Jahresbericht 2012 - Diakonie Kempten Allgäu
Jahresbericht 2012 - Diakonie Kempten Allgäu
Jahresbericht 2012 - Diakonie Kempten Allgäu
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schuldnerberatung<br />
<strong>Kempten</strong><br />
anerkannte Insolvenzberatungsstelle gem. § 305 InsO<br />
• Beratung bei Überschuldung<br />
• Haushaltsplanung<br />
• Verhandlung mit Gläubigern<br />
• Sanierung
Träger:<br />
Internet:<br />
Diakonisches Werk/Johannisverein <strong>Kempten</strong> Allgäu e.V.<br />
St. Mang Platz 12<br />
87435 <strong>Kempten</strong><br />
www.diakonie-kempten.de<br />
Adresse:<br />
Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
Illerstr. 13<br />
87435 <strong>Kempten</strong><br />
Tel.: 0831/54059-52<br />
Fax: 0831/54059-59<br />
Mail: schube.verwaltung@diakonie-kempten.de<br />
Tel. Sprechzeiten:<br />
Montag 10:00 Uhr – 12:00 Uhr<br />
Mittwoch 13:00 Uhr – 15:00 Uhr<br />
Offene Sprechzeit:<br />
Donnerstag 10:30 Uhr – 12:30 Uhr<br />
Außensprechstunde<br />
Stadtteilbüro Sankt Mang, Im Oberösch 3<br />
Mittwoch von 10 Uhr bis 12 Uhr<br />
Beratungstermine nach Voranmeldung<br />
Mitarbeiter:<br />
Susanne Greiner – Leitung (Dipl.-Soz.Päd. (FH)) 40 Std.<br />
Dieter Streit (Schuldner- und Insolvenzberater ) 40 Std.<br />
Sybille Kennerknecht (Verwaltung)<br />
30 Std.<br />
Alfred Stoffel (jur. Beratung und ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
Karl-Heinz Müller (ehrenamtlicher Mitarbeiter)<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ausgangslage und Rahmenbedingungen ……..…………….……………..……5<br />
1.1 Überschuldung im gesellschaftlichen Kontext………………………………..……5<br />
1.2 Finanzierung.......................................................................................................7<br />
1.3 Weitere Entwicklungen im Berichtsjahr………………………………….…………7<br />
1.3.1 Bürgerkonto Sparkassen………………………………………………….………..8<br />
1.3.2 Pfändungsschutzkonto…………………………………………………….……….8<br />
1.3.3 Studie „SCHUFA-freie Kredite“……………………………………………………8<br />
1.3.4 Jugendliche und junge Erwachsene……………………………………………...9<br />
1.3.5 Alter – Armut – Schulden…………………………………………………………10<br />
2 Leistungsbericht über unsere Arbeit……………..……………………………..10<br />
2.1 Schuldnerberatung………….………………………………………………….…...11<br />
2.2 Insolvenzberatung……………………………………………………………….….12<br />
2.3 Unsere Arbeit in Zahlen und Fakten……………………………………………...13<br />
2.4 Außensprechstunde Sankt Mang…………………………………………………16<br />
2.5 Prävention…………………………………………………………………………...16<br />
3 Ausblick............................................................................................................16<br />
Anhang<br />
<br />
<br />
Statistische Auswertung<br />
Presseartikel<br />
2
Hallo…<br />
ich möchte Ihnen über meine Erfahrungen mit der <strong>Diakonie</strong> Schuldnerberatung in <strong>Kempten</strong><br />
berichten:<br />
Mein Mann und ich sind über einige Jahre – u.a. durch Krankheit und auch Arbeitslosigkeit -<br />
immer tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wir waren total verzweifelt und wussten nicht mehr<br />
wie es weitergehen sollte. Ich musste mich alleine um die Sachen kümmern und war damit<br />
völlig überfordert.<br />
Da wurde ich auf die <strong>Diakonie</strong> Schuldnerberatung aufmerksam. Ich zögerte lange bevor ich<br />
dort anrief…Ich empfand tiefe Scham<br />
Als ich das erste Mal dort anrief, wurde ich mit der Beraterin verbunden, die sich für mich Zeit<br />
nahm und vorab tel. mit mir die wichtigsten Ausgaben festlegte und mir sagte, wie ich noch<br />
schlimmeres vermeiden kann. Einige Zeit später hatte ich dann ein persönliches Gespräch.<br />
Sie nahm mir zuerst einmal diesen enormen Druck den ich verspürte und klärte mich über alle<br />
Möglichkeiten auf, vor allem was Rechtens ist und mit was für Mitteln die Gläubiger einen<br />
unter Druck setzen. Anschließend verschaffte sie sich einen umfassenden Überblick über<br />
unsere finanzielle Situation. Sie klärte mich über so vieles auf. Sie verhandelte mit Gläubigern<br />
und half mir bei Ratenzahlungsplänen und zeigte mir viele verschiedene Möglichkeiten auf,<br />
wie ich die Situation angehen konnte. Wir erstellten einen genauen Haushaltsplan und im<br />
Laufe der Zeit wurde unsere so verfahrene Situation immer besser. Danke!!!<br />
Ich möchte jedem raten, der sich in einer Schuldenfalle befindet – geht zur Schuldnerberatung<br />
und lasst Euch helfen!<br />
anonymisiert<br />
(Anmerkung der Schuldnerberatung: Über diese Zeilen haben wir uns sehr gefreut. Was uns aber<br />
Dank genug war, war die Entwicklung unserer Klientin. Nachdem sie anfänglich psychisch und<br />
körperlich sehr belastet war und aus ärztlicher Sicht die Stellung eines Rentenantrags erwogen<br />
wurde, veränderte sich dies im Verlauf der Beratung wesentlich. Mit zunehmender Entlastung<br />
verbesserte sich die gesundheitliche Verfassung. Heute arbeitet sie in Teilzeit.)<br />
3
Vorwort<br />
Seit 1990 gibt es die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks <strong>Kempten</strong>.<br />
Wir bieten überschuldeten oder von Überschuldung bedrohten Familien und Einzelpersonen<br />
Beratung und praktische Hilfe bei der Überwindung der sozialen und<br />
psychischen Folgen der Existenzgefährdung.<br />
Es dauert oft sehr lange, bis der letzte Schritt zur Kontaktaufnahme genommen wird.<br />
Die Scham sich einzugestehen, es nicht alleine geschafft zu haben, ist einfach hoch.<br />
Alle Möglichkeiten werden vorher ausgeschöpft. Trotz einer Vielzahl von Fernsehsendungen<br />
und Presseartikeln, die meisten Menschen erfahren durch Mundpropaganda<br />
von uns. Dort wird dir geholfen – das macht Mut.<br />
Überschuldung ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern Ausdruck einer sich<br />
verändernden Gesellschaft, in der nicht mehr jeder Mensch ohne Schwierigkeiten Schritt<br />
halten kann. Noch nie waren so viele Menschen auf staatliche Hilfe angewiesen, vor allem<br />
im Alter, so das Bundesamt für Statistik Ende 2011. Und selbst der Rekord-Niedrigstand<br />
der Arbeitslosenzahl in <strong>2012</strong> löst die Armutsfrage und damit das Überschuldungrisiko<br />
nicht, wenn der verdiente Lohn nicht reicht oder das Beschäftigungsverhältnis nur von<br />
kurzer Dauer ist. Vielmehr schafft Sozialpolitik, wenn prekäre Beschäftigungsverhältnisse<br />
zum Dauerzustand werden und damit Altersarmut auch künftigen Generationen sicher ist,<br />
einen sich selbst erhaltenden Armuts-Kreislauf.<br />
Meist geht es in der Beratung nicht nur um Schuldenregulierung, sondern um die Lösung<br />
einer Lebenskrise, eine nachhaltige Sicherung der Existenz und Verbesserung der<br />
Lebenssituation – kurz: um die Entwicklung neuer Lebensperspektiven. Hierbei erfordern<br />
veränderte Fragestellungen und zunehmende Einkommensarmut neue Antworten.<br />
Dieser Herausforderung stellen wir uns.<br />
Ohne unseren Auftraggeber wäre uns diese Arbeit nicht möglich. Wir bedanken uns daher<br />
ausdrücklich - auch im Namen der Ratsuchenden - bei der Stadt <strong>Kempten</strong> für das uns<br />
bisher entgegengebrachte Vertrauen. Wir hoffen, auch weiterhin vollen Einsatz für die<br />
Bürgerinnen und Bürger von <strong>Kempten</strong> leisten zu dürfen.<br />
Nicht unerwähnt bleiben sollen an dieser Stelle der Dank an unsere hauptamtlichen und<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, deren großer Einsatz und Engagement<br />
die Arbeit sehr bereichert und die mit wertvollen Impulsen zur Weiterentwicklung unseres<br />
Angebots beitragen.<br />
Ebenso bedanken wir uns bei allen Kolleginnen und Kollegen der <strong>Diakonie</strong> und anderen<br />
Einrichtungen sowie Institutionen, mit denen wir in ständigem berufsbildbedingtem Kontakt<br />
stehen, für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.<br />
Susanne Greiner <strong>Kempten</strong> im Juli 2013<br />
Dipl.-Soz.Päd.(FH)<br />
4
1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen<br />
1.1 Überschuldung im gesellschaftlichen Kontext<br />
Verschuldung ist in unserer Konsumgesellschaft zunächst einmal „normal" und gewollt,<br />
denn der private Konsum wird zur Konjunkturstützung und Wirtschaftsbelebung in<br />
Anspruch genommen. Ca. 40 % der Deutschen nutzen derzeit Finanzierungsmöglichkeiten<br />
und Kredite unterschiedlicher Art, um private Konsumausgaben zu bezahlen. Die<br />
durchschnittliche Rate bei Ratenkrediten liegt bei 299,-€. Bei Händlern und Kaufhäusern<br />
wird mit Nullprozentfinanzierung geworben, Banken vergeben Kredite zur „Erfüllung lang<br />
gehegter Wünsche" und Kreditkarten nähren die Illusion, immer ‚flüssig’ zu sein. Unzählige<br />
Verträge werden unterschrieben, ohne genau zu wissen, was man unterschreibt.<br />
Aggressive Vermarktungsstrategien und undurchschaubare Vertragsgestaltungen<br />
überfordern selbst kritische Verbraucher.<br />
Gerade für die unteren Einkommensschichten, die ohne nennenswerten Einkommenszugewinn<br />
und fehlendes vorhandenes Sparkapital zurechtkommen müssen, ist Konsum<br />
oft nur durch Kauf auf Kredit -und somit Verschuldung- möglich. Zugleich reichen bereits<br />
geringe Schulden aus, um in eine finanzielle Krise zu gelangen. Die kontinuierliche Zunahme<br />
von Arbeitsverhältnissen im Niedriglohnsektor sowie die seit Jahren sinkenden<br />
Realeinkommen verstärken diese Entwicklung. Ein weiterer Anstieg der Schuldnerquoten<br />
in der nächsten Zeit ist nicht auszuschließen.<br />
Überschuldung heißt in der Praxis, dass diese Menschen der Summe ihrer monatlichen<br />
Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht mehr nachkommen können, und<br />
ihnen zur Deckung ihres laufenden Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland ist <strong>2012</strong> nach einem leichten<br />
Rückgang im Vorjahr wieder merklich angestiegen (Schuldneratlas <strong>2012</strong>). Die Zahl der<br />
überschuldeten Personen erhöhte sich auf 6,59 Millionen (+2,7%). Damit gelten 9,65<br />
(+9,38%) aller erwachsenen Bundesbürger als überschuldet und weisen nachhaltige<br />
Zahlungsstörungen auf.<br />
5
Ausgewertet wurden u.a. Negativmerkmale wie (Haftanordnungen zur) Abgabe der<br />
eidesstattlichen Versicherung und Privatpersoneninsolvenz, unstrittige Inkasso-Fällen von<br />
Creditreform gegenüber Privatpersonen und nachhaltige Zahlungsstörungen (Tatbestand<br />
von mindestens zwei, meist aber mehreren vergeblichen Mahnungen mehrerer Gläubiger).<br />
Als die vier Hauptursachen für Überschuldungsprozesse gelten Arbeitslosigkeit, Trennung<br />
vom Lebenspartner, Krankheit und das Konsumverhalten. In vielen Fällen kumulieren<br />
verschiedene Auslöser miteinander und führen Verbraucher so in die Schuldenspirale. Die<br />
Zahl der eingeleiteten Privatinsolvenzen war im Berichtsjahr leicht rückläufig auf 129743<br />
Verfahren. In <strong>Kempten</strong> wurden insgesamt 796 (Regel bzw. Privat-) Insolvenzverfahren<br />
eröffnet.<br />
Im Allgäu lag die durchschnittliche Schuldnerquote bei 8,41% (+0,15%). Die Entwicklung<br />
in den übrigen kreisfreien Städten bzw. Landkreisen stellt sich wie folgt dar:<br />
Stadt / Landkreis <strong>2012</strong> 2011<br />
Oberallgäu 6,75 6,75<br />
Ostallgäu 6,51 6,38<br />
Unterallgäu 6,15 6,05<br />
<strong>Kempten</strong> 10,59 10,38<br />
Kaufbeuren 10,89 10,69<br />
Memmingen 10,42 9,98<br />
Lindau 7,59 7,60<br />
6
1.2 Finanzierung<br />
Die weitreichende Wirkung von Schuldnerberatung setzt voraus, dass alle Ratsuchenden<br />
die Möglichkeit haben, qualifizierte und kostenfreie Schuldnerberatung in Anspruch<br />
nehmen zu können. Von einem bedarfsgerechten Ausbau der Schuldnerberatung kann in<br />
Deutschland aber derzeit noch nicht die Rede sein. Zu oft muss das Beratungsangebot<br />
aus ‚verschiedenen Töpfen’ finanziert werden und ist damit abhängig von kommunalpolitischen<br />
und vor allem haushaltsökonomischen Prioritätensetzungen.<br />
Dies hat zur Folge, dass es vom Wohnort des Schuldners abhängig ist, ob und in welchem<br />
Umfang ein zeitnaher Zugang zu einer öffentlich finanzierten Schuldnerberatung besteht.<br />
Die Bürger in <strong>Kempten</strong> haben, gemessen an den Einschätzungen des AG –SBV, zur<br />
Bedarfsdeckung für je 50.000 Einwohner mit 2 Vollzeitberatern zzgl. Verwaltungskraft<br />
derzeit sehr gute Zugangsbedingungen.<br />
Bislang war seitens der Finanzierungsträger gewünscht, eine Trennung von traditioneller<br />
Schuldnerberatung und Verbraucherinsolvenzberatung herbeizuführen. Unsere Erfahrung<br />
zeigt, dass sich dies meist nur künstlich aufrechterhalten lässt - eine Begründung unter<br />
fachlichen Aspekten ist kaum mehr möglich. Dies wurde zwischenzeitlich auch seitens des<br />
Ministeriums erkannt.<br />
Bei den weiteren Überlegungen und fortschreitenden Ausweitungen der Aufgaben und<br />
Zuständigkeitsbereiche der Schuldnerberatungsstellen (Prävention, Insolvenzberatung,<br />
Ausstellung der P-Kontobescheinigung) ist aber auch bei der künftigen Entwicklung zu<br />
berücksichtigen, dass eine zeitnahe hochwertige Versorgung auch künftig nur bei<br />
ausreichender Finanzierung leistbar ist. Wir hoffen, dass dies auch im Rahmen der<br />
Planung des Bayerischen Staatsministeriums, die Finanzierung der Insolvenzberatung an<br />
die Kommunen/Landkreise zu delegieren, Berücksichtigung finden wird.<br />
1.3 Weitere Entwicklungen im Berichtsjahr<br />
1.3.1 Bürgerkonto Sparkassen<br />
Die Sparkassenverbände haben sich im Oktober <strong>2012</strong> verbindlich verpflichtet, jedermann<br />
auf Verlangen ein Bürgerkonto einzurichten. (DSGV v. 26.9.12).Mit dem Bürgerkonto<br />
können Kunden am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen ohne sich dabei zu verschulden,<br />
denn das Konto kann nicht überzogen werden. Überweisungen und Zahlungen<br />
mit EC-Karte sollen möglich sein und das Konto soll nicht teurer sein, als normale Konten<br />
mit Überziehungsmöglichkeit. Mit diesem Schritt haben die Sparkassen als erster Verband<br />
eine rein freiwillige Selbstverpflichtung der Deutschen Kreditwirtschaft aus dem Jahr 1995<br />
verbindlich umgesetzt.<br />
Abzuwarten bleibt die weitere Entwicklung. Denn die EU beabsichtigt eine Richtlinie zu<br />
erlassen, die ein gesetzliches Recht auf ein sog. "Basiskonto" für alle EU-Bürger vorsieht.<br />
Die politische Forderung, das Recht auf ein Girokonto gesetzlich zu verankern, bleibt<br />
seitens der Schuldnerberatungsverbände und Verbraucherschützer bestehen, denn immer<br />
noch gibt es Banken , die nur zögernd oder gar kein Girokonto für Menschen mit finanziellen<br />
Problemen anbieten. So haben nach Schätzungen der EU-Kommission in Deutschland<br />
noch immer 670.000 Menschen über 15 Jahren kein Bankkonto.<br />
7
1.3.2 Pfändungsschutzkonto<br />
Im Berichtsjahr haben wir für 245 Bürger eine sog. P-Kontobescheinigung erstellt. Als<br />
nach § 305 InsO anerkannte Insolvenzberatungsstelle können wir bei Vorliegen der gesetzlichen<br />
Voraussetzungen eine Bescheinigung erstellen, mit welcher der gesetzliche<br />
Grundfreibetrag eines Alleinstehenden (1.028,99 €) angehoben werden kann. Es bestand<br />
oftmals sofortiger Handlungsbedarf, da viele Personen aufgrund einer Kontopfändung<br />
über keinerlei Geldmittel verfügten.<br />
Gerade auch in Verbindung mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gibt es immer wieder<br />
Fragen und Probleme in Hinblick auf Kontenfreigabe und der Einrichtung eines P-<br />
Kontos. Entgegen der Intention des Gesetzgebers werden die neuen Kontoarten gerne<br />
noch mit höheren monatlichen Gebühren belegt. Das Problem der Aufrechnung der Lohngutschrift<br />
mit dem Sollsaldo bei überzogenem Konto durch die kontoführende Bank bleibt<br />
aufgrund fehlender Schutzvorschrift weiterhin problematisch und existenzgefährdend.<br />
Allein Sozialleistungen sind auch bei überzogenem P-Konto für die Dauer von 14 Tagen<br />
ab Gutschrift geschützt.<br />
1.3.3 Studie „SCHUFA-freie Kredite“<br />
Abzocke statt Kredit – die Zahl der Anbieter steigt<br />
Im Internet, in der Zeitung oder im Teletext – überall findet man Werbung für „Kredite ohne<br />
SCHUFA“. Die Hoffnung auf ein schnelles und unbürokratisches Darlehen wird geweckt.<br />
Die attraktive Verlockung nimmt oft ein böses Ende, denn in den meisten Fällen handelt es<br />
sich dabei um unseriöse Anbieter, die die Notlage der Kreditsuchenden ausnutzen. Die<br />
SCHUFA hat unter Mitwirkung des Bundeskriminalamtes in <strong>2012</strong> eine neue Studie vorgelegt,<br />
in der die Methoden der Anbieter und der daraus resultierende Schaden untersucht<br />
wurde. Den Behauptungen, auch bei ungünstigsten Voraussetzungen noch den<br />
gewünschten Kredit vermitteln zu können, stehen gerade mal eine Vermittlungsquote von<br />
1 % gegenüber - und dies bei extrem hohen Effektivzinsen.<br />
8
Im Schnitt liegen die Kosten für die fast immer erfolglosen „Bemühungen“ bei 400 Euro.<br />
Obwohl lt. Hugo Grote, Wirtschaftsjurist am RheinAhrCampus Remagen, die Palette der<br />
Rechtsverstöße der Anbieter von Betrug durch Täuschung (z.B. über die Berechtigung der<br />
geforderten Zahlungen) und Verletzung von Aufklärungspflichten über Wucher bis hin zu<br />
irreführender Werbung reichen, kommt es in der Praxis nur selten zu Strafverfahren.<br />
Handlungsbedarf besteht seitens der Gesetzgebung sowie der Ordnungsbehörden.<br />
(Quelle: www.schufa.de)<br />
1.3.4 Jugendliche und junge Erwachsene<br />
Eine Studie der Schufa (Schuldenkompass 2013) und der Gesellschaft für<br />
Konsumforschung (GfK) bestätigt deutschen Jugendlichen, dass sie besser als vermutet<br />
mit Geld umgehen können. Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren bedienen<br />
demnach ihre Konsumentenkredite genauso zuverlässig (96,6%) wie der Durchschnitt<br />
aller Bundesbürger (97,5%).<br />
Die Studie stellte aber auch fest, dass 22% der jungen Erwachsenen offenbar sorglos<br />
durchs Leben gehen Sie gaben an, sie würden ihre Ausgaben nie planen. Jeder Zehnte<br />
erklärte, dass er große Schwierigkeiten habe mit dem Geld auszukommen und das Geld<br />
praktisch nie reicht. Nur knapp ein Drittel hält sich für gut informiert über finanzielle Angelegenheiten.<br />
Mehr als die Hälfte der jungen Leute hat nur eingeschränkt und nicht ständig<br />
einen Überblick über die eigenen Ausgaben. Jeder sechste Jugendliche gibt zu, nur<br />
ansatzweise oder gar nicht zu wissen, was sich gerade auf dem Konto abspielt. Das<br />
Risiko, in die Schuldenfalle zu geraten ist hoch, da gem. einer Untersuchung des DIW<br />
Berlin Jugendliche (10 - 17 Jahre) und junge Erwachsene (18 - 24 Jahre) die größten<br />
Armutsrisiken aufweisen. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt erfolgt immer häufiger über<br />
prekäre Beschäftigungsverhältnisse und mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen<br />
arbeitet im sogenannten Niedriglohnsektor.<br />
Laut der Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel stieg im Jahr <strong>2012</strong> die Überschuldungsquote<br />
in der Altersgruppe der 21 - 30jährigen Bundesbürger um 8,9% auf 17,7% an.<br />
Aufgrund geringer Erfahrungen im Umgang mit Geld, fehlender Rücklagen und einem<br />
erhöhten Finanzbedarf ist hier das Risiko am größten, in finanzielle Schieflage zu geraten.<br />
Zusammen mit der Gruppe der 18 - bis 20jährigen sind 28,5 % der überschuldeten<br />
Bundesbürger bis zu 30 Jahre alt.<br />
9
1.3.5 Alter – Armut – Schulden<br />
Ein weitere Gruppe, die zunehmend von Armut und Überschuldung betroffen ist, sind die<br />
älteren Bürger. Aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung und Niedriglöhnen<br />
einerseits und dem sinkenden Leistungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
andererseits, sind Rentner mit starken Einkommenseinbußen konfrontiert. Niedrige<br />
Renten und Kaufkraftverluste durch fehlende Rentenanpassungen bei gleichzeitig steigenden<br />
Lebenshaltungskosten und Energiepreisen führen bei immer mehr Senioren zu einer<br />
Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. Viele ältere Menschen nehmen aus Scham<br />
oder Unkenntnis Sozialleistungen nicht in Anspruch. Sie schränken sich stattdessen bei<br />
ihren existenziellen Bedürfnissen ein und sparen am Essen und versuchen durch Minijobs<br />
ihr Einkommen aufzubessern. Familiäre Unterstützungssysteme brechen weg, immer<br />
mehr ältere Menschen leben alleine.<br />
Laut Schuldner-Atlas Deutschland <strong>2012</strong> ist die Zahl der über 70-jährigen Schuldner<br />
zwischen 2004 und <strong>2012</strong> um 44% gestiegen. Bundesweit stieg die Zahl der<br />
Insolvenzeröffnungen in der Altersgruppe ab 60 Jahren im 1. Halbjahr <strong>2012</strong> im Vergleich<br />
zu 2010 um 8,5%, während die Zahl der Privatinsolvenzen insgesamt im selben Zeitraum<br />
um 7,7% zurückging. (Bürgel) Die beschriebene Entwicklung war Anlass für uns, an der<br />
bundesweit stattfindenden Aktionswoche der Schuldnerberatungsstellen unter dem Motto<br />
„Alter, Armut, Schulden“ teilzunehmen. In Kooperation mit dem Haus der Senioren und der<br />
Verbraucherzentrale <strong>Kempten</strong> wurde ein Präventionsangebot für Rentner/innen aufgebaut,<br />
bei dem in drei Themenblöcken Fragen zur Vorsorge, Budgetplanung und typischen<br />
Schuldenfallen im Alter thematisiert wurden. Zukünftig steht die Schuldnerberatung vor der<br />
Herausforderung, passgenaue Konzepte für bereits überschuldete Menschen im<br />
Rentenalter zu erarbeiten.<br />
2. Leistungsbericht über unsere Arbeit<br />
2.1 Schuldnerberatung<br />
Die Bürger/innen der Stadt <strong>Kempten</strong>, bei denen die finanziellen Sorgen durch Schulden<br />
zum Mittelpunkt des Lebens geworden sind, finden bei uns fachlich kompetente Hilfe. Sie<br />
können mit uns über Geld sprechen - wir beraten vertraulich, vorurteilsfrei, konfessionsunabhängig,<br />
uneigennützig, neutral und kostenfrei. Schuldnerberatung als ‚Hilfe zur<br />
Selbsthilfe’ setzt eigenverantwortliche aktive Mitarbeit der Ratsuchenden und die Offenlegung<br />
der persönlichen und finanziellen Verhältnisse voraus.<br />
Langjährige Erfahrung, die hohe Fachlichkeit -auch in den Bereichen Insolvenz,<br />
Selbständige und Immobilien- sowie das herausragende Engagement der Mitarbeiter<br />
ermöglichen es uns, auch hohes Beratungsaufkommen zeitnah zu bearbeiten.<br />
Die sehr effektive Arbeitsweise geht einher mit zeitgemäßer und sehr guter technischer<br />
Ausstattung sowie geeigneten Räumlichkeiten. Einen barrierefreien Zugang können wir<br />
über die Außensprechstunde in Sankt Mang bzw. über die Nutzung verfügbarer Büroräume<br />
im Erdgeschoss vom ‚Haus Lichtblick’ anbieten.<br />
Wir haben keine Wartezeiten und Termine sind kurzfristig möglich. Offene Sprechzeiten<br />
finden einmal wöchentlich statt. Auch können die Ratsuchenden die Berater neben den<br />
regulären Bürozeiten zu festen telefonischen Sprechzeiten direkt erreichen.<br />
10
Die Schuldnerberatung und Prävention wird durch die Stadt <strong>Kempten</strong> mit einem<br />
pauschalen Kostenzuschuss für 1,5 Beraterstellen, Verwaltungskraft und Sachkosten<br />
sowie durch Mittel der <strong>Diakonie</strong> <strong>Kempten</strong>/Allgäu finanziert.<br />
Die Insolvenzberatung wird gefördert im Wege der pauschalen Einzelfallabrechnung mit<br />
Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und<br />
Frauen.<br />
Unsere Arbeit wird durch zwei ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt. In konstanter Präsenz<br />
beantwortet Herr Stoffel als juristischer Fachmann viele Rechtsfragen. Er berät z.B. zu<br />
überschuldeten Nachlässen, der Beantragung von Ratenzahlung oder Vermittlung gemeinnütziger<br />
Arbeit bei Geldstrafen, Kostenfragen von Inkassobüros, Verfahrensfragen<br />
bei anhängigen Verfahren oder Erbschaftsfragen bei vorliegender Überschuldung.<br />
Unser ehrenamtlicher Banker Herr Müller unterstützt uns in der Verwaltung. Er kann aber<br />
auch von Schuldnern zum Ordnen von Unterlagen angefordert werden. Ebenso leistet er<br />
auf Wunsch Begleit- oder Besuchsdienste und bietet Unterstützung bei der<br />
Haushaltsplanung.<br />
Der Großteil der Klienten sucht die Schuldnerberatung erst dann auf, wenn alle Bemühungen,<br />
aus den Schulden selbständig wieder herauszukommen, misslungen sind.<br />
Klienten stehen oft schon jahrelang unter großem psychischem Druck und erleben ihre<br />
Situation als aussichts- und hoffnungslos. Gerade hier ist es notwendig, nicht nur die<br />
finanztechnische Abwicklung der Überschuldung zu betreiben, sondern im Rahmen der<br />
Sozialen Arbeit die Menschen möglichst ganzheitlich zu unterstützen, die Situation zu<br />
stabilisieren und die individuell passende Lösung zu erarbeiten. Oft geht dies einher mit<br />
einer intensiven Beratung zum Thema Antragsstellung und Umgang mit Formularen und<br />
Verträgen, aber auch der präventiven Einkommens- und Budgetplanung.<br />
Wichtig sind uns auch die Nachhaltigkeit der Hilfe und der Erhalt der wirtschaftlichen<br />
Eigenständigkeit. Schwerpunkte der Beratung sind Aufklärung, Abbau von Angst und<br />
Schuldgefühlen, Existenzsicherung, Haushaltsplanung, Schuldnerschutz, Erstellung von<br />
realistischen und langfristig tragbaren Entschuldungsplänen und Hilfestellung bei der<br />
Verhandlung mit Gläubigern.<br />
Unsere Tätigkeit ist damit weit mehr als die Besorgung und Regelung der finanziellen<br />
Angelegenheit für Dritte und –will sie Wirkung zeigen und nicht nur Symptome beseitigenbesonders<br />
personal- und zeitaufwendig. Kontinuität in der Beratung, Präsenz und<br />
Menschlichkeit, aber auch gerade die Vernetzung mit anderen Fachstellen ist notwendig,<br />
da Schulden meist nur einen Teilbereich der Problematik der Klientel darstellt.<br />
So bewährt sich sehr die enge Vernetzung unserer Fachstelle mit anderen Dienststellen<br />
der <strong>Diakonie</strong> wie z.B. der Altenpflege, Flexiblen Jugendhilfe, dem Sozialpsychiatrischen<br />
Zentrum, dem Intergrationsfachdienst, den Kindertagesstätten, und unseren Mitarbeiter/<br />
innen in der Kirchlichen Sozialen Arbeit (KASA). Berührungspunkte werden zügig erkannt<br />
und unsere Fachkompetenz gerade im vereinfachten Vermittlungskontext hervorragend<br />
genutzt. Die hierin bestehenden Synergieeffekte, kurze Wege, klare Absprachen und Kooperationen<br />
sind unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit geworden. Die jeweils hohe<br />
Fachlichkeit und Spezialität jeder Einrichtung kann optimal genutzt werden, sowie unnötige<br />
Überschneidungen und Beraterwechsel vermieden werden.<br />
Zudem profitieren wir von unserer langjährigen engen und guten Kooperation mit anderen<br />
Beratungsstellen in <strong>Kempten</strong> wie der Verbraucherzentrale, Betreuern, Suchtberatung<br />
sowie der Ehe-, Familien- und Lebensberatung, insbesondere der Schwangeren-beratung<br />
11
der SKM und ProFamilia usw. Daneben bestehen auch mit Gläubigern wie Sozialbau,<br />
BSG oder AÜW und zahlreichen Arbeitgebern und dem Gericht enge Kontakte.<br />
Weitere Tätigkeiten im Berichtsjahr waren die Forcierung der Presse und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die Mitarbeit in Arbeitskreisen und Gremien zur Sicherstellung des Informationsaustausches<br />
und zur Lobbyarbeit sowie der Besuch von Fortbildungen und Tagungen,<br />
um unsere Beratungsqualität weiterhin auf hohem Niveau halten zu können.<br />
Wir haben die Regionalkonferenz der Schuldnerberater aus Schwaben erstmals in<br />
<strong>Kempten</strong> ausgerichtet und konnten hierzu Herrn Richter Kögl vom Insolvenzgericht<br />
<strong>Kempten</strong> als Referenten begrüßen. Eine besondere Freude war es uns in diesem Jahr<br />
drei Hospitanten aus den Bereichen Studium der Sozialwirtschaft, der Rechtspflege und<br />
des Fallmanagements Einblick in unsere Tätigkeit zu gewähren. Zum Jahreswechsel<br />
haben wir das Thema Budgetplanung – Finanzen im Griff durch Zeitungsannonce<br />
beworben und hierzu die Haushaltsbücher und Haushaltskalender der Sparkasse bei der<br />
Familienkasse und dem Jobcenter für Interessierte ausgelegt.<br />
2.2 Insolvenzberatung<br />
Seit 1998 sind wir von der Regierung von Schwaben als geeignete Insolvenzberatungsstelle<br />
anerkannt. Die Insolvenzberatung - als Möglichkeit mit einer desolaten Schuldensituation<br />
fertig zu werden - ist inzwischen aus unserem Beratungsalltag nicht mehr weg zu<br />
denken.<br />
Um möglichst viele Interessenten zu erreichen, bieten wir regelmäßige öffentliche<br />
Vortragsveranstaltungen an, in denen wir über den Ablauf und die Bedingungen des<br />
Insolvenzverfahrens informieren. Die Einladung erfolgt über die Tagespresse, unsere<br />
Website und gezielt an interessierte Klienten, Kollegen und andere Fachdienste. Im<br />
Berichtsjahr haben wir 8 Insolvenzveranstaltungen mit 84 Besuchern durchgeführt, hiervon<br />
zwei in der JVA <strong>Kempten</strong> mit 32 Teilnehmern.<br />
Unser Leistungsangebot im Bereich der Insolvenzberatung umfasst<br />
• Information über Ablauf, Bedingungen und Besonderheiten des<br />
Insolvenzverfahrens<br />
• Prüfung der Voraussetzungen für die Erlangung der Restschuldbefreiung unter<br />
rechtlichen, wirtschaftlichen und persönlichen Gesichtspunkten<br />
• Vorbereitung und Durchführung eines außergerichtlichen Einigungsversuchs unter<br />
Berücksichtigung der Bedingungen des Insolvenzverfahrens<br />
• Erstellung einer Bescheinigung beim Scheitern des außergerichtlichen Einigungsversuches<br />
• Hilfe bei der Antragstellung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens und zur Restschuldbefreiung<br />
bzw. für das gerichtliche Schuldenbereinigungsplanverfahren<br />
• Begleitung der Ratsuchenden in den verschiedenen Verfahrensabschnitten<br />
Die Anerkennung als Insolvenzberatungsstelle setzt voraus, dass das Angebot der Insol--<br />
venzberatung für Bürger aus ganz Bayern zugänglich sein muss. Auf diesem Hintergrund<br />
haben wir uns im Bereich der Insolvenzberatung regional geöffnet, insbesondere für die<br />
Erstellung von P-Kontobescheinigungen. Ebenso haben wir Kooperationen mit dem<br />
Landratsamt Lindau, der JVA <strong>Kempten</strong> und dem Römerhaus im Jodbad Sulzbrunn zur<br />
Abwicklung vereinzelter Insolvenzfälle geschlossen. Die Beratung erfolgt in enger<br />
Zusammenarbeit mit den jeweils vorgeschalteten zuständigen Sozial-/ Schuldnerberatern.<br />
12
Im Berichtsjahr haben wir von April bis Oktober auch den Landkreis Oberallgäu aufgrund<br />
eines dort eingetretenen kurzfristigen personellen Engpasses unterstützt.<br />
Weitergehende Hilfen sind durch die Mitarbeiter unserer Kirchlichen Allgemeinen<br />
Sozialarbeit gewährleistet, die für Anfrage aus dem gesamten Dekanat zuständig sind.<br />
2.3 Unsere Arbeit in Zahlen und Fakten<br />
Im Berichtsjahr 2013 haben 602 Kemptner Bürger unseren Rat gesucht. In 230 Fällen<br />
haben wir eine Erstberatung durchgeführt bzw. in einem sogenannten Kurzkontakt<br />
Hilfestellung zur Klärung der Problemlage gegeben. 346 Haushalte wurden durch langfristige<br />
Hilfestellung unterstützt, hiervon hatten wir 199 Beratungsfälle aus dem Vorjahr<br />
übernommen. 64 weitere Anfragen aus dem Umland haben wir an die örtlich zuständigen<br />
Schuldnerberatungsstellen verwiesen. Statistisch erhoben wurden die Daten von 346<br />
Haushalten (Vorjahr 356).<br />
Personen im Alter zwischen 18 und 29 nutzen am häufigsten unser Beratungsangebot.<br />
Dies bestätigt die bundesweite Entwicklung (28,5%). Von allen beratenen Personen<br />
gehörten 25,4% (+4,6%) dieser Altersgruppe an. Ebenfalls stark vertreten war die Altersgruppe<br />
zwischen 40 und 49 Jahren mit 24,9 %. Die Mehrheit unserer Ratsuchenden war<br />
weiblich (50,9%) gegenüber 49,1% männlichen Ratesuchenden.<br />
38,2 % (+8,4%) der Klienten sind ledig, 28,3 % verheiratet, weitere 24,3% sind<br />
geschieden, 6,1% getrennt lebend. 48,9% der Überschuldeten leben allein (34,7%) bzw.<br />
sind alleinerziehend (14,2%). In 126 Haushalten bestehen Unterhaltsverpflichtungen für<br />
294 Kinder. Hiervon leben 85 Kinder (28,9%) nicht im Schuldnerhaushalt.<br />
Rund 50% der Ratsuchenden stehen in einem Beschäftigungsverhältnis, 34,1% (+4,9%)<br />
der Überschuldeten waren zu Beratungsbeginn arbeitslos, 13,6% nicht erwerbstätig<br />
(Hausfrauen, Rentner).<br />
Menschen die in finanzielle Not geraten, verlieren häufig ihren sozialen Status. In 37%<br />
(4,1%) der Fälle spielte Einkommensreduzierung durch Arbeitslosigkeit bei der Entstehung<br />
der Überschuldung eine Rolle. Als zweithäufigste Ursache ist die Veränderung der<br />
Finanzsituation nach Trennung und Scheidung (35%) zu nennen. Erkrankung und Sucht<br />
wurde in 22% der Fälle genannt. 21,7 % der Haushalte hatten Probleme mit der<br />
Haushaltsführung, wobei wir in der unserer aktuellen Erfassung zugrundeliegenden<br />
Bundesstatistik die Verschuldungsursache ‚Niedrigeinkommen’ bedauerlicherweise nicht<br />
erfassen konnten. 20,8% sind auf dem Hintergrund von gescheiterter Selbständigkeit in<br />
Schwierigkeiten geraten.<br />
Das Haushaltseinkommen zu Beratungsbeginn resultierte in 57,5% der Fälle aus<br />
Arbeitseinkommen, 30,1 % bezogen Grundsicherung für Erwerbsfähige ggf. als aufstockende<br />
Leistung. Wie im Vorjahr lag der Anteil der Ratsuchenden mit<br />
Migrationshintergrund bei 33%.<br />
14,7% der Forderungen resultierten aus Bank- und Kreditkartenverbindlichkeiten, 15,1%<br />
(+ 2,2%) der Forderungen wurde von öffentlichen Gläubigern geltend gemacht.<br />
Hierzu gehören insbesondere Forderungen der Rundfunkanstalten - auch aufgrund nicht<br />
gestellter Befreiungsanträge -sowie Rückforderungen und Darlehensschulden beim Jobcenter<br />
(Tendenz zunehmend). Eine eindeutige Erfassung der Gläubigerstruktur ist auf-<br />
13
grund von Inkassotätigkeit bzw. Verkauf der Forderungen nach Eintritt des Verzugs kaum<br />
mehr möglich.<br />
Insgesamt machten 3.853 Gläubiger (Vorjahr 3.490) Forderungen im Gesamtvolumen von<br />
rund € 12.977 Mio. (Vorjahr € 15.212 Mio.) geltend. Die durchschnittliche Überschuldung<br />
lag im Berichtsjahr bei € 37.502,-- (Vorjahr € 42.730,--) bei 11,1 % (Vorjahr 9,8%)<br />
Gläubigern.<br />
2.4 Außensprechstunde Sankt Mang<br />
Mittlerweile hat sich die durch uns eingeführte Sprechstunde im Stadtteilbüro Sankt Mang<br />
zu einer Konstanten in unserer Schuldner-/Insolvenzberatung entwickelt. Nach<br />
anfänglichen "Geburtswehen" wird unser Beratungsangebot gut angenommen, Tendenz<br />
steigend. Wir haben den Zeitrahmen bereits um eine Stunde erweitert und somit ist unser<br />
Berater jeweils Mittwoch von 9 – 12 Uhr vor Ort. Speziell Klienten, die in Sankt Mang<br />
wohnen, nutzen die Ortsnähe für ein Erstgespräch, eine laufende Beratung oder einen<br />
kurzen Besuch wegen einzelnen Problemlagen. Es zeigt sich allerdings auch, dass aus<br />
dem gesamten Stadtgebiet eine Beratung im Stadtteilbüro gewünscht und angenommen<br />
wird. Insgesamt haben 100 Beratungen stattgefunden.<br />
Im Stadtteilbüro finden wir alles vor, um optimal beraten zu können: von geeigneten<br />
ebenerdigen Räumlichkeiten bis hin zur vorhandenen Soft- und Hardware im EDV-<br />
Bereich. Wir sind dankbar all dies nutzen zu können. Durch die Nähe zur BSG, verbunden<br />
mit der Person des ehemaligen Kollegen Herrn Norbert Bauschmitt, konnten dort einige<br />
Mietverhältnisse aus prekären Situationen herausgeführt werden. Die Zusammenarbeit mit<br />
der BSG hat sich gut entwickelt und so manche Hürde konnte gemeinsam gemeistert<br />
werden.<br />
2.5 Prävention<br />
„Das wachsende Angebot an Konsummöglichkeiten stellt Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene vor neue Herausforderungen. Ergänzend zur Vermittlung von<br />
ökonomischem Wissen und Alltagskompetenz im Elternhaus hat die Schule die<br />
Aufgabe, Kinder, Jugend-liche und junge Erwachsene zur Folgenabschätzung ihres<br />
Konsumhandelns für den eigenen Alltag zu befähigen.“<br />
So lautet die Präambel der bayerischen Richtlinie zur Umsetzung der ökonomischen Verbraucherbildung<br />
an bayerischen Schulen. Ziel ist die Bedeutung der ökonomischen<br />
Verbraucherbildung hervorzuheben und als fächerübergreifendes Thema stärker zu<br />
verankern.<br />
Kinder und Jugendliche sollten sich möglichst früh mit dem Thema Geld und Finanzen<br />
beschäftigen. Nur so kann eine Bewusstseinsbildung in Gang gesetzt und eine realistische<br />
Einschätzung der eigenen finanziellen Handlungsmöglichkeiten gefördert werden.<br />
Dies kann bereits in Kindertagesstätten beginnen und in den jeweiligen Jahrgansstufen<br />
der Schulen oder in Jugendgruppen fortgesetzt werden. Von wesentlicher Bedeutung ist<br />
hier auch die Arbeit mit den Eltern, die als Vorbilder eine sog. Torhüterfunktion haben,<br />
aber mit dieser Rolle häufig - auch aus falschem Wohlwollen gegenüber ihren Kindern<br />
heraus - überfordert sind.<br />
14
Im Zentrum unsere Präventionsarbeit steht die Enttabuisierung des Themas Geld und<br />
Konsum. Wir gewinnen, informieren und schulen Multiplikatoren, erschließen Materialien,<br />
entwickeln Projekte in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und führen Veranstaltungen<br />
und Beratung zu den Themen Geld, Konsum und Schulden durch. Die Inhalte<br />
der Veranstaltungen orientieren sich an den Wünschen und Bedürfnissen der jeweiligen<br />
Zielgruppe.<br />
Wesentliche Themen sind<br />
• Umgang mit Geld, Konto und Verträgen<br />
• Schuldenfallen erkennen und vermeiden<br />
• Die erste eigene Wohnung<br />
• Informationsbeschaffung<br />
• Werbung, Wünsche und Konsumverhalten<br />
• Handy<br />
Wie auch in den Vorjahren steht und fällt unsere Arbeit mit der Erschließung von<br />
Kooperationspartnern. Personelle Veränderungen, Krankheit oder andere Zwänge lassen<br />
Planungen scheitern. Insgesamt haben wir in elf Veranstaltungen 175 Schüler zu den<br />
Themen“Schuldenfallen, die erste Wohnung, Haushaltsplanung und Anregungen zur<br />
Vorbeugung“ erreicht und 23 Multiplikatoren gewinnen können. Weitere zehn Projekte<br />
haben wir angebahnt. Besonders hervorzuheben sind:<br />
Wirtschaftsschule:<br />
Die Schüler einer 9. Klasse an der Wirtschaftschule <strong>Kempten</strong> recherchierten<br />
eigenständig zu den Themen: Versicherungsschutz, Führerschein, Handy und erste<br />
eigenen Wohnung im Internet rund haben Flyer erarbeitet. Geplant ist die Arbeit im<br />
nächsten Unterrichtsjahr von weiteren Klassen in Verbindung mit dem EDV-<br />
Unterricht fortzuführen<br />
Kindertagesstätte Mikado<br />
Im Projekt ‚Tischlein Deck Dich – Müssen alle Wünsche wahr werden“ wurde das<br />
Thema Wünsche und Geld aufgegriffen. Die Durchführung von Elternabenden zum<br />
Thema ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Wittelsbacher Schule<br />
Schüler einer 7. und 8. Klasse erarbeiteten im Unterricht einen Fragebogen zum<br />
Thema Geld, Handy, Konsum. Unterrichtseinheiten durch die Schuldnerberatung<br />
zum Thema waren in das Projekt integriert. Die Befragung erfolgte in den anderen<br />
Klassen der Schule, die Ergebnisse wurden von den Schülern ausgewertet inkl.<br />
Methoden der Visualisierung. In diesem Zusammenhang haben wir Kontakt zur<br />
Stadtbücherei aufgenommen, mit dem Ziel Bücherkisten für Schulen mit dem<br />
Thema Geld, Konsum zu entwickeln.<br />
Erziehungsbeistandschaft<br />
Mit Mitarbeitern des Jugendamts (Erziehungsbeistandschaft) wurde für zehn<br />
Jugendliche im Alter von 13 – 16 Jahren ein dreiteiliges Projekt Wie werde ich<br />
Finanzprofi durchgeführt. Zum Einsatz kam das Spiels Kohlopoly zum Kennenlernen<br />
von Schuldenfallen. Im zweiten Teil setzten sich die Jugendlichen mit dem<br />
Thema Handy (Anschaffung, Kosten, Nutzung, Verträgen und Werbung) auseinander.<br />
Im dritten Teil wurde die Schuldnerberatungsstelle besucht, Fragen beantwortet.<br />
Die Geldwaage half das Geldausgabeverhalten zu reflektieren.<br />
15
3. Ausblick<br />
3.1 Anhebung der Pfändungsfreigrenzen<br />
Zum 1. Juli 2013 werden die Pfändungstabellen neu berechnet. Die Pfändungsfreigrenze<br />
erhöht sich von 1.028,89 EUR auf 1.045,08 EUR. Analog hierzu erhöht sich der<br />
Grundfreibetrag für das Pfändungsschutzkonto.<br />
3.2 Gesetz zur Reform der Sachaufklärung<br />
Das Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung tritt zum<br />
01.01.2013 in Kraft. Die wesentlichen Veränderungen dazu:<br />
Die eidesstattliche Versicherung (früher Offenbarungseid) heißt nun Vermögensauskunft.<br />
Der Gerichtsvollzieher kann schon zwei Wochen nach erfolgloser Zahlungsaufforderung<br />
auf Gläubigerantrag die Vermögensauskunft abnehmen, ein erfolgloser Pfändungsversuch<br />
ist nicht mehr erforderlich.<br />
Neu ist, dass der Gerichtsvollzieher die Adresse des Schuldners ermitteln kann (beim<br />
Einwohnermeldeamt, Ausländerzentralregister, gesetzliche Rentenversicherungsträger<br />
oder Kraftfahrt-Bundesamt. Wenn es zur Vollstreckung erforderlich ist und der zu<br />
vollstreckende Anspruch mind. 500,- € beträgt), kann der Gerichtsvollzieher auf Gläubigerantrag<br />
bei Dritten kostenpflichtig Vermögensauskünfte einholen kann. Dies sind der<br />
gesetzliche Rentenversicherungsträger, das Bundeszentralamt für Steuern und das<br />
Kraftfahrt-Bundesamt.<br />
Die Vermögensauskunft gilt jetzt nur noch 2 Jahre. Die Vermögensauskünfte werden für<br />
Bayern zentral und in elektronischer Art beim Vollstreckungsgericht in Hof verwahrt.<br />
Ebenso das Schuldnerverzeichnis.<br />
16
Anhang<br />
AZ: 27.6.2013<br />
17
<strong>2012</strong> 2011<br />
langfristige Schuldnerberatung 346 356<br />
davon nachfolgend Insolvenzberatung 129 117<br />
Geschlecht<br />
weiblich 179 51,7% 192 53,9%<br />
männlich 167 48,3% 164 46,1%<br />
Alter:<br />
18-29 Jahre 88 25,4% 74 20,8%<br />
30-39 Jahre 77 22,3% 83 23,3%<br />
40-49 Jahre 86 24,9% 81 22,8%<br />
50-59 Jahre 51 14,7% 59 16,6%<br />
60-69 Jahre 34 9,8% 43 12,1%<br />
70-79 Jahre 10 2,9% 16 4,5%<br />
Familienstand:<br />
ledig 132 38,2% 106 29,8%<br />
verheiratet/eingetr. Lebenspartnerschaft 98 28,3% 110 30,9%<br />
verh. getrennt lebend 21 6,1% 28 7,9%<br />
geschieden 84 24,3% 99 27,8%<br />
verwitwet 11 3,2% 13 3,7%<br />
Lebenssituation:<br />
allein lebend 120 34,7% 129 36,2%<br />
alleinerziehend 49 14,2% 56 15,7%<br />
mit Ehepartner /eheähnl. 139 40,2% 141 39,6%<br />
Wohngemeinschaft/bei Eltern/Bekannten 38 11,0% 30 8,4%<br />
Nationalität<br />
deutsch 276 79,8% 284 79,8%<br />
ausländisch 70 20,2% 72 20,2%<br />
Mitglied EU 28 40,0% 31 43,1%<br />
übrige Länder 42 60,0% 41 56,9%<br />
Herkunftsland:<br />
deutsch 232 67,1% 242 68,0%<br />
sonstiger Ostblock 14 4,0% 21 5,9%<br />
ehemaliges Jugoslawien 10 2,9% 4 1,1%<br />
ehemalige Sowjetunion 25 7,2% 25 7,0%<br />
Türkei 32 9,2% 26 7,3%<br />
sonstige 18 5,2% 27 7,6%<br />
Italien 15 4,3% 15 4,2%<br />
Ausbildung<br />
mit Berufsausbildung/Studium 191 55,2% 203 57,0%<br />
ohne Berufsausbildung/Studium 141 40,8% 144 40,4%<br />
in Berufsausbildung/Studium 11 3,2% 9 2,5%<br />
Unterhaltsverpflichtungen:<br />
Kinder 126 36,4% 119 33,4%<br />
* ein Kind 64 50,8% 52 43,7%<br />
* zwei Kinder 47 37,3% 46 38,7%<br />
* mehr als zwei Kinder 15 11,9% 20 16,8%<br />
Anz. im HH 209 71,1% 214 79,3%<br />
Anz. nicht im HH 85 28,9% 90 21,0%<br />
Tätigkeit/Beratungsbeginn<br />
abhängig beschäftigt 174 50,3% 177 49,7%<br />
selbständig tätig 7 2,0% 11 3,1%<br />
arbeitslos 118 34,1% 104 29,2%<br />
anderweitig nicht erwerbstätig (Rentner, EU,<br />
Hausfrau)<br />
47 13,6% 64 18,0%<br />
19
Einkommen:<br />
(MN)<br />
Arbeitseinkommen 199 57,5% 197 55,3%<br />
Leistungen nach dem SGB III 21 6,1% 24 6,7%<br />
SGB II 104 30,1% 95 26,7%<br />
Rente 49 14,2% 65 18,3%<br />
sonstige 281 81,2% 267 75,0%<br />
Ursachen der Verschuldung: (MN)<br />
Haushaltsplanung 75 21,7% 67 18,8%<br />
red. Einkommen d. Verlust d. Arbeit 128 37,0% 117 32,9%<br />
red. Einkommen d. Scheidung / Trennung 76 35,0% 75 35,0%<br />
red. Einkommen wegen Kindererziehung 44 12,7% 37 10,4%<br />
red. Einkommen durch Krankheit, Behinderung,<br />
Sucht<br />
76 22,0% 73 20,5%<br />
gescheiterte Immobilienfinanzierung 12 3,5% 11 3,1%<br />
(gescheiterte) Selbständigkeit 72 20,8% 58 16,3%<br />
Bürgschaft, Mitverpflichtung für Andere 36 10,4% 48 13,5%<br />
Sonstiges 126 36,4% 121 34,0%<br />
Gläubiger / Forderungen<br />
Gläubigeranzahl:<br />
1 bis 5 Gläubiger 105 30,3% 143 40,2%<br />
6 bis 15 Gläubiger 160 46,2% 151 42,4%<br />
über 15 Gläubiger 81 22,8% 62 17,4%<br />
Gläubigerarten: (MN)<br />
Ratenkredit 287 8,2% 357 10,2%<br />
Dispo/Rahmenkredit 221 6,3% 275 7,9%<br />
Hypothekarkredit 32 0,9% 37 1,1%<br />
Versandhäuser 205 5,9% 217 6,2%<br />
Versicherungen 307 8,8% 284 8,1%<br />
sonstige öffentliche Gläubiger 527 15,1% 390 11,2%<br />
aus unerlaubter Handlung 35 1,0% 36 1,0%<br />
Energieversorgungsunternehm 129 3,7% 112 3,2%<br />
Telekommunikationsunternehmen 411 11,8% 334 9,6%<br />
Vermieter 133 3,8% 115 3,3%<br />
Gewerbetreibende 950 27,2% 755 21,6%<br />
bei Freien Berufen (Anwälte, Ärzte etc.) 161 4,6% 149 4,3%<br />
sonstige Gläubiger 76 2,2% 239 6,8%<br />
Privatpersonen 90 2,6% 94 2,7%<br />
Unterhalt 25 0,7% 36 1,0%<br />
Finanzamt 35 1,0% 60 1,7%<br />
Höhe der Verschuldung<br />
bis 5000,-- € 60 17,3% 47 13,2%<br />
über 5000,-- € bis 10.000,-- € 58 16,8% 52 14,6%<br />
über 10.000,-- € bis 49.999,-€ 163 47,1% 188 52,8%<br />
über 50.000,--€ bis 199.999,-€ 53 15,3% 56 15,7%<br />
über 250.000,--€ 12 3,5% 13 3,7%<br />
Sonstiges<br />
Anzahl der Gläubiger 3853 3490<br />
Gesamtschulden in Tausend 12.977 T€ 15.212<br />
Ausländeranteil 20,2% 20,2%<br />
Migrationshintergrund 33,0% 33,1%<br />
Durchschnitt <strong>2012</strong><br />
11,1 Gl. mit<br />
37502€<br />
9,8 Gl. mit<br />
42730 €<br />
20