Stiftungen als Instrument der ... - MSM Group AG

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Stiftung als Instrument der Unternehmensnachfolge 3.3 Stiftung & Co. KG Bei der Stiftung & Co. KG wird die Komplementärstellung der Kommanditgesellschaft durch eine Stiftung eingenommen. Damit überträgt der Stifter die Geschäftsführung der Gesellschaft auf die Stiftung. Eine Besonderheit der Stiftung & Co. KG ist die Befreiung von der Mitbestimmung. Im Gegensatz dazu unterliegt sie der Publizitätspflicht nach dem KapCoRiLiG 13 . 4 Steuerliche Auswirkungen 4.1 Stiftungserrichtung 4.1.1 Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung Die Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung durch eine Privatperson kann gemäß § 10 b EStG als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Voraussetzung dafür ist, dass durch die Stiftung gemeinnützige Zwecke im Sinne der §§ 52 – 54 AO gefördert werden. Dabei kann der Stifter das gestiftete Vermögen in Höhe von bis zu 20% des einkommensteuerlichen Gesamtbetrages seiner Einkünfte oder in Höhe von 4‰ der Summe der Umsätze und der 13 Mutter in Gummert/Personengesellschaftsrecht, 1. Aufl., 2005, Rn. 149 8
Stiftung als Instrument der Unternehmensnachfolge im betreffenden Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter als Sonderausgaben abziehen. Werden diese Höchstgrenzen überschritten, geht die Abzugsfähigkeit nicht verloren, sondern kann auf die folgenden Veranlagungszeiträume vorgetragen werden. Diese Abzugsfähigkeit gilt neben der Errichtung einer Stiftung für alle Zuwendungen an gemeinnützige Körperschaften, wie z.B. Vereine. Zusätzlich kann der Stifter bei der Errichtung einer Stiftung gemäß § 10 b Abs. 1a EStG seine Zuwendung bis zu einem Betrag von EUR 1 Mio. als Sonderausgaben abziehen. Dies gilt auch für Zustiftungen. Zuwendungen an gemeinnützige Stiftungen sind von der Erbschaft- und Schenkungsteuer befreit (vgl. §13 Abs. 1 Nr. 16b ErbStG). 4.1.2 Errichtung einer Familienstiftung Die Errichtung einer Familienstiftung ist nicht steuerlich privilegiert, da sie nicht im Interesse der Allgemeinheit errichtet wird. Somit löst die Übertragung des Vermögens auf die Familienstiftung Erbschaft- oder Schenkungsteuer aus (vgl. § 3 Abs. 2 Nr. 1 und § 7 Abs. 1 Nr. 8 ErbStG). Die Höhe der Erbschaft- und Schenkungsteuer richtet sich nach dem Verwandtschaftsverhältnis zwischen Schenker/Erblasser und Empfänger. Bei der Familienstiftung wird hierfür das Verwandtschaftsverhältnis des nach der Stiftungsurkunde entferntest Berechtigten zum Stifter zugrunde gelegt. Werden also beispielsweise neben den Kinder und Enkeln auch die Geschwister, Nichten und Neffen gefördert, richtet sich der Verwandtschaftsgrad nach dem entferntest Berechtigten, hier also nach den Nichten und Neffen und damit nach der Steuerklasse II mit einem Freibetrag von insgesamt EUR 20.000. Die Bewertung der übertragenden Vermögenswerte richtet sich nach dem Bewertungsgesetz. Wird unternehmerisches Vermögen i.S.d. §§ 13a, 19a ErbStG (bei Anteilen an Kapitalgesellschaften ist eine Mindestbeteiligung von 25% erforderlich) übertragen, gewährt das Gesetz eine Regelverschonung von 85 % des gemeinen Werts des übertragenen Vermögens bei einer Haltefrist von fünf Jahren und Erreichung von 80 % der Lohnsumme der letzten fünf Jahre vor Übertragung, sofern das Verwaltungsvermögen eine Quote von 50% nicht übersteigt. Liegt das Verwaltungsvermögen bei weniger als 10%, kann für eine 100 %-Verschonung bei einer Haltefrist von sieben Jahren und 100 % dieser Lohnsumm 9
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