Vibrationen - Heli Shop
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pilot’slounge | heli-hangar | www.heli-shop.com<br />
Eine statische Abweichung, die in vielen Fällen durch<br />
ein krummes Rotorkopf-Zentralstück entsteht, hat zur<br />
Folge, dass ein Rotorblatt höher läuft, als das andere.<br />
Diese statische Abweichung ist in vielen Fällen nicht<br />
sichtbar, da der dynamische Spurlauf (Anstellwinkel)<br />
und die Zentrifugalkraft das Blatt in die passende<br />
Umlaufhöhe bringen. Dabei kommt es jedoch bei<br />
jedem Umlauf zu einer nicht sichtbaren Verwindung<br />
des Rotorblattes. Der Hauptrotor läuft scheinbar<br />
perfekt, dennoch entsteht ein periodisches Moment,<br />
das an die Mechanik und auch an den Heckausleger<br />
übertragen wird. Die Schwingung nimmt ihren Lauf<br />
und manifestiert sich am Heckausleger.<br />
Am letztgenannten Beispiel können wir deutlich erkennen,<br />
dass es stets unser Ziel sein muss, die Ursache<br />
zu hinterfragen und zu beseitigen. Oberflächlich<br />
betrachtet hätten möglicherweise auch besser dimensionierte<br />
Heckabstützungen und ein strammeres<br />
Heckrohr scheinbare Besserung bringen können. Die<br />
eigentliche Ursache wäre damit aber nicht behoben.<br />
<strong>Vibrationen</strong> suchen sich stets das schwächste Glied<br />
einer Kette aus, um sich bemerkbar zu machen. Ist<br />
eine Mechanik sehr solide und steif aufgebaut, wird<br />
die Vibration einfach an eine der folgenden Baugruppen<br />
weitergegeben. Und wenn kein Teil mehr<br />
dran ist das nachgibt, flattert einfach die Haube, das<br />
Landegestell zittert und der <strong>Heli</strong> fliegt sich allgemein<br />
nicht gut. Und zu guter Letzt reißt dann auch doch<br />
ein Bauteil ab.<br />
Um alle Eventualitäten, die auftreten können, detailliert<br />
zu beschreiben, müssten ganze Buchbände<br />
gefüllt werden und systemabhängige Handbücher<br />
geschrieben werden. Viel wichtiger ist es jedoch, die<br />
Abläufe verstehen zu lernen und richtig zu deuten.<br />
Einfach die Kirche im Dorf zu lassen. Meistens sind die<br />
einfachsten Diagnosen auch die richtigen. �<br />
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www.rc-heli-action.de<br />
Unrund montierte Kupplungsnaben und Antriebsteile verfügen über ein zerstörerisches<br />
Potential. Da diese Teile mit voller Motordrehzahl betrieben werden, ist die entstehende<br />
Frequenz meist so hoch, dass diese mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar ist. Bei Verbrennermodellen<br />
ist gegebenenfalls ein Aufschäumen des Kraftstoffes sichtbar. Als Faustregel gilt: Alle<br />
Teile, die mit voller Motordrehzahl drehen, sind auf Rundlauf zu prüfen. Der Kupplungsläufer<br />
eines Verbrennermodells wiegt oftmals weit über 100 Gramm. Aus diesem Grunde sollte die<br />
Kupplungsnabe (je nach Konstruktion), die den Läufer trägt, mit einer Messuhr eingerichtet<br />
werden. Es sollte dabei eine Toleranz von etwa zwei hundertsel Millimeter erreicht werden<br />
Auch wenn der statische Spurlauf (rot) nicht stimmt, ist es trotzdem möglich, den dynamischen Spurlauf (blau) auf den ersten Blick passend<br />
einzustellen. Sowohl Zentrifugalkraft als auch der vorgegebene Einstellwinkel (dynamischer Spurlauf) sorgen für eine gleichbleibende Umlauf höhe.<br />
Liegt ein statischer Fehler vor, so verwinden sich die Rotorblätter bei jeder Umdrehung. Dies erzeugt je nach Rotorblatttype sehr hartnäckige<br />
<strong>Vibrationen</strong>, die üblicherweise direkt an den Heckausleger weitergegeben werden und dort sichtbar sind