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Schule Heute 55

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schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 25.05.2010 22:23 Uhr Seite 1<br />

SCHULE HEUTE<br />

Zeitschrift des<br />

Landesschulrats<br />

für Vorarlberg<br />

AUSGABE <strong>55</strong><br />

JUNI 2010<br />

„SO EIN THEATER“<br />

KREATIVITÄT IN DER SCHULE


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 2<br />

SCHULE HEUTE AUF EIN WORT<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Auf ein Wort 2<br />

Zum Schwerpunkt 3<br />

Interview mit Alexander Kubelka 4<br />

Theaterpädagogik am VLT 5<br />

Theater kann mehr 6<br />

Theater in der <strong>Schule</strong> 7<br />

Macht/<strong>Schule</strong>/Theater 8<br />

Theater für junge Leute in Vorarlberg 9<br />

20 Jahre LZH 10<br />

Lina und das verlorene Wort 10<br />

„Wecken, was in ihnen steckt“ 11<br />

Internationales Theaterexperiment 12<br />

Theatergruppe Mäder 13<br />

Theaterarbeit HTL Bregenz 13<br />

Verkehrserziehung 14<br />

Auszeichnungen:<br />

Lateingruppe BORG Egg 15<br />

„Kinderrechte“ VS Tschagguns 15<br />

HPSZ Vandans 16<br />

Landesmeisterschaft Holztechnik 16<br />

Tischler? Trophy! 17<br />

Vorsorgepreis 2010 17<br />

Fremdsprachenwettbewerb 18<br />

„Agent economy“ 19<br />

Europa Quiz 19<br />

“Digital day” 19<br />

Begabtenförderung:<br />

Chinesischkurs 20<br />

5. Vorarlberger Sommerakademie 20<br />

„Motivation als Motor“ 21<br />

ECHA – Diplomverleihung 21<br />

Befindlichkeitsstudie 22<br />

Aktuelles:<br />

IV Teacher´s Award 2010 24<br />

Landeselternverband 24<br />

Mehrsprachige Infos 24<br />

Tagung Kiga und VS-LeiterInnen 25<br />

AD(H)S in der Ergotherapie 25<br />

„It´s all in a drop“ 26<br />

„Europtimus 2010” 27<br />

Jugendpresse Wettbewerb 2010 27<br />

Inatura Sonderausstellung 28<br />

„Energie und Bewegung“ 28<br />

Astronomie 29<br />

Tierschutzunterricht 29<br />

Neues Logo für p.art 30<br />

Jüdisches Museum 30<br />

Literatur Vorarlberg 30<br />

Architektur 31<br />

Termine 32<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Auf ein Wort 2<br />

Zum Schwerpunkt<br />

Mehrsprachigkeit 3<br />

Multikompetenzansätze<br />

3<br />

„Sprache(n) lernen an den Vor arl-<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Landesschulrat für Vorarlberg<br />

Bahnhofstr.12, 6900 Bregenz<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

MMag.Birgit Sprenger<br />

E-mail: schule.heute@lsr-vbg.gv.at<br />

Herausgegeben mit Unterstützung der<br />

Vorarlberger Landesregierung<br />

Druck: Hugo Mayer, 6850 Dornbirn<br />

Verlagspostamt: 6900 Bregenz<br />

Erscheinungsort: 6900 Bregenz<br />

Titelfoto: „Siebtens: Stiehl ein bisschen<br />

weniger”, Schultheater Egg<br />

2<br />

In uns allen steckt ein kreativer Geist!<br />

Ob Schülerinnen und Schüler Theaterstücke<br />

besuchen, selbst Theater spielen, Künstlerinnen<br />

und Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />

schauen oder das Theater gar selbst an die<br />

<strong>Schule</strong> kommt – die Möglichkeiten zur Vernetzung<br />

von <strong>Schule</strong> und Theater sind vielfältig.<br />

Vor allem das eigene Erleben des Theaterspiels<br />

fördert und fordert die jungen Mitwirkenden in all<br />

ihren Sinnen: Koordination und Körperbeherrschung,<br />

eigene Grenzen erfahren, Austausch mit<br />

anderen, Emotionen darstellen, Sozialkompetenz im<br />

Zusammenspiel mit anderen – all das schafft nur das<br />

kreative Tun!<br />

Vor dem Hintergrund, dass die „Neuen Medien“<br />

dem traditionellen Unterhaltungsgenre Theater<br />

scheinbar immer mehr den Rang ablaufen, stellt<br />

diese Ausgabe sehr deutlich unter Beweis, wie<br />

umfangreich und breit gefächert das Angebot an<br />

Schultheater in Vorarlberg ist.<br />

Diese schöpferische Kraft beruht in großem<br />

Maße auf dem Engagement der Vorarlberger Theaterszene.<br />

Die Kulturschaffenden in unserem Land<br />

nehmen ihren Bildungsauftrag sehr ernst und tragen<br />

die Lust am Theater bis in die <strong>Schule</strong> hinein. Diese<br />

Leidenschaft ist auch Grund dafür, dass immer wieder<br />

große Produktionen aus der Zusammenarbeit<br />

von <strong>Schule</strong> und professionellem Theater entstehen.<br />

Die Entfaltung des kreativen Geistes in unseren<br />

Kindern und Jugendlichen wäre aber erst recht nicht<br />

möglich ohne die tolle Arbeit der Lehrpersonen.<br />

Sie animieren die jungen Leute dazu, ihr künstlerisches<br />

Potenzial zu erkennen, es auszuschöpfen<br />

und einem größeren Publikum zugänglich zu<br />

machen. Sie üben und wiederholen Szenen immer<br />

und immerwieder, damit am Tag X alles perfekt<br />

klappt. Sie wollen ihren Schützlingen die Freude am<br />

Darstellen vermitteln und so das ganzheitliche Lernen<br />

in die Tat umsetzen.<br />

Ich danke Ihnen allen dafür, dass Sie unermüdlich<br />

daran arbeiten, die kreative Begeisterung in den<br />

Schülerinnen und Schülern zu wecken.<br />

Landesrat Mag. Siegi Stemer<br />

Amtsführender Präsident des Landesschulrats


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 3<br />

Schultheater hat Geschichte!<br />

Ja, <strong>Schule</strong> ist eine Theaterbühne! Wir spielen<br />

unsere Rollen, sind LehrerInnen, sind SchülerInnen.<br />

Wir inszenieren uns und unsere Welt. Wir<br />

treten auf, wir stellen uns und etwas dar, in vielen<br />

Variationen und Situationen. <strong>Schule</strong> weiß das,<br />

ist nicht nur selber Bühne, sondern nutzt die<br />

Gelegenheit zum Spielen. Schultheater hat eine<br />

lange Geschichte!<br />

Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist die Entstehung<br />

eines humanistisch geprägten Schultheaters zu<br />

beobachten. Im Vordergrund standen die Beredtsamkeit<br />

und der sichere Auftritt vor dem Publikum.<br />

Stücke des als unmoralisch geltenden römischen<br />

Komödiendichters Terenz wurden wegen der vorteilhaften,<br />

weil abschreckenden Wirkung auf die Zöglinge<br />

gerne aufgeführt.<br />

Über das römische Theater hinaus entwickelte<br />

sich ein eigenständiges deutsches Schuldrama, in<br />

dem alt- und neutestamentliche Parabeln die hauptsächliche<br />

Stoffgrundlage waren.<br />

Gegen Mitte des 16. Jahrhundert entstand das<br />

katholische Jesuitendrama mit einer stark seelsorgerischen<br />

Wirkungsabsicht.<br />

Das Schuldrama des 17. Jahrhunderts forciert<br />

künstlerische Ausdrucksformen, so auch die Körpersprache.<br />

Der Gelehrte Comenius sah im Schulspiel<br />

eine zentrale Möglichkeit des Unterrichtens.<br />

Im 18. Jahrhundert erfuhren die Schulbühnen eine<br />

große Konkurrenz durch die Wanderbühnen. Die Versuche<br />

der Anpassung an die populären Wanderbühnen<br />

bewirkten Aufführungsverbote für die<br />

Schulbühnen. Der Theaterreformer Gottsched<br />

wiederum trat für eine Stärkung des schulischen<br />

Theaterspiels mit erzieherischer Wirkung ein. Das<br />

Schultheater bekam im Sinne der Aufklärung einen<br />

moralisch pädagogischen Auftrag.<br />

Das Schultheater büßte im Lauf des 19. Jahrhunderts<br />

seine Bedeutung ein, wohl deshalb, weil<br />

es zu wenig Unterhaltung bot.<br />

Das 20. Jahrhundert brachte zunächst ein Wiederaufblühen<br />

des Schultheaters. Bertolt Brechts Überlegungen<br />

zum Lehrstück gehen davon aus, dass<br />

sich die Darsteller durch das Spiel selber erziehen,<br />

dass sich die Dichtung im Spiel weiterentwickelt,<br />

dass ein Erprobungsraum für die herrschenden<br />

gesellschaftlichen Verhältnisse und damit eine<br />

Veränderung der Gesellschaft selbst möglich wird.<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

Reformpädagogik und Jugendbewegung nahmen<br />

in den 30er Jahren ein jähes Ende. Das nunmehr<br />

von der Hitlerjugend praktizierte Laientheater diente<br />

der Ideologie und Propaganda.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich das darstellende<br />

Spiel zum generellen Bildungsprinzip. Es<br />

ging nun vornehmlich darum, die Kinder und<br />

Jugendlichen möglichst weitgehend in den theatralen<br />

Produktionsprozess einzubinden. Dem Missbrauch<br />

des Schulspiels als Beiwerk bei schulischen<br />

Veranstaltungen stand man ablehnend gegenüber.<br />

Seit den 80er Jahren findet sich ein Schultheater,<br />

das gewaltpräventiv wirken und einen Beitrag zur<br />

Friedensarbeit leisten will. Für die letzten Jahre kann<br />

festgehalten werden, dass sich in den <strong>Schule</strong>n eine<br />

enorme Vielfalt an Genres, Spiel– und Arbeitsformen<br />

entwickelt hat. Vom klassischen Schultheater über<br />

Musiktheater, Körpertheater, Masken– und Figurentheater<br />

bis hin zu völlig selbstständig erarbeiteten<br />

Eigenproduktionen bildete sich ein breites<br />

Spektrum darstellender Kunst. Als besondere Potentiale<br />

des Faches rücken die Förderung der Ich-Kompetenzen,<br />

der Sozialkompetenzen, der Methodenkompetenzen<br />

und der ästhetischen Kompetenzen ins<br />

Zentrum.<br />

In der Schulpraxis in Vorarlberg finden sich seit<br />

längerem Anzeichen einer kräftigen Wiederbelebung:<br />

Ariel Lang mit dem Schultheater Egg, <strong>Schule</strong><br />

Macht Theater als Initiative des BMUKK, Angebote<br />

der PH Vorarlberg ... Hartmut von Hentig hat formuliert,<br />

dass Theater eine Grundform der Weltaneignung<br />

ist. So sollte keine <strong>Schule</strong> mehr ohne<br />

Theater denkbar sein und theatrale Bildung zum elementaren<br />

Kanon für alle SchülerInnen zählen.<br />

MMag. Birgit Sprenger, LSR<br />

Literaturempfehlungen<br />

Liebau, Eckart u. a. (Hg):<br />

Grundrisse des Schultheaters, Weinheim,<br />

München 2005<br />

Czerny, Gabriel:<br />

Theaterpädagogik, Augsburg 2004<br />

Hoffmann, Christel; Israel, Annett:<br />

Theater spielen mit Kindern und Jugendlichen,<br />

Weinheim, München 2008<br />

SCHULE HEUTE<br />

Begeisterndes Jugendtheater in Egg<br />

Dario Fo: „Siebtens: Stiehl ein bisschen<br />

weniger”<br />

Inszenierung<br />

Prof. Ariel Lang, Schultheater Egg<br />

Auszug aus einem Vortrag von Frau<br />

Univ.Prof. Dr Ulrike Jessner im Rahmen<br />

der Enquete<br />

“Fremdsprachenlernen in<br />

Vorarlberg ”<br />

Diese fand am 25.September 2008 in<br />

Feldkirch statt., veranstaltet vom Vorarlberger<br />

Landesverband der<br />

Elternvereine an Pflichtschulen,<br />

vom Landesverband der Elternvereine<br />

an mittleren und höheren<br />

<strong>Schule</strong>n Vorarlbergs und dem LSR<br />

3


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 4<br />

SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />

Alexander Kubelka<br />

Intendant am Vorarlberger Landestheater<br />

Regisseur im Bereich Schauspiel und<br />

Musiktheater, u.a. Düsseldorfer<br />

Schauspielhaus, Volkstheater Wien,<br />

Schauspielhaus Graz, Theater Basel,<br />

Theater der Stadt Heidelberg,<br />

Stadttheater Klagenfurt,<br />

Wien Museumsquartier / Mozartjahr ...<br />

Gastprofessur am Max-Reinhardt Seminar.<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Karl Skraup Preis, Landespreis zur<br />

Förderung dramatischer Kunst und<br />

“Publikumserfolg des Jahres”<br />

im Düsseldorfer Schauspielhaus.<br />

Theatergründung K.L.A.S. auf<br />

der Heunburg. Produzierte zahlreiche<br />

Theaterprojekte im öffentlichen Raum.<br />

4<br />

„Wir wollen die Jugend ins Theater holen!“<br />

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Theaterarbeit<br />

für junge Leute?<br />

Mein Ziel ist es, dass jeder Schüler, jede Schülerin<br />

und jede/r Auszubildende einmal in seinem Leben<br />

im Landestheater gewesen ist! Aber da sind wir nicht<br />

weit entfernt. Ich habe festgestellt, dass die Jugendlichen<br />

sehr reges Interesse zeigen! Wir haben mehr<br />

Anmeldungen für den Theaterclub, als wir Mitglieder<br />

aufnehmen können. Es ist unser erklärtes Ziel, eine<br />

Veranstaltung im Jahr auf der großen Bühne zu präsentieren,<br />

dort großes Theater speziell für Jugendliche<br />

anzubieten. „THAT FACE“ ist eine solche<br />

Produktion. Wir wollen neben dem Weihnachtsmärchen<br />

eine Produktion speziell für Jugendliche im Haus<br />

anbieten, die über den freien Verkauf zugänglich ist.<br />

Der erste Versuchsballon ist „THAT FACE“…<br />

Ist da eine Sorge herauszuhören?<br />

Ein wenig, ja. Der Austausch zwischen den Lehrerinnen<br />

und Lehrern und dem Vorarlberger Landestheater<br />

könnte besser funktionieren. Es ist mir sehr<br />

wichtig, die Lehrerinnen und Lehrer zu erreichen,<br />

unsere Planungen nach den <strong>Schule</strong>n zu richten, übers<br />

Jahr uns den <strong>Schule</strong>n anzupassen. Wir wollen die<br />

<strong>Schule</strong>n fragen, was sie von uns brauchen. Wir wollen<br />

Material zur Verfügung stellen. So kann man beispielsweise<br />

bei der aktuellen Inszenierung von<br />

„THAT FACE“ den englischen Originaltext für den Englischunterricht<br />

verwenden. Jugendliche sind hellauf<br />

begeistert von dem Stück. Es gibt auch das Angebot<br />

der Nachbereitung durch unsere TheaterpädagogInnen.<br />

Wir haben großes Interesse daran, einen<br />

Dialog zu führen.<br />

Wie sieht die ideale Vorbereitung auf einen<br />

Theaterbesuch aus?<br />

Wenn sich die LehrerInnen mit den SchülerInnen<br />

optimal auf ein Stück vorbereiten wollen, dann<br />

macht es Sinn, sich mit dem Chefdramaturgen<br />

zusammenzusetzen, das Stück durchzuarbeiten,<br />

bevor man in die Aufführung geht. Vorher über das<br />

Stück zu reden, schärft den Blick und schafft Verständnis.<br />

Auch die Nachbereitung ist wichtig. Wir<br />

geben außerdem gerne im Vorfeld Projektmappen für<br />

alle Stücke aus, die von Schulseite völlig unbürokratisch<br />

angefordert werden können.<br />

Wie machen wir Lehrer und Lehrerinnen Theater<br />

in der <strong>Schule</strong> schmackhaft?<br />

Es ist sicherlich wertvoll, ein Stück mit verteilten<br />

Rollen lesen zu lassen. Zugegebenermaßen sind<br />

geschlossene Stücke leichter lesbar als modernes<br />

Theater. Es ist sicherlich für die SchülerInnen ein-<br />

facher, wenn sich die Geschichte während des<br />

Lesens erschließt. Reizvoll ist es auch, Einzelszenen<br />

herauszunehmen und mit verteilten Rollen zu lesen.<br />

Kommt das Vorarlberger Landestheater auch in<br />

die <strong>Schule</strong>n?<br />

Mit unaufwändigen Produktionen kann man gut auf<br />

Gastspieltournee gehen. Das Klassenzimmertheater<br />

wird gut angenommen, im Moment ist es die Produktion<br />

„Die Duftsammlerin“. Im Oktober ist ein weiteres<br />

Stück geplant.<br />

Wenn Schüler und Schülerinnen sich nicht so fürs<br />

Theater interessieren, wie wir das gerne hätten,<br />

woran liegt das?<br />

Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie von<br />

klein auf keinen Kontakt zum Theater hatten. Es liegt<br />

auch daran, dass man nicht geprüft hat, ob die<br />

Geschichten, die man Kindern und Jugendlichen vorschlägt,<br />

sie interessieren. Jugendliche wollen gefragt<br />

werden, ob sie Interesse an der Materie haben. Theater<br />

steht bei Jugendlichen im Ruf langweilig zu sein,<br />

veraltet. Dem muss man ein Angebot entgegenstellen,<br />

das sie packt. Oft fehlt auch das Verständnis fürs<br />

Theater als eigene Kunstgattung, als eigenes Metier.<br />

Ich glaube, mit „THAT FACE“ ist es uns gelungen, die<br />

jungen Leute zu erreichen.<br />

Was ist zu tun, wenn sich ein Theaterstück den<br />

Schülerinnen und Schülern nicht erschließt?<br />

Da wäre es sinnvoll, ein Angebot zur Nachbereitung<br />

anzunehmen. Es ist für die SchülerInnen wichtig,<br />

zu erfahren, warum der Regisseur die Szene so<br />

und nicht anders aufgelöst hat. Aus solchen Erfahrungen<br />

haben wir gelernt. Bei „THAT FACE“ gibt es ein<br />

offensives Angebot! Die Kommunikation zwischen<br />

Theatermachern und LehrerInnen muss funktionieren.<br />

Wie stehen Sie zum Schultheater?<br />

Grundsätzlich finde ich Schultheater immer gut. Es<br />

ist zu begrüßen. Es gibt sehr wohl Unterschiede dahingehend,<br />

wer umsetzt, wer verantwortlich ist für die<br />

Theaterarbeit an der <strong>Schule</strong>. In dem Zusammenhang<br />

möchte ich darauf hinweisen, dass wir jede Kontaktaufnahme<br />

von Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, von<br />

Direktorinnen und Direktoren, von Elternvereinen freudigst<br />

annehmen und gerne unterstützend tätig werden!<br />

Uns sind die Schülerinnen und Schüler ein<br />

großes Anliegen und wir werden gerne versuchen,<br />

alles möglich zu machen, um junge Leute ins Theater<br />

zu holen und sie für ein Stück zu begeistern!<br />

Das Interview führte Birgit Sprenger


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 5<br />

Theaterpädagogik am Landestheater bietet<br />

Kunstvermittlung für große und kleine Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer,Theaterstücke und Spielangebote.<br />

Theater zu erleben und Theater zu spielen sind für<br />

Kinder und Jugendliche essentielle Erfahrungen in<br />

ihrer Aneignung von Welt. Sie können an der Erlebniswelt<br />

anderer Menschen teilhaben, sich darüber<br />

freuen, darüber entsetzen und davon lernen.<br />

Wir arbeiten vorwiegend mit Schulklassen, wir<br />

laden in das Theater ein oder kommen in die <strong>Schule</strong>.<br />

Neben dem inhaltlichen Verständnis ist uns der<br />

Zugang zum ästhetischen Medium Theater ein Anliegen.<br />

Für alle Klassenzimmerstücke gilt: Vor- und Nachbereitung<br />

durch die Theaterpädagogik vertiefen das<br />

Theatererlebnis.<br />

Klassenzimmer-Theater<br />

Mit dem Stück „Klamms Krieg” kommen wir auch an<br />

die <strong>Schule</strong>n, direkt ins Klassenzimmer und bieten Theater<br />

vor Ort! Für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren<br />

planen wir, zusätzlich das Stück „Spatz Fritz” von<br />

Rudolf Herfurtner als mobile Produktion fürs Klassenzimmer<br />

aufzuführen.<br />

Hausführungen<br />

Hinter die Kulissen blicken, technische Details der<br />

Bühne sehen und die Abläufe eines Theaterabends<br />

erfahren sowie die Berufe am Theater kennen lernen<br />

– diese Möglichkeiten bieten wir im Rahmen einer<br />

Führung durch das Vorarlberger Landestheater.<br />

Probenbesuche<br />

THAT FACE-SZENEN EINER FAMILIE<br />

POLLY STENHAM<br />

Österreichische Erstaufführung<br />

Schauspiel ab 14 Jahren<br />

Grosses Haus, Vorstellungen im Juni:<br />

09/06, 13/06, 15/06, 18/06,19/06,<br />

08/06/ Lustenau<br />

Eine emotionsgeladene Momentaufnahme<br />

einer zersplitterten mittelständischen Familie,<br />

in der sich traditionelle Rollenbilder<br />

und die Grenzen zwischen richtig und falsch<br />

aufzulösen beginnen.<br />

Theaterpädagogik<br />

am Vorarlberger Landestheater<br />

„SO EIN THEATER!” SCHULE HEUTE<br />

Wie arbeiten SchauspielerInnen und Regie zusammen,<br />

um sich über einen Text zu verständigen und<br />

eine Szene zu entwickeln? Wie entstehen emotionale<br />

Bilder? Ein Einblick in künstlerisches Arbeiten, der sich<br />

ideal mit einer Hausführung kombinieren lässt.<br />

Materialmappen<br />

Zu jeder Inszenierung entwickeln wir Materialmappen<br />

und schicken sie bei Interesse gerne zu. Die Mappen<br />

enthalten Informationen über das Stück, den Autor/die<br />

Autorin und die Inszenierung, Anregungen zu theaterpraktischen<br />

Übungen und zur Vorbereitung in der<br />

Schulklasse.<br />

Thematische Workshops zu Inszenierungen<br />

Nach dem Besuch einer Vorstellung kommen wir zur<br />

Nachbereitung in die Schulklasse und arbeiten theoretisch<br />

und praktisch zu den Inhalten und zur Ästhetik<br />

eines Stückes.<br />

Schultheater-Coaching<br />

Wir betreuen und begleiten Ihr Theaterprojekt an der<br />

<strong>Schule</strong>. Wir geben Ihnen Tipps und Anregungen, übernehmen<br />

einzelne Theaterstunden und unterstützen<br />

Sie so schrittweise in Ihrem Projekt.<br />

Lehrerfortbildung<br />

In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule<br />

Vorarlberg bieten wir Workshops zum Theaterspielen<br />

in der <strong>Schule</strong> und zum Verständnis<br />

professionellen Theaterschaffens an. Die Termine sind<br />

den Programmen der PH zu entnehmen.<br />

Nina Kogler, Vorarlberger Landestheater<br />

Vorarlberger Landestheater<br />

Seestraße 2, 6900 Bregenz<br />

0<strong>55</strong>74 428 70 618<br />

www.landestheater.org<br />

Für Buchungen wenden Sie sich bitte an:<br />

Theaterpädagogik Theater kann mehr<br />

0<strong>55</strong>74 42870-618<br />

0664 62 <strong>55</strong> 093<br />

nina.kogler@landestheater.org<br />

5


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 6<br />

SCHULE HEUTE<br />

„Das lebende Museum”, BG Blumenstraße<br />

„Splitter”, HAK Bludenz 2009<br />

6<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

walk-tanztheater.com bietet ein hochwertiges,<br />

künstlerisches Angebot für Theaterprojekte an der<br />

<strong>Schule</strong>. Als professionelle freie Theatergruppe bietet<br />

walk-tanztheater.com verschiedene Möglichkeiten,<br />

mit neuesten Theaterformen aktiv in Kontakt<br />

zu kommen in Workshops, längeren Schulprojekten<br />

und Einladungen zu Aufführungen.<br />

Kunst und besonders Theaterkunst, die den<br />

Menschen und sein Tun und seine Erfahrung in den<br />

Mittelpunkt stellt, leisten einen wichtigen Beitrag zur<br />

persönlichen Bildung und zum differenzierten Weltverständnis.<br />

Theaterspielen kann Freiräume öffnen,<br />

in denen sich Kinder und Jugendliche neu erproben<br />

können, ihre kommunikativen und emotionalen<br />

Fähigkeiten erkunden und entwickeln und gleichzeitig<br />

Diskurs und Willensstärke erleben können.<br />

Theaterpädagogische Projekte können sich einem<br />

bestimmten Thema widmen, ein eigenes Theaterstück<br />

entwickeln, die Entstehung eines Stückes an<br />

der <strong>Schule</strong> begleiten oder auch methodische<br />

Anstöße für den Alltag in der <strong>Schule</strong> geben.<br />

Beispiele für Projekte im Bereich <strong>Schule</strong>/Bildung<br />

NEXT LEVEL – ein Theaterstück zum Thema<br />

„Gewalt und Alltagsrassismus“, im Auftrag des<br />

Bundesministeriums, umgesetzt mit SchülerInnen<br />

des BORG-Dornbirn/Schoren, der Polytechnischen<br />

<strong>Schule</strong> Dornbirn und der Fachschule für wirtschaftliche<br />

Berufe in Dornbirn. Das Projekt dauerte insgesamt<br />

sechs Monate und wurde professionell mit<br />

Schreibwerkstatt, Bühnenbild, Technik, Maske,<br />

Kostümen und Choreographie umgesetzt.<br />

pART – ein Projekt von „Artenne Nenzing“ und<br />

Handelsakademie Feldkirch als Weiterführung eines<br />

Pilotprojektes „Theater sehen/verstehen/spielen“<br />

Theater kann mehr<br />

„ next level”, BORG Schoren,<br />

Poly Dornbirn, FW Dornbirn pART, HAK Feldkirch<br />

aus 2008/09. Eine Schulklasse wurde ein ganzes<br />

Jahr kontinuierlich an professionelles Theater herangeführt<br />

(Kooperation Landestheater und HAK-<br />

Feldkirch) und wird jetzt ein breites Spektrum von<br />

kulturellen Institutionen bis 2011 kennenlernen. Performativ<br />

wird dieses Projekt begleitet, Ende 2011<br />

werden die erarbeiteten Themen als Theaterstück<br />

an der HAK umgesetzt.<br />

DAS LEBENDE MUSEUM – ein kleineres Theaterprojekt<br />

an der Schnittstelle von Bildender Kunst<br />

und Theater am BG-Bregenz/Blumenstraße, das die<br />

Auseinandersetzung von SchülerInnen mit einem<br />

Werk der Bildenden Kunst als theatrale Installation<br />

wiedergab. Die MuseumsbesucherInnen wurden in<br />

ein lebendes Museum geladen und sahen Geschichten<br />

zu den einzelnen Kunstwerken, geführt von<br />

Museumsführern. Alle Texte und Abläufe wurden aus<br />

Ideen der Kinder zusammengestellt.<br />

KULTURALITÄT und INTERKULTURALITÄT –<br />

ein länger angelegtes Projekt des BG-Bregenz-Blumenstraße,<br />

das Erfahrungen aus der eigenen und<br />

mit fremden Kulturen erforscht, beschreibt und dann<br />

in theatrale Szenen umsetzt. Das Stück „Wir erforschen<br />

unsere Herkunft. Auf der Suche nach meinen<br />

Wurzeln“ wird am 17. und 18. Juni im Theater<br />

„Kosmos“ aufgeführt.<br />

Das Team von walk-tanztheater.com umfasst Theaterpädagoginnen,<br />

Schauspieler, Bildbearbeiter,<br />

Ausstatterin, Regisseure, Dramaturgin und eine<br />

Technikfirma. Professionelle Inszenierungen im<br />

sozialen Kontext wie „Mädchen mit Schwefelhölzern<br />

2008“ oder aktuell „FREMDENZIMMER“ werden jä<br />

hrlich erarbeitet.<br />

Workshops, Lehrerausbildung, Lehrerfortbildung,<br />

Theatercoaching, Kulturvermittlung, Kurse, kleinere<br />

Theaterprojekte, größere Inszenierungen mit<br />

Jugendlichen sowie Einblicke in professionelles Theaterschaffen<br />

durch Probenbesuche sind die Angebote<br />

an <strong>Schule</strong>n.<br />

Brigitte Walk, walk-tanztheater.com


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 7<br />

<strong>Schule</strong> kann mehr, unter diesem Titel veröffentlichte<br />

Enja Riegel, ehemals Direktorin der<br />

Helene Lange <strong>Schule</strong> ihr neustes Buch, in dem<br />

sie auch auf die ungeheure Wirkung des Theaters<br />

auf die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen<br />

und Schüler hinweist. Mit Kreativität,<br />

innovativen Methoden und Durchsetzungsvermögen<br />

hat sie maßgeblich dazu beigetragen,<br />

kulturelle Bildung in ihrer <strong>Schule</strong> zu etablieren.<br />

Theaterspielen an der <strong>Schule</strong> ist ihrer Meinung<br />

nach etwas vom Wichtigsten, weil es ganz viele<br />

Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen herausfordert.<br />

„Theater ist eines der ernsthaftesten<br />

Dinge überhaupt, die man machen kann.“<br />

In vielen Bundesländern der Bundesrepublik<br />

Deutschland, in Skandinavien, Kanada usw. ist „Theater“<br />

oder „Darstellendes Spiel“ seit Jahren als reguläres<br />

Schulfach eingeführt. Mittlerweile können fast<br />

überall auch Abiturprüfungen in „Darstellendem Spiel“<br />

abgelegt werden.<br />

Im Theater erwerben Schüler Kompetenzen in<br />

unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen. Die<br />

moderne Theaterpädagogik geht davon aus, dass<br />

Menschen, die Theater spielen, ihre eigene Lebenssituation,<br />

ihr Verhalten und ihre gesellschaftlichen<br />

Rollen in der Auseinandersetzung mit fremden Rollen<br />

spielerisch reflektieren. Selbstausdruck, Entwicklung<br />

von Wahrnehmungsfähigkeit und<br />

Selbstbewusstsein, Gruppenprozesse und Kooperationsvermögen<br />

haben im Theater entscheidende<br />

Bedeutung. Drama- und theaterpädagogische<br />

Methoden tragen zur Bewältigung der Herausforderungen<br />

im täglichen Leben bei, in der <strong>Schule</strong>, im<br />

Beruf und auch in der Familie.<br />

Seit Jahren sind auch in Österreich Bestrebungen<br />

im Gange, „Schulspiel“ bzw. „Theater“ an der<br />

<strong>Schule</strong> zu etablieren. Von diesem Ziel – nämlich The-<br />

Theater in der <strong>Schule</strong><br />

Theaterproduktion „Pilatus Superstar“<br />

Drei Mal wurde die heurige Theaterproduktion<br />

unserer <strong>Schule</strong> in Zusammenarbeit mit „ shakespeare,<br />

das theater" im Wolfurter Cubus gezeigt.<br />

Wie in den Vorjahren führten Renate Bauer und<br />

Martin Sommerlechner Regie, die musikalische Leitung<br />

übernahm Professor Uwe Grabher. Neben<br />

Schüler(innen) des BORG Lauterach waren auch die<br />

Mittelschulen Lauterach und Hard-Mittelweiherburg<br />

beteiligt. Das Stück „ Pilatus Superstar“ entstammt<br />

aus Elementen der Romanvorlage von Eric Emma-<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

ater als reguläres Unterrichtsfach – sind wir noch<br />

weit entfernt. Dazu fehlt es vorab schon an der Ausbildung<br />

der Lehrkräfte.<br />

Ein erstes Ausbildungsmodell wurde in der Kirchlichen<br />

Pädagogischen Hochschule Wien im Wintersemester<br />

08/09 mit sehr großem Erfolg gestartet. Der<br />

Basislehrgang „Methode Drama“ war mit über 50<br />

Anmeldungen sofort überbelegt. Auch die Weiterbildungsangebote,<br />

die der Landesverband für Amateurtheater<br />

gemeinsam mit der PH Vorarlberg in<br />

jedem Semester ausschreibt, finden gewaltigen<br />

Anklang und sind meistens überbucht.<br />

In den letzten Jahren haben sich engagierte Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die die Wirkungskraft des Theaters<br />

für junge Menschen erkannt haben, auf<br />

eigene Faust Kenntnisse angeeignet, damit Erstaunliches<br />

geleistet und schöne Erfolge, besonders aus<br />

pädagogischer Sicht, erzielt. Sie verstehen Theater<br />

als ganzheitlich-kreative Form des Lernens.<br />

Diese Lehrerinnen und Lehrer, die natürlich sehr<br />

großen persönlichen und zeitlichen Einsatz bringen,<br />

zu unterstützen, sehen wir als unseren Auftrag.<br />

Wir vom Landesverband für Amateurtheater<br />

unterstützen mit den uns zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln und Ressourcen Lehrerinnen und Lehrer mit<br />

folgenden Angeboten:<br />

• Bibliothek mit Theatertexten und Sekundärliteratur<br />

• Organisation von Aus- und Weiterbildung<br />

• Organisation von Kinder-, Jugend- und<br />

Schultheaterfestivals<br />

• Unterstützung bei Festivalbesuchen Verleih<br />

von Lichtanlagen<br />

• Persönliche Beratung<br />

Dagmar Ullmann-Bautz<br />

Landesverband für Amateurtheater<br />

nuel Schmitt in Verbindung mit Andrew Lloyd Webbers<br />

„ Jesus Christ Superstar“. Geschildert wird darin<br />

die (seelische) Auseinandersetzung des römischen<br />

Statthalters Pontius Pilatus mit dem Tod Jesu, seiner<br />

Frau sowie den wichtigsten Persönlichkeiten in<br />

der Provinz Judäa. Die bildgewaltige, packend inszenierte<br />

und gut gespielte Aufführung kam auch beim<br />

Publikum sehr gut an.<br />

Mag. Uwe Grabher, BORG Lauterach<br />

SCHULE HEUTE<br />

Theatergruppe aus Klagenfurt<br />

Junge Halle – Messe Dornbirn:<br />

Dagmar Ullmann Bautz mit<br />

interessierten jungen Leuten<br />

Landesverband für Amateurtheater<br />

Jahngasse 10/3, 6850 Dornbirn<br />

info@lva-theaterservice.at<br />

www.lva-theaterservice.at<br />

0<strong>55</strong>72 31070<br />

0660 6566836<br />

Erfolgreiches Schultheaterprojekt unterstützt<br />

vom RBMV, Landesschulrat f. Vbg,<br />

Vorarlberger Landestheater,<br />

Kulturkontakt Vorarlberg u.a.<br />

7


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 8<br />

SCHULE HEUTE<br />

Das Weiße im Auge<br />

Next level<br />

8<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

Macht / <strong>Schule</strong> / Theater ist eine bundesweite<br />

Theaterinitiative, bei der 13 Theaterorganisationen<br />

aus ganz Österreich mit Jugendlichen zum<br />

Thema Gewalt und Gewaltprävention arbeiten.<br />

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst<br />

und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, durch das<br />

Medium Theater eine vertiefende Auseinandersetzung<br />

der Jugendlichen mit dem Thema Gewalt<br />

und Gewaltprävention zu erreichen. Im Schuljahr<br />

2009/2010 liegt der Schwerpunkt besonders auf<br />

dem Thema Alltagsrassismus.<br />

Das Vorarlberger Landestheater, mit den Partnerschulen<br />

Sportgymnasium Dornbirn und Bundesgymnasium<br />

Gallusstraße Bregenz, hat den<br />

Schwerpunkt auf das Filtern medialer Information<br />

gelegt.<br />

das weiße im auge<br />

„Entdecken – Verstehen – Erfahren” lautet die Devise<br />

am Vorarlberger Landestheater. 50 Jugendliche aus<br />

zwei Vorarlberger <strong>Schule</strong>n arbeiten am Stück „das<br />

weiße im auge“ in allen künstlerischen und hand-<br />

werklichen Abteilungen mit. Von der Entwicklung<br />

eines Logos für das Stück bis hin zur Beleuchtung<br />

und Regieassistenz. Dass die Rollen von den SchülerInnen<br />

gespielt werden, ist klar. Somit wird diese<br />

Arbeit nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema Gewalt und Medien im Rahmen des Ethikunterrichtes,<br />

sondern schafft gleichzeitig ein Stück<br />

kulturelle Identität.<br />

„das weiße im auge“ ist ein Auftragswerk des Vorarlberger<br />

Landestheater an den jungen Autor Cedric<br />

Pintarelli, der schon mit „ the sky is the limit” und<br />

„zombies” als ambitionierter Theaterautor auf sich<br />

aufmerksam machte.<br />

Themen sind: das ‚world wide web’ ‚ das öffentliche<br />

„bloggen”, die Abhängigkeit von Computerspielen<br />

und die zunehmende Gewaltbereitschaft<br />

junger Menschen mangels sozialer Kompetenz.<br />

Cedric Pintarelli „surft” mit seinem Stück durch die<br />

Szenen wie durch geöffnete Internetseiten: „Ein Klick<br />

und du bist schon woanders”.<br />

Nina Kogler, Vorarlberger Landestheater<br />

Next Level: Theaterstück zum Thema<br />

Alltagsrassismus und Gewalt<br />

Die Theaterpädagogin Brigitte Walk und die<br />

Schriftstellerin Daniela Egger erarbeiteten mit<br />

SchülerInnen des BORG Schoren, der Fachschule<br />

für wirtschaftliche Berufe und der Polytechnischen<br />

<strong>Schule</strong> ein Theaterstück zum Thema<br />

Alltagsrassismus und Gewalt.<br />

Zum 2. Mal vergibt die Bundesregierung, Abteilung<br />

für Unterreicht, Kunst und Kultur gemeinsam<br />

mit KulturKontakt Austria und dem DSCHUNGEL<br />

Wien in allen Bundesländern Österreichs an professionelle<br />

Theaterleute den Auftrag, mit Jugendlichen<br />

ein Stück zum Thema Gewalt zu erarbeiten.<br />

Und bereits zum 2. Mal ging dieser Auftrag an die<br />

Theaterpädagogin Brigitte Walk, die in Zusammenarbeit<br />

mit der Schriftstellerin Daniela Egger ein Stück<br />

mit über 30 Jugendlichen erarbeitete.<br />

Der Titel des Stücks „Next Level“ bezeichnet nicht<br />

nur die Weiterführung und Vertiefung in der künstlerischen<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Gewalt im weitesten Sinne – es beschreibt auch in<br />

einem kafkaesken Szenario die absurden Anforde-<br />

Macht / <strong>Schule</strong> / Theater<br />

rungen, die unsere Gesellschaft an Jugendliche an<br />

der Schwelle zum Arbeitsmarkt oder eines höheren<br />

Schulabschlusses stellt.<br />

Je weiter die Protagonist/inn/en hineingeraten in<br />

den Sog eines nicht genau definierten Spiels, umso<br />

deutlicher werden ihre persönlichen Grenzen und die<br />

verwirrende Positionierung des Ich zum Rest der Welt.<br />

Beziehungslos, in innere Monologe verstrickt, in<br />

eine schmerzhaft reduzierte Welt gebannt, so<br />

gehen sie so blind wie engagiert durch ein Auswahlverfahren,<br />

einfach nur deswegen, weil es angeboten<br />

wird. Niemand weiß, was sie bei Erfolg<br />

erwartet, noch kennen sie die Kriterien, die das Auswahlverfahren<br />

bestimmen.<br />

Das Stück ist keineswegs frei erfunden, jede Ähnlichkeit<br />

mit bekannten Personen und Handlungen ist<br />

vollkommen beabsichtigt und zeigt laut Organisatoren<br />

die Welt, in der die Jugendlichen heute in Vorarlberg<br />

leben.<br />

Brigitte Walk, Theaterpädagogin


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 9<br />

Theater für junge Leute in Vorarlberg<br />

Die Möglichkeiten, professionellem Theater zu<br />

begegnen, sind in Vorarlberg mittlerweile zahlreich.<br />

Für Kinder und Jugendliche gibt es vielfältige<br />

Angebote.<br />

Das Theater Wagabunt kommt in die <strong>Schule</strong>n.<br />

Die Stücke sind für junge Zuschauer jeder Schulstufe<br />

konzipiert. „Erste Stunde”, ein Stück über Mobbing,<br />

ist zur Zeit eines der meist gespielten Jugendstücke<br />

in Deutschland und wird vom Theater Wagabunt in<br />

Österreich aufgeführt. „Erste Stunde” ist eine<br />

Chance, sich aus Opfer- und Tätersicht mit Mobbing<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Seit 1986 produziert das theater der figur für Kinder<br />

verschiedener Altersgruppen unter dem Namen<br />

„theater minimus maximus”.<br />

Neben Literatur- und Märchenbearbeitungen werden<br />

AutorInnenstücke und Ensembleproduktionen<br />

gezeigt, werden Schauspiel, Figurenspiel, Schattenspiel,<br />

Musiktheater, Erzähltheater und Bildertheater<br />

aufgeführt, das ganz auf Sprache verzichtet.<br />

„Patt” heißt das Stück, das das Theater der Figur<br />

unter Sabine Wöllgens für Menschen ab zehn Jahren<br />

selbst entwickelt hat und im Feldkircher Saumarkttheater<br />

zur Uraufführung brachte.<br />

„Shakespeare, das theater” setzt sich seit 2000<br />

für professionell geleitetes Schülertheater ein. Seit<br />

über zehn Jahren in zusammen mehr als hundert<br />

Theaterproduktionen des Theaters für Vorarlberg,<br />

des Theaters Kosmos und eigenen Veranstaltungen<br />

dem Publikum bekannt, wollen die beiden künstlerischen<br />

Leiter Renate Bauer und Martin Sommerlechner<br />

auf breiterer Basis freier agieren und vor<br />

allem, aber nicht ausschließlich, eines erreichen:<br />

dem Kulturspektrum des Landes eine neue Farbe<br />

hinzufügen.<br />

Für zeitkritische Auseinandersetzungen empfiehlt<br />

sich das Theater Kosmos. Das Theater KOS-<br />

MOS wurde von Hubert Dragaschnig und Augustin<br />

Jagg ins Leben gerufen, mit dem Ziel, eine professionelle<br />

Theatergruppe im Großraum Bregenz zu<br />

etablieren und ein künsterisches Gesamtprojekt zu<br />

entwickeln, das Theaterschaffenden und Künstlern<br />

aus den verschiedensten Bereichen eine kontinuierliche<br />

Plattform bieten kann. Das Theater Kosmos<br />

bietet ein reichhaltiges theaterpädagogisches Angebot.<br />

LehrerInnen und SchülerInnen erhalten spezielle<br />

Angebote. Am Freitag, den 11. Juni ist die Premiere<br />

von „Battle”, einem Theaterstück, das von<br />

jugendlichen Migranten des Kulturvereins MOTIF<br />

erarbeitet wurde.<br />

„SO EIN THEATER!” SCHULE HEUTE<br />

Zwischen Wien und Vorarlberg wandert das<br />

mutige Aktionstheater Ensemble von Martin Gruber.<br />

Längst hat das Aktionstheater sein künstlerisches<br />

Profil an der Schnittstelle von Sprech-, Tanzund<br />

Musiktheater etabliert. Das Projekttheater von<br />

Dietmar Nigsch ist mehr als nur Theater, ist immer<br />

auch Projekt.<br />

Das ANARTheater Hard, das ursprünglich als<br />

Jugendtheatergruppe von „Between” gestartet hatte,<br />

hat mit „Kleine Riesen Gletscherspalten” bereits die<br />

18. Produktion auf die Bühne gebracht.<br />

Die theaterbegeisterten Kinder und Jugendlichen<br />

haben im Theater am Saumarkt einen Ort gefunden<br />

wo sie ihre Talente, Kreativität, Spontanität,<br />

Selbstbewusstsein ausleben können.<br />

Das walk-tanztheater.com erarbeitet Jahr für Jahr<br />

Inszenierungen zu gesellschaftspolitisch wichtigen<br />

Themen.<br />

Vorarlberg ist ein Festivalland im Bereich der<br />

Darstellenden Kunst. Die Schultheatertage in Dornbirn<br />

oder das Kinder- und Jugendtheaterfestival<br />

LUAGA&LOSNA sorgen für ein buntes Programm.<br />

Es wurde 1988 vom theater der figur gegründet und<br />

ist damit das älteste Kinder- und Jugendtheaterfestival<br />

in Österreich. Das Festival ermöglicht dem<br />

Publikum im ländlichen Raum einen Blick in die internationale<br />

Kinder- und Jugendtheaterlandschaft und<br />

schafft Berührungspunkte von Theater, Bildender<br />

Kunst und Literatur.<br />

Das Figurenfestival „Homunculus” lockt alljährlich<br />

zahlreiche Besucher nach Hohenems.<br />

In den letzten Jahren hat sich eine Tanzszene in<br />

Vorarlberg entwickelt. Profund ausgebildete TänzerInnen<br />

sorgen genauso wie die KünstlerInnen<br />

beim „Bregenzer Frühling” für internationales Flair.<br />

Heuer wird das „Tanz ist Festival” vom 10. bis 19.<br />

Juni aufregend Neues auf den Spielboden bringen.<br />

Festival-Leiter ist seit Jahren Günter Marinelli.<br />

Also, Ausreden fallen einem da keine mehr ein.<br />

Es ist viel los in Vorarlberg, für junge wie für jung<br />

gebliebene Leute!<br />

Birgit Sprenger, LSR<br />

Vorarlberger Amateurtheaterverband<br />

www.lva-theaterservice.at<br />

Vorarlberger Amateurtheaterverband<br />

www.lva-theaterservice.at<br />

Aktionstheater ensemble<br />

www.aktionstheater.at<br />

Theater der Figur<br />

www.theater-der-figur.at<br />

Theater KOSMOS<br />

www.theaterkosmos.at<br />

Homunculus Festival Hohenems<br />

www.homunculus.info<br />

Projekttheater Vorarlberg<br />

www.projekttheater.at<br />

shakespeare – das theater<br />

www.shakespearedastheater.com<br />

walk-tanztheater.com<br />

www.walk-tanztheater.com<br />

9


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 10<br />

SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />

Märchenaufführung<br />

aks Gesundheitsvorsorge<br />

GmbH<br />

Rheinstraße 61<br />

6900 Bregenz<br />

T 0<strong>55</strong>74/202-1021<br />

Modeschau<br />

Die 7. Klasse des SPZ Bludenz<br />

10<br />

20 Jahre Kinder am Vorarlberger<br />

Landeszentrum für Hörgeschädigte<br />

Der Kindergarten und die <strong>Schule</strong> am LZH<br />

feiern heuer ihr 20-jähriges Bestehen.<br />

Im Jahr 1989 eröffnete Dir. Johannes Mathis für<br />

sieben Kinder die erste Kindergartengruppe und die<br />

erste Schulklasse. Zum ersten Mal mussten hörbeeinträchtigte<br />

Kinder nicht mehr in Internaten in<br />

St. Gallen und Mils (Tirol) zur <strong>Schule</strong> gehen.<br />

170 Kinder werden inzwischen mit einem reichhaltigen<br />

Therapieangebot begleitet. In diesem<br />

Schuljahr führen wir eine Kindergartengruppe und<br />

zehn Schulklassen mit leicht-, mittel- und hochgradig<br />

hörbeeinträchtigten Kindern, die mit modernsten<br />

technischen Hilfsmitteln optimal versorgt sind. Seit<br />

wenigen Jahren nehmen wir auch Kinder mit AVWS<br />

(auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen)<br />

auf. Die Förderung der Kinder erfolgt<br />

ganzheitlich. Alle Kinder werden täglich mit LZH-Bussen<br />

zur <strong>Schule</strong> und wieder nach Hause gebracht.<br />

Das Mittagessen und die Nachmittagsbetreuung<br />

mit Hausaufgabenunterstützung, Lernhilfe und Freizeitangeboten<br />

werden von unseren SchülerInnen<br />

gerne in Anspruch genommen. Unsere Therapieangebote<br />

reichen von Logopädie über Ergotherapie bis<br />

„Lina und das verlorene Wort“<br />

Eine besondere Leistung erbrachten die<br />

SchülerInnen der 7. Klasse des SPZ Bludenz<br />

zusammen mit ihren Lehrpersonen Herlinde Öhre<br />

und Andrea Frühwirth. Zur Förderung der Klassengemeinschaft<br />

entstand die Vision, mit den<br />

SchülerInnen ein Theaterstück zu erarbeiten.<br />

Andrea Frühwirth bearbeitete daraufhin ein Theaterstück<br />

von Victoria Schachinger, das projektmäßig<br />

im Unterricht eingebunden wurde. Die<br />

SchülerInnen fanden sichtlich Spaß daran, so kam<br />

es innerhalb nur weniger Monate zur bühnenreifen<br />

Umsetzung.<br />

„Lina und das verlorene Wort” handelt von einem<br />

Mädchen, das sich auf die Suche nach Mut und<br />

hin zum Heilpädagogischen Reiten im LZH-Therapiestall.<br />

Mehr als 100 hörbeeinträchtigte Kinder sind<br />

an Regelschulen integriert und werden wöchentlich<br />

von IntegrationslehrerInnen des LZH betreut. So können<br />

diese Kinder gemeinsam mit hörenden Kindern<br />

den Kindergarten und die <strong>Schule</strong> besuchen.<br />

Während dieses Schuljahres feiern wir gemeinsam<br />

mit unseren Kindern, Eltern, Bekannten und<br />

Freunden im Rahmen verschiedener Aktionen.<br />

Anfang Oktober begannen wir unser Jubiläumsjahr<br />

mit einer Luftballonaktion und dem Verteilen von<br />

Festfoldern im ganzen Land. Im Dezember konnten<br />

wir unser Märchen „Das Bäumchen, das andere Blätter<br />

hat gewollt“ mit großem Erfolg vor anderen Volksschulklassen<br />

aufführen.<br />

Eine originelle Modeschau, begleitet von einer<br />

Skulpturen-Vernissage war das Highlight im März.<br />

Am 29. Mai 2010 fand auf dem Gelände unseres<br />

Reitstalls ein Stundenlauf zugunsten unserer hörgeschädigten<br />

Schüler am LZH und hörgeschädigten<br />

Kinder in Ecuador statt.<br />

Evi Linder, Schulleiterin LZH<br />

Selbstvertrauen macht. „Hab Mut“, sprach ihr die<br />

Großmutter immer zu, welche ihr Halt im Leben war,<br />

bis sie verstarb. Im Laufe der Geschichte erkennt<br />

Lina, dass sie, so wie jeder andere Mensch, mit all<br />

den kleinen Schwächen etwas Besonderes ist.<br />

Insgesamt fünfmal führte die Schulklasse das Theaterstück<br />

in der Villa K. vor. Dies ließen sich Schulkameraden,<br />

Eltern, Direktor Franz Raich sowie<br />

Regisseur Fidel Schurig aus Feldkirch mit Assistentin<br />

Dagmar Knittel nicht entgehen.<br />

Marlene Hronek, SPZ Bludenz


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 11<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

„Wecken, was in ihnen steckt!“<br />

Mit dem aktuellen Jahresschwerpunkt „Märchenwelten“<br />

der Volksschule Bregenz -Fluh und<br />

der 3. Musical-Co-Produktion „Body Alarm!“ sollen<br />

SchülerInnen vernetztes Denken mit allen<br />

Sinnen praktisch erlernen. Ein Beweis dafür, wie<br />

kleine <strong>Schule</strong>n Projektreichtum schaffen können.<br />

Als einklassig geführte Volksschule fällt es sicherlich<br />

leichter, auf die individuellen Bedürfnisse der<br />

SchülerInnen einzugehen. Größere Projekte erfordern<br />

jedoch besondere Anstrengungen, um dabei<br />

die gewünschte pädagogische Qualität zu erreichen<br />

und „mit dem Lehrplan in Einklang zu bringen“,<br />

beschreibt Direktor Hans-Peter Sonnbichler die Motivation,<br />

sich gemeinsam mit der Stützlehrerin Brigitte<br />

Krassnig dieser Herausforderung zu stellen, und<br />

betont zugleich, wie unverzichtbar die Beteiligung<br />

von Eltern für den Erfolg ist.<br />

Unter ihnen setzt sich Nicole Kantner, seit längerem<br />

an der <strong>Schule</strong> in Englischprojekte eingebunden,<br />

gezielt für spielerisches Lernen ein. „Sensorisches<br />

Erfahren“ wie auch Mindmapping passen sich individuell<br />

an den Lerntyp der SchülerInnen an.<br />

Wunder Mensch auf der Bühne<br />

In der Praxis wird aus diesem didaktischen Ansatz<br />

ein Muscial, das sich diesmal den Funktionen des<br />

menschlichen Körpers widmet. Die SchülerInnen<br />

nähern sich dabei singend, malend, schreibend, tanzend<br />

der englischen Sprache und dem Wunder<br />

Mensch. „Es erfordert zwar einiges an Vorarbeit und<br />

an Aktivierung externer Helfer, aber die Begeisterung<br />

der Kinder macht dies wieder wett. Und wenn<br />

zunächst die Aufgabe übermächtig erscheint, wir überfordern<br />

mit dieser Herangehensweise des Lernens die<br />

Kinder nicht. Wenn wir Kindern mehr zutrauen, wekken<br />

wir besser, was in ihnen steckt!“ beschreibt Nicole<br />

Kantner den pädagogischen Ansatz, der im Team der<br />

<strong>Schule</strong> gemeinsam gelebt wird und bislang eine Vielzahl<br />

an Projekten ermöglichte.<br />

Ende Juni Schulvorstellungen in englischer<br />

Sprache<br />

Seit Herbst ist die <strong>Schule</strong> nun gemeinsam mit der<br />

English Musicalgruppe „fluh groovaloos!“ aktiv, um die<br />

Geschichte des Jungen Jamie Sullivan zu erzählen,<br />

der nach einem schweren Unfall um sein Überleben<br />

kämpft. Der kleine und große Zuseher lernt die Körpersysteme<br />

des Menschen kennen und erweitert<br />

dabei spielerisch den englischen Wortschatz. Für<br />

Lehrpersonen, die eine der Aufführungen für die<br />

eigene Klasse nutzen möchten, steht zur Vorbereitung<br />

Unterrichtsmaterial auf der Website zur Verfügung.<br />

So ist sichergestellt, dass Musik, Film und Tanz mehr<br />

Spaß machen und das Sprachverständnis gezielt<br />

geschult werden kann.<br />

Märchenwelt als Motor der Fantasie<br />

Um Durststrecken bei größeren Projekten wie einem<br />

Musical zu vermeiden, bietet die <strong>Schule</strong> auch andere<br />

Themen an. Im Herbst konnte bei einer Ausstellung<br />

im Landhaus die Lerntechnik „Mindmapping“ an Hand<br />

von Grimms Märchen einem größeren Kreis an Interessierten<br />

vorgestellt werden. Aufbauend auf diesen<br />

Kenntnissen haben sich die Kinder nun einen Schritt<br />

weiter gewagt und präsentierten am 30. Mai ihr<br />

„Sagaland“ auf der Fluh. „Ziel dieses Projektes ist,<br />

Unterricht in der <strong>Schule</strong> und im Freien sowie Wissen<br />

(+Lernen) und Spaß zu verbinden“, unterstreicht<br />

Direktor Hans-Peter Sonnbichler den besonderen Nutzen<br />

der Idee. Aus Sicht der Kinder ist das eigentlich<br />

Gaudi – keine <strong>Schule</strong>.<br />

Nicole Kantner, VS Fluh<br />

SCHULE HEUTE<br />

Englisch-Musicalprojekt „Body Alarm!“<br />

24. und 25. Juni 2010<br />

9:30 Uhr<br />

Hofsteigsaal Lauterach<br />

27. Juni 2010, 17 Uhr / Sondervorstellung<br />

Kornmarkttheater Bregenz<br />

29. Juni 2010, 9:30 Uhr und 14:00 Uhr<br />

Cubus Wolfurt<br />

01. Juli 2010, 9:30 Uhr und 14:00 Uhr<br />

Vinomnasaal Rankweil<br />

Weitere Informationen: www.nicopedia.eu<br />

Eintritt: 5 Euro pro SchülerInnen<br />

Informationen zum Stück: 0664 2080451<br />

Nicole Kantner<br />

Kartenreservierung: 0664 75473425<br />

Sandra Felder<br />

11


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 12<br />

SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />

12<br />

Internationales Theaterexperiment<br />

„Europe in a Saladbowl”<br />

„Vi arr oll diffärränt - batt vi arr oll ße semm”<br />

deklamiert mit seinem harten spanischen Akzent<br />

Pablo aus Andalusien. Und er bringt damit das<br />

Anliegen dieses Projekts auf den Punkt.<br />

„Vi arr oll diffärränt!“<br />

Sieben Teilnehmernationen einigten sich bei einer<br />

Vorbereitungssitzung im Herbst 2008 im andalusischen<br />

Andújar auf die sieben Wochentage als ein<br />

Gerüst für eine gemeinsame Inszenierung, die an<br />

allen Teilnehmerschulen gezeigt werden sollte.<br />

Jede Nation bekam einen Wochentag zugewiesen<br />

und hatte die Aufgabe, eine Szene von etwa sechs<br />

Minuten zu schreiben und einzustudieren, in der<br />

typische Eigenheiten im Alltag der Jugendlichen zum<br />

Ausdruck kommen sollten.<br />

Diese Einzelszenen sollten im Frühjahr in Prag in<br />

einer dreitägigen Probesession zu einem Stück<br />

zusammengefügt werden.<br />

Über einen Blog www.europe-saladbowl.jimdo.com<br />

blieben die Verantwortlichen im Kontakt.<br />

Was dann nach Prag mitgebracht wurde, war wirklich<br />

ausgesprochen „diffärränt“. Die Schweden zeigten<br />

einen Film, in dem ein Mädchen am Montag von<br />

der Schulärztin erfährt, dass die befürchtete Schwangerschaft<br />

doch nicht eingetreten ist. Die Truppe aus<br />

Estland zeigte mit unzähligen Verkleidungen einen<br />

stressigen Dienstag an ihrer <strong>Schule</strong>. Die Isländer hatten<br />

vergessen, dass ihr Thema der Mittwoch gewesen<br />

wäre und brachten einen Ausschnitt aus dem<br />

Nationalepos „Hávamál“ mit. Für den Donnerstag<br />

dachten sich die Spanier eine Bandprobe aus und<br />

machten, was sie am besten beherrschen: Musik!<br />

Die Ungarn verwendeten den Freitag für eine<br />

Demonstration ihres Nationalstolzes. Am Samstag<br />

scheiterte die Partylaune der Österreicher an einem<br />

strengen Türsteher. Die Tschechen zeigten, dass<br />

sich am Sonntag trotz der verschiedenen Systeme<br />

in den letzten dreißig Jahren nichts geändert hat.<br />

So unterschiedlich die Themen waren, so verschieden<br />

war auch deren Umsetzung: vom „gefälligen“<br />

traditionellen Dilettantentheater über wortlose<br />

Miniaturen, die ausschließlich von der synchronen<br />

Handlung lebten, bis zu showartigen Szenen, die<br />

Musik, Tanz und Schauspiel vereinten, war alles<br />

vertreten.<br />

„Batt vi arr oll ße semm“<br />

Trotz der so unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

gelang es der internationalen Truppe, in den drei Prager<br />

Probentagen aus den so verschiedenen Szenen<br />

ein Gesamtstück zu machen. Dieses erlebte nach seiner<br />

Premiere in Prag noch weitere Aufführungen in<br />

Vác (Ungarn), in Valga (Estland), Hallsberg (Schweden),<br />

Akranes (Island), Andújar (Spanien) und Bregenz<br />

im April 2010.<br />

Je drei Schüler oder Schülerinnen aus jeder Teilnehmernation<br />

gingen auf drei Tourneen und präsentierten<br />

das gemeinsame Stück in den Partnerschulen.<br />

Neben den Proben und Aufführungen blieb noch<br />

Zeit, die Gastländer ein wenig kennenzulernen und<br />

mit den anderen Schauspielern über die Schnitzer<br />

in der Aufführung, über den Alltag in der <strong>Schule</strong>, Freizeit<br />

und die Probleme Jugendlicher zu diskutieren<br />

und festzustellen:<br />

„ We are all different, but we are all the same.“<br />

Freundschaften entwickelten sich und werden immer<br />

noch über Facebook weitergepflegt. Austauschprogramme<br />

zwischen den einzelnen <strong>Schule</strong>n vervollständigten<br />

den Lernprozess. Bei der Abschlusskonferenz<br />

in Bregenz waren sich die Teilnehmer einig. Die<br />

Saladbowl, ein bunt gemischter kultureller Salat mit<br />

Zutaten aus sieben Ländern, war eine Delikatesse.<br />

Mag. Wolfgang M. Beck, HAK Bregenz


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 13<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

Theatergruppe Landessonderschule Mäder<br />

Seit zwei Jahren gibt es bei uns an der Landessonderschule<br />

in Mäder eine Theatergruppe.<br />

Die sechs Kinder in der Gruppe sind mit Spaß und<br />

Eifer dabei.<br />

Im Mittelpunkt stehen, trotz geistiger und körperlicher<br />

Beeinträchtigung, bedeutet manchmal, auch<br />

ganz schön mutig zu sein. Sich getrauen, laut zu sprechen<br />

oder sich nur mit Lauten auszudrücken, Mimik<br />

und Gestik einzusetzen, sich zu bewegen trotz motorischer<br />

Unsicherheiten. Ob mit Rollstuhl, Gehhilfen<br />

oder anderen Hilfsmitteln, es ist immer eine kleine<br />

Herausforderung, Ausdrucksmöglichkeiten für die einzelnen<br />

Rollen zu finden.Theaterspiel fördert die Konzentration<br />

und regt die Fantasie an.Theaterspiel stärkt<br />

das Selbstbewusstsein und die Kinder haben die Möglichkeit,<br />

ihre Vorstellungskraft zu entfalten, aber<br />

auch ihre Grenzen kennen zu lernen. Sich Rollentexte<br />

einzuprägen, ist für die meisten unserer Kinder<br />

gar nicht so einfach. Den Sinn des Stückes wiederzugeben,<br />

gelingt ihnen inzwischen gut. Sie haben Mut<br />

zur individuellen Darstellung entwickelt und haben<br />

Freude daran, sich auszudrücken und in verschiedene<br />

Rollen zu schlüpfen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

beteiligen sie sich am Kulissenbau, der Maskenherstellung<br />

und überlegen sich Requisiten. Sie setzen<br />

ihre Fantasie bei allem ein, was zur Planung einer<br />

Theateraufführung gehört. Auch von den Kindern<br />

selbst kommen immer öfter Vorschläge zur Gestaltung<br />

des jeweiligen Stückes. Der Höhepunkt eines<br />

jeden einstudierten Theaterstückes ist selbstverständlich<br />

die Aufführung. Dazu gehören Lampenfieber<br />

ebenso wie Stolz auf die eigene Leistung,<br />

besonders dann, wenn Eltern und Verwandte im Publikum<br />

sitzen. Das Strahlen in den Gesichtern der Kinder<br />

und Eltern ist die beste Motivation dafür, die<br />

Theatergruppe weiterzuführen.<br />

Trotz Einschränkungen entwickelten alle Kinder ihre<br />

besonderen Ausdrucksmöglichkeiten. Jedes Kind<br />

spielt in seiner Rolle die Hauptrolle!<br />

„Schaut her! Horcht zu! Und bewegt euch!“<br />

Theaterarbeit in Englisch an der HTL Bregenz<br />

gab es in dieser Form noch nie. Mit den Mitteln<br />

des schülerzentrierten Theaters kann Individualisierung<br />

umgesetzt, Motivation für den Schulalltag<br />

erreicht werden. Die Nachentfaltung von<br />

Persönlichkeit wird gefördert. Im Mittelpunkt der<br />

Arbeit stehen: Stressabbau, Kreativität, Freude<br />

an der Sprache und an der Fremdsprache.<br />

Einzigartig waren die Vorbereitung im Englischunterricht<br />

mit Methoden des schülerzentrierten<br />

Theaters von Mai 2009 bis November 2009, der professionelle<br />

Input von einem englischsprachigen<br />

Schauspieler, bestehend aus Workshop, Proben und<br />

Aufführung am 29. November 2009 und die Nachbereitung,<br />

das Coaching und die Vertiefung des<br />

Gelernten.<br />

Feedback und Reaktionen der 2HMK-Klasse<br />

„Nach dieser Theaterarbeit und Aufführung fühle ich<br />

mich dem Schulalltag mehr gewachsen. Ich weiß nun,<br />

wie man mit den Professoren reden muss, ich habe<br />

nicht mehr so viel Angst bei Prüfungen, „... und unsere<br />

SCHULE HEUTE<br />

Uli Streatfield und Marco Hagspiel<br />

Landessonderschule Mäder Die Aufführung - der Höhepunkt<br />

Klassengemeinschaft hat sich verbessert...”<br />

„Ich hätte nie gedacht, dass Englisch so viel Spaß<br />

machen kann…” „Ich bin überrascht, dass ich mich<br />

getraut habe, bei der Präsentation mitzuspielen.” „Der<br />

native Schauspieler hat nur Englisch gesprochen und<br />

ich habe ihn sehr gut verstanden.” „Wir haben sehr<br />

viel gelacht und viel Spaß gehabt, wir würden dies<br />

gerne wiederholen.”<br />

Das meinten Eltern, Gäste und KollegInnen<br />

„Wir sind erstaunt über die gute Aussprache, wir<br />

haben verstanden, worum es geht, obwohl unser<br />

Englisch nicht so gut ist. Die Schüler haben so gut<br />

gespielt! Es ist erstaunlich, dass eine Klasse geschlossen<br />

mitgemacht hat! Das Bühnenbild war perfekt!<br />

Ein Dankeschön gebührt David Taylor, Direktor Berzler,<br />

allen KollegInnen und Sponsoren!<br />

Mag. Gudrun Türk, HTL Bregenz<br />

2010 all rights reserved<br />

Aussage der Schülerin Ramona<br />

Frohe Gesichter nach der Premiere!<br />

13


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 14<br />

SCHULE HEUTE<br />

Mit “Blick und Klick” den Begriff<br />

“Sichtlinie” lernen!<br />

Mit “Hallo Auto” verkehrssicher werden!<br />

14<br />

VERKEHRSERZIEHUNG<br />

Der Weg zur <strong>Schule</strong> ist mit vielen Gefahren<br />

verbunden. Um die Schülerinnen und Schüler<br />

verkehrsfit zu machen, unterstützen viele Partner<br />

der Verkehrserziehung diese Arbeit.<br />

Die Querung der Straße ist sicher eine der wichtigsten<br />

Übungen! Bei mehreren Aktionen, die im<br />

Rahmen der Prävention angeboten werden, wird<br />

die Überquerung der Fahrbahn praktisch mit den<br />

Schüler/innen bearbeitet:<br />

Mit „Blick und Klick“ in den ersten Volksschulklassen<br />

lernen die Kinder den Begriff „Sichtlinie“!<br />

Im Schonraum (Turnsaal der <strong>Schule</strong>) wird das<br />

Verhaltensmuster am Gehsteig, beim Überqueren<br />

der Fahrbahn, bei parkenden Fahrzeugen und an<br />

Kreuzungen geübt.<br />

Als Mitfahrer in einem kleinen Elektroauto erfahren<br />

die Kinder die Bedeutung des Rückhaltesystems.<br />

Mit „Hallo Auto“ in der dritten Volksschulklasse<br />

Lernen durch Erleben:<br />

Sichtlinie, Bremsweg, Reaktionsweg, Anhalteweg.<br />

Es wird wiederholt: Bei Kreuzungen auch bei Grün<br />

nach allen Seiten schauen! Auf abbiegende Fahr-<br />

Im Jahr 2009 gab es in Vorarlberg 490 Radunfälle,<br />

bei denen 519 Personen verletzt wurden,<br />

78 davon waren unter 14 Jahre alt.<br />

Für Schulkinder im Alter zwischen zehn und 15<br />

Jahren ist das Fahrrad das einzig mögliche Hauptfortbewegungsmittel.<br />

Die Landesregierung, das Kuratorium für Verkehrssicherheit,<br />

die AUVA, der ÖAMTC, die VLV, der<br />

ORF und der Landesschulrat unterstützten im vergangenen<br />

Jahr den Verkauf von 1.808 vergünstigten<br />

Radhelmen (Stückpreis 10 Euro? ) an Vorarlberger<br />

<strong>Schule</strong>n.<br />

Wie kommen die Schüler/innen zu einem<br />

Fahrradhelm?<br />

Diese Aktion wird im Schuljahr zweimal angeboten.<br />

Aktionen im Frühjahr<br />

zeuge achten! Zebrastreifen: Nicht überraschend<br />

betreten! Fahrzeuge können nicht auf der Stelle<br />

anhalten!<br />

Geparkte Fahrzeuge: Das richtige Anhalten an der<br />

Sichtlinie – sehen und gesehen werden!<br />

Abschluss dieser Aktion: Jedes Kind darf versuchen,<br />

ein 50 km/h schnelles Auto abzubremsen. Selbstverständlich<br />

sind die Schüler/innen dabei angeschnallt. Sie<br />

erleben, dass das Betätigen des Bremspedals nicht<br />

den sofortigen Stillstand des Fahrzeuges bewirkt.<br />

„Aktion Zebrastreifen“ Kinder sollen Autolenker/innen<br />

zum Anhalten vor dem Zebrastreifen<br />

bewegen.<br />

Ein Fahrzeuglenker muss einem Fußgänger, der<br />

einen Schutzweg erkennbar benutzen will, das unbehinderte<br />

und ungefährdete Überqueren ermöglichen.<br />

Diese Aktion ist geeignet für Kinder ab der dritten<br />

Schulstufe. Ziel ist, die LenkerInnen auf ihr Fehlverhalten<br />

aufmerksam zu machen. Es ist unbedingt<br />

die Zusammenarbeit mit der Exekutive erforderlich.<br />

Der Ablauf der Aktion ist auf unserer Homepage<br />

(www.vobs.at/ve) unter Schulwegsicherung erklärt!<br />

Peter Steurer<br />

Verkehrserziehungsreferent<br />

Weniger schwere Kopfverletzungen<br />

durch Radhelm!<br />

Die<strong>Schule</strong>n können direkt – nach der Ausschreibung<br />

durch den LSR – bei der Firma Walser bestellen und<br />

bekommen die Helme an die <strong>Schule</strong> per Post zugestellt.<br />

„Schwere Kopfverletzungen können durch das Tragen<br />

eines Radhelms deutlich reduziert werden. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, bei einem Radunfall eine Gehirnerschütterung<br />

zu erleiden, ist ohne Helm um die<br />

Hälfte größer“, betont Landesrat Mag. Siegi Stemer.<br />

Bedauerlich ist, dass die Bereitschaft, einen Helm<br />

zu tragen, mit dem Alter abnimmt. Während die Radhelmtragequote<br />

bei Kindern unter sieben Jahren<br />

noch erfreuliche 90 Prozent beträgt, sind es bei den<br />

7 bis 15 Jährigen 56 Prozent, die mit Helm unterwegs<br />

sind!<br />

Peter Steurer, Verkehrserziehungsreferent


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 15<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

Lateingruppe gewinnt Studienreise!<br />

Beim Wettbewerb zum Film „Agora – Die Säulen<br />

des Himmels" hat die Lateingruppe der 6. Klasse<br />

des BORG EGG eine achttägige Studienreise nach<br />

Ägypten gewonnen.<br />

Im März besuchte die Lateingruppe der 6. Klasse<br />

des BORG EGG den Kinofilm „Agora – Die Säulen des<br />

Himmels". Im Zentrum des Films steht die antike Philosophin<br />

Hypatia, die Anfang des 4. Jahrhunderts nach<br />

Christus unter immer noch nicht geklärten Umständen<br />

ermordet wurde. Im Film des spanischen Regisseurs<br />

Alejandro Amenabar wird Hypatia ein Opfer der<br />

Christenverfolgungen, zu denen es in den Zeiten nach<br />

der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion kam.<br />

Amenabar benützt die antiken Heidenverfolgungen<br />

dabei als Folie, um transparent zu machen, dass Fundamentalismus<br />

und religiöse Intoleranz, wie er heute<br />

vielfach dem Islam zugeschrieben wird, auch vom Christentum<br />

ausgehen können.<br />

Da der deutsche Filmverleiher Tobis-Film zum<br />

Start dieses Films einen Wettbewerb ausschrieb, überlegten<br />

wir, mit welchem Thema wir uns daran beteiligen<br />

könnten. Als Preis lockte immerhin eine achttägige<br />

Studienreise nach Ägypten. Neben den auf der Home-<br />

page genannten Fächern stand auch ein Latein-Projekt<br />

zur Auswahl. Recherchen über Hypatia führten uns<br />

dann rasch zur Heiligen Katharina von Alexandria. Die<br />

Historizität dieser Heiligen wird vielfach bezweifelt, einiges<br />

weist darauf hin, dass sie als christliche Paralleloder<br />

Gegenfigur zur heidnischen Hypatia in späterer<br />

Zeit erfunden wurde.<br />

So machte die Lateingruppe den entsprechenden<br />

Abschnitt in der Legenda aurea des Jacobus de Voragine<br />

ausfindig, kürzte ihn auf die zentralen Passagen,<br />

versah diese mit Vokabelangaben und übersetzte sie.<br />

An- und abschließend wurden in einer Powerpointpräsentation<br />

Gemeinsamkeiten zwischen den Biographien<br />

Hypatias und der Hl. Katharina von Alexandria<br />

aufgezeigt, die ebenfalls in die Richtung deuten, dass<br />

Katharina eine Fiktion, geschaffen auf der Basis des<br />

Lebens der Hypatia, ist.<br />

Mag. Walter Gasperi, BORG Egg<br />

Weitere Details zum Projekt, Filmbesprechung<br />

und Link zur Filmhomepage, auf der (noch) unser<br />

gesamtes Projekt abrufbar ist, finden Sie auf der<br />

Homepage des Borg Egg:www.borg.at<br />

Preisverleihung „Zeichne mir ein Recht!”<br />

Im März nahmen die Schülerinnen und Schüler<br />

der 4. Klasse der Volksschule Tschagguns an einem<br />

europaweiten Poster-Wettbewerb teil. Die Schwierigkeit<br />

der Aufgabe bestand darin, einen Artikel der<br />

UN-Kinderrechtskonvention grafisch umzusetzen.<br />

Unter der Anleitung des Montafoner Künstlers<br />

Roland Haas gelang dies derart gut, dass die nationale<br />

Jury aus ca. 110 eingesendeten Postern jenes<br />

von Emily Mayer,Valentyn Garnyk, Fatih Bagriacik,<br />

Jean-Luc Mesa und Thomas Kröpfl unter die Top<br />

drei wählte.<br />

Dies bedeutete eine Einladung zur Preisverleihung<br />

nach Wien, welcher die gesamte Klasse unter der<br />

Begleitung ihres Lehrers Hagen Simon sowie den<br />

Begleitpersonen gerne nachkam. Diese Reise wurde<br />

auch gleich dazu genutzt, ein paar spannende und<br />

erlebnisreiche Tage in Wien zu verbringen. So machten<br />

sich die 14 Kinder zur langen Zugfahrt bereits<br />

am 14. April auf, um die Stadt Wien näher kennen<br />

zu lernen. Eine Stadtführung, ein Rundgang durch die<br />

Schatzkammer, der Besuch des Tiergartens und des<br />

Praters sind hierbei nur einige der tollen Aktionen, die<br />

während dieses Besuches durchgeführt wurden. Möglich<br />

wurde dies alles durch die großartige finanzielle<br />

Unterstützung des Bürgermeisters Herbert Bitschnau<br />

und der Gemeinde Tschagguns sowie des Amts der<br />

Vorarlberger Landesregierung.<br />

Spannend wurde es dann am Donnerstag, dem 15.<br />

April. An diesem Tag entschied sich, welchen Platz<br />

die jüngsten Teilnehmer dieses Wettbewerbs erreichen<br />

werden. Schlussendlich wurde das Team nur von einer<br />

<strong>Schule</strong> aus Wien „geschlagen“ und erreichte somit<br />

den 2. Gesamtplatz unter 110 Postern und über 400<br />

teilnehmenden Schülerinnen und Schülern. Ein hervorragendes<br />

Ergebnis, das ohne zahlreiche Mitwirkende<br />

nicht erreichbar gewesen wäre.<br />

Dipl.Päd. Simon Hagen, VS Tschagguns<br />

SCHULE HEUTE<br />

Simon Hagen mit den Preisträgern<br />

15


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 16<br />

SCHULE HEUTE<br />

Bundespräsident Fischer und Kinder des<br />

HPSZ-Vandans<br />

Hurra, wir haben gewonnen!<br />

Die Steingeschichte des HPSZ Vandans<br />

beeindruckte in Wien.<br />

Zu Besuch bei der Fa. Hartmann<br />

16<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

HPSZ Kinder auf großer Fahrt<br />

Neun SchülerInnen des Heilpädagogischen<br />

Schulzentrums Vandans wurden in Wien von<br />

Bundespräsident Heinz Fischer ausgezeichnet<br />

und nahmen am Kindergipfel teil.<br />

Als einzige Vertreter Vorarlbergs waren neun<br />

SchülerInnen des HPSZ Vandans nach Wien aufgebrochen.<br />

Das Österreichische Jugend Rot Kreuz<br />

prämierte im Rahmen des Kindergipfels in Schloss<br />

Schönbrunn die Siegerbeiträge des Projekts „Lasst<br />

uns Kinder sein – Kinderrechte“. Dabei wurden <strong>Schule</strong>n<br />

aus ganz Österreich aufgerufen, Beiträge zu den<br />

zehn Kinderrechten zu gestalten und einzusenden.<br />

Am 20. April 2010 wiederholte sich heuer<br />

bereits zum vierten Mal die Vorarlberger Landesmeisterschaft<br />

der Polytechnischen <strong>Schule</strong>n<br />

und präsentierte ihren Nutzen für die Facharbeiter-Rekrutierung.<br />

Die Abschlussklasse Tischlereitechnik der LBS<br />

Dornbirn war bei der Siegerehrung anwesend und<br />

eine spontane Umfrage von BD Mag. Franz-Josef<br />

Winsauer ergab, dass von den 16 anwesenden<br />

Absolventen im Bereich Tischlereitechnik vier Teilnehmer<br />

von vor fünf Jahren anwesend waren. Das<br />

freute das Organisatorenteam der PTS Dornbirn,<br />

bestehend aus Christa Giesinger, Robert Schwärzler<br />

und Alexander Karu sehr.<br />

Die VLM-Holztechnik ist den Lehrlingswettbewerben<br />

sehr ähnlich, da die Schüler in fünf Stunden<br />

ein Werkstück laut Plan fertigen müssen. Heuer trafen<br />

sich 15 Athleten und stellten einen Arbeitsbock<br />

her, der von zwei Zimmerleuten der Firma Fussenegger<br />

Holzbau aus Dornbirn bewertet wurde. Die<br />

Die Vandanser konnten mit ihrer Steingeschichte<br />

„So wie ich bin, bin ich gut!“ überzeugen. Evelyn Stoiser,<br />

Lehrerin am HPSZ, stellte diesen Filmbeitrag<br />

mit Arbeiten und Aufnahmen von Schülern zusammen<br />

und ermöglichte somit die große Fahrt nach<br />

Wien. „Die Kinder waren sehr aufgeregt und stolz,<br />

vor so viel Publikum den Preis entgegenzunehmen“,<br />

berichtet sie von der Präsentation im Rahmen des<br />

Kindergipfels. Moderator Christoph Feurstein freute<br />

sich über den Besuch aus seiner Heimatgemeinde<br />

und war ebenso stolz über die Darbietungen des<br />

HPSZ. Bundespräsident Fischer hatte den Ehrenschutz<br />

über die Veranstaltung und begrüßte die weit<br />

angereisten Kinder freundlich. Politiker, Bildungsverantwortliche<br />

und Pädagogen diskutierten im<br />

Anschluss über die Rechte von Kindern.<br />

Evelyn Stoiser, HPSZ Vandans<br />

Der Filmbeitrag „Steingeschichte:<br />

So wie ich bin, bin ich gut!“ ist auf www.youtube.at<br />

unter „HPSZ“ zu sehen.<br />

Landesmeisterschaft Holztechnik<br />

Juroren Christian Klocker und Christian Holz zeigten<br />

sich überrascht von der hohen handwerklichen Qualität<br />

der Werkstücke und brauchten volle drei Stunden<br />

zur Auswertung. Die Wirtschaftskammer,<br />

vertreten durch den Innungsmeister Holzbau Siegi<br />

Fritz und den Innungsmeister der Tischler Karl<br />

Baliko, übernahm die Preisverteilung.<br />

Unsere Schulaufsicht mit LR Mag. Siegi Stemer,<br />

LSI Karl-Hermann Benzer und Bezirksschulinspektor<br />

Christian Kompatscher brachten dieser Veranstaltung<br />

mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung<br />

entgegen. Alle begrüßten die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft sehr und gratulierten Patrick Gmeiner<br />

aus der PTS Hittisau, der den dritten Rang<br />

erreichte. Der Sieger Christoph Müller aus der PTS<br />

Thüringen und der zweitplatzierte Tobias Schuster<br />

aus der PTS Kleinwalsertal, sicherten sich mit dieser<br />

tollen Leistung ihr Ticket zur Bundesmeisterschaft<br />

am 8. und 9. Juni im Burgenland.<br />

Alexander Karu, PTS Dornbirn


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 17<br />

Tischler? Trophy! Kreativität und Talent in Holz<br />

Ganz im Zeichen der Kreativität stand der<br />

Wettbewerb „Tischler? Trophy!”, bei dem 22<br />

Schulteams der 3. Klasse Haupt- und Mittelschule<br />

aus ganz Vorarlberg gegeneinander<br />

antraten. Ausgezeichnet wurden die kreativsten,<br />

funktionellsten und „bsundrigsten“ Arbeiten der<br />

jungen Holztalente im Rahmen einer großen<br />

Preisverleihung auf der Kulturbühne AmBach in<br />

Götzis. Als Sieger in der jeweiligen Kategorie<br />

gingen die Teams mit den klingenden Namen<br />

Hand & Fuß, Holzwurm, Long Jones und Tokio<br />

Holz hervor.<br />

Insgesamt waren über 250 SchülerInnen in 22<br />

Teams der 3. Haupt- und Mittelschulstufe aus ganz<br />

Vorarlberg bei der Austragung der 1. Tischler? Trophy!<br />

am Start. Die Aufgabe beim Wettbewerb, der<br />

heuer zum ersten Mal stattfand, war es, im Rahmen<br />

des Werkunterrichts einen einmaligen und kreativen<br />

Tisch nach eigenen Entwürfen zu konstruieren und<br />

anschließend zu bauen. Das Holzpaket wurde von<br />

der Firma Tschabrun zur Verfügung gestellt. Weitere<br />

Unterstützung bekamen die SchülerInnen durch eine<br />

Patronanztischlerei.<br />

Kreativität, Funktion und Einmaligkeit des Möbelstücks<br />

standen schlussendlich auf dem Prüfstand:<br />

je ausgefallener, funktioneller und „bsundriger“ der<br />

Tisch, desto mehr Chancen hatten die Schüler auf<br />

einen der Preise im Gesamtwert von über 6.000<br />

Euro. „Durch dieses innovative Kooperationsprojekt<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Wirtschaft wurde den Schülern<br />

Für das Projekt „MehrWERT für Körper und<br />

Geist“ wurde die Landesberufsschule Lochau<br />

Anfang März in St. Pölten mit dem österreichweiten<br />

„Vorsorgepreis 2010“ in der Kategorie Bildungseinrichtungen<br />

ausgezeichnet. Insgesamt<br />

350 Projekte h aatten sich um die Ausschreibung<br />

beworben.<br />

„MehrWERT für Körper und Geist” zielt darauf ab,<br />

das persönliche Gesundheitsbewusstsein der Lehrlinge<br />

zu stärken, ihre Eigenverantwortung und ihre<br />

Sozialkompetenz zu steigern sowie ihnen die erforderlichen<br />

Gesundheitskenntnisse für ihre Aufgaben<br />

als Multiplikatoren in der Gastronomie zu vermitteln.<br />

AUSZEICHNUNGEN SCHULE HEUTE<br />

im Werkunterricht eine spannende Tätigkeit mit<br />

Wettbewerbscharakter geboten. Darüber hinaus sollen<br />

die jungen Menschen an den Werkstoff Holz und<br />

die umfassenden Möglichkeiten bei der Erlernung<br />

des Tischler-Berufes herangeführt werden“ erklärt<br />

Tischler-Innungsmeister Ernst Leu.<br />

Die im Rahmen dieser Ausstellung präsentierten<br />

Tische zeigen, was die Schüler in dieser Zeit<br />

Erstaunliches geschaffen haben. Eine fachkundige<br />

Jury hat diese Projekte in den drei Kategorien Kreativität,<br />

Funktion sowie „Bsundrigs“ bewertet und die<br />

besten Arbeiten mit den begehrten Tischler? Trophies!<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Jury, bestehend aus Marina Hämmerle, Wolfgang<br />

Ritsch, Martin Meyer und Sepp Gröchenig,<br />

betonten bei der Verleihung das sehr hohe Niveau<br />

der eingereichten Projekte. „Die SchülerInnen haben<br />

Innovationsgeist und Kreativität bewiesen. Die<br />

Liebe zum Detail und das große Potenzial sind in<br />

den Arbeiten klar erkennbar“, so der einhellige Tenor<br />

der Jurymitglieder.<br />

In Vorarlberg werden derzeit 320 Jugendliche in<br />

den Lehrberufen Tischler und Tischlereitechniker<br />

ausgebildet. Eine Ausbildung, die sich nach wie vor<br />

großer Beliebtheit erfreut und den Jugendlichen beste<br />

Chancen für ihr berufliches Weiterkommen bietet.<br />

Mag. Daniel Zerlauth, Innung Tischler<br />

„Vorsorgepreis 2010”<br />

für die Landesberufsschule Lochau<br />

Regelmäßige Bewegung unter professioneller Anleitung<br />

und gesunde Ernährung, Meiden von Genussgiften<br />

(Nikotin und Alkohol) sowie der richtige<br />

Umgang mit Stress und Gewalt zählen zu den Kernthemen,<br />

die sowohl im Unterricht als auch in der Freizeit<br />

von Schülern, Pädagogen, Schulpersonal und<br />

Gesundheitsexperten gemeinsam bearbeitet werden.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auf eine<br />

sinnvolle Freizeitgestaltung mit „Wohlfühlerlebnissen“<br />

gelegt, die einen idealen Ausgleich zu den<br />

schulischen Herausforderungen darstellen soll.<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

LR Siegi Stemer und Dr. Peter Kircher<br />

(WKV)<br />

Schüler schaffen “Bsundrigs”<br />

Projektleiter Wolfgang Ponier<br />

konnte neben einer Trophäe ein Preisgeld<br />

von 3.000 Euro entgegennehmen.<br />

MehrInformationen:<br />

www.koerpergeist.wordpress.com<br />

17


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 18<br />

SCHULE HEUTE<br />

Isabella Freilinger, HAK Bregenz<br />

Elena Gamon, BG Bludenz<br />

Unser Team<br />

18<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

Tolle Erfolge beim Fremdsprachenwettbewerb<br />

Spitzenleistungen lieferten die Vorarlberger<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den diesjährigen<br />

Fremdsprachenwettbewerben für AHS<br />

und BHS sowohl auf Landes- als auch auf<br />

Bundesebene.<br />

Rund 70 Schülerinnen und Schüler hatten sich über<br />

ihre <strong>Schule</strong> für den Landesbewerb im März an der<br />

PH Vorarlberg qualifiziert und stellten dort ihr sprachliches<br />

Talent in Englisch, Französisch, Spanisch und<br />

Italienisch unter Beweis.<br />

Freie Reden und Diskussionsrunden zu aktuellen<br />

Themen aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft sowie<br />

spontane Rollenspiele forderten von den Kandidaten<br />

sowohl höchste sprachliche als auch kommunikative<br />

und interkulturelle Kompetenz. Darüber hinaus mussten<br />

sich die jungen Talente vor einer Expertenjury,<br />

der auch „native speakers“ angehörten, beweisen.<br />

Am Ende gingen Isabella Freilinger von der HAK<br />

Bregenz (Englisch BHS), Elena Gamon vom BG Bludenz<br />

(Englisch AHS), Claudia Nesensohn von der<br />

HLW Rankweil (Spanisch BHS), Caroline Kreckè vom<br />

Gymnasium Schillerstraße (Spanisch AHS), Sybilla<br />

Schwärzler vom BG Rebberggasse (Italienisch) und<br />

Clemens Treichl vom Gymnasium Schillerstraße<br />

Es ist schlichtweg eine Sensation: Beim<br />

„RoboCupJunior Austrian Open” sicherten sich<br />

Sebastian Wagt, Thomas Stüttler, Daniel Nigsch,<br />

Michaela Plangg, Sophie Wachter und Thomas<br />

Benedikt den Sieg und erreichten damit auch die<br />

Qualifikation für die weltweite Meisterschaft vom<br />

18. bis 27. Juni in Singapur.<br />

Schon im vergangenen Jahr waren die Nenzinger<br />

bei diesem Bewerb, bei dem Jugendliche die<br />

Chance bekommen, mit Robotern zu experimentieren<br />

und gleichzeitig technische Spielereien auszutüfteln,<br />

sehr erfolgreich. Heuer wurden unter dem<br />

Motto „Krieg der Giganten” zwei Figuren gebaut,<br />

programmiert und choreografiert. Das fertige Werk<br />

ist für einen technisch normal begabten Erwachsenen<br />

nur schwer zu begreifen.<br />

(Französisch) als Landessieger/-innen hervor und<br />

durften damit am Bundesfinale teilnehmen.<br />

Beim BHS-Finale in Linz gelang Isabella Freilinger<br />

von der HAK Bregenz ein besonderes Glanzstück:<br />

1. Platz in Französisch, 2. Platz im mehrsprachigen<br />

Wettbewerb Englisch/Französisch und 3. Platz in<br />

Englisch lautete das sensationelle Ergebnis.<br />

Und auch bei der WIFI Sprachmania für die AHS-<br />

Landessieger/-innen gab es für Vorarlberg Spitzenplatzierungen<br />

zu feiern: Elena Gamon vom BG<br />

Bludenz sicherte sich nicht nur den 1. Platz in Englisch,<br />

sondern überzeugte auch beim Switch-Wettbewerb,<br />

bei dem sie mit Englisch und Französisch<br />

ebenfalls den 1. Platz errang. Das tolle Ergebnis wurde<br />

mit dem 2. Platz von Clemens Treichl vom BRG/BORG<br />

Schillerstraße in Französisch komplettiert.<br />

Wir gratulieren ganz herzlich!<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

Nenzinger MittelschülerInnen fahren nach<br />

Singapur!<br />

Wie viele Stunden die Jugendlichen in die Vorbereitung<br />

gesteckt haben, haben sie nicht gezählt.<br />

Teilweise saßen die SchülerInnen in den vergangenen<br />

Wochen bis zu fünf Nachmittage in der<br />

<strong>Schule</strong>. Das Ziel war es, Staatsmeister zu werden<br />

– ein Traum wurde wahr!<br />

Die Nenzinger Mittelschüler und Mittelschülerinnen<br />

bekamen Unterstützung durch ihr LehrerInnenteam<br />

mit Dietmar Bodner, Judith Hummer, Carina Eberhard,<br />

Helmut Schlatter, Herbert Thaler und Marco Ulmer –<br />

unterstützt wurde die Teilnahme am Bewerb auch vom<br />

Lernlabor.<br />

Mittelschule und Sportmittelschule<br />

Nenzing


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 19<br />

Bestleistungen beim Finale von „Agent Economy”<br />

Einem spannenden Finale von „Agent Economy“,<br />

dem Wirtschaftswissensquiz der Vorarlberger<br />

Haupt- und Mittelschulen, wohnten am 25.<br />

Mai 2010 rund 150 Schülerinnen und Schüler,<br />

Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Fans und Sponsoren<br />

im Vereinshaus Rankweil bei.<br />

Die 16 Schülerinnen und Schüler, die es bis ins<br />

Finale geschafft hatten, überzeugten das Publikum<br />

mit beeindruckendem Wirtschaftswissen und Spitzenleistungen<br />

in Sekundenschnelle. Der Landespreis<br />

ging heuer an die VMS Schwarzach. „Agent Eco-<br />

Rund 70 Schülerinnen und Schüler beteiligten<br />

sich auch heuer wieder am Landesfinale des<br />

EuropaQuiz und stellten ihr Wissen über politische<br />

Bildung unter Beweis. Die Erstplatzierten<br />

der jeweiligen Schulstufe wurden im Rahmen<br />

einer Siegerehrung durch Schullandesrat Siegi<br />

Stemer ausgezeichnet.<br />

Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung,<br />

Österreich und Europa nach 1945, das<br />

aktuelle Weltgeschehen – diese und andere Themen<br />

standen heuer im Mittelpunkt des EuropaQuiz. Die<br />

Landessieger 2010 heißen Luca Dreier (HS Wolfurt),<br />

Matthias Beggel (HAS Lustenau, BMS), Simon Blank<br />

AUSZEICHNUNGEN SCHULE HEUTE<br />

nomy“ wird an den Haupt- und Mittelschulen genutzt,<br />

um ergänzend zum Unterricht und von zu Hause aus<br />

Vorarlberg-spezifisches Wirtschaftwissen zu erlernen.<br />

Initiiert wurde das Online-Quiz vom Landesschulrat<br />

gemeinsam mit seinen Partnern Landesregierung,<br />

Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer.<br />

Zudem wird das Quiz von zahlreichen Vorarlberger<br />

Unternehmen und Institutionen unterstützt, allen<br />

voran von der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie<br />

(V.E.M.) und vom Raiffeisen Club.<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

Hervorragende Ergebnisse beim<br />

Europa Quiz 2010<br />

(HAK Bludenz, BHS), Felix Teufel (BG Feldkirch,<br />

AHS-Unterstufe) und Tobias Reisch (BG Feldkirch,<br />

AHS-Oberstufe). Bei den Berufsschulen gewann die<br />

LBS Feldkirch vor der LBS Bregenz 3 und der LBS<br />

Bregenz 1.<br />

Beim Österreich-Finale, das von 28. bis 30. April<br />

in Niederösterreich stattfand, verpasste das Team aus<br />

Vorarlberg um nur zwei Punkte den Stockerlplatz.<br />

Mehr Informationen unter www.europaquiz.info<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

Wirtschaftsinformatik – Wettbewerb<br />

„Digital Day”<br />

Im Rahmen des Wirtschaftsinformatik-Wettbewerbs<br />

„Digital Day“ stellten <strong>Schule</strong>n IT-Kompetenzen<br />

unter Beweis. Im April traten die 3.<br />

Jahrgänge der Handelsakademien Österreichs<br />

gegeneinander an. Die 15 besten Schülerinnen<br />

und Schüler aus Vorarlberg wurden am 6. Mai in<br />

der HAK Bregenz ausgezeichnet.<br />

Die sieben Mädchen und acht Burschen von<br />

der HAK Bezau und der HAK Bregenz konnten<br />

mit einer überdurchschnittlichen Bewertung aufzeigen<br />

und wurden daher mit einem Qualitäts-<br />

zertifikat des Unterrichtsministeriums gewürdigt.<br />

Der Online-Wettbewerb fand heuer erstmals<br />

bundesweit statt und bot den fast 4.000 Teilnehmenden<br />

die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten miteinander<br />

zu vergleichen. Dabei wurde vor allem Wissen<br />

aus den Bereichen Datenbanken, Tabellenkalkulation<br />

und Informatiksysteme anhand von praxisnahen<br />

Aufgabenstellungen gefordert.<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

In den einzelnen Schulstufen setzten<br />

sich folgende Schülerinnen und Schüler<br />

durch:<br />

1. Klasse:<br />

Srisamorn Loacker, VMS Nenzing<br />

2. Klasse:<br />

Christina Winder, VMS Schwarzach<br />

3. Klasse:<br />

Tobias Simcic, VMS Schwarzach<br />

4. Klasse:<br />

Marius Lingg, Musik-HS Lingenau<br />

Mehr unter: www.agenteconomy.at<br />

Die Landessieger mit LR Siegi Stemer,<br />

LT-Präsidentin Bernadette Mennel und<br />

Quiz-Koordinator Markus Amann.<br />

19


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 20<br />

SCHULE HEUTE BEGABTENFÖRDERUNG<br />

TITEL VORARLBERGER MITTELSCHULE<br />

Kalligrafien<br />

Informationen dazu:<br />

Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />

Landeskoordination für Begabtenförderung<br />

(LSR)<br />

Kapuzinergasse 1. 6900 Bregenz<br />

0664 810 93 53<br />

www.initiative-begabung.eu<br />

verein@initiative-begabung.eu<br />

20<br />

Chinesischkurs an Vorarlberger <strong>Schule</strong>n<br />

Im heurigen Schuljahr hatten die Bezauer<br />

Wirtschaftsschulen, HLW Rankweil sowie BORG<br />

und VMS Lauterach Interesse und die Möglichkeit,<br />

in einer unverbindlichen Übung eine Einführung<br />

in die chinesische Sprache anzubieten.<br />

Luwen Wang leitete die Lehrveranstaltung in Gruppen<br />

von 8 bis 15 Schülerinnen und Schülern der 8.<br />

bis 12. Schulstufe. Wegen des großen Erfolges wird<br />

dieses Angebot nächstes Jahr weitergeführt. Als<br />

krönendes Highlight wird 2011 ein SchülerInnenaustausch<br />

zwischen der Bezauer Gruppe und einer<br />

chinesischen Mittelschule aus Fuzhou (Südchina)<br />

stattfinden. Die SchülerInnen sind hochmotiviert und<br />

bereiten sich mit großem Engagement darauf vor. Wir<br />

freuen uns auf unsere chinesischen Gäste!<br />

Hier ein Rückblick der Kursleiterin Luwen<br />

Wang auf das vergangene Schuljahr:<br />

Der Kurs in Bezau und Rankweil war auf die Dauer<br />

eines ganzen Schuljahres ausgerichtet. In zwei<br />

Semestern konnte umfangreiches Wissen erworben<br />

werden. Dazu gehören grundlegende Sprachkenntnisse,<br />

die für den Alltag als Tourist sicher ausreichend<br />

sind. Auch Basiskenntnisse der chinesischen<br />

Schrift wurden vermittelt. Begleitend dazu gab es<br />

noch viel über die chinesische Kultur zu erleben.<br />

Kunst, Musik, Kongfu, chinesischer Tee und die<br />

Küche... China hat wirklich viele verschiedene Seiten,<br />

die entdeckt werden wollen!<br />

Heuer wird bereits die 5. Sommerakademie<br />

stattfinden. Vom 6. September bis 10. September<br />

2010 soll mit abwechslungsreichen Kursen<br />

interessierten und begabten Schüler/innen von<br />

8 bis 18 Jahren die Möglichkeit geboten werden,<br />

sich mit anspruchsvollen Themen zu beschäftigen.<br />

Bionik wird erstmalig in englischer Sprache angeboten.<br />

Auch 2010 steht ein Robotik-Kurs für Anfänger<br />

sowie für Fortgeschrittene auf dem Programm.<br />

Um die Thematik Energie & Zukunft aufzugreifen, ist<br />

eine Exkursion zum Atomkraftwerk Gösgen mit<br />

anschließendem Workshop vorgesehen.<br />

Bewährt haben sich in den letzten Jahren auch<br />

Der Kurs fand einmal pro Woche als Doppelstunde<br />

statt. Thematisch wurde zwischen Schreiben und<br />

Sprechenlernen gewechselt. Das hat allen Kinder<br />

gefallen, denn sie lernten immer Neues und konnten<br />

dabei den alten Stoff wiederholen und vertiefen.<br />

Der Kurs in Lauterach war ein Blockkurs mit 10<br />

Doppelstunden. Schon in dieser verhältnismäßig kurzen<br />

Zeit konnte sehr vieles erreicht werden: Einblicke<br />

in die chinesische Sprache und Schrift, sich Begrüßen,<br />

die Zahlen von 1 bis 99 und einige häufig verwendete<br />

Schriftzeichen. Die Schülergruppe bestand<br />

aus Kindern der angrenzenden Hauptschule und<br />

dem BORG Lauterach. Diese Mischung ist grundsätzlich<br />

eine gute Idee, wenngleich die Organisation<br />

eine Herausforderung darstellte! Entsprechend<br />

lange dauerte es, bis die Termine koordiniert waren.<br />

Aufgrund der allgemein hohen Motivation der<br />

Schülerinnen und Schüler fiel der Lernerfolg insgesamt<br />

betrachtet sehr positiv aus. Die SchülerInnen<br />

haben viel erlebt und auch viel gelernt. Die Feedbakbögen,<br />

die ich Ende Januar verteilte, zeigen, dass die<br />

meisten Kinder den Kurs sehr gut fanden und auch<br />

weiterhin daran teilnehmen wollen. Die Powerpoint-<br />

Präsentationen, die Abwechslung von Schreiben und<br />

Sprechen, Kalligrafien und die Kultur fanden besonderen<br />

Anklang.<br />

5. Vorarlberger Sommerakademie<br />

Dipl.Des. Luwen Wang<br />

die Kurse für Russisch und Chinesisch. Ob Informatik,<br />

Astronomie, Kunst oder ein 4tägiger Kurs im<br />

Tonstudio – es wird ein anspruchsvolles Programm<br />

unter Anleitung engagierter KursleiterInnen geboten.<br />

Wir freuen uns auf eine interessante Zeit und eine<br />

rege Teilnahme.<br />

Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />

Landeskoordinatorin für Begabtenförderung


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 21<br />

Vom 22. bis 23. Februar 2010 fanden die mündlichen<br />

Diplomarbeitsverteidigungen des ECHA<br />

– Akademie – Lehrgangs Linz 2008 – 2010 mit<br />

mir als einziger Teilnehmerin aus Vorarlberg statt.<br />

Das Ziel meines Projektes war es aufzuzeigen,<br />

dass Motivation ein zentrales Thema in der Begabungsforschung<br />

und deren Umsetzung in der<br />

<strong>Schule</strong> ist. Die Homepage unserer HS wurde vor<br />

knapp einem Jahr online gestellt und das Interesse<br />

daran ist sehr groß. Dieses Interesse habe ich aufgegriffen<br />

und bot den Kindern damit eine aktive Mitarbeit<br />

und Mitgestaltung der Homepage an – in<br />

Verbindung mit einer Begabungsförderung in Mathematik<br />

und Physik/ Chemie.<br />

Der persönliche Hintergrund für die Wahl dieses<br />

Themas liegt darin, dass jedem Schulteam eine<br />

aktive Einbindung der SchülerInnen im Schulalltag<br />

ein wichtiges Anliegen sein sollte. Die Kinder sollen<br />

sich wohl fühlen und somit brauchen sie das Recht<br />

auf Mitbestimmung.<br />

Wichtig für mich war das Abklären der Fragen, wie<br />

die Schülerinnen und Schüler zu Verantwortungsbewusstsein,<br />

Angstgefühlen und Selbstvertrauen<br />

stehen und wie die Kinder ihr Begabungsgefühl einschätzen.<br />

18 Schülerinnen und Schüler aus den 3.<br />

Klassen haben sich begeistert an die Arbeit gemacht<br />

und sich selbst in zwei Gruppen aufgeteilt: In „Alberschwender<br />

Oberhirnis“, eine Mathematikgruppe<br />

aus fünf Mädchen und zwei Jungen, und die „Physikpiloten“,<br />

wo sich sechs Mädchen und fünf Jungen<br />

mit Physik und Chemie beschäftigten.<br />

Sehr gut zu beobachten war, dass die offenen<br />

Lehrformen und frei wählbaren Sozialformen einerseits<br />

den Kindern beim Ausüben ihrer Fähigkeiten<br />

helfen, andererseits auch zu Überforderung führen.<br />

Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsniveau<br />

beugen einer Überforderung auch vor – so<br />

kann schrittweise eine Steigerung geschehen und<br />

das Tempo kann jede Schülerin und jeder Schüler<br />

für sich selbst bestimmen.<br />

Die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und<br />

Kindern wurde positiv verstärkt.<br />

Genderunterschiede bezüglich Leistung und Motivation<br />

konnten deutlich erfasst werden: Die Mädchen<br />

– sowohl in der Mathematik – als auch in der Physikgruppe<br />

– waren leistungsstärker, ausdauernder<br />

und teilweise auch kreativer. Sie opferten auch<br />

„Motivation als Motor!“<br />

BEGABTENFÖRDERUNG<br />

wesentlich mehr Freizeit für „ihr“ Projekt.<br />

Um Antworten auf meine Fragestellungen zu<br />

erhalten, habe ich Fragebögen zu den Themenbereichen<br />

Motivation und Interesse, Vergleich zu regulärem<br />

Unterricht, Angstgefühl, Selbstvertrauen und<br />

Begabungsgefühl erstellt.<br />

Am Ende der Evaluation kam heraus, dass mich<br />

meine Beobachtungen nicht getäuscht haben. Die<br />

Mädchen beider Gruppen hatten auf jeden Fall die<br />

größere Motivation und erkannten ihre Begabung<br />

eher als die Jungen. Auch scheuten die Mädchen<br />

weder Zeitaufwand in ihrer Freizeit noch Verantwortungs-übernahme.<br />

Sie waren es auch, die die<br />

meisten Ideen einbrachten, umsetzten und das Projekt<br />

vorantrieben.<br />

Interessant von der Theorie her ist die Erkenntnis,<br />

dass die Mädchen für die Projekte sehr leicht<br />

zu motivieren waren im Gegensatz zu den Jungen.<br />

Die Gesamtaufteilung Mädchen : Jungen betrug<br />

11 : 7. Daraus wird ersichtlich, dass Mädchen sich<br />

sehr wohl für Technik und Wissenschaft interessieren<br />

und sich motivieren lassen.<br />

Bei den Projekten schien die Motivation sehr wohl<br />

ein Motor für (herausragende) Leistungen zu sein.<br />

Bei der Auswertung konnte man auch herauslesen,<br />

dass offene Unterrichtsformen für Begabte eine<br />

sehr gute Lehrmethode darstellen und Erfolge<br />

erzielen. Herausforderungen werden gesucht und<br />

angenommen, auch bei schwierigen Aufgaben. Aber<br />

gerade diese offenen Unterrichtsformen können<br />

auch zu Überforderung führen – um dies zu vermeiden,<br />

ist eine klare Zielformulierung und mögliche<br />

Hilfeanlaufstellen notwendig.<br />

Erfolge, Freude an der geleisteten Arbeit, Kenntniserweiterung<br />

der Schüler und Schülerinnen und<br />

ihre ehrlichen Rückmeldungen (mündlich wie schriftlich)<br />

bestätigten mir als Lehrperson meinen eingeschlagenen<br />

Weg und motivierten mich, weiterzu<br />

machen.<br />

Dipl. Päd. Monika Fischer<br />

HS/VMS Alberschwende<br />

SCHULE HEUTE<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lehwald und<br />

Monika Fischer<br />

21


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 22<br />

SCHULE HEUTE BEGABTENFÖRDERUNG<br />

MMag. Eva Ladstätter<br />

Psychologin, Sozial- und Theaterpädagogin,<br />

kinder- und jugendtherapeutische<br />

Zusatzausbildung Schulsozialarbeiterin<br />

des IfS - Institut für Sozialdienste Vorarlberg:<br />

„Dass hochbegabte Kinder keine<br />

Förderung brauchen, ist ein Vorurteil! Kinder<br />

mit einem hohen kognitiven Leistungspotential<br />

brauchen adäquate Förderung<br />

und Herausforderungen! Intelligenz und<br />

Begabung sind nicht stabil!“<br />

Nähere Infos zur vorliegenden Befindlichkeitsstudie<br />

bekommen Sie gerne bei der<br />

Verfasserin MMag. Eva Ladstätter.<br />

eva.ladstaetter@gmx.net<br />

22<br />

Hochbegabte Kinder und akzeleratorische Maßna<br />

Explorative Befindlichkeits<br />

Die Ergebnisse der im Jahr 2009 in Vorarlberg<br />

durchgeführten Studie sprechen eindeutig für<br />

akzeleratorische Maßnahmen. Viele Kinder und<br />

Eltern berichten, wie einfach oder sogar erlösend<br />

das Überspringen oder frühzeitige Einschulen<br />

war. Akzeleration als Maßnahme ist eine von vielen<br />

Möglichkeiten, die im Schulalltag relativ<br />

unbürokratisch und kostengünstig durchgeführt<br />

werden kann und sich unter den richtigen<br />

Rahmenbedingungen (siehe dazu auch Teil I in<br />

„<strong>Schule</strong> heute. Ausgabe 54“) emotional, sozial<br />

wie intellektuell positiv auf die Kinder auswirkt,<br />

was die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung<br />

untermauern.<br />

Lernen und Unterricht – Unterforderung und<br />

Förderung<br />

Leistungstechnisch verläuft die Integration der Kinder<br />

generell problemlos. Zwei Dritteln der hochbegabten<br />

Kinder ist nach der Maßnahme im Unterricht<br />

nicht (mehr) langweilig. Insgesamt ist die Konzentration<br />

im Unterricht bei den hochbegabten Früheinschulern<br />

und allen Überspringern gut bzw.<br />

besser. Bei einigen Kindern gibt es Hinweise auf<br />

weitere Unterforderung, was weitere spezifische Förderung<br />

bzw. weitere akzeleratorische Maßnahmen<br />

benötigt. So hat ein befragter früh eingeschulter<br />

hochbegabter Bub später die zweite Schulstufe noch<br />

zusätzlich übersprungen. Die Hälfte aller befragten<br />

hochbegabten Kinder muss in der Freizeit nicht (viel)<br />

lernen. Auch die Eltern beschreiben mehrfach, dass<br />

ihre Kinder ohne großen Lernaufwand zu den Besten<br />

der Klasse gehören. Dies könnten auch weitere Hinweise<br />

darauf sein, dass einige hochbegabte Kinder<br />

immer noch unter ihrem möglichen Leistungsniveau<br />

bleiben. Bei Kindern und Eltern ist ein starker<br />

Wunsch nach zusätzlichen individuellen bzw. herausfordernden<br />

Fördermaßnahmen im Unterricht<br />

bzw. zusätzlichen Aufgaben vorhanden, was aber<br />

nicht zu einer „Sonderstellung“ des Kindes führen<br />

soll. Eine Mutter eines früh eingeschulten hochbegabten<br />

Kindes bringt die Problematik ihres leistungsmäßig<br />

unterforderten hochbegabten Kindes<br />

auf den Punkt: „Das Kind geht gerne in die <strong>Schule</strong>.<br />

Der einstige Ehrgeiz ging jedoch verloren. Es sieht,<br />

dass Minimalaufwand genügt, um bei den Guten<br />

dabei zu sein.“<br />

Unterstützung von zuhause und Freiwilligkeit<br />

Fast alle Kinder werden von zuhause unterstützt, in<br />

die Entscheidung miteinbezogen und wollten von<br />

sich aus überspringen bzw. früher mit der <strong>Schule</strong><br />

beginnen.<br />

Zeitpunkt der Maßnahme<br />

Man kann davon ausgehen, dass bei fast allen Kindern<br />

der Zeitpunkt der Maßnahme gut gewählt war.<br />

Kein früh eingeschultes Kind hätte aus momentaner<br />

Sicht gerne später mit der <strong>Schule</strong> angefangen. Bei<br />

drei Überspringern kann man annehmen, dass ein<br />

noch früheres Überspringen wünschenswert gewesen<br />

wäre. Der „richtige Zeitpunkt“ für eine akzeleratorische<br />

Maßnahme spielt eine Rolle. Meist führt<br />

ein Verschieben oder Nichtbeachten der Notwendigkeit<br />

des Überspringens zu Demotivation und<br />

Schulmüdigkeit. Grob kann man sagen, je früher<br />

umso besser. Eine Mutter antwortet auf die Frage,<br />

wie es ihr jetzt mit der Entscheidung zum Überspringen<br />

ginge: „Es war die einzig richtige Entscheidung<br />

und klappte hervorragend! Im Nachhinein<br />

gesehen, hätte man meinen Sohn auch evtl. vorzeitig<br />

einschulen können.“<br />

Probespringen<br />

Generell wurde bei den Überspringern „Probespringen“<br />

praktiziert. Hier fehlen leider allerdings<br />

genauere Angaben zur Dauer und zum Ablauf des<br />

Überspringens. Allgemein wird ein längeres Probespringen<br />

von einem Monat für sinnvoll erachtet, unter<br />

anderem um zu überprüfen, ob die Maßnahme angebracht<br />

ist bzw. damit ein möglicher Verbleib in der<br />

alten Klasse nicht als „Versagen“ empfunden wird.<br />

Unbürokratischer Ablauf<br />

Fast alle Eltern geben an, dass ihre Kinder unbürokratisch<br />

überspringen bzw. frühzeitig einschulen<br />

konnten, was auch für die Durchführung der Maßnahme<br />

und deren häufigere Anwendung in der Praxis<br />

spricht.<br />

Beratung und Begleitung der Eltern<br />

Nicht ganz die Hälfte der Eltern der befragten Hochbegabten<br />

nahm eine Beratung seitens der Schulpsychologie<br />

in Anspruch bei Entscheidungen<br />

hinsichtlich der Durchführung der akzeleratorischen<br />

Maßnahme. Eine wichtige Rolle spielt laut Eltern die<br />

Unterstützung durch andere Betroffene, durch die<br />

KindergartenpädagogInnen und durch die Landeskoordinatorin<br />

für Hochbegabung Mag. Verena Chlumetzky-Schmid,<br />

die ausnahmslos sehr gut bewertet<br />

wurden. Ebenso wurde das Projekt „KLICK!“ mehrfach<br />

positiv erwähnt. Viele Eltern betonen aber auch


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 23<br />

sehr deutlich, sich generell mehr Information, Unterstützung<br />

und mehr Angebote für ihre Kinder zu wünschen.<br />

Anfängliche und aktuelle Situation<br />

Fast allen Kindern und auch denen, die anfangs<br />

Startschwierigkeiten hatten, geht es (bis auf ganz<br />

wenige Ausnahmen) zum Zeitpunkt der Befragung<br />

sehr gut. Anfängliche Stolpersteine waren für einzelne<br />

Kinder z. B. das frühe Aufstehen und die<br />

Schreibschrift.<br />

Resümee<br />

Kinder, die überspringen oder frühzeitig einschulen,<br />

dürfen keine Einzelfälle bleiben, sondern sollen zu<br />

einem fixen integrativen Bestandteil in einem begabungsfreundlichen<br />

Schulalltag (Oswald,1994) werden.<br />

Somit würde auch einer Etikettierung,<br />

Desintegration oder einer Vereinsamung von betroffenen<br />

Kindern vorgebeugt werden. Damit verbunden<br />

ist eine möglichst frühe Identifikation einer<br />

Hochbegabung von begabungsspezifisch geschulten<br />

Fachpersonen in Kindergarten, <strong>Schule</strong> und Beratung,<br />

um eine Planung individueller Fördermaßnahmen<br />

initiieren zu können und somit die bestmöglichen<br />

Entwicklungs- und Entfaltungsmöglich<br />

keiten eines hochbegabten Kindes zu gewährleisten.<br />

Das frühzeitige Erkennen ist also ausschlaggebend<br />

und kann an sich schon als eine Art Präventionsmaßnahme<br />

gesehen werden. Dabei wird Akzeleration<br />

optimalerweise als Teil eines ganzheitlichen<br />

Förderkonzepts betrachtet.<br />

Da jedes Kind und jede Situation einzigartig sind,<br />

BEGABTENFÖRDERUNG<br />

Maßnahmen an den Grundschulen Vorarlbergs –<br />

hkeitsstudie 2009 (Teil II)<br />

können Entscheidungen nur individuell mit dem Blick<br />

auf das Ganze getroffen werden. Heinbokel (2001)<br />

führt hier zwölf Punkte an, die bei der Überlegung,<br />

ob ein Kind für das Überspringen geeignet ist, zu<br />

berücksichtigen sind. Dies schließt auch die emotionale<br />

sowie soziale Stabilität bzw. Reife eines hochbegabten<br />

Kindes mit ein, wobei ich hier betonen<br />

möchte, dass diese in den meisten Fällen über die<br />

„geforderte“ Reife von schulpflichtigen Kindern hinaus<br />

geht und Hochbegabte auch oft ältere Freunde<br />

haben, da sie den Umgang mit entwicklungsgleichen<br />

Peers suchen. Kinder, die sich von sich aus und freiwillig<br />

frühzeitig mit Lesen, Rechnen und Schreiben<br />

befassen und im Kindergarten schnell langweilen,<br />

können es als Strafe empfinden, nicht in die <strong>Schule</strong><br />

gehen zu dürfen. Sie wollen lernen und herausgefordert<br />

werden, da dies ihren Bedürfnissen entspricht.<br />

Hochbegabung ist eine Chance und darf kein<br />

Schicksal oder Bürde sein. Hochbegabte Kinder sollten<br />

keine Problemfälle, sondern Glücksfälle sein!<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für die<br />

Unterstützung bei der Durchführung der Studie beim<br />

Land Vorarlberg, der Abteilung „Wissenschaft und<br />

Bildung“, dem Landesschulrat sowie der Landesschulpsychologie<br />

in Feldkirch und den <strong>Schule</strong>n in<br />

Vorarlberg bedanken – aber vor allem möchte ich den<br />

Kindern und Eltern, die sich bereit erklärt haben, an<br />

dieser Studie teilzunehmen und diese somit ermöglicht<br />

haben, ein herzliches Dankeschön aussprechen!<br />

MMag. Eva Ladstätter<br />

ECHA - Diplomverleihung an zwei weitere<br />

Vorarlberger Lehrer<br />

Mag. Stephan Schmid (BG Blumenstraße) und<br />

Mag. Andreas Wüstner (HAK Bezau) erlangten<br />

am 04. Mai in St. Pölten ihr Abschlusszertifikat<br />

des ECHA – Lehrgangs und qualifizierten sich<br />

damit zum „Specialist in Gifted Education“.<br />

Wir gratulieren herzlich!<br />

Die Diplomarbeiten „Enrichment-Modelle der Begabtenförderung<br />

am BG Blumenstraße, Bregenz“ (Stephan<br />

Schmid) und „Le Petit Prince - ein<br />

Erweiterungsprojekt in Französisch zur Förderung<br />

fremdsprachlich begabter Schüler/innen“ (Andreas<br />

Wüstner) werden in der nächsten Ausgabe von <strong>Schule</strong><br />

<strong>Heute</strong> vorgestellt.<br />

Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />

Landeskoordinatorin für Begabtenförderung<br />

SCHULE HEUTE<br />

Das meinen die Eltern:<br />

„Wir sind froh, dass wir uns für diesen<br />

Schritt entschieden haben. Ich würde es<br />

wieder tun.“<br />

„Unser Kind hat sich gleich gut eingelebt –<br />

hatte guten Kontakt mit den<br />

Mitschülern.“<br />

„Mein Kind wurde gut aufgenommen, weil<br />

Lehrer und Klasse gut<br />

vorbereitet waren.“<br />

„Meinem Kind geht es sehr gut. Ich bin<br />

froh, dass wir diese Entscheidung getroffen<br />

haben, ich hätte es mir nicht so leicht<br />

vorgestellt.“<br />

Das meinen die Kinder:<br />

„Ich bin froh, dass jetzt nicht mehr alles so<br />

babyleicht ist.“<br />

„Ich bin am meisten froh über meine<br />

Freunde, die ich sonst vielleicht nicht kennen<br />

gelernt hätte.“<br />

Mag. Andreas Wüstner<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lehwald<br />

Univ.-Prof. Dr. Franz Mönks<br />

Mag. Stephan Schmid<br />

23


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 24<br />

SCHULE HEUTE<br />

Kontakt:<br />

teachersaward@iv-net.at<br />

01 711 35 2404<br />

vlnr: Birgit Walch, Hanne Tschann,<br />

BM Claudia Schmied, Monika Hillbrand,<br />

Klaudia Gobald-Piuk<br />

BIFO-Beratung für Bildung und Beruf<br />

Bahnhofstraße 24, 6800 Dornbirn<br />

0<strong>55</strong>72 31717<br />

bifoinfo@bifo.at, www.bifo.at<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Donnerstag von 14 bis 17 Uhr<br />

Das BIFO ist ein Institut der<br />

Wirtschaftskammer sowie des Landes<br />

Vorarlberg und arbeitet mit dem AMS<br />

und weiteren Institutionen zusammen.<br />

24<br />

AKTUELLES<br />

IV Teacher´s Award 2010<br />

Der IV-Teacher’s Award wird 2010 zum dritten<br />

Mal ausgeschrieben. Damit sollen neuerlich jene<br />

Lehrerinnen und Lehrer ausgezeichnet werden,<br />

die herausragende pädagogische und fachliche<br />

Leistungen vollbringen und öffentlich und<br />

bundesweit Vorbilder für die <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />

Österreichs sind.<br />

Die Ausschreibung richtet sich an alle aktiven Lehrerinnen<br />

und Lehrer an österreichischen <strong>Schule</strong>n. Im<br />

Rahmen des Wettbewerbes werden Preise in den<br />

Kategorien Grundstufe, Sekundarstufe I und II sowie<br />

Monika Hillbrand stellte den „Vorarlberger Weg<br />

in der Elternarbeit“ bei der 50-Jahrfeier des Dachverbandes<br />

der Elternvereine der Pflichtschulen in<br />

Wien vor.<br />

Vor 50 Jahren haben sich in Österreich die Elternvertreter<br />

an Pflichtschulen zu einem überkonfessionellen<br />

und überparteilichen Verband zusammengeschlossen.<br />

Am 9.4.2010 fand im Festsaal des Bundesministeriums<br />

die 50- Jahrfeier statt. Vom Landeselternverband<br />

Vorarlberg waren Hanne Tschann und Monika Hillbrand<br />

als Vorsitzende sowie Birgit Walch und Mag. Klaudia<br />

ein Sonderpreis im Bereich Kreativität, Innovation und<br />

Technologie vergeben.<br />

Der Ausschreibungsfolder sowie weiterführende<br />

Informationen (Teilnahmeformular und Bewerbungsunterlagen)<br />

können unter www.iv-net.at/b2148 heruntergeladen<br />

werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis<br />

30. Juni 2010.<br />

Mag. Michaela Wagner<br />

Industriellenvereinigung<br />

Der Landeselternverband Vorarlberg in Wien<br />

Neue Broschüren für Personen mit Migrationshintergrund<br />

unterstützen bei der Bildungsund<br />

Berufswahl<br />

Im BIFO ist eine neue Broschüre zur Bildungs- und<br />

Berufswahl speziell für Personen mit Migrationshintergrund<br />

erhältlich. Unter dem Titel „Chance Bildung<br />

– Zukunft sichern“ gibt die Publikation einen<br />

Überblick über wichtige Fragen der Berufs- und Bildungswahl.<br />

Sie führt in das österreichische Schulsystem<br />

ein, beschreibt die Lehrlingsausbildung in<br />

Österreich, gibt Bewerbungstipps und thematisiert<br />

den Zugang zum Arbeitsmarkt für Migrantinnen und<br />

Migranten. Wichtige Fragen rund um das Thema<br />

Gobald-Piuk als Geschäftsführerinnen anwesend.<br />

Monika Hillbrand stellte bei der Festveranstaltung<br />

den „Vorarlberger Weg in der Elternarbeit“ mit dem<br />

Landeselternbüro, der Fusionierung der beiden Verbände<br />

und der guten Netzwerke mit dem Land Vorarlberg,<br />

der AK, WK Vorarlberg und verschiedener<br />

anderer Partner vor. Beim Ausklang des Festaktes<br />

konnten Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

aus den Bundesländern geknüpft und vertieft werden.<br />

Monika Hillbrand,<br />

Vorsitzende des Landeselternverbandes<br />

Mehrsprachige Infos zur Bildungs- und<br />

Berufswahl<br />

Selbstständigkeit werden ebenfalls behandelt.<br />

Dazu steht auch ein mehrsprachiges Elternheft zur<br />

Verfügung. Eltern erhalten grundlegende Informationen,<br />

die ihnen helfen sollen, ihre Kinder bei der<br />

Berufs- und Bildungswahl zu unterstützen.<br />

Das Elternheft kann im BIFO in deutscher und<br />

türkischer Sprache, die Broschüre „Chance Bildung<br />

- Zukunft sichern“ in deutscher Sprache unter 0<strong>55</strong>72<br />

31717 oder bifoinfo@bifo.at kostenlos bezogen<br />

werden.<br />

Nicole Bösch, BIFO


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 25<br />

Gemeinsame Tagung für Kindergarten-<br />

und VolksschulleiterInnen<br />

Über 400 Pädagoginnen und Pädagogen aus<br />

Kindergarten und Volksschule trafen sich am 28.<br />

April 2010 in Götzis bei der gemeinsamen<br />

Tagung für Kindergarten- und VolksschulleiterInnen.<br />

Dr. Heinz Zangerle – Psychologe, Psychotherapeut,<br />

Dozent an der PH Tirol sowie Autor von Fachbüchern<br />

– referierte zu diesem Anlass über das<br />

Thema ADHS. Anhand von anschaulichen Bildern<br />

und Beispielen aus der Praxis erklärte er die Hintergründe,<br />

Merkmale und Handlungsmöglichkeiten<br />

dieser Störung.<br />

Anschließend fand ein reger Austausch zwischen<br />

den Pädagoginnen und Pädagogen statt. Ganz im<br />

Sinne des Mottos „von einer Hand in die andere“<br />

wurden neue Verbindungen geknüpft und bestehende<br />

Kooperationen vertieft.<br />

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, allen Verantwortlichen<br />

aus Verwaltung und Politik und allen,<br />

die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen<br />

haben, gebührt ein herzliches Dankeschön!<br />

Margot Thoma, Kindergarteninspektorin<br />

AD(H)S in der Ergotherapie<br />

Felix bleibt im Unterricht nicht bei der Sache,<br />

ist dauernd in Bewegung. Seinen Banknachbar<br />

stört er, weil er andauernd herumzappelt und<br />

dazwischenquatscht. Auch zu Hause gibt es viele<br />

Konflikte, da es ihm schwer fällt, sich an Regeln<br />

zu halten. Andererseits ist Felix ein fröhliches<br />

und sehr einfühlsames Kind. Er ist sehr kontaktfreudig<br />

und hilfsbereit, trotzdem fällt es ihm<br />

schwer, Freunde zu finden.<br />

Immer mehr werden Kinder wie Felix professionell<br />

abgeklärt, weil die Diagnose AD(H)S oft zu<br />

leichtfertig gehandhabt wird. Jedes Kind und jedes<br />

„dieser“ Kinder ist anders und braucht eine individuelle<br />

und interdisziplinäre Unterstützung (Kinderarzt,<br />

psychologische Begleitung der Eltern).<br />

Ergotherapie ist ein möglicher Ansatzpunkt, die<br />

Schwerpunkte liegen in der motorischen Förderung<br />

und in strukturierten Handlungsabläufen, welche das<br />

Kind weder über- noch unterfordern. In der Elternberatung<br />

geht es darum, „Sinn-volle“ Aktivitäten im<br />

Alltag zu finden bzw. den Alltag mit Strukturierungshilfen<br />

zu erleichtern.<br />

Was tun im Unterricht?<br />

• Sitzplatz möglichst vorne neben ruhigerem Kind<br />

• Bewegungsdrang ausgleichen durch<br />

„Hilfsjobs“ (Hefte austeilen, Tafelputzen…)<br />

• einfache und klare Formulierung<br />

von Anweisungen<br />

• Festlegen allgemeingültiger Regeln und soforig<br />

Konsequenzen gegen Störverhalten während<br />

AKTUELLES<br />

des Unterrichts<br />

• Visualisieren von Abläufen (Photos, Zeichnungen,<br />

Symbole)<br />

• rechtzeitige Ankündigung von Änderungen<br />

gewohnter Abläufe<br />

• klare Vorgaben für kritische<br />

Unterrichtsübergänge (z.B. Pausen)<br />

• Vorsicht mit Arbeitsblättern!<br />

Zu viele visuelle Informationen lenken von der<br />

wesentlichen Aufgabe ab.<br />

Hilfe bei den Hausaufgaben<br />

• Führung eines Hausaufgabenheftes,<br />

ggf. Kontrolle durch den Lehrer<br />

• Hausaufgaben in kleine, überschaubare<br />

Einheiten einteilen<br />

• Rücksprache der Lehrperson mit den Eltern über<br />

den zeitlichen Aufwand der Hausaufgaben<br />

Um ihrem „Chaos im Kopf“ und ihrer emotionalen<br />

Labilität entgegenzuwirken, sind die Kinder angewiesen<br />

auf klare Orientierung in der Außenwelt –<br />

durch erwachsene Bezugspersonen, die ihnen<br />

authentisch und eindeutig Resonanz geben. Es gibt<br />

nicht die erfolgversprechende Therapie für Kinder<br />

mit AD(H)S, die entscheidende Hilfe kommt von den<br />

Eltern und einem verständnisvollen Umfeld.<br />

Elisabeth Schelling-Rehm und<br />

Karin Pechhacker,<br />

Landesleitung Ergotherapie<br />

SCHULE HEUTE<br />

Dr. Heinz Zangerle<br />

Landesleitung Ergotherapie<br />

0664 88514853<br />

landesleitung.vlbg@ergoaustria.at<br />

www.ergoaustria.at<br />

25


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 26<br />

SCHULE HEUTE<br />

Gemeinsames Erleben und Entdecken der<br />

Eigenschaften des Wassers<br />

26<br />

EU<br />

„It´s all in a drop“<br />

Europa im Klassenzimmer<br />

Die Freie Montessorischule Altach nimmt teil<br />

am europäischen Schulaustauschprogramm<br />

Comenius. SchülerInnen aus der Türkei, Dänemark,<br />

Estland und Großbritannien waren im<br />

Frühjahr zu Gast in der Freien Montessorischule<br />

Altach. Gemeinsam mit den ausländischen<br />

Gästen erforschten wir in schulumfassenden<br />

Projekttagen verschiedenste Aspekte der lebenswichtigen<br />

Ressource Wasser im ganzen Land.<br />

So bearbeiteten die Jugendlichen Informationen<br />

über die Folgen des globalen Klimawandels bei<br />

einem Besuch der Inatura in Dornbirn. Wasser als<br />

Energieträger wurde eindrucksvoll erfahrbar beim<br />

Besuch der Illwerke und des Kraftwerks Kops II im<br />

Montafon und künstlerisch näherten sich die Jugendlichen<br />

in einem Workshop im Kunsthaus Bregenz<br />

dem Thema. Aber auch sportliche und gesellige<br />

Aspekte waren bei diesem Schulaustauschprojekt<br />

der EU wichtig: Eislaufen und Schifahren, gemeinsame<br />

Essen und Ausflüge ließen Unterschiede verschwinden<br />

und in den vielen Begegnungen konnte<br />

die Idee des Verständnisses der gemeinsamen Verantwortung<br />

für und die Abhängigkeit von einer globalen<br />

Welt grundgelegt werden. Bleibende Eindrücke<br />

und Erfahrungen über die Kultur und das Land Vorarlberg<br />

konnten besonders nachhaltig in den Gastfamilien<br />

gemacht werden.<br />

Das Comeniusprojekt<br />

Das Comenius-Projekt „it’s all in a drop“ wurde 2008<br />

von fünf europäischen <strong>Schule</strong>n, der Blistrup Scole<br />

in Graested (Dänemark), der Glen House Montessori<br />

School in Hebden Bridge (England), der Tallinn<br />

French School in Tallin (Estland), der Ayrancilar Ege-<br />

Kopp IÖO in Torbali (Türkei) und der Freien Montessorischule<br />

Altach (Österreich) entwickelt. Bis Juni<br />

2011 beschäftigen sich die fünf <strong>Schule</strong>n mit der<br />

lebensnotwendigen Ressource Wasser auf unterschiedlichste<br />

Art und Weise (naturwissenschaftlich,<br />

literarisch, kreativ und künstlerisch). Zum Abschluss<br />

Unsere Gäste aus den fünf europäischen Ländern<br />

im Juni 2011 werden die unterschiedlichsten Projekte<br />

der Schüler und Schülerinnen in einer Ausstellung<br />

in Estland zu sehen sein.<br />

„Im Rahmen dieses Comeniusprojektes sollen die<br />

Schülerinnen und Schüler erfahren, dass sie auch<br />

eine Verantwortung als Bürger der Welt für ihre Mitmenschen<br />

und ihre Umwelt haben“, so Projektleiterin<br />

Susanne Krämer-Alge von der Freien Montessorischule<br />

Altach.<br />

Vorarlberger Hilfsprojekt in Tansania<br />

Während des Projektes werden die teilnehmenden<br />

<strong>Schule</strong>n auch verschiedene Fundraising Events<br />

organisieren, um Spenden für den Bau eines Brunnens<br />

in Tansania im Rahmen eines Hilfsprojektes der<br />

Eine Weltgruppe Schlins zu unterstützen. Seit Jahrzehnten<br />

engagieren sich die beiden Brüder Franz<br />

und Johannes Rauch mit ihren Familien und Freunden<br />

in Vorarlberg für Sozialprojekte in Afrika. Als solches<br />

wurde auch die „Eine Weltgruppe Schlins /<br />

Röns“ ins Leben gerufen. 100.000 Menschen in 60<br />

Dörfern im Umkreis von 35 Kilometern in der südtansanischen<br />

Pfarrei Mdabulo dürfen durch die Unterstützung<br />

auf bessere Lebensbedingungen hoffen.<br />

Comenius-Programm<br />

Das Comenius-Programm ist ein 1995 eingerichtetes<br />

Programm der Europäischen Union mit dem Ziel,<br />

die Zusammenarbeit von <strong>Schule</strong>n aller Schulstufen<br />

und Schulformen innerhalb der Europäischen Union<br />

sowie die Mobilität von SchülerInnen und LehrerInnen<br />

zu fördern. Es ist Teil des Sokrates-Programms,<br />

das neben Schulpartnerschaften auch Schul- und<br />

Erwachsenenbildung fördert. Am Comenius-Programm<br />

nehmen <strong>Schule</strong>n teil, die den Europagedanken<br />

fördern wollen. Seit 2007 ist Comenius im neuen<br />

Programm „Lebenslanges Lernen“ der Europäischen<br />

Union integriert.<br />

MMag. Monika Dorner,Thomas Soraperra,<br />

Montessorischule Altach<br />

Vertreter der <strong>Schule</strong>n mit dem Türkischen Konsul und Bgm. Gottfried Brändle


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 27<br />

BRG/BORG Dornbirn-Schoren gewinnt den<br />

„Europtimus 2010“<br />

Für sein Europa-Projekt wurde das BRG/BORG<br />

Dornbirn-Schoren kürzlich aus einer Vielzahl an<br />

Bewerbungen mit dem „Europtimus“-Preis ausgezeichnet.<br />

Eine Abordnung der <strong>Schule</strong> – Schüler/-innen,<br />

Lehrer/-innen und Direktor Norbert<br />

Häfele – ließ es sich natürlich nicht nehmen, bei<br />

der offiziellen Feier am 27. Mai im Haus der Europäischen<br />

Union in Wien dabei zu sein und den<br />

Preis persönlich entgegenzunehmen.<br />

Das Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und<br />

Schülern ein positives Europabild näherzubringen<br />

und sie auf nachhaltige Weise in „ihrem“ Europa geistig<br />

zu beheimaten. Zu Beginn des Schuljahres<br />

2009/10 wurde jeder Klasse ein Land der EU zugelost,<br />

mit dem sie sich ein Jahr lang auf vielfältige Art<br />

und Weise beschäftigten. Darüber hinaus wurden<br />

Vorträge und Workshops organisiert und anerkannte<br />

Europa-Expert/-innen an die <strong>Schule</strong> eingeladen. An<br />

drei Tagen erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />

zudem die Möglichkeit, ihre Projekte der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Als krönender Abschluss findet<br />

am 7. Juli 2010 ein großes Schul- und Europafest<br />

statt. Organisiert wurde das gesamte Projekt von folgenden<br />

Lehrerinnen und Lehrern: Barbara Burtscher,<br />

Willibald Feinig, Rainer Feurstein, Helga Geiger, Markus<br />

Riedmann, Maria Schubert, Harald Stanek und<br />

Gertrud Weiss.<br />

Über den Preis<br />

Der „Europtimus“ wird alle zwei Jahre vom Europäischen<br />

Erzieherbund in Zusammenarbeit mit<br />

dem BMUKK und der Vertretung der Europäischen<br />

Kommission in Österreich ausgeschrieben. Damit<br />

werden Schulprojekte ausgezeichnet, die zur Verwirklichung<br />

der europäischen Idee beitragen und das<br />

gegenseitige Verständnis und Zusammenleben der<br />

Jugend in Europa fördern.<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

Europa Jugendpresse Wettbewerb 2010 und<br />

Wettbewerb der Generaldirektion Haushalt<br />

JugendpresseredakteurInnen im Alter zwischen<br />

15 und 20 Jahren sind dazu eingeladen,<br />

Beiträge zu europabezogenene Themen in einem<br />

Wettbewerb einzureichen!<br />

Ziel des Europa-Jugendwettbewerbs ist es einerseits,<br />

SchülerInnen für europäische Themen zu<br />

sensibilisieren und sie zu ermutigen, als Europa MultiplikatorInnen<br />

zu wirken. Andererseits soll die freiwillige<br />

Tätigkeit der SchülerInnen, die eine<br />

Schülerzeitung betreuen, wertgeschätzt werden<br />

und es sollen andere ermutigt werden, an ihrer<br />

<strong>Schule</strong> eine Schülerzeitung zu gründen. Der Wettbewerb<br />

wird folgende Kategorien umfassen:<br />

• Schüler-, Jugend- und<br />

Jugendvereinszeitungreaktionen<br />

• Einzelbeiträge<br />

• Multimediabeiträge (Video, Audio, Web etc)<br />

Preis: eine Brüsselreise für die GewinnerInnen der<br />

jeweiligen Kategorie, Preisverleihung im Oktober<br />

Einsendeschluss: 16. Juni 2010<br />

Die Generaldirektion Haushalt der Europäischen<br />

Kommission ruft SchülerInnen im Alter<br />

von 15 bis 19 Jahren aus Deutschland und Österreich<br />

auf, sich in Form einer Reportage oder<br />

eines Kurzvideos kritisch mit dem EU-Haushalt<br />

zu beschäftigen.<br />

Dabei können die SchülerInnen beispielsweise von<br />

EU-Projekten aus der eigenen Umgebung berichten.<br />

Die besten Beiträge werden von einer Jury aus<br />

renommierten Print- und FernsehjournalistInnen<br />

ausgewählt, die täglich selbst über EU-Themen<br />

berichten.<br />

Preis: Die GewinnerInnen reisen nach Brüssel und<br />

treffen den EU-Kommissar für Haushalt und Finanzplanung,<br />

Janusz Lewandowski.<br />

Einsendeschluss: 30. Juni 2010<br />

Infos und Bewerbungen:<br />

www.ec.europa.eu/prizes_competitions/index_de.htm<br />

EU SCHULE HEUTE<br />

Europa Jugendpresse<br />

Wettbewerb 2010<br />

Einsendeschluss: 16. Juni 2010<br />

wettbewerb@epress.at.<br />

059950<br />

Wettbewerb der<br />

Generaldirektion Haushalt<br />

Einsendeschluss: 30. Juni 2010<br />

juklita.ratzenberger@ec.europa.eu<br />

01 516 18 324<br />

27


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 28<br />

SCHULE HEUTE<br />

. Blitzlichter aus der Pädagogischen<br />

Hochschule<br />

Vorarlberg<br />

Hochschulbericht 2007/08<br />

Bei einem Pressegespräch am<br />

17. November zogen HochschulratsvorsitzenderLandesrat<br />

Siegi Stemer und Rektor Ivo<br />

Brunner eine positive Bilanz<br />

über das erste Jahr der PH Vorarlberg<br />

und stellten den Hochschulbericht<br />

2007/08 der<br />

Öffentlichkeit vor. Der Hoch-<br />

inatura Dornbirn, Sonderausstellung<br />

Schmetterling – ganz schön flatterhaft<br />

26. März bis 19. September 2010<br />

0<strong>55</strong>72 23235 4720<br />

schulbericht gibt einen Überblick<br />

über die wesentlichen Aufgaben<br />

und Projekte der Pädagogischen<br />

Hochschule im ersten Studienjahr.<br />

Er wurde allen <strong>Schule</strong>n<br />

übermittelt und steht auf<br />

www.ph-vorarlberg.ac.at zum<br />

Download zur Verfügung.<br />

“Was hilft gegen Ausbrennen?”<br />

- Gastvortrag von Prim.<br />

Dr. Albert Lingg<br />

Helfer- und Lehrerberufe sollen<br />

mit am häufigsten zum Burnout<br />

führen. Welche Ursachen dafür<br />

verantwortlich sind, welche Stadien<br />

Betroffene durchlaufen und<br />

was sich dabei im Körper bzw.<br />

im Seelenleben abspielt referierte<br />

Prim. Dr. Albert Lingg,<br />

Chefarzt des Landeskrankenhauses<br />

Rankweil und Leiter der<br />

Abteilung Psychiatrie II, am 21.<br />

November in einem Gastvortrag<br />

an der Pädagogischen Hochschule<br />

Vorarlberg. Die Kernfrage<br />

“Was hilft gegen<br />

Wir bitten um frühzeitige Anmeldung mit<br />

der Bekanntgabe der Kontaktdaten an:<br />

Doris Bischof<br />

0<strong>55</strong>56 701 88206<br />

doris.bischof@illwerke.at<br />

28<br />

AKTUELLES<br />

Alles dreht sich um den Schmetterling in der<br />

inatura Sonderausstellung<br />

Sie sind nicht nur optisch eine Augenweide,<br />

auch ihre Lebensweise fasziniert uns seit Menschengedenken.<br />

Mit über 180.000 Arten aus 127<br />

Familien sind die Schmetterlinge nach den<br />

Käfern die artenreichste Tiergruppe und auf allen<br />

Kontinenten – von der Antarktis einmal abgesehen<br />

– vertreten. Alleine bei uns in Mitteleuropa<br />

gibt es etwa 4.000 Arten. Im Rahmen der interaktiven<br />

Führung erfährt man das Wichtigste über<br />

diese Schönheiten!<br />

Kaum ein anderes Insekt genießt so große Aufmerksamkeit<br />

unter Naturliebhabern und Sammlern<br />

wie die Schmetterlinge. Seit Jahrzehnten wird die-<br />

Die Vorarlberger Illwerke bieten<br />

Sonderaktionen für Schulausflüge an:<br />

Schulpaket I<br />

• Bergfahrt mit der Golmerbahn von Vandans<br />

nach Latschau<br />

• ca. 30-minütige Impulsführung im<br />

Lünerseekraftwerk in Latschau<br />

• Besuch des Waldseilparks-Golm<br />

• Grillparty beim Staubecken Latschau<br />

(für jede/jeden ein Getränk,<br />

1 Paar Grillwürste mit Brot)<br />

• eine Fahrt mit dem Alpine-Coaster-Golm<br />

• kleines Überraschungsgeschenk<br />

Preis: 14,50 Euro<br />

Pro 10 Tickets gibt es 1 GRATIS dazu<br />

Aktionszeitraum: 12. Juni bis 6. Juli 2010 und<br />

13. September bis 15. Oktober 2010,<br />

jeweils Montag bis Freitag<br />

ses bezaubernde Insekt von Mitarbeitern der Naturwissenschaftlichen<br />

Sammlungen erforscht. Die<br />

inatura gewährt nun Einblicke in die eigenen Vorarlberger<br />

Kostbarkeiten und in Schätze anderer<br />

österreichischer Museen.<br />

Und das ist noch lange nicht alles: Verschiedene<br />

Schmetterlingsarten werden den Besuchern um die<br />

Köpfe flattern. Mit ein wenig Glück wohnt man dem<br />

faszinierenden Schauspiel bei, wie sich aus einer<br />

Puppe ein wunderschöner tropischer Schmetterling<br />

entfaltet.<br />

inatura Erlebnis Naturschau GmbH<br />

Energie und Bewegung – ein guter<br />

Schulausflug!<br />

Schulpaket II<br />

• Bergfahrt mit der Golmerbahn von Vandans<br />

nach Grüneck<br />

• Wanderung von Grüneck nach Matschwitz über<br />

„Golmi’s Forschungspfad“<br />

• Fahrt mit der Golmerbahn von<br />

Matschwitz nach Latschau<br />

• ca. 30-minütige Impulsführung im<br />

Lünerseekraftwerk in Latschau<br />

• Grillparty beim Staubecken Latschau<br />

(für jede/jeden ein Getränk,<br />

1 Paar Grillwürste mit Brot)<br />

• eine Fahrt mit dem Alpine-Coaster-Golm<br />

• kleines Überraschungsgeschenk<br />

Preis: 9,50 Euro<br />

Pro 10 Tickets gibt es 1 GRATIS dazu<br />

Aktionszeitraum: 12. Juni bis 6. Juli 2010 und<br />

13. September bis 15. Oktober 2010,<br />

jeweils Montag bis Freitag


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 29<br />

... zum Thema Astronomie<br />

2009 war das Internationale UNO-Jahr der<br />

Astronomie. 400 Jahre Fernrohrbeobachtung<br />

waren der Auslöser dazu. Der Autor konnte bei<br />

seinen Führungen und Vorträgen im Astronomiejahr<br />

– natürlich wetterabhängig – großes bis<br />

sehr großes Interesse der Vorarlberger Bevölkerung<br />

und der Medien feststellen.<br />

Der erste Teil der Umfrage befasste sich mit Wissensfragen.<br />

57% konnten den Begriff Astronomie<br />

richtig erklären. Dabei wurden strenge Maßstäbe<br />

angelegt. Antworten, die zwar richtig waren, aber nur<br />

Teile der Astronomie umfassten (z. B. Mond, Mondlehre)<br />

wurden als falsch gewertet. 15% verwechselten<br />

den Begriff mit Astrologie.<br />

Erstaunlich ist, dass sehr wenige Menschen den<br />

Anlass für das IYA kennen. 70% gaben an, sie hätten<br />

keine Ahnung warum. Nur 12% verbanden das<br />

Astronomiejahr mit Kepler oder Galilei.<br />

Nur 15% wussten, dass die Erde der Sonne im Winter<br />

(auf der Nordhalbkugel) am nächsten kommt.<br />

63% ließen sich vom vermeintlichen Zusammenhang<br />

– Sonnennähe – Hitze – irreführen und antworteten<br />

mit Sommer. Die Frage, ob Menschen vor 40 Jahren<br />

tatsächlich am Mond waren, bejahten 2/3 der<br />

Bevölkerung, 20% verneinten die Frage und 14%<br />

waren unschlüssig. Der nächste Fragenkomplex<br />

befasste sich mit der Attraktivität und der Akzeptanz<br />

der Astronomie. 49% finden die Astronomie interessant<br />

bzw. sehr interessant. 18% interessieren sich<br />

für theoretische Fragen wie z.B. Schwarze Löcher,<br />

33% für die praktische Sternbeobachtung, 24% finden<br />

beides interessant.<br />

Überraschend war auch, dass 45% der Vorarlberger<br />

im Jahreslauf zumindest einmal den Himmel<br />

mit Fernrohr oder zumindest Fernglas betrachten.<br />

40% würden eine öffentliche Sternwarte oder ein<br />

Planetarium zumindest einmal jährlich besuchen.<br />

Zusätzliche 23% würden diese Angebote bei besonderen<br />

Ereignissen wie z. B. Finsternissen annehmen.<br />

Weiters wurde die Bedeutung der Astrologie abgefragt.<br />

Erfreulicherweise wird diese wesentlich geringer<br />

bewertet, als es die mediale Präsenz dieser<br />

Form von Aberglauben erwarten ließe. 28% der<br />

Bevölkerung glaubt, dass ihr Leben von der Stellung<br />

von Sternen und Planeten stark oder sehr stark<br />

beeinflusst wird. 67% beantworten die Frage mit:<br />

wenig oder gar keinem Einfluss. Für 69% sind Horoskope<br />

in Zeitungen und im Radio weniger oder gar<br />

nicht wichtig!<br />

Schließlich wurde die Lichtverschmutzung thematisiert.<br />

58% fühlen sich manchmal oder häufig<br />

durch ein Übermaß an künstlicher Beleuchtung<br />

gestört. Das für Astronomen wichtige Thema wird<br />

also in der Bevölkerung deutlich wahrgenommen.<br />

AKTUELLES SCHULE HEUTE<br />

Dr. Robert Seeberger<br />

Tierschutzunterricht am Bauernhof<br />

Wieder wurden zahlreiche Pädagoginnen<br />

und Pädagogen in die Tierschutzunterlagen von<br />

„Tierschutz macht <strong>Schule</strong>“ eingeführt. Die Projektstelle<br />

für die Mensch-Tier-Beziehung, „tierleben“,<br />

veranstaltete vor kurzem eine von zwei<br />

Lehrerfortbildungen im Frühjahr, diesmal am<br />

BSBZ (Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum)<br />

in Hohenems. Ziel ist die Vermittlung von Sachinformationen<br />

zu den Themen Tierhaltung und<br />

Tierschutz in Verbindung mit Landwirtschaft,<br />

Ernährung und Klimaschutz.<br />

„tierleben“ stellt hierzu kostenlos verschiedene<br />

detaillierte Unterlagen zur Verfügung. Die gut aufbereiteten<br />

Unterrichtsmaterialien über Heimtiere,<br />

Nutztiere oder Wildtiere eignen sich ab der 3. Schulstufe,<br />

können aber auch bereits in der 1. oder 2.<br />

Klasse verwendet werden. Ganz besonders die Themen<br />

Nutztiere und Bauernhof lassen sich sehr gut<br />

miteinander verbinden. Hier ist es uns in Kooperation<br />

mit der Landwirtschaftskammer Vorarlberg gelungen,<br />

ein bislang einzigartiges Programm für Schulkinder<br />

umzusetzen. Zuerst werden Lehrerinnen und Lehrer<br />

gemeinsam mit ihren Schülern „Tierprofis im Unterricht“.<br />

Mit diesem Wissen kann es im Anschluss losgehen<br />

an einen der Erlebnis Bauernhöfe oder<br />

Erlebnis Alpen im Ländle. Diese Höfe sind speziell<br />

auf den Empfang von Schulklassen geschult und<br />

nehmen damit am geförderten Bundesprogramm<br />

„<strong>Schule</strong> am Bauernhof“ teil. Tierschutz lässt sich also<br />

super verbinden mit einer Exkursion auf den Bauernhof<br />

oder einem Wandertag auf eine Alpe.<br />

Ulrike Nuck, Tierleben<br />

Sternführungen mit der mobilen<br />

Sternwarte im Großen Walsertal:<br />

„Die Sonne – ein Stern und ein<br />

Kernreaktor“<br />

Freitag, 16. Juli 2010<br />

Treffpunkt: 15.00 Uhr<br />

Ludescherberg bei Pauline Burtscher<br />

(Bei Schlechtwetter/Vortrag)<br />

„Die Nacht der Wünsche“<br />

Die Perseiden, auch Tränen des Laurentius<br />

genannt, haben ihr Aktivitätsmaximum.<br />

Donnerstag,12. August 2010<br />

Treffpunkt: 20.30 Uhr<br />

Gasthaus Seewaldsee, Fontanella<br />

0<strong>55</strong>50 20360<br />

(Ausweichtermin/Schlechtwetter,<br />

Freitag,13. August 2010)<br />

Sonderfahrt Seewaldseezügle 20.00 Uhr<br />

ab Fontanella Säge, 21.30 Uhr<br />

Referent: Robert Seeberger<br />

„Mondsüchtig“<br />

Freitag, 15. Oktober 2010<br />

Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />

Gasthaus Sonne in Thüringerberg<br />

Referent: Robert Seeberger<br />

www.grosseswalsertal.at/Portals/2/RZ_So<br />

mmerprogramm_2010.pdf<br />

Tierleben<br />

Projektleiterin: Ulrike Nuck<br />

0650 477 1090<br />

office@tierleben.or.at.<br />

www.tierleben.or.at<br />

29


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 30<br />

SCHULE HEUTE KULTUR<br />

30<br />

Im Rahmen des Programms p(ART) ist eine<br />

mehrjährige Kooperation des Gymnasiums Schillerstraße<br />

und des Theaters am Saumarkt entstanden.<br />

„Let´s talk about ... – Dialoge über Kunst,<br />

Kultur, <strong>Schule</strong>, Gesellschaft, Politik zwischen<br />

<strong>Schule</strong> und Kulturinitiative” ist der Titel und das<br />

Motto dieser Partnerschaft.<br />

In einem Wettbewerb erarbeiteten die Schüler und<br />

Schülerinnen der 6.a eine Reihe grafischer Zeichen.<br />

Neues Logo für p.art<br />

3.Preis Martina Politsch 2.Preis Vanessa Madlener<br />

1. Preis Sabine Blenk<br />

9. März bis 3. Oktober 2010<br />

Ganz rein! Jüdische Ritualbäder<br />

Fotografien von Peter Seidel<br />

Das Mikwen-Projekt<br />

Fotografien von Janice Rubin<br />

Texte von Leah Lax<br />

Radio Mikwe<br />

Eine Ausstellung des Jüdischen Museums<br />

Hohenems in Zusammenarbeit mit den<br />

Jüdischen Museen Frankfurt am Main,<br />

Fürth und Wien<br />

Kontakt<br />

Villa Claudia<br />

Bahnhofstraße 6, 6800 Feldkirch<br />

0<strong>55</strong> 22 35 4 65<br />

literatur-vorarlberg@aon.at<br />

www.literatur-vorarlberg.at<br />

Im Feldkircher Theater am Saumarkt fand die Preisverleihung<br />

statt. Sabine Blenk trug für eine Komposition<br />

schwarzer Buchstaben mit ansprechender<br />

Farbgebung den Sieg davon. Der zweite Preis ging<br />

an Vanessa Madlener, der dritte an Martina Politsch,<br />

beide für schlichte, in Schwarz-Weiß gehaltene<br />

Logos, die offenbar in ihrer Eindrücklichkeit die Jury<br />

überzeugten.<br />

Gymnasium Schillerstraße<br />

Ausstellung im Jüdischen Museum<br />

In Hohenems ist das älteste jüdische Ritualbad<br />

in Österreich erhalten. Anlässlich der Restaurierung<br />

dieses Baudenkmals zeigt das Jüdische<br />

Museum Hohenems Einblicke in einen intimen<br />

Bereich jüdischen Lebens, zwischen religiöser<br />

Tradition und weltlichen Aufbrüchen.<br />

Mit der Sonderausstellung „Ganz rein!“ vom 9.<br />

März bis zum 3. Oktober 2010 eröffnet das Museum<br />

eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von<br />

Sexualität und Ehe, Geschlechterrollen und Religion,<br />

mit Vorstellungen von Reinheit und Unreinheit, Fragen<br />

die auch in der Gegenwart Konflikte hervorrufen,<br />

in allen Religionen.<br />

Die Ausstellung geht der historischen Tiefendimension<br />

jener Reinigungsrituale nach, die vom<br />

Judentum bis zum Ritual der Taufe reichen, und the-<br />

Literatur Vorarlberg fördert junge Schreibtalente<br />

Junge Schreibtalente sind herzlich dazu eingeladen,<br />

die Unterstützung, die von „Literatur Vorarlberg<br />

” angeboten wird, anzunehmen.<br />

Literatur Vorarlberg, die Interessensvertretung der<br />

Vorarlberger Autorinnen und Autoren, hat im Frühjahr<br />

matisiert die Renaissance der Mikwe im Zeichen einer<br />

umstrittenen neuen jüdischen Spiritualität.<br />

Architekturstudien europäischer Mikwen des Frankfurter<br />

Fotografen Peter Seidel zeigen die Vielfalt der Bauformen<br />

durch die Jahrhunderte, und das Mikvah- Project<br />

der amerikanischen Künstlerinnen Janice Rubin und<br />

Leah Lax porträtiert Frauen in der Mikwe und ihr sehr<br />

persönliches Verhältnis zu diesem alten Ritual.<br />

Parallel dazu wird Radio Mikwe Hohenems, das<br />

neue Internet-Radio des Jüdischen Museums Hohenems,<br />

diese Auseinandersetzung verbreitern und vielen<br />

Stimmen Ausdruck verleihen. Nehmen Sie daran<br />

teil und besuchen Sie das Jüdische Museum Hohenems.<br />

Birgit Sohler, Jüdisches Museum Hohenems<br />

2009 mit einem mehrjährigen Projekt begonnen, das<br />

sich an junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren<br />

richtet, die gerne schreiben!<br />

Mag. Wolfgang Maurer,<br />

Obmann von Literatur Vorarlberg


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 31<br />

Prof. Franz Hammerer referierte am 26. April<br />

in der Volksschule Wolfurt – Mähdle vor rund 130<br />

Schuldirektor/innen, Vertreter/innen der Schulaufsicht,<br />

Bürgermeister/innen und Gemeindevertreter/innen<br />

zum Thema „Räume bilden –<br />

Anforderungen an eine zukunftsweisende Schularchitektur“.<br />

Kinder und Jugendliche verbringen einen<br />

beträchtlichen Teil ihres Lebens in der <strong>Schule</strong>. Für<br />

viele ist die <strong>Schule</strong> heute sogar der zentrale<br />

Lebensraum. Die Anforderungen an die Qualität von<br />

Schulräumen sind daher stark gestiegen. „<strong>Schule</strong>n<br />

müssen Arbeits- und Lernlandschaften, Orte der<br />

Begegnung, Orte zum Verweilen und vor allem Stätten<br />

sein, an denen Kinder und Jugendliche miteinander<br />

wachsen und Gemeinsinn entfalten können“,<br />

so der Leiter des Zentrums für Grundschulpädagogik<br />

und Grundschuldidaktik an der Kirchlichen<br />

Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.<br />

<strong>Schule</strong> zum Wohlfühlen<br />

Eine wohl durchdachte Schulraumgestaltung trage<br />

wesentlich zu einer positiven Entwicklung der<br />

Schul- und Beziehungskultur bei, so der Experte.<br />

Warum bringen wir den Klassenzimmern nicht<br />

das Fliegen bei und suchen uns neue Räume<br />

zum Lernen und Lehren? Raum als Werkstatt, als<br />

Bühne, als Dorfplatz, als „dritter Pädagoge“: Die<br />

neue <strong>Schule</strong> bringt Farbe und Bewegung in den<br />

Unterricht, setzt auf Zusammenarbeit und Förderung<br />

des Einzelnen, fordert aber auch mehr<br />

Selbstständigkeit. Neue Räume für die <strong>Schule</strong><br />

entstehen jetzt. Wer redet mit, wie sie aussehen<br />

sollen?<br />

Diese Ausstellung regt architektonische Visionen für<br />

die Institution <strong>Schule</strong> an und nicht zuletzt Wünsche<br />

aller an ihren Schulraum, denn: Die <strong>Schule</strong> lebt und<br />

wächst mit den Menschen, die sie benutzen! Mit<br />

einem verrückten Klassenzimmer experimentieren,<br />

eine Zeitreise durch die Geschichte der <strong>Schule</strong><br />

machen, eine <strong>Schule</strong> ohne Klassenzimmer besuchen.<br />

Hier wird vieles auf den Kopf gestellt oder<br />

anders zusammengebaut, um unsere räumlichen<br />

„Räume bilden”<br />

ARCHITEKTUR<br />

Eine entsprechende räumliche Gestaltung sei notwendig,<br />

damit sich Schülerinnen und Schüler aber<br />

auch Lehrerinnen und Lehrer gerne in der <strong>Schule</strong><br />

aufhalten und sich dort wohlfühlen. Gerade die Bildungsziele<br />

und Lehrmethoden haben sich in den vergangenen<br />

Jahren geändert und müssten laut Prof.<br />

Hammerer stärker in die Raumentwicklung einfließen,<br />

was durchaus ohne besondere Mehrkosten<br />

möglich ist. Unterrichten im Team, individuelle Förderung<br />

oder Lernen in Kleingruppen stoßen aber<br />

nicht selten an räumliche Grenzen.<br />

Beispiele in Vorarlberg<br />

Seit Jahren wurden und werden in Vorarlberg viele<br />

<strong>Schule</strong>n unter Berücksichtigung der neuen pädagogischen<br />

Praxis und veränderter gesellschaftlicher<br />

Anforderungen umgebaut bzw. befinden sich in der<br />

Bau- oder Planungsphase. Als eines der Beispiele<br />

für zukunftsweisende Schularchitektur in Vorarlberg<br />

hob Prof. Hammerer insbesondere die Mittelschule<br />

Alberschwende hervor, wo soeben der Umbau für<br />

eine offene Lernlandschaft begonnen hat.<br />

„Fliegende Klassenzimmer”<br />

Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />

Vorstellungen von <strong>Schule</strong> zu öffnen und neue Ideen<br />

zu entwickeln.<br />

Mag. Martina Pfeifer-Steiner<br />

Vorarlberger Architektur Institut<br />

Ausstellung Fliegende Klassenzimmer 9. Juni<br />

bis 10. Juli 2010 im vai Dornbirn<br />

SCHULE HEUTE<br />

Prof. Franz Hammerer<br />

Interessierte Zuhörer<br />

Der ganze Vortrag anzusehen:<br />

www.bildungsland.vorarlberg.at<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Dienstag, 8. Juni 2010, 19:00 Uhr<br />

und eine interaktive Vortragsreise durch<br />

das fliegende Klassenzimmer mit den<br />

Ausstellungsmachern<br />

Pädagogik & Raum<br />

Dienstag, 15. Juni 2010, 17:00 Uhr<br />

ein offenes Dialogforum zum Raum als<br />

„dritter Pädagoge“ mit Fokus Pädagogik<br />

Raum & Pädagogik<br />

Donnerstag, 17. Juni 2010, 17:00 Uhr<br />

ein offenes Dialogforum zum Raum als<br />

„dritter Pädagoge“ mit Fokus Architektur<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mitwoch und Freitag, 14 Uhr bis 18 Uhr<br />

Samstag, 10:00 bis 17:00 Uhr<br />

für Gruppen nach Vereinbarung<br />

Eintritt frei<br />

Anmeldung:<br />

info@v-a-i.at<br />

vai Vorarlberger Architektur Institut<br />

Marktstraße 33, A 6850 Dornbirn<br />

0<strong>55</strong>72 51169<br />

www.v-a-i.at<br />

31


schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 32<br />

SCHULE HEUTE<br />

Termine :<br />

12. bis 16. Juli 2010<br />

BREGENZ<br />

Sportzentrum HS Rieden / Strandbad<br />

SATTEINS<br />

Sporthauptschule / Untere Au<br />

19. bis 23. Juli 2010<br />

FELDKIRCH<br />

Sportzentrum / Reichenfeld / Waldbad<br />

RANKWEIL<br />

Sporthauptschule / West Schwimmbad<br />

Sulz<br />

26. bis 30. Juli 2010<br />

FELDKIRCH<br />

Sportzentrum / Reichenfeld / Waldbad<br />

LUSTENAU<br />

Gymnasium / Parkbad<br />

Kontakt:<br />

Mag. Wolfgang Bauer<br />

bauerwolfgang@gmx.at<br />

TERMINE<br />

ÖKOLOG-Sommerakademie<br />

Die ÖKOLOG-Sommerakademie findet heuer<br />

vom 30. August bis 2. September 2010 in Vorarlberg<br />

statt. Praxisworkshops zeigen, wie das Thema Biodiversität<br />

im Unterricht erlebbar gemacht werden<br />

kann. Exkursionen führen in das Science Center der<br />

inatura in Dornbirn und in den Biosphärenpark Großes<br />

Walsertal. Beispiele energieeffizienter Architektur<br />

stehen ebenfalls auf dem Programm.<br />

Gladiatorenkämpfe, Piratenspiel, Sumo-Ringen,<br />

Zirkuskünste sowie zahlreiche Ballspiele<br />

werden in den Sommerferien bei über 1.200<br />

sportbegeisterten Kindern beim Sportcamp 2010<br />

für tolle Stimmung sorgen.<br />

Kindern Freiraum geben und sie selbst entscheiden<br />

lassen, ist wohl eines der Erfolgsrezepte der<br />

innovativen Camp-Philosophie. Die Kinder können<br />

aus dem sich stündlich ändernden Programm<br />

jeweils aus bis zu acht verschiedenen Angeboten<br />

wählen. Exotisch klingende Spiele wie Speedball,<br />

Prellball, Pushball, Wallball, Bounceball sind ebenso<br />

vertreten wie altbekannte Spiele wie Völkerball, Ping<br />

Pong oder Murmelspiele.<br />

Abenteuer Sportcamp<br />

32 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 27. September 2010<br />

Thema: Das Vorarlberger Bildungshaus – Kontakt: schule.heute@lsr.snv.at<br />

Ort: Stift Viktorsberg<br />

Anmeldeschluss: 7. Juli 2010<br />

(beschränkte TeilnehmerInnenzahl!)<br />

Teilnahmekosten: Tagungspauschale (Teilnahme<br />

am Programm, Jausen, Exkursionen, Busspesen)<br />

EUR 40,- / Person für den gesamten Zeitraum<br />

Anmeldung: Anmeldeformulare finden Sie auf<br />

www.oekolog.at<br />

Weiters stehen alle klassischen Ballspiele, Abenteuerturnen,<br />

Lauf- und Geländespiele oder Kletterangebote<br />

wie das spektakuläre Kistenklettern zur<br />

Auswahl. Zahlreiche weitere Highlights wie etwa Kikkboard<br />

fahren oder Fallschirmspiele runden das breit<br />

gestreute Programm des großen Gesundheits- und<br />

Bewegungscamps ab.<br />

Das Abenteuer Sportcamp findet jeweils von Montag<br />

bis Freitag von 9.30 bis 16.30 Uhr in Bregenz,<br />

Feldkirch, Satteins, Lustenau und Rankweil statt.<br />

Anmeldungen sind online unter www.summercamp.at.<br />

Mag. Wolfgang Bauer

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