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2003 - Evangelisches Schulzentrum Michelbach

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Verein der Förderer und Freunde desEv. <strong>Schulzentrum</strong>s 74544 <strong>Michelbach</strong>/Bilz e.V.Hagenhofweg 3574544 <strong>Michelbach</strong>/BilzTel. 0791/93016-0 (Fax –63) http://www.eszm.de/FoerdervereinInfopost vom FördervereinSommer <strong>2003</strong>Liebe Altmichelbacherinnen,liebe Altmichelbacher,Ihr haltet die erste Ausgabe unserer Infopostin Händen! Wir haben uns vorgenommen,euch alle 2 Jahre über unsere Arbeit und dieEntwicklung der Schule zu informieren.Wir hoffen auf eure Resonanz in Form vonKritik, gerne auch Lob oder auch Beiträgeneurerseits (träumen ist noch erlaubt...)!Viel Spaß beim Lesen wünscht euch derVorstand des Fördervereins!!!Rückblick: Die Arbeit des Fördervereins seit der JahrtausendwendeVorweg, eines ist sicher: Unser Dasein als Sponsor, der Gelder und Stipendien vergibt, istunumstritten. Die Organisation der Jahresfeste ist und bleibt unsere Aufgabe. Inzwischen zählenwir zu unseren 10- und 25-jährigen Jubilaren auch die goldenen 50-jährigen Jubilare, eine Freudebei den letzten Jahresfesten. Da die Schule in den vergangenen Jahren größer geworden ist,haben wir die Satzung überarbeitet und u.a. die Anzahl der Beisitzer im Vorstand erhöht. Wir tagennun 2-3 mal im Jahr. So vielfarbig die Schule inzwischen auftritt, so bunt ist unsere Mischung imVorstand geworden. Darüber hinaus haben wir es uns zum Ziel gesetzt, aktiver im Schulleben –und auch bei den Mitgliedern - in Erscheinung zu treten.ÖffentlichkeitsarbeitSeit einiger Zeit haben wir einen eigenen Link auf der Homepage der Schule(www.eszm.de/Foerderverein). Hier informieren wir über unsere Ziele, die Geschichte des Vereins,uns selbst (sogar mit Bildern) und unsere Termine. Natürlich darf jeder auch das Beitrittsformularoder die Anmeldung zum Jahresfest ausfüllen.Im Schullebensind wir mit denselben Informationen präsent: Ein Bilderrahmen im Schulhaus, aber vor allem einBegrüssungsbrief an alle NEUEN zu Beginn des Schuljahres stossen auf zunehmendes Interesse.Die Resonanz wächst, da die Anzahl der Eltern ansteigt und ebenso die Anträge, worüber wir unsgleichermaßen sehr freuen.Seit einem Jahr vergeben wir auch Förderpreise für besondere Projekte der Schüler. Und wenn esuns zeitlich gelingt, dann sind wir an den Abiturientenverabschiedungen sowie an denElternsprechtagen präsent. – Und selbst ein Kuli mit unserem Logo ziert seit wenigen Tagen dasSchulleben. -Gez. der Vorstand des Fördervereins- Seite 1 von 4 der 1. Ausgabe der Infopost des Fördervereins -


Bericht der SchuleLiebe Altmichelbacherinnen, liebe Altmichelbacher und liebe Freunde,gerne komme ich der Bitte des Vorstandes unseres Fördervereines nach und berichte etwasausführlicher über unsere Entwicklungen in <strong>Michelbach</strong>. Sicher ist es richtig, wenn für viele vonEuch <strong>Michelbach</strong> die unbekannte Bekannte geworden ist.Es hat sich in diesen letzten 5 Jahren vieles getan, und ich hoffe, dass dies noch lange so bleibenwird – wie übrigens Veränderung die einzige Konstante in <strong>Michelbach</strong> seit Generationen zu seinscheint.Ihr wisst, dass wir in der Vergangenheit gerne mit Arbeitstiteln gearbeitet haben, die sich dannauch manchmal plötzlich so etabliert hatten, dass wir sie nicht mehr ändern konnten. Da gab es<strong>Michelbach</strong> 2000, <strong>Michelbach</strong>er Modell, Diakonieprofil, und Ev. <strong>Schulzentrum</strong> <strong>Michelbach</strong>. Hinterjedem Titel steckte viel Konzeptionsarbeit, Mühe aber auch viel Freude an dem, was zustandekam.Das äußere Ergebnis dessen, was hinter diesen Titeln steckt, ist, dass sich unser Lehrerkollegiuminzwischen fast verdreifacht hat und die Gesamtzahl der Mitarbeiter inzwischen deutlich über 100liegt. Die Schülerzahl hat sich ebenfalls mehr als verdreifacht und wird ab dem Schuljahr2007/2008 irgendwo bei über 600 Schülern enden.Dazu mussten entsprechend neue Räume geschaffen werden, die vor allem im altenNeubaubereich entstanden sind. Dort befindet sich in der Zwischenzeit die Unter- und Mittelstufevon Gymnasium und Aufbaugymnasium sowie die Realschule.Entsprechend mussten wir die Nutzung der Räume ändern: Im Neubaubereich gibt es kein Internatmehr. Die Internatsräume dort wurden zu Klassenzimmern für unsere Unterstufe, Klassen 5 – 7,umgewidmet. Dafür musste Platz an anderer Stelle für ein inzwischen auf 160 Personenangestiegenes Internat geschaffen werden. Dafür wurde das 2. Dachgeschoss des GroßenSchlosses ausgebaut, das Bauernhaus wurde komplett für den Internatsbetrieb hergerichtet. DreiLehrerwohnhäuser wurden zu Außenwohngruppen umgewidmet. Damit haben wir auch unserInternatskonzept geändert: Zwar gelten die alten Internatsregelungen weiter. Die Kontrolle wurdejedoch geringer, die Eigenverantwortlichkeit höher. Wir freuen uns, dass die Schüler mit diesenRegelungen im Allgemeinen verantwortlich umgehen.Hinter all diesen Veränderungen stecken zwei Überlegungen. Erstens: Ein Internat ist so etwas wiedas Brennglas gesellschaftlicher Veränderungen. Wir waren uns deshalb seit langem im Klaren,dass diese Veränderungen auch pädagogische Antworten brauchen. Stichworte in diesemZusammenhang sind: Erziehungskrise, schwierige pubertäre Entwicklungen, biographischeVerwerfungen, kirchliche Entfremdung, Sinnkrise, usw.Zweitens: Die Finanzkrise öffentlicher Einrichtungen hat in vollem Maße auch die Kirchen erreicht.Die Frage nach der Notwendigkeit kirchlicher Internatsschulen stellte sich deshalb erneut, obwohldiese Frage schon immer im Raum stand.Unsere Pädagogische Arbeit:Wir sind der Meinung, dass unsere Schulen nach Wegen suchen müssen, auf denen die Schülerstärker ihren eignen Neigungen und Begabungen gerecht werden können. Erst wenn die Schülererfahren, dass sie dort arbeiten können, wo sie stehen, werden sie auch Leistungen bringen.Schlagworte in diesem Zusammenhang sind: Individualisierung des Lernens, Autonomie derSchulen, offene Unterrichtsformen, eigenverantwortliches Lernen. Hier stellt sich in erster Linie dieFrage nach der Unterrichtskultur.Wir sind auch der Meinung, dass schulische Erziehung nicht wertneutral sein kann. Die Schülermüssen sich mit Werten, mit Ordnungen und mit religiösen Überzeugungen auseinandersetzenkönnen, um selbst Stellung beziehen, Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen zukönnen.Die Schulstiftung, die neue Trägerin der drei kirchlichen Schulen - sie ist zu 100 % in derTrägerschaft der Evang. Landeskirche - hat in einem Papier für die Pädagogik an evangelischenSchulen vier Punkte als essentiell hervorgehoben: die Ausrichtung am einzelnen Menschen undseiner Individualität; die Diakonie, als christliche Lebensäußerung; offene Unterrichtsformen; undFordern und Fördern (s. Schema nächste Seite).- Seite 2 von 4 der 1. Ausgabe der Infopost des Fördervereins -


Unsere Schlussfolgerungen daraus:Die Schule muss mehr werden, als Unterricht mit gelegentlichen Wandertagen. Sie muss Raumund Zeit für Begegnungen schaffen. Sie muss Freiräume für innovative Entwicklungen eröffnen.Sie muss eine Polis Schule werden, in der sich auch eine Schulkultur entwickeln kann, dieLeistung möglich macht, eine religiöse Sozialisation im Auge behält, und etwas von einembesonderen menschlichen Klima untereinander spüren lässt.Auf diesen sehr allgemeinen Kriterien haben wir unser <strong>Schulzentrum</strong> aufgebaut – und wissen,dass wir diese hehren Ziele nie vollständig erreichen werden, aber wir wollen uns daran messenlassen.Wir haben uns deshalb für die gebundene Form der Ganztagesschule entschieden, weil wir derMeinung sind, dass wir erst dadurch über den Raum und die Zeit verfügen, die wir fürEntwicklungen an der Schule brauchen. Sie beginnt morgens gegen 8.00 Uhr und endet gegen16.00Uhr. Sie ist für alle Schüler der Klassen 5 – 10 an vier Nachmittagen verbindlich, die alle aneinem gemeinsamen Schulcurriculum teilnehmen. Dazu gehören ein Workshopnachmittag,Studienzeitangebote und eine offene Mittagsschiene von ca. 70 Minuten, die zur Erholung undgemeinsamen Freizeitgestaltung angeboten wird. Das Mittagessen wird gemeinsam mit einerKurzbesinnung bzw. einem Gebet begonnen. Es besteht die Tischgemeinschaft weiter, wie Ihr esauch früher in <strong>Michelbach</strong> gewohnt wart.Mit diesen Zusatzstunden, so hoffen wir, entstehen Anlässe der Begegnung mit denKlassenlehrern der Klassen 5 – 10. Damit erhoffen wir uns eine Stärkung desKlassenlehrerprinzips und der persönlichen Kontakte, die für einen Erziehungsprozessgrundlegend sind. Der Unterrichtstag kann durch diese sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereicherhythmisiert werden, Anspannung und Entspannung sollen sich abwechseln. DieStudienzeitangebote von max. 5 Unterrichtsstunden die Woche ermöglichen es neue Formen desLernens einzuführen. Dazu gehört zum Beispiel der Freiarbeitsbereich in den Klassen 5 – 7 bzw.der Themenunterricht in den Klassen 7 – 10. Die Workshopschiene von zur Zeit 2Unterrichtsstunden die Woche ermöglicht eine Vielzahl von zusätzlichen Aktivitäten, die dieFreizeitaktivitäten betreffen können, oder Nachhilfemaßnahmen; oder schulischeErweiterungsangebote wie Jugend musiziert, Theater und Tanz, Jugend forscht....- Seite 3 von 4 der 1. Ausgabe der Infopost des Fördervereins -


Wir führen die vier Schulen, Realschule, 6-jähriges und 3-jähriges Aufbaugymnasium und dasGymnasium, in unserem Haus bewusst als einen Schulverbund, d.h. wir wollen sie soweit wiemöglich zusammenhalten und von einander profitieren lassen. Die Möglichkeit, den einmaleingeschlagenen schulischen Ausbildungsweg zu korrigieren, wollen wir im Auge behalten. EineZusammenarbeit in einzelnen Fächern soll möglich bleiben. Die Chance, weitereIndividualisierungen im Bildungsweg zu suchen, soll bewusst nicht blockiert werden.Neue Wege versuchen wir auch im Profilbereich der Schulen zu gehen. Verbindend sind dieSchulprofile bzw. Wahlpflichtbereiche Diakonisches Lernen. Über einen sehr starkenPraxisbezug sollen die Schüler erfahren, dass sie gebraucht werden. Sie machen dabei auchLernerfahrungen, die dann im Kurs ausgewertet und systematisiert werden. Der Fachlehrer verliertdabei die dominierende Stellung und wir eher zum Lernbegleiter. Die Erfahrungen in den einzelnenEinrichtungen, die Kontakte zu Verantwortlichen dort gewinnen eine größere Bedeutung. Eine füralle Beteiligten interessante Erfahrung.Das Musikprofil ist euch allen als prägendes und bewährtes Modell an der Schule bekannt. Vonder guten Arbeit dort, auch durch deren musikalischen Auftritte in Chor, Orchester, Big Band,Bläserensembles u.dgl. profitieren alle Schulen im Hause.Neu kommt mit dem neuen Schuljahr das Profil Naturwissenschaft und Religion ab Klasse 9hinzu. Diese Nachricht werden die Naturwissenschaftler am ABG von früher gerne hören. Wirdenken, dass eine verstärkte Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Fragen geradeheute nötig ist und die Frage nach den Grenzen und der Verantwortlichkeit der Naturwissenschaftauch aus dem Blickwinkel der Religion heraus verstärkt an den Schulen diskutiert werden muss.Mit diesem Gesamtkonzept und der starken Betonung praktischer Elemente erhoffen wir uns eineStärkung der Persönlichkeit der Schüler. Wir verbinden diese Elemente mit einemSchülermentorenkonzept, über das die einzelnen Schüler gezielt in Schule, Internat undGanztagesschulbetreuung in die Arbeit der Schule eingebunden werden als Leiter von Workshopsbzw. AGs im Internat, aktive Beteiligung an Andachten, Streitschlichter und Putzdienste.Wir erhoffen uns auch, dass Grundfragen des Lebens und religiöse Lebensentwürfe deutlicher insBewusstsein der Jugendlichen rücken und auch zu persönlichen, christlich geprägtenEntscheidungen führen werden. Dazu gewinnen unsere regelmäßigen Andachten, Morgenkreiseund Besinnungen zum Unterrichtsbeginn des Tages in der Unterstufe sowie verpflichtenderReligionsunterricht und Verknüpfung religiöser Fragen im Fachunterricht eine besondereBedeutung.Die Landeskirche unterstützt mit erheblichen Finanzmitteln und persönlicher Begleitung ihrerSchulen ein Konzept, das über diesen individuellen Bereich der Schüler hinaus auch mitgesellschaftlicher Diakonie zu tun hat. Es werden Internatsplätze angeboten, die Schülern beiihrem individuellen Bildungsweg helfen und Eltern in schwierigen erzieherischen Situationen zurSeite stehen. Mit der Ganztagesschule werden wichtige Betreuungsangebote geschaffen.Dies ist in einer Zeit leerer öffentlicher Kassen nicht selbstverständlich sondern signalisiert, dassdie Kirche ein wichtiges Aufgabenfeld in ihren Schulen sieht. Dafür sind wir sehr dankbar.Die Finanznöte von Kirche und Staat berühren auch unsere Arbeit sehr unangenehm. DieZuschüsse an unseren Schulen für den laufenden Betrieb gehen zurück und erzwingen immerneue Überlegungen und leider auch oft eine Arbeitsverdichtung, die sich in allen Bereichenauswirkt, besonders auch in Hauswirtschaft und Küche. Wir hoffen, dass es uns gelingt, mit denknapper werdenden Ressourcen eine gute Arbeit zu machen.Selbstverständlich freuen wir uns immer, wenn wir erleben, dass die alten Bande zwischenAltmichelbachern und Schule weiter bestehen bleiben. Wir freuen uns auf euren Besuch undvielleicht denkt der eine oder die andere von euch, das wäre doch eine Schule, an der er oder sieganz gerne auch als Lehrer tätig sein möchte. Bis zum Schuljahr 2007 werden wir Jahr für Jahrzusätzliche Lehrkräfte einstellen. Also überlegt es euch! Der nächste Altmichelbacher Tag rücktnäher, und dies wäre doch ein guter Anlass, die Bindung zur alten Schule neu zu knüpfen.Mit vielen Grüßen aus <strong>Michelbach</strong> Euer Kurt Hertweck- Seite 4 von 4 der 1. Ausgabe der Infopost des Fördervereins -

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