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2011 - Evangelisches Schulzentrum Michelbach

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Verein der Förderer und Freunde des<br />

Ev. <strong>Schulzentrum</strong>s 74544 <strong>Michelbach</strong>/Bilz e.V.<br />

Hagenhofweg 35<br />

74544 <strong>Michelbach</strong>/Bilz<br />

Tel. 0791/93016-0 (Fax –63) http://www.eszm.de/Foerderverein<br />

foerderverein@eszm.de<br />

Infopost vom Förderverein<br />

April <strong>2011</strong><br />

Liebe Altmichelbacher/innen, liebe Eltern, liebe Lehrer/innen, liebe Schüler/innen,<br />

pünktlich zum Jahresfest erhalten Sie hiermit die neue (weiterhin zweijährige) Ausgabe<br />

unserer Infopost. Frau Knecht hat, im Rahmen ihrer Magisterarbeit an der<br />

Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg und unter Betreuung von dem Altmichelbacher<br />

Prof. Dr. Georg Unseld, die Schulwahlmotive der jetzigen Eltern des<br />

Ev. <strong>Schulzentrum</strong>s in <strong>Michelbach</strong> evaluiert und hat uns eine kurze Zusammenfassung<br />

erstellt. Herr Dr. Oelschläger informiert uns über die Veränderungen in der<br />

Schule. Als Ergänzung zur letzten Ausgabe werden wir ebenso den Sozialfond<br />

thematisieren.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen der Vorstand des Fördervereins!<br />

Der Förderverein – Überblick über die geförderten Projekte<br />

Der Vorstand des Fördervereins besteht momentan aus 14 Mitgliedern, davon 4<br />

Lehrern und 10 Altmichelbachern, die sich 2-3 mal im Jahr treffen und Förderantrage<br />

diskutieren und beschließen. Im vergangenen Jahr konnten wir dank Ihrer großzügige<br />

Unterstützung die stolze Summe von 13.312 Euro in Projekte und Veranstaltungen<br />

des Ev. <strong>Schulzentrum</strong>s investieren.<br />

- 1 -


Ein Schwerpunkt lag in 2010 nochmals in der musikalischen Arbeit:<br />

Auch dieses Jahr konnten wir mit 2.000 Euro für die Klassen 5 bis 7 die Arbeit der<br />

Stimmbildungsgruppen unterstützen, die weiterhin mit erheblichem finanziellem<br />

Engagement der Eltern stattfinden. Ebenso wie in den vergangenen Jahren führten<br />

die Unterstufenchöre ein Musical auf. Die Probenarbeit mündete in eine abschließende<br />

Chorfreizeit/Intensivprobe. Der Zuschuss hierfür betrug 1.500 Euro. Zu den<br />

Kosten des Sommerkonzerts konnten wir 500 Euro beisteuern.<br />

Weiterer Schwerpunkt war – wie immer – die Unterstützung der Klassen- und<br />

Gruppenfahrten. Es werden grundsätzlich einzelne Schüler unterstützt. Der Klassenlehrer<br />

bekommt dazu eine bestimmte Verfügungssumme. In diesem Jahr betrug<br />

unser Zuschuss 1.890 Euro.<br />

Für Anschaffungen und Veranstaltungen im Internats- und Ganztagesbereich<br />

(z.B. Präventionstag) betrug unser Zuschuss 1.500 Euro.<br />

Hinzu kommen zwei besondere<br />

Anschaffungen: Im neu gestalteten<br />

Schlosshof stehen mehrere Sitzbänke.<br />

Auf einer davon „prangt“ ein Schild, das<br />

verkündet, dass diese Bank von Ihnen<br />

gespendet wurde: 1.300 Euro Im<br />

Freizeitbereich westlich des Schlosses<br />

steht – fast fertig – ein Backhäusle. Der<br />

Förderverein hat zu den Baukosten 3.500<br />

Euro beigetragen und hoffen, dass es am<br />

Jahresfest (mindestens) besichtigt werden<br />

kann, vielleicht sogar in Betrieb sein wird.<br />

Liebe Mitglieder, wir wissen, dass wir diese Hilfestellung für die Schule und die<br />

Schülerinnen und Schüler nicht ohne Sie leisten könnten und wir möchten uns sehr<br />

herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken.<br />

Der Vorstand des Fördervereins<br />

Der Sozialfond<br />

Erneut wollen wir kurz über den zum Schuljahr 2008/2009 eingeführten Sozialfonds<br />

berichten, dessen Ziel es ist, sozial schwache Familien bei der Finanzierung des<br />

monatlichen Schulgeldes zu unterstützen.<br />

Der Vorstand des Fördervereins setzte sich im Januar <strong>2011</strong> mit zwei Vertretern des<br />

Sozialfonds, dem Verwaltungsleiter Herrn Hübner und der Elternbeirätin Frau Löhlein,<br />

zusammen um die Grenzen als auch die Schnittstellen zwischen dem Förderverein<br />

und dem Sozialfond zu definieren.<br />

Seit dem Schuljahr 2008/2009 zahlt (derzeit jeder zweite) teilnehmende Ganztagesschüler<br />

6,00 EUR mehr pro Monat, die in einen Sozialfonds fließen. Die Schulstiftung<br />

unterstützt diese Vorgehensweise und verdoppelt den Betrag. Die Besparung<br />

des Sozialfonds ist zeitlich befristet und wird beendet, wenn der Kapitalstock<br />

eine Höhe erreicht hat, um die Fördermaßnahmen über die Zinserträge zu finanzieren.<br />

Das entstandene Kapital verwaltet die Kasse des Oberkirchenrates in Stuttgart.<br />

Die Förderung bezieht sich ausschließlich auf Ganztagesschüler und nicht auf<br />

- 2 -


Schüler des Internats. Förderanträge müssen jeweils bis zum 30.6. eines Jahres für<br />

das kommende Schuljahr eingereicht werden. D.h. dass Anträge während des<br />

Schuljahres nicht bewilligt werden. Mit dem Antrag müssen die Eltern ihr Einkommen<br />

darlegen. Nach einem, gemeinsam mit den Elternbeiratsvorsitzenden erarbeiteten<br />

Schema wird die Förderbedürftigkeit ermittelt. Sowohl im ersten als auch in<br />

diesem Schuljahr konnten zirka die Hälfte der gestellten Anträge genehmigt werden.<br />

Bisher wird die Auszahlungssumme primär für das Schulgeld verwendet.<br />

Grundsätzlich soll es für einen Schüler keine Doppelförderung geben. Dieses Problem<br />

würde allerdings erst entstehen, wenn der Sozialfond über genügend Geld<br />

verfügen würde, um z.B. auch Schullandheimaufenthalte zu fördern.<br />

Begonnen wurde im Schuljahr 2009/10 mit einem Auszahlungsvolumen von<br />

10.000,-Euro. Pro Jahr soll sich dieser Betrag um ca 3% erhöhen. Ein wünschenswertes<br />

Ziel wäre, in 10-15 Jahren ca. 15-20% Schüler hierüber fördern zu können,<br />

um damit auch steigende Elternbeiträge für die Schule bei einkommensschwachen<br />

Familien abfedern zu können. Realistischer Weise wird diese Zahl eher bei 10-15%<br />

liegen.<br />

Umso deutlicher wird die, im Vergleich zum Sozialfonds flexiblere, Förderung seitens<br />

des Fördervereins, da diese Unterstützung einzelner Schüler weiterhin notwendig<br />

ist.<br />

Bericht der Schule<br />

Liebe Altmichelbacher, liebe Mitglieder des Fördervereins,<br />

in den letzten beiden Jahren hat uns in <strong>Michelbach</strong> wieder viel bewegt.<br />

Im Schuljahr 2009/2010 hatten wir einen nicht unerheblichen Schülereinbruch zu<br />

verzeichnen, der vor allem dem zahlreichen Weggang von Schülern aus den 10.<br />

Klassen geschuldet war, aber auch unsere 5. Klassen hatten weniger Schüler als<br />

noch in den Jahren davor. Mittlerweile haben sich die Schülerzahlen wieder erholt.<br />

So haben wir aktuell etwa 580 Schülerinnen und Schüler und wir sind sehr zuversichtlich,<br />

dass wir die Zahlen in diesem Bereich stabilisieren können.<br />

Dieses Ereignis hat jedoch auch Folgen für die Arbeit an der Schule und wir befinden<br />

uns deshalb in einer weiteren Phase unseres Schulentwicklungs-prozesses,<br />

um auch zukünftig – bei einem prognostizierten Rückgang der Schülerzahlen von<br />

etwa 25% - ein attraktives Schul- und Internatsangebot zu bieten. Was die Zukunft<br />

bringen soll, ist noch im Planungsstadium. Was wir auf diesem Weg bereits erreicht<br />

haben kann ich Ihnen in ein paar Ausschnitten aufzeigen:<br />

• Die bereits vor 5 Jahren eingeführte 60-Minuten-Stunde hat sich im Alltag bewährt,<br />

wird von Lehrern und Schülern geschätzt und findet auch immer mehr Interesse<br />

bei staatlichen Schulen, welche sich bei uns dieses Modell in der Praxis<br />

anschauen.<br />

• Mit Herrn Borkeloh haben wir im Musikbereich einen engagierten<br />

Kollegen gewonnen, der die Chorarbeit vor allem in der<br />

Unterstufe neu aufgebaut hat und mit den Schülern der Klassen<br />

5-7 nun bereits im 3. Jahr ein Musical auf die Beine stellt,<br />

das von ganz hervorragender Qualität ist. Begleitet von unseren<br />

Gesangslehrerinnen, die bereits in den unteren Klassen<br />

Stimmbildung anbieten, haben wir nun neben den bereits be-<br />

- 3 -


stehenden Ensembles durchgehend Chöre vom „Kleinen Chor“ bis zum Kammerchor.<br />

• Im vergangenen Jahr haben wir uns auch darum bemüht, nach Innen und nach<br />

Außen identitätsstiftend zu wirken. Gemeinsam mit Eltern, Schülern und Kollegen<br />

wurde ein neues Leitbild erarbeitet und vor den letzten Sommerferien verabschiedet.<br />

Seine Umsetzung im Alltag wird uns in den folgenden Jahren begleiten.<br />

Mit einem neuen Logo wollen wir der veränderten Situation unserer<br />

Schule mit 3 Schulformen, 3 Profilen, 3 Gebäudeeinheiten usw. Rechnung tragen.<br />

Sie finden es ja bereits seit geraumer Zeit auf unserer homepage und der<br />

offiziellen Post. Parallel hierzu bieten wir gemeinsam mit der SMV unseren<br />

Schülern, den Kolleginnen und Kollegen und allen Interessierten eine kleine Kollektion<br />

an Kleidungsstücken mit unserem Logo und Schriftzug an, die auch von<br />

allen Seiten gut angenommen und im Alltag getragen wird.<br />

• Im Hinblick auf eine Reflexion unserer Situation und unserer Aktivitäten war die<br />

Arbeit von Frau Knecht zu den „Schulwahlmotiven“ sehr aufschlussreich. Die<br />

Fremdevaluation mit dem Evaluationsinstrument der bayrischen Schulstiftung<br />

„Wahrnehmungs- und Werte-orientierte Schulentwicklung“, die mit dem Kollegium,<br />

aber auch mit Eltern und Schülern durchgeführt wurde, erbrachte sehr positive<br />

Ergebnisse, die in dem Satz zusammengefasst wurden „Sie können mit dem<br />

Erreichten sehr zufrieden sein“.<br />

Wir können tatsächlich zufrieden sein, müssen aber trotzdem den Blick nach vorn<br />

richten. Alle staatlichen Schulen in unserer Region haben in den letzten Jahren eine<br />

rasante Entwicklung im Bereich der Ganztagesbetreuung und der pädagogischen<br />

Konzepte durchlaufen, so dass sie den Vorsprung, den wir vor 10 Jahren<br />

hatten allmählich aufholen. Deshalb müssen auch wir unsere Stärken weiter entwickeln<br />

und uns eventuell auch auf neues Terrain vorwagen.<br />

Ein großes Problem hierbei ist nach wie vor die Versorgung mit Lehrkräften und der<br />

Wechsel von Kollegen zurück in den Staatsdienst, der, auch wenn uns zum Ende<br />

diesen Jahres nur ein Kollege verlassen wird, doch immer den Weggang von erworbener<br />

Kompetenz bedeutet, die dann immer wieder neu aufgebaut werden<br />

muss.<br />

Im personellen Bereich möchte ich nur auf 2 Veränderungen hinweisen: Nunmehr<br />

im zweiten Jahr, hat Herr Thomas Brachmann die Nachfolge von Günther Schäfer<br />

als Leiter der Realschulabteilung angetreten. Er ist ein Gewinn für unser Schulleitungsteam.<br />

Im Internat ist mit der Altmichelbacherin Frau Ulrike Haußer-Raidt<br />

eine sehr engagierte Erzieherin zum Team um Frau Mix hinzugekommen, die ihre<br />

Fähigkeiten in bereits zahlreichen Aktivitäten in den Internatsalltag einbringt.<br />

Wenn ich im letzten Brief 2009 die baulichen Veränderungen an den Anfang gestellt<br />

habe, so möchte ich diesmal mit ihnen schließen.<br />

Die auffallendste Veränderung ist sicherlich der neu gestaltete Schlosshof, der nun<br />

anstatt des Teerbelags eine schöne Pflasterung erhalten hat. Manche werden den<br />

Verlust der zwei kleinen Grüninseln bedauern, doch gilt es noch ein Weilchen abzuwarten,<br />

bis die gepflanzten Bäume um die Sitzbereiche ihr volles Blätterdach<br />

entwickelt haben.<br />

Neu gestaltet wurde auch der Bereich hinter dem Schulhaus und neben dem<br />

Schulhaus ist eine attraktive Grillstelle mit einem Backhäuschen entstanden.<br />

Mit dem Schloss wurde auch der dahinter liegende Sportplatz neu aufgebaut. Leider<br />

nicht so, wie geplant, so dass es hier seit über einem Jahr rechtliche Auseinandersetzungen<br />

um eine Nachbesserung bzw. erneute bauliche Ausführung gibt.<br />

Aber wir hoffen, dass sie sich in diesem Jahr beheben lassen.<br />

- 4 -


Unser neues Wege- und Gebäudeleitsystem hilft seit kurzem allen ortsunkundigen<br />

Besuchern beim Auffinden der gesuchten Räumlichkeiten. Werfen Sie doch einfach<br />

mal einen Blick darauf.<br />

Natürlich wird es auch in diesem Jahr Renovierungsarbeiten geben. Sie betreffen<br />

das kleine Schloss und – man glaubt es kaum – auch im Neubaubereich werden<br />

eventuell die ersten Erneuerungsarbeiten notwendig werden.<br />

Unser größtes bauliches Projekt in diesem Jahr wird jedoch die Umsetzung der<br />

Pläne für unser „Klassenzimmer im Grünen“ sein. Nachdem Gelder für dieses Projekt<br />

unter großer Schülerbeteiligung gesammelt und zahlreiche Spenden (auch vom<br />

Förderverein) schon vor 3 Jahren eingeworben worden waren, konnten wir bislang<br />

eine Realisierung nicht vorantreiben, da die Art der Ausführung und die endgültige<br />

Genehmigung sehr lange diskutiert wurden. Nun scheint sich aber eine Lösung gefunden<br />

zu haben und wir freuen uns auf die Umsetzung, in welche auch Schüler<br />

und Eltern mit eingebunden werden sollen.<br />

Lassen Sie mich ganz am Schluss erneut ganz herzlich allen Mitgliedern unseres<br />

Fördervereins danken. Ihre Spenden und Beiträge machen an unserer Schule vieles<br />

möglich. Viele Anschaffungen, aber auch die Realsierung von Aktivitäten und<br />

Projekten verdanken wir Ihrer Großzügigkeit und ich hoffe sehr, dass wir auch in<br />

Zukunft mit Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „rechnen“ können.<br />

Es grüßt Sie ganz herzlich<br />

Dr. Jürgen Oelschläger<br />

Gesamtschulleiter<br />

Warum entscheiden sich Eltern für das ESZM<br />

Ergebnisse einer Untersuchung der Schulwahlmotive von Eltern am<br />

evangelischen <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>/Bilz<br />

Das evangelische <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>/Bilz (kurz ESZM) blickt auf eine lange,<br />

veränderungsreiche und von vielen Entwicklungen begleitete Tradition zurück.<br />

Dennoch oder vielleicht gerade deswegen hat sich das ESZM bis heute erfolgreich<br />

im „Bildungsmarkt“ behauptet und stellt für viele Familien eine Alternative zu anderen<br />

Schulen im Umkreis dar. Obwohl in der Zwischenzeit auch im staatlichen<br />

Schulwesen stetig am Angebot und der Profilschärfung gearbeitet wird, wählen viele<br />

Eltern noch immer mit ihren Kindern das evangelische <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>/Bilz<br />

als Lernort. Eine Frage, die sich daraus ableiten lässt, ist deshalb: Was<br />

ist es, dass die Eltern der ESZM-Eltern bis heute davon überzeugt, dass ihre Kinder<br />

hier am besten aufgehoben sind Warum entscheiden sich Eltern für das<br />

ESZM als weiterführende Schule<br />

Beantworten lässt sich diese Frage mittels Ergebnissen einer Fragebogenerhebung<br />

mit ESZM-Eltern, die ich im Rahmen meiner Magisterarbeit im vergangenen Jahr<br />

durchführte.<br />

Die Befragten – Eltern der Kinder in Klassenstufe 5-8<br />

Insgesamt nahmen 65,5% der befragten Eltern, genau 154, an der Untersuchung<br />

teil. Unter ihnen waren die Eltern der Klassenstufen 5-8 der Realschule, des Auf-<br />

- 5 -


augymnasiums und des Gymnasiums. Das Verhältnis der besuchten Schulart innerhalb<br />

der Befragten kann als ausgewogen beschrieben werden, jedoch waren die<br />

Eltern der Kinder am Aufbaugymnasium entsprechend der befragten Klassenstufen<br />

mit nur 10 ausgewerteten Fragebögen selten vertreten. Die Verteilung zwischen<br />

Eltern von Jungen bzw. von Mädchen sowie die Verteilung auf die vier befragten<br />

Klassenstufen dagegen waren nahezu ausgeglichen.<br />

Die Untersuchung - Aspekte der Schulwahlentscheidung am ESZM<br />

Die Wahl einer Schule in freier, im Falle des ESZM evangelischer, Trägerschaft<br />

beinhaltet aufgrund der Rahmenbedingungen teils die gleichen, teils andere Faktoren<br />

als bei der Wahl einer staatlichen Schule. Ausgehend von unterschiedlichen<br />

theoretischen Ansätzen zur Schulwahl generell wurden deshalb bei der durchgeführten<br />

Erhebung am ESZM folgende vier Bereiche mit nachstehenden Leitfragen<br />

zur Schulwahl erforscht:<br />

1. Äußere Bedingungen<br />

Welche Schulalternativen bietet die umliegende Schullandschaft<br />

Inwiefern stellten die Schulgebühren eine Hemmschwelle bei der Entscheidung<br />

für das ESZM dar<br />

2. Konkrete Schulwahlmotive<br />

Wie wichtig waren den Eltern konkrete Einzelmotive wie beispielsweise die<br />

Vermittlung christlicher Werte oder die Ausstattung des ESZMs<br />

3. Entscheidungsfindung<br />

Wie verlief die Phase der Entscheidungsfindung innerhalb der Familie bezüglich<br />

Dauer, Informiertheit und in Betracht gezogener Alternativen<br />

4. Einschätzung zu Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

Welche Einstellungen bzw. Erwartungen hatten die befragten Eltern an das<br />

ESZM als kirchliche, nicht staatliche Schule<br />

Die Ergebnisse<br />

1. Äußere Bedingungen<br />

Neben einer Betrachtung der umliegenden Bildungslandschaft zählt zu den äußeren<br />

Bedingungen die Thematik der Schulgebühren. Obwohl diese auf den ersten<br />

Blick gegen eine Entscheidung für das ESZM sprechen, werden sie von mehr als<br />

der Hälfte (genau 54,6%) der befragten Elternschaft als (eher) angemessene Gegenleistung<br />

für die besondere Art der Schulbildung empfunden. Die Aufwendung<br />

der Schulgebühren ist für 74,4% der Befragten ohne Unterstützung möglich, jedoch<br />

geben auch mehr als die Hälfte der teilnehmenden Eltern an, sich – zumindest teilweise<br />

– finanziell für die Schulgebühren einschränken zu müssen. Anlass, eine<br />

staatliche Schule in Betracht zu ziehen, waren die Schulgebühren aber nur für rund<br />

14 Prozent der Eltern.<br />

2. Konkrete Schulwahlmotive<br />

Die Wichtigkeit einzelner Motive wurde über den Mittelwert M der Einschätzungen<br />

von sehr wichtig (5) über teilweise wichtig (3) bis völlig unwichtig (1) von insgesamt<br />

31 Einzelmotiven ermittelt.<br />

Demnach war bei der Schulwahlentscheidung das gewichtigste Motiv der Eltern mit<br />

- 6 -


M=4,49 die Förderung der Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität. Diesen<br />

Aspekt befanden nahezu zwei Drittel bei ihrer Entscheidung für das ESZM als sehr<br />

wichtig. Eine beinahe genauso wichtige Rolle übernahm für mehr als 100 der teilnehmenden<br />

Eltern das besondere Schulklima (M=4,48) am ESZM. Platz drei und<br />

vier der Schulwahlmotive belegten laut der Untersuchung die behütete Atmosphäre<br />

an der Schule (M=4,45) und die hervorgehobene Bedeutung des sozialen Lernens<br />

(M=4,43). Passend dazu fanden sich unter den „Top Five“ der Motive auch die<br />

wichtige Rolle der Gemeinschaft (M=4,25) im Schulleben.<br />

Erst hinter diesen fünf wichtigsten, eher personenbezogenen, „weichen“ Motiven<br />

der Schulwahl, wurden konkrete schulische Aspekte wie Mitarbeiterengagement<br />

(M=4,15) spezielle Angebote (M=4,01) und Profile (M=3,87) von den Eltern als<br />

wichtig eingestuft, wobei der Wunsch des Kindes, das ESZM zu besuchen<br />

(M=4,21) diesen Punkten übergeordnet wurde. Nicht mehr als sehr wichtig, aber<br />

doch eher wichtig galten des Weiteren bei der Schulwahlentscheidung auch die Erziehungsgemeinschaft<br />

zwischen Eltern und Schule (M=3,78) sowie die gebundene<br />

Form der Ganztagsschule (M=3,75) und die Vermittlung christlicher Werte<br />

(M=3,63). Mit einem Mittelwert von M=3,84 wurde darüber jedoch auch die vermutlich<br />

positive, soziale Zusammensetzung der Schülerschaft von knapp 58% der Eltern<br />

als sehr bzw. eher wichtig eingestuft.<br />

Im Mittelfeld der Motive folgten als „teilweise wichtig“ eingestufte Aspekte einerseits<br />

zu schulischen Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Ausstattung (M=3,49),<br />

räumliche Umgebung (M=3,26), Erscheinungsbild der Schule (M=2,96) und andererseits<br />

zu konkret religiösen Gesichtspunkten wie die gelebte Praxis des Glaubens/christliche<br />

Rituale (M=3,33) oder die Stärkung des Glaubens durch den Schulbesuch<br />

(M=3,02). In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass konkrete religiöse<br />

Rituale folglich als weniger bedeutsam eingestuft wurden als deren direkte<br />

Konsequenzen, die sich aus dem christlichen Menschenbild für das tägliche Miteinander<br />

ergeben, also Aspekte wie beispielsweise das soziale Lernen oder die wichtige<br />

Rolle der Gemeinschaft.<br />

Als eher unwichtige Punkte für ihren Entscheidungsprozess nannten die Eltern die<br />

Zusammenkunft mit anderen bildungsbewussten Eltern (M=2,86) und die Möglichkeit<br />

auf Unterstützung durch eine Schulpsychologin oder durch einen Internatsseelsorger<br />

(M=2,84). Ebenso wird das Streitschlichterprojekt mit einem Mittelwert von<br />

M=2,81 nur von knapp 12 Prozent der Befragten als sehr wichtig befunden. Am<br />

wenigsten Priorität schrieben die Eltern ihren eigenen Erfahrungen mit Schulen in<br />

kirchlicher Trägerschaft (M=1,62) und der Tatsache, dass auch Geschwisterkinder<br />

(M=2,61) oder Freunde des Kindes an dieser Schule (M=2,45) sind, zu.<br />

3. Entscheidungsfindung<br />

Mit rund 73% ist ein Großteil der befragten Eltern durch die Empfehlung Bekannter,<br />

Berichte in verschiedenen Printmedien oder der Vorstellung des ESZM im Rahmen<br />

eines Elternabends an der Grundschule auf diese Schule aufmerksam geworden.<br />

Allgemein wurde die Schulwahlentscheidung innerhalb kurzer Zeit mit dem Kind<br />

gemeinsam getroffen. Beinahe die Hälfte der Untersuchungsteilnehmer gab an,<br />

dass sie bei ihrer Entscheidung keine andere Schule in Betracht gezogen hätte. Im<br />

- 7 -


Gegensatz dazu gab es mit über 30 Prozent eine zweite Gruppe, die sich im Vorfeld<br />

über drei oder mehr Schulen informiert hatte. Zur Wahl stand in den meisten<br />

dieser Fälle neben dem ESZM eine staatliche Schule, nur in 10% der Fälle stand<br />

dem ESZM eine andere Schule in freier Trägerschaft gegenüber.<br />

4. Einschätzung zu Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

Insgesamt lässt sich den teilnehmenden Eltern anhand der Fragen eine leicht positive,<br />

aber nicht sehr ausgeprägte Einstellung zu Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

attestieren. So teilten sich die Meinungen bei Fragen zu Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

als hervorragende Lernorte beinahe konstant in Ablehnung einerseits und<br />

Zustimmung andererseits auf. Im Vergleich zu staatlichen Schulen befanden zwar<br />

mehr als die Hälfte der Eltern die Atmosphäre an Schulen in kirchlicher Trägerschaft<br />

als menschlicher – eine „bessere“ Bildung als an staatlichen Schulen hingegen<br />

attestierten den Schulen in kirchlicher Trägerschaft lediglich 4% aller Eltern.<br />

Aus diesen Einschätzungen lässt sich ableiten, dass eine Schulwahlentscheidung<br />

für das evangelische <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>/Bilz keineswegs als „Flucht aus<br />

dem staatlichen Schulsystem“ zu verstehen ist.<br />

Fazit – Was bedeuten diese Ergebnisse für das evangelische <strong>Schulzentrum</strong><br />

<strong>Michelbach</strong>/Bilz<br />

Es ging den Eltern bei ihrer Entscheidung also offensichtlich weder um die Wahl<br />

einer privaten, nicht staatlichen Schule noch um den Besuch einer Schule in der<br />

konkret religiöse Rituale im Vordergrund stehen. Was, wie sich herausgestellt hat,<br />

viel bedeutsamer war für die Wahl dieser Schule, sind die persönlichen, menschlichen<br />

Aspekte des ESZM. Die Gewissheit der Eltern, dass ihr Kind an dieser Schule<br />

individuell gefördert und angenommen wird – ja, in einem behüteten pädagogischen<br />

Raum lernen wird, ist es, die die Eltern bei ihrer Entscheidung für diese<br />

Schule leitete.<br />

Im Sinne der Bildungsmarkttheorie könnte man als Konsequenz aus diesen Ergebnissen<br />

in Verbindung mit der ebenfalls erhobenen, sehr positiv ausgefallenen Zufriedenheitsquote<br />

für das evangelische <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>/Bilz ableiten,<br />

dass dieser Wunsch der Eltern, die Nachfrage nach einem solchen Ort, hier gedeckt<br />

wird. Es darf unter diesen Voraussetzungen davon ausgegangen werden,<br />

dass das ESZM auch in Zukunft seine Position in der Bildungslandschaft Schwäbisch<br />

Hall behalten wird.<br />

In diesem Sinne möchte ich allen, die die Schule auf diesem Weg begleiten, weiterhin<br />

alles Gute wünschen.<br />

Ihre Cindy Knecht<br />

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