Anatomie im KH - Ein Blick in eine chirurgische Endoskopie-Praxis
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Sonographie = Ultraschalldiagnostik<br />
Abk. USD, Ultraschallechographie, Ultrasonographie, Sonographie;<br />
engl.: ultrasonography, ultrasonic diagnostics, sonography, echography,<br />
echotomography<br />
= nicht<strong>in</strong>vasive bildgebende Funktionsdiagnostik mit Ultraschallwellen.<br />
Grundlagen der ultraschalldiagnostischen Reflexionsverfahren: :<br />
Reflexionen erfolgen an Grenzflächen, an denen e<strong>in</strong> Sprung der akustischen<br />
Impedanz ρc (ρ: Dichte) vorliegt und Totalreflexion an der Luft-Wasser-Grenze.<br />
An rauhen Grenzflächen und Strukturen, die kle<strong>in</strong>erer oder gleicher<br />
Wellenlänge s<strong>in</strong>d (z.B. Erythrozyt), erfolgt US-Streuung.<br />
Ultraschalldiagnostik: Uunter Nutzung des Impuls-Echo-Verfahrens<br />
(Sonograph, Impuls-Doppler-Verfahren) bzw. als Dauerschallverfahren<br />
(Ultraschall-Doppler-Technik. Häufig mit farbcodierter Darstellung der unterschiedlichen<br />
Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>in</strong> Gefäßen). Alle etablierten<br />
Verfahren s<strong>in</strong>d Reflexionsverfahren;<br />
Transmissionstechniken (z.B. Ultraschallkamera, Ultraschall-<br />
Computertomographie, Ultraschallholographie) haben bislang ger<strong>in</strong>ge<br />
Bedeutung.<br />
Für die abdom<strong>in</strong>ale Diagnostik werden Ultraschall-frequenzen von 1–<br />
4 MHz als Kompromiß zwischen <strong>E<strong>in</strong></strong>dr<strong>in</strong>gtiefe und Auflösungsvermögen benutzt.<br />
Für die sog. Small-part-Diagnostik (z.B. am Auge, oberflächennahe<br />
Gefäße, Hoden) zur Steigerung des axialen Auflösungsvermögens Frequenzen bis<br />
15 MHz.<br />
Die Impulsfolgefrequenz (20–2 000 Impulse/s, Impulsdauer ca. 1 µs) und die<br />
Sendeleistung best<strong>im</strong>men die mittlere Schall<strong>in</strong>tensität (0,1–20 mW/cm2).<br />
Echos aus tieferliegenden Schichten werden mit Hilfe der laufzeitabhängigen<br />
Verstärkung zur Kompensation der stärkeren Signaldämpfung höher verstärkt<br />
(englisch: T<strong>im</strong>e compensated ga<strong>in</strong> (TCG)).<br />
<strong>E<strong>in</strong></strong> allen Ultraschallverfahren geme<strong>in</strong>samer anwendungs-beschränkender Nachteil<br />
ist die fast 100%ige Reflexion des Ultraschalls an Gewebe-Luft-Grenzflächen.<br />
Anwendungsgebiete<br />
Kardiologie und Angiologie: Echokardiographie, T<strong>im</strong>e-motion-Verfahren.<br />
Geburtshilfe und Gynkologie: Diagnostik der Schwangerschaft (Alter,<br />
Mehrl<strong>in</strong>gs- und gestörte Frühschwangerschaft, fetale Entwicklung mit Herzaktionen<br />
ab 5.–6. Schwangerschaftswoche, Lage und Haltung des Feten, Fruchttod;<br />
Lokalisation, Größe, Dicke, Entwicklung der Plazenta), Tumorsuche und<br />
Differenzialdiagnose von Uterus, Ovarien und Mamma.<br />
Abdom<strong>in</strong>ale Diagnostik: Pankreas, Milz, Leber, Galle, Niere, ableitende Gallenund<br />
Harnwege (Konkrementnachweis), organversorgende Gefäße, Magen-Darm-<br />
Trakt, allgeme<strong>in</strong>e Tumor- und Differenzialdiagnostik (z.B. Zyste), Punktion unter<br />
sonographischer Kontrolle.<br />
Ophthalmologie: A-Bild (e<strong>in</strong>d<strong>im</strong>ensionale Amplitudendarstellung des<br />
Echosignals bei der Ultraschalldiagnostik ) und B-Bild (Ultraschall-Schnittbild, das<br />
auf e<strong>in</strong>em speziellen Impuls-Echo-Verfahren beruht) ; Biometrie (Längen und<br />
Distanzen), Netzhautablösungen, Fremdkörperlokalisation, Tumoren <strong>im</strong> Bulbus und<br />
der Orbita, Auge bei Glaskörpertrübungen.<br />
Orthopädie: Diagnose von Hüftdysplasien und -luxationen, <strong>in</strong>sbesondere <strong>im</strong><br />
Säugl<strong>in</strong>gs- und K<strong>in</strong>desalter, zumeist mit 5-MHz-L<strong>in</strong>earscannern, sowie von<br />
rheumatischen Gelenkveränderungen (5–7,5 MHz) und zur Darstellung von<br />
raumfordernden Prozessen <strong>in</strong> peripheren Weichteilen.