Schule Heute 55
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schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 25.05.2010 22:23 Uhr Seite 1<br />
SCHULE HEUTE<br />
Zeitschrift des<br />
Landesschulrats<br />
für Vorarlberg<br />
AUSGABE <strong>55</strong><br />
JUNI 2010<br />
„SO EIN THEATER“<br />
KREATIVITÄT IN DER SCHULE
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 2<br />
SCHULE HEUTE AUF EIN WORT<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Auf ein Wort 2<br />
Zum Schwerpunkt 3<br />
Interview mit Alexander Kubelka 4<br />
Theaterpädagogik am VLT 5<br />
Theater kann mehr 6<br />
Theater in der <strong>Schule</strong> 7<br />
Macht/<strong>Schule</strong>/Theater 8<br />
Theater für junge Leute in Vorarlberg 9<br />
20 Jahre LZH 10<br />
Lina und das verlorene Wort 10<br />
„Wecken, was in ihnen steckt“ 11<br />
Internationales Theaterexperiment 12<br />
Theatergruppe Mäder 13<br />
Theaterarbeit HTL Bregenz 13<br />
Verkehrserziehung 14<br />
Auszeichnungen:<br />
Lateingruppe BORG Egg 15<br />
„Kinderrechte“ VS Tschagguns 15<br />
HPSZ Vandans 16<br />
Landesmeisterschaft Holztechnik 16<br />
Tischler? Trophy! 17<br />
Vorsorgepreis 2010 17<br />
Fremdsprachenwettbewerb 18<br />
„Agent economy“ 19<br />
Europa Quiz 19<br />
“Digital day” 19<br />
Begabtenförderung:<br />
Chinesischkurs 20<br />
5. Vorarlberger Sommerakademie 20<br />
„Motivation als Motor“ 21<br />
ECHA – Diplomverleihung 21<br />
Befindlichkeitsstudie 22<br />
Aktuelles:<br />
IV Teacher´s Award 2010 24<br />
Landeselternverband 24<br />
Mehrsprachige Infos 24<br />
Tagung Kiga und VS-LeiterInnen 25<br />
AD(H)S in der Ergotherapie 25<br />
„It´s all in a drop“ 26<br />
„Europtimus 2010” 27<br />
Jugendpresse Wettbewerb 2010 27<br />
Inatura Sonderausstellung 28<br />
„Energie und Bewegung“ 28<br />
Astronomie 29<br />
Tierschutzunterricht 29<br />
Neues Logo für p.art 30<br />
Jüdisches Museum 30<br />
Literatur Vorarlberg 30<br />
Architektur 31<br />
Termine 32<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Auf ein Wort 2<br />
Zum Schwerpunkt<br />
Mehrsprachigkeit 3<br />
Multikompetenzansätze<br />
3<br />
„Sprache(n) lernen an den Vor arl-<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Landesschulrat für Vorarlberg<br />
Bahnhofstr.12, 6900 Bregenz<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
MMag.Birgit Sprenger<br />
E-mail: schule.heute@lsr-vbg.gv.at<br />
Herausgegeben mit Unterstützung der<br />
Vorarlberger Landesregierung<br />
Druck: Hugo Mayer, 6850 Dornbirn<br />
Verlagspostamt: 6900 Bregenz<br />
Erscheinungsort: 6900 Bregenz<br />
Titelfoto: „Siebtens: Stiehl ein bisschen<br />
weniger”, Schultheater Egg<br />
2<br />
In uns allen steckt ein kreativer Geist!<br />
Ob Schülerinnen und Schüler Theaterstücke<br />
besuchen, selbst Theater spielen, Künstlerinnen<br />
und Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />
schauen oder das Theater gar selbst an die<br />
<strong>Schule</strong> kommt – die Möglichkeiten zur Vernetzung<br />
von <strong>Schule</strong> und Theater sind vielfältig.<br />
Vor allem das eigene Erleben des Theaterspiels<br />
fördert und fordert die jungen Mitwirkenden in all<br />
ihren Sinnen: Koordination und Körperbeherrschung,<br />
eigene Grenzen erfahren, Austausch mit<br />
anderen, Emotionen darstellen, Sozialkompetenz im<br />
Zusammenspiel mit anderen – all das schafft nur das<br />
kreative Tun!<br />
Vor dem Hintergrund, dass die „Neuen Medien“<br />
dem traditionellen Unterhaltungsgenre Theater<br />
scheinbar immer mehr den Rang ablaufen, stellt<br />
diese Ausgabe sehr deutlich unter Beweis, wie<br />
umfangreich und breit gefächert das Angebot an<br />
Schultheater in Vorarlberg ist.<br />
Diese schöpferische Kraft beruht in großem<br />
Maße auf dem Engagement der Vorarlberger Theaterszene.<br />
Die Kulturschaffenden in unserem Land<br />
nehmen ihren Bildungsauftrag sehr ernst und tragen<br />
die Lust am Theater bis in die <strong>Schule</strong> hinein. Diese<br />
Leidenschaft ist auch Grund dafür, dass immer wieder<br />
große Produktionen aus der Zusammenarbeit<br />
von <strong>Schule</strong> und professionellem Theater entstehen.<br />
Die Entfaltung des kreativen Geistes in unseren<br />
Kindern und Jugendlichen wäre aber erst recht nicht<br />
möglich ohne die tolle Arbeit der Lehrpersonen.<br />
Sie animieren die jungen Leute dazu, ihr künstlerisches<br />
Potenzial zu erkennen, es auszuschöpfen<br />
und einem größeren Publikum zugänglich zu<br />
machen. Sie üben und wiederholen Szenen immer<br />
und immerwieder, damit am Tag X alles perfekt<br />
klappt. Sie wollen ihren Schützlingen die Freude am<br />
Darstellen vermitteln und so das ganzheitliche Lernen<br />
in die Tat umsetzen.<br />
Ich danke Ihnen allen dafür, dass Sie unermüdlich<br />
daran arbeiten, die kreative Begeisterung in den<br />
Schülerinnen und Schülern zu wecken.<br />
Landesrat Mag. Siegi Stemer<br />
Amtsführender Präsident des Landesschulrats
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 3<br />
Schultheater hat Geschichte!<br />
Ja, <strong>Schule</strong> ist eine Theaterbühne! Wir spielen<br />
unsere Rollen, sind LehrerInnen, sind SchülerInnen.<br />
Wir inszenieren uns und unsere Welt. Wir<br />
treten auf, wir stellen uns und etwas dar, in vielen<br />
Variationen und Situationen. <strong>Schule</strong> weiß das,<br />
ist nicht nur selber Bühne, sondern nutzt die<br />
Gelegenheit zum Spielen. Schultheater hat eine<br />
lange Geschichte!<br />
Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist die Entstehung<br />
eines humanistisch geprägten Schultheaters zu<br />
beobachten. Im Vordergrund standen die Beredtsamkeit<br />
und der sichere Auftritt vor dem Publikum.<br />
Stücke des als unmoralisch geltenden römischen<br />
Komödiendichters Terenz wurden wegen der vorteilhaften,<br />
weil abschreckenden Wirkung auf die Zöglinge<br />
gerne aufgeführt.<br />
Über das römische Theater hinaus entwickelte<br />
sich ein eigenständiges deutsches Schuldrama, in<br />
dem alt- und neutestamentliche Parabeln die hauptsächliche<br />
Stoffgrundlage waren.<br />
Gegen Mitte des 16. Jahrhundert entstand das<br />
katholische Jesuitendrama mit einer stark seelsorgerischen<br />
Wirkungsabsicht.<br />
Das Schuldrama des 17. Jahrhunderts forciert<br />
künstlerische Ausdrucksformen, so auch die Körpersprache.<br />
Der Gelehrte Comenius sah im Schulspiel<br />
eine zentrale Möglichkeit des Unterrichtens.<br />
Im 18. Jahrhundert erfuhren die Schulbühnen eine<br />
große Konkurrenz durch die Wanderbühnen. Die Versuche<br />
der Anpassung an die populären Wanderbühnen<br />
bewirkten Aufführungsverbote für die<br />
Schulbühnen. Der Theaterreformer Gottsched<br />
wiederum trat für eine Stärkung des schulischen<br />
Theaterspiels mit erzieherischer Wirkung ein. Das<br />
Schultheater bekam im Sinne der Aufklärung einen<br />
moralisch pädagogischen Auftrag.<br />
Das Schultheater büßte im Lauf des 19. Jahrhunderts<br />
seine Bedeutung ein, wohl deshalb, weil<br />
es zu wenig Unterhaltung bot.<br />
Das 20. Jahrhundert brachte zunächst ein Wiederaufblühen<br />
des Schultheaters. Bertolt Brechts Überlegungen<br />
zum Lehrstück gehen davon aus, dass<br />
sich die Darsteller durch das Spiel selber erziehen,<br />
dass sich die Dichtung im Spiel weiterentwickelt,<br />
dass ein Erprobungsraum für die herrschenden<br />
gesellschaftlichen Verhältnisse und damit eine<br />
Veränderung der Gesellschaft selbst möglich wird.<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
Reformpädagogik und Jugendbewegung nahmen<br />
in den 30er Jahren ein jähes Ende. Das nunmehr<br />
von der Hitlerjugend praktizierte Laientheater diente<br />
der Ideologie und Propaganda.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich das darstellende<br />
Spiel zum generellen Bildungsprinzip. Es<br />
ging nun vornehmlich darum, die Kinder und<br />
Jugendlichen möglichst weitgehend in den theatralen<br />
Produktionsprozess einzubinden. Dem Missbrauch<br />
des Schulspiels als Beiwerk bei schulischen<br />
Veranstaltungen stand man ablehnend gegenüber.<br />
Seit den 80er Jahren findet sich ein Schultheater,<br />
das gewaltpräventiv wirken und einen Beitrag zur<br />
Friedensarbeit leisten will. Für die letzten Jahre kann<br />
festgehalten werden, dass sich in den <strong>Schule</strong>n eine<br />
enorme Vielfalt an Genres, Spiel– und Arbeitsformen<br />
entwickelt hat. Vom klassischen Schultheater über<br />
Musiktheater, Körpertheater, Masken– und Figurentheater<br />
bis hin zu völlig selbstständig erarbeiteten<br />
Eigenproduktionen bildete sich ein breites<br />
Spektrum darstellender Kunst. Als besondere Potentiale<br />
des Faches rücken die Förderung der Ich-Kompetenzen,<br />
der Sozialkompetenzen, der Methodenkompetenzen<br />
und der ästhetischen Kompetenzen ins<br />
Zentrum.<br />
In der Schulpraxis in Vorarlberg finden sich seit<br />
längerem Anzeichen einer kräftigen Wiederbelebung:<br />
Ariel Lang mit dem Schultheater Egg, <strong>Schule</strong><br />
Macht Theater als Initiative des BMUKK, Angebote<br />
der PH Vorarlberg ... Hartmut von Hentig hat formuliert,<br />
dass Theater eine Grundform der Weltaneignung<br />
ist. So sollte keine <strong>Schule</strong> mehr ohne<br />
Theater denkbar sein und theatrale Bildung zum elementaren<br />
Kanon für alle SchülerInnen zählen.<br />
MMag. Birgit Sprenger, LSR<br />
Literaturempfehlungen<br />
Liebau, Eckart u. a. (Hg):<br />
Grundrisse des Schultheaters, Weinheim,<br />
München 2005<br />
Czerny, Gabriel:<br />
Theaterpädagogik, Augsburg 2004<br />
Hoffmann, Christel; Israel, Annett:<br />
Theater spielen mit Kindern und Jugendlichen,<br />
Weinheim, München 2008<br />
SCHULE HEUTE<br />
Begeisterndes Jugendtheater in Egg<br />
Dario Fo: „Siebtens: Stiehl ein bisschen<br />
weniger”<br />
Inszenierung<br />
Prof. Ariel Lang, Schultheater Egg<br />
Auszug aus einem Vortrag von Frau<br />
Univ.Prof. Dr Ulrike Jessner im Rahmen<br />
der Enquete<br />
“Fremdsprachenlernen in<br />
Vorarlberg ”<br />
Diese fand am 25.September 2008 in<br />
Feldkirch statt., veranstaltet vom Vorarlberger<br />
Landesverband der<br />
Elternvereine an Pflichtschulen,<br />
vom Landesverband der Elternvereine<br />
an mittleren und höheren<br />
<strong>Schule</strong>n Vorarlbergs und dem LSR<br />
3
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 4<br />
SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />
Alexander Kubelka<br />
Intendant am Vorarlberger Landestheater<br />
Regisseur im Bereich Schauspiel und<br />
Musiktheater, u.a. Düsseldorfer<br />
Schauspielhaus, Volkstheater Wien,<br />
Schauspielhaus Graz, Theater Basel,<br />
Theater der Stadt Heidelberg,<br />
Stadttheater Klagenfurt,<br />
Wien Museumsquartier / Mozartjahr ...<br />
Gastprofessur am Max-Reinhardt Seminar.<br />
Preise und Auszeichnungen<br />
Karl Skraup Preis, Landespreis zur<br />
Förderung dramatischer Kunst und<br />
“Publikumserfolg des Jahres”<br />
im Düsseldorfer Schauspielhaus.<br />
Theatergründung K.L.A.S. auf<br />
der Heunburg. Produzierte zahlreiche<br />
Theaterprojekte im öffentlichen Raum.<br />
4<br />
„Wir wollen die Jugend ins Theater holen!“<br />
Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Theaterarbeit<br />
für junge Leute?<br />
Mein Ziel ist es, dass jeder Schüler, jede Schülerin<br />
und jede/r Auszubildende einmal in seinem Leben<br />
im Landestheater gewesen ist! Aber da sind wir nicht<br />
weit entfernt. Ich habe festgestellt, dass die Jugendlichen<br />
sehr reges Interesse zeigen! Wir haben mehr<br />
Anmeldungen für den Theaterclub, als wir Mitglieder<br />
aufnehmen können. Es ist unser erklärtes Ziel, eine<br />
Veranstaltung im Jahr auf der großen Bühne zu präsentieren,<br />
dort großes Theater speziell für Jugendliche<br />
anzubieten. „THAT FACE“ ist eine solche<br />
Produktion. Wir wollen neben dem Weihnachtsmärchen<br />
eine Produktion speziell für Jugendliche im Haus<br />
anbieten, die über den freien Verkauf zugänglich ist.<br />
Der erste Versuchsballon ist „THAT FACE“…<br />
Ist da eine Sorge herauszuhören?<br />
Ein wenig, ja. Der Austausch zwischen den Lehrerinnen<br />
und Lehrern und dem Vorarlberger Landestheater<br />
könnte besser funktionieren. Es ist mir sehr<br />
wichtig, die Lehrerinnen und Lehrer zu erreichen,<br />
unsere Planungen nach den <strong>Schule</strong>n zu richten, übers<br />
Jahr uns den <strong>Schule</strong>n anzupassen. Wir wollen die<br />
<strong>Schule</strong>n fragen, was sie von uns brauchen. Wir wollen<br />
Material zur Verfügung stellen. So kann man beispielsweise<br />
bei der aktuellen Inszenierung von<br />
„THAT FACE“ den englischen Originaltext für den Englischunterricht<br />
verwenden. Jugendliche sind hellauf<br />
begeistert von dem Stück. Es gibt auch das Angebot<br />
der Nachbereitung durch unsere TheaterpädagogInnen.<br />
Wir haben großes Interesse daran, einen<br />
Dialog zu führen.<br />
Wie sieht die ideale Vorbereitung auf einen<br />
Theaterbesuch aus?<br />
Wenn sich die LehrerInnen mit den SchülerInnen<br />
optimal auf ein Stück vorbereiten wollen, dann<br />
macht es Sinn, sich mit dem Chefdramaturgen<br />
zusammenzusetzen, das Stück durchzuarbeiten,<br />
bevor man in die Aufführung geht. Vorher über das<br />
Stück zu reden, schärft den Blick und schafft Verständnis.<br />
Auch die Nachbereitung ist wichtig. Wir<br />
geben außerdem gerne im Vorfeld Projektmappen für<br />
alle Stücke aus, die von Schulseite völlig unbürokratisch<br />
angefordert werden können.<br />
Wie machen wir Lehrer und Lehrerinnen Theater<br />
in der <strong>Schule</strong> schmackhaft?<br />
Es ist sicherlich wertvoll, ein Stück mit verteilten<br />
Rollen lesen zu lassen. Zugegebenermaßen sind<br />
geschlossene Stücke leichter lesbar als modernes<br />
Theater. Es ist sicherlich für die SchülerInnen ein-<br />
facher, wenn sich die Geschichte während des<br />
Lesens erschließt. Reizvoll ist es auch, Einzelszenen<br />
herauszunehmen und mit verteilten Rollen zu lesen.<br />
Kommt das Vorarlberger Landestheater auch in<br />
die <strong>Schule</strong>n?<br />
Mit unaufwändigen Produktionen kann man gut auf<br />
Gastspieltournee gehen. Das Klassenzimmertheater<br />
wird gut angenommen, im Moment ist es die Produktion<br />
„Die Duftsammlerin“. Im Oktober ist ein weiteres<br />
Stück geplant.<br />
Wenn Schüler und Schülerinnen sich nicht so fürs<br />
Theater interessieren, wie wir das gerne hätten,<br />
woran liegt das?<br />
Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie von<br />
klein auf keinen Kontakt zum Theater hatten. Es liegt<br />
auch daran, dass man nicht geprüft hat, ob die<br />
Geschichten, die man Kindern und Jugendlichen vorschlägt,<br />
sie interessieren. Jugendliche wollen gefragt<br />
werden, ob sie Interesse an der Materie haben. Theater<br />
steht bei Jugendlichen im Ruf langweilig zu sein,<br />
veraltet. Dem muss man ein Angebot entgegenstellen,<br />
das sie packt. Oft fehlt auch das Verständnis fürs<br />
Theater als eigene Kunstgattung, als eigenes Metier.<br />
Ich glaube, mit „THAT FACE“ ist es uns gelungen, die<br />
jungen Leute zu erreichen.<br />
Was ist zu tun, wenn sich ein Theaterstück den<br />
Schülerinnen und Schülern nicht erschließt?<br />
Da wäre es sinnvoll, ein Angebot zur Nachbereitung<br />
anzunehmen. Es ist für die SchülerInnen wichtig,<br />
zu erfahren, warum der Regisseur die Szene so<br />
und nicht anders aufgelöst hat. Aus solchen Erfahrungen<br />
haben wir gelernt. Bei „THAT FACE“ gibt es ein<br />
offensives Angebot! Die Kommunikation zwischen<br />
Theatermachern und LehrerInnen muss funktionieren.<br />
Wie stehen Sie zum Schultheater?<br />
Grundsätzlich finde ich Schultheater immer gut. Es<br />
ist zu begrüßen. Es gibt sehr wohl Unterschiede dahingehend,<br />
wer umsetzt, wer verantwortlich ist für die<br />
Theaterarbeit an der <strong>Schule</strong>. In dem Zusammenhang<br />
möchte ich darauf hinweisen, dass wir jede Kontaktaufnahme<br />
von Seiten der Lehrerinnen und Lehrer, von<br />
Direktorinnen und Direktoren, von Elternvereinen freudigst<br />
annehmen und gerne unterstützend tätig werden!<br />
Uns sind die Schülerinnen und Schüler ein<br />
großes Anliegen und wir werden gerne versuchen,<br />
alles möglich zu machen, um junge Leute ins Theater<br />
zu holen und sie für ein Stück zu begeistern!<br />
Das Interview führte Birgit Sprenger
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 5<br />
Theaterpädagogik am Landestheater bietet<br />
Kunstvermittlung für große und kleine Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer,Theaterstücke und Spielangebote.<br />
Theater zu erleben und Theater zu spielen sind für<br />
Kinder und Jugendliche essentielle Erfahrungen in<br />
ihrer Aneignung von Welt. Sie können an der Erlebniswelt<br />
anderer Menschen teilhaben, sich darüber<br />
freuen, darüber entsetzen und davon lernen.<br />
Wir arbeiten vorwiegend mit Schulklassen, wir<br />
laden in das Theater ein oder kommen in die <strong>Schule</strong>.<br />
Neben dem inhaltlichen Verständnis ist uns der<br />
Zugang zum ästhetischen Medium Theater ein Anliegen.<br />
Für alle Klassenzimmerstücke gilt: Vor- und Nachbereitung<br />
durch die Theaterpädagogik vertiefen das<br />
Theatererlebnis.<br />
Klassenzimmer-Theater<br />
Mit dem Stück „Klamms Krieg” kommen wir auch an<br />
die <strong>Schule</strong>n, direkt ins Klassenzimmer und bieten Theater<br />
vor Ort! Für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren<br />
planen wir, zusätzlich das Stück „Spatz Fritz” von<br />
Rudolf Herfurtner als mobile Produktion fürs Klassenzimmer<br />
aufzuführen.<br />
Hausführungen<br />
Hinter die Kulissen blicken, technische Details der<br />
Bühne sehen und die Abläufe eines Theaterabends<br />
erfahren sowie die Berufe am Theater kennen lernen<br />
– diese Möglichkeiten bieten wir im Rahmen einer<br />
Führung durch das Vorarlberger Landestheater.<br />
Probenbesuche<br />
THAT FACE-SZENEN EINER FAMILIE<br />
POLLY STENHAM<br />
Österreichische Erstaufführung<br />
Schauspiel ab 14 Jahren<br />
Grosses Haus, Vorstellungen im Juni:<br />
09/06, 13/06, 15/06, 18/06,19/06,<br />
08/06/ Lustenau<br />
Eine emotionsgeladene Momentaufnahme<br />
einer zersplitterten mittelständischen Familie,<br />
in der sich traditionelle Rollenbilder<br />
und die Grenzen zwischen richtig und falsch<br />
aufzulösen beginnen.<br />
Theaterpädagogik<br />
am Vorarlberger Landestheater<br />
„SO EIN THEATER!” SCHULE HEUTE<br />
Wie arbeiten SchauspielerInnen und Regie zusammen,<br />
um sich über einen Text zu verständigen und<br />
eine Szene zu entwickeln? Wie entstehen emotionale<br />
Bilder? Ein Einblick in künstlerisches Arbeiten, der sich<br />
ideal mit einer Hausführung kombinieren lässt.<br />
Materialmappen<br />
Zu jeder Inszenierung entwickeln wir Materialmappen<br />
und schicken sie bei Interesse gerne zu. Die Mappen<br />
enthalten Informationen über das Stück, den Autor/die<br />
Autorin und die Inszenierung, Anregungen zu theaterpraktischen<br />
Übungen und zur Vorbereitung in der<br />
Schulklasse.<br />
Thematische Workshops zu Inszenierungen<br />
Nach dem Besuch einer Vorstellung kommen wir zur<br />
Nachbereitung in die Schulklasse und arbeiten theoretisch<br />
und praktisch zu den Inhalten und zur Ästhetik<br />
eines Stückes.<br />
Schultheater-Coaching<br />
Wir betreuen und begleiten Ihr Theaterprojekt an der<br />
<strong>Schule</strong>. Wir geben Ihnen Tipps und Anregungen, übernehmen<br />
einzelne Theaterstunden und unterstützen<br />
Sie so schrittweise in Ihrem Projekt.<br />
Lehrerfortbildung<br />
In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule<br />
Vorarlberg bieten wir Workshops zum Theaterspielen<br />
in der <strong>Schule</strong> und zum Verständnis<br />
professionellen Theaterschaffens an. Die Termine sind<br />
den Programmen der PH zu entnehmen.<br />
Nina Kogler, Vorarlberger Landestheater<br />
Vorarlberger Landestheater<br />
Seestraße 2, 6900 Bregenz<br />
0<strong>55</strong>74 428 70 618<br />
www.landestheater.org<br />
Für Buchungen wenden Sie sich bitte an:<br />
Theaterpädagogik Theater kann mehr<br />
0<strong>55</strong>74 42870-618<br />
0664 62 <strong>55</strong> 093<br />
nina.kogler@landestheater.org<br />
5
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 6<br />
SCHULE HEUTE<br />
„Das lebende Museum”, BG Blumenstraße<br />
„Splitter”, HAK Bludenz 2009<br />
6<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
walk-tanztheater.com bietet ein hochwertiges,<br />
künstlerisches Angebot für Theaterprojekte an der<br />
<strong>Schule</strong>. Als professionelle freie Theatergruppe bietet<br />
walk-tanztheater.com verschiedene Möglichkeiten,<br />
mit neuesten Theaterformen aktiv in Kontakt<br />
zu kommen in Workshops, längeren Schulprojekten<br />
und Einladungen zu Aufführungen.<br />
Kunst und besonders Theaterkunst, die den<br />
Menschen und sein Tun und seine Erfahrung in den<br />
Mittelpunkt stellt, leisten einen wichtigen Beitrag zur<br />
persönlichen Bildung und zum differenzierten Weltverständnis.<br />
Theaterspielen kann Freiräume öffnen,<br />
in denen sich Kinder und Jugendliche neu erproben<br />
können, ihre kommunikativen und emotionalen<br />
Fähigkeiten erkunden und entwickeln und gleichzeitig<br />
Diskurs und Willensstärke erleben können.<br />
Theaterpädagogische Projekte können sich einem<br />
bestimmten Thema widmen, ein eigenes Theaterstück<br />
entwickeln, die Entstehung eines Stückes an<br />
der <strong>Schule</strong> begleiten oder auch methodische<br />
Anstöße für den Alltag in der <strong>Schule</strong> geben.<br />
Beispiele für Projekte im Bereich <strong>Schule</strong>/Bildung<br />
NEXT LEVEL – ein Theaterstück zum Thema<br />
„Gewalt und Alltagsrassismus“, im Auftrag des<br />
Bundesministeriums, umgesetzt mit SchülerInnen<br />
des BORG-Dornbirn/Schoren, der Polytechnischen<br />
<strong>Schule</strong> Dornbirn und der Fachschule für wirtschaftliche<br />
Berufe in Dornbirn. Das Projekt dauerte insgesamt<br />
sechs Monate und wurde professionell mit<br />
Schreibwerkstatt, Bühnenbild, Technik, Maske,<br />
Kostümen und Choreographie umgesetzt.<br />
pART – ein Projekt von „Artenne Nenzing“ und<br />
Handelsakademie Feldkirch als Weiterführung eines<br />
Pilotprojektes „Theater sehen/verstehen/spielen“<br />
Theater kann mehr<br />
„ next level”, BORG Schoren,<br />
Poly Dornbirn, FW Dornbirn pART, HAK Feldkirch<br />
aus 2008/09. Eine Schulklasse wurde ein ganzes<br />
Jahr kontinuierlich an professionelles Theater herangeführt<br />
(Kooperation Landestheater und HAK-<br />
Feldkirch) und wird jetzt ein breites Spektrum von<br />
kulturellen Institutionen bis 2011 kennenlernen. Performativ<br />
wird dieses Projekt begleitet, Ende 2011<br />
werden die erarbeiteten Themen als Theaterstück<br />
an der HAK umgesetzt.<br />
DAS LEBENDE MUSEUM – ein kleineres Theaterprojekt<br />
an der Schnittstelle von Bildender Kunst<br />
und Theater am BG-Bregenz/Blumenstraße, das die<br />
Auseinandersetzung von SchülerInnen mit einem<br />
Werk der Bildenden Kunst als theatrale Installation<br />
wiedergab. Die MuseumsbesucherInnen wurden in<br />
ein lebendes Museum geladen und sahen Geschichten<br />
zu den einzelnen Kunstwerken, geführt von<br />
Museumsführern. Alle Texte und Abläufe wurden aus<br />
Ideen der Kinder zusammengestellt.<br />
KULTURALITÄT und INTERKULTURALITÄT –<br />
ein länger angelegtes Projekt des BG-Bregenz-Blumenstraße,<br />
das Erfahrungen aus der eigenen und<br />
mit fremden Kulturen erforscht, beschreibt und dann<br />
in theatrale Szenen umsetzt. Das Stück „Wir erforschen<br />
unsere Herkunft. Auf der Suche nach meinen<br />
Wurzeln“ wird am 17. und 18. Juni im Theater<br />
„Kosmos“ aufgeführt.<br />
Das Team von walk-tanztheater.com umfasst Theaterpädagoginnen,<br />
Schauspieler, Bildbearbeiter,<br />
Ausstatterin, Regisseure, Dramaturgin und eine<br />
Technikfirma. Professionelle Inszenierungen im<br />
sozialen Kontext wie „Mädchen mit Schwefelhölzern<br />
2008“ oder aktuell „FREMDENZIMMER“ werden jä<br />
hrlich erarbeitet.<br />
Workshops, Lehrerausbildung, Lehrerfortbildung,<br />
Theatercoaching, Kulturvermittlung, Kurse, kleinere<br />
Theaterprojekte, größere Inszenierungen mit<br />
Jugendlichen sowie Einblicke in professionelles Theaterschaffen<br />
durch Probenbesuche sind die Angebote<br />
an <strong>Schule</strong>n.<br />
Brigitte Walk, walk-tanztheater.com
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 7<br />
<strong>Schule</strong> kann mehr, unter diesem Titel veröffentlichte<br />
Enja Riegel, ehemals Direktorin der<br />
Helene Lange <strong>Schule</strong> ihr neustes Buch, in dem<br />
sie auch auf die ungeheure Wirkung des Theaters<br />
auf die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen<br />
und Schüler hinweist. Mit Kreativität,<br />
innovativen Methoden und Durchsetzungsvermögen<br />
hat sie maßgeblich dazu beigetragen,<br />
kulturelle Bildung in ihrer <strong>Schule</strong> zu etablieren.<br />
Theaterspielen an der <strong>Schule</strong> ist ihrer Meinung<br />
nach etwas vom Wichtigsten, weil es ganz viele<br />
Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen herausfordert.<br />
„Theater ist eines der ernsthaftesten<br />
Dinge überhaupt, die man machen kann.“<br />
In vielen Bundesländern der Bundesrepublik<br />
Deutschland, in Skandinavien, Kanada usw. ist „Theater“<br />
oder „Darstellendes Spiel“ seit Jahren als reguläres<br />
Schulfach eingeführt. Mittlerweile können fast<br />
überall auch Abiturprüfungen in „Darstellendem Spiel“<br />
abgelegt werden.<br />
Im Theater erwerben Schüler Kompetenzen in<br />
unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen. Die<br />
moderne Theaterpädagogik geht davon aus, dass<br />
Menschen, die Theater spielen, ihre eigene Lebenssituation,<br />
ihr Verhalten und ihre gesellschaftlichen<br />
Rollen in der Auseinandersetzung mit fremden Rollen<br />
spielerisch reflektieren. Selbstausdruck, Entwicklung<br />
von Wahrnehmungsfähigkeit und<br />
Selbstbewusstsein, Gruppenprozesse und Kooperationsvermögen<br />
haben im Theater entscheidende<br />
Bedeutung. Drama- und theaterpädagogische<br />
Methoden tragen zur Bewältigung der Herausforderungen<br />
im täglichen Leben bei, in der <strong>Schule</strong>, im<br />
Beruf und auch in der Familie.<br />
Seit Jahren sind auch in Österreich Bestrebungen<br />
im Gange, „Schulspiel“ bzw. „Theater“ an der<br />
<strong>Schule</strong> zu etablieren. Von diesem Ziel – nämlich The-<br />
Theater in der <strong>Schule</strong><br />
Theaterproduktion „Pilatus Superstar“<br />
Drei Mal wurde die heurige Theaterproduktion<br />
unserer <strong>Schule</strong> in Zusammenarbeit mit „ shakespeare,<br />
das theater" im Wolfurter Cubus gezeigt.<br />
Wie in den Vorjahren führten Renate Bauer und<br />
Martin Sommerlechner Regie, die musikalische Leitung<br />
übernahm Professor Uwe Grabher. Neben<br />
Schüler(innen) des BORG Lauterach waren auch die<br />
Mittelschulen Lauterach und Hard-Mittelweiherburg<br />
beteiligt. Das Stück „ Pilatus Superstar“ entstammt<br />
aus Elementen der Romanvorlage von Eric Emma-<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
ater als reguläres Unterrichtsfach – sind wir noch<br />
weit entfernt. Dazu fehlt es vorab schon an der Ausbildung<br />
der Lehrkräfte.<br />
Ein erstes Ausbildungsmodell wurde in der Kirchlichen<br />
Pädagogischen Hochschule Wien im Wintersemester<br />
08/09 mit sehr großem Erfolg gestartet. Der<br />
Basislehrgang „Methode Drama“ war mit über 50<br />
Anmeldungen sofort überbelegt. Auch die Weiterbildungsangebote,<br />
die der Landesverband für Amateurtheater<br />
gemeinsam mit der PH Vorarlberg in<br />
jedem Semester ausschreibt, finden gewaltigen<br />
Anklang und sind meistens überbucht.<br />
In den letzten Jahren haben sich engagierte Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die die Wirkungskraft des Theaters<br />
für junge Menschen erkannt haben, auf<br />
eigene Faust Kenntnisse angeeignet, damit Erstaunliches<br />
geleistet und schöne Erfolge, besonders aus<br />
pädagogischer Sicht, erzielt. Sie verstehen Theater<br />
als ganzheitlich-kreative Form des Lernens.<br />
Diese Lehrerinnen und Lehrer, die natürlich sehr<br />
großen persönlichen und zeitlichen Einsatz bringen,<br />
zu unterstützen, sehen wir als unseren Auftrag.<br />
Wir vom Landesverband für Amateurtheater<br />
unterstützen mit den uns zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln und Ressourcen Lehrerinnen und Lehrer mit<br />
folgenden Angeboten:<br />
• Bibliothek mit Theatertexten und Sekundärliteratur<br />
• Organisation von Aus- und Weiterbildung<br />
• Organisation von Kinder-, Jugend- und<br />
Schultheaterfestivals<br />
• Unterstützung bei Festivalbesuchen Verleih<br />
von Lichtanlagen<br />
• Persönliche Beratung<br />
Dagmar Ullmann-Bautz<br />
Landesverband für Amateurtheater<br />
nuel Schmitt in Verbindung mit Andrew Lloyd Webbers<br />
„ Jesus Christ Superstar“. Geschildert wird darin<br />
die (seelische) Auseinandersetzung des römischen<br />
Statthalters Pontius Pilatus mit dem Tod Jesu, seiner<br />
Frau sowie den wichtigsten Persönlichkeiten in<br />
der Provinz Judäa. Die bildgewaltige, packend inszenierte<br />
und gut gespielte Aufführung kam auch beim<br />
Publikum sehr gut an.<br />
Mag. Uwe Grabher, BORG Lauterach<br />
SCHULE HEUTE<br />
Theatergruppe aus Klagenfurt<br />
Junge Halle – Messe Dornbirn:<br />
Dagmar Ullmann Bautz mit<br />
interessierten jungen Leuten<br />
Landesverband für Amateurtheater<br />
Jahngasse 10/3, 6850 Dornbirn<br />
info@lva-theaterservice.at<br />
www.lva-theaterservice.at<br />
0<strong>55</strong>72 31070<br />
0660 6566836<br />
Erfolgreiches Schultheaterprojekt unterstützt<br />
vom RBMV, Landesschulrat f. Vbg,<br />
Vorarlberger Landestheater,<br />
Kulturkontakt Vorarlberg u.a.<br />
7
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 8<br />
SCHULE HEUTE<br />
Das Weiße im Auge<br />
Next level<br />
8<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
Macht / <strong>Schule</strong> / Theater ist eine bundesweite<br />
Theaterinitiative, bei der 13 Theaterorganisationen<br />
aus ganz Österreich mit Jugendlichen zum<br />
Thema Gewalt und Gewaltprävention arbeiten.<br />
Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst<br />
und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, durch das<br />
Medium Theater eine vertiefende Auseinandersetzung<br />
der Jugendlichen mit dem Thema Gewalt<br />
und Gewaltprävention zu erreichen. Im Schuljahr<br />
2009/2010 liegt der Schwerpunkt besonders auf<br />
dem Thema Alltagsrassismus.<br />
Das Vorarlberger Landestheater, mit den Partnerschulen<br />
Sportgymnasium Dornbirn und Bundesgymnasium<br />
Gallusstraße Bregenz, hat den<br />
Schwerpunkt auf das Filtern medialer Information<br />
gelegt.<br />
das weiße im auge<br />
„Entdecken – Verstehen – Erfahren” lautet die Devise<br />
am Vorarlberger Landestheater. 50 Jugendliche aus<br />
zwei Vorarlberger <strong>Schule</strong>n arbeiten am Stück „das<br />
weiße im auge“ in allen künstlerischen und hand-<br />
werklichen Abteilungen mit. Von der Entwicklung<br />
eines Logos für das Stück bis hin zur Beleuchtung<br />
und Regieassistenz. Dass die Rollen von den SchülerInnen<br />
gespielt werden, ist klar. Somit wird diese<br />
Arbeit nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema Gewalt und Medien im Rahmen des Ethikunterrichtes,<br />
sondern schafft gleichzeitig ein Stück<br />
kulturelle Identität.<br />
„das weiße im auge“ ist ein Auftragswerk des Vorarlberger<br />
Landestheater an den jungen Autor Cedric<br />
Pintarelli, der schon mit „ the sky is the limit” und<br />
„zombies” als ambitionierter Theaterautor auf sich<br />
aufmerksam machte.<br />
Themen sind: das ‚world wide web’ ‚ das öffentliche<br />
„bloggen”, die Abhängigkeit von Computerspielen<br />
und die zunehmende Gewaltbereitschaft<br />
junger Menschen mangels sozialer Kompetenz.<br />
Cedric Pintarelli „surft” mit seinem Stück durch die<br />
Szenen wie durch geöffnete Internetseiten: „Ein Klick<br />
und du bist schon woanders”.<br />
Nina Kogler, Vorarlberger Landestheater<br />
Next Level: Theaterstück zum Thema<br />
Alltagsrassismus und Gewalt<br />
Die Theaterpädagogin Brigitte Walk und die<br />
Schriftstellerin Daniela Egger erarbeiteten mit<br />
SchülerInnen des BORG Schoren, der Fachschule<br />
für wirtschaftliche Berufe und der Polytechnischen<br />
<strong>Schule</strong> ein Theaterstück zum Thema<br />
Alltagsrassismus und Gewalt.<br />
Zum 2. Mal vergibt die Bundesregierung, Abteilung<br />
für Unterreicht, Kunst und Kultur gemeinsam<br />
mit KulturKontakt Austria und dem DSCHUNGEL<br />
Wien in allen Bundesländern Österreichs an professionelle<br />
Theaterleute den Auftrag, mit Jugendlichen<br />
ein Stück zum Thema Gewalt zu erarbeiten.<br />
Und bereits zum 2. Mal ging dieser Auftrag an die<br />
Theaterpädagogin Brigitte Walk, die in Zusammenarbeit<br />
mit der Schriftstellerin Daniela Egger ein Stück<br />
mit über 30 Jugendlichen erarbeitete.<br />
Der Titel des Stücks „Next Level“ bezeichnet nicht<br />
nur die Weiterführung und Vertiefung in der künstlerischen<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
Gewalt im weitesten Sinne – es beschreibt auch in<br />
einem kafkaesken Szenario die absurden Anforde-<br />
Macht / <strong>Schule</strong> / Theater<br />
rungen, die unsere Gesellschaft an Jugendliche an<br />
der Schwelle zum Arbeitsmarkt oder eines höheren<br />
Schulabschlusses stellt.<br />
Je weiter die Protagonist/inn/en hineingeraten in<br />
den Sog eines nicht genau definierten Spiels, umso<br />
deutlicher werden ihre persönlichen Grenzen und die<br />
verwirrende Positionierung des Ich zum Rest der Welt.<br />
Beziehungslos, in innere Monologe verstrickt, in<br />
eine schmerzhaft reduzierte Welt gebannt, so<br />
gehen sie so blind wie engagiert durch ein Auswahlverfahren,<br />
einfach nur deswegen, weil es angeboten<br />
wird. Niemand weiß, was sie bei Erfolg<br />
erwartet, noch kennen sie die Kriterien, die das Auswahlverfahren<br />
bestimmen.<br />
Das Stück ist keineswegs frei erfunden, jede Ähnlichkeit<br />
mit bekannten Personen und Handlungen ist<br />
vollkommen beabsichtigt und zeigt laut Organisatoren<br />
die Welt, in der die Jugendlichen heute in Vorarlberg<br />
leben.<br />
Brigitte Walk, Theaterpädagogin
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 9<br />
Theater für junge Leute in Vorarlberg<br />
Die Möglichkeiten, professionellem Theater zu<br />
begegnen, sind in Vorarlberg mittlerweile zahlreich.<br />
Für Kinder und Jugendliche gibt es vielfältige<br />
Angebote.<br />
Das Theater Wagabunt kommt in die <strong>Schule</strong>n.<br />
Die Stücke sind für junge Zuschauer jeder Schulstufe<br />
konzipiert. „Erste Stunde”, ein Stück über Mobbing,<br />
ist zur Zeit eines der meist gespielten Jugendstücke<br />
in Deutschland und wird vom Theater Wagabunt in<br />
Österreich aufgeführt. „Erste Stunde” ist eine<br />
Chance, sich aus Opfer- und Tätersicht mit Mobbing<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Seit 1986 produziert das theater der figur für Kinder<br />
verschiedener Altersgruppen unter dem Namen<br />
„theater minimus maximus”.<br />
Neben Literatur- und Märchenbearbeitungen werden<br />
AutorInnenstücke und Ensembleproduktionen<br />
gezeigt, werden Schauspiel, Figurenspiel, Schattenspiel,<br />
Musiktheater, Erzähltheater und Bildertheater<br />
aufgeführt, das ganz auf Sprache verzichtet.<br />
„Patt” heißt das Stück, das das Theater der Figur<br />
unter Sabine Wöllgens für Menschen ab zehn Jahren<br />
selbst entwickelt hat und im Feldkircher Saumarkttheater<br />
zur Uraufführung brachte.<br />
„Shakespeare, das theater” setzt sich seit 2000<br />
für professionell geleitetes Schülertheater ein. Seit<br />
über zehn Jahren in zusammen mehr als hundert<br />
Theaterproduktionen des Theaters für Vorarlberg,<br />
des Theaters Kosmos und eigenen Veranstaltungen<br />
dem Publikum bekannt, wollen die beiden künstlerischen<br />
Leiter Renate Bauer und Martin Sommerlechner<br />
auf breiterer Basis freier agieren und vor<br />
allem, aber nicht ausschließlich, eines erreichen:<br />
dem Kulturspektrum des Landes eine neue Farbe<br />
hinzufügen.<br />
Für zeitkritische Auseinandersetzungen empfiehlt<br />
sich das Theater Kosmos. Das Theater KOS-<br />
MOS wurde von Hubert Dragaschnig und Augustin<br />
Jagg ins Leben gerufen, mit dem Ziel, eine professionelle<br />
Theatergruppe im Großraum Bregenz zu<br />
etablieren und ein künsterisches Gesamtprojekt zu<br />
entwickeln, das Theaterschaffenden und Künstlern<br />
aus den verschiedensten Bereichen eine kontinuierliche<br />
Plattform bieten kann. Das Theater Kosmos<br />
bietet ein reichhaltiges theaterpädagogisches Angebot.<br />
LehrerInnen und SchülerInnen erhalten spezielle<br />
Angebote. Am Freitag, den 11. Juni ist die Premiere<br />
von „Battle”, einem Theaterstück, das von<br />
jugendlichen Migranten des Kulturvereins MOTIF<br />
erarbeitet wurde.<br />
„SO EIN THEATER!” SCHULE HEUTE<br />
Zwischen Wien und Vorarlberg wandert das<br />
mutige Aktionstheater Ensemble von Martin Gruber.<br />
Längst hat das Aktionstheater sein künstlerisches<br />
Profil an der Schnittstelle von Sprech-, Tanzund<br />
Musiktheater etabliert. Das Projekttheater von<br />
Dietmar Nigsch ist mehr als nur Theater, ist immer<br />
auch Projekt.<br />
Das ANARTheater Hard, das ursprünglich als<br />
Jugendtheatergruppe von „Between” gestartet hatte,<br />
hat mit „Kleine Riesen Gletscherspalten” bereits die<br />
18. Produktion auf die Bühne gebracht.<br />
Die theaterbegeisterten Kinder und Jugendlichen<br />
haben im Theater am Saumarkt einen Ort gefunden<br />
wo sie ihre Talente, Kreativität, Spontanität,<br />
Selbstbewusstsein ausleben können.<br />
Das walk-tanztheater.com erarbeitet Jahr für Jahr<br />
Inszenierungen zu gesellschaftspolitisch wichtigen<br />
Themen.<br />
Vorarlberg ist ein Festivalland im Bereich der<br />
Darstellenden Kunst. Die Schultheatertage in Dornbirn<br />
oder das Kinder- und Jugendtheaterfestival<br />
LUAGA&LOSNA sorgen für ein buntes Programm.<br />
Es wurde 1988 vom theater der figur gegründet und<br />
ist damit das älteste Kinder- und Jugendtheaterfestival<br />
in Österreich. Das Festival ermöglicht dem<br />
Publikum im ländlichen Raum einen Blick in die internationale<br />
Kinder- und Jugendtheaterlandschaft und<br />
schafft Berührungspunkte von Theater, Bildender<br />
Kunst und Literatur.<br />
Das Figurenfestival „Homunculus” lockt alljährlich<br />
zahlreiche Besucher nach Hohenems.<br />
In den letzten Jahren hat sich eine Tanzszene in<br />
Vorarlberg entwickelt. Profund ausgebildete TänzerInnen<br />
sorgen genauso wie die KünstlerInnen<br />
beim „Bregenzer Frühling” für internationales Flair.<br />
Heuer wird das „Tanz ist Festival” vom 10. bis 19.<br />
Juni aufregend Neues auf den Spielboden bringen.<br />
Festival-Leiter ist seit Jahren Günter Marinelli.<br />
Also, Ausreden fallen einem da keine mehr ein.<br />
Es ist viel los in Vorarlberg, für junge wie für jung<br />
gebliebene Leute!<br />
Birgit Sprenger, LSR<br />
Vorarlberger Amateurtheaterverband<br />
www.lva-theaterservice.at<br />
Vorarlberger Amateurtheaterverband<br />
www.lva-theaterservice.at<br />
Aktionstheater ensemble<br />
www.aktionstheater.at<br />
Theater der Figur<br />
www.theater-der-figur.at<br />
Theater KOSMOS<br />
www.theaterkosmos.at<br />
Homunculus Festival Hohenems<br />
www.homunculus.info<br />
Projekttheater Vorarlberg<br />
www.projekttheater.at<br />
shakespeare – das theater<br />
www.shakespearedastheater.com<br />
walk-tanztheater.com<br />
www.walk-tanztheater.com<br />
9
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 10<br />
SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />
Märchenaufführung<br />
aks Gesundheitsvorsorge<br />
GmbH<br />
Rheinstraße 61<br />
6900 Bregenz<br />
T 0<strong>55</strong>74/202-1021<br />
Modeschau<br />
Die 7. Klasse des SPZ Bludenz<br />
10<br />
20 Jahre Kinder am Vorarlberger<br />
Landeszentrum für Hörgeschädigte<br />
Der Kindergarten und die <strong>Schule</strong> am LZH<br />
feiern heuer ihr 20-jähriges Bestehen.<br />
Im Jahr 1989 eröffnete Dir. Johannes Mathis für<br />
sieben Kinder die erste Kindergartengruppe und die<br />
erste Schulklasse. Zum ersten Mal mussten hörbeeinträchtigte<br />
Kinder nicht mehr in Internaten in<br />
St. Gallen und Mils (Tirol) zur <strong>Schule</strong> gehen.<br />
170 Kinder werden inzwischen mit einem reichhaltigen<br />
Therapieangebot begleitet. In diesem<br />
Schuljahr führen wir eine Kindergartengruppe und<br />
zehn Schulklassen mit leicht-, mittel- und hochgradig<br />
hörbeeinträchtigten Kindern, die mit modernsten<br />
technischen Hilfsmitteln optimal versorgt sind. Seit<br />
wenigen Jahren nehmen wir auch Kinder mit AVWS<br />
(auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen)<br />
auf. Die Förderung der Kinder erfolgt<br />
ganzheitlich. Alle Kinder werden täglich mit LZH-Bussen<br />
zur <strong>Schule</strong> und wieder nach Hause gebracht.<br />
Das Mittagessen und die Nachmittagsbetreuung<br />
mit Hausaufgabenunterstützung, Lernhilfe und Freizeitangeboten<br />
werden von unseren SchülerInnen<br />
gerne in Anspruch genommen. Unsere Therapieangebote<br />
reichen von Logopädie über Ergotherapie bis<br />
„Lina und das verlorene Wort“<br />
Eine besondere Leistung erbrachten die<br />
SchülerInnen der 7. Klasse des SPZ Bludenz<br />
zusammen mit ihren Lehrpersonen Herlinde Öhre<br />
und Andrea Frühwirth. Zur Förderung der Klassengemeinschaft<br />
entstand die Vision, mit den<br />
SchülerInnen ein Theaterstück zu erarbeiten.<br />
Andrea Frühwirth bearbeitete daraufhin ein Theaterstück<br />
von Victoria Schachinger, das projektmäßig<br />
im Unterricht eingebunden wurde. Die<br />
SchülerInnen fanden sichtlich Spaß daran, so kam<br />
es innerhalb nur weniger Monate zur bühnenreifen<br />
Umsetzung.<br />
„Lina und das verlorene Wort” handelt von einem<br />
Mädchen, das sich auf die Suche nach Mut und<br />
hin zum Heilpädagogischen Reiten im LZH-Therapiestall.<br />
Mehr als 100 hörbeeinträchtigte Kinder sind<br />
an Regelschulen integriert und werden wöchentlich<br />
von IntegrationslehrerInnen des LZH betreut. So können<br />
diese Kinder gemeinsam mit hörenden Kindern<br />
den Kindergarten und die <strong>Schule</strong> besuchen.<br />
Während dieses Schuljahres feiern wir gemeinsam<br />
mit unseren Kindern, Eltern, Bekannten und<br />
Freunden im Rahmen verschiedener Aktionen.<br />
Anfang Oktober begannen wir unser Jubiläumsjahr<br />
mit einer Luftballonaktion und dem Verteilen von<br />
Festfoldern im ganzen Land. Im Dezember konnten<br />
wir unser Märchen „Das Bäumchen, das andere Blätter<br />
hat gewollt“ mit großem Erfolg vor anderen Volksschulklassen<br />
aufführen.<br />
Eine originelle Modeschau, begleitet von einer<br />
Skulpturen-Vernissage war das Highlight im März.<br />
Am 29. Mai 2010 fand auf dem Gelände unseres<br />
Reitstalls ein Stundenlauf zugunsten unserer hörgeschädigten<br />
Schüler am LZH und hörgeschädigten<br />
Kinder in Ecuador statt.<br />
Evi Linder, Schulleiterin LZH<br />
Selbstvertrauen macht. „Hab Mut“, sprach ihr die<br />
Großmutter immer zu, welche ihr Halt im Leben war,<br />
bis sie verstarb. Im Laufe der Geschichte erkennt<br />
Lina, dass sie, so wie jeder andere Mensch, mit all<br />
den kleinen Schwächen etwas Besonderes ist.<br />
Insgesamt fünfmal führte die Schulklasse das Theaterstück<br />
in der Villa K. vor. Dies ließen sich Schulkameraden,<br />
Eltern, Direktor Franz Raich sowie<br />
Regisseur Fidel Schurig aus Feldkirch mit Assistentin<br />
Dagmar Knittel nicht entgehen.<br />
Marlene Hronek, SPZ Bludenz
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 11<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
„Wecken, was in ihnen steckt!“<br />
Mit dem aktuellen Jahresschwerpunkt „Märchenwelten“<br />
der Volksschule Bregenz -Fluh und<br />
der 3. Musical-Co-Produktion „Body Alarm!“ sollen<br />
SchülerInnen vernetztes Denken mit allen<br />
Sinnen praktisch erlernen. Ein Beweis dafür, wie<br />
kleine <strong>Schule</strong>n Projektreichtum schaffen können.<br />
Als einklassig geführte Volksschule fällt es sicherlich<br />
leichter, auf die individuellen Bedürfnisse der<br />
SchülerInnen einzugehen. Größere Projekte erfordern<br />
jedoch besondere Anstrengungen, um dabei<br />
die gewünschte pädagogische Qualität zu erreichen<br />
und „mit dem Lehrplan in Einklang zu bringen“,<br />
beschreibt Direktor Hans-Peter Sonnbichler die Motivation,<br />
sich gemeinsam mit der Stützlehrerin Brigitte<br />
Krassnig dieser Herausforderung zu stellen, und<br />
betont zugleich, wie unverzichtbar die Beteiligung<br />
von Eltern für den Erfolg ist.<br />
Unter ihnen setzt sich Nicole Kantner, seit längerem<br />
an der <strong>Schule</strong> in Englischprojekte eingebunden,<br />
gezielt für spielerisches Lernen ein. „Sensorisches<br />
Erfahren“ wie auch Mindmapping passen sich individuell<br />
an den Lerntyp der SchülerInnen an.<br />
Wunder Mensch auf der Bühne<br />
In der Praxis wird aus diesem didaktischen Ansatz<br />
ein Muscial, das sich diesmal den Funktionen des<br />
menschlichen Körpers widmet. Die SchülerInnen<br />
nähern sich dabei singend, malend, schreibend, tanzend<br />
der englischen Sprache und dem Wunder<br />
Mensch. „Es erfordert zwar einiges an Vorarbeit und<br />
an Aktivierung externer Helfer, aber die Begeisterung<br />
der Kinder macht dies wieder wett. Und wenn<br />
zunächst die Aufgabe übermächtig erscheint, wir überfordern<br />
mit dieser Herangehensweise des Lernens die<br />
Kinder nicht. Wenn wir Kindern mehr zutrauen, wekken<br />
wir besser, was in ihnen steckt!“ beschreibt Nicole<br />
Kantner den pädagogischen Ansatz, der im Team der<br />
<strong>Schule</strong> gemeinsam gelebt wird und bislang eine Vielzahl<br />
an Projekten ermöglichte.<br />
Ende Juni Schulvorstellungen in englischer<br />
Sprache<br />
Seit Herbst ist die <strong>Schule</strong> nun gemeinsam mit der<br />
English Musicalgruppe „fluh groovaloos!“ aktiv, um die<br />
Geschichte des Jungen Jamie Sullivan zu erzählen,<br />
der nach einem schweren Unfall um sein Überleben<br />
kämpft. Der kleine und große Zuseher lernt die Körpersysteme<br />
des Menschen kennen und erweitert<br />
dabei spielerisch den englischen Wortschatz. Für<br />
Lehrpersonen, die eine der Aufführungen für die<br />
eigene Klasse nutzen möchten, steht zur Vorbereitung<br />
Unterrichtsmaterial auf der Website zur Verfügung.<br />
So ist sichergestellt, dass Musik, Film und Tanz mehr<br />
Spaß machen und das Sprachverständnis gezielt<br />
geschult werden kann.<br />
Märchenwelt als Motor der Fantasie<br />
Um Durststrecken bei größeren Projekten wie einem<br />
Musical zu vermeiden, bietet die <strong>Schule</strong> auch andere<br />
Themen an. Im Herbst konnte bei einer Ausstellung<br />
im Landhaus die Lerntechnik „Mindmapping“ an Hand<br />
von Grimms Märchen einem größeren Kreis an Interessierten<br />
vorgestellt werden. Aufbauend auf diesen<br />
Kenntnissen haben sich die Kinder nun einen Schritt<br />
weiter gewagt und präsentierten am 30. Mai ihr<br />
„Sagaland“ auf der Fluh. „Ziel dieses Projektes ist,<br />
Unterricht in der <strong>Schule</strong> und im Freien sowie Wissen<br />
(+Lernen) und Spaß zu verbinden“, unterstreicht<br />
Direktor Hans-Peter Sonnbichler den besonderen Nutzen<br />
der Idee. Aus Sicht der Kinder ist das eigentlich<br />
Gaudi – keine <strong>Schule</strong>.<br />
Nicole Kantner, VS Fluh<br />
SCHULE HEUTE<br />
Englisch-Musicalprojekt „Body Alarm!“<br />
24. und 25. Juni 2010<br />
9:30 Uhr<br />
Hofsteigsaal Lauterach<br />
27. Juni 2010, 17 Uhr / Sondervorstellung<br />
Kornmarkttheater Bregenz<br />
29. Juni 2010, 9:30 Uhr und 14:00 Uhr<br />
Cubus Wolfurt<br />
01. Juli 2010, 9:30 Uhr und 14:00 Uhr<br />
Vinomnasaal Rankweil<br />
Weitere Informationen: www.nicopedia.eu<br />
Eintritt: 5 Euro pro SchülerInnen<br />
Informationen zum Stück: 0664 2080451<br />
Nicole Kantner<br />
Kartenreservierung: 0664 75473425<br />
Sandra Felder<br />
11
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 12<br />
SCHULE HEUTE „SO EIN THEATER!”<br />
12<br />
Internationales Theaterexperiment<br />
„Europe in a Saladbowl”<br />
„Vi arr oll diffärränt - batt vi arr oll ße semm”<br />
deklamiert mit seinem harten spanischen Akzent<br />
Pablo aus Andalusien. Und er bringt damit das<br />
Anliegen dieses Projekts auf den Punkt.<br />
„Vi arr oll diffärränt!“<br />
Sieben Teilnehmernationen einigten sich bei einer<br />
Vorbereitungssitzung im Herbst 2008 im andalusischen<br />
Andújar auf die sieben Wochentage als ein<br />
Gerüst für eine gemeinsame Inszenierung, die an<br />
allen Teilnehmerschulen gezeigt werden sollte.<br />
Jede Nation bekam einen Wochentag zugewiesen<br />
und hatte die Aufgabe, eine Szene von etwa sechs<br />
Minuten zu schreiben und einzustudieren, in der<br />
typische Eigenheiten im Alltag der Jugendlichen zum<br />
Ausdruck kommen sollten.<br />
Diese Einzelszenen sollten im Frühjahr in Prag in<br />
einer dreitägigen Probesession zu einem Stück<br />
zusammengefügt werden.<br />
Über einen Blog www.europe-saladbowl.jimdo.com<br />
blieben die Verantwortlichen im Kontakt.<br />
Was dann nach Prag mitgebracht wurde, war wirklich<br />
ausgesprochen „diffärränt“. Die Schweden zeigten<br />
einen Film, in dem ein Mädchen am Montag von<br />
der Schulärztin erfährt, dass die befürchtete Schwangerschaft<br />
doch nicht eingetreten ist. Die Truppe aus<br />
Estland zeigte mit unzähligen Verkleidungen einen<br />
stressigen Dienstag an ihrer <strong>Schule</strong>. Die Isländer hatten<br />
vergessen, dass ihr Thema der Mittwoch gewesen<br />
wäre und brachten einen Ausschnitt aus dem<br />
Nationalepos „Hávamál“ mit. Für den Donnerstag<br />
dachten sich die Spanier eine Bandprobe aus und<br />
machten, was sie am besten beherrschen: Musik!<br />
Die Ungarn verwendeten den Freitag für eine<br />
Demonstration ihres Nationalstolzes. Am Samstag<br />
scheiterte die Partylaune der Österreicher an einem<br />
strengen Türsteher. Die Tschechen zeigten, dass<br />
sich am Sonntag trotz der verschiedenen Systeme<br />
in den letzten dreißig Jahren nichts geändert hat.<br />
So unterschiedlich die Themen waren, so verschieden<br />
war auch deren Umsetzung: vom „gefälligen“<br />
traditionellen Dilettantentheater über wortlose<br />
Miniaturen, die ausschließlich von der synchronen<br />
Handlung lebten, bis zu showartigen Szenen, die<br />
Musik, Tanz und Schauspiel vereinten, war alles<br />
vertreten.<br />
„Batt vi arr oll ße semm“<br />
Trotz der so unterschiedlichen Voraussetzungen<br />
gelang es der internationalen Truppe, in den drei Prager<br />
Probentagen aus den so verschiedenen Szenen<br />
ein Gesamtstück zu machen. Dieses erlebte nach seiner<br />
Premiere in Prag noch weitere Aufführungen in<br />
Vác (Ungarn), in Valga (Estland), Hallsberg (Schweden),<br />
Akranes (Island), Andújar (Spanien) und Bregenz<br />
im April 2010.<br />
Je drei Schüler oder Schülerinnen aus jeder Teilnehmernation<br />
gingen auf drei Tourneen und präsentierten<br />
das gemeinsame Stück in den Partnerschulen.<br />
Neben den Proben und Aufführungen blieb noch<br />
Zeit, die Gastländer ein wenig kennenzulernen und<br />
mit den anderen Schauspielern über die Schnitzer<br />
in der Aufführung, über den Alltag in der <strong>Schule</strong>, Freizeit<br />
und die Probleme Jugendlicher zu diskutieren<br />
und festzustellen:<br />
„ We are all different, but we are all the same.“<br />
Freundschaften entwickelten sich und werden immer<br />
noch über Facebook weitergepflegt. Austauschprogramme<br />
zwischen den einzelnen <strong>Schule</strong>n vervollständigten<br />
den Lernprozess. Bei der Abschlusskonferenz<br />
in Bregenz waren sich die Teilnehmer einig. Die<br />
Saladbowl, ein bunt gemischter kultureller Salat mit<br />
Zutaten aus sieben Ländern, war eine Delikatesse.<br />
Mag. Wolfgang M. Beck, HAK Bregenz
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 13<br />
„SO EIN THEATER!”<br />
Theatergruppe Landessonderschule Mäder<br />
Seit zwei Jahren gibt es bei uns an der Landessonderschule<br />
in Mäder eine Theatergruppe.<br />
Die sechs Kinder in der Gruppe sind mit Spaß und<br />
Eifer dabei.<br />
Im Mittelpunkt stehen, trotz geistiger und körperlicher<br />
Beeinträchtigung, bedeutet manchmal, auch<br />
ganz schön mutig zu sein. Sich getrauen, laut zu sprechen<br />
oder sich nur mit Lauten auszudrücken, Mimik<br />
und Gestik einzusetzen, sich zu bewegen trotz motorischer<br />
Unsicherheiten. Ob mit Rollstuhl, Gehhilfen<br />
oder anderen Hilfsmitteln, es ist immer eine kleine<br />
Herausforderung, Ausdrucksmöglichkeiten für die einzelnen<br />
Rollen zu finden.Theaterspiel fördert die Konzentration<br />
und regt die Fantasie an.Theaterspiel stärkt<br />
das Selbstbewusstsein und die Kinder haben die Möglichkeit,<br />
ihre Vorstellungskraft zu entfalten, aber<br />
auch ihre Grenzen kennen zu lernen. Sich Rollentexte<br />
einzuprägen, ist für die meisten unserer Kinder<br />
gar nicht so einfach. Den Sinn des Stückes wiederzugeben,<br />
gelingt ihnen inzwischen gut. Sie haben Mut<br />
zur individuellen Darstellung entwickelt und haben<br />
Freude daran, sich auszudrücken und in verschiedene<br />
Rollen zu schlüpfen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
beteiligen sie sich am Kulissenbau, der Maskenherstellung<br />
und überlegen sich Requisiten. Sie setzen<br />
ihre Fantasie bei allem ein, was zur Planung einer<br />
Theateraufführung gehört. Auch von den Kindern<br />
selbst kommen immer öfter Vorschläge zur Gestaltung<br />
des jeweiligen Stückes. Der Höhepunkt eines<br />
jeden einstudierten Theaterstückes ist selbstverständlich<br />
die Aufführung. Dazu gehören Lampenfieber<br />
ebenso wie Stolz auf die eigene Leistung,<br />
besonders dann, wenn Eltern und Verwandte im Publikum<br />
sitzen. Das Strahlen in den Gesichtern der Kinder<br />
und Eltern ist die beste Motivation dafür, die<br />
Theatergruppe weiterzuführen.<br />
Trotz Einschränkungen entwickelten alle Kinder ihre<br />
besonderen Ausdrucksmöglichkeiten. Jedes Kind<br />
spielt in seiner Rolle die Hauptrolle!<br />
„Schaut her! Horcht zu! Und bewegt euch!“<br />
Theaterarbeit in Englisch an der HTL Bregenz<br />
gab es in dieser Form noch nie. Mit den Mitteln<br />
des schülerzentrierten Theaters kann Individualisierung<br />
umgesetzt, Motivation für den Schulalltag<br />
erreicht werden. Die Nachentfaltung von<br />
Persönlichkeit wird gefördert. Im Mittelpunkt der<br />
Arbeit stehen: Stressabbau, Kreativität, Freude<br />
an der Sprache und an der Fremdsprache.<br />
Einzigartig waren die Vorbereitung im Englischunterricht<br />
mit Methoden des schülerzentrierten<br />
Theaters von Mai 2009 bis November 2009, der professionelle<br />
Input von einem englischsprachigen<br />
Schauspieler, bestehend aus Workshop, Proben und<br />
Aufführung am 29. November 2009 und die Nachbereitung,<br />
das Coaching und die Vertiefung des<br />
Gelernten.<br />
Feedback und Reaktionen der 2HMK-Klasse<br />
„Nach dieser Theaterarbeit und Aufführung fühle ich<br />
mich dem Schulalltag mehr gewachsen. Ich weiß nun,<br />
wie man mit den Professoren reden muss, ich habe<br />
nicht mehr so viel Angst bei Prüfungen, „... und unsere<br />
SCHULE HEUTE<br />
Uli Streatfield und Marco Hagspiel<br />
Landessonderschule Mäder Die Aufführung - der Höhepunkt<br />
Klassengemeinschaft hat sich verbessert...”<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass Englisch so viel Spaß<br />
machen kann…” „Ich bin überrascht, dass ich mich<br />
getraut habe, bei der Präsentation mitzuspielen.” „Der<br />
native Schauspieler hat nur Englisch gesprochen und<br />
ich habe ihn sehr gut verstanden.” „Wir haben sehr<br />
viel gelacht und viel Spaß gehabt, wir würden dies<br />
gerne wiederholen.”<br />
Das meinten Eltern, Gäste und KollegInnen<br />
„Wir sind erstaunt über die gute Aussprache, wir<br />
haben verstanden, worum es geht, obwohl unser<br />
Englisch nicht so gut ist. Die Schüler haben so gut<br />
gespielt! Es ist erstaunlich, dass eine Klasse geschlossen<br />
mitgemacht hat! Das Bühnenbild war perfekt!<br />
Ein Dankeschön gebührt David Taylor, Direktor Berzler,<br />
allen KollegInnen und Sponsoren!<br />
Mag. Gudrun Türk, HTL Bregenz<br />
2010 all rights reserved<br />
Aussage der Schülerin Ramona<br />
Frohe Gesichter nach der Premiere!<br />
13
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 14<br />
SCHULE HEUTE<br />
Mit “Blick und Klick” den Begriff<br />
“Sichtlinie” lernen!<br />
Mit “Hallo Auto” verkehrssicher werden!<br />
14<br />
VERKEHRSERZIEHUNG<br />
Der Weg zur <strong>Schule</strong> ist mit vielen Gefahren<br />
verbunden. Um die Schülerinnen und Schüler<br />
verkehrsfit zu machen, unterstützen viele Partner<br />
der Verkehrserziehung diese Arbeit.<br />
Die Querung der Straße ist sicher eine der wichtigsten<br />
Übungen! Bei mehreren Aktionen, die im<br />
Rahmen der Prävention angeboten werden, wird<br />
die Überquerung der Fahrbahn praktisch mit den<br />
Schüler/innen bearbeitet:<br />
Mit „Blick und Klick“ in den ersten Volksschulklassen<br />
lernen die Kinder den Begriff „Sichtlinie“!<br />
Im Schonraum (Turnsaal der <strong>Schule</strong>) wird das<br />
Verhaltensmuster am Gehsteig, beim Überqueren<br />
der Fahrbahn, bei parkenden Fahrzeugen und an<br />
Kreuzungen geübt.<br />
Als Mitfahrer in einem kleinen Elektroauto erfahren<br />
die Kinder die Bedeutung des Rückhaltesystems.<br />
Mit „Hallo Auto“ in der dritten Volksschulklasse<br />
Lernen durch Erleben:<br />
Sichtlinie, Bremsweg, Reaktionsweg, Anhalteweg.<br />
Es wird wiederholt: Bei Kreuzungen auch bei Grün<br />
nach allen Seiten schauen! Auf abbiegende Fahr-<br />
Im Jahr 2009 gab es in Vorarlberg 490 Radunfälle,<br />
bei denen 519 Personen verletzt wurden,<br />
78 davon waren unter 14 Jahre alt.<br />
Für Schulkinder im Alter zwischen zehn und 15<br />
Jahren ist das Fahrrad das einzig mögliche Hauptfortbewegungsmittel.<br />
Die Landesregierung, das Kuratorium für Verkehrssicherheit,<br />
die AUVA, der ÖAMTC, die VLV, der<br />
ORF und der Landesschulrat unterstützten im vergangenen<br />
Jahr den Verkauf von 1.808 vergünstigten<br />
Radhelmen (Stückpreis 10 Euro? ) an Vorarlberger<br />
<strong>Schule</strong>n.<br />
Wie kommen die Schüler/innen zu einem<br />
Fahrradhelm?<br />
Diese Aktion wird im Schuljahr zweimal angeboten.<br />
Aktionen im Frühjahr<br />
zeuge achten! Zebrastreifen: Nicht überraschend<br />
betreten! Fahrzeuge können nicht auf der Stelle<br />
anhalten!<br />
Geparkte Fahrzeuge: Das richtige Anhalten an der<br />
Sichtlinie – sehen und gesehen werden!<br />
Abschluss dieser Aktion: Jedes Kind darf versuchen,<br />
ein 50 km/h schnelles Auto abzubremsen. Selbstverständlich<br />
sind die Schüler/innen dabei angeschnallt. Sie<br />
erleben, dass das Betätigen des Bremspedals nicht<br />
den sofortigen Stillstand des Fahrzeuges bewirkt.<br />
„Aktion Zebrastreifen“ Kinder sollen Autolenker/innen<br />
zum Anhalten vor dem Zebrastreifen<br />
bewegen.<br />
Ein Fahrzeuglenker muss einem Fußgänger, der<br />
einen Schutzweg erkennbar benutzen will, das unbehinderte<br />
und ungefährdete Überqueren ermöglichen.<br />
Diese Aktion ist geeignet für Kinder ab der dritten<br />
Schulstufe. Ziel ist, die LenkerInnen auf ihr Fehlverhalten<br />
aufmerksam zu machen. Es ist unbedingt<br />
die Zusammenarbeit mit der Exekutive erforderlich.<br />
Der Ablauf der Aktion ist auf unserer Homepage<br />
(www.vobs.at/ve) unter Schulwegsicherung erklärt!<br />
Peter Steurer<br />
Verkehrserziehungsreferent<br />
Weniger schwere Kopfverletzungen<br />
durch Radhelm!<br />
Die<strong>Schule</strong>n können direkt – nach der Ausschreibung<br />
durch den LSR – bei der Firma Walser bestellen und<br />
bekommen die Helme an die <strong>Schule</strong> per Post zugestellt.<br />
„Schwere Kopfverletzungen können durch das Tragen<br />
eines Radhelms deutlich reduziert werden. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, bei einem Radunfall eine Gehirnerschütterung<br />
zu erleiden, ist ohne Helm um die<br />
Hälfte größer“, betont Landesrat Mag. Siegi Stemer.<br />
Bedauerlich ist, dass die Bereitschaft, einen Helm<br />
zu tragen, mit dem Alter abnimmt. Während die Radhelmtragequote<br />
bei Kindern unter sieben Jahren<br />
noch erfreuliche 90 Prozent beträgt, sind es bei den<br />
7 bis 15 Jährigen 56 Prozent, die mit Helm unterwegs<br />
sind!<br />
Peter Steurer, Verkehrserziehungsreferent
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 15<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
Lateingruppe gewinnt Studienreise!<br />
Beim Wettbewerb zum Film „Agora – Die Säulen<br />
des Himmels" hat die Lateingruppe der 6. Klasse<br />
des BORG EGG eine achttägige Studienreise nach<br />
Ägypten gewonnen.<br />
Im März besuchte die Lateingruppe der 6. Klasse<br />
des BORG EGG den Kinofilm „Agora – Die Säulen des<br />
Himmels". Im Zentrum des Films steht die antike Philosophin<br />
Hypatia, die Anfang des 4. Jahrhunderts nach<br />
Christus unter immer noch nicht geklärten Umständen<br />
ermordet wurde. Im Film des spanischen Regisseurs<br />
Alejandro Amenabar wird Hypatia ein Opfer der<br />
Christenverfolgungen, zu denen es in den Zeiten nach<br />
der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion kam.<br />
Amenabar benützt die antiken Heidenverfolgungen<br />
dabei als Folie, um transparent zu machen, dass Fundamentalismus<br />
und religiöse Intoleranz, wie er heute<br />
vielfach dem Islam zugeschrieben wird, auch vom Christentum<br />
ausgehen können.<br />
Da der deutsche Filmverleiher Tobis-Film zum<br />
Start dieses Films einen Wettbewerb ausschrieb, überlegten<br />
wir, mit welchem Thema wir uns daran beteiligen<br />
könnten. Als Preis lockte immerhin eine achttägige<br />
Studienreise nach Ägypten. Neben den auf der Home-<br />
page genannten Fächern stand auch ein Latein-Projekt<br />
zur Auswahl. Recherchen über Hypatia führten uns<br />
dann rasch zur Heiligen Katharina von Alexandria. Die<br />
Historizität dieser Heiligen wird vielfach bezweifelt, einiges<br />
weist darauf hin, dass sie als christliche Paralleloder<br />
Gegenfigur zur heidnischen Hypatia in späterer<br />
Zeit erfunden wurde.<br />
So machte die Lateingruppe den entsprechenden<br />
Abschnitt in der Legenda aurea des Jacobus de Voragine<br />
ausfindig, kürzte ihn auf die zentralen Passagen,<br />
versah diese mit Vokabelangaben und übersetzte sie.<br />
An- und abschließend wurden in einer Powerpointpräsentation<br />
Gemeinsamkeiten zwischen den Biographien<br />
Hypatias und der Hl. Katharina von Alexandria<br />
aufgezeigt, die ebenfalls in die Richtung deuten, dass<br />
Katharina eine Fiktion, geschaffen auf der Basis des<br />
Lebens der Hypatia, ist.<br />
Mag. Walter Gasperi, BORG Egg<br />
Weitere Details zum Projekt, Filmbesprechung<br />
und Link zur Filmhomepage, auf der (noch) unser<br />
gesamtes Projekt abrufbar ist, finden Sie auf der<br />
Homepage des Borg Egg:www.borg.at<br />
Preisverleihung „Zeichne mir ein Recht!”<br />
Im März nahmen die Schülerinnen und Schüler<br />
der 4. Klasse der Volksschule Tschagguns an einem<br />
europaweiten Poster-Wettbewerb teil. Die Schwierigkeit<br />
der Aufgabe bestand darin, einen Artikel der<br />
UN-Kinderrechtskonvention grafisch umzusetzen.<br />
Unter der Anleitung des Montafoner Künstlers<br />
Roland Haas gelang dies derart gut, dass die nationale<br />
Jury aus ca. 110 eingesendeten Postern jenes<br />
von Emily Mayer,Valentyn Garnyk, Fatih Bagriacik,<br />
Jean-Luc Mesa und Thomas Kröpfl unter die Top<br />
drei wählte.<br />
Dies bedeutete eine Einladung zur Preisverleihung<br />
nach Wien, welcher die gesamte Klasse unter der<br />
Begleitung ihres Lehrers Hagen Simon sowie den<br />
Begleitpersonen gerne nachkam. Diese Reise wurde<br />
auch gleich dazu genutzt, ein paar spannende und<br />
erlebnisreiche Tage in Wien zu verbringen. So machten<br />
sich die 14 Kinder zur langen Zugfahrt bereits<br />
am 14. April auf, um die Stadt Wien näher kennen<br />
zu lernen. Eine Stadtführung, ein Rundgang durch die<br />
Schatzkammer, der Besuch des Tiergartens und des<br />
Praters sind hierbei nur einige der tollen Aktionen, die<br />
während dieses Besuches durchgeführt wurden. Möglich<br />
wurde dies alles durch die großartige finanzielle<br />
Unterstützung des Bürgermeisters Herbert Bitschnau<br />
und der Gemeinde Tschagguns sowie des Amts der<br />
Vorarlberger Landesregierung.<br />
Spannend wurde es dann am Donnerstag, dem 15.<br />
April. An diesem Tag entschied sich, welchen Platz<br />
die jüngsten Teilnehmer dieses Wettbewerbs erreichen<br />
werden. Schlussendlich wurde das Team nur von einer<br />
<strong>Schule</strong> aus Wien „geschlagen“ und erreichte somit<br />
den 2. Gesamtplatz unter 110 Postern und über 400<br />
teilnehmenden Schülerinnen und Schülern. Ein hervorragendes<br />
Ergebnis, das ohne zahlreiche Mitwirkende<br />
nicht erreichbar gewesen wäre.<br />
Dipl.Päd. Simon Hagen, VS Tschagguns<br />
SCHULE HEUTE<br />
Simon Hagen mit den Preisträgern<br />
15
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 16<br />
SCHULE HEUTE<br />
Bundespräsident Fischer und Kinder des<br />
HPSZ-Vandans<br />
Hurra, wir haben gewonnen!<br />
Die Steingeschichte des HPSZ Vandans<br />
beeindruckte in Wien.<br />
Zu Besuch bei der Fa. Hartmann<br />
16<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
HPSZ Kinder auf großer Fahrt<br />
Neun SchülerInnen des Heilpädagogischen<br />
Schulzentrums Vandans wurden in Wien von<br />
Bundespräsident Heinz Fischer ausgezeichnet<br />
und nahmen am Kindergipfel teil.<br />
Als einzige Vertreter Vorarlbergs waren neun<br />
SchülerInnen des HPSZ Vandans nach Wien aufgebrochen.<br />
Das Österreichische Jugend Rot Kreuz<br />
prämierte im Rahmen des Kindergipfels in Schloss<br />
Schönbrunn die Siegerbeiträge des Projekts „Lasst<br />
uns Kinder sein – Kinderrechte“. Dabei wurden <strong>Schule</strong>n<br />
aus ganz Österreich aufgerufen, Beiträge zu den<br />
zehn Kinderrechten zu gestalten und einzusenden.<br />
Am 20. April 2010 wiederholte sich heuer<br />
bereits zum vierten Mal die Vorarlberger Landesmeisterschaft<br />
der Polytechnischen <strong>Schule</strong>n<br />
und präsentierte ihren Nutzen für die Facharbeiter-Rekrutierung.<br />
Die Abschlussklasse Tischlereitechnik der LBS<br />
Dornbirn war bei der Siegerehrung anwesend und<br />
eine spontane Umfrage von BD Mag. Franz-Josef<br />
Winsauer ergab, dass von den 16 anwesenden<br />
Absolventen im Bereich Tischlereitechnik vier Teilnehmer<br />
von vor fünf Jahren anwesend waren. Das<br />
freute das Organisatorenteam der PTS Dornbirn,<br />
bestehend aus Christa Giesinger, Robert Schwärzler<br />
und Alexander Karu sehr.<br />
Die VLM-Holztechnik ist den Lehrlingswettbewerben<br />
sehr ähnlich, da die Schüler in fünf Stunden<br />
ein Werkstück laut Plan fertigen müssen. Heuer trafen<br />
sich 15 Athleten und stellten einen Arbeitsbock<br />
her, der von zwei Zimmerleuten der Firma Fussenegger<br />
Holzbau aus Dornbirn bewertet wurde. Die<br />
Die Vandanser konnten mit ihrer Steingeschichte<br />
„So wie ich bin, bin ich gut!“ überzeugen. Evelyn Stoiser,<br />
Lehrerin am HPSZ, stellte diesen Filmbeitrag<br />
mit Arbeiten und Aufnahmen von Schülern zusammen<br />
und ermöglichte somit die große Fahrt nach<br />
Wien. „Die Kinder waren sehr aufgeregt und stolz,<br />
vor so viel Publikum den Preis entgegenzunehmen“,<br />
berichtet sie von der Präsentation im Rahmen des<br />
Kindergipfels. Moderator Christoph Feurstein freute<br />
sich über den Besuch aus seiner Heimatgemeinde<br />
und war ebenso stolz über die Darbietungen des<br />
HPSZ. Bundespräsident Fischer hatte den Ehrenschutz<br />
über die Veranstaltung und begrüßte die weit<br />
angereisten Kinder freundlich. Politiker, Bildungsverantwortliche<br />
und Pädagogen diskutierten im<br />
Anschluss über die Rechte von Kindern.<br />
Evelyn Stoiser, HPSZ Vandans<br />
Der Filmbeitrag „Steingeschichte:<br />
So wie ich bin, bin ich gut!“ ist auf www.youtube.at<br />
unter „HPSZ“ zu sehen.<br />
Landesmeisterschaft Holztechnik<br />
Juroren Christian Klocker und Christian Holz zeigten<br />
sich überrascht von der hohen handwerklichen Qualität<br />
der Werkstücke und brauchten volle drei Stunden<br />
zur Auswertung. Die Wirtschaftskammer,<br />
vertreten durch den Innungsmeister Holzbau Siegi<br />
Fritz und den Innungsmeister der Tischler Karl<br />
Baliko, übernahm die Preisverteilung.<br />
Unsere Schulaufsicht mit LR Mag. Siegi Stemer,<br />
LSI Karl-Hermann Benzer und Bezirksschulinspektor<br />
Christian Kompatscher brachten dieser Veranstaltung<br />
mit ihrer Anwesenheit ihre Wertschätzung<br />
entgegen. Alle begrüßten die enge Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft sehr und gratulierten Patrick Gmeiner<br />
aus der PTS Hittisau, der den dritten Rang<br />
erreichte. Der Sieger Christoph Müller aus der PTS<br />
Thüringen und der zweitplatzierte Tobias Schuster<br />
aus der PTS Kleinwalsertal, sicherten sich mit dieser<br />
tollen Leistung ihr Ticket zur Bundesmeisterschaft<br />
am 8. und 9. Juni im Burgenland.<br />
Alexander Karu, PTS Dornbirn
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 17<br />
Tischler? Trophy! Kreativität und Talent in Holz<br />
Ganz im Zeichen der Kreativität stand der<br />
Wettbewerb „Tischler? Trophy!”, bei dem 22<br />
Schulteams der 3. Klasse Haupt- und Mittelschule<br />
aus ganz Vorarlberg gegeneinander<br />
antraten. Ausgezeichnet wurden die kreativsten,<br />
funktionellsten und „bsundrigsten“ Arbeiten der<br />
jungen Holztalente im Rahmen einer großen<br />
Preisverleihung auf der Kulturbühne AmBach in<br />
Götzis. Als Sieger in der jeweiligen Kategorie<br />
gingen die Teams mit den klingenden Namen<br />
Hand & Fuß, Holzwurm, Long Jones und Tokio<br />
Holz hervor.<br />
Insgesamt waren über 250 SchülerInnen in 22<br />
Teams der 3. Haupt- und Mittelschulstufe aus ganz<br />
Vorarlberg bei der Austragung der 1. Tischler? Trophy!<br />
am Start. Die Aufgabe beim Wettbewerb, der<br />
heuer zum ersten Mal stattfand, war es, im Rahmen<br />
des Werkunterrichts einen einmaligen und kreativen<br />
Tisch nach eigenen Entwürfen zu konstruieren und<br />
anschließend zu bauen. Das Holzpaket wurde von<br />
der Firma Tschabrun zur Verfügung gestellt. Weitere<br />
Unterstützung bekamen die SchülerInnen durch eine<br />
Patronanztischlerei.<br />
Kreativität, Funktion und Einmaligkeit des Möbelstücks<br />
standen schlussendlich auf dem Prüfstand:<br />
je ausgefallener, funktioneller und „bsundriger“ der<br />
Tisch, desto mehr Chancen hatten die Schüler auf<br />
einen der Preise im Gesamtwert von über 6.000<br />
Euro. „Durch dieses innovative Kooperationsprojekt<br />
zwischen <strong>Schule</strong> und Wirtschaft wurde den Schülern<br />
Für das Projekt „MehrWERT für Körper und<br />
Geist“ wurde die Landesberufsschule Lochau<br />
Anfang März in St. Pölten mit dem österreichweiten<br />
„Vorsorgepreis 2010“ in der Kategorie Bildungseinrichtungen<br />
ausgezeichnet. Insgesamt<br />
350 Projekte h aatten sich um die Ausschreibung<br />
beworben.<br />
„MehrWERT für Körper und Geist” zielt darauf ab,<br />
das persönliche Gesundheitsbewusstsein der Lehrlinge<br />
zu stärken, ihre Eigenverantwortung und ihre<br />
Sozialkompetenz zu steigern sowie ihnen die erforderlichen<br />
Gesundheitskenntnisse für ihre Aufgaben<br />
als Multiplikatoren in der Gastronomie zu vermitteln.<br />
AUSZEICHNUNGEN SCHULE HEUTE<br />
im Werkunterricht eine spannende Tätigkeit mit<br />
Wettbewerbscharakter geboten. Darüber hinaus sollen<br />
die jungen Menschen an den Werkstoff Holz und<br />
die umfassenden Möglichkeiten bei der Erlernung<br />
des Tischler-Berufes herangeführt werden“ erklärt<br />
Tischler-Innungsmeister Ernst Leu.<br />
Die im Rahmen dieser Ausstellung präsentierten<br />
Tische zeigen, was die Schüler in dieser Zeit<br />
Erstaunliches geschaffen haben. Eine fachkundige<br />
Jury hat diese Projekte in den drei Kategorien Kreativität,<br />
Funktion sowie „Bsundrigs“ bewertet und die<br />
besten Arbeiten mit den begehrten Tischler? Trophies!<br />
ausgezeichnet.<br />
Die Jury, bestehend aus Marina Hämmerle, Wolfgang<br />
Ritsch, Martin Meyer und Sepp Gröchenig,<br />
betonten bei der Verleihung das sehr hohe Niveau<br />
der eingereichten Projekte. „Die SchülerInnen haben<br />
Innovationsgeist und Kreativität bewiesen. Die<br />
Liebe zum Detail und das große Potenzial sind in<br />
den Arbeiten klar erkennbar“, so der einhellige Tenor<br />
der Jurymitglieder.<br />
In Vorarlberg werden derzeit 320 Jugendliche in<br />
den Lehrberufen Tischler und Tischlereitechniker<br />
ausgebildet. Eine Ausbildung, die sich nach wie vor<br />
großer Beliebtheit erfreut und den Jugendlichen beste<br />
Chancen für ihr berufliches Weiterkommen bietet.<br />
Mag. Daniel Zerlauth, Innung Tischler<br />
„Vorsorgepreis 2010”<br />
für die Landesberufsschule Lochau<br />
Regelmäßige Bewegung unter professioneller Anleitung<br />
und gesunde Ernährung, Meiden von Genussgiften<br />
(Nikotin und Alkohol) sowie der richtige<br />
Umgang mit Stress und Gewalt zählen zu den Kernthemen,<br />
die sowohl im Unterricht als auch in der Freizeit<br />
von Schülern, Pädagogen, Schulpersonal und<br />
Gesundheitsexperten gemeinsam bearbeitet werden.<br />
Besonderes Augenmerk wird dabei auf eine<br />
sinnvolle Freizeitgestaltung mit „Wohlfühlerlebnissen“<br />
gelegt, die einen idealen Ausgleich zu den<br />
schulischen Herausforderungen darstellen soll.<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
LR Siegi Stemer und Dr. Peter Kircher<br />
(WKV)<br />
Schüler schaffen “Bsundrigs”<br />
Projektleiter Wolfgang Ponier<br />
konnte neben einer Trophäe ein Preisgeld<br />
von 3.000 Euro entgegennehmen.<br />
MehrInformationen:<br />
www.koerpergeist.wordpress.com<br />
17
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 18<br />
SCHULE HEUTE<br />
Isabella Freilinger, HAK Bregenz<br />
Elena Gamon, BG Bludenz<br />
Unser Team<br />
18<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
Tolle Erfolge beim Fremdsprachenwettbewerb<br />
Spitzenleistungen lieferten die Vorarlberger<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den diesjährigen<br />
Fremdsprachenwettbewerben für AHS<br />
und BHS sowohl auf Landes- als auch auf<br />
Bundesebene.<br />
Rund 70 Schülerinnen und Schüler hatten sich über<br />
ihre <strong>Schule</strong> für den Landesbewerb im März an der<br />
PH Vorarlberg qualifiziert und stellten dort ihr sprachliches<br />
Talent in Englisch, Französisch, Spanisch und<br />
Italienisch unter Beweis.<br />
Freie Reden und Diskussionsrunden zu aktuellen<br />
Themen aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft sowie<br />
spontane Rollenspiele forderten von den Kandidaten<br />
sowohl höchste sprachliche als auch kommunikative<br />
und interkulturelle Kompetenz. Darüber hinaus mussten<br />
sich die jungen Talente vor einer Expertenjury,<br />
der auch „native speakers“ angehörten, beweisen.<br />
Am Ende gingen Isabella Freilinger von der HAK<br />
Bregenz (Englisch BHS), Elena Gamon vom BG Bludenz<br />
(Englisch AHS), Claudia Nesensohn von der<br />
HLW Rankweil (Spanisch BHS), Caroline Kreckè vom<br />
Gymnasium Schillerstraße (Spanisch AHS), Sybilla<br />
Schwärzler vom BG Rebberggasse (Italienisch) und<br />
Clemens Treichl vom Gymnasium Schillerstraße<br />
Es ist schlichtweg eine Sensation: Beim<br />
„RoboCupJunior Austrian Open” sicherten sich<br />
Sebastian Wagt, Thomas Stüttler, Daniel Nigsch,<br />
Michaela Plangg, Sophie Wachter und Thomas<br />
Benedikt den Sieg und erreichten damit auch die<br />
Qualifikation für die weltweite Meisterschaft vom<br />
18. bis 27. Juni in Singapur.<br />
Schon im vergangenen Jahr waren die Nenzinger<br />
bei diesem Bewerb, bei dem Jugendliche die<br />
Chance bekommen, mit Robotern zu experimentieren<br />
und gleichzeitig technische Spielereien auszutüfteln,<br />
sehr erfolgreich. Heuer wurden unter dem<br />
Motto „Krieg der Giganten” zwei Figuren gebaut,<br />
programmiert und choreografiert. Das fertige Werk<br />
ist für einen technisch normal begabten Erwachsenen<br />
nur schwer zu begreifen.<br />
(Französisch) als Landessieger/-innen hervor und<br />
durften damit am Bundesfinale teilnehmen.<br />
Beim BHS-Finale in Linz gelang Isabella Freilinger<br />
von der HAK Bregenz ein besonderes Glanzstück:<br />
1. Platz in Französisch, 2. Platz im mehrsprachigen<br />
Wettbewerb Englisch/Französisch und 3. Platz in<br />
Englisch lautete das sensationelle Ergebnis.<br />
Und auch bei der WIFI Sprachmania für die AHS-<br />
Landessieger/-innen gab es für Vorarlberg Spitzenplatzierungen<br />
zu feiern: Elena Gamon vom BG<br />
Bludenz sicherte sich nicht nur den 1. Platz in Englisch,<br />
sondern überzeugte auch beim Switch-Wettbewerb,<br />
bei dem sie mit Englisch und Französisch<br />
ebenfalls den 1. Platz errang. Das tolle Ergebnis wurde<br />
mit dem 2. Platz von Clemens Treichl vom BRG/BORG<br />
Schillerstraße in Französisch komplettiert.<br />
Wir gratulieren ganz herzlich!<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
Nenzinger MittelschülerInnen fahren nach<br />
Singapur!<br />
Wie viele Stunden die Jugendlichen in die Vorbereitung<br />
gesteckt haben, haben sie nicht gezählt.<br />
Teilweise saßen die SchülerInnen in den vergangenen<br />
Wochen bis zu fünf Nachmittage in der<br />
<strong>Schule</strong>. Das Ziel war es, Staatsmeister zu werden<br />
– ein Traum wurde wahr!<br />
Die Nenzinger Mittelschüler und Mittelschülerinnen<br />
bekamen Unterstützung durch ihr LehrerInnenteam<br />
mit Dietmar Bodner, Judith Hummer, Carina Eberhard,<br />
Helmut Schlatter, Herbert Thaler und Marco Ulmer –<br />
unterstützt wurde die Teilnahme am Bewerb auch vom<br />
Lernlabor.<br />
Mittelschule und Sportmittelschule<br />
Nenzing
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 19<br />
Bestleistungen beim Finale von „Agent Economy”<br />
Einem spannenden Finale von „Agent Economy“,<br />
dem Wirtschaftswissensquiz der Vorarlberger<br />
Haupt- und Mittelschulen, wohnten am 25.<br />
Mai 2010 rund 150 Schülerinnen und Schüler,<br />
Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Fans und Sponsoren<br />
im Vereinshaus Rankweil bei.<br />
Die 16 Schülerinnen und Schüler, die es bis ins<br />
Finale geschafft hatten, überzeugten das Publikum<br />
mit beeindruckendem Wirtschaftswissen und Spitzenleistungen<br />
in Sekundenschnelle. Der Landespreis<br />
ging heuer an die VMS Schwarzach. „Agent Eco-<br />
Rund 70 Schülerinnen und Schüler beteiligten<br />
sich auch heuer wieder am Landesfinale des<br />
EuropaQuiz und stellten ihr Wissen über politische<br />
Bildung unter Beweis. Die Erstplatzierten<br />
der jeweiligen Schulstufe wurden im Rahmen<br />
einer Siegerehrung durch Schullandesrat Siegi<br />
Stemer ausgezeichnet.<br />
Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung,<br />
Österreich und Europa nach 1945, das<br />
aktuelle Weltgeschehen – diese und andere Themen<br />
standen heuer im Mittelpunkt des EuropaQuiz. Die<br />
Landessieger 2010 heißen Luca Dreier (HS Wolfurt),<br />
Matthias Beggel (HAS Lustenau, BMS), Simon Blank<br />
AUSZEICHNUNGEN SCHULE HEUTE<br />
nomy“ wird an den Haupt- und Mittelschulen genutzt,<br />
um ergänzend zum Unterricht und von zu Hause aus<br />
Vorarlberg-spezifisches Wirtschaftwissen zu erlernen.<br />
Initiiert wurde das Online-Quiz vom Landesschulrat<br />
gemeinsam mit seinen Partnern Landesregierung,<br />
Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer.<br />
Zudem wird das Quiz von zahlreichen Vorarlberger<br />
Unternehmen und Institutionen unterstützt, allen<br />
voran von der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie<br />
(V.E.M.) und vom Raiffeisen Club.<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
Hervorragende Ergebnisse beim<br />
Europa Quiz 2010<br />
(HAK Bludenz, BHS), Felix Teufel (BG Feldkirch,<br />
AHS-Unterstufe) und Tobias Reisch (BG Feldkirch,<br />
AHS-Oberstufe). Bei den Berufsschulen gewann die<br />
LBS Feldkirch vor der LBS Bregenz 3 und der LBS<br />
Bregenz 1.<br />
Beim Österreich-Finale, das von 28. bis 30. April<br />
in Niederösterreich stattfand, verpasste das Team aus<br />
Vorarlberg um nur zwei Punkte den Stockerlplatz.<br />
Mehr Informationen unter www.europaquiz.info<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
Wirtschaftsinformatik – Wettbewerb<br />
„Digital Day”<br />
Im Rahmen des Wirtschaftsinformatik-Wettbewerbs<br />
„Digital Day“ stellten <strong>Schule</strong>n IT-Kompetenzen<br />
unter Beweis. Im April traten die 3.<br />
Jahrgänge der Handelsakademien Österreichs<br />
gegeneinander an. Die 15 besten Schülerinnen<br />
und Schüler aus Vorarlberg wurden am 6. Mai in<br />
der HAK Bregenz ausgezeichnet.<br />
Die sieben Mädchen und acht Burschen von<br />
der HAK Bezau und der HAK Bregenz konnten<br />
mit einer überdurchschnittlichen Bewertung aufzeigen<br />
und wurden daher mit einem Qualitäts-<br />
zertifikat des Unterrichtsministeriums gewürdigt.<br />
Der Online-Wettbewerb fand heuer erstmals<br />
bundesweit statt und bot den fast 4.000 Teilnehmenden<br />
die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten miteinander<br />
zu vergleichen. Dabei wurde vor allem Wissen<br />
aus den Bereichen Datenbanken, Tabellenkalkulation<br />
und Informatiksysteme anhand von praxisnahen<br />
Aufgabenstellungen gefordert.<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
In den einzelnen Schulstufen setzten<br />
sich folgende Schülerinnen und Schüler<br />
durch:<br />
1. Klasse:<br />
Srisamorn Loacker, VMS Nenzing<br />
2. Klasse:<br />
Christina Winder, VMS Schwarzach<br />
3. Klasse:<br />
Tobias Simcic, VMS Schwarzach<br />
4. Klasse:<br />
Marius Lingg, Musik-HS Lingenau<br />
Mehr unter: www.agenteconomy.at<br />
Die Landessieger mit LR Siegi Stemer,<br />
LT-Präsidentin Bernadette Mennel und<br />
Quiz-Koordinator Markus Amann.<br />
19
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 20<br />
SCHULE HEUTE BEGABTENFÖRDERUNG<br />
TITEL VORARLBERGER MITTELSCHULE<br />
Kalligrafien<br />
Informationen dazu:<br />
Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />
Landeskoordination für Begabtenförderung<br />
(LSR)<br />
Kapuzinergasse 1. 6900 Bregenz<br />
0664 810 93 53<br />
www.initiative-begabung.eu<br />
verein@initiative-begabung.eu<br />
20<br />
Chinesischkurs an Vorarlberger <strong>Schule</strong>n<br />
Im heurigen Schuljahr hatten die Bezauer<br />
Wirtschaftsschulen, HLW Rankweil sowie BORG<br />
und VMS Lauterach Interesse und die Möglichkeit,<br />
in einer unverbindlichen Übung eine Einführung<br />
in die chinesische Sprache anzubieten.<br />
Luwen Wang leitete die Lehrveranstaltung in Gruppen<br />
von 8 bis 15 Schülerinnen und Schülern der 8.<br />
bis 12. Schulstufe. Wegen des großen Erfolges wird<br />
dieses Angebot nächstes Jahr weitergeführt. Als<br />
krönendes Highlight wird 2011 ein SchülerInnenaustausch<br />
zwischen der Bezauer Gruppe und einer<br />
chinesischen Mittelschule aus Fuzhou (Südchina)<br />
stattfinden. Die SchülerInnen sind hochmotiviert und<br />
bereiten sich mit großem Engagement darauf vor. Wir<br />
freuen uns auf unsere chinesischen Gäste!<br />
Hier ein Rückblick der Kursleiterin Luwen<br />
Wang auf das vergangene Schuljahr:<br />
Der Kurs in Bezau und Rankweil war auf die Dauer<br />
eines ganzen Schuljahres ausgerichtet. In zwei<br />
Semestern konnte umfangreiches Wissen erworben<br />
werden. Dazu gehören grundlegende Sprachkenntnisse,<br />
die für den Alltag als Tourist sicher ausreichend<br />
sind. Auch Basiskenntnisse der chinesischen<br />
Schrift wurden vermittelt. Begleitend dazu gab es<br />
noch viel über die chinesische Kultur zu erleben.<br />
Kunst, Musik, Kongfu, chinesischer Tee und die<br />
Küche... China hat wirklich viele verschiedene Seiten,<br />
die entdeckt werden wollen!<br />
Heuer wird bereits die 5. Sommerakademie<br />
stattfinden. Vom 6. September bis 10. September<br />
2010 soll mit abwechslungsreichen Kursen<br />
interessierten und begabten Schüler/innen von<br />
8 bis 18 Jahren die Möglichkeit geboten werden,<br />
sich mit anspruchsvollen Themen zu beschäftigen.<br />
Bionik wird erstmalig in englischer Sprache angeboten.<br />
Auch 2010 steht ein Robotik-Kurs für Anfänger<br />
sowie für Fortgeschrittene auf dem Programm.<br />
Um die Thematik Energie & Zukunft aufzugreifen, ist<br />
eine Exkursion zum Atomkraftwerk Gösgen mit<br />
anschließendem Workshop vorgesehen.<br />
Bewährt haben sich in den letzten Jahren auch<br />
Der Kurs fand einmal pro Woche als Doppelstunde<br />
statt. Thematisch wurde zwischen Schreiben und<br />
Sprechenlernen gewechselt. Das hat allen Kinder<br />
gefallen, denn sie lernten immer Neues und konnten<br />
dabei den alten Stoff wiederholen und vertiefen.<br />
Der Kurs in Lauterach war ein Blockkurs mit 10<br />
Doppelstunden. Schon in dieser verhältnismäßig kurzen<br />
Zeit konnte sehr vieles erreicht werden: Einblicke<br />
in die chinesische Sprache und Schrift, sich Begrüßen,<br />
die Zahlen von 1 bis 99 und einige häufig verwendete<br />
Schriftzeichen. Die Schülergruppe bestand<br />
aus Kindern der angrenzenden Hauptschule und<br />
dem BORG Lauterach. Diese Mischung ist grundsätzlich<br />
eine gute Idee, wenngleich die Organisation<br />
eine Herausforderung darstellte! Entsprechend<br />
lange dauerte es, bis die Termine koordiniert waren.<br />
Aufgrund der allgemein hohen Motivation der<br />
Schülerinnen und Schüler fiel der Lernerfolg insgesamt<br />
betrachtet sehr positiv aus. Die SchülerInnen<br />
haben viel erlebt und auch viel gelernt. Die Feedbakbögen,<br />
die ich Ende Januar verteilte, zeigen, dass die<br />
meisten Kinder den Kurs sehr gut fanden und auch<br />
weiterhin daran teilnehmen wollen. Die Powerpoint-<br />
Präsentationen, die Abwechslung von Schreiben und<br />
Sprechen, Kalligrafien und die Kultur fanden besonderen<br />
Anklang.<br />
5. Vorarlberger Sommerakademie<br />
Dipl.Des. Luwen Wang<br />
die Kurse für Russisch und Chinesisch. Ob Informatik,<br />
Astronomie, Kunst oder ein 4tägiger Kurs im<br />
Tonstudio – es wird ein anspruchsvolles Programm<br />
unter Anleitung engagierter KursleiterInnen geboten.<br />
Wir freuen uns auf eine interessante Zeit und eine<br />
rege Teilnahme.<br />
Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />
Landeskoordinatorin für Begabtenförderung
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 21<br />
Vom 22. bis 23. Februar 2010 fanden die mündlichen<br />
Diplomarbeitsverteidigungen des ECHA<br />
– Akademie – Lehrgangs Linz 2008 – 2010 mit<br />
mir als einziger Teilnehmerin aus Vorarlberg statt.<br />
Das Ziel meines Projektes war es aufzuzeigen,<br />
dass Motivation ein zentrales Thema in der Begabungsforschung<br />
und deren Umsetzung in der<br />
<strong>Schule</strong> ist. Die Homepage unserer HS wurde vor<br />
knapp einem Jahr online gestellt und das Interesse<br />
daran ist sehr groß. Dieses Interesse habe ich aufgegriffen<br />
und bot den Kindern damit eine aktive Mitarbeit<br />
und Mitgestaltung der Homepage an – in<br />
Verbindung mit einer Begabungsförderung in Mathematik<br />
und Physik/ Chemie.<br />
Der persönliche Hintergrund für die Wahl dieses<br />
Themas liegt darin, dass jedem Schulteam eine<br />
aktive Einbindung der SchülerInnen im Schulalltag<br />
ein wichtiges Anliegen sein sollte. Die Kinder sollen<br />
sich wohl fühlen und somit brauchen sie das Recht<br />
auf Mitbestimmung.<br />
Wichtig für mich war das Abklären der Fragen, wie<br />
die Schülerinnen und Schüler zu Verantwortungsbewusstsein,<br />
Angstgefühlen und Selbstvertrauen<br />
stehen und wie die Kinder ihr Begabungsgefühl einschätzen.<br />
18 Schülerinnen und Schüler aus den 3.<br />
Klassen haben sich begeistert an die Arbeit gemacht<br />
und sich selbst in zwei Gruppen aufgeteilt: In „Alberschwender<br />
Oberhirnis“, eine Mathematikgruppe<br />
aus fünf Mädchen und zwei Jungen, und die „Physikpiloten“,<br />
wo sich sechs Mädchen und fünf Jungen<br />
mit Physik und Chemie beschäftigten.<br />
Sehr gut zu beobachten war, dass die offenen<br />
Lehrformen und frei wählbaren Sozialformen einerseits<br />
den Kindern beim Ausüben ihrer Fähigkeiten<br />
helfen, andererseits auch zu Überforderung führen.<br />
Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsniveau<br />
beugen einer Überforderung auch vor – so<br />
kann schrittweise eine Steigerung geschehen und<br />
das Tempo kann jede Schülerin und jeder Schüler<br />
für sich selbst bestimmen.<br />
Die Kommunikation zwischen Lehrpersonen und<br />
Kindern wurde positiv verstärkt.<br />
Genderunterschiede bezüglich Leistung und Motivation<br />
konnten deutlich erfasst werden: Die Mädchen<br />
– sowohl in der Mathematik – als auch in der Physikgruppe<br />
– waren leistungsstärker, ausdauernder<br />
und teilweise auch kreativer. Sie opferten auch<br />
„Motivation als Motor!“<br />
BEGABTENFÖRDERUNG<br />
wesentlich mehr Freizeit für „ihr“ Projekt.<br />
Um Antworten auf meine Fragestellungen zu<br />
erhalten, habe ich Fragebögen zu den Themenbereichen<br />
Motivation und Interesse, Vergleich zu regulärem<br />
Unterricht, Angstgefühl, Selbstvertrauen und<br />
Begabungsgefühl erstellt.<br />
Am Ende der Evaluation kam heraus, dass mich<br />
meine Beobachtungen nicht getäuscht haben. Die<br />
Mädchen beider Gruppen hatten auf jeden Fall die<br />
größere Motivation und erkannten ihre Begabung<br />
eher als die Jungen. Auch scheuten die Mädchen<br />
weder Zeitaufwand in ihrer Freizeit noch Verantwortungs-übernahme.<br />
Sie waren es auch, die die<br />
meisten Ideen einbrachten, umsetzten und das Projekt<br />
vorantrieben.<br />
Interessant von der Theorie her ist die Erkenntnis,<br />
dass die Mädchen für die Projekte sehr leicht<br />
zu motivieren waren im Gegensatz zu den Jungen.<br />
Die Gesamtaufteilung Mädchen : Jungen betrug<br />
11 : 7. Daraus wird ersichtlich, dass Mädchen sich<br />
sehr wohl für Technik und Wissenschaft interessieren<br />
und sich motivieren lassen.<br />
Bei den Projekten schien die Motivation sehr wohl<br />
ein Motor für (herausragende) Leistungen zu sein.<br />
Bei der Auswertung konnte man auch herauslesen,<br />
dass offene Unterrichtsformen für Begabte eine<br />
sehr gute Lehrmethode darstellen und Erfolge<br />
erzielen. Herausforderungen werden gesucht und<br />
angenommen, auch bei schwierigen Aufgaben. Aber<br />
gerade diese offenen Unterrichtsformen können<br />
auch zu Überforderung führen – um dies zu vermeiden,<br />
ist eine klare Zielformulierung und mögliche<br />
Hilfeanlaufstellen notwendig.<br />
Erfolge, Freude an der geleisteten Arbeit, Kenntniserweiterung<br />
der Schüler und Schülerinnen und<br />
ihre ehrlichen Rückmeldungen (mündlich wie schriftlich)<br />
bestätigten mir als Lehrperson meinen eingeschlagenen<br />
Weg und motivierten mich, weiterzu<br />
machen.<br />
Dipl. Päd. Monika Fischer<br />
HS/VMS Alberschwende<br />
SCHULE HEUTE<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lehwald und<br />
Monika Fischer<br />
21
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 22<br />
SCHULE HEUTE BEGABTENFÖRDERUNG<br />
MMag. Eva Ladstätter<br />
Psychologin, Sozial- und Theaterpädagogin,<br />
kinder- und jugendtherapeutische<br />
Zusatzausbildung Schulsozialarbeiterin<br />
des IfS - Institut für Sozialdienste Vorarlberg:<br />
„Dass hochbegabte Kinder keine<br />
Förderung brauchen, ist ein Vorurteil! Kinder<br />
mit einem hohen kognitiven Leistungspotential<br />
brauchen adäquate Förderung<br />
und Herausforderungen! Intelligenz und<br />
Begabung sind nicht stabil!“<br />
Nähere Infos zur vorliegenden Befindlichkeitsstudie<br />
bekommen Sie gerne bei der<br />
Verfasserin MMag. Eva Ladstätter.<br />
eva.ladstaetter@gmx.net<br />
22<br />
Hochbegabte Kinder und akzeleratorische Maßna<br />
Explorative Befindlichkeits<br />
Die Ergebnisse der im Jahr 2009 in Vorarlberg<br />
durchgeführten Studie sprechen eindeutig für<br />
akzeleratorische Maßnahmen. Viele Kinder und<br />
Eltern berichten, wie einfach oder sogar erlösend<br />
das Überspringen oder frühzeitige Einschulen<br />
war. Akzeleration als Maßnahme ist eine von vielen<br />
Möglichkeiten, die im Schulalltag relativ<br />
unbürokratisch und kostengünstig durchgeführt<br />
werden kann und sich unter den richtigen<br />
Rahmenbedingungen (siehe dazu auch Teil I in<br />
„<strong>Schule</strong> heute. Ausgabe 54“) emotional, sozial<br />
wie intellektuell positiv auf die Kinder auswirkt,<br />
was die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung<br />
untermauern.<br />
Lernen und Unterricht – Unterforderung und<br />
Förderung<br />
Leistungstechnisch verläuft die Integration der Kinder<br />
generell problemlos. Zwei Dritteln der hochbegabten<br />
Kinder ist nach der Maßnahme im Unterricht<br />
nicht (mehr) langweilig. Insgesamt ist die Konzentration<br />
im Unterricht bei den hochbegabten Früheinschulern<br />
und allen Überspringern gut bzw.<br />
besser. Bei einigen Kindern gibt es Hinweise auf<br />
weitere Unterforderung, was weitere spezifische Förderung<br />
bzw. weitere akzeleratorische Maßnahmen<br />
benötigt. So hat ein befragter früh eingeschulter<br />
hochbegabter Bub später die zweite Schulstufe noch<br />
zusätzlich übersprungen. Die Hälfte aller befragten<br />
hochbegabten Kinder muss in der Freizeit nicht (viel)<br />
lernen. Auch die Eltern beschreiben mehrfach, dass<br />
ihre Kinder ohne großen Lernaufwand zu den Besten<br />
der Klasse gehören. Dies könnten auch weitere Hinweise<br />
darauf sein, dass einige hochbegabte Kinder<br />
immer noch unter ihrem möglichen Leistungsniveau<br />
bleiben. Bei Kindern und Eltern ist ein starker<br />
Wunsch nach zusätzlichen individuellen bzw. herausfordernden<br />
Fördermaßnahmen im Unterricht<br />
bzw. zusätzlichen Aufgaben vorhanden, was aber<br />
nicht zu einer „Sonderstellung“ des Kindes führen<br />
soll. Eine Mutter eines früh eingeschulten hochbegabten<br />
Kindes bringt die Problematik ihres leistungsmäßig<br />
unterforderten hochbegabten Kindes<br />
auf den Punkt: „Das Kind geht gerne in die <strong>Schule</strong>.<br />
Der einstige Ehrgeiz ging jedoch verloren. Es sieht,<br />
dass Minimalaufwand genügt, um bei den Guten<br />
dabei zu sein.“<br />
Unterstützung von zuhause und Freiwilligkeit<br />
Fast alle Kinder werden von zuhause unterstützt, in<br />
die Entscheidung miteinbezogen und wollten von<br />
sich aus überspringen bzw. früher mit der <strong>Schule</strong><br />
beginnen.<br />
Zeitpunkt der Maßnahme<br />
Man kann davon ausgehen, dass bei fast allen Kindern<br />
der Zeitpunkt der Maßnahme gut gewählt war.<br />
Kein früh eingeschultes Kind hätte aus momentaner<br />
Sicht gerne später mit der <strong>Schule</strong> angefangen. Bei<br />
drei Überspringern kann man annehmen, dass ein<br />
noch früheres Überspringen wünschenswert gewesen<br />
wäre. Der „richtige Zeitpunkt“ für eine akzeleratorische<br />
Maßnahme spielt eine Rolle. Meist führt<br />
ein Verschieben oder Nichtbeachten der Notwendigkeit<br />
des Überspringens zu Demotivation und<br />
Schulmüdigkeit. Grob kann man sagen, je früher<br />
umso besser. Eine Mutter antwortet auf die Frage,<br />
wie es ihr jetzt mit der Entscheidung zum Überspringen<br />
ginge: „Es war die einzig richtige Entscheidung<br />
und klappte hervorragend! Im Nachhinein<br />
gesehen, hätte man meinen Sohn auch evtl. vorzeitig<br />
einschulen können.“<br />
Probespringen<br />
Generell wurde bei den Überspringern „Probespringen“<br />
praktiziert. Hier fehlen leider allerdings<br />
genauere Angaben zur Dauer und zum Ablauf des<br />
Überspringens. Allgemein wird ein längeres Probespringen<br />
von einem Monat für sinnvoll erachtet, unter<br />
anderem um zu überprüfen, ob die Maßnahme angebracht<br />
ist bzw. damit ein möglicher Verbleib in der<br />
alten Klasse nicht als „Versagen“ empfunden wird.<br />
Unbürokratischer Ablauf<br />
Fast alle Eltern geben an, dass ihre Kinder unbürokratisch<br />
überspringen bzw. frühzeitig einschulen<br />
konnten, was auch für die Durchführung der Maßnahme<br />
und deren häufigere Anwendung in der Praxis<br />
spricht.<br />
Beratung und Begleitung der Eltern<br />
Nicht ganz die Hälfte der Eltern der befragten Hochbegabten<br />
nahm eine Beratung seitens der Schulpsychologie<br />
in Anspruch bei Entscheidungen<br />
hinsichtlich der Durchführung der akzeleratorischen<br />
Maßnahme. Eine wichtige Rolle spielt laut Eltern die<br />
Unterstützung durch andere Betroffene, durch die<br />
KindergartenpädagogInnen und durch die Landeskoordinatorin<br />
für Hochbegabung Mag. Verena Chlumetzky-Schmid,<br />
die ausnahmslos sehr gut bewertet<br />
wurden. Ebenso wurde das Projekt „KLICK!“ mehrfach<br />
positiv erwähnt. Viele Eltern betonen aber auch
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 23<br />
sehr deutlich, sich generell mehr Information, Unterstützung<br />
und mehr Angebote für ihre Kinder zu wünschen.<br />
Anfängliche und aktuelle Situation<br />
Fast allen Kindern und auch denen, die anfangs<br />
Startschwierigkeiten hatten, geht es (bis auf ganz<br />
wenige Ausnahmen) zum Zeitpunkt der Befragung<br />
sehr gut. Anfängliche Stolpersteine waren für einzelne<br />
Kinder z. B. das frühe Aufstehen und die<br />
Schreibschrift.<br />
Resümee<br />
Kinder, die überspringen oder frühzeitig einschulen,<br />
dürfen keine Einzelfälle bleiben, sondern sollen zu<br />
einem fixen integrativen Bestandteil in einem begabungsfreundlichen<br />
Schulalltag (Oswald,1994) werden.<br />
Somit würde auch einer Etikettierung,<br />
Desintegration oder einer Vereinsamung von betroffenen<br />
Kindern vorgebeugt werden. Damit verbunden<br />
ist eine möglichst frühe Identifikation einer<br />
Hochbegabung von begabungsspezifisch geschulten<br />
Fachpersonen in Kindergarten, <strong>Schule</strong> und Beratung,<br />
um eine Planung individueller Fördermaßnahmen<br />
initiieren zu können und somit die bestmöglichen<br />
Entwicklungs- und Entfaltungsmöglich<br />
keiten eines hochbegabten Kindes zu gewährleisten.<br />
Das frühzeitige Erkennen ist also ausschlaggebend<br />
und kann an sich schon als eine Art Präventionsmaßnahme<br />
gesehen werden. Dabei wird Akzeleration<br />
optimalerweise als Teil eines ganzheitlichen<br />
Förderkonzepts betrachtet.<br />
Da jedes Kind und jede Situation einzigartig sind,<br />
BEGABTENFÖRDERUNG<br />
Maßnahmen an den Grundschulen Vorarlbergs –<br />
hkeitsstudie 2009 (Teil II)<br />
können Entscheidungen nur individuell mit dem Blick<br />
auf das Ganze getroffen werden. Heinbokel (2001)<br />
führt hier zwölf Punkte an, die bei der Überlegung,<br />
ob ein Kind für das Überspringen geeignet ist, zu<br />
berücksichtigen sind. Dies schließt auch die emotionale<br />
sowie soziale Stabilität bzw. Reife eines hochbegabten<br />
Kindes mit ein, wobei ich hier betonen<br />
möchte, dass diese in den meisten Fällen über die<br />
„geforderte“ Reife von schulpflichtigen Kindern hinaus<br />
geht und Hochbegabte auch oft ältere Freunde<br />
haben, da sie den Umgang mit entwicklungsgleichen<br />
Peers suchen. Kinder, die sich von sich aus und freiwillig<br />
frühzeitig mit Lesen, Rechnen und Schreiben<br />
befassen und im Kindergarten schnell langweilen,<br />
können es als Strafe empfinden, nicht in die <strong>Schule</strong><br />
gehen zu dürfen. Sie wollen lernen und herausgefordert<br />
werden, da dies ihren Bedürfnissen entspricht.<br />
Hochbegabung ist eine Chance und darf kein<br />
Schicksal oder Bürde sein. Hochbegabte Kinder sollten<br />
keine Problemfälle, sondern Glücksfälle sein!<br />
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für die<br />
Unterstützung bei der Durchführung der Studie beim<br />
Land Vorarlberg, der Abteilung „Wissenschaft und<br />
Bildung“, dem Landesschulrat sowie der Landesschulpsychologie<br />
in Feldkirch und den <strong>Schule</strong>n in<br />
Vorarlberg bedanken – aber vor allem möchte ich den<br />
Kindern und Eltern, die sich bereit erklärt haben, an<br />
dieser Studie teilzunehmen und diese somit ermöglicht<br />
haben, ein herzliches Dankeschön aussprechen!<br />
MMag. Eva Ladstätter<br />
ECHA - Diplomverleihung an zwei weitere<br />
Vorarlberger Lehrer<br />
Mag. Stephan Schmid (BG Blumenstraße) und<br />
Mag. Andreas Wüstner (HAK Bezau) erlangten<br />
am 04. Mai in St. Pölten ihr Abschlusszertifikat<br />
des ECHA – Lehrgangs und qualifizierten sich<br />
damit zum „Specialist in Gifted Education“.<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
Die Diplomarbeiten „Enrichment-Modelle der Begabtenförderung<br />
am BG Blumenstraße, Bregenz“ (Stephan<br />
Schmid) und „Le Petit Prince - ein<br />
Erweiterungsprojekt in Französisch zur Förderung<br />
fremdsprachlich begabter Schüler/innen“ (Andreas<br />
Wüstner) werden in der nächsten Ausgabe von <strong>Schule</strong><br />
<strong>Heute</strong> vorgestellt.<br />
Mag. Verena Chlumetzky-Schmid<br />
Landeskoordinatorin für Begabtenförderung<br />
SCHULE HEUTE<br />
Das meinen die Eltern:<br />
„Wir sind froh, dass wir uns für diesen<br />
Schritt entschieden haben. Ich würde es<br />
wieder tun.“<br />
„Unser Kind hat sich gleich gut eingelebt –<br />
hatte guten Kontakt mit den<br />
Mitschülern.“<br />
„Mein Kind wurde gut aufgenommen, weil<br />
Lehrer und Klasse gut<br />
vorbereitet waren.“<br />
„Meinem Kind geht es sehr gut. Ich bin<br />
froh, dass wir diese Entscheidung getroffen<br />
haben, ich hätte es mir nicht so leicht<br />
vorgestellt.“<br />
Das meinen die Kinder:<br />
„Ich bin froh, dass jetzt nicht mehr alles so<br />
babyleicht ist.“<br />
„Ich bin am meisten froh über meine<br />
Freunde, die ich sonst vielleicht nicht kennen<br />
gelernt hätte.“<br />
Mag. Andreas Wüstner<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lehwald<br />
Univ.-Prof. Dr. Franz Mönks<br />
Mag. Stephan Schmid<br />
23
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 24<br />
SCHULE HEUTE<br />
Kontakt:<br />
teachersaward@iv-net.at<br />
01 711 35 2404<br />
vlnr: Birgit Walch, Hanne Tschann,<br />
BM Claudia Schmied, Monika Hillbrand,<br />
Klaudia Gobald-Piuk<br />
BIFO-Beratung für Bildung und Beruf<br />
Bahnhofstraße 24, 6800 Dornbirn<br />
0<strong>55</strong>72 31717<br />
bifoinfo@bifo.at, www.bifo.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag von 14 bis 17 Uhr<br />
Das BIFO ist ein Institut der<br />
Wirtschaftskammer sowie des Landes<br />
Vorarlberg und arbeitet mit dem AMS<br />
und weiteren Institutionen zusammen.<br />
24<br />
AKTUELLES<br />
IV Teacher´s Award 2010<br />
Der IV-Teacher’s Award wird 2010 zum dritten<br />
Mal ausgeschrieben. Damit sollen neuerlich jene<br />
Lehrerinnen und Lehrer ausgezeichnet werden,<br />
die herausragende pädagogische und fachliche<br />
Leistungen vollbringen und öffentlich und<br />
bundesweit Vorbilder für die <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
Österreichs sind.<br />
Die Ausschreibung richtet sich an alle aktiven Lehrerinnen<br />
und Lehrer an österreichischen <strong>Schule</strong>n. Im<br />
Rahmen des Wettbewerbes werden Preise in den<br />
Kategorien Grundstufe, Sekundarstufe I und II sowie<br />
Monika Hillbrand stellte den „Vorarlberger Weg<br />
in der Elternarbeit“ bei der 50-Jahrfeier des Dachverbandes<br />
der Elternvereine der Pflichtschulen in<br />
Wien vor.<br />
Vor 50 Jahren haben sich in Österreich die Elternvertreter<br />
an Pflichtschulen zu einem überkonfessionellen<br />
und überparteilichen Verband zusammengeschlossen.<br />
Am 9.4.2010 fand im Festsaal des Bundesministeriums<br />
die 50- Jahrfeier statt. Vom Landeselternverband<br />
Vorarlberg waren Hanne Tschann und Monika Hillbrand<br />
als Vorsitzende sowie Birgit Walch und Mag. Klaudia<br />
ein Sonderpreis im Bereich Kreativität, Innovation und<br />
Technologie vergeben.<br />
Der Ausschreibungsfolder sowie weiterführende<br />
Informationen (Teilnahmeformular und Bewerbungsunterlagen)<br />
können unter www.iv-net.at/b2148 heruntergeladen<br />
werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis<br />
30. Juni 2010.<br />
Mag. Michaela Wagner<br />
Industriellenvereinigung<br />
Der Landeselternverband Vorarlberg in Wien<br />
Neue Broschüren für Personen mit Migrationshintergrund<br />
unterstützen bei der Bildungsund<br />
Berufswahl<br />
Im BIFO ist eine neue Broschüre zur Bildungs- und<br />
Berufswahl speziell für Personen mit Migrationshintergrund<br />
erhältlich. Unter dem Titel „Chance Bildung<br />
– Zukunft sichern“ gibt die Publikation einen<br />
Überblick über wichtige Fragen der Berufs- und Bildungswahl.<br />
Sie führt in das österreichische Schulsystem<br />
ein, beschreibt die Lehrlingsausbildung in<br />
Österreich, gibt Bewerbungstipps und thematisiert<br />
den Zugang zum Arbeitsmarkt für Migrantinnen und<br />
Migranten. Wichtige Fragen rund um das Thema<br />
Gobald-Piuk als Geschäftsführerinnen anwesend.<br />
Monika Hillbrand stellte bei der Festveranstaltung<br />
den „Vorarlberger Weg in der Elternarbeit“ mit dem<br />
Landeselternbüro, der Fusionierung der beiden Verbände<br />
und der guten Netzwerke mit dem Land Vorarlberg,<br />
der AK, WK Vorarlberg und verschiedener<br />
anderer Partner vor. Beim Ausklang des Festaktes<br />
konnten Kontakte mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
aus den Bundesländern geknüpft und vertieft werden.<br />
Monika Hillbrand,<br />
Vorsitzende des Landeselternverbandes<br />
Mehrsprachige Infos zur Bildungs- und<br />
Berufswahl<br />
Selbstständigkeit werden ebenfalls behandelt.<br />
Dazu steht auch ein mehrsprachiges Elternheft zur<br />
Verfügung. Eltern erhalten grundlegende Informationen,<br />
die ihnen helfen sollen, ihre Kinder bei der<br />
Berufs- und Bildungswahl zu unterstützen.<br />
Das Elternheft kann im BIFO in deutscher und<br />
türkischer Sprache, die Broschüre „Chance Bildung<br />
- Zukunft sichern“ in deutscher Sprache unter 0<strong>55</strong>72<br />
31717 oder bifoinfo@bifo.at kostenlos bezogen<br />
werden.<br />
Nicole Bösch, BIFO
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 25<br />
Gemeinsame Tagung für Kindergarten-<br />
und VolksschulleiterInnen<br />
Über 400 Pädagoginnen und Pädagogen aus<br />
Kindergarten und Volksschule trafen sich am 28.<br />
April 2010 in Götzis bei der gemeinsamen<br />
Tagung für Kindergarten- und VolksschulleiterInnen.<br />
Dr. Heinz Zangerle – Psychologe, Psychotherapeut,<br />
Dozent an der PH Tirol sowie Autor von Fachbüchern<br />
– referierte zu diesem Anlass über das<br />
Thema ADHS. Anhand von anschaulichen Bildern<br />
und Beispielen aus der Praxis erklärte er die Hintergründe,<br />
Merkmale und Handlungsmöglichkeiten<br />
dieser Störung.<br />
Anschließend fand ein reger Austausch zwischen<br />
den Pädagoginnen und Pädagogen statt. Ganz im<br />
Sinne des Mottos „von einer Hand in die andere“<br />
wurden neue Verbindungen geknüpft und bestehende<br />
Kooperationen vertieft.<br />
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, allen Verantwortlichen<br />
aus Verwaltung und Politik und allen,<br />
die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen<br />
haben, gebührt ein herzliches Dankeschön!<br />
Margot Thoma, Kindergarteninspektorin<br />
AD(H)S in der Ergotherapie<br />
Felix bleibt im Unterricht nicht bei der Sache,<br />
ist dauernd in Bewegung. Seinen Banknachbar<br />
stört er, weil er andauernd herumzappelt und<br />
dazwischenquatscht. Auch zu Hause gibt es viele<br />
Konflikte, da es ihm schwer fällt, sich an Regeln<br />
zu halten. Andererseits ist Felix ein fröhliches<br />
und sehr einfühlsames Kind. Er ist sehr kontaktfreudig<br />
und hilfsbereit, trotzdem fällt es ihm<br />
schwer, Freunde zu finden.<br />
Immer mehr werden Kinder wie Felix professionell<br />
abgeklärt, weil die Diagnose AD(H)S oft zu<br />
leichtfertig gehandhabt wird. Jedes Kind und jedes<br />
„dieser“ Kinder ist anders und braucht eine individuelle<br />
und interdisziplinäre Unterstützung (Kinderarzt,<br />
psychologische Begleitung der Eltern).<br />
Ergotherapie ist ein möglicher Ansatzpunkt, die<br />
Schwerpunkte liegen in der motorischen Förderung<br />
und in strukturierten Handlungsabläufen, welche das<br />
Kind weder über- noch unterfordern. In der Elternberatung<br />
geht es darum, „Sinn-volle“ Aktivitäten im<br />
Alltag zu finden bzw. den Alltag mit Strukturierungshilfen<br />
zu erleichtern.<br />
Was tun im Unterricht?<br />
• Sitzplatz möglichst vorne neben ruhigerem Kind<br />
• Bewegungsdrang ausgleichen durch<br />
„Hilfsjobs“ (Hefte austeilen, Tafelputzen…)<br />
• einfache und klare Formulierung<br />
von Anweisungen<br />
• Festlegen allgemeingültiger Regeln und soforig<br />
Konsequenzen gegen Störverhalten während<br />
AKTUELLES<br />
des Unterrichts<br />
• Visualisieren von Abläufen (Photos, Zeichnungen,<br />
Symbole)<br />
• rechtzeitige Ankündigung von Änderungen<br />
gewohnter Abläufe<br />
• klare Vorgaben für kritische<br />
Unterrichtsübergänge (z.B. Pausen)<br />
• Vorsicht mit Arbeitsblättern!<br />
Zu viele visuelle Informationen lenken von der<br />
wesentlichen Aufgabe ab.<br />
Hilfe bei den Hausaufgaben<br />
• Führung eines Hausaufgabenheftes,<br />
ggf. Kontrolle durch den Lehrer<br />
• Hausaufgaben in kleine, überschaubare<br />
Einheiten einteilen<br />
• Rücksprache der Lehrperson mit den Eltern über<br />
den zeitlichen Aufwand der Hausaufgaben<br />
Um ihrem „Chaos im Kopf“ und ihrer emotionalen<br />
Labilität entgegenzuwirken, sind die Kinder angewiesen<br />
auf klare Orientierung in der Außenwelt –<br />
durch erwachsene Bezugspersonen, die ihnen<br />
authentisch und eindeutig Resonanz geben. Es gibt<br />
nicht die erfolgversprechende Therapie für Kinder<br />
mit AD(H)S, die entscheidende Hilfe kommt von den<br />
Eltern und einem verständnisvollen Umfeld.<br />
Elisabeth Schelling-Rehm und<br />
Karin Pechhacker,<br />
Landesleitung Ergotherapie<br />
SCHULE HEUTE<br />
Dr. Heinz Zangerle<br />
Landesleitung Ergotherapie<br />
0664 88514853<br />
landesleitung.vlbg@ergoaustria.at<br />
www.ergoaustria.at<br />
25
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 26<br />
SCHULE HEUTE<br />
Gemeinsames Erleben und Entdecken der<br />
Eigenschaften des Wassers<br />
26<br />
EU<br />
„It´s all in a drop“<br />
Europa im Klassenzimmer<br />
Die Freie Montessorischule Altach nimmt teil<br />
am europäischen Schulaustauschprogramm<br />
Comenius. SchülerInnen aus der Türkei, Dänemark,<br />
Estland und Großbritannien waren im<br />
Frühjahr zu Gast in der Freien Montessorischule<br />
Altach. Gemeinsam mit den ausländischen<br />
Gästen erforschten wir in schulumfassenden<br />
Projekttagen verschiedenste Aspekte der lebenswichtigen<br />
Ressource Wasser im ganzen Land.<br />
So bearbeiteten die Jugendlichen Informationen<br />
über die Folgen des globalen Klimawandels bei<br />
einem Besuch der Inatura in Dornbirn. Wasser als<br />
Energieträger wurde eindrucksvoll erfahrbar beim<br />
Besuch der Illwerke und des Kraftwerks Kops II im<br />
Montafon und künstlerisch näherten sich die Jugendlichen<br />
in einem Workshop im Kunsthaus Bregenz<br />
dem Thema. Aber auch sportliche und gesellige<br />
Aspekte waren bei diesem Schulaustauschprojekt<br />
der EU wichtig: Eislaufen und Schifahren, gemeinsame<br />
Essen und Ausflüge ließen Unterschiede verschwinden<br />
und in den vielen Begegnungen konnte<br />
die Idee des Verständnisses der gemeinsamen Verantwortung<br />
für und die Abhängigkeit von einer globalen<br />
Welt grundgelegt werden. Bleibende Eindrücke<br />
und Erfahrungen über die Kultur und das Land Vorarlberg<br />
konnten besonders nachhaltig in den Gastfamilien<br />
gemacht werden.<br />
Das Comeniusprojekt<br />
Das Comenius-Projekt „it’s all in a drop“ wurde 2008<br />
von fünf europäischen <strong>Schule</strong>n, der Blistrup Scole<br />
in Graested (Dänemark), der Glen House Montessori<br />
School in Hebden Bridge (England), der Tallinn<br />
French School in Tallin (Estland), der Ayrancilar Ege-<br />
Kopp IÖO in Torbali (Türkei) und der Freien Montessorischule<br />
Altach (Österreich) entwickelt. Bis Juni<br />
2011 beschäftigen sich die fünf <strong>Schule</strong>n mit der<br />
lebensnotwendigen Ressource Wasser auf unterschiedlichste<br />
Art und Weise (naturwissenschaftlich,<br />
literarisch, kreativ und künstlerisch). Zum Abschluss<br />
Unsere Gäste aus den fünf europäischen Ländern<br />
im Juni 2011 werden die unterschiedlichsten Projekte<br />
der Schüler und Schülerinnen in einer Ausstellung<br />
in Estland zu sehen sein.<br />
„Im Rahmen dieses Comeniusprojektes sollen die<br />
Schülerinnen und Schüler erfahren, dass sie auch<br />
eine Verantwortung als Bürger der Welt für ihre Mitmenschen<br />
und ihre Umwelt haben“, so Projektleiterin<br />
Susanne Krämer-Alge von der Freien Montessorischule<br />
Altach.<br />
Vorarlberger Hilfsprojekt in Tansania<br />
Während des Projektes werden die teilnehmenden<br />
<strong>Schule</strong>n auch verschiedene Fundraising Events<br />
organisieren, um Spenden für den Bau eines Brunnens<br />
in Tansania im Rahmen eines Hilfsprojektes der<br />
Eine Weltgruppe Schlins zu unterstützen. Seit Jahrzehnten<br />
engagieren sich die beiden Brüder Franz<br />
und Johannes Rauch mit ihren Familien und Freunden<br />
in Vorarlberg für Sozialprojekte in Afrika. Als solches<br />
wurde auch die „Eine Weltgruppe Schlins /<br />
Röns“ ins Leben gerufen. 100.000 Menschen in 60<br />
Dörfern im Umkreis von 35 Kilometern in der südtansanischen<br />
Pfarrei Mdabulo dürfen durch die Unterstützung<br />
auf bessere Lebensbedingungen hoffen.<br />
Comenius-Programm<br />
Das Comenius-Programm ist ein 1995 eingerichtetes<br />
Programm der Europäischen Union mit dem Ziel,<br />
die Zusammenarbeit von <strong>Schule</strong>n aller Schulstufen<br />
und Schulformen innerhalb der Europäischen Union<br />
sowie die Mobilität von SchülerInnen und LehrerInnen<br />
zu fördern. Es ist Teil des Sokrates-Programms,<br />
das neben Schulpartnerschaften auch Schul- und<br />
Erwachsenenbildung fördert. Am Comenius-Programm<br />
nehmen <strong>Schule</strong>n teil, die den Europagedanken<br />
fördern wollen. Seit 2007 ist Comenius im neuen<br />
Programm „Lebenslanges Lernen“ der Europäischen<br />
Union integriert.<br />
MMag. Monika Dorner,Thomas Soraperra,<br />
Montessorischule Altach<br />
Vertreter der <strong>Schule</strong>n mit dem Türkischen Konsul und Bgm. Gottfried Brändle
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 27<br />
BRG/BORG Dornbirn-Schoren gewinnt den<br />
„Europtimus 2010“<br />
Für sein Europa-Projekt wurde das BRG/BORG<br />
Dornbirn-Schoren kürzlich aus einer Vielzahl an<br />
Bewerbungen mit dem „Europtimus“-Preis ausgezeichnet.<br />
Eine Abordnung der <strong>Schule</strong> – Schüler/-innen,<br />
Lehrer/-innen und Direktor Norbert<br />
Häfele – ließ es sich natürlich nicht nehmen, bei<br />
der offiziellen Feier am 27. Mai im Haus der Europäischen<br />
Union in Wien dabei zu sein und den<br />
Preis persönlich entgegenzunehmen.<br />
Das Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und<br />
Schülern ein positives Europabild näherzubringen<br />
und sie auf nachhaltige Weise in „ihrem“ Europa geistig<br />
zu beheimaten. Zu Beginn des Schuljahres<br />
2009/10 wurde jeder Klasse ein Land der EU zugelost,<br />
mit dem sie sich ein Jahr lang auf vielfältige Art<br />
und Weise beschäftigten. Darüber hinaus wurden<br />
Vorträge und Workshops organisiert und anerkannte<br />
Europa-Expert/-innen an die <strong>Schule</strong> eingeladen. An<br />
drei Tagen erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />
zudem die Möglichkeit, ihre Projekte der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Als krönender Abschluss findet<br />
am 7. Juli 2010 ein großes Schul- und Europafest<br />
statt. Organisiert wurde das gesamte Projekt von folgenden<br />
Lehrerinnen und Lehrern: Barbara Burtscher,<br />
Willibald Feinig, Rainer Feurstein, Helga Geiger, Markus<br />
Riedmann, Maria Schubert, Harald Stanek und<br />
Gertrud Weiss.<br />
Über den Preis<br />
Der „Europtimus“ wird alle zwei Jahre vom Europäischen<br />
Erzieherbund in Zusammenarbeit mit<br />
dem BMUKK und der Vertretung der Europäischen<br />
Kommission in Österreich ausgeschrieben. Damit<br />
werden Schulprojekte ausgezeichnet, die zur Verwirklichung<br />
der europäischen Idee beitragen und das<br />
gegenseitige Verständnis und Zusammenleben der<br />
Jugend in Europa fördern.<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
Europa Jugendpresse Wettbewerb 2010 und<br />
Wettbewerb der Generaldirektion Haushalt<br />
JugendpresseredakteurInnen im Alter zwischen<br />
15 und 20 Jahren sind dazu eingeladen,<br />
Beiträge zu europabezogenene Themen in einem<br />
Wettbewerb einzureichen!<br />
Ziel des Europa-Jugendwettbewerbs ist es einerseits,<br />
SchülerInnen für europäische Themen zu<br />
sensibilisieren und sie zu ermutigen, als Europa MultiplikatorInnen<br />
zu wirken. Andererseits soll die freiwillige<br />
Tätigkeit der SchülerInnen, die eine<br />
Schülerzeitung betreuen, wertgeschätzt werden<br />
und es sollen andere ermutigt werden, an ihrer<br />
<strong>Schule</strong> eine Schülerzeitung zu gründen. Der Wettbewerb<br />
wird folgende Kategorien umfassen:<br />
• Schüler-, Jugend- und<br />
Jugendvereinszeitungreaktionen<br />
• Einzelbeiträge<br />
• Multimediabeiträge (Video, Audio, Web etc)<br />
Preis: eine Brüsselreise für die GewinnerInnen der<br />
jeweiligen Kategorie, Preisverleihung im Oktober<br />
Einsendeschluss: 16. Juni 2010<br />
Die Generaldirektion Haushalt der Europäischen<br />
Kommission ruft SchülerInnen im Alter<br />
von 15 bis 19 Jahren aus Deutschland und Österreich<br />
auf, sich in Form einer Reportage oder<br />
eines Kurzvideos kritisch mit dem EU-Haushalt<br />
zu beschäftigen.<br />
Dabei können die SchülerInnen beispielsweise von<br />
EU-Projekten aus der eigenen Umgebung berichten.<br />
Die besten Beiträge werden von einer Jury aus<br />
renommierten Print- und FernsehjournalistInnen<br />
ausgewählt, die täglich selbst über EU-Themen<br />
berichten.<br />
Preis: Die GewinnerInnen reisen nach Brüssel und<br />
treffen den EU-Kommissar für Haushalt und Finanzplanung,<br />
Janusz Lewandowski.<br />
Einsendeschluss: 30. Juni 2010<br />
Infos und Bewerbungen:<br />
www.ec.europa.eu/prizes_competitions/index_de.htm<br />
EU SCHULE HEUTE<br />
Europa Jugendpresse<br />
Wettbewerb 2010<br />
Einsendeschluss: 16. Juni 2010<br />
wettbewerb@epress.at.<br />
059950<br />
Wettbewerb der<br />
Generaldirektion Haushalt<br />
Einsendeschluss: 30. Juni 2010<br />
juklita.ratzenberger@ec.europa.eu<br />
01 516 18 324<br />
27
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 28<br />
SCHULE HEUTE<br />
. Blitzlichter aus der Pädagogischen<br />
Hochschule<br />
Vorarlberg<br />
Hochschulbericht 2007/08<br />
Bei einem Pressegespräch am<br />
17. November zogen HochschulratsvorsitzenderLandesrat<br />
Siegi Stemer und Rektor Ivo<br />
Brunner eine positive Bilanz<br />
über das erste Jahr der PH Vorarlberg<br />
und stellten den Hochschulbericht<br />
2007/08 der<br />
Öffentlichkeit vor. Der Hoch-<br />
inatura Dornbirn, Sonderausstellung<br />
Schmetterling – ganz schön flatterhaft<br />
26. März bis 19. September 2010<br />
0<strong>55</strong>72 23235 4720<br />
schulbericht gibt einen Überblick<br />
über die wesentlichen Aufgaben<br />
und Projekte der Pädagogischen<br />
Hochschule im ersten Studienjahr.<br />
Er wurde allen <strong>Schule</strong>n<br />
übermittelt und steht auf<br />
www.ph-vorarlberg.ac.at zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
“Was hilft gegen Ausbrennen?”<br />
- Gastvortrag von Prim.<br />
Dr. Albert Lingg<br />
Helfer- und Lehrerberufe sollen<br />
mit am häufigsten zum Burnout<br />
führen. Welche Ursachen dafür<br />
verantwortlich sind, welche Stadien<br />
Betroffene durchlaufen und<br />
was sich dabei im Körper bzw.<br />
im Seelenleben abspielt referierte<br />
Prim. Dr. Albert Lingg,<br />
Chefarzt des Landeskrankenhauses<br />
Rankweil und Leiter der<br />
Abteilung Psychiatrie II, am 21.<br />
November in einem Gastvortrag<br />
an der Pädagogischen Hochschule<br />
Vorarlberg. Die Kernfrage<br />
“Was hilft gegen<br />
Wir bitten um frühzeitige Anmeldung mit<br />
der Bekanntgabe der Kontaktdaten an:<br />
Doris Bischof<br />
0<strong>55</strong>56 701 88206<br />
doris.bischof@illwerke.at<br />
28<br />
AKTUELLES<br />
Alles dreht sich um den Schmetterling in der<br />
inatura Sonderausstellung<br />
Sie sind nicht nur optisch eine Augenweide,<br />
auch ihre Lebensweise fasziniert uns seit Menschengedenken.<br />
Mit über 180.000 Arten aus 127<br />
Familien sind die Schmetterlinge nach den<br />
Käfern die artenreichste Tiergruppe und auf allen<br />
Kontinenten – von der Antarktis einmal abgesehen<br />
– vertreten. Alleine bei uns in Mitteleuropa<br />
gibt es etwa 4.000 Arten. Im Rahmen der interaktiven<br />
Führung erfährt man das Wichtigste über<br />
diese Schönheiten!<br />
Kaum ein anderes Insekt genießt so große Aufmerksamkeit<br />
unter Naturliebhabern und Sammlern<br />
wie die Schmetterlinge. Seit Jahrzehnten wird die-<br />
Die Vorarlberger Illwerke bieten<br />
Sonderaktionen für Schulausflüge an:<br />
Schulpaket I<br />
• Bergfahrt mit der Golmerbahn von Vandans<br />
nach Latschau<br />
• ca. 30-minütige Impulsführung im<br />
Lünerseekraftwerk in Latschau<br />
• Besuch des Waldseilparks-Golm<br />
• Grillparty beim Staubecken Latschau<br />
(für jede/jeden ein Getränk,<br />
1 Paar Grillwürste mit Brot)<br />
• eine Fahrt mit dem Alpine-Coaster-Golm<br />
• kleines Überraschungsgeschenk<br />
Preis: 14,50 Euro<br />
Pro 10 Tickets gibt es 1 GRATIS dazu<br />
Aktionszeitraum: 12. Juni bis 6. Juli 2010 und<br />
13. September bis 15. Oktober 2010,<br />
jeweils Montag bis Freitag<br />
ses bezaubernde Insekt von Mitarbeitern der Naturwissenschaftlichen<br />
Sammlungen erforscht. Die<br />
inatura gewährt nun Einblicke in die eigenen Vorarlberger<br />
Kostbarkeiten und in Schätze anderer<br />
österreichischer Museen.<br />
Und das ist noch lange nicht alles: Verschiedene<br />
Schmetterlingsarten werden den Besuchern um die<br />
Köpfe flattern. Mit ein wenig Glück wohnt man dem<br />
faszinierenden Schauspiel bei, wie sich aus einer<br />
Puppe ein wunderschöner tropischer Schmetterling<br />
entfaltet.<br />
inatura Erlebnis Naturschau GmbH<br />
Energie und Bewegung – ein guter<br />
Schulausflug!<br />
Schulpaket II<br />
• Bergfahrt mit der Golmerbahn von Vandans<br />
nach Grüneck<br />
• Wanderung von Grüneck nach Matschwitz über<br />
„Golmi’s Forschungspfad“<br />
• Fahrt mit der Golmerbahn von<br />
Matschwitz nach Latschau<br />
• ca. 30-minütige Impulsführung im<br />
Lünerseekraftwerk in Latschau<br />
• Grillparty beim Staubecken Latschau<br />
(für jede/jeden ein Getränk,<br />
1 Paar Grillwürste mit Brot)<br />
• eine Fahrt mit dem Alpine-Coaster-Golm<br />
• kleines Überraschungsgeschenk<br />
Preis: 9,50 Euro<br />
Pro 10 Tickets gibt es 1 GRATIS dazu<br />
Aktionszeitraum: 12. Juni bis 6. Juli 2010 und<br />
13. September bis 15. Oktober 2010,<br />
jeweils Montag bis Freitag
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 29<br />
... zum Thema Astronomie<br />
2009 war das Internationale UNO-Jahr der<br />
Astronomie. 400 Jahre Fernrohrbeobachtung<br />
waren der Auslöser dazu. Der Autor konnte bei<br />
seinen Führungen und Vorträgen im Astronomiejahr<br />
– natürlich wetterabhängig – großes bis<br />
sehr großes Interesse der Vorarlberger Bevölkerung<br />
und der Medien feststellen.<br />
Der erste Teil der Umfrage befasste sich mit Wissensfragen.<br />
57% konnten den Begriff Astronomie<br />
richtig erklären. Dabei wurden strenge Maßstäbe<br />
angelegt. Antworten, die zwar richtig waren, aber nur<br />
Teile der Astronomie umfassten (z. B. Mond, Mondlehre)<br />
wurden als falsch gewertet. 15% verwechselten<br />
den Begriff mit Astrologie.<br />
Erstaunlich ist, dass sehr wenige Menschen den<br />
Anlass für das IYA kennen. 70% gaben an, sie hätten<br />
keine Ahnung warum. Nur 12% verbanden das<br />
Astronomiejahr mit Kepler oder Galilei.<br />
Nur 15% wussten, dass die Erde der Sonne im Winter<br />
(auf der Nordhalbkugel) am nächsten kommt.<br />
63% ließen sich vom vermeintlichen Zusammenhang<br />
– Sonnennähe – Hitze – irreführen und antworteten<br />
mit Sommer. Die Frage, ob Menschen vor 40 Jahren<br />
tatsächlich am Mond waren, bejahten 2/3 der<br />
Bevölkerung, 20% verneinten die Frage und 14%<br />
waren unschlüssig. Der nächste Fragenkomplex<br />
befasste sich mit der Attraktivität und der Akzeptanz<br />
der Astronomie. 49% finden die Astronomie interessant<br />
bzw. sehr interessant. 18% interessieren sich<br />
für theoretische Fragen wie z.B. Schwarze Löcher,<br />
33% für die praktische Sternbeobachtung, 24% finden<br />
beides interessant.<br />
Überraschend war auch, dass 45% der Vorarlberger<br />
im Jahreslauf zumindest einmal den Himmel<br />
mit Fernrohr oder zumindest Fernglas betrachten.<br />
40% würden eine öffentliche Sternwarte oder ein<br />
Planetarium zumindest einmal jährlich besuchen.<br />
Zusätzliche 23% würden diese Angebote bei besonderen<br />
Ereignissen wie z. B. Finsternissen annehmen.<br />
Weiters wurde die Bedeutung der Astrologie abgefragt.<br />
Erfreulicherweise wird diese wesentlich geringer<br />
bewertet, als es die mediale Präsenz dieser<br />
Form von Aberglauben erwarten ließe. 28% der<br />
Bevölkerung glaubt, dass ihr Leben von der Stellung<br />
von Sternen und Planeten stark oder sehr stark<br />
beeinflusst wird. 67% beantworten die Frage mit:<br />
wenig oder gar keinem Einfluss. Für 69% sind Horoskope<br />
in Zeitungen und im Radio weniger oder gar<br />
nicht wichtig!<br />
Schließlich wurde die Lichtverschmutzung thematisiert.<br />
58% fühlen sich manchmal oder häufig<br />
durch ein Übermaß an künstlicher Beleuchtung<br />
gestört. Das für Astronomen wichtige Thema wird<br />
also in der Bevölkerung deutlich wahrgenommen.<br />
AKTUELLES SCHULE HEUTE<br />
Dr. Robert Seeberger<br />
Tierschutzunterricht am Bauernhof<br />
Wieder wurden zahlreiche Pädagoginnen<br />
und Pädagogen in die Tierschutzunterlagen von<br />
„Tierschutz macht <strong>Schule</strong>“ eingeführt. Die Projektstelle<br />
für die Mensch-Tier-Beziehung, „tierleben“,<br />
veranstaltete vor kurzem eine von zwei<br />
Lehrerfortbildungen im Frühjahr, diesmal am<br />
BSBZ (Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum)<br />
in Hohenems. Ziel ist die Vermittlung von Sachinformationen<br />
zu den Themen Tierhaltung und<br />
Tierschutz in Verbindung mit Landwirtschaft,<br />
Ernährung und Klimaschutz.<br />
„tierleben“ stellt hierzu kostenlos verschiedene<br />
detaillierte Unterlagen zur Verfügung. Die gut aufbereiteten<br />
Unterrichtsmaterialien über Heimtiere,<br />
Nutztiere oder Wildtiere eignen sich ab der 3. Schulstufe,<br />
können aber auch bereits in der 1. oder 2.<br />
Klasse verwendet werden. Ganz besonders die Themen<br />
Nutztiere und Bauernhof lassen sich sehr gut<br />
miteinander verbinden. Hier ist es uns in Kooperation<br />
mit der Landwirtschaftskammer Vorarlberg gelungen,<br />
ein bislang einzigartiges Programm für Schulkinder<br />
umzusetzen. Zuerst werden Lehrerinnen und Lehrer<br />
gemeinsam mit ihren Schülern „Tierprofis im Unterricht“.<br />
Mit diesem Wissen kann es im Anschluss losgehen<br />
an einen der Erlebnis Bauernhöfe oder<br />
Erlebnis Alpen im Ländle. Diese Höfe sind speziell<br />
auf den Empfang von Schulklassen geschult und<br />
nehmen damit am geförderten Bundesprogramm<br />
„<strong>Schule</strong> am Bauernhof“ teil. Tierschutz lässt sich also<br />
super verbinden mit einer Exkursion auf den Bauernhof<br />
oder einem Wandertag auf eine Alpe.<br />
Ulrike Nuck, Tierleben<br />
Sternführungen mit der mobilen<br />
Sternwarte im Großen Walsertal:<br />
„Die Sonne – ein Stern und ein<br />
Kernreaktor“<br />
Freitag, 16. Juli 2010<br />
Treffpunkt: 15.00 Uhr<br />
Ludescherberg bei Pauline Burtscher<br />
(Bei Schlechtwetter/Vortrag)<br />
„Die Nacht der Wünsche“<br />
Die Perseiden, auch Tränen des Laurentius<br />
genannt, haben ihr Aktivitätsmaximum.<br />
Donnerstag,12. August 2010<br />
Treffpunkt: 20.30 Uhr<br />
Gasthaus Seewaldsee, Fontanella<br />
0<strong>55</strong>50 20360<br />
(Ausweichtermin/Schlechtwetter,<br />
Freitag,13. August 2010)<br />
Sonderfahrt Seewaldseezügle 20.00 Uhr<br />
ab Fontanella Säge, 21.30 Uhr<br />
Referent: Robert Seeberger<br />
„Mondsüchtig“<br />
Freitag, 15. Oktober 2010<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
Gasthaus Sonne in Thüringerberg<br />
Referent: Robert Seeberger<br />
www.grosseswalsertal.at/Portals/2/RZ_So<br />
mmerprogramm_2010.pdf<br />
Tierleben<br />
Projektleiterin: Ulrike Nuck<br />
0650 477 1090<br />
office@tierleben.or.at.<br />
www.tierleben.or.at<br />
29
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 30<br />
SCHULE HEUTE KULTUR<br />
30<br />
Im Rahmen des Programms p(ART) ist eine<br />
mehrjährige Kooperation des Gymnasiums Schillerstraße<br />
und des Theaters am Saumarkt entstanden.<br />
„Let´s talk about ... – Dialoge über Kunst,<br />
Kultur, <strong>Schule</strong>, Gesellschaft, Politik zwischen<br />
<strong>Schule</strong> und Kulturinitiative” ist der Titel und das<br />
Motto dieser Partnerschaft.<br />
In einem Wettbewerb erarbeiteten die Schüler und<br />
Schülerinnen der 6.a eine Reihe grafischer Zeichen.<br />
Neues Logo für p.art<br />
3.Preis Martina Politsch 2.Preis Vanessa Madlener<br />
1. Preis Sabine Blenk<br />
9. März bis 3. Oktober 2010<br />
Ganz rein! Jüdische Ritualbäder<br />
Fotografien von Peter Seidel<br />
Das Mikwen-Projekt<br />
Fotografien von Janice Rubin<br />
Texte von Leah Lax<br />
Radio Mikwe<br />
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums<br />
Hohenems in Zusammenarbeit mit den<br />
Jüdischen Museen Frankfurt am Main,<br />
Fürth und Wien<br />
Kontakt<br />
Villa Claudia<br />
Bahnhofstraße 6, 6800 Feldkirch<br />
0<strong>55</strong> 22 35 4 65<br />
literatur-vorarlberg@aon.at<br />
www.literatur-vorarlberg.at<br />
Im Feldkircher Theater am Saumarkt fand die Preisverleihung<br />
statt. Sabine Blenk trug für eine Komposition<br />
schwarzer Buchstaben mit ansprechender<br />
Farbgebung den Sieg davon. Der zweite Preis ging<br />
an Vanessa Madlener, der dritte an Martina Politsch,<br />
beide für schlichte, in Schwarz-Weiß gehaltene<br />
Logos, die offenbar in ihrer Eindrücklichkeit die Jury<br />
überzeugten.<br />
Gymnasium Schillerstraße<br />
Ausstellung im Jüdischen Museum<br />
In Hohenems ist das älteste jüdische Ritualbad<br />
in Österreich erhalten. Anlässlich der Restaurierung<br />
dieses Baudenkmals zeigt das Jüdische<br />
Museum Hohenems Einblicke in einen intimen<br />
Bereich jüdischen Lebens, zwischen religiöser<br />
Tradition und weltlichen Aufbrüchen.<br />
Mit der Sonderausstellung „Ganz rein!“ vom 9.<br />
März bis zum 3. Oktober 2010 eröffnet das Museum<br />
eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von<br />
Sexualität und Ehe, Geschlechterrollen und Religion,<br />
mit Vorstellungen von Reinheit und Unreinheit, Fragen<br />
die auch in der Gegenwart Konflikte hervorrufen,<br />
in allen Religionen.<br />
Die Ausstellung geht der historischen Tiefendimension<br />
jener Reinigungsrituale nach, die vom<br />
Judentum bis zum Ritual der Taufe reichen, und the-<br />
Literatur Vorarlberg fördert junge Schreibtalente<br />
Junge Schreibtalente sind herzlich dazu eingeladen,<br />
die Unterstützung, die von „Literatur Vorarlberg<br />
” angeboten wird, anzunehmen.<br />
Literatur Vorarlberg, die Interessensvertretung der<br />
Vorarlberger Autorinnen und Autoren, hat im Frühjahr<br />
matisiert die Renaissance der Mikwe im Zeichen einer<br />
umstrittenen neuen jüdischen Spiritualität.<br />
Architekturstudien europäischer Mikwen des Frankfurter<br />
Fotografen Peter Seidel zeigen die Vielfalt der Bauformen<br />
durch die Jahrhunderte, und das Mikvah- Project<br />
der amerikanischen Künstlerinnen Janice Rubin und<br />
Leah Lax porträtiert Frauen in der Mikwe und ihr sehr<br />
persönliches Verhältnis zu diesem alten Ritual.<br />
Parallel dazu wird Radio Mikwe Hohenems, das<br />
neue Internet-Radio des Jüdischen Museums Hohenems,<br />
diese Auseinandersetzung verbreitern und vielen<br />
Stimmen Ausdruck verleihen. Nehmen Sie daran<br />
teil und besuchen Sie das Jüdische Museum Hohenems.<br />
Birgit Sohler, Jüdisches Museum Hohenems<br />
2009 mit einem mehrjährigen Projekt begonnen, das<br />
sich an junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren<br />
richtet, die gerne schreiben!<br />
Mag. Wolfgang Maurer,<br />
Obmann von Literatur Vorarlberg
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 31<br />
Prof. Franz Hammerer referierte am 26. April<br />
in der Volksschule Wolfurt – Mähdle vor rund 130<br />
Schuldirektor/innen, Vertreter/innen der Schulaufsicht,<br />
Bürgermeister/innen und Gemeindevertreter/innen<br />
zum Thema „Räume bilden –<br />
Anforderungen an eine zukunftsweisende Schularchitektur“.<br />
Kinder und Jugendliche verbringen einen<br />
beträchtlichen Teil ihres Lebens in der <strong>Schule</strong>. Für<br />
viele ist die <strong>Schule</strong> heute sogar der zentrale<br />
Lebensraum. Die Anforderungen an die Qualität von<br />
Schulräumen sind daher stark gestiegen. „<strong>Schule</strong>n<br />
müssen Arbeits- und Lernlandschaften, Orte der<br />
Begegnung, Orte zum Verweilen und vor allem Stätten<br />
sein, an denen Kinder und Jugendliche miteinander<br />
wachsen und Gemeinsinn entfalten können“,<br />
so der Leiter des Zentrums für Grundschulpädagogik<br />
und Grundschuldidaktik an der Kirchlichen<br />
Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.<br />
<strong>Schule</strong> zum Wohlfühlen<br />
Eine wohl durchdachte Schulraumgestaltung trage<br />
wesentlich zu einer positiven Entwicklung der<br />
Schul- und Beziehungskultur bei, so der Experte.<br />
Warum bringen wir den Klassenzimmern nicht<br />
das Fliegen bei und suchen uns neue Räume<br />
zum Lernen und Lehren? Raum als Werkstatt, als<br />
Bühne, als Dorfplatz, als „dritter Pädagoge“: Die<br />
neue <strong>Schule</strong> bringt Farbe und Bewegung in den<br />
Unterricht, setzt auf Zusammenarbeit und Förderung<br />
des Einzelnen, fordert aber auch mehr<br />
Selbstständigkeit. Neue Räume für die <strong>Schule</strong><br />
entstehen jetzt. Wer redet mit, wie sie aussehen<br />
sollen?<br />
Diese Ausstellung regt architektonische Visionen für<br />
die Institution <strong>Schule</strong> an und nicht zuletzt Wünsche<br />
aller an ihren Schulraum, denn: Die <strong>Schule</strong> lebt und<br />
wächst mit den Menschen, die sie benutzen! Mit<br />
einem verrückten Klassenzimmer experimentieren,<br />
eine Zeitreise durch die Geschichte der <strong>Schule</strong><br />
machen, eine <strong>Schule</strong> ohne Klassenzimmer besuchen.<br />
Hier wird vieles auf den Kopf gestellt oder<br />
anders zusammengebaut, um unsere räumlichen<br />
„Räume bilden”<br />
ARCHITEKTUR<br />
Eine entsprechende räumliche Gestaltung sei notwendig,<br />
damit sich Schülerinnen und Schüler aber<br />
auch Lehrerinnen und Lehrer gerne in der <strong>Schule</strong><br />
aufhalten und sich dort wohlfühlen. Gerade die Bildungsziele<br />
und Lehrmethoden haben sich in den vergangenen<br />
Jahren geändert und müssten laut Prof.<br />
Hammerer stärker in die Raumentwicklung einfließen,<br />
was durchaus ohne besondere Mehrkosten<br />
möglich ist. Unterrichten im Team, individuelle Förderung<br />
oder Lernen in Kleingruppen stoßen aber<br />
nicht selten an räumliche Grenzen.<br />
Beispiele in Vorarlberg<br />
Seit Jahren wurden und werden in Vorarlberg viele<br />
<strong>Schule</strong>n unter Berücksichtigung der neuen pädagogischen<br />
Praxis und veränderter gesellschaftlicher<br />
Anforderungen umgebaut bzw. befinden sich in der<br />
Bau- oder Planungsphase. Als eines der Beispiele<br />
für zukunftsweisende Schularchitektur in Vorarlberg<br />
hob Prof. Hammerer insbesondere die Mittelschule<br />
Alberschwende hervor, wo soeben der Umbau für<br />
eine offene Lernlandschaft begonnen hat.<br />
„Fliegende Klassenzimmer”<br />
Mag. Elisabeth Mettauer, LSR<br />
Vorstellungen von <strong>Schule</strong> zu öffnen und neue Ideen<br />
zu entwickeln.<br />
Mag. Martina Pfeifer-Steiner<br />
Vorarlberger Architektur Institut<br />
Ausstellung Fliegende Klassenzimmer 9. Juni<br />
bis 10. Juli 2010 im vai Dornbirn<br />
SCHULE HEUTE<br />
Prof. Franz Hammerer<br />
Interessierte Zuhörer<br />
Der ganze Vortrag anzusehen:<br />
www.bildungsland.vorarlberg.at<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Dienstag, 8. Juni 2010, 19:00 Uhr<br />
und eine interaktive Vortragsreise durch<br />
das fliegende Klassenzimmer mit den<br />
Ausstellungsmachern<br />
Pädagogik & Raum<br />
Dienstag, 15. Juni 2010, 17:00 Uhr<br />
ein offenes Dialogforum zum Raum als<br />
„dritter Pädagoge“ mit Fokus Pädagogik<br />
Raum & Pädagogik<br />
Donnerstag, 17. Juni 2010, 17:00 Uhr<br />
ein offenes Dialogforum zum Raum als<br />
„dritter Pädagoge“ mit Fokus Architektur<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mitwoch und Freitag, 14 Uhr bis 18 Uhr<br />
Samstag, 10:00 bis 17:00 Uhr<br />
für Gruppen nach Vereinbarung<br />
Eintritt frei<br />
Anmeldung:<br />
info@v-a-i.at<br />
vai Vorarlberger Architektur Institut<br />
Marktstraße 33, A 6850 Dornbirn<br />
0<strong>55</strong>72 51169<br />
www.v-a-i.at<br />
31
schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 32<br />
SCHULE HEUTE<br />
Termine :<br />
12. bis 16. Juli 2010<br />
BREGENZ<br />
Sportzentrum HS Rieden / Strandbad<br />
SATTEINS<br />
Sporthauptschule / Untere Au<br />
19. bis 23. Juli 2010<br />
FELDKIRCH<br />
Sportzentrum / Reichenfeld / Waldbad<br />
RANKWEIL<br />
Sporthauptschule / West Schwimmbad<br />
Sulz<br />
26. bis 30. Juli 2010<br />
FELDKIRCH<br />
Sportzentrum / Reichenfeld / Waldbad<br />
LUSTENAU<br />
Gymnasium / Parkbad<br />
Kontakt:<br />
Mag. Wolfgang Bauer<br />
bauerwolfgang@gmx.at<br />
TERMINE<br />
ÖKOLOG-Sommerakademie<br />
Die ÖKOLOG-Sommerakademie findet heuer<br />
vom 30. August bis 2. September 2010 in Vorarlberg<br />
statt. Praxisworkshops zeigen, wie das Thema Biodiversität<br />
im Unterricht erlebbar gemacht werden<br />
kann. Exkursionen führen in das Science Center der<br />
inatura in Dornbirn und in den Biosphärenpark Großes<br />
Walsertal. Beispiele energieeffizienter Architektur<br />
stehen ebenfalls auf dem Programm.<br />
Gladiatorenkämpfe, Piratenspiel, Sumo-Ringen,<br />
Zirkuskünste sowie zahlreiche Ballspiele<br />
werden in den Sommerferien bei über 1.200<br />
sportbegeisterten Kindern beim Sportcamp 2010<br />
für tolle Stimmung sorgen.<br />
Kindern Freiraum geben und sie selbst entscheiden<br />
lassen, ist wohl eines der Erfolgsrezepte der<br />
innovativen Camp-Philosophie. Die Kinder können<br />
aus dem sich stündlich ändernden Programm<br />
jeweils aus bis zu acht verschiedenen Angeboten<br />
wählen. Exotisch klingende Spiele wie Speedball,<br />
Prellball, Pushball, Wallball, Bounceball sind ebenso<br />
vertreten wie altbekannte Spiele wie Völkerball, Ping<br />
Pong oder Murmelspiele.<br />
Abenteuer Sportcamp<br />
32 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 27. September 2010<br />
Thema: Das Vorarlberger Bildungshaus – Kontakt: schule.heute@lsr.snv.at<br />
Ort: Stift Viktorsberg<br />
Anmeldeschluss: 7. Juli 2010<br />
(beschränkte TeilnehmerInnenzahl!)<br />
Teilnahmekosten: Tagungspauschale (Teilnahme<br />
am Programm, Jausen, Exkursionen, Busspesen)<br />
EUR 40,- / Person für den gesamten Zeitraum<br />
Anmeldung: Anmeldeformulare finden Sie auf<br />
www.oekolog.at<br />
Weiters stehen alle klassischen Ballspiele, Abenteuerturnen,<br />
Lauf- und Geländespiele oder Kletterangebote<br />
wie das spektakuläre Kistenklettern zur<br />
Auswahl. Zahlreiche weitere Highlights wie etwa Kikkboard<br />
fahren oder Fallschirmspiele runden das breit<br />
gestreute Programm des großen Gesundheits- und<br />
Bewegungscamps ab.<br />
Das Abenteuer Sportcamp findet jeweils von Montag<br />
bis Freitag von 9.30 bis 16.30 Uhr in Bregenz,<br />
Feldkirch, Satteins, Lustenau und Rankweil statt.<br />
Anmeldungen sind online unter www.summercamp.at.<br />
Mag. Wolfgang Bauer