Schön? Ja. Sexy? Oh ja. Kann sich vor der Kamera ... - KaDeWe
Schön? Ja. Sexy? Oh ja. Kann sich vor der Kamera ... - KaDeWe
Schön? Ja. Sexy? Oh ja. Kann sich vor der Kamera ... - KaDeWe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FernWeh<br />
BoDRUM<br />
pRÄSEnZ<br />
STATT ILLUSIon<br />
DAS nEUE HIDEAWAY In BoDRUM:<br />
RIcHARD MEIERS VILLEn In YALIKAVAK<br />
An <strong>der</strong> türkischen Riviera beginnt <strong>der</strong> verlorene Charme von Saint-Tropez neu zu erstrahlen.<br />
Bodrum heißt die Halbinsel, die alles bietet, was die Côte d’Azur einst ausmachte: endlose<br />
Strände, malerische Buchten, unberührte Fischerdörfer und ein mildes, frühlingshaftes Klima,<br />
wenn hierzulande das Thermometer Minusgrade anzeigt. Den Jetset fasziniert aber noch etwas:<br />
Auf Bodrums antiken Hügeln entsteht Avantgarde-Architektur. Richard Meier entwarf<br />
23 Villenträume für das mediterrane Paradies, die einer neuen Generation<br />
ein exklusives Zuhause bieten.<br />
Mythisches Sommerglück und Europas südliche<br />
Strände sind kein selbstverständlicher Reim<br />
mehr. Von dem lauschigen Fischerdorf, das<br />
SaintTropez einmal war, ist wenig geblieben,<br />
und auch die übrige côte d’Azur wurde touris<br />
tisch restlos erschlossen und bezahlt die Folgen<br />
ihres legendären Rufs mit ihrem urspünglichen<br />
charme. Während die Menge ans französische<br />
Mittelmeer strebt, nimmt ein neues JetsetZiel<br />
Gestalt an, das alle mediterranen Reize zu bieten<br />
hat und von dem doch nur die wenigsten<br />
wissen. Gemeint ist Bodrum, jene idyllische<br />
Halbinsel an <strong>der</strong> türkischen Riviera, die mancher<br />
St. Barths und SaintTropezKenner als<br />
wohltuende Zeitreise empfindet. In Bodrums<br />
nördlichen Hügeln, nur 20 Autominuten vom<br />
Küstenstädchen Yalıkavak und seinem renommiertem<br />
<strong>Ja</strong>chthafen entfernt, entsteht eine visionäre<br />
Villensiedlung. Richard Meier hat sie<br />
im Auftrag von nicolas Berggruen entworfen.<br />
Die Bauarbeiten haben begonnen; die erste <strong>der</strong><br />
23 geplanten Villen ist im november 2011 bezugsfertig.<br />
Berührt von <strong>der</strong> Stille und Menschenleere, den<br />
alten Zisternen und über die Hänge verstreuten<br />
einstöckigen weißen Würfeln <strong>der</strong> traditionellen<br />
anatolischen MusandiraHäuser skizzierte<br />
Richard Meier an ort und Stelle ein Ensemble<br />
von schneeweißen Villen. Seine spontane Idee<br />
arbeitete er zu fünf Haustypen von raffiniertester<br />
Mo<strong>der</strong>nität und makelloser Anmut aus, zu<br />
fünf Variationen eines Grundthemas: <strong>der</strong> mit<br />
Hilfe von Stein, Glas, Licht und Luft und Geometrie<br />
ins Werk gesetzten Feier <strong>der</strong> Humanität.<br />
Gemeinsam ist seinen Entwürfen <strong>der</strong> großzügige,<br />
über zwei Stockwerke aufragende, komplett<br />
verglaste Wohnbereich mit Meerblick. Dass die<br />
von eleganten Rundsäulen getragene Decke an<br />
die Architektur <strong>der</strong> Stoa, des antiken Hallenbaus,<br />
erinnert, <strong>der</strong> zum Marktplatz hin offen<br />
das Zentrum <strong>der</strong> griechischen Agora umgab, ist<br />
kein Zufall: Mag das Haus für den Amerikaner<br />
auch ein ort <strong>der</strong> Geborgenheit sein, so dient es<br />
doch nie <strong>der</strong> Isolation. Jede RichardMeierVilla<br />
kreiert eine kommunikative Atmosphäre, die<br />
<strong>sich</strong> zwanglos auf mehrere Zentren verteilt. Sie<br />
ist zur Terrasse hin offen, bezieht das Treppenhaus<br />
und die Innenbalkone des ersten Stocks in<br />
ihre große Bewegung ein und sorgt zugleich für<br />
die privatsphäre von Bewohnern und Gästen.<br />
Der gemeinsame Raum ist mit kosmopolitischer<br />
Ungezwungenheit gestaltet, <strong>der</strong> Kamin,<br />
<strong>der</strong> pool, <strong>der</strong> überdachte Speisetisch im Freien<br />
und <strong>der</strong> couchbereich mit panoramablick bilden<br />
separate Intensitäten. Stützpfeiler, Säulen,<br />
tragende Wände wirken nie massiv, sie lösen<br />
<strong>sich</strong> in einen harmonischen Rhythmus grafischer<br />
Strukturen auf und machen die mit einem<br />
starken Sinn für kubistische Grazie begabte<br />
Konstruktion fast spielerisch transparent. Die<br />
Dialektik von Durchlässigkeit und Geschlossenheit<br />
ist bei Richard Meier nicht nur eine<br />
Qualität des Raums, son<strong>der</strong>n auch eine Funktion<br />
<strong>der</strong> persönlichkeit, ein pas de deux zwischen<br />
Ich und Welt. Seine auf einem soliden<br />
Fundament aus dem Fels wachsenden Villen<br />
besitzen das Ethos eines gefestigten charakters,<br />
<strong>der</strong> in <strong>sich</strong> verwurzelt und zugleich großzügig,<br />
neugierig und reich an Emotionen ist.<br />
Mit dieser Empfänglichkeit begründet <strong>der</strong> Architekt<br />
seine Vorliebe für das allgegenwärtige<br />
RichardMeierWeiß. Er schätzt die nichtfarbe,<br />
die alle Spektralfarben enthält, weil die Farben<br />
<strong>der</strong> Landschaft und <strong>der</strong> Wechsel von Licht und<br />
Schatten <strong>sich</strong> auf ihrer Basis ungehin<strong>der</strong>t entfalten.<br />
Signalisieren weiße Flächen doch maximale<br />
offenheit, Leichtigkeit und optimismus,<br />
Zukunft statt Vergangenheit und das schwerelose<br />
Vermögen, sein Leben mit jedem Tag neu<br />
zu beginnen. Die Eindrücke strömen auf eine<br />
RichardMeierVilla ein und durch sie hindurch.<br />
Sie lässt <strong>sich</strong> vom Klima, von Wind und<br />
Licht durchspülen wie eine Grotte und strahlt<br />
dabei die heitere Souveränität eines mo<strong>der</strong>nen<br />
Tempels aus.<br />
Für Richard Meier geht es darum, die Architektur<br />
auf das nichtmaterielle hin zu öffnen.<br />
Er versteht sie als ein Element, das <strong>sich</strong> kontrapunktisch<br />
zur sie umgebenden natur verhält,<br />
das die Landschaft wie ein Brennspiegel<br />
bündelt, steigert und fokussiert. Während die<br />
natur von einem Augenblick zum an<strong>der</strong>en ihr<br />
Ge<strong>sich</strong>t verän<strong>der</strong>t, inszeniert <strong>sich</strong> die Architektur<br />
als Fluchtpunkt und meditatives Zentrum<br />
<strong>der</strong> Verwandlung. Gerade weil sie ein durchdachtes<br />
nichts ist, lässt <strong>sich</strong> das Außen auf die<br />
flüchtigen Rahmungen ein, liegt den Terrassenaus<strong>sich</strong>ten<br />
wie ein Schauspiel zu Füßen. Der<br />
Bewohner genießt ein kontinuierliches Wechselspiel<br />
von Kunst und natur, von Innen und<br />
Außen, Ruhe und Bewegung. In diesem Sinne<br />
ist Richard Meiers Architektur mit ihren kurzweiligen<br />
perspektiven, tangentialen Blicken<br />
und variierenden Klimazonen in hohem Maße<br />
regenerativ. »Im Grunde meditiere ich in meiner<br />
Arbeit über Raum, Form, Licht, die Bedin<br />
90 91<br />
gungen, unter denen sie zustande kommen und<br />
<strong>sich</strong> entfalten können. Mein Ziel ist präsenz,<br />
nicht Illusion.«<br />
Der Amerikaner ist durch zahlreiche öffentliche<br />
Gebäude wie das kalifornische Gettycenter<br />
berühmt geworden und wurde dafür<br />
mit dem pritzkerpreis für Architektur, <strong>der</strong><br />
höchsten Auszeichnung seiner Innung, geehrt.<br />
Doch die größte Herausfor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> ein Architekt<br />
<strong>sich</strong> stellen kann, bleibt am Ende des<br />
Tages das Wohnhaus. Denn hier zeigt <strong>sich</strong>, wie<br />
viel er vom menschlichen Dasein und dessen<br />
elementaren Bedürfnissen begriffen hat und ob<br />
er wegweisend bleibt für kommende Generationen.<br />
Mit Takt und Subtilität hat Richard Meier in<br />
Bodrum auf das humane Maß <strong>der</strong> Antike zurückgegriffen.<br />
Die Struktur <strong>der</strong> Villen ist so<br />
unaufdringlich wie klar, seine Vision ist puristisch,<br />
elementar, auf das Wesentliche konzentriert.<br />
Damit steht nicht nur <strong>der</strong> Mensch<br />
im Zentrum, die Architektur schlägt auch eine<br />
Brücke zur Kulturlandschaft <strong>der</strong> anatolischen<br />
Halbinsel und führt ein Gespräch mit ihrer langen<br />
Tradition.<br />
Bereits im Altertum war Bodrum ein Knotenpunkt<br />
<strong>der</strong> Welten, arrangierte <strong>sich</strong> mit <strong>der</strong><br />
Eroberung durch Alexan<strong>der</strong> dem Großen, importierte<br />
die griechische Baukunst, trieb mit<br />
Ägypten regen Handel und pflegte das persische<br />
Erbe. Die vom Villenensemble 45 Autominuten<br />
entfernte Stadt Bodrum ist auf den<br />
Mauern des antiken Halikarnassos erbaut, das<br />
<strong>der</strong> persische Satrap Maussollos in eine mo<strong>der</strong>ne<br />
Festungsstadt umrüstete. Die internationale<br />
Gesellschaft, die das türkische Elitedomizil<br />
heute frequentiert, hat Bodrum von neuem<br />
zum globalen Schlüsselort gemacht. Mit dem<br />
Villenensemble Richard Meiers wird die Bodrumer<br />
Szene noch an Glanz gewinnen.<br />
BODRuM HOuSES<br />
www.berggruen.com.tr / bodrum.html<br />
Nicolas Berggruen Holdings GmbH<br />
bodrum@berggruenholdings.de<br />
Tel. 030 25 93 996-13<br />
Die Liebhaber <strong>der</strong> RichardMeierArchitektur<br />
werden die Bodrumer Kultur bereichern. Die<br />
entstehenden Synergien werden <strong>sich</strong> nicht<br />
nur auf das ohnehin lebhafte nachtleben <strong>der</strong><br />
Halbinsel auswirken, son<strong>der</strong>n auch auf die Bedeutung<br />
des <strong>Ja</strong>chthafens palmarina im nahen<br />
Yalıkavak. Zu den dortigen Attraktionen gehören<br />
heute schon Regatten, eine hafennahe Einkaufsmeile<br />
im osmanischen Stil mit eleganten<br />
LifestyleAdressen, ein Wochenmarkt sowie<br />
eine kilometerlange Strandpromenade mit<br />
Bars, Bistros und erstklassigen Fischrestaurants.<br />
noch immer sind die Bodrumer frei von<br />
Hektik, sympathisch und weltoffen. Und noch<br />
immer ist das Wasser <strong>der</strong> Ägäis glasklar und<br />
erfrischend, reich an historischen Zeugnissen,<br />
antiken Schiffswracks und versunkenen Mauern,<br />
transparent für die Mosaikböden hellenistischer<br />
Villen, denen Richard Meier eine kongeniale<br />
Renaissance verschafft. IH