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Nr. 417 :: September 2009 - Werbering Neukirchen-Vluyn

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Zwerge und Flöhe mitten im Dorf » Serie: Engagement in NV<br />

Kinderbetreuung und<br />

Second-Hand-Shop in <strong>Neukirchen</strong><br />

Betreuungsangebote und Gruppen<br />

für Kinder unter 3 Jahren – das bietet<br />

der Verein „Mütter- und Familienzentrum“<br />

mitten im Dorf <strong>Neukirchen</strong>.<br />

Eine besondere Attration für<br />

alle Eltern ist der Second-Hand-<br />

Laden. Zum kleinen Preis findet<br />

man hier moderne Kinderkleidung<br />

und Spielsachen. Für die NV-Aktuell-Serie<br />

„Engagement in NV“ interviewt<br />

<strong>Werbering</strong>-Geschäftsführer<br />

Harald Lenßen Tanja Brouren und<br />

die Gruppenleiterin Claudia Wilps.<br />

Claudia Wilps (l.), Tanja Brouren und <strong>Werbering</strong>-<br />

NV-Aktuell: Sie haben hier im Dorf Geschäftsführer Harald Lenßen zeigen hochwertige<br />

Kinderkleider im Second-Hand-Laden<br />

<strong>Neukirchen</strong> einen Second-Hand-Laden<br />

und einen Gruppenraum für die Kinderbetreuung.<br />

Was sind die Ziele ihres Vereins mit diesen beiden Einrichtungen<br />

Tanja Brouren: Unser Hauptziel ist natürlich das Angebot der verschiedenen Gruppen.<br />

Der Second-Hand-Laden hilft uns, dieses Angebot zu finanzieren. Er ist aber zugleich ein<br />

beliebter Anlaufpunkt für alle Eltern, an dem man jederzeit Kindersachen vom Baby bis<br />

ins Schulalter kostengünstig kaufen kann. Hier profitieren also beide Seiten.<br />

NV: Welche Gruppen bieten Sie den Eltern an<br />

Claudia Wilps: Wir haben Krabbelgruppen für Kinder ab 9 Monaten, insbesondere aber<br />

die Flohzirkus-Gruppen für Kinder ab 2 Jahren. Der Flohzirkus ist ein echtes Betreuungsangebot,<br />

die Kinder besuchen also ohne ihre Eltern die Gruppe.<br />

NV: Nutzen denn viele Familien diese Angebote<br />

Claudia Wilps: Auf alle Fälle. Wir könnten deutlich mehr Gruppen anbieten, uns fehlen<br />

aber die Räume und die finanziellen Mittel. Es geht ja nicht nur darum, das Kind im Flohzirkus<br />

für ein paar Stunden unterzubringen. Wichtig ist der Kontakt zu anderen Kindern und<br />

die Erfahrung, wie man sich in einer Gruppe verhält – diese Fähigkeiten können zu Hause<br />

oft gar nicht mehr erlernt werden, weil die Familien heute klein sind oder nur wenige Kinder<br />

in der Nachbarschaft wohnen. Das gleichen wir hier aus.<br />

NV: Sie bieten hier also auch ein wenig Lebenshilfe,<br />

Erziehungsunterstützung, Geschwister ersatz –<br />

jenseits der offiziellen Angebote<br />

Tanja Brouren: Natürlich, wie jede andere pädagogische<br />

Einrichtung auch. Wir legen viel Wert auf die<br />

pädagogische Qualität unserer Arbeit und stecken<br />

in diesen Aspekt viel Zeit und Energie. In unseren<br />

Gruppen wurden sogar bereits integrative Kinder<br />

betreut. Daher sind wir immer geschockt, wenn<br />

mancher unseren Verein als eine Art Kaffeekränzchen<br />

für unausgelastete Mütter ansieht. De facto<br />

bekommen wir zum Beispiel von Kindergärten sehr positive Rückmeldungen, dass sich<br />

Ex-Flohzirkus-Kinder gut in die Gruppen integrieren und viele Dinge einfach schon können,<br />

die andere erst erlernen müssen.<br />

NV: Was ist denn für Sie die Motivation, dieses Angebot weitgehend ehrenamtlich<br />

bereitzustellen und hier ihre Arbeitszeit einzusetzen<br />

Claudia Wilps: Wir haben als Eltern selber gemerkt, dass ein Mangel an qualifizierten<br />

Kontakt- und Betreuungsangeboten besteht. Dem wollen wir entgegenwirken. Das ist<br />

ja letztlich auch der Grund, warum das Mütter- und Familienzentrum vor 20 Jahren<br />

überhaupt gegründet wurde. Damals wurde nach dem Laienprinzip gearbeitet mit einer<br />

großen Zahl an Mitgliedern. Heute arbeiten wir zum Teil professionell, da ich als Leiterin<br />

der Gruppenangebote angestellt bin, haben aber weniger Mitglieder. Das macht die<br />

Finanzierung unserer Angebote natürlich schwieriger.<br />

NV: Bekommen Sie denn Zuschüsse für Ihre Arbeit<br />

Tanja Brouren: Wenig. Die Bürgerstiftung der Sparkasse unterstützt uns, auch aus anderen<br />

Töpfen kommt von Fall zu Fall ein Zuschuss, aber im Prinzip müssen wir uns vollständig<br />

privat und aus Spenden finanzieren. Dafür reichen die Gruppen- und Mitgliedsbeiträge<br />

nicht aus. Deshalb haben wir den Second-Hand-Laden. Hier erwirtschaften wir<br />

mit Ehrenamtlern und zeitweise 1-Euro-Kräften einen Teil der Kosten für Miete, Personal<br />

und Ausstattung. Wir freuen uns sehr über Spenden!<br />

NV: Wird der Second-Hand-Laden mit dem Standort hier im Dorf denn gut angenommen<br />

Tanja Brouren: Die Umsätze sind in Ordnung. Natürlich ist der Laden bei Familien mit<br />

geringem Einkommen besonders beliebt, aber die Vielfalt unserer Kunden ist sehr groß<br />

und der Zuspruch gut. Wir wundern uns allerdings manchmal, wie viele Eltern den<br />

Laden trotzdem nicht kennen. Da möchten wir ansetzen, denn mit höheren Einnahmen<br />

könnten wir natürlich auch unsere Angebote verbessern.<br />

NV: Vorhin klang es schon an, Sie feiern in diesem Jahr Ihr 20-jähriges Jubiläum…<br />

Claudia Wilps: Das stimmt, und das werden wir auch auf dem Erntedankfest am 19.<br />

<strong>September</strong> feiern – wieder mit einem tollen Angebot für Kinder und entsprechender<br />

Werbung für unseren Second-Hand-Laden.<br />

NV: Dann wünsche ich für die nächsten 20 Jahre viel Erfolg!<br />

Mütter- und Familienzentrum e. V. · <strong>Neukirchen</strong>, Hochstraße 12<br />

Telefon: 0 28 45 / 3 28 71 · E-Mail: MFZ47506@aol.com<br />

Second-Hand-Laden: Mo-Sa ab 9 Uhr, wg. ehrenamtl. Tätigkeit variabel; ggf. erfragen!<br />

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