Alter und Lebensform gibt es unterschiedliche Schwerpunkte bezüglich <strong>de</strong>r Art und<br />

<strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n: Jüngere Menschen unter 35 Jahren hatten zwar häufiger mehr Gläubiger<br />

als Ältere, jedoch lagen bei rund drei Fünftel dieser Altersgruppe (59 %) die Schul<strong>de</strong>n unter<br />

10.000 Euro. Ältere überschul<strong>de</strong>te Personen hatten zwar weniger Gläubiger, aber oft auch höhere<br />

Schul<strong>de</strong>n angehäuft, insbeson<strong>de</strong>re bei Banken. So hatten 13 Prozent <strong>de</strong>r 55- bis unter 65-<br />

Jährigen Verbindlichkeiten in Höhe von 100.000 Euro und mehr. Diese hohen Summen dürften<br />

in Zusammenhang mit einer gescheiterten Immobilienfinanzierung stehen.<br />

Frauen haben im<br />

Durchschnitt weniger<br />

Schul<strong>de</strong>n als Männer<br />

Frauen haben im Durchschnitt <strong>de</strong>utlich weniger Schul<strong>de</strong>n als Männer. Mit 28.000 Euro hatten<br />

alleinstehen<strong>de</strong> Frauen 2007 die niedrigsten durchschnittlichen Schul<strong>de</strong>n im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Haushalten. Alle beratenen Personen hatten im Durchschnitt Schul<strong>de</strong>n in Höhe von<br />

36.000 Euro. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in dieser Summe auch die hypothekarisch gesicherten<br />

<strong>Kredit</strong>e für die Immobilienfinanzierung und die Verbindlichkeiten aus Selbstständigkeit<br />

enthalten sind. Diese Schul<strong>de</strong>n sind überwiegend höher als an<strong>de</strong>re Schul<strong>de</strong>narten. Hat eine<br />

Person mit Immobilienbesitz Schul<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nen sie nicht mehr nachkommen kann, beliefen sich<br />

diese durchschnittlich auf 151.000 Euro. Personen, die aufgrund ihrer Selbstständigkeit für Verbindlichkeiten<br />

aufkommen müssen, schul<strong>de</strong>ten ihren Gläubigern im Durchschnitt 95.000 Euro.<br />

Bei Ausschluss <strong>de</strong>r Personen mit Hypothekenverbindlichkeiten und <strong>de</strong>r Selbstständigen errechnete<br />

sich eine Schul<strong>de</strong>nlast von durchschnittlich rund 23.000 Euro.<br />

117


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 5<br />

Durchschnittliche Schul<strong>de</strong>n 2007 nach Haushaltstyp, Hauptauslöser <strong>de</strong>r Überschuldung und Gläubigern<br />

Tab. 6<br />

Knapp die Hälfte<br />

aller Schul<strong>de</strong>n<br />

entfallen auf Banken<br />

Bei <strong>de</strong>n Personen, die we<strong>de</strong>r Verpflichtungen aus Hypothekarkrediten hatten noch selbstständig<br />

sind o<strong>de</strong>r waren, entfielen knapp die Hälfte aller Schul<strong>de</strong>n auf Banken in Form von Raten- und<br />

Dispositionskrediten. Mit großem Abstand folgten die Schul<strong>de</strong>n gegenüber Inkassobüros (12 %).<br />

Des Weiteren hatte <strong>de</strong>r genannte Personenkreis Schul<strong>de</strong>n bei öffentlichen Gläubigern wie Finanzämtern<br />

(7 %), Schul<strong>de</strong>n bei Privatpersonen (4 %) sowie Schul<strong>de</strong>n bei ihren Vermietern wegen<br />

nicht geleisteter Mietzahlungen (4 %).<br />

118


Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 5<br />

Durchschnittliche Schul<strong>de</strong>n 2007 nach Gläubigern 1<br />

Tab. 7<br />

Abb. 3<br />

Hat eine beratene Person bei einem bestimmten Gläubiger Schul<strong>de</strong>n, so liegen diese sehr viel<br />

höher. Wenn die überschul<strong>de</strong>ten Personen zum Beispiel Ratenkredite aufgenommen haben und<br />

diesen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, stan<strong>de</strong>n sie 2007 bei ihren Banken<br />

für diese Ratenkredite im Durchschnitt mit 21.000 Euro im Soll. Hat eine Person Schul<strong>de</strong>n bei<br />

einer an<strong>de</strong>ren Privatperson, so beliefen sich diese Privatschul<strong>de</strong>n auf 13.400 Euro. Für nicht geleistete<br />

Unterhaltsverpflichtungen hatten die unterhaltspflichtigen Personen einen durchschnittlichen<br />

Rückstand von 6.700 Euro. Die 55- bis unter 65-Jährigen tragen im Durchschnitt die<br />

höchste Schul<strong>de</strong>nlast, auch wenn die Immobilienschuldner und die Selbstständigen nicht berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

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