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Schule Heute 55

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schule heute <strong>55</strong> neu.qxp 26.05.2010 10:28 Uhr Seite 8<br />

SCHULE HEUTE<br />

Das Weiße im Auge<br />

Next level<br />

8<br />

„SO EIN THEATER!”<br />

Macht / <strong>Schule</strong> / Theater ist eine bundesweite<br />

Theaterinitiative, bei der 13 Theaterorganisationen<br />

aus ganz Österreich mit Jugendlichen zum<br />

Thema Gewalt und Gewaltprävention arbeiten.<br />

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst<br />

und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, durch das<br />

Medium Theater eine vertiefende Auseinandersetzung<br />

der Jugendlichen mit dem Thema Gewalt<br />

und Gewaltprävention zu erreichen. Im Schuljahr<br />

2009/2010 liegt der Schwerpunkt besonders auf<br />

dem Thema Alltagsrassismus.<br />

Das Vorarlberger Landestheater, mit den Partnerschulen<br />

Sportgymnasium Dornbirn und Bundesgymnasium<br />

Gallusstraße Bregenz, hat den<br />

Schwerpunkt auf das Filtern medialer Information<br />

gelegt.<br />

das weiße im auge<br />

„Entdecken – Verstehen – Erfahren” lautet die Devise<br />

am Vorarlberger Landestheater. 50 Jugendliche aus<br />

zwei Vorarlberger <strong>Schule</strong>n arbeiten am Stück „das<br />

weiße im auge“ in allen künstlerischen und hand-<br />

werklichen Abteilungen mit. Von der Entwicklung<br />

eines Logos für das Stück bis hin zur Beleuchtung<br />

und Regieassistenz. Dass die Rollen von den SchülerInnen<br />

gespielt werden, ist klar. Somit wird diese<br />

Arbeit nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema Gewalt und Medien im Rahmen des Ethikunterrichtes,<br />

sondern schafft gleichzeitig ein Stück<br />

kulturelle Identität.<br />

„das weiße im auge“ ist ein Auftragswerk des Vorarlberger<br />

Landestheater an den jungen Autor Cedric<br />

Pintarelli, der schon mit „ the sky is the limit” und<br />

„zombies” als ambitionierter Theaterautor auf sich<br />

aufmerksam machte.<br />

Themen sind: das ‚world wide web’ ‚ das öffentliche<br />

„bloggen”, die Abhängigkeit von Computerspielen<br />

und die zunehmende Gewaltbereitschaft<br />

junger Menschen mangels sozialer Kompetenz.<br />

Cedric Pintarelli „surft” mit seinem Stück durch die<br />

Szenen wie durch geöffnete Internetseiten: „Ein Klick<br />

und du bist schon woanders”.<br />

Nina Kogler, Vorarlberger Landestheater<br />

Next Level: Theaterstück zum Thema<br />

Alltagsrassismus und Gewalt<br />

Die Theaterpädagogin Brigitte Walk und die<br />

Schriftstellerin Daniela Egger erarbeiteten mit<br />

SchülerInnen des BORG Schoren, der Fachschule<br />

für wirtschaftliche Berufe und der Polytechnischen<br />

<strong>Schule</strong> ein Theaterstück zum Thema<br />

Alltagsrassismus und Gewalt.<br />

Zum 2. Mal vergibt die Bundesregierung, Abteilung<br />

für Unterreicht, Kunst und Kultur gemeinsam<br />

mit KulturKontakt Austria und dem DSCHUNGEL<br />

Wien in allen Bundesländern Österreichs an professionelle<br />

Theaterleute den Auftrag, mit Jugendlichen<br />

ein Stück zum Thema Gewalt zu erarbeiten.<br />

Und bereits zum 2. Mal ging dieser Auftrag an die<br />

Theaterpädagogin Brigitte Walk, die in Zusammenarbeit<br />

mit der Schriftstellerin Daniela Egger ein Stück<br />

mit über 30 Jugendlichen erarbeitete.<br />

Der Titel des Stücks „Next Level“ bezeichnet nicht<br />

nur die Weiterführung und Vertiefung in der künstlerischen<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Gewalt im weitesten Sinne – es beschreibt auch in<br />

einem kafkaesken Szenario die absurden Anforde-<br />

Macht / <strong>Schule</strong> / Theater<br />

rungen, die unsere Gesellschaft an Jugendliche an<br />

der Schwelle zum Arbeitsmarkt oder eines höheren<br />

Schulabschlusses stellt.<br />

Je weiter die Protagonist/inn/en hineingeraten in<br />

den Sog eines nicht genau definierten Spiels, umso<br />

deutlicher werden ihre persönlichen Grenzen und die<br />

verwirrende Positionierung des Ich zum Rest der Welt.<br />

Beziehungslos, in innere Monologe verstrickt, in<br />

eine schmerzhaft reduzierte Welt gebannt, so<br />

gehen sie so blind wie engagiert durch ein Auswahlverfahren,<br />

einfach nur deswegen, weil es angeboten<br />

wird. Niemand weiß, was sie bei Erfolg<br />

erwartet, noch kennen sie die Kriterien, die das Auswahlverfahren<br />

bestimmen.<br />

Das Stück ist keineswegs frei erfunden, jede Ähnlichkeit<br />

mit bekannten Personen und Handlungen ist<br />

vollkommen beabsichtigt und zeigt laut Organisatoren<br />

die Welt, in der die Jugendlichen heute in Vorarlberg<br />

leben.<br />

Brigitte Walk, Theaterpädagogin

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