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Download der Ausgabe als pdf - SMZ Liebenau

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Bis auf die Knochen<br />

Organe verpflanzt <strong>als</strong> vorausgesehen, habe<br />

das Folgen für den Sachkostenschlüssel,<br />

den Stellenplan und im Zweifel sogar für die<br />

Existenz des Zentrums, denn dieses müsse<br />

aus Qualitätsgründen eine bestimmte jährliche<br />

Mindestanzahl an Transplantationen<br />

nachweisen.<br />

Bei gleichzeitigem Sparzwang kann die<br />

beschriebene Logik, d.h. <strong>der</strong> durch sie gesetzte<br />

ökonomische Zwang, insgesamt nur<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Qualität (und auch Hygiene)<br />

gehen. Immer mehr Patienten werden mit<br />

immer weniger Personal abgearbeitet und<br />

durchgeschleust. Dies gilt zunächst für alle<br />

Krankenhäuser unabhängig von ihrer Trägerschaft.<br />

Bei privat geführten Krankenhäusern<br />

kommt allerdings noch verschärfend<br />

<strong>der</strong> Druck hinzu, Profit machen zu müssen.<br />

Zu welchen Konsequenzen das führt, sehen<br />

wir inzwischen in Hessen an <strong>der</strong> privatisierten<br />

Uniklinik Gießen-Marburg.<br />

In <strong>der</strong> „Frankfurter Rundschau“ fasste <strong>der</strong><br />

Präsident <strong>der</strong> Berliner Ärztekammer, Günther<br />

Jonitz, die Entwicklungen im Krankenhaus<br />

kürzlich so zusammen: „Ein Krankenhaus<br />

gefährdet seine Existenz heute<br />

stärker, wenn es schlechte wirtschaftliche<br />

Leistungen erbringt, <strong>als</strong> wenn es schlechte<br />

Medizin macht. Das ist we<strong>der</strong> im Sinne<br />

<strong>der</strong> Patienten noch <strong>der</strong> Ärzte.“ Jonitz ist<br />

dennoch <strong>der</strong> Ansicht, dass das System zu<br />

verbessern, aber nicht wie<strong>der</strong> abzuschaffen<br />

sei. Das ist angesichts <strong>der</strong> immanenten Logik<br />

des DRG-Systems nicht plausibel.<br />

Man muss hier Peter Hoffmann zustimmen:<br />

„Derzeit glauben wohl noch alle betroffenen<br />

Interessensgruppen, das DRG-System<br />

würde den stationären Sektor letztlich einigermaßen<br />

sinnvoll steuern und die wesentlichsten<br />

Interessen aller Beteiligten erfolgreich<br />

integrieren. Man kommt aber nicht aus<br />

<strong>der</strong> Sackgasse, indem man schneller rennt.<br />

Es hilft nichts, wir müssen umkehren.“<br />

Unnütze Leistungen<br />

<strong>SMZ</strong> INFO November 2012<br />

Doch die Sackgasse ist lang. Wie weit man<br />

darin rennen kann, lässt sich auch am ambulanten<br />

Sektor zeigen: Das Marktvolumen<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

Ende <strong>der</strong> neunziger Jahre „erfundenen“<br />

Selbstzahlerangebote, auch Individu-

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