Leistungsbericht 2010. PostAuto. - PostBus
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<strong>Leistungsbericht</strong> 2010
Highlights 2010<br />
Bestes PreisLeistungsVerhältnis<br />
In den GATT/WTO Ausschreibungen für das Busnetz in Liechten <br />
stein und den Stadtbus Frauenfeld hat <strong>PostAuto</strong> mit dem besten<br />
Preis Leistungs Verhältnis überzeugt und damit seine Wettbewerbs <br />
fähigkeit gegenüber internationaler Konkurrenz bestätigt.<br />
Ökologische Nachhaltigkeit<br />
Seit April verkehrt das erste Hybridpostauto auf Schweizer Strassen.<br />
Zudem ist die <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG als erstes Schweizer Unterneh <br />
men aus dem Regionalverkehr Vollmitglied der Charta für eine nach <br />
haltige Entwicklung der UITP (Union internationale des transports<br />
publics) beigetreten.<br />
Starke Positionierung im ÖV<br />
Das <strong>PostAuto</strong> Forum für Mobilität Movimento hat dieses Jahr eine<br />
Rekordzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern verzeichnet. Die<br />
Verleihung des Preises FLUX – goldener Verkehrsknoten erhielt eine<br />
noch nie dagewesene Medienpräsenz.<br />
Mobile Dienstleistungen<br />
Mit dem FreizeitKlick hat <strong>PostAuto</strong> als erstes ÖVUnternehmen der<br />
Schweiz eine Augmented Reality Anwendung auf den Markt<br />
gebracht.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
Der Zufriedenheitsindex der Fahrgäste hat einen Höchstwert er <br />
reicht. Die Freundlichkeit des Fahrpersonals sowie die Investitionen<br />
in eine junge, moderne Fahrzeugflotte und in die Sicherheit wur <br />
den besonders honoriert.<br />
Vom Busunternehmen zum<br />
Mobilitätspartner<br />
In Sitten hat <strong>PostAuto</strong> sein erstes Fahrrad Sharing Angebot lanciert.<br />
An sechs Velostationen innerhalb der Stadt stehen rund 50 Fahr <br />
räder für den Selbstverleih zur Verfügung.<br />
Kennzahlen 2010<br />
121 Mio. Fahrgäste<br />
hat <strong>PostAuto</strong> 2010 transportiert. Das sind 3 Millionen mehr als im<br />
Vorjahr.<br />
2 103 Fahrzeuge<br />
waren im vergangenen Jahr im Namen von <strong>PostAuto</strong> auf Schwei <br />
zer Strassen unterwegs.<br />
798 Linien<br />
bediente <strong>PostAuto</strong> das Jahr über – bis in die hintersten Ecken der<br />
Schweiz.<br />
103 Mio. Kilometer<br />
haben die Postautos 2010 zurückgelegt – das entspricht 6,5 Erd <br />
umrundungen pro Tag.<br />
621 Mio. Franken<br />
Umsatz hat <strong>PostAuto</strong> im Jahr 2010 erwirtschaftet. Gegenüber 2009<br />
entspricht dies einer Steigerung von 4 Prozent.<br />
97 Kilometer<br />
hat im Durchschnitt jede Einwohnerin bzw. jeder Einwohner<br />
der Schweiz letztes Jahr in einem Fahrzeug von <strong>PostAuto</strong><br />
zurückgelegt.<br />
Sämtliche Angaben betreffen die Leistungen der<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG (Markt Schweiz)
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial<br />
Daniel Landolf 1<br />
Magazin<br />
Das Jahr 2010 im Überblick<br />
2–3<br />
Visàvis<br />
Daniel Landolf zu aktuellen Schlagworten<br />
4–5<br />
<strong>PostAuto</strong>Unternehmer<br />
Die Zukunft gemeinsam angehen<br />
«Wo Licht ist, da ist auch Schatten»<br />
8<br />
9<br />
Systemführungsfunktionen<br />
Innovative Lösungen für Mobilitätsanbieter<br />
10–13<br />
Die <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Im Hintergrund am Steuer<br />
<strong>PostAuto</strong> aktuell<br />
16–17<br />
18–21<br />
Märkte<br />
Markt West: gelungene Bilanz<br />
Markt Ost: erfolgreiches Jahr<br />
24<br />
25<br />
Regionen von <strong>PostAuto</strong><br />
Graubünden<br />
Ostschweiz<br />
Tessin<br />
Zentralschweiz<br />
Zürich<br />
Bern<br />
Nordschweiz<br />
Wallis<br />
Westschweiz<br />
26–27<br />
28–29<br />
30–31<br />
32–33<br />
34–35<br />
36–37<br />
38–39<br />
40–41<br />
42–43<br />
Leistungskennzahlen<br />
Markt, Flotte, Personal<br />
46–49<br />
Finanzkennzahlen<br />
Umsatz, Ertrag, Aufwand, Investitionen<br />
50–51<br />
Impressum<br />
<strong>Leistungsbericht</strong> 2010<br />
52
Geschäftsleitung und Organigramm<br />
Leiter <strong>PostAuto</strong><br />
Kommunikation<br />
Assistenz Leiter <strong>PostAuto</strong><br />
Markt West Markt Ost Markt<br />
International<br />
Marketing und<br />
Strategie<br />
Personal Finanzen Logistik<br />
Von links nach rechts:Roland Kunz, Leiter Finanzen / René Böhlen, Leiter Kommunikation / Daniel Schlatter, Leiter Marketing und Strategie /<br />
Retus Ruffner, Leiter Markt Ost / Werner Blatter, Leiter Logistik / Daniel Landolf, Leiter <strong>PostAuto</strong>, Mitglied der Konzernleitung Post / André Burri,<br />
Leiter Markt West / Walter Marti, Leiter Personal
Editorial<br />
Daniel Landolf<br />
Leiter <strong>PostAuto</strong>, Mitglied der Konzernleitung Post<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser<br />
Gegen Jahresende verbuchte <strong>PostAuto</strong> mit dem Gewinn<br />
der WTO-Ausschreibung in Liechtenstein einen Grosserfolg,<br />
über den wir uns sehr freuen. Besonders weil<br />
uns seitens des Auftraggebers attestiert wurde, dass wir<br />
die beste Qualität und den tiefsten Preis offeriert haben.<br />
Damit haben wir unsere strategische Positionierung,<br />
«das beste Preis-Leistungs-Verhältnis», einmal<br />
mehr bestätigt.<br />
Viel zu reden gab die im Rahmen des Konsolidierungsprogramms<br />
des Bundes geplante Erhöhung der Mindestnachfrage,<br />
die zwar nur geringes Sparpotenzial aufwies,<br />
jedoch starke Auswirkungen auf die Erschliessung von<br />
ländlichen Regionen gehabt hätte. Wie erwartet haben<br />
sich die verschiedenen Interessengruppen – allen voran<br />
die Kantone – erfolgreich gegen dieses Vorhaben gewehrt.<br />
<strong>PostAuto</strong> bleibt auch in Zukunft in ländlichen<br />
Gebieten präsent und leistet damit einen wichtigen Beitrag<br />
an die Grundversorgung unseres Landes.<br />
2011 warten neue Herausforderungen auf <strong>PostAuto</strong>.<br />
So wird der Preisdruck auf die Transportunternehmen<br />
des öffentlichen Verkehrs weiter zunehmen. Gleichzeitig<br />
gilt es, in die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit<br />
zu investieren, denn sie wird in den kommenden<br />
Jahren ein zentraler Wettbewerbsfaktor sein.<br />
Mit gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
wird <strong>PostAuto</strong> auch in den kommenden Jahren alles<br />
daran setzen, seinen Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
anbieten zu können. Dabei wird es von<br />
rund 200 kleinen und mittleren <strong>PostAuto</strong>-Unternehmen<br />
unterstützt, die einen grossen Teil der Leistung von<br />
<strong>PostAuto</strong> erbringen. Bei ihnen sowie bei allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, die für <strong>PostAuto</strong> täglich die<br />
gelbe Klasse leben, bedanke ich mich ebenso herzlich<br />
für ihre Leistungsbereitschaft wie bei unseren Fahrgästen,<br />
Bestellern und Partnern für das in <strong>PostAuto</strong> gesetzte<br />
Vertrauen.<br />
1
Magazin<br />
Das Jahr 2010 im Überblick<br />
Januar:<br />
» <strong>PostAuto</strong> lanciert im Rahmen der Kampagne «Berner Freizeit»<br />
zusammen mit namhaften Partnern attraktive Kundenangebote<br />
im Freizeitbereich.<br />
» Wiederum ist <strong>PostAuto</strong> Transportpartner des Projekts «snow for<br />
free».<br />
Februar<br />
» <strong>PostAuto</strong> betreibt im Winter 2009/2010 im Auftrag von Touris -<br />
musorganisationen, Gemeinden und Bergbahnen in 22 Ferien -<br />
regionen gratis Sport - und Skibusse.<br />
März<br />
» <strong>PostAuto</strong> vermeldet für 2009 einen Rekordumsatz und die Schaf -<br />
fung von 245 neuen Arbeitsplätzen.<br />
April<br />
» In Anwesenheit von Regierungsrätin Barbara Egger wird in<br />
Bern das erste Hybridpostauto der Schweiz präsentiert.<br />
» <strong>PostAuto</strong> gibt bekannt, ab 2011 an einem europäischen<br />
Testprogramm für Brennstoffzellenbusse teilzunehmen.<br />
Mai<br />
» Die Kampagne «Essen und Trinken im Postauto» sensibilisiert<br />
die Fahrgäste für einen sorgfältigen und respektvollen<br />
Verzehr von Nahrungsmitteln im öffentlichen Verkehr.<br />
» <strong>PostAuto</strong> schaltet den FreizeitKlick im Internet auf. Vier Monate<br />
später wird er bereits 70 000 Seitenaufrufe verzeichnen.<br />
» <strong>PostAuto</strong> setzt sich bei der Vergabe des Ortsbusses Uzwil gegen<br />
vier Mitbewerber durch.<br />
Juni<br />
» Im Forum Fribourg findet der erste nationale <strong>PostAuto</strong> -Unter-<br />
nehmer -Tag unter dem Motto «Gemeinsam die Wettbewerbs -<br />
fähigkeit steigern» statt.<br />
» Die Ausschreibung Bern West geht an einen Mitbewerber.<br />
» <strong>PostAuto</strong> erhält vom Kanton Bern den Zuschlag für den Betrieb<br />
des Ortsbusses Lyss.<br />
Juli<br />
» In Bellinzona wird die Verkaufsstelle wiedereröffnet und<br />
ein neuer Starliner in Betrieb genommen.<br />
» Auf der Linie Tirano –Lugano wird der neue Bernina Express Bus<br />
in Betrieb genommen.<br />
» <strong>PostAuto</strong> lanciert den Tarifrechner im Internet.<br />
August<br />
» <strong>PostAuto</strong> gibt bekannt, in welchem Rahmen in den nächsten<br />
zwei Jahren Fahrzeuge beschafft werden.<br />
September<br />
» <strong>PostAuto</strong> tritt als erstes Schweizer Regionalverkehrs-Unternehmen<br />
der UITP-Charta für eine nachhaltige Entwicklung<br />
als Vollmitglied bei.<br />
Oktober<br />
» Die Resultate nach vier Monaten Betrieb zeigen: Das Hybridpost -<br />
auto spart im Überlandverkehr 20 bis 30 Prozent Kraftstoff<br />
gegenüber reinen Dieselbussen.<br />
» Erstmals seit 2002 erreicht der Zufriedenheitsindex der Fahrgäste<br />
von <strong>PostAuto</strong> wieder den Rekordwert von 79 Punkten.<br />
» 1212 Jahre Endingen – ein Dorf verreist im Postauto.<br />
November<br />
» Das vierte «Movimento – Forum für Mobilität» beleuchtet<br />
die Nacht. Die Gemeinde Horgen erhält den «FLUX –<br />
goldener Verkehrsknoten».<br />
» <strong>PostAuto</strong> gewinnt die Ausschreibung für das Busnetz in<br />
Liechtenstein.<br />
» In der Stadt Sitten lanciert <strong>PostAuto</strong> sein erstes<br />
Bike-Sharing-Angebot mit 50 Fahrrädern an sechs<br />
Veloverleihstationen.<br />
Dezember<br />
» <strong>PostAuto</strong> gewinnt die Ausschreibungen für den Stadtbus<br />
Frauenfeld und für ein neues ÖV -Verkaufssystem in Schaffhausen.<br />
» Zum Fahrplanwechsel erhöht <strong>PostAuto</strong> sein Fahrplanangebot um<br />
weitere 1,6 Millionen Jahreskilometer.<br />
» In Martigny wird der PubliCar urbain in Betrieb genommen.<br />
» Der Bundesrat verzichtet vorerst auf die Umsetzung der ge -<br />
planten Sparmassnahmen im Regionalverkehr.<br />
» <strong>PostAuto</strong> lanciert mit dem FreizeitKlick als erstes ÖV-Unternehmen<br />
eine Augmented-Reality-Anwendung für Freizeitangebote.<br />
Sie beinhaltet Ausflugstipps und Informationen<br />
zu Sehenswürdigkeiten.<br />
» <strong>PostAuto</strong> erhält von der Rhätischen Bahn den Auftrag für den<br />
Bahnersatz Klostersertunnel.<br />
2
Magazin<br />
«« April<br />
September »»<br />
Mai »»<br />
»»<br />
Juli<br />
Oktober<br />
»»<br />
«« November<br />
Juli »»<br />
»»<br />
November<br />
Dezember<br />
»»<br />
3
Daniel Landolf im Vis-à-vis<br />
«<strong>PostAuto</strong> ist auch im internationalen<br />
Wettbewerb konkurrenzfähig»<br />
«2010 hat die Kundenzufriedenheit wieder einen Rekordwert erreicht. Das ist<br />
für uns eine Bestätigung für die in den Vorjahren eingeleiteten Massnahmen und<br />
gleichzeitig Motivation, immer noch ein bisschen mehr zu leisten.»<br />
Daniel Landolf, Leiter <strong>PostAuto</strong>, Mitglied der Konzernleitung Post<br />
Daniel Landolf ist seit 1998 Leiter von <strong>PostAuto</strong> und seit<br />
2001 Mitglied der Konzernleitung Post. Er erläutert<br />
seine Gedanken zu aktuellen Schlagworten, die Post -<br />
Auto prägen.<br />
öffentlicher Finanzen unumgänglich sein, dass sich auch<br />
die Fahrgäste stärker an der Finanzierung unseres<br />
ÖV-Systems beteiligen. Eine qualitativ hochstehende Dienst -<br />
leistung hat auch ihren Wert.<br />
«Sparen»<br />
Das Jahr 2010 stand lange Zeit unter dem Damoklesschwert<br />
des Konsolidierungsprogramms des Bundes. Glücklicherweise<br />
wurde der Regionalverkehr vor grösseren Einschnitten, denen<br />
vergleichsweise geringe Sparmassnahmen gegenübergestan -<br />
den hätten, verschont. Nichtsdestotrotz wird der Kostendruck<br />
zunehmen. Gleichzeitig sind Investitionen in die wirtschaft -<br />
liche und ökologische Nachhaltigkeit gefragt, ebenso wie in<br />
moderne Technologien und gut qualifiziertes Personal. Wir<br />
können also nicht einfach Budgets reduzieren, sondern müs -<br />
sen die vorhandenen Mittel in Zukunft noch effektiver einset -<br />
zen. Zudem wird es vor dem Hintergrund knapper werdender<br />
«Bahnreform 2»<br />
Die zweite Etappe der Bahnreform 2 geht in die richtige Rich -<br />
tung. Es ist wichtig, dass die Ausschreibungsregeln im Busver -<br />
kehr klar definiert und bald in Kraft gesetzt werden. <strong>PostAuto</strong><br />
hat wie keine andere ÖV-Unternehmung der Schweiz Erfah -<br />
rungen im Ausschreibungswettbewerb sammeln können.<br />
Deshalb haben wir bereits vor drei Jahren postuliert, dass es<br />
neben dem Instrument «Ausschreibung» auch andere Wett -<br />
bewerbsformen wie das Benchmarksystem oder Zielvereinba -<br />
rungen gibt. Diese «Kaskade der Wettbewerbsinstrumente»<br />
soll den Bestellern verschiedene Möglichkeiten bieten, Effizi -<br />
enz und Qualität der Transportunternehmungen zu steuern<br />
4
Daniel Landolf im Vis-à-vis<br />
und vor einer oft kostspieligen und von Rechtsstreitigkeiten<br />
begleiteten Ausschreibung zuerst die anderen Instrumente<br />
einzusetzen. Diese Idee wurde in die Botschaft der Bahnre -<br />
form aufgenommen.<br />
«Grüne Postautos»<br />
Die Farbe der Postautos ist und bleibt natürlich Gelb. Aber<br />
umweltschonendes Fahren haben wir uns auf die Fahne ge -<br />
schrieben: Seit April 2010 fährt das erste Hybridpostauto auf<br />
Schweizer Strassen. Im mehrmonatigen Feldtest von <strong>PostAuto</strong><br />
hat sich gezeigt, dass der Hybridantrieb auch im Überlandver -<br />
kehr bis zu 30 Prozent an Diesel einsparen kann. Allerdings<br />
ist die Wirtschaftlichkeit infolge des hohen Anschaffungs -<br />
preises der Fahrzeuge noch nicht gegeben. <strong>PostAuto</strong> wird die<br />
Entwicklung nachhaltiger Antriebsarten weiterhin eng verfol -<br />
gen und fördern. Der Einsatz und die Verbreitung solch zu -<br />
kunftsweisender Produktionsmittel sind aber abhängig von<br />
den Möglichkeiten der Besteller. Zwar finanziert <strong>PostAuto</strong> all<br />
seine Investitionen selber; die höheren Investitionen verursa -<br />
chen aber auch höhere Amortisationskosten.<br />
Bereits visiert <strong>PostAuto</strong> die nächste Stufe noch sauberer An -<br />
triebe an: Es nimmt als einziges Schweizer Mitglied eines eu -<br />
ropäischen Konsortiums an einem grossangelegten Test von<br />
Brennstoffzellenbussen teil. Dieses Vorhaben wird zu einem<br />
grossen Teil mit EU-Geldern finanziert. Davon wird auch der<br />
schweizerische ÖV profitieren. Zudem ist die <strong>PostAuto</strong><br />
Schweiz AG als erstes Schweizer Unternehmen aus dem Re -<br />
gionalverkehr Vollmitglied der Charta für eine nachhaltige<br />
Entwicklung der UITP (Union internationale des transports<br />
publics) beigetreten. Damit bekräftigen wir die nachhaltige<br />
Entwicklung in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht als<br />
strategische Zielsetzung des Unternehmens.<br />
«Ein bisschen mehr»<br />
2010 hat die Kundenzufriedenheit wieder einen Rekordwert<br />
erreicht. Besonders gut bewertet wurden die Zuverlässigkeit,<br />
die Sicherheit und die Freundlichkeit des Personals, aber auch<br />
die moderne Fahrzeugflotte fand Zuspruch. Die sehr guten<br />
Werte bei Pendlern und Freizeitreisenden sind für uns eine Be -<br />
stätigung für die in den Vorjahren eingeleiteten Massnahmen<br />
und gleichzeitig Motivation, immer noch ein bisschen mehr zu<br />
leisten.<br />
«Wachsen»<br />
Die Mobilitätsnachfrage wächst zwar kontinuierlich, aber re -<br />
lativ moderat. Die Implementierung und der Betrieb von zu -<br />
nehmend technologiebasierten Systemleistungen wie Ver -<br />
kaufssysteme, Fahrgastzählung, Fahrausweisekontrolle und<br />
Inkasso, Fahrgastinformation usw. sind ein wichtiger Beitrag<br />
zur Weiterentwicklung unseres ÖV-Systems, erfordern aber<br />
einen immer grösseren Ressourcenaufwand. Deshalb bietet<br />
<strong>PostAuto</strong> über verschiedene Kompetenzzentren solche Sy -<br />
stemleistungen interessierten Transportunternehmen und Be -<br />
stellern im In- und Ausland an, um so Beiträge an die Entwick -<br />
lungskosten zu generieren.<br />
Da im relativ kleinen Markt Schweiz die Wachstumsmöglich -<br />
keiten begrenzt sind, sucht <strong>PostAuto</strong> auch 2011 im Ausland<br />
Absatzmärkte, um diese Leistungen über möglichst viele Pro -<br />
duktionseinheiten zu amortisieren. Das Wachstum im Ausland<br />
erfolgt in moderatem Rahmen und fokussiert in Frankreich<br />
auf mittelgrosse Agglomerationen. Der Gewinn der WTO-<br />
Ausschreibung in Liechtenstein liefert einen wesentlichen<br />
Wachstumsbeitrag. Wir sind besonders stolz darauf, dass<br />
<strong>PostAuto</strong> bei dieser Ausschreibung sowohl preislich als auch<br />
in Bezug auf die Qualität die höchsten Bewertungen erzielt<br />
und so auch im internationalen Wettbewerb seine Konkur -<br />
renzfähigkeit unter Beweis gestellt hat.<br />
«Erfinden»<br />
Mit der Augmented-Reality-Anwendung FreizeitKlick hat<br />
<strong>PostAuto</strong> 2010 eine Premiere im öffentlichen Verkehr der<br />
Schweiz auf den Markt gebracht, die ein völlig neues Kunden -<br />
erlebnis im Bereich der Freizeitaktivitäten bietet. <strong>PostAuto</strong> hat<br />
Informationen zu über 280 Sehenswürdigkeiten und Freizeit -<br />
angeboten aus der ganzen Schweiz aufbereitet und stellt sie<br />
für Mobiltelefone unentgeltlich zur Verfügung. Ich selbst habe<br />
die Anwendung schon mehrfach genutzt und entdecke im -<br />
mer wieder neue, interessante Ausflugstipps. Der Kundennut -<br />
zen dieser futuristisch anmutenden Technologie hat mich<br />
überzeugt und ich erwarte, dass sie innert Kürze sehr viele<br />
Anhänger finden wird.<br />
«In der Nacht»<br />
«Movimento» hat 2010 eine Rekordbeteiligung vermelden<br />
können. Rund 180 Gäste wohnten dem Forum für Mobilität<br />
bei, das dieses Jahr unter dem Motto «In der Nacht» stand.<br />
<strong>PostAuto</strong> hat zusammen mit den Bestellern in den ver -<br />
gangenen Jahren das Nachtangebot massiv ausgebaut. Es ist<br />
heute kaum mehr vergleichbar mit demjenigen vor fünf Jah -<br />
ren. Der Schritt zu einem 24-Stunden-Betrieb ist bei gewissen<br />
Linien nicht mehr gross. Ich rechne damit, dass er in urbanen<br />
Gebieten spätestens in drei Jahren vollzogen sein wird.<br />
5
Rubriktitel<br />
Beispiel für ökologische Nachhaltigkeit<br />
Seit April 2010 verkehrt das erste Hybridpostauto auf Schweizer<br />
Strassen. Es unterstreicht die auf ökologische Nachhaltigkeit<br />
ausgerichtete Unternehmenspolitik, zu der sich <strong>PostAuto</strong> bekennt.<br />
In einem weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft<br />
beteiligt sich <strong>PostAuto</strong> als einziges Schweizer Transportunternehmen<br />
an einem europäischen Test von Brennstoffzellenbussen.<br />
6
Rubriktitel<br />
7
<strong>PostAuto</strong>-Unternehmer<br />
Die Zukunft gemeinsam angehen<br />
Am 1. Januar 2011 haben die <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer Adolf Hüsler und<br />
Othmar Sidler ihre Tätigkeiten unter dem Dach der SB Trans GmbH in<br />
Sursee zusammengeführt.<br />
Adolf Hüsler und Othmar Sidler, aus welchen Gründen<br />
haben Sie sich zusammengeschlossen<br />
Adolf Hüsler: Durch den Zusammenschluss konnte die<br />
Marktposition der SB Trans GmbH gestärkt werden. So<br />
möchten wir der <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG signalisieren,<br />
dass wir einen fairen Partner zur Seite wissen und die<br />
Zukunft gemeinsam angehen wollen.<br />
Othmar Sidler: Nach drei Generationen war kein Nachfolger<br />
vorhanden – und ich möchte in meinen letzten<br />
Berufsjahren weniger Verantwortung tragen.<br />
Worauf mussten Sie beim Zusammenschluss speziell<br />
achten<br />
Hüsler: Zuerst musste Vertrauen gegenüber dem Partner<br />
aufgebaut werden. Dafür haben beide ihre firmenspezifischen<br />
Punkte offengelegt und diskutiert; so<br />
konnten wir faire Lösungen finden. Viel Feingefühl verlangten<br />
die Änderungskündigungen und die neuen Verträge<br />
für das Fahrpersonal. Heikle Punkte bei der Vorbereitung<br />
waren zudem die Wünsche für die spätere<br />
Zusammenarbeit, die Beurteilung der Gebäude und Lagerbestände<br />
sowie die Fahrzeugübernahme.<br />
Wie hat das Personal auf den Zusammenschluss<br />
reagiert<br />
Sidler: Ich habe mit allen Chauffeuren ein persönliches<br />
Gespräch geführt. Sie haben Verständnis gezeigt für<br />
den Wandel der Zeit und waren optimistisch, was das<br />
Nachher betraf.<br />
Hüsler: Zusätzlich haben die zu erwartenden Verbesserungen<br />
im Dienstablauf und in der Administration das<br />
Vertrauen gestärkt.<br />
Was haben Sie unternommen, um die zwei unterschiedlichen<br />
Firmenkulturen zu vereinen<br />
Hüsler: Wichtig ist, dass die Mitarbeiter in die Betriebsabläufe<br />
eingebunden werden. Das stärkt das Vertrauen,<br />
denn durch die unterschiedlichen Betriebsgrössen waren<br />
die Abläufe sehr unterschiedlich. Und wir haben<br />
eine Anlaufstelle geschaffen, an die sich das Fahrpersonal<br />
wenden kann.<br />
«Wichtig ist, dass die Mitarbeiter in die<br />
Betriebsabläufe eingebunden werden.»<br />
Adolf Hüsler, Geschäftsleiter SB Trans GmbH<br />
Entstanden durch den Zusammenschluss auch<br />
Synergien<br />
Hüsler: Die einheitlichen Abläufe garantieren eine klare<br />
Linie und verbessern damit den Service. Die personelle<br />
Grösse garantiert zudem eine gewisse Sicherheit im<br />
Fahrbetrieb. Und nicht zuletzt können beim Dieselöl-<br />
Einkauf und im Garagenbetrieb Kosten eingespart<br />
werden.<br />
Neue Partner bei der SB Trans GmbH: Othmar Sidler (l.),<br />
Verantwortlicher Fahrzeugunterhalt, und Adolf Hüsler,<br />
Geschäftsleiter.<br />
Welchen Rat geben Sie anderen <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern,<br />
die ebenfalls einen Zusammenschluss in<br />
Erwägung ziehen<br />
Hüsler: Mut für Veränderungen zu haben und an Post-<br />
Auto zu glauben, auch wenn das Budget manchmal etwas<br />
schmal ist. Ein weiterer Rat ist, das Vorhaben familien-<br />
oder betriebsintern genau abzusprechen.<br />
Sidler: Für mich ist es schwierig, allgemeine Ratschläge<br />
zu formulieren. Das Ergebnis der Fusion ist noch nicht<br />
bekannt, und jeder Fall liegt wieder etwas anders.<br />
8
<strong>PostAuto</strong>-Unternehmer<br />
«Wo Licht ist, da ist auch Schatten»<br />
«Ich wünsche mir mehr zufriedene und<br />
glückliche PU, die ihre Dienstleistungen<br />
vollmotiviert erbringen und die gerechte<br />
Anerkennung als wichtige Elemente der<br />
ganzen <strong>PostAuto</strong>-Familie bekommen.»<br />
Nationalrat Simon Schenk ist Präsident von BUS CH,<br />
dem Verband Schweizerischer <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer.<br />
Wie sieht Ihre Bilanz für BUS CH im Jahr 2010 aus<br />
Ich freue mich am guten Gedeihen des Postkonzerns<br />
als Ganzes. Dazu trägt ja auch <strong>PostAuto</strong> bei, und bekanntlich<br />
sind die <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer wichtige<br />
Steine im Mosaik. Wenn ich jedoch die Existenzängste<br />
und Unzufriedenheiten vieler PU in Betracht ziehe,<br />
sieht die Bilanz von BUS CH nicht so rosig aus.<br />
Welches sind Ihre vordringlichsten Anliegen für<br />
die Zukunft<br />
Ich wünsche mir mehr zufriedene und glückliche PU,<br />
die ihre Dienstleistungen vollmotiviert erbringen und<br />
die gerechte Anerkennung als wichtige Elemente der<br />
ganzen <strong>PostAuto</strong>-Familie bekommen. Das zentrale Anliegen<br />
ist, in den Arbeitsgruppen anstehende Probleme<br />
zu lösen und zu erreichen, dass die materielle Situation<br />
der <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer den heutigen<br />
Herausforderungen angepasst werden kann.<br />
Simon Schenk, im Mai vergangenen Jahres fand<br />
der erste nationale <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer-Tag<br />
statt. Wie haben Sie ihn als Präsident von BUS CH<br />
in Erinnerung<br />
Simon Schenk: In erster Linie bedanke ich mich an<br />
dieser Stelle noch einmal bei <strong>PostAuto</strong> für die Durchführung<br />
dieses PU-Tages. Es war eine gute Gelegenheit,<br />
Kontakte zu knüpfen und zu pflegen – sowohl<br />
unter den PU selbst als auch zwischen den PU und den<br />
Vertretern der <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG. In den Referaten,<br />
Diskussionsrunden und ganz besonders bei den<br />
Pausengesprächen waren die Probleme der PU unübersehbar.<br />
Eine derartige Veranstaltung ist aber sicher<br />
nicht der Ort, wo man Probleme lösen kann.<br />
Anlässlich der nächsten Generalversammlung treten<br />
Sie als Präsident von BUS CH zurück. Wie sieht<br />
Ihre persönliche Bilanz aus<br />
Es ist bei BUS CH wie anderswo auch: Wo Licht ist, da<br />
ist auch Schatten. Ich hoffe, dass es in meinem letzten<br />
Präsidialjahr gelingt, die Ängste und Sorgen der<br />
PU zu lindern. Dank guter Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung<br />
ist es uns in den ersten Jahren unseres<br />
Bestehens gelungen, uns zu positionieren. Die<br />
Zusammenarbeit mit <strong>PostAuto</strong> konnte optimiert werden,<br />
und mein Nachfolger muss nicht mehr ganz bei<br />
null beginnen. Damit die begonnene Arbeit fortgesetzt<br />
werden kann, wünsche ich meinem Nachfolger<br />
viel diplomatisches, demokratisches und diktatorisches<br />
Fingerspitzengefühl.<br />
<strong>PostAuto</strong>-Unternehmer-Tag<br />
Erstmals hat am 7. Juni 2010 ein nationaler PU-Tag stattgefunden. Der Anlass im Forum Fribourg stand unter dem<br />
Motto «gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit steigern». Sowohl Vertreter der <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer wie auch der<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG referierten zu aktuellen Themen. <strong>PostAuto</strong> nahm dies zum Anlass, den <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern<br />
seine Wertschätzung auszudrücken. Vor rund 200 Anwesenden betonte Daniel Landolf, Leiter <strong>PostAuto</strong>, dass in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten Vertrauen und gegenseitiger Respekt besonders wichtig sind.<br />
9
Systemführungsfunktionen<br />
Innovative Lösungen für Mobilitätsanbieter<br />
<strong>PostAuto</strong> unterhält und entwickelt Systemführungsfunktionen im<br />
öffentlichen Verkehr über vier eigene Kompetenzzentren. Damit hat<br />
sich das Unternehmen auf die Projektführung und insbesondere das<br />
Datenmanagement im Bereich Verkauf, Fahrgastinformation, Fahrausweiskontrolle<br />
und Inkasso sowie Fahrgastzählung und Fahrgastanalyse<br />
spezialisiert. Alle Systemführungsfunktionen bietet <strong>PostAuto</strong> auch<br />
Dritten an.<br />
Leiter Kompetenzzentrum Verkaufssysteme<br />
Kurt König<br />
«Als Gesamtanbieter von Verkaufssystemen bleibt <strong>PostAuto</strong> immer am Puls der Zeit. Unser<br />
Ziel ist die stetige Weiterentwicklung der Verkaufsgeräte – dafür bringen wir unser ganzes<br />
Know-how ein. Von der grossen Erfahrung und dem Innovationsgeist des Kompetenzzentrums<br />
profitieren auch andere Transportpartner.»<br />
Anschluss ans <strong>PostAuto</strong>-Backend<br />
Die <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG hat sich erfolgreich als<br />
Gesamtanbieterin von Verkaufssystemen positioniert.<br />
Dritte können sich mit ihren Verkaufsgeräten<br />
an das <strong>PostAuto</strong>-Backend anschliessen.<br />
<strong>PostAuto</strong> hat ein eigenes Vertriebssystem aufgebaut,<br />
das auch anderen Transportpartnern angeboten wird.<br />
Die bisherigen Chauffeurverkaufsgeräte wurden durch<br />
rund 1500 neue ersetzt; dazu kamen rund 120 neue<br />
Verkaufsgeräte für Verkaufsstellen. Auch die Beschaffung<br />
von stationären und mobilen Billettautomaten<br />
wurde initialisiert. Für den Betrieb und die Weiterentwicklung<br />
der eigenen Verkaufssysteme baute <strong>PostAuto</strong><br />
das Kompetenzzentrum Verkaufssysteme auf, das Fachführungs-<br />
und Supportleistungen erbringt.<br />
Neue Verkaufsinfrastruktur für die A-Welle<br />
<strong>PostAuto</strong> konnte in den letzten drei Jahren ausgewiesene<br />
Erfahrungen im Bereich Projektierung, Beschaffung,<br />
Aufbau, Inbetriebnahme und Betrieb von S-POS-<br />
Vertriebssystemen sammeln. Mit der Einführung der<br />
integralen Tarifverbunde (ITV) A-Welle und Ostwind erhielten<br />
die Verbundgebiete auch eine neue Tarifstruktur<br />
und damit verbunden neue Verkaufsgeräte und Billettautomaten<br />
mit Touchscreen-Benutzeroberfläche.<br />
10
Systemführungsfunktionen<br />
Unter der Projektleitung von <strong>PostAuto</strong> wurden sämtliche<br />
Transportunternehmen der A-Welle mit der neuen<br />
Verkaufsinfrastruktur ausgerüstet. Im Zentrum standen<br />
dabei die Beschaffung und Installation der Chauffeurverkaufsgeräte<br />
sowie deren vollständige Einbindung ins<br />
Backendsystem der A-Welle. Am System angeschlossen<br />
sind rund 180 Billettautomaten, 90 mobile Verkaufsgeräte<br />
und über 300 Chauffeurverkaufsgeräte.<br />
Zentrales Backendsystem für den ITV Ostwind<br />
Auch in der Ostschweiz hat <strong>PostAuto</strong> Erfahrungen im<br />
Bereich Verkaufssysteme gesammelt: Ende November<br />
2007 beauftragte der ITV Ostwind <strong>PostAuto</strong> mit dem<br />
Aufbau und Betrieb des zentralen Backendsystems.<br />
<strong>PostAuto</strong> nahm zudem die zentrale Beschaffung der<br />
Chauffeurverkaufsgeräte an die Hand und schloss Verkaufsverträge<br />
mit acht interessierten Transportunternehmen<br />
ab. Heute sind in der Region Ostschweiz rund<br />
580 Verkaufsgeräte am Verkaufsbackend angeschlossen<br />
und beziehen von dort ihre Tarifdaten.<br />
Sortimentserweiterung<br />
Im Grossraum Bern wurde nach einem erfolgreichen<br />
Feldversuch der Verkauf von nationalen Einzelfahrausweisen<br />
(<strong>PostAuto</strong>- und Bahnticket in einem) und Tageskarten<br />
eingeführt. Der dafür notwendige Datenaustausch<br />
mit den SBB erfolgt über die Schnittstelle DaX<br />
(Data Exchange). Die Sortimentserweiterung erfolgt<br />
2011 auch in anderen Regionen. Im Rahmen separater<br />
Projekte wurde sie über die Backendsysteme von<br />
A-Welle und Ostwind mit dem Datenaustausch über DaX<br />
auf Basis vorberechneter Daten ebenfalls eingeführt.<br />
Leiter Kompetenzzentrum Fahrgastinformationssysteme<br />
Tobias Frommenwiler<br />
«Jeder Fahrgast möchte wissen, ob sein Bus pünktlich fährt. Damit Informationen ohne<br />
Umwege mitgeteilt werden können, hat <strong>PostAuto</strong> schon heute an ausgewählten Haltestellen<br />
Anzeigetafeln mit Echtzeitangaben installiert. Unser Ziel ist, dass sie bald landesweit<br />
zum Standard gehören – genauso wie Fahrgastinformationen über mobile Kanäle.»<br />
Fahrgastinformation in Echtzeit<br />
Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale eines<br />
Transportunternehmens ist gemäss Bund und<br />
Kantonen die schnelle und umfassende Fahrgastinformation<br />
in Echtzeit. <strong>PostAuto</strong> führt deshalb<br />
unternehmensweit Fahrgastinformationssysteme<br />
ein, die auch Dritten angeboten werden.<br />
<strong>PostAuto</strong> hat 2010 in der Ostschweiz im Auftrag des<br />
Kantons St. Gallen ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem<br />
(RBL) eingeführt. Am Pilotbetrieb beteiligten<br />
sich 200 Postautos sowie 60 Fahrzeuge anderer ÖV-<br />
Unternehmungen der Region. Seit Abschluss des Pilotbetriebs<br />
Anfang 2011 werden weitere Busse von Drittunternehmungen<br />
aufgenommen.<br />
Auch über mobile Kanäle<br />
Das RBL funktioniert auf Basis der Bordcomputer der Verkaufsgeräte<br />
und ermöglicht <strong>PostAuto</strong>, an ausgewählten<br />
Haltestellen Anzeigetafeln mit Echtzeitangaben zu installieren.<br />
Auch über mobile Kanäle können Fahrgäste direkt auf<br />
diese Echtzeitangaben zugreifen. Dank RBL werden auch<br />
die Anschlüsse von Eisenbahnen sowie im Verbundgebiet<br />
tätigen Busunternehmungen überwacht. Diese innovativen<br />
Lösungen werden landesweit eingeführt.<br />
11
Systemführungsfunktionen<br />
Leiter Kompetenzzentrum Fahrgastzählung<br />
Peter Francke<br />
«Nur wer seine Fahrgäste kennt, kann auch das Angebot entsprechend optimieren. <strong>PostAuto</strong><br />
erhebt mittels automatischer Fahrgastzählung nicht nur die Zahl der Fahrgäste, sondern mit<br />
Mobilgeräten auch die Ticketstruktur. Immer mehr Transportunternehmen vertrauen auf<br />
das Geschick unserer Spezialisten im Umgang mit solch hochkomplexen Daten.»<br />
Hochentwickelte Fahrgastzählung<br />
<strong>PostAuto</strong> setzt die automatische Fahrgastzählung<br />
landesweit ein. In Kombination mit der entsprechenden<br />
Software stellt sie eine geeignete Lösung<br />
für die jährlich von Bund und Kantonen geforderten<br />
Leistungsnachweise dar. Darüber hinaus dient<br />
sie als Grundlage für die Optimierung des Angebots<br />
und der betrieblichen Ressourcen.<br />
Nebst der automatischen Fahrgastzählung bietet <strong>PostAuto</strong><br />
anderen Transportunternehmungen auch Dienstleistungen<br />
in den Bereichen Haltestelleninfrastrukturverwaltung,<br />
Angebotsplanung, Testkunden und Strukturerhebungen<br />
an. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Beratung<br />
in den Gebieten Systemeinführung und Projektmanagement<br />
sowie der Betrieb der Systeme, beispielsweise bezüglich<br />
Fahrzeugausrüstung im Hinblick auf optimierte<br />
Zählungen, die Festlegung der benötigten Auswertungen<br />
oder Systemabnahme und Anwenderschulung.<br />
Spezialisten für komplexe Systeme<br />
Für die Fahrgastzählung wird das Datenmanagementsystem<br />
DavisWeb Mobile eingesetzt und für die Fahrgastanalyse<br />
greift <strong>PostAuto</strong> auf das Softwarepaket von<br />
FAN (FahrgastAnalyse im Nahverkehr) zurück. Die<br />
Dienstleistungen in Bezug auf den Betrieb umfassen<br />
beispielsweise die Nutzung des zentralen Servers, den<br />
jährlichen Import der neusten Netz- und Fahrplandaten,<br />
die Anwenderbetreuung und -schulung, den Erfahrungsaustausch<br />
sowie die Überwachung und Unterstützung<br />
bei den Hochrechnungen. <strong>PostAuto</strong> bietet anderen<br />
Transportunternehmungen zudem Erweiterungen<br />
in verschiedenen Bereichen an. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die mobile Datenerfassung, die Haltestelleninfrastruktur-Verwaltung<br />
und das Qualitätsbeurteilungssystem<br />
SQDQ.<br />
Immer mehr Transportunternehmen erkennen, dass der<br />
Betrieb von komplexen Systemen nur noch von Fachspezialisten<br />
wirtschaftlich erledigt werden kann. Post-<br />
Auto verfügt sowohl über Spezialisten als auch über die<br />
entsprechenden Systeme und wird die angebotenen<br />
Dienstleistungen in Zukunft weiter ausbauen.<br />
12
Systemführungsfunktionen<br />
Leiter Kompetenzzentrum Fahrausweiskontrolle und Inkasso<br />
Bruno Zwyssig<br />
«Fast eine Million Fahrgäste auf über 400 Bus- und Bahnlinien in der ganzen Schweiz<br />
werden jährlich durch uns kontrolliert. Wer ohne gültigen Fahrausweis unterwegs ist, wird<br />
elektronisch erfasst. So werden die Daten von rund 30 000 Personen pro Jahr in unserem<br />
modernen Datenmanagement- und Inkassosystem verarbeitet.»<br />
Effizienz durch hohen Automatisierungsgrad<br />
Richtig disponierte Ticketkontrollen und ein effizientes<br />
Inkasso tragen dazu bei, die Billetteinnahmen zu<br />
erhöhen. Das Kompetenzzentrum Fahrausweiskontrolle<br />
und Inkasso bietet Dritten ein erfolgversprechendes<br />
Instrument zur Einnahmensicherung.<br />
Das Kompetenzzentrum ist zuständig für die elektronisch<br />
unterstützte Ticketkontrolle auf über 400 Bus- und Bahnlinien.<br />
Dabei werden jährlich fast eine Million Fahrgäste<br />
geprüft und über 30000 Personen ohne gültigen Fahrausweis<br />
erfasst. Die Vorfälle werden in einem modernen<br />
Datenmanagement- und Inkassosystem mit hohem Automatisierungsgrad<br />
verarbeitet.<br />
Das umfangreichste Marktgebiet ist dasjenige des Zürcher<br />
Verkehrsverbunds ZVV. In dessen Auftrag betreibt Post-<br />
Auto bereits seit 1995 die Inkassoleistungen auch für andere<br />
Transportunternehmen. In den letzten Jahren wurde<br />
das ZVV-TaxCenter technologisch und strukturell stark<br />
ausgebaut, sodass weitere externe Kunden von den Erfahrungen<br />
und der Infrastruktur profitieren können.<br />
Personal<br />
• Eigene oder zugemietete Billettkontrolleure/<br />
Kundenberater<br />
• Rekrutierung und Organisation<br />
• Infrastruktur und Ausrüstung<br />
Fachführung<br />
• Aus - und Weiterbildung<br />
• Kontrollstrategie und -techniken<br />
• EDV -unterstütze Tagesdisposition<br />
• Berechnung des optimalen Kontrollgrads<br />
Datenerfassung<br />
• Einsatz von elektronischen Erfassungsgeräten<br />
• Arbeitsrapporte<br />
• Ticketerkennung<br />
• Adressprüfung<br />
Kundendienst<br />
• Externe Zugriffsmöglichkeit auf das<br />
Inkassosystem<br />
• Vorfallbezogenes Kundenreaktionstool mit Archiv<br />
und automatischer Formularerzeugung<br />
Inkasso<br />
• Zentrale Buchhaltung mit automatisierten<br />
Standardprozessen<br />
• Individuelle Buchungskreise mit eigenen Fristen,<br />
Gebühren und Layouts (mandantenfähig)<br />
• Strukturelle Trennung von Front - und Backoffice<br />
Datenmanagement<br />
• Vorfalldatenbank über sämtliche Mandanten<br />
• Kundenmatching mit Vorfallzähler<br />
• Bonitätsprüfung<br />
• Controlling und Reporting<br />
• Einfache Schnittstelle zu weiteren Systemen<br />
<strong>PostAuto</strong> bietet die Fahrausweiskontrolle und das Inkasso in sechs einzelnen Modulen an, die prozessbedingt eng miteinander verbunden sind.<br />
13
Rubriktitel<br />
14
Rubriktitel<br />
Ganzheitlicher Mobilitätspartner<br />
Der Mobilitätsmarkt entwickelt sich rasant. Verschiedene Verkehrsformen<br />
fliessen zusehends ineinander – so zum Beispiel der<br />
Regionalverkehr, der Nah- und Vorortsverkehr, aber auch der Langsamverkehr,<br />
sprich die Fortbewegung zu Fuss, auf Rädern oder<br />
Rollen. Als Bindeglied hat <strong>PostAuto</strong> eine tragende Rolle bei wichtigen<br />
Knoten des öffentlichen Verkehrs. Kombinierte Mobilität heisst<br />
das Schlagwort der Zukunft.<br />
15
Fachbereiche<br />
Im Hintergrund am Steuer<br />
Die fünf Fachbereiche Logistik, Marketing und Strategie, Kommunikation,<br />
Personal sowie Finanzen unterstützen die für die Kunden sichtbaren<br />
Leistungen von <strong>PostAuto</strong>. Auf dieser Doppelseite stellen die Fachbereichsleiter<br />
ihre Aufgabengebiete vor und gewähren Einblick in ihr<br />
persönliches Highlight <strong>2010.</strong><br />
Kommunikation<br />
Leitung: René Böhlen, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild), stv. Leitung: Rolf Thallinger<br />
Persönliches Highlight 2010<br />
«Anlässlich des jährlich stattfindenden Forums für Mobilität Movimento wurde zum vierten Mal in Folge der Preis<br />
‹FLUX – goldener Verkehrsknoten› vergeben. Die Medienpräsenz dieser Prämierung erreichte eine ganz neue<br />
Dimension. Dies zeigt, dass sich der ‹FLUX› innerhalb der Mobilitätsbranche etabliert hat.»<br />
Aufgabengebiete: Der Fachbereich Kommunikation fördert die inte - Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern. Nach aussen hin rich -<br />
grierte Kommunikation und ist zuständig für die unternehmensweite ten sich die Kommunikation an Besteller, Politiker, Beeinflusser und<br />
Koordination von verkehrspolitischen Fragen, Kontakte zu politischen Medien, nach innen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Marketing und Strategie<br />
Leitung: Daniel Schlatter, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild), stv. Leitung: Christoph Bühler<br />
Persönliches Highlight 2010<br />
«<strong>PostAuto</strong> bietet als erstes Unternehmen im öffentlichen Verkehr der Schweiz eine Augmented-Reality-Anwendung<br />
an. Mit der neuen Dienstleistung kann man sich via Mobiltelefon über Ausflugstipps und Sehenswürdigkeiten<br />
informieren. Die ortsbezogenen Informationen in Echtzeit stammen aus der Datenbank FreizeitKlick von<br />
<strong>PostAuto</strong>.»<br />
Aufgabengebiete: Der Fachbereich Marketing und Strategie ist onen Personenverkehr, Marketing und Verkauf, Vertrieb und Touris -<br />
unterteilt in die vier Bereiche Strategie, Fahrgastmarketing, Entwick - tischer Verkehr und engagiert sich aktiv im nationalen Projekt «Zu-<br />
lung und Mobilitätslösungen sowie Markenführung. Er vertritt die künftiges Preissystem öffentlicher Verkehr Schweiz».<br />
Interessen der <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG in den nationalen Kommissi -<br />
16
Fachbereiche<br />
Personal<br />
Leitung: Walter Marti, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild), stv. Leitung: Marianne Pulfer<br />
Persönliches Highlight 2010<br />
«In der Personalumfrage 2010 hat <strong>PostAuto</strong> beim Kriterium Bereichsfitness eine signifikante Verbesserung erzielt.<br />
Massgeblich zu dieser Verbesserung beigetragen hat der Bereich Personal mit verschiedenen Massnahmen. So<br />
wurde unter anderem der Seitenwechsel des Kaders beim Fahrpersonal institutionalisiert.»<br />
Aufgabengebiete: Der Fachbereich Personal bietet allen Organi - schiedenen wichtigen Projekten des Konzernbereiches und Kon -<br />
sationseinheiten Unterstützung im Bereich Personalberatung an. Er zerns vertreten. Weiter unterstützt er die Personalfunktionen in den<br />
ist zuständig für die Gewinnung, Entwicklung und Honorierung des ausländischen Schwestergesellschaften.<br />
Personals. Die Mitarbeitenden des Bereichs Personal sind in ver -<br />
Finanzen<br />
Leitung: Roland Kunz, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild), stv. Leitung: Silvio Gely (bis 30.4.11)<br />
Persönliches Highlight 2010<br />
«<strong>PostAuto</strong> hat neu die Möglichkeit, die Mittelbeschaffung zu Marktkonditionen vorzunehmen. Deshalb können<br />
nun auch die Darlehen an die <strong>PostAuto</strong>-Unternehmen zu besseren Konditionen realisiert werden. Die vorteilhafteren<br />
Finanzierungskonditionen tragen dazu bei, die Wettbewerbskraft von <strong>PostAuto</strong> nachhaltig zu steigern.»<br />
Aufgabengebiete: Die Hauptaufgaben des Fachbereichs Finanzen wie die Bewirtschaftung der Darlehen an die <strong>PostAuto</strong> -Unternehmen.<br />
sind die Rechnungsführung nach IFRS und REVO sowie die Sicher - Das Controlling führt den gesamten Planungsprozess und das Re -<br />
stellung des betrieblichen Rechnungswesens. Weitere wichtige Tä - porting. Offertplausibilisierungen und unterstützende Aufgaben<br />
tigkeiten sind das Liquiditätsmanagement und das Steuerwesen so - der Führung runden die Tätigkeiten ab.<br />
Logistik<br />
Leitung: Werner Blatter, Mitglied der Geschäftsleitung (Bild), stv. Leitung: Alexander Gisin<br />
Persönliches Highlight 2010<br />
«Im Jahr 2010 haben wir uns intensiv dem Thema ‹nachhaltige Mobilität› gewidmet. So konnte im April 2010 das<br />
erste Postauto mit Diesel-Hybridtechnologie in Betrieb genommen werden. Ziel ist es, mit dem Einsatz solcher Technologien<br />
den Dieselverbrauch – und somit den CO 2<br />
-Ausstoss – nachhaltig zu reduzieren.»<br />
Aufgabengebiete: Der Fachbereich Logistik ist unterteilt in die Be -<br />
reiche Informatik und Technologie, Beschaffung und Flotten -<br />
management sowie Betrieb. Sie beinhalten die Koordination und<br />
den Systemsupport bei der Erstellung der Fahr -, Umlauf - und Dienst -<br />
pläne, das Redigieren des Kursbuchs, Fragen rund um das Fahrzeug,<br />
die Beschaffung sämtlicher Busse von <strong>PostAuto</strong> sowie Sicherheit/<br />
Prävention und das Umweltmanagement (Nachhaltigkeit).<br />
17
<strong>PostAuto</strong> aktuell<br />
Wir bewegen Menschen<br />
<strong>PostAuto</strong> bewegt Menschen nicht nur auf Rädern, sondern auch im<br />
Internet oder am Mobiltelefon. Und <strong>PostAuto</strong> bewegt sich selber. Aus<br />
Überzeugung, die richtige Strategie für eine erfolgreiche Zukunft gewählt<br />
zu haben. Der folgende Auszug zeigt, welche Themen<br />
<strong>PostAuto</strong> 2010 besonders bewegt haben und die folgenden Jahre<br />
mitprägen werden.<br />
175 neue Busse ausgewählt<br />
Nach zwei Jahren Vorbereitungs- und Bearbeitungszeit<br />
hat <strong>PostAuto</strong> im Juni 2010 den Rahmen für die Beschaffung<br />
der neuen Fahrzeuge für die Jahre 2011 und 2012<br />
festgelegt. Die Ausschreibung der Rahmenverträge erfolgte<br />
nach den Regeln von GATT/WTO. Zur Evaluation<br />
wurden Pflichtenhefte erarbeitet und Offerten sowie<br />
Fahrzeuge geprüft. Sieger der Ausschreibung waren die<br />
europäischen Lieferanten EvoBus (Mercedes, Setra) und<br />
Irisbus. Sämtliche Fahrzeuge erfüllen den gegenwärtig<br />
anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard EEV (Enhanced<br />
Environmentally Friendly Vehicle) und verfügen<br />
über ein Treibstoffverbrauchsmessgerät, dank dem die<br />
Fahrweise der Situation laufend angepasst und somit<br />
Treibstoff eingespart werden kann. Ihre Ausstattung entspricht<br />
den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes.<br />
Damit sinkt das Durchschnittsalter der<br />
<strong>PostAuto</strong>-Flotte auf unter 6,5 Jahre.<br />
Meilensteine in der Nachhaltigkeit<br />
Mobilität nimmt im täglichen Leben einen immer grösseren<br />
Stellenwert ein und ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für eine funktionierende Wirtschaft. Seit<br />
1990 ist der Anteil des öffentlichen Verkehrs am gesamten<br />
Personenverkehr auf Strasse und Schiene kontinuierlich<br />
gestiegen und betrug 2007 gemäss Bundesamt<br />
für Statistik bereits 20,8 Prozent. Um in Zukunft<br />
eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, sind<br />
Um in Zukunft eine nachhaltige Entwicklung<br />
zu gewährleisten, sind effiziente Produktionsformen<br />
wie Hybridantriebe gefragt.<br />
effiziente Produktionsformen wie Hybridantriebe gefragt.<br />
Bisher fehlten im Überlandverkehr jedoch Erfahrungswerte<br />
mit Hybridbussen. Um dies zu ändern,<br />
nahm <strong>PostAuto</strong> im April den ersten Hybridbus in Betrieb<br />
– einen Volvo 7700 mit Diesel- und Elektromotor.<br />
Das Resultat waren Treibstoffeinsparungen von 20 bis<br />
30 Prozent im Vergleich zu Dieselbussen. Damit ist zwar<br />
der Beweis erbracht, dass der Hybridbus auch im<br />
ländlichen Umfeld ökologisch nachhaltig ist. Die wirtschaftliche<br />
Nachhaltigkeit ist wegen der insgesamt<br />
höheren Gesamtkosten trotzdem noch nicht gegeben.<br />
Grössere Produktionsserien und der technische Fortschritt<br />
dürften Hybridbusse aber bald ökonomisch effektiver<br />
machen.<br />
Brennstoffzellenbusse im Test<br />
Um die vielversprechende Technologie auch mit Gelenkbussen<br />
und auf urbanem Gebiet zu testen, hat<br />
<strong>PostAuto</strong> 2010 auf dem Netz des Stadtbusses Frauenfeld<br />
zwei Hybridbusse mit seriellem Antrieb eingesetzt.<br />
Bereits seit einigen Jahren setzt <strong>PostAuto</strong> in verschiedenen<br />
Märkten auch erdgasbetriebene Busse ein. Als ers-<br />
18
<strong>PostAuto</strong> aktuell<br />
tes Transportunternehmen der Schweiz wird <strong>PostAuto</strong><br />
auch Brennstoffzellenbusse testen. Voraussichtlich ab<br />
Ende 2011 werden fünf Niederflurbusse mit Brennstoffzellen-Hybridtechnologie<br />
(Wasserstoff – Elektro) rund<br />
um Baden im Linienbetrieb erprobt. Die zur Bereitstellung<br />
von Wasserstoff benötigte Energie soll zu 100 Prozent<br />
aus erneuerbaren Energiequellen stammen.<br />
Veloverleih vernetzt Sitten<br />
Seit November 2010 lädt in Sitten ein Veloverleih zum<br />
Lospedalen ein. Im Auftrag der Stadt stellt die <strong>PostAuto</strong><br />
Schweiz AG den Betrieb eines Velonetzes mit insgesamt<br />
50 Velos an sechs Selbstbedienungsstationen<br />
sicher. Die Velos können rund um die Uhr an jeder<br />
beliebigen Station ausgeliehen bzw. zurückgegeben<br />
werden. Mit diesem Angebot soll die Attraktivität der<br />
Innenstadt und des öffentlichen Verkehrs nachhaltig<br />
gesteigert werden. Der Veloverleih ist gleichzeitig ein<br />
Engagement für die kombinierte und nachhaltige Mobilität.<br />
Der öffentliche und der private Verkehr ergänzen<br />
sich auf diese Weise ideal. <strong>PostAuto</strong> verdeutlicht<br />
damit einmal mehr seine Flexibilität und seine verbindende<br />
Rolle im öffentlichen Verkehr.<br />
Im Dialog mit den Fahrgästen<br />
Viele Internetnutzer teilen heute Kurznachrichten, Bilder,<br />
Videos oder ihren Standort mit einer Gemeinschaft.<br />
Dank Social Media sind sie permanent und interaktiv<br />
vernetzt. Das fordert von Unternehmen eine<br />
hohe Dialogbereitschaft in der Onlinekommunikation.<br />
<strong>PostAuto</strong> nimmt an den Diskussionen auf<br />
Social-Media-Plattformen aktiv teil und ist<br />
so mit seinen Leistungen näher bei den<br />
Kunden.<br />
<strong>PostAuto</strong> nimmt an den Diskussionen auf Social-Media-<br />
Plattformen aktiv teil und ist so mit seinen Leistungen<br />
näher bei den Kunden. Ziel ist, die Fahrgäste besser<br />
kennenzulernen, um schnell auf ihre Bedürfnisse reagieren<br />
zu können und sie zu motivieren, die <strong>PostAuto</strong>-<br />
Leistungen auch in Zukunft zu nutzen.<br />
Facebook als Kommunikationskanal gezielt nutzen<br />
Mit gezielten Aktionen hat <strong>PostAuto</strong> im Frühling 2010<br />
sein Profil im grössten sozialen Netzwerk der Welt bekanntgemacht:<br />
Innerhalb von wenigen Wochen konnte<br />
via Facebook eine neue, internetaffine Zielgruppe erreicht<br />
werden. Auch die Integration von Social Media<br />
in klassischen Kampagnen stellte sich als Erfolg heraus.<br />
Dies bewiesen die zwei Kampagnen «Freizeitlinien»<br />
und «Essen und Trinken im <strong>PostAuto</strong>». Beide hatten einen<br />
festen Platz im Facebook-Profil von <strong>PostAuto</strong> und<br />
animierten die Besucher damit zum Dialog und zur<br />
Wettbewerbsteilnahme. Während der Kampagnendauer<br />
konnte so die Besucherzahl von postauto.ch<br />
frappant gesteigert werden: Die Website verzeichnete<br />
im Monat Juli 144 000 Seitenansichten, das heisst<br />
20 000 Besucher mehr als im gleichen Zeitraum 2009.<br />
Der Dialog geht auf dem Smartphone weiter<br />
Die Nutzung von Social-Media-Diensten via Smartphone<br />
wird auch im kommenden Jahr stark zunehmen.<br />
Dieser Trend bietet <strong>PostAuto</strong> weitere Chancen, den<br />
Dialog mit seinen Kunden noch spezifischer zu führen.<br />
Fahrgäste mit einem Smartphone haben mit so genannten<br />
Augmented-Reality-Anwendungen wie «FreizeitKlick»<br />
von <strong>PostAuto</strong> schon heute die Möglichkeit,<br />
interessante Ausflugsideen direkt durch die eingebaute<br />
Kamera zu finden. Mit einem Klick wird das passende<br />
<strong>PostAuto</strong>-Angebot oder eine genaue Wegbeschreibung<br />
zum Ausflugstipp auf dem Smartphone<br />
angezeigt.<br />
19
<strong>PostAuto</strong> aktuell<br />
Ungleichbehandlung eliminiert<br />
Gleich lange Spiesse in lokalen Offerten: Dies forderte<br />
<strong>PostAuto</strong> vom Bundesamt für Verkehr (BAV). Grund für<br />
die Ungleichbehandlung waren vom Bund festgelegte<br />
Ausnahmen in der Verordnung zum Arbeitszeitgesetz<br />
(AZGV). Weil <strong>PostAuto</strong> als nationales Unternehmen betrachtet<br />
wurde, konnte es von spezifischen Erleichterungen<br />
im Stadt- und Agglomerationsverkehr nicht<br />
profitieren. Das BAV erkannte die Ungleichbehandlung<br />
und bot Hand, gemeinsam mit den Sozialpartnern eine<br />
Lösung zu finden. Seit dem 1. Dezember 2010 wird<br />
<strong>PostAuto</strong> nicht mehr als Ganzes beurteilt. Neu wird die<br />
lokale Situation der Betriebshöfe von <strong>PostAuto</strong> bei der<br />
Anwendung der AZGV berücksichtigt.<br />
Gleiche Kriterien für alle Regionen<br />
Bereits seit 2004 setzt <strong>PostAuto</strong> zur Sicherung der<br />
Service- und Dienstleistungsqualität Testkunden ein.<br />
Bis Ende 2008 waren die Qualitätsgrundsätze und Beurteilungsbogen<br />
von Region zu Region unterschiedlich.<br />
Da bei <strong>PostAuto</strong> der Grundsatz «ein Unternehmen»<br />
gilt, wurde das Testverfahren 2009 vereinheitlicht.<br />
Seither beurteilen rund 320 Testpersonen in allen Regionen<br />
die Qualität der Postautofahrten nach den gleichen<br />
Grundsätzen. Dies ermöglicht ein gemeinsames<br />
Qualitätsverständnis über alle Regionen und erleichtert<br />
die laufende Weiterentwicklung und Verbesserung<br />
des Testkundensystems.<br />
Interne Fachstelle geschaffen<br />
<strong>PostAuto</strong> sorgt seit Längerem für eine Produktion, die<br />
mit dem Arbeitszeitgesetz (AZG) in Einklang steht.<br />
Dazu wurde eine interne Fachstelle geschaffen. Sie berät<br />
die Regionen bei der Dienstplangestaltung und hat<br />
inzwischen über 80 interne Audits durchgeführt. Um<br />
Planern und Disponenten das Arbeiten zu erleichtern,<br />
wurde das AZG auch bei den Informatikwerkzeugen<br />
hinterlegt. Bei der laufenden Teilrevision des AZG arbeitet<br />
<strong>PostAuto</strong> ebenfalls an vorderster Front mit.<br />
Führend in der Qualitätsmessung<br />
<strong>PostAuto</strong> ist bestens für die Pläne des Bundesamts für<br />
Verkehr (BAV) gerüstet. Dieses beabsichtigt, für den<br />
abgeltungsberechtigten regionalen Personenverkehr<br />
ein schweizweit einheitliches Qualitätsmesssystem einzuführen.<br />
Das BAV beurteilt die Arbeiten von <strong>PostAuto</strong><br />
im Bereich Qualität sehr positiv, weshalb es für das Unternehmen<br />
eine Systemführerschaft vorsieht. Durch<br />
die laufende Weiterentwicklung des Systems und die<br />
konsequente Anwendung in den Regionen können die<br />
hohen Erwartungen der Besteller und Fahrgäste an die<br />
gelbe Klasse erfüllt und teilweise sogar übertroffen<br />
werden.<br />
Wettbewerbsfaktor Information<br />
<strong>PostAuto</strong> will auch in Zukunft die Nummer eins im regionalen<br />
Personenverkehr auf der Strasse bleiben. Im<br />
Juni genehmigte die <strong>PostAuto</strong>-Geschäftsleitung deshalb<br />
das Programm «uno». Dieses sieht den Aufbau und die<br />
Umsetzung eines so genannt «integrierten Informationssystems»<br />
vor. Im Mittelpunkt steht dabei ein Programm<br />
mit zwölf aufeinander abgestimmten Massnahmen.<br />
Für jede Massnahme sind Detailziele<br />
formuliert, die Verantwortlichkeiten geregelt sowie terminliche<br />
und ressourcenmässige Rahmenbedingungen<br />
festgelegt. Zu den übergeordneten Zielen von «uno»<br />
gehört der Aufbau eines integrierten Informations sys -<br />
tems <strong>PostAuto</strong>, das stufen-, zeit- und bedarfsgerechte<br />
Informationen vollständig und in hoher Qualität liefert.<br />
Zudem wird Wert gelegt auf eine effiziente Erhebung,<br />
Verarbeitung und Auswertung der Daten.<br />
2010 hat <strong>PostAuto</strong> auch eine eigene IT-Strategie erarbeitet<br />
und verabschiedet. Zusätzlich wurden die Voranalysen<br />
in den meisten der zwölf Projekte angegangen<br />
oder bereits abgeschlossen.<br />
2010 hat <strong>PostAuto</strong> auch eine eigene IT-<br />
Strategie erarbeitet und verabschiedet.<br />
20
<strong>PostAuto</strong> aktuell<br />
Weiterhin auf dem Land präsent<br />
Das geplante Sparprogramm des Bundes hat 119 Regionallinien<br />
von <strong>PostAuto</strong> ein Jahr lang in Frage gestellt.<br />
Nicht wenige davon dienen Kindern zur Bewältigung<br />
ihres Schulwegs. Die Bevölkerung in den<br />
betroffenen Gebieten wäre gezwungen gewesen, auf<br />
das Auto umzusteigen. Nach dem im Dezember erklärten<br />
Verzicht des Bundesrats auf die Umsetzung der<br />
Sparmassnahmen im Regionalverkehr kann <strong>PostAuto</strong><br />
weiterhin ländliche Gebiete mit dem öffentlichen Ver-<br />
Fahrschule weiter ausgebaut<br />
Seit dem 1. September 2009 regelt die Chauffeurzulassungsverordnung<br />
(CZV) neben der obligatorischen<br />
Weiterbildung auch die Grundausbildung. 2010 baute<br />
<strong>PostAuto</strong> die eigene Fahrschule weiter aus und be-<br />
2010 baute <strong>PostAuto</strong> die eigene<br />
Fahrschule weiter aus und beschäftigte<br />
nebst dem Leiter fünf Fahrlehrer.<br />
schäftigte nebst dem Leiter fünf Fahrlehrer. Daneben<br />
wird auch mit Partnerfahrlehrern zusammengearbeitet.<br />
Für die Grundausbildung verfügt die Fahrschule über<br />
zwei Fahrschulfahrzeuge in Bern und in der Nähe von<br />
Aarau sowie über Theorieräume für den Unterricht. Als<br />
von der Vereinigung der Strassenverkehrsämter anerkannte<br />
Weiterbildungsstätte kann <strong>PostAuto</strong> dem eigenen<br />
Fahrpersonal sowie Dritten zudem Weiterbildungen<br />
anbieten. Diese werden der obligatorischen<br />
Weiterbildungspflicht CZV angerechnet.<br />
3500 Personen in Eco-Drive-Kursen<br />
Von Januar bis Oktober 2010 führte <strong>PostAuto</strong> total 302<br />
Kurstage mit insgesamt mehr als 3500 Teilnehmern<br />
durch. Der Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf<br />
Eco-Drive-Kursen. Weitere Kursthemen waren Verkehrsvorschriften<br />
und Brandschutz, Geschicklichkeit<br />
oder digitaler Tacho. Neben den Weiterbildungskursen<br />
nehmen auch die Grundausbildungen für den Erwerb<br />
des Führerausweises der Kategorie D für Busse mit<br />
mehr als acht Sitzplätzen zu. 2010 haben 18 Fahrschülerinnen<br />
und Fahrschüler berufsbegleitend diese Ausbildung<br />
absolviert oder begonnen. Da <strong>PostAuto</strong> das<br />
Fahrpersonal in Zukunft selbst ausbildet, wird sich<br />
diese Zahl in den kommenden Jahren stark erhöhen.<br />
800 neue Fahrerinnen und Fahrer<br />
Im Bereich Personal hat <strong>PostAuto</strong> 2010 gleich zwei längerfristige<br />
Projekte in Angriff genommen. Zum einen wird<br />
<strong>PostAuto</strong> aufgrund von Pensionierungen und natürlicher<br />
Fluktuation in den nächsten sieben Jahren jährlich etwa<br />
120 Fahrerinnen und Fahrer ersetzen müssen. Im Herbst<br />
2010 wurde deshalb das strategische Projekt «Personalgewinnung<br />
2011–2017» gestartet. Ziel ist, mit einer intensiven,<br />
proaktiven und innovativen Bearbeitung des Arbeitsmarkts<br />
junges Personal anzusprechen und für eine<br />
Ausbildung zur Fahrerin oder zum Fahrer zu gewinnen.<br />
Zum anderen will <strong>PostAuto</strong> dieses Jahr das Label «Friendly<br />
Work Space ® » erhalten. Mit diesem Qualitätssiegel werden<br />
Unternehmen auszeichnet, die Massnahmen zur Optimierung<br />
der betrieblichen Rahmenbedingungen erfolgreich<br />
umsetzen und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
als Bestandteil des Unternehmensmanagements betrachten.<br />
Mit gezielten Massnahmen zur Förderung der Gesundheit<br />
jedes Einzelnen lässt sich die Präsenzquote des<br />
Personals nachhaltig steigern.<br />
Mit gezielten Massnahmen zur Förderung<br />
der Gesundheit jedes Einzelnen lässt sich<br />
die Präsenzquote des Personals nachhaltig<br />
steigern.<br />
21
Rubriktitel<br />
22
Rubriktitel<br />
Lebensader von Randregionen<br />
Postautos sind in fast jeder Ecke der Schweiz unterwegs. Gerade in<br />
abgelegenen Gebieten – wie hier im bündnerischen Safiental – bewegen<br />
sie nicht nur Menschen. Sie transportieren auch Briefe und<br />
Pakete, Lebensmittel und andere Güter. Damit ist <strong>PostAuto</strong><br />
ein wichtiger Träger der schweizerischen Verkehrs-, Umwelt- und<br />
Tourismuspolitik.<br />
23
Markt West<br />
Gelungene Bilanz im Markt West<br />
Der Markt West hat im vergangenen Jahr bei den Ortsbussen, den<br />
Regionallinien und den Fahrgastzählsystemen zahlreiche Erfolge verbucht.<br />
Das erweiterte Angebot im Wallis, die neue Stadtlinie in Delsberg<br />
und der Ortsbus Lyss sind nur einige der Höhepunkte – nebst<br />
der ausgezeichneten Betriebsbilanz der Linie Marin–Le Landeron im<br />
Kanton Neuenburg und der neuen Regionallinie im Kanton Freiburg.<br />
Nordschweiz<br />
Bern<br />
Wallis<br />
Westschweiz<br />
Leitung Markt West: André Burri, Mitglied der Geschäftsleitung <strong>PostAuto</strong> (Bild),<br />
stv. Leitung: vakant<br />
«Wir sind vermutlich das Unternehmen mit der grössten Erfahrung in<br />
der Erfassung und Auswertung von Fahrgastdaten. Deshalb konnte<br />
<strong>PostAuto</strong> 2010 zahlreiche neue Kunden gewinnen.»<br />
Struktur und Einzugsgebiet: Der Markt West umfasst die Regionen Wallis, Westschweiz, Bern und Nordschweiz. Dazu zählen die<br />
Kantone Wallis, Waadt, Freiburg, Neuenburg, Genf, Jura, Bern, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau.<br />
24
Markt Ost<br />
Erfolgreiches Jahr im Markt Ost<br />
Der Markt Ost blickt auf ein erfreuliches Jahr zurück. Sowohl im regionalen<br />
Personenverkehr, im Ortsverkehr als auch bei den Systemführungsfunktionen<br />
erzielte <strong>PostAuto</strong> wichtige Erfolge. Mit über 800 000<br />
zusätzlichen Fahrplankilometern konnte auf den Dezember 2010 hin<br />
die Marktstellung weiter ausgebaut werden. Und nicht zuletzt standen<br />
auch im Ortsverkehr die Zeichen auf Wachstum.<br />
Graubünden<br />
Ostschweiz<br />
Tessin<br />
Zürich<br />
Zentralschweiz<br />
Leitung Markt Ost: Retus Ruffner, Mitglied der Geschäftsleitung <strong>PostAuto</strong> (Bild),<br />
stv. Leitung: Jürg Eschenmoser<br />
«Durch unser grosses Wissen in Verbundfragen konnten wir 2010<br />
massgebliche Impulse in die Verkehrs- und Tarifverbunde einbringen<br />
und diese zum Wohle der Fahrgäste weiterentwickeln.»<br />
Struktur und Einzugsgebiet: Der Markt Ost umfasst die Regionen Zentralschweiz, Zürich, Ostschweiz, Graubünden und Tessin. Dazu<br />
zählen die Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zug, Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell Inner- und<br />
Ausserrhoden, Glarus, Graubünden und Tessin. Seit dem 1. Januar 2011 gehört auch das Fürstentum Liechtenstein zum Markt Ost.<br />
25
Graubünden<br />
Gute Zusammenarbeit in Graubünden<br />
Gerade in abgelegenen Regionen spielt <strong>PostAuto</strong><br />
nach wie vor eine sehr wichtige Rolle – nicht nur als<br />
zuverlässige Personentransportunternehmung, sondern<br />
auch als Überbringer der täglichen Post und als<br />
Lieferant von Frischprodukten. 2010 erhielt <strong>PostAuto</strong><br />
in der Region Graubünden gleich zwei Fünfjahresverträge<br />
und intensivierte die Zusammenarbeit mit den<br />
anderen Transportunternehmen.<br />
Die demografische Entwicklung ist in den Bergregionen<br />
stark spürbar. Dorfschulen müssen schliessen, Schulkonsortien<br />
werden gebildet und Schulen zusammengelegt.<br />
Mit <strong>PostAuto</strong> haben die Schulgemeinden einen starken<br />
und kompetenten Partner vor Ort, der bedürfnisgerechte<br />
Transportpläne ausarbeitet, Extrafahrten organisiert und<br />
die Fahrpläne so konzipiert, dass die Schüler rechtzeitig<br />
und sicher ihre Schule besuchen können. Auch die tägliche<br />
Brief- und Paketpost kommt mit dem ersten Morgenkurs<br />
in die entlegensten Täler und Dörfer und mit dem<br />
Abendkurs wieder ins Zentrum. Und nicht zuletzt sind die<br />
Postautos in Graubünden auch Lebensmitteltransporter:<br />
Damit die Volg-Lastwagen nicht jeden Morgen den Laden<br />
anfahren und mit Frischwaren bedienen müssen, übernimmt<br />
<strong>PostAuto</strong> im Safiental diesen Part.<br />
Langjährige Verträge und enge Zusammenarbeit<br />
Gleich zweimal erhielt <strong>PostAuto</strong> 2010 in Graubünden einen<br />
Fünfjahresvertrag. Zum einen vergaben die Gemeinde<br />
Samnaun und die Bergbahnen Samnaun AG den Auftrag<br />
für den SamnaunBus. Zum anderen verlängerten die Gemeinden<br />
Vaz/Obervaz und die Lenzerheide Bergbahnen<br />
erstmals in der bald 40-jährigen Auftragsdauer den bisherigen<br />
Einjahresvertrag für den Sportbus der Ferienregion<br />
Lenzerheide–Valbella.<br />
<strong>PostAuto</strong> arbeitet auf verschiedenen Ebenen sehr eng mit<br />
anderen Transportunternehmen zusammen. So zum Beispiel<br />
in den Bereichen Personalausleihe, Fahrerweiterbildungen<br />
oder im Tarif- und Verkaufssystem. 2010 führte<br />
die ganze Region die automatische Fahrgastzählung ein,<br />
für die das Kompetenzzentrum von <strong>PostAuto</strong> das Backend<br />
der Partner übernimmt.<br />
Organisation<br />
Leitung Manfred Kürschner (Bild), stv. Leitung Kurt Willi<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Graubünden, Gürtelstrasse 14,<br />
7001 Chur<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 6<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 26<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 182,2<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 144,6<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 92 91<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1560<br />
1591<br />
1 554<br />
1 533<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
12,1<br />
10,7<br />
117,9<br />
11,9<br />
11,3<br />
124,3<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 57<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 50<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 176<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 2<br />
Doppelstockbusse 4<br />
Total 289<br />
26
Rubriktitel<br />
Das bedeutet <strong>PostAuto</strong> mir persönlich<br />
<strong>PostAuto</strong> bedeutet mir persönlich und sicherlich auch meinem<br />
gesamten Team sehr viel. Es ermöglicht uns Chancen zur individuellen<br />
und gemeinsamen Weiterentwicklung, schenkt uns Vertrauen und in<br />
der heutigen Zeit in vielen Bereichen selten gewordene Sicherheit.<br />
Dank dem vielfältigen Arbeitsbereich, den Kontakten mit meinen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Bestellern, Beeinflussern und<br />
unseren Partnern ist jeder Tag gespickt von Neuem und deshalb keiner<br />
wie der andere.<br />
Deshalb schätze ich diese grosse Herausforderung und fühle mich<br />
wohl dabei. Im Weiteren bedeutet und symbolisiert <strong>PostAuto</strong> für mich<br />
ein wahres und erhaltenswertes Stück Schweiz. Ein Stück, für das ich<br />
mich als Vertreter einer Randregion mit ganzem Herzen und voller<br />
Motivation einsetze. Dies zum Wohle des Transportunternehmenübergreifenden<br />
und aufeinander abgestimmten ÖV in der Region<br />
Graubünden bzw. zum Wohle unserer einheimischen Fahrgäste und<br />
Touristen.<br />
Ein Statement von Manfred Kürschner, Leiter Region Graubünden<br />
27
Ostschweiz<br />
Chancen in der Ostschweiz gepackt<br />
2010 hat <strong>PostAuto</strong> drei Ausschreibungen in der Ostschweiz<br />
gewonnen. Der Auftrag für den Stadtbus<br />
Frauenfeld wird bis 2021 verlängert, und die Gemeinde<br />
Uzwil hat neu einen Ortsbus. Im Kanton<br />
Schaffhausen betreibt <strong>PostAuto</strong> für den Tarifverbund<br />
FlexTax ab Dezember 2011 das Gerätebackend. Auch<br />
im Bereich Fahrgastinformation ist die Ostschweiz<br />
führend.<br />
Der Ausbau im Orts- und Agglomerationsverkehr und die<br />
Systemführung im ÖV standen bei den drei Ausschreibungen<br />
in der Region Ostschweiz klar im Zentrum. Post-<br />
Auto erhielt 2010 in allen drei Offertverfahren den Zuschlag:<br />
erstens für den Stadtbus Frauenfeld, den <strong>PostAuto</strong><br />
seit 2002 betreibt. Nun wird der Auftrag bis 2021 verlängert.<br />
Per Dezember 2011 gibt die Stadt zudem den Einsatz<br />
von zwei Hybridbussen vor – für <strong>PostAuto</strong> die Chance,<br />
Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln. Bei<br />
einem erfolgreichen Einsatz werden bei der nächsten Beschaffungstranche<br />
im Jahr 2015 vier weitere Hybridfahrzeuge<br />
folgen.<br />
Die zweite Ausschreibung hat <strong>PostAuto</strong> in Uzwil gewonnen.<br />
Die Gemeinde wird nun seit dem Fahrplanwechsel<br />
mit einem Ortsbus bedient. Der dritte Erfolg betrifft den<br />
Betrieb des Backends im Tarifverbund FlexTax im Kanton<br />
Schaffhausen. Dort leitet <strong>PostAuto</strong> das Projekt für neue<br />
Verkaufsgeräte sowie ein neues Abrechnungssystem.<br />
Mehr Service für Fahrgäste<br />
<strong>PostAuto</strong> betreibt in St. Gallen das Kompetenzzentrum<br />
Fahrgastinformation, das laufend an technischen Neuerungen<br />
zur Verbesserung der Kundeninformation arbeitet.<br />
Somit hat sich auch im Bereich Fahrgastinformation<br />
einiges getan: An vier Haltestellen der Linie Engelburg–<br />
St. Gallen stehen nun dynamische Fahrzeitanzeiger, und<br />
seit dem 12. Dezember steht den Fahrgästen eine Gratisapplikation<br />
für Smartphones zur Verfügung. Auch die Anschlussinformationen<br />
Bahn-Bus und umgekehrt werden<br />
ausgetauscht. Mit diesen Neuerungen übernimmt Post-<br />
Auto im Auftrag der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden<br />
und Thurgau die Führungsrolle im Bereich Fahrgastinformation<br />
in der Ostschweiz.<br />
Organisation<br />
Leitung Jürg Eschenmoser (Bild), stv. Leitung Rico Kellenberger<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Ostschweiz, St. Leonhardstrasse 20,<br />
9001 St. Gallen<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 7<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 23<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 206,2<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 153,4<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 117 116<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1197<br />
2546<br />
1 194<br />
2 439<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
14,9<br />
20,7<br />
116,6<br />
14,4<br />
18,3<br />
110,8<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 42<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 33<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 119<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 21<br />
Doppelstockbusse 18<br />
Total 233<br />
28
Rubriktitel<br />
Mein erstes Erlebnis mit einem Postauto<br />
Bei meinem Lehrbeginn in Goldach vor 35 Jahren hatte ich erstmals<br />
mit den gelben Bussen zu tun. Die Chauffeure und insbesondere der<br />
Postautohalter kamen jeweils im braunen Berufsmantel zum Abrechnen.<br />
Für mich und grosse Teile der Bevölkerung waren die Könige der<br />
Landstrasse Respektspersonen, fast genauso wie Lehrer oder Pfarrer.<br />
Sie waren für die Post und die Kunden da – mit Leib und Seele und<br />
rund um die Uhr.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Berufsbild verändert:<br />
Es gibt keine ausgebeulten Berufsschürzen mehr, kein Umladen, kein<br />
Anhängerkuppeln, und der Respekt der Fahrgäste gegenüber dem<br />
Fahrer ist nicht mehr gleich hoch. Trotzdem sind noch heute viele<br />
Mitarbeitende aus Berufung bei <strong>PostAuto</strong>. Darüber bin ich froh.<br />
Allerdings steigt die Herausforderung, solche Angestellte oder<br />
Vertragspartner zu finden. Was kann ich dazu beitragen Ich kann<br />
akzeptieren, dass sich ein Berufsbild verändert und sich die Ansprüche<br />
der Umwelt wandeln. Und ich kann offen bleiben für Neues,<br />
flexibel auf veränderte Situationen reagieren und so versuchen, ein<br />
Vorbild zu sein.<br />
Eine Geschichte von Jürg Eschenmoser, Leiter Region Ostschweiz
Tessin<br />
Federführende Rolle im Tessin<br />
Bei der Einführung des integralen Tarifverbunds Arcobaleno<br />
und des neuen Verkaufssystems nimmt<br />
<strong>PostAuto</strong> im Tessin eine zentrale Rolle ein. Die<br />
Mitarbeitenden der RSI sind nun besser an den öffentlichen<br />
Verkehr angebunden. Und auf der Strecke<br />
Cadenazzo–Luino sicherte sich <strong>PostAuto</strong> einen grösseren<br />
Auftrag für Bahnersatzleistungen.<br />
Auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wird im Tessin<br />
parallel zum integralen Tarifverbund Arcobaleno auch<br />
ein neues Verkaufssystem eingeführt. Dank einer starken<br />
Präsenz in sämtlichen Entscheidungsgremien und Arbeitsgruppen<br />
des Tarifverbunds sowie seiner Funktion als geschäftsführendes<br />
Unternehmen spielt <strong>PostAuto</strong> dabei eine<br />
zentrale Rolle. Um den Forderungen des Kantons nach<br />
zügigen Beschlüssen nachzukommen und dennoch die<br />
Strategiekonformität zu gewährleisten, hat <strong>PostAuto</strong> eine<br />
eigene, vernetzte Projektorganisation eingeführt. Diese<br />
erlaubt den Mitarbeitenden, intern effizient zusammenzuarbeiten<br />
und gegen aussen einheitlich und kohärent<br />
aufzutreten. Dabei werden die zentralen Dienste von<br />
<strong>PostAuto</strong>, insbesondere das Marketing und die Logistik,<br />
weitgehend mit einbezogen. Das kantonale Projekt profitiert<br />
somit vom vorhandenen Know-how, das sich Post-<br />
Auto im Rahmen ähnlicher Projekte angeeignet hat.<br />
Leistungsausbau dank Drittauftrag<br />
Um den Mitarbeitenden der Radiotelevisione svizzera di<br />
lingua italiana (RSI) gute Anbindungen an den öffentlichen<br />
Verkehr zu bieten, richtete <strong>PostAuto</strong> auf der Linie<br />
Lugano–Porza–Comano unter der Woche elf zusätzliche<br />
Kurspaare pro Tag ein. Diese Leistungen werden vom Unternehmen<br />
finanziert und finden Eingang in den offiziellen<br />
Fahrplan. Der Einsatz von gemeinsamen Ressourcen<br />
bringt wichtige Synergien.<br />
Im Herbst sicherte sich <strong>PostAuto</strong> im Rahmen einer Ausschreibung<br />
der SBB einen grösseren und anspruchsvollen<br />
Auftrag für Bahnersatzleistungen. Während der für 2011<br />
geplanten Bauarbeiten stellt <strong>PostAuto</strong> auf der Strecke<br />
Cadenazzo–Luino zusammen mit einem <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer<br />
und zwei Partnerunternehmen den Transport sicher,<br />
darunter ein italienisches.<br />
Organisation<br />
Leitung Paolo Solari (Bild), stv. Leitung Maurizio Biasca<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Tessin, Viale Stazione 33,<br />
6500 Bellinzona<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 2<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 15<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 111,2<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 140,2<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 68 68<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
829<br />
1557<br />
829<br />
1500<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
7,6<br />
5,7<br />
39,4<br />
7,5<br />
5,7<br />
41,4<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 26<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 42<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 147<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 2<br />
Doppelstockbusse -<br />
Total 217<br />
30
Rubriktitel<br />
Das bedeutet <strong>PostAuto</strong> mir persönlich<br />
Nach rund 15 Jahren als Unternehmensberater in ganz Europa und<br />
monatlich neuen Unternehmen und neuen Projekten hatte ich Anfang<br />
2004 die Chance, die Leitung der <strong>PostAuto</strong>-Region Tessin zu<br />
übernehmen. Mein Umfeld sagte mir voraus, dass jemand wie ich es<br />
keine sechs Monate im Alltag eines «wenig dynamischen Unternehmens»<br />
aushalten würde.<br />
Welch ein Irrtum! Zahlreiche Ausschreibungen, komplexe Kundenverhandlungen,<br />
interne Umstrukturierungen, Optimierungen der<br />
Logistik- und Produktionsstrukturen, die Erweiterung des Dienstleistungsangebots,<br />
die Eröffnung von Agenturen und Verkaufsstellen,<br />
die Einführung neuer Produkte, die Mitarbeit in verschiedenen Gremien<br />
des Tarifverbunds und viele andere Aufgaben liessen die Zeit<br />
wie im Fluge vergehen: Vom «verflixten siebten Jahr» kann keine<br />
Rede sein.<br />
Mit <strong>PostAuto</strong> habe ich einen modernen und dynamischen Arbeitgeber<br />
gefunden, der sich dem Markt mit innovativen Lösungen stellt<br />
und mir ständig neue Aufgaben und Herausforderungen bietet.<br />
Ein Statement von Paolo Solari, Leiter Region Tessin<br />
31
Zentralschweiz<br />
Viele Neuerungen in der Zentralschweiz<br />
Im Rahmen der neuen Chauffeurzulassungsverordnung<br />
konnte sich <strong>PostAuto</strong> als anerkannte Weiterbildungsstätte<br />
qualifizieren. Mit der Einführung des integralen<br />
Tarifverbunds hat sich die ÖV-Struktur in<br />
Luzern, Obwalden und Nidwalden verändert. Der<br />
Raum Sursee erhielt nach eingehender Bedarfsabklärung<br />
einen regionalen Ortsbus.<br />
Die neue Chauffeurzulassungsverordnung beinhaltet<br />
deutlich schärfere Kriterien für die Aus- und Weiterbildung<br />
der Fahrer im Personenverkehr. Für <strong>PostAuto</strong> bot<br />
ihre Einführung die Chance, sich als anerkannte Weiterbildungsstätte<br />
zu qualifizieren und somit die Kurse für alle<br />
Teilnehmenden zu öffnen. In der Zentralschweiz konnten<br />
so nebst den 150 <strong>PostAuto</strong>-Fahrern rund 80 Fahrerinnen<br />
und Fahrer der Auto AG Rothenburg in die Ausbildung<br />
mit einbezogen werden. Das Fazit fiel so positiv aus, dass<br />
die Zusammenarbeit auch im Jahr 2011 weitergeführt<br />
wird.<br />
Die Einführung des integralen Tarifverbunds Passepartout<br />
in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden auf<br />
den Fahrplanwechsel im Dezember 2009 und vor allem<br />
die Neuorganisation des Kantons Luzern haben die Aufgabenverteilung<br />
zwischen den Bestellern und den Transportunternehmungen<br />
verändert. Nach zähen Verhandlungen<br />
konnte ein neuer Zusammenarbeitsvertrag<br />
erarbeitet werden.<br />
<strong>PostAuto</strong> ist weiterhin in verschiedenen Gremien des<br />
Passepartout präsent, führt die Prüfgruppe, die sich mit<br />
den Grundlagen für die Einnahmenverteilung befasst, und<br />
ist in den zwei Fachausschüssen Marketing und Tarifwesen<br />
vertreten.<br />
Neuer Ortsbus für den Raum Sursee<br />
Im Raum Sursee wurden in den letzten Jahren verschiedene<br />
Ausbaumassnahmen realisiert: Eine eingehende<br />
Analyse der Bedürfnisse im dichtbesiedelten Gebiet bestätigte<br />
die Notwendigkeit dieser Dienstleistungen. Mit dem<br />
Fahrplanwechsel im Dezember 2010 erfolgte nun auch<br />
der Ausbau des Netzes zum regionalen Ortsbus Sursee. In<br />
Zukunft kann die Angebotsdichte modulartig weiterentwickelt<br />
werden.<br />
Organisation<br />
Leitung Beat Wiget (Bild), stv. Leitung Philipp Schubiger<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Zentralschweiz, Landenbergstrasse 36,<br />
6002 Luzern<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 0<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 24<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 10,2<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 129,6<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 55 55<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
603<br />
790<br />
603<br />
786<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
6,1<br />
7,5<br />
49<br />
6<br />
7,5<br />
48,7<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 20<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 14<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 62<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 14<br />
Doppelstockbusse 2<br />
Total 112<br />
32
Rubriktitel<br />
Das bedeutet für mich «Die gelbe Klasse.»<br />
Wenn früher ein Jugendlicher rief: «Das ist klasse», meinte er damit,<br />
dass ihm etwas sehr gut gefalle. Heute sagt er im gleichen Fall: «Das<br />
ist mega cool». <strong>PostAuto</strong> hat den Claim «Die gelbe Klasse.» gewählt.<br />
Unser Ziel muss es sein, dass dieser Ausdruck zu einem eigentlichen<br />
Qualitätsbegriff wird und jeder Mitarbeitende von uns Gelb mit top<br />
oder eben mega cool gleichstellt.<br />
Dass unsere Fahrgäste dies auch so sehen, habe ich im weniger<br />
positiven Bereich bereits bei Kundenreaktionen festgestellt. Passagiere,<br />
die etwas an unserem Betrieb bemängeln, weisen gerne darauf<br />
hin, dass ihre Erfahrung keine gelbe Klasse sei.<br />
Ein cooles Erlebnis hatte ich dafür beim Empfang der Ehrengäste und<br />
Sponsoren der Schweizerischen Langlaufmeisterschaften 2010 im<br />
Entlebuch. Als Vertreter von <strong>PostAuto</strong> stellte mich der Verantwortliche<br />
des Events mit folgenden Worten vor: «<strong>PostAuto</strong> ist diejenige<br />
Unternehmung, die mit ihren Fahrzeugen nicht einfach Leute transportiert,<br />
sondern dank der gelben Klasse das verkörpert, was wir von<br />
unseren Sportlern geboten bekommen, nämlich Engagement und<br />
tolle Leistungen.» Den Vergleich fand ich mega cool.<br />
Eine Geschichte von Beat Wiget, Leiter Region Zentralschweiz<br />
33
Zürich<br />
Tag und Nacht verbunden in Zürich<br />
Nach der Eröffnung der Autobahn A4 haben im Raum<br />
Affoltern zwei Linienbetriebe den bisherigen Rundkurs<br />
ersetzt. Auch das Nachtnetz im Knonaueramt<br />
wurde weiter ausgebaut und verfügt neu über vier<br />
Nachtlinien. Mit einer modernen Softwarelösung<br />
vereinfacht das ZVV-TaxCenter Zürich den Inkassoprozess<br />
für die Mehrheit der <strong>PostAuto</strong>-Regionen.<br />
Das Kompetenzzentrum Ticketkontrolle und Inkasso hat<br />
mit der Einführung eines neuen Inkassoprogramms einen<br />
weiteren Meilenstein beim Ausbau der Systemfunktion<br />
gesetzt. Das ZVV-TaxCenter in Zürich verfügt nun über<br />
eine moderne Inkassolösung auf SAP-Basis und bearbeitet<br />
heute bereits die Mehrheit der Schwarzfahrervorfälle<br />
der verschiedenen <strong>PostAuto</strong>-Regionen.<br />
Die neue Autobahn A4 im Knonaueramt hat auch den ÖV<br />
im Raum Affoltern verändert: Um die Behinderungen<br />
durch den Mehrverkehr aufzufangen, wurde der bisherige<br />
Rundkurs in zwei Linien umgewandelt, die zwischen Affoltern<br />
a. A. via Obfelden bzw. Bickwil und Ottenbach verkehren.<br />
Gleichzeitig führt die Linie 215 ab Ottenbach neu<br />
via Zwillikon nach Affoltern. Auch das Nachtnetz im Knonaueramt<br />
ist weiter ausgebaut worden: Neu verkehren<br />
zwei Nachtlinien ab Affoltern, die unter anderem Mettmenstetten<br />
und Knonau versorgen. Mit der neuen Linie<br />
237 erhält Stallikon Anschluss an die S-Bahn in Bonstetten-Wettswil<br />
und Birmensdorf (ZH).<br />
Fahrgäste direkt informieren<br />
In der ersten Jahreshälfte hat <strong>PostAuto</strong> Zürich wichtige<br />
Schnittstellen von Bahn und Bus mit insgesamt elf dynamischen<br />
Fahrgastinformationsanzeigern (DFI) ausgestattet.<br />
Die Steuerung erfolgt automatisch über das rechnergestützte<br />
Leitsystem des Zürcher Verkehrsverbundes. Bei<br />
Störungen kann die Leitstelle die Fahrgäste so direkt vor<br />
Ort mit Textmeldungen oder Durchsagen informieren. Zudem<br />
hat sie jederzeit Zugriff auf den Betriebszustand jeder<br />
einzelnen DFI-Anzeige. Nach anfänglichen Problemen<br />
und Systemausfällen konnte mit der Umstellung der Datenversorgung<br />
von Analogfunk auf GPRS die Zuverlässigkeit<br />
der Informationstechnik deutlich gesteigert werden.<br />
Organisation<br />
Leitung Rainer Sprenger (Bild), stv. Leitung Markus Hegglin<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Zürich, Regensbergerstrasse 89,<br />
Postfach, 8050 Zürich<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 4<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 18<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 129,7<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 134,2<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 74 74<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
973<br />
928<br />
973<br />
921<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
9,6<br />
17,8<br />
90,4<br />
9,2<br />
17,1<br />
93,6<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 7<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 6<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 78<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 51<br />
Doppelstockbusse -<br />
Total 142<br />
34
Rubriktitel<br />
Das bedeutet <strong>PostAuto</strong> mir persönlich<br />
Sinnvoll, zukunftsorientiert, vielseitig und einem echten Bedürfnis<br />
entsprechend: So muss in meinen Augen eine berufliche Herausforderung<br />
umschrieben werden können, wenn sie nicht nur dem<br />
Bestreiten des Lebensunterhalts dienen, sondern auch noch Spass<br />
machen soll.<br />
Meine Aufgabe bei <strong>PostAuto</strong> vermag all die erwähnten Kriterien<br />
problemlos zu erfüllen. Das gute Image und die landesweite Präsenz<br />
sind schon fast als Zugaben zu betrachten. Ich jedenfalls kann mir<br />
eine Schweiz ohne Postautos nicht vorstellen. Unser Unternehmen<br />
verbindet Regionen, Ortschaften und damit auch Menschen. Postautos<br />
sind ein bedeutendes Glied in der hochwertigen Transportkette.<br />
Viele Fahrten beginnen oder enden mit dem Postauto.<br />
Das Postauto ist für mich aber auch ein Stück Heimat. Da ich oft in<br />
fernen Ländern unterwegs bin, ist es nach der Landung in Zürich-<br />
Kloten jedes Mal eine besondere Freude, die letzten 15 Kilometer<br />
der Reise mit «meinem» Postauto zurücklegen zu dürfen. Zuverlässig<br />
und pünktlich – oder sagt man heute etwa «just in time» – wie eine<br />
Schweizer Uhr, versteht sich!<br />
Ein Statement von Rainer Sprenger, Leiter Region Zürich<br />
35
Bern<br />
Zusätzliche Linien in der Region Bern<br />
In Lyss betreibt <strong>PostAuto</strong> versuchsweise einen Ortsbus<br />
und führt erstmals im Kanton Bern einen Selbstbedienungsautomaten<br />
für den Billettverkauf im<br />
Fahrzeug ein. Die Fahrplankurse im Bucheggberg<br />
fungieren neu auch als Schulbus. Neue Direktverbindungen<br />
werten zudem das Angebot im Kanton Freiburg,<br />
im Aaretal und im Kiesental auf.<br />
Die Gemeinde Lyss hat versuchsweise einen Ortsbus eingeführt<br />
und <strong>PostAuto</strong> mit dessen Planung und Führung beauftragt.<br />
Mit nur einem Fahrzeug werden nun über zwei<br />
Schlaufen die wichtigsten Gebiete der Gemeinde im Halbstundentakt<br />
bedient, während das Gewerbe- und Wohngebiet<br />
Lyssbachpark sogar im Viertelstundentakt angefahren<br />
wird. Erstmals läuft der Billettverkauf dabei nicht<br />
mehr über den Fahrer, sondern über einen Selbstbedienungsautomaten<br />
im Fahrzeug – ein Novum für <strong>PostAuto</strong><br />
im Kanton Bern.<br />
Im Bucheggberg hat sich mit der Neuplanung der Kindergarten-<br />
und Schulorganisation viel verändert. Zahlreiche<br />
Kinder besuchen die Schule nicht mehr in der Wohngemeinde,<br />
sondern werden zum Schulhaus- oder Kindergartenstandort<br />
transportiert. Um den neuen Bedürfnissen gerecht<br />
zu werden, hat <strong>PostAuto</strong> deshalb 2010 den Fahrplan<br />
ausgebaut und die Linienführung von drei Linien angepasst<br />
und teilweise verlängert.<br />
Direktverbindungen für Regionalzentren<br />
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember waren Murten und<br />
Düdingen nur über ein Umsteigen in Gurmels verbunden.<br />
Durch einen Linientausch zwischen den Transports Publics<br />
Fribourgeois und <strong>PostAuto</strong> konnte eine neue, durchgehende<br />
Linie zwischen den beiden Regionalzentren geschaffen<br />
werden. Gleichzeitig verkehren erstmals auch am Samstag<br />
und Sonntag sechs Kurspaare. Auch zwischen dem<br />
Aaretal mit Münsingen als Zentrum und dem Kiesental mit<br />
Oberdiessbach als wichtigstem Ort wurde 2010 eine Direktverbindung<br />
als Versuchsbetrieb eingeführt. Die Neuerung<br />
bringt nicht nur mehr Komfort für die beiden Regionalzentren,<br />
sondern entlastet auch die Umsteigeknoten.<br />
Organisation<br />
Leitung Fabian Schmid (Bild), ab 1.5.11 Silvio Gely,<br />
stv. Leitung Carlo Degelo<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Bern, Tscharnerstrasse 37, 3001 Bern<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 3<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 18<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 145,1<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 191,6<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 96 94<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1293<br />
1615<br />
938<br />
1 534<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
11,7<br />
13,3<br />
73,7<br />
10,7<br />
14<br />
77<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 16<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 44<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 115<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 36<br />
Doppelstockbusse -<br />
Total 211<br />
36
Rubriktitel<br />
Mein prägendstes Erlebnis mit <strong>PostAuto</strong><br />
Ein prägendes Erlebnis war für mich, wie 2010 im Rahmen der jährlich<br />
stattfindenden Demonstration der Schweizer Luftwaffe oberhalb<br />
der Axalp bei Brienz erstmals sämtliche Besucher mit dem<br />
Shuttlebetrieb anreisten.<br />
Nach grossen Staus im Grossraum Brienz in den Vorjahren gelang<br />
es <strong>PostAuto</strong> in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die Strasse für<br />
den Individualverkehr zu sperren und gut 10 000 Besucher über die<br />
fast 1000 Meter Höhendifferenz mit 28 Shuttlebussen zu transportieren.<br />
Die Art der Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Luftwaffe,<br />
Vertretern von Interessengemeinschaften und <strong>PostAuto</strong> sowie unserem<br />
betriebsführenden Partner vor Ort war exemplarisch.<br />
Eine Geschichte von Fabian Schmid, Leiter Region Bern<br />
37
Nordschweiz<br />
Kompetenzausbau in der Nordschweiz<br />
Das <strong>PostAuto</strong>-eigene Kompetenzzentrum Fahrgastzählung<br />
von <strong>PostAuto</strong> hat in der Nordschweiz neue<br />
Werkzeuge und Methoden evaluiert und erfolgreich<br />
eingeführt. Die Regionen Olten, Gösgen, Gäu und Thal<br />
haben ein eigenes Nachtnetz erhalten. Zudem wurden<br />
der Verkauf und die Abrechnung von Billetten und<br />
Abonnementen auf dem Betriebssystem der A-Welle<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
Mit der Einführung von integralen Tarifverbunden wie der A-<br />
Welle in der Nordschweiz steigt auch der Bedarf, die Fahrausweisstruktur<br />
genauer zu erheben und zu analysieren. Dafür hat<br />
das Kompetenzzentrum Fahrgastzählung von <strong>PostAuto</strong> neue<br />
Methoden und Werkzeuge evaluiert und eingeführt. Das System<br />
erlaubt nun eine durchgängige Unterstützung aller relevanten<br />
Aufgaben – von der Personaleinsatzplanung über die<br />
Durchführung der Erhebung bis zur Auswertung der Resultate<br />
in Kombination mit den automatischen Fahrgastzählungen.<br />
2010 hat sich das neue System bereits vollumfänglich bewährt,<br />
wie Erhebungen auf sechs verbundsübergreifenden Linien des<br />
Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) und des integralen Tarifverbunds<br />
A-Welle bewiesen. Ab 2011 werden das Modell<br />
und die Werkzeuge von <strong>PostAuto</strong> in allen Regionen und auch<br />
bei anderen Busunternehmungen eingesetzt.<br />
Neues Nachtnetz Nachtwelle eingeführt<br />
Seit Dezember 2010 haben die Fahrgäste in der Region Olten,<br />
Gösgen, Gäu und Thal auch in den späten Stunden noch Anschluss.<br />
Zusammen mit über 40 Gemeinden und den Busunternehmungen<br />
BOGG, BBA und SBB-Bus hat <strong>PostAuto</strong> das<br />
integrale Nachtnetz Nachtwelle aufgebaut. <strong>PostAuto</strong> lieferte<br />
das Grundkonzept und übernahm die Führung bei der<br />
Einführungskommunikation.<br />
Direkter Verkehr via DaX<br />
Mit dem neuen Verkaufs- und Vertriebssystem in der A-Welle<br />
konnte unter der Federführung von <strong>PostAuto</strong> gleichzeitig der<br />
Verkauf des direkten Verkehrs eingeführt werden. Sämtliche<br />
Daten der Transportunternehmungen werden zentral im<br />
Backendsystem der A-Welle gespeichert und monatlich via DaX<br />
(Data Exchange) an die Saldierungsstelle der SBB übermittelt.<br />
Ein nächstes Projekt widmet sich der Optimierung des DaX.<br />
Organisation<br />
Leitung Roman Cueni (Bild), stv. Leitung Patrick Zingg<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Nordschweiz, Laurenzenvorstadt 57,<br />
Postfach, 5001 Aarau<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 10<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 25<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 240,5<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 279,1<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 111 105<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1759<br />
1659<br />
1 560<br />
1 648<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
18,9<br />
26,1<br />
140,1<br />
17,8<br />
24,6<br />
139,1<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 17<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 12<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 214<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 44<br />
Doppelstockbusse 2<br />
Total 289<br />
38
Rubriktitel<br />
Das bedeutet <strong>PostAuto</strong> mir persönlich<br />
<strong>PostAuto</strong> ist für mich in den Agglomerations- und Stadtkantonen<br />
Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn ein sehr wichtiger<br />
Anbieter, der zusammen mit den übrigen Transportunternehmungen<br />
einen qualitativ hochstehenden öffentlichen Verkehr in<br />
einem hochvernetzten Verkehrssystem sicherstellt.<br />
Es erfüllt mich mit grossem Stolz, dabei zusammen mit meinen<br />
Mitarbeitenden im Bereich Fahrpersonal sehr hohe Kundenzufriedenheitswerte<br />
erzielen und für das Gesamtsystem immer wieder<br />
neue Lösungen zugunsten des Fahrgasts einführen zu können.<br />
Ein Statement von Roman Cueni, Leiter Region Nordschweiz<br />
39
Wallis<br />
Massgeschneidertes Angebot im Wallis<br />
Das Walliser <strong>PostAuto</strong>-Jahr 2010 war geprägt von<br />
einem stetigen Angebotsausbau: Die Busse der Spital-Linie<br />
verkehren neu im 20-Minuten-Takt, der Ortsbus<br />
Brig–Glis–Naters–Bitsch wurde um 30 000 Fahrplankilometer<br />
erweitert, die Stadt Martigny hat neu<br />
einen Rufbus, und eine neue PubliCar-Linie brachte<br />
über 1000 zusätzliche Gäste ins Zwischbergental.<br />
Im Auftrag der Stadt Sitten betreibt <strong>PostAuto</strong> seit 1998 den<br />
Bus Sédunois, der mit fünf Linien alle Quartiere der Walliser<br />
Kantonshauptstadt miteinander verbindet. Seit dem<br />
Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird die Linie Bahnhof–Spital–SUVA<br />
alle 20 Minuten bedient. Zudem sind zehn<br />
Fahrzeuge des Bus Sédunois mit Doppelbildschirmen ausgestattet<br />
worden, die zugleich Informationen zum Fahrbetrieb<br />
und zum Wetter sowie aktuelle News bereitstellen.<br />
Auch die Busse der Linie Brig–Glis–Naters–Bitsch verfügen<br />
neu über moderne Doppelbildschirme. Auf den drei Linien<br />
werden jedes Jahr rund eine Million Fahrgäste transportiert.<br />
Mitte August hat <strong>PostAuto</strong> das Angebot auf vielfachen<br />
Wunsch der Stammkundschaft mit Fokus auf die Randstunden<br />
um 30 000 Fahrplankilometer erweitert.<br />
Neue PubliCar-Linien im Test<br />
Nach der Einführung des PubliCar in Monthey und Collombey-Muraz<br />
hat im Dezember auch die Stadt Martigny einen<br />
eigenen Rufbus erhalten. Der Minibus ist auf Anfrage im<br />
Einsatz und ergänzt die bestehenden Linien des öffentlichen<br />
Verkehrs. Die Rufbuslinie wird vorerst im Testbetrieb<br />
geführt, um den Bedarf zu prüfen. Bestens bewährt hat<br />
sich eine weitere neue PubliCar-Linie: Seit dem Sommer erschliesst<br />
<strong>PostAuto</strong> im Auftrag der Gemeinde Gondo-<br />
Zwischbergen das wildromantische Zwischbergental. Der<br />
Rufbus verkehrt von Anfang Juni bis Ende Oktober und hat<br />
in seiner ersten Saison bereits mehr als 1000 zusätzliche<br />
Fahrgäste transportiert.<br />
Organisation<br />
Leitung Anton Karlen (Bild), stv. Leitung Alain Gretz<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Wallis, Avenue de France 4,<br />
1950 Sion<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 4<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 23<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 105,7<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 183,3<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 78 78<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1278<br />
1662<br />
1 278<br />
1 652<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
11,0<br />
10,7<br />
75,2<br />
9,7<br />
10,9<br />
76,6<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 40<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 35<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 173<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 25<br />
Doppelstockbusse -<br />
Total 273<br />
40
Rubriktitel<br />
Mein prägendstes Erlebnis mit einem Postauto<br />
Im Grenzort Gondo, wo ich aufgewachsen bin, stellte das Postauto<br />
damals die einzige direkte öffentliche Verkehrsverbindung zum<br />
Hauptort Brig dar – wenigstens während der Sommermonate. Im<br />
Winter waren wir vom Rest der Schweiz abgeschottet: Die Strasse<br />
über den Simplonpass war gesperrt und Gondo somit «postautofrei».<br />
Mit dem Frühling fanden die gelben Postautos den Weg wieder<br />
zurück und brachten Leben ins Dorf. Gross war dann natürlich die<br />
Freude, als wir auf meiner ersten Schulreise mit einem Postauto<br />
über den Simplonpass bis zur kantonalen «Metropole» Sitten fuhren.<br />
Auch wenn der Höhepunkt des Ausflugs ein Rundflug über die Region<br />
war, habe ich diese erste Postautofahrt bis heute in Erinnerung.<br />
Wir hatten auch Zeit, sie ausgiebig zu geniessen: Die Fahrt hin und<br />
zurück dauerte um einiges länger als der Aufenthalt in Sitten. Und<br />
das Lied, das während dieser Fahrt mehrmals angestimmt wurde,<br />
hallt noch heute nach: «Hoch auf dem gelben Wagen …»<br />
Eine Erinnerung von Anton Karlen, Leiter Region Wallis<br />
41
Westschweiz<br />
Mobilität in der Westschweiz ausgebaut<br />
2010 stach in der Westschweiz ein Grossprojekt besonders<br />
hervor: die Erweiterung des Waadtländer Tarifverbunds<br />
Mobilis. Im Jura wurde die dritte Linie<br />
der Transports Urbains Delémontains in Betrieb genommen.<br />
Und im Kanton Neuenburg weist die neue<br />
Linie Marin–Le Landeron nach zweijährigem Betrieb<br />
eine ausgezeichnete Bilanz auf.<br />
Die <strong>PostAuto</strong>-Region Westschweiz ist eine Partnerin der ersten<br />
Stunde des Waadtländer Tarifverbunds Mobilis, der<br />
nach der zweiten Erweiterung nun 95 Prozent der Einwohner<br />
des Kantons Waadt bedient. Ein einziger Fahrausweis<br />
deckt die Verkehrsmittel von elf verschiedenen Transportunternehmen<br />
ab. Das Fahrausweisverkaufssystem wurde<br />
neu programmiert, sodass nun Billette für rund fünf Millionen<br />
Verbindungen verkauft werden können. Seit dem<br />
12. Dezember 2010 sind nun alle von der Region Westschweiz<br />
im Kanton Waadt betriebenen Linien in den Waadtländer<br />
Tarifverbund integriert.<br />
Mit dem Fahrplanwechsel 2010 nahm <strong>PostAuto</strong> auch die<br />
dritte Linie der Transports Urbains Delémontains in Betrieb.<br />
Die Linie ist das Ergebnis einer neuen Partnerschaft mit dem<br />
Kanton Jura, der Stadt Delsberg und dem Juraspital und<br />
leistet einen wichtigen Beitrag zum Angebotsausbau der<br />
Delsberger Verkehrsbetriebe.<br />
Die Linie Marin–Le Landeron bewährt sich<br />
Nach einer Ausschreibung erhielt <strong>PostAuto</strong> den Auftrag,<br />
die neue Linie zwischen Marin und Le Landeron versuchsweise<br />
von Ende 2008 bis 10. Dezember 2011 zu betreiben.<br />
Zudem wurde der Auftrag für die beiden bestehenden Linien<br />
in der Region Plateau de Diesse erneuert. Die neue<br />
Verbindung wird rege genutzt und bietet in Marin und Le<br />
Landeron gute Anschlussverbindungen an Züge der SBB<br />
und der BLS. So können sich die Fahrgäste zum Beispiel den<br />
Umweg über Neuenburg sparen, wenn sie in die Bundeshauptstadt<br />
gelangen möchten. Die neue Verbindung erweist<br />
sich als Erfolg, weshalb <strong>PostAuto</strong> einen Ausbau des<br />
Angebots abends und am Wochenende in Erwägung zieht.<br />
Organisation<br />
Leitung David Robert (Bild), stv. Leitung Jean-Charles Lagniaz<br />
Sitz<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Region Westschweiz, Avenue de la Gare 6,<br />
1400 Yverdon-les-Bains<br />
Struktur<br />
Anzahl Regiebetriebe 4<br />
Anzahl <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 25<br />
Anzahl Personaleinheiten (Ø 2010)<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 193,4<br />
Angestellt bei <strong>PostAuto</strong>-Unternehmern 102,3<br />
Kennzahlen 2010 2009<br />
Anzahl Linien 107 102<br />
Netzlänge in km<br />
Anzahl Haltestellen<br />
1515<br />
1776<br />
1 501<br />
1 786<br />
Jahreskilometerleistung in Mio.<br />
Fahrgäste in Mio.<br />
Personenkilometer in Mio.<br />
11,2<br />
8,7<br />
54,4<br />
11,1<br />
8,6<br />
52,3<br />
Fahrzeugflotte (per 31.12.2010)<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 139<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 22<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 160<br />
Mega / Gelenkbusse / 15-Meter-Busse 11<br />
Doppelstockbusse -<br />
Total 332<br />
42
Rubriktitel<br />
Das bedeutet für mich «Die gelbe Klasse.»<br />
Der Geist der gelben Klasse prägt unseren Arbeitsalltag. Am besten<br />
zum Ausdruck kommt er in der Qualität unserer Dienstleistungen,<br />
in unserer Pünktlichkeit und in der Freundlichkeit im Kontakt mit<br />
unserer treuen Kundschaft. Auch in den offenen und von Vertrauen<br />
geprägten Beziehungen zu unseren Bestellern und Partnern zeigt<br />
sich die gelbe Klasse.<br />
Doch vor allem im Hinblick auf die Zukunft muss sie sich heute im<br />
Markt des öffentlichen Verkehrs profilieren und durchsetzen, indem<br />
wir unsere Marktposition stetig ausbauen und für eine unverwechselbare<br />
Präsenz sorgen. Kurz: Die gelbe Klasse ist der Weg zum<br />
Erfolg – jeden Tag, bei jedem Wetter und stets mit einem erstklassigen<br />
Service.<br />
Stolz und mit einem Lächeln auf den Lippen fahren die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von <strong>PostAuto</strong> in eine Zukunft, die in der<br />
gelben Farbe erstrahlt, die bereits unsere Grosseltern begleitet hat,<br />
die uns begleitet und die auch unsere Kinder begleiten wird – zuverlässig,<br />
wertsteigernd und nachhaltig.<br />
Ein Statement von David Robert, Leiter Region Westschweiz<br />
43
Rubriktitel<br />
44
Rubriktitel<br />
Vorreiter mobiler Dienstleistungen<br />
Ob eine neue Fahrplan-App fürs iPhone oder eine Augmented-<br />
Reality-Anwendung für den spontanen Ausflug: Die stetig steigenden<br />
Mobilitätsbedürfnisse verlangen nach kreativen Lösungen und modernen<br />
Technologien. Mobile Dienstleistungen sind gefragt. Mit<br />
kostenlosen Anwendungen für die Fahrplan-Echtzeitinformation<br />
sowie die Freizeitgestaltung hat <strong>PostAuto</strong> erste echte Neuheiten auf<br />
den Markt für öffentlichen Personenverkehr gebracht.<br />
45
Leistungskennzahlen<br />
Marktkennzahlen <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
2010 2009 Abweichung in %<br />
Anzahl Linien 798 783 + 1,9<br />
Netzlänge in km 11 007 10 429 + 5,5<br />
Anzahl Haltestellen 14 124 13 799 + 2,4<br />
Jahreskilometerleistung in Mio. 103,6 98,3 + 5,4<br />
davon mit Russpartikelfilter 85,6 79,8 + 7,3<br />
Fahrgäste in Mio. 121,2 118 + 2,7<br />
Personenkilometer in Mio. 756,7 763,8 – 0,9*<br />
Anzahl Fahrzeuge 2103 2066 + 1,8<br />
*Abnahme bedingt durch überproportionales Wachstum im Orts - und Agglomerationsverkehr, der geringere Distanzen aufweist<br />
Flottenkennzahlen <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG (inkl. Fahrzeuge der <strong>PostAuto</strong>-Unternehmen)<br />
Flotte nach Marken<br />
Hersteller Anzahl Hersteller Anzahl<br />
32,2% Mercedes Benz 677 1,6% Fiat 35<br />
20,1% MAN 424 1,0% NAW 22<br />
13,3% SETRA 281 0,9% Cacciamali 20<br />
10,8% Volvo 228 0,9% vanHool 19<br />
6,9% Neoplan 146 0,5% Solaris 10<br />
5,1% Renault 108 3,1% Diverse 67<br />
3,1% Irisbus/Iveco 66 Total 2103<br />
Flotte nach Leistungsdaten<br />
Organisationseinheit Anzahl Jahreskilometer<br />
Fahrzeuge pro Fahrzeug<br />
Markt Ost<br />
Zürich 142 67 386<br />
Zentralschweiz 112 55 656<br />
Ostschweiz 233 64 132<br />
Graubünden 289 41 801<br />
Tessin 217 35 742<br />
Markt West<br />
Bern 211 55 485<br />
Wallis 273 40 961<br />
Nordschweiz 289 65 186<br />
Westschweiz 332 33 788<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG** 2103 49 241<br />
** inkl. Fahrschulfahrzeuge<br />
Kundenreaktionen<br />
2010 2009<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 4801 3997<br />
Durchschnittsalter der Flotte (Jahre)<br />
2010 2009<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 6,6 6,6<br />
Flotte nach Fahrzeugkategorien<br />
Kategorie<br />
Total<br />
Mini (bis 17 Sitzplätze) 364<br />
Midi (18 bis 33 Sitzplätze) 260<br />
Maxi (34 bis 46 Sitzplätze) 1247<br />
Mega / Gelenkbusse / 15 -Meter-Busse 206<br />
Doppelstockbusse 26<br />
Total 2103<br />
Kundenzufriedenheit (Index)<br />
2010 2009<br />
Pendler 75 73<br />
Freizeitreisende 83 81<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 79 77<br />
– –<br />
80 100 Punkte: sehr zufrieden, 60 79 Punkte: zufrieden,<br />
< 60 Punkte: unzufrieden<br />
46
Leistungskennzahlen<br />
Durchschnittlicher Personalbestand (Anzahl Personen)<br />
Gesamtergebnis 2010 2009 Abweichung in %<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 1785 1719 + 3,8<br />
Fahrpersonal <strong>PostAuto</strong> -Unternehmen 1514 1452 + 4,3<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Durchschnittlicher Personalbestand <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Durchschnittlicher Personalbestand <strong>PostAuto</strong> - Unternehmen Fahrpersonal<br />
Durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten<br />
Gesamtergebnis 2010 2009 Abweichung in %<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 1465,2 1397 + 4,9<br />
Fahrpersonal <strong>PostAuto</strong> -Unternehmen 1458,2 1404,3 + 3,8<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten <strong>PostAuto</strong> - Unternehmen Fahrpersonal<br />
47
Leistungskennzahlen<br />
Fluktuation (Anzahl Austritte in Bezug auf die durchschnittliche Anzahl Personen im Monatslohn)<br />
Freiwillige Austritte (Kündigung durch Mitarbeiterin/Mitarbeiter) 2010 2009<br />
Fahrpersonal Regiebetriebe 2,9% 2,1%<br />
Administratives Personal 4,4% 2,2%<br />
Gesamtergebnis 3,4% 2,1%<br />
Austritte (inkl. Pensionierungen) 2010 2009<br />
Fahrpersonal Regiebetriebe 5,2% 4,6%<br />
Administratives Personal 6,1% 2,9%<br />
Gesamtergebnis 5,5% 4,1%<br />
Personalzufriedenheit (Index) 2010 2009<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 75 74<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Arbeitsplätze pro Kanton –<br />
durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten<br />
Kanton 2010 2009<br />
AG Aargau 96,5 80,7<br />
AR Appenzell Ausserrhoden 35,4 36,8<br />
BL Basel -Landschaft 76,7 80,6<br />
BS Basel -Stadt 35,3 32,7<br />
BE Bern 246,8 219,7<br />
FR Freiburg 1,9 1,5<br />
GR Graubünden 188,9 193<br />
JU Jura 46,6 47,1<br />
LU Luzern 10,2 10,6<br />
NE Neuenburg 25,3 23,6<br />
SG St. Gallen 78,8 64,0<br />
SO Solothurn 32,9 38,1<br />
TI Tessin 118,7 112,2<br />
TG Thurgau 93,8 97,3<br />
VD Waadt 125,0 117,7<br />
VS Wallis 112,6 104,6<br />
ZH Zürich 139,6 137,3<br />
Total 1465,2 1397,4<br />
<strong>PostAuto</strong>-Unternehmen Fahrpersonal<br />
Arbeitsplätze pro Kanton –<br />
durchschnittliche Anzahl Personaleinheiten<br />
Kanton 2010 2009<br />
AG Aargau 270,5 256,7<br />
AR Appenzell Ausserrhoden 1,0 1,0<br />
BL Basel -Landschaft 2,0 2,0<br />
BE Bern 176,3 161,1<br />
FR Freiburg 1,0 1,0<br />
GL Glarus 6,0 6,0<br />
GR Graubünden 138,6 132,4<br />
JU Jura 27,5 29,6<br />
LU Luzern 75,5 71,2<br />
NE Neuenburg 1,6 1,2<br />
NW Nidwalden 24,8 23,5<br />
OW Obwalden 16,7 16,1<br />
SG St. Gallen 75,7 88,8<br />
SH Schaffhausen 7,1 6,0<br />
SZ Schwyz 40,5 44,8<br />
SO Solothurn 62,4 51,0<br />
TI Tessin 140,2 138,6<br />
TG Thurgau 33,2 24,1<br />
UR Uri 7,0 5,8<br />
VD Waadt 79,8 78,0<br />
VS Wallis 164,7 162,9<br />
ZH Zürich 106,5 102,4<br />
Total 1458,2 1 404,3<br />
48
Leistungskennzahlen<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG: durchschnittliche<br />
Anzahl Personaleinheiten pro Kanton 2010<br />
SH<br />
<strong>PostAuto</strong> Unternehmen:<br />
-<br />
AG<br />
BL<br />
durchschnittliche Anzahl<br />
Personaleinheiten pro<br />
Kanton 2010<br />
BS<br />
JU<br />
SO<br />
ZH<br />
SG<br />
TG<br />
AR<br />
AI<br />
LU<br />
SZ<br />
NE<br />
BE<br />
OW<br />
NW<br />
GL<br />
UR<br />
GR<br />
VD<br />
FR<br />
TI<br />
VS<br />
49
Finanzkennzahlen<br />
Überdurchschnittliches Wachstum<br />
Die <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG konnte den Umsatz auch im<br />
vergangenen Jahr steigern. Mit 4,6 Prozent wurde die<br />
durchschnittliche Steigerung der vergangenen sieben<br />
Jahre übertroffen (Durchschnitt 2003 bis 2009: 3,1 Prozent).<br />
Das Wachstum der <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG war<br />
damit sogar höher als das Marktwachstum.<br />
Die aufgeführten Finanzkennzahlen beziehen sich auf Post-<br />
Auto in der Schweiz. Der Abschluss der <strong>PostAuto</strong> Schweiz<br />
AG wird seit 2002 nach IFR-Standards erstellt. Alle nachfolgenden<br />
Zahlen beziehen sich auf den Abschluss nach<br />
IFRS und können von der Rechnungslegung nach RKV 1<br />
und vom Reporting an das Bundesamt für Verkehr<br />
abweichen.<br />
Umsatzentwicklung <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG in Mio. CHF<br />
621<br />
600 594<br />
571<br />
550<br />
541<br />
551<br />
553<br />
521<br />
500<br />
486<br />
450<br />
2003<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Einige Kennzahlen zum Ertrag<br />
Verkehrseinnahmen in Mio. CHF 2010 2009<br />
Total 171,6 166,2<br />
Davon Einzelreisen (inkl. Mehrfahrtenkarte, Tageskarte) 41,4 54,6<br />
Davon Streckenabonnemente 11,2 13,4<br />
Davon Generalabonnement/FVP 27,1 24,9<br />
Davon Halbtaxabonnement 9,0 8,1<br />
Davon Verbunde (Abonnemente und Einzelreisen) 65,7 48,7<br />
Die Verkehrseinnahmen sind im Vergleich zum Vorjahr um<br />
drei Prozent gestiegen. Somit liegt der prozentuale Anstieg<br />
der Verkehrseinnahmen unter dem Anstieg des Gesamtumsatzes.<br />
Weiterhin ist eine Verlagerung vom Kauf von Einzelbilletten<br />
und Streckenabonnementen hin zu pauschalisierten<br />
Fahrausweisen wie Generalabonnementen oder<br />
Verbundabonnementen spürbar.<br />
1<br />
Verordnung des UVEK über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen<br />
50
Finanzkennzahlen<br />
Einige Kennzahlen zum Aufwand<br />
Personalaufwand in Mio. CHF 2010 2009<br />
Personalaufwand <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 158,4 148,5<br />
Personalaufwand <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 158,4<br />
152,5<br />
Personalaufwand Total 316,8<br />
301,0<br />
Fahrzeugaufwand in Mio. CHF 2010 2009<br />
Fahrzeugaufwand <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG 79,4 66,1<br />
Fahrzeugaufwand <strong>PostAuto</strong>-Unternehmer 103,3<br />
97,3<br />
Fahrzeugaufwand Total 182,7<br />
163,4<br />
Die Mehraufwände beim Personalaufwand entstanden aufgrund<br />
von Mehrleistungen und dem damit verbundenen<br />
Personalaufbau. Der Fahrzeugaufwand war geprägt durch<br />
den höheren Treibstoffpreis gegenüber dem Vorjahr. Der<br />
durchschnittliche Treibstoffpreis 2010 betrug CHF 1.55 und<br />
lag somit CHF 0.14 über dem Vorjahresdurchschnitt.<br />
Investitionen<br />
Bruttoinvestitionen in Mio. CHF<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
24<br />
34<br />
38<br />
34<br />
Die <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG hat 2010 33,6 Millionen Franken<br />
in Fahrzeuge, EDV-Anlagen (Billettausgabegeräte) und Betriebseinrichtungen<br />
investiert. Investitionen in Fahrzeuge<br />
machten rund 59 Prozent der gesamten Investitionen aus.<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010<br />
Verwaltungsrat <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Präsident: Daniel Landolf<br />
Mitglied: Peter Nobs<br />
Revisionsstelle<br />
KPMG AG, Gümligen<br />
51
Impressum<br />
Der <strong>Leistungsbericht</strong> 2010 der <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG erscheint auf<br />
Deutsch (5200 Expl.), Französisch (1700 Expl.) und Italienisch (700<br />
Expl.). Auf der Website www.postauto.ch kann er im barrierefreien<br />
PDF-Format heruntergeladen werden. Aktuelle Informationen zu<br />
<strong>PostAuto</strong> sind im Internet abrufbar.<br />
Herausgeberin/Kontaktstelle<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Kommunikation<br />
Belpstrasse 37, Postfach<br />
3030 Bern, Schweiz<br />
Telefon: 058 338 84 11, Fax: 058 667 32 84<br />
www.postauto.ch<br />
Gesamtkoordination<br />
Patrick Fehlmann, <strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Kommunikation<br />
patrick.fehlmann@postauto.ch<br />
Konzept, Redaktion, Layout und<br />
Realisation<br />
Grayling Schweiz AG, Zürich<br />
Art Director: Jürg Rohner, type‘n more, Zürich<br />
Übersetzung<br />
Textraplus AG<br />
Korrektorat<br />
Sprachdienst der Schweizerischen Post<br />
Fotos<br />
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG, Bern<br />
Christine Strub, Bern<br />
David Küenzi, Zürich<br />
Tibert Keller, Trin<br />
Merlin Photography, Münchenbuchsee<br />
Roger Fingerle, Endingen<br />
Lithografie und Druck<br />
Ast & Fischer AG, Wabern<br />
Stämpfli Publikationen, Bern<br />
52
Impressum<br />
Titelbild<br />
Der Bahnhof Horgen hat 2010 den Preis FLUX – goldener Verkehrs <br />
knoten gewonnen. Die Beurteilung der nominierten Verkehrsknoten<br />
erfolgte unter dem Motto «In der Nacht». Die vor Kurzem umge <br />
baute Infrastruktur des Bahnhofs Horgen überzeugte die Fachjury<br />
mit optimalen Umsteigebeziehungen sowie einer übersichtlichen<br />
und hellen Gestaltung. Damit nimmt Horgen eine Vorbildfunktion<br />
in der Nacht ein.
<strong>PostAuto</strong> Schweiz AG<br />
Belpstrasse 37<br />
Postfach<br />
3030 Bern<br />
www.postauto.ch<br />
530.81 (220780) 04.201 1 PA