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Die Vereinten Nationen in Bonn

UN BONN - Die Vereinten Nationen in Bonn; Autor: Rüdiger Strempel

UN BONN - Die Vereinten Nationen in Bonn;
Autor: Rüdiger Strempel

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22 <strong>Die</strong> <strong>Vere<strong>in</strong>ten</strong> <strong>Nationen</strong> <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Vorstellungen und regt etwa e<strong>in</strong>en all zwei Jahre stattf<strong>in</strong>denden,<br />

von den UN <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>in</strong> Kooperation mit der deutschen Seite ausgerichteten<br />

Multi-Stakeholder-Dialog zur Entwicklungspolitik an.<br />

Dass die Bundesregierung <strong>in</strong> zunehmendem Maße Arbeitsplätze<br />

und gerade auch m<strong>in</strong>isterielle Funktionen von <strong>Bonn</strong> nach<br />

Berl<strong>in</strong> verlagert, wird bei den <strong>Vere<strong>in</strong>ten</strong> <strong>Nationen</strong> aufmerksam<br />

und durchaus kritisch registriert. Chambers, wie andere Leiter<br />

von UN-Organisationen, betont dennoch die gute Zusammenarbeit<br />

mit der deutschen Seite und die hohe Qualität der Unterbr<strong>in</strong>gung:<br />

„<strong>Bonn</strong> hat den UN-Organisationen viel zu bieten“,<br />

me<strong>in</strong>t der heutige Leiter des CMS-Sekretariats. „Deutschland<br />

bietet e<strong>in</strong>es der besten Gastgeberstaatenpakete weltweit. <strong>Die</strong><br />

Zweigstelle des Auswärtigen Amtes <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> ist sehr hilfreich<br />

und leistet hervorragende Arbeit. <strong>Die</strong> Stadt <strong>Bonn</strong> empfängt uns<br />

ebenfalls mit offenen Armen und unterstützt uns sehr. Und<br />

man stellt uns diese hervorragende Unterbr<strong>in</strong>gung im UN Campus<br />

fast zum Nulltarif zur Verfügung. Der Campus ist auf dem<br />

neuesten technischen Stand und sehr modern.“ Was Chambers<br />

bedauert: „<strong>Die</strong> Stadt sollte durch mehr entsprechende<br />

Beschilderung und ähnliches besser auf den Campus h<strong>in</strong>weisen.<br />

Überhaupt sollte durch Zeichen und Symbole mehr auf<br />

<strong>Bonn</strong>s Eigenschaft als UN-Stadt h<strong>in</strong>gewiesen werden. „Denken<br />

Sie nur an die UN-Beflaggung auf dem Pont du Mont Blanc <strong>in</strong><br />

Genf!“<br />

E<strong>in</strong> weiterer langjähriger Kritikpunkt der UN <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> könnte <strong>in</strong><br />

absehbarer Zeit ausgeräumt werden. Anders als andere UN-<br />

Gastgeberstaaten wie Österreich oder die Schweiz verfügt<br />

Deutschland bisher nicht über e<strong>in</strong> sogenanntes Gaststaatgesetz.<br />

E<strong>in</strong> solches Gesetz, das die Vorrechte, Immunitäten und<br />

Erleichterungen regelt, die den im Land ansässigen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen gewährt werden, wird seit Langem angemahnt<br />

und ist nunmehr auf Regierungsebene <strong>in</strong> der <strong>in</strong>formellen<br />

Abstimmung. Se<strong>in</strong> Inkrafttreten könnte die Ansiedlung weiterer<br />

<strong>in</strong>ternationaler Organisationen <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>, wie <strong>in</strong> Deutschland<br />

überhaupt, erleichtern. Das wiederum käme auch der hiesigen<br />

Wirtschaft sehr zugute, wie Ganns betont: „<strong>Die</strong> UN schaffen<br />

e<strong>in</strong>e erhebliche Umwegrentabilität. <strong>Die</strong> letzte, bereits Jahre zurückliegende<br />

Schätzung, die Jahreswirtschaftsberichte der Stadt<br />

<strong>Bonn</strong> und der Vergleich mit anderen UN-Standorten lassen<br />

E<strong>in</strong>ig s<strong>in</strong>d sich die meisten führenden UN-Mitarbeiter auch,<br />

dass die Konferenzmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> gut s<strong>in</strong>d – und dennoch<br />

verbesserungsbedürftig. <strong>Die</strong> Nachfrage nach Konferenzräumlichkeiten<br />

(von denen der UN Campus selber etliche bietet)<br />

ist groß und bei Tagungen mit mehreren Tausend<br />

Teilnehmern ist rasch das Limit erreicht. Da war doch was<br />

Richtig, das World Conference Center <strong>Bonn</strong> (WCCB)! <strong>Bonn</strong>s<br />

seit 2009 brachliegende, seit Anfang 2014 aber wieder im Bau<br />

bef<strong>in</strong>dliche Großprojekt soll 2015 – mit e<strong>in</strong>er UN-Konferenz –<br />

eröffnet werden und dann Meet<strong>in</strong>gs mit bis zu 5.000 Teilnehmern<br />

ermöglichen. E<strong>in</strong>e Entwicklung, die <strong>in</strong>sbesondere die größeren<br />

UN-Organisationen <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> sehnsüchtig erwarten. Dem<br />

Vernehmen nach s<strong>in</strong>d bereits Ansiedlungen weiterer Organisationen<br />

zum<strong>in</strong>dest auch an den Verzögerungen bei der Inbetriebnahme<br />

des Konferenzzentrums gescheitert. Immerh<strong>in</strong> tragen<br />

die UN <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>in</strong> erheblichem Maße zum <strong>in</strong>ternationalen<br />

Tagungskalender der Stadt bei. Zumal sich alle hier angesiedelten<br />

UN-<strong>Die</strong>nststellen darauf gee<strong>in</strong>igt haben, möglichst viele der<br />

von ihnen ausgerichteten Tagungen am Rhe<strong>in</strong> durchzuführen.

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