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SA - Partysan

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CITY REPORT FREIBURG<br />

FREIBURGER URGESTEIN<br />

RAINER TRÜBY<br />

ZU FREIBURG, MUSIK UND BAHNÜBERGÄNGEN<br />

Wenn man sich mit der Freiburger Musikszene befasst, kommt man auf keinen Fall an Rainer<br />

Trüby vorbei. Der schwäbisch-badische Musikpionier ist schon seit Anfang der 90er Jahre<br />

im Zeichen der Musik unterwegs und befasst sich dabei von House bis Jazz mit allem, was<br />

grooved und dem Mainstream mit hoher Qualität vors Schienbein tritt. Er hat auf Compost<br />

released, eine DJ-Kicks Compilation zusammengestellt, die Turntablerocker geremixed<br />

und steht jetzt unserem Chefredakteur Rede und Antwort zu Freiburgs Musikkosmos.<br />

In 15 Jahren Nachtleben, gibt es sicher einige<br />

lustige Storys, die in einer relativ kleinen<br />

Stadt wie Freiburg so passieren. Schieß los!<br />

Eines frühen Morgens, im Jahre 1999, stieg ich vor dem<br />

Waldsee mit Gast-DJ Peter Kruder in ein Taxi, um den Nachhauseweg<br />

anzutreten. Es wurde eine lange Reise, denn die<br />

Schranken am Bahnübergang waren grundlos geschlossen<br />

und ließen sich auch von Hand nicht öffnen. Ein eingeschlafener<br />

Bahnschrankenwärter war nicht auszumachen. Nach<br />

einer knappen Stunde – beide DJs hatten sich inzwischen<br />

ihrer alkoholischen Getränke oral entledigt – kam der morgendliche<br />

Schwarzwaldexpress und wie durch ein Wunder:<br />

die Schranke ging auf! Taxikosten bis in den Stühlinger: 60<br />

Mark, die Quittung habe ich heute noch.<br />

Du bist seit 15 Jahren in Freiburg verwurzelt.<br />

Erzähl uns doch mal, was den besonderen<br />

Charme dort ausmacht!<br />

Dreiländereck, Berge, Wiesen, Wälder, Seen ergeben einen<br />

harmonischen Standort, wo es Spaß macht zu leben und<br />

auch Scheiben zu drehen. Nicht zuletzt auch die Studenten<br />

aus aller Herren Länder tragen zum Charme dieser<br />

Stadt bei. Und übersichtlich ist Freiburg ja auch noch...<br />

Wie hat sich die Szene in all den Jahren, die<br />

du hier am Start bist, entwickelt<br />

Wir haben vor fast 13 Jahren bei Root Down eher mit<br />

Jazz, Soul und Funk angefangen. Die Wurzeln haben wir<br />

nicht vergessen, aber bei uns ist das Spektrum breiter<br />

geworden. Deep House, Broken Beat, Techno und auch<br />

so manches Elektronisches hat inzwischen seinen festen<br />

Platz gefunden im Waldsee.<br />

Der Dezember ist immer auch der Monat<br />

des Jahresrückblicks. Was war für dich musikalisch<br />

so die wichtigste Entwicklung in<br />

2008 Gibt es einen Track, den du zum Besten<br />

des Jahres ernennen kannst<br />

Nachdem die elektronische Musik sich in den vorherigen<br />

Jahren sehr linear, vorhersehbar und nicht unbedingt<br />

sehr soulfull gezeigt hat, war 2008 doch wieder deutlich<br />

mehr Mut zum Experiment zu erkennen. Vocals sind<br />

wieder erlaubt (wichtig wie ich finde), Percussions (wie<br />

auch bei Luciano und Villalobos zu sehen) beleben die<br />

Beats und vieles klingt wieder frischer und lebendiger.<br />

Beispielhaft hierfür ist einer meiner definitiven Tracks<br />

des Jahres: Arto Mwambes „Noh Ngambeo“. Zwei<br />

Frankfurter via Burkina Faso vermählen alles, was Spaß<br />

macht zu einem soulig-elektronischen Gesamtkunstwerk<br />

mit Reminiszenzen an die gute alte Houseschule<br />

– Chapeau!<br />

Lieber Rainer, vielen Dank für das Interview!<br />

Wir wünschen dir einen guten Rutsch und<br />

ein Jahr 2009 voller Vocals und groovigem<br />

Sound.<br />

18 <strong>Partysan</strong> BaWü | Dezember 2008

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