Herbstseiten 2010 - Tagesmütter Steiermark
Herbstseiten 2010 - Tagesmütter Steiermark
Herbstseiten 2010 - Tagesmütter Steiermark
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
E D I T O R I A L<br />
Zurzeit ist die elementare<br />
Bildung in<br />
aller Munde. Doch<br />
was ist elementare<br />
Bildung für kleine<br />
Kinder Wie lernen<br />
sie Welche Zugänge<br />
zur Welt suchen und<br />
brauchen sie Wie konstruieren sie ihre Welt<br />
Jedes Kind erobert von Geburt an die Welt<br />
auf ganz individuelle Weise, unter Einsatz<br />
aller Sinne, in ständiger Bewegung. Es<br />
erforscht, erkundet, entdeckt, probiert, sucht.<br />
Dabei braucht es Unterstützung, verständliche<br />
Regeln, Anregung und Zuwendung der<br />
Erwachsenen, die das Kind so annehmen, wie<br />
es ist. Und jedes Kind braucht andere Kinder,<br />
mit denen es auf Entdeckungsreise geht. In<br />
der frühen Kindheit stehen die Eltern und das<br />
familiäre Umfeld im Zentrum. Später erweitern<br />
Tagesmütter und -väter oder der<br />
Kindergarten durch die Schaffung vielfältiger<br />
Bildungsmöglichkeiten den Erfahrungsraum<br />
der Kinder.<br />
Eltern-Sein ist eine spannende, vielseitige,<br />
jedoch auch nicht immer einfache Aufgabe.<br />
Im Allgemeinen verfügt jeder Elternteil über<br />
Erfahrungen und Kompetenzen, um die<br />
Herausforderungen des täglichen Erziehungs -<br />
geschehens zu bewältigen. Aber immer wieder<br />
gibt es Momente, in denen Eltern an ihre<br />
Grenzen stoßen oder sich fragen, wie sie ihre<br />
Kinder noch optimaler fördern können.<br />
Elternbildung bedeutet, Informationen zu<br />
sammeln, Erfahrungen auszutauschen, eigene<br />
Stärken zu entdecken und schließlich auch<br />
praktische Anregungen für den Erziehungs -<br />
alltag mitzunehmen. Viele Eltern haben sich in<br />
den vergangenen Monaten die Zeit genommen<br />
und unser Angebot ausprobiert. Wir<br />
ziehen ein Resümee.<br />
Veronika Kos<br />
„Spiel – Raum – Kindheit“<br />
Kinder(t)räume als Grundlage für eine kindorientierte<br />
Entwicklung<br />
Dazu werden wir einen vom Charlotte<br />
Bühler Institut ausgearbeiteten „Leitfaden“<br />
erhalten. Wir nehmen diesen Auftrag sehr<br />
ernst und werden uns mit den Inhalten dieses<br />
Leitfadens intensiv auseinandersetzen.<br />
Inhalte des spielerischen Lernens werden wir<br />
in unsere Weiterbildungen einfließen lassen.<br />
Spätestens an dieser Stelle taucht die Frage<br />
auf: Was brauchen Kinder, um in ihrer<br />
Entwicklung bestmöglich gefördert zu werden,<br />
dass sie zu einer eigenverantwortlichen<br />
Persönlichkeit heranreifen können Was<br />
bedeutet „elementarer Bildungsauftrag“ und<br />
dies bei Tagesmüttern/-vätern<br />
In der Neuformulierung unseres Leitbildes<br />
haben wir uns intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.<br />
Dabei sind wir zu folgenden<br />
Ergebnissen gekommen: Kinder brauchen<br />
eine täglich herausfordernde Umgebung und<br />
engagierte Tagesmütter/-väter voller Ideen,<br />
die nicht „verpädagogisieren“, sondern<br />
Pädagogik mit Kindern lebendig gestalten.<br />
Dies kann nur dort geschehen, wo sich<br />
Kinder täglich aktiv einbringen können, wo<br />
Experimente und Gestaltungsvielfalt den<br />
Tagesablauf bestimmen, wo die unterschiedlichen<br />
Spielformen gemeinsam erlebt werden.<br />
Dann ist es möglich, „elementare“<br />
Nun ist es soweit – mit dem verpflichtenden Kindergartenjahr<br />
für alle Fünfjährigen starten wir in ein neues Schuljahr. Dieses<br />
verpflichtende Kindergartenjahr kann – so ist es im Kinder -<br />
bildungs- und -betreuungsgesetz verankert – auch bei einer/m<br />
Tagesmutter/-vater absolviert werden, sofern entsprechende<br />
Bildungsaufgaben erfüllt werden.<br />
Erfahrungen, auf denen die weitere Entwick -<br />
lung aufbaut, zu machen. Zu diesen Erfah -<br />
rungen gehört es, Freund schaften zu knüpfen,<br />
sich im Wald zu verstecken, in Pfützen<br />
zu springen – kurz gemeinsam spielen,<br />
lachen, streiten, entdecken und forschen<br />
sowie gemeinsam Rituale erleben.<br />
„Bildungsarbeit“ beginnt dort, wo Tages -<br />
mütter/-väter selbst Freude daran haben,<br />
immer wieder neues Wissen zu erwerben,<br />
ihre Kompetenzen zu erweitern, vorurteilsfrei,<br />
offen und neugierig schwierige Situa -<br />
tionen zu meistern, bisher verborgene<br />
Talente zu entdecken, weltoffen auf alles<br />
Unbekannte zuzugehen. Das klingt<br />
anspruchs voll und ist es auch. Vieles davon<br />
wird bereits heute von unseren Tagesmüt -<br />
tern/-vätern gelebt. Die positiven Rück -<br />
meldungen von Fachbehörden, Eltern und<br />
Netzwerkspartnern bestätigen uns dies.<br />
Diese Rückmeldungen bestärken uns, auch<br />
weiterhin bei der Auswahl von Tagesmüt -<br />
tern/-vätern einen strengen Maßstab anzulegen<br />
und sie mit einem guten Weiterbil -<br />
dungsangebot in ihrer täglichen Arbeit zu<br />
unterstützen.<br />
Ihre Michaela Linhart, MBA<br />
Geschäftsführerin<br />
2