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Anatomie im KH - Ein Blick in eine chirurgische Endoskopie-Praxis

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Sonographie Oberbauch<br />

Methode der Wahl <strong>in</strong> der Diagnostik von Konkrementen (Niere, Galle) und freier<br />

Flüssigkeit (Notfall<strong>in</strong>dikation). Außerdem Screen<strong>in</strong>g-Methode zum Nachweis fokaler<br />

(Tumor) oder diffuser Organerkrankungen (Leber-, Milz-, Nieren-Vergrößerung oder<br />

-Schrumpfung). <strong>E<strong>in</strong></strong>e begrenzte Sensitivität und Spezifität besteht bei der Detektion<br />

und DD von fokalen Lebererkrankungen.<br />

Vorbereitung: Untersuchung nach Möglichkeit nüchtern. Zur Darmgasreduktion<br />

evtl. Prämedikation mit D<strong>im</strong>ethylpolysiloxan (z.B. 20 Trpf. sab s<strong>im</strong>plex®) am<br />

Vorabend und am Morgen vor der Untersuchung<br />

Störfaktoren: problematisch s<strong>in</strong>d adipöse und geblähte Pat. Luft verh<strong>in</strong>dert e<strong>in</strong>e<br />

Darstellung dah<strong>in</strong>ter liegender Organe vollständig, bei sehr adipösen Patienten ist<br />

die <strong>E<strong>in</strong></strong>dr<strong>in</strong>gtiefe des Ultraschalls l<strong>im</strong>itiert.<br />

Tips & Tricks<br />

Die Untersuchung von lagevariablen oder kle<strong>in</strong>en Organen (Gallenblase,<br />

Nebennieren) kann durch Veränderung der Patientenpositionierung (Bauchlage,<br />

Stehen) erleichtert werden. Die orale Applikation von Wasser kann zur Darstellung<br />

von Pankreas und Milzhilus hilfreich se<strong>in</strong>.<br />

Kl<strong>in</strong>ikleitfaden Innere Mediz<strong>in</strong><br />

Herausgeber: PD Dr. Jörg Braun, Lübeck;<br />

Dr. Arno Dormann, Magdeburg/M<strong>in</strong>den<br />

8. Auflage, 2001, Urban & Fischer Verlag<br />

Übliche Schallköpfe<br />

Verwendete Frequenzen<br />

3,5 MHz: Abdomen<br />

5,0 MHz: Schilddrüse, Gelenke, Weichteile<br />

7,5 MHz: Schilddrüse, Gelenke, Weichteile, oberflächennahe Strukturen, periphere<br />

Gefäße<br />

10 MHz: oberflächennahe Strukturen, periphere Gefäße<br />

Je höher die Frequenz, desto besser die Auflösung, aber ger<strong>in</strong>gere <strong>E<strong>in</strong></strong>dr<strong>in</strong>gtiefe.<br />

Geometrie der Schallköpfe<br />

L<strong>in</strong>eare Anordnung (l<strong>in</strong>ear array)<br />

Konvexe Anordnung (curved array)<br />

Mechanischer Sektor<br />

Elektronischer Sektor (phased array)<br />

Für die Abdomen-Sonographie am besten geeignet ist e<strong>in</strong> Konvex-Schallkopf.<br />

Ebenfalls geeignet s<strong>in</strong>d L<strong>in</strong>earschallköpfe und Schallköpfe mit mechanischem<br />

Sektor. Die Schallköpfe mit elektronischem Sektor werden <strong>im</strong> wesentlichen <strong>in</strong> der<br />

Endosonographie verwendet.<br />

Zur Bilddokumentation ist e<strong>in</strong> Videopr<strong>in</strong>ter oder Videorecorder empfehlenswert.<br />

<strong>Praxis</strong>leitfaden Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Herausgeber: Prof. Dr. med. St. Gesenhues, Ochtrup/Essen; Dr. med. R. Ziesché, Bad Essen<br />

3. Auflage, 2001 Urban & Fischer Verlag München, Jena<br />

Vorbereitung<br />

Untersuchungmöglichst morgens<br />

Pat. sollte nüchtern se<strong>in</strong> (auch ke<strong>in</strong>e Zigarette)<br />

Am Vortag möglichst ke<strong>in</strong>e blähenden, schwerverdaulichen Speisen<br />

Evtl. Vorbereitung mit „Entschäumer“; z.B. am Vortag 3 x 2 Tbl. D<strong>im</strong>eticon (z.B.<br />

Lefax®), am Untersuchungstag morgens nüchtern 2 Tbl. D<strong>im</strong>eticon.<br />

Lagerung<br />

Rückenlage mit leicht erhöhtem Oberkörper<br />

Evtl. Seitenlagerung zur besseren Darstellung der lateralen Organe, Arm h<strong>in</strong>ter<br />

Kopf legen lassen<br />

Evtl. Untersuchung <strong>im</strong> Stehen: Die Oberbauchorgane treten tiefer und s<strong>in</strong>d meist<br />

besser darstellbar. Hilfreich auch bei der Differenzierung von Befunden <strong>in</strong> der<br />

Gallenblase (Lageänderungen von Flüssigkeitsspiegeln und von Konkrementen).<br />

Untersuchungsgang<br />

Grundsätzlich sollte man sich e<strong>in</strong>en best<strong>im</strong>mten Untersuchungsablauf zulegen, den man e<strong>in</strong>hält, um nichts<br />

zu vergessen oder zu übersehen.<br />

Unklare oder pathologische Befunde werden <strong>im</strong> Anschluß genauer untersucht und dokumentiert.<br />

Pathologische Befunde müssen sich <strong>im</strong>mer <strong>in</strong> mehreren Ebenen abbilden lassen. Untersuchung der<br />

Oberbauchorgane möglichst <strong>in</strong> tiefer Inspiration. Alle Organe möglichst <strong>in</strong> zwei Ebenen darstellen und<br />

durchschichten.<br />

<strong>Praxis</strong>leitfaden Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Herausgeber: Prof. Dr. med. St. Gesenhues, Ochtrup/Essen; Dr. med. R. Ziesché, Bad Essen<br />

3. Auflage, 2001, Urban & Fischer Verlag, München, Jena<br />

Ultraschall-Doppler-Technik: Pr<strong>in</strong>zip der<br />

Doppler-Signalableitung von e<strong>in</strong>er Arterie.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>gezeichnet ist der empf<strong>in</strong>dliche Bereich<br />

des Schallkopfs (Überlappung des Sendeund<br />

Empfangsschallfelds).<br />

Oben das Doppler-Signal e<strong>in</strong>es Herzzyklus<br />

(Frequenzdarstellung:<br />

v Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit, t Zeit); S, E<br />

Sende-, Empfangswandler; H Hautoberfläche,<br />

B Blutgefäß, K Koppelgel.<br />

Ultraschall-Doppler-Technik<br />

Doppler-Sonographie<br />

Biogr.: Christian J. Doppler (1803–1853), Physiker und Mathematiker, Prag, Wien.<br />

Verfahren, das den akustischen Doppler-Effekt an Ultraschallwellen zur<br />

Untersuchung und Registrierung von Bewegungsvorgängen ausnutzt. Wird e<strong>in</strong>e<br />

Ultraschallwelle an e<strong>in</strong>er bewegten Struktur reflektiert bzw. gestreut, so<br />

unterscheidet sich die empfangene Frequenz fE von der gesendeten fS (Doppler-<br />

Effekt). Die Doppler-Frequenz fD = fS–fE ist der Geschw<strong>in</strong>digkeit v der bewegten<br />

Struktur proportional (nach Christian J. Doppler).

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