Jahresbericht 2012 - Diakonie Kempten Allgäu
Jahresbericht 2012 - Diakonie Kempten Allgäu
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Die Schuldnerberatung und Prävention wird durch die Stadt <strong>Kempten</strong> mit einem<br />
pauschalen Kostenzuschuss für 1,5 Beraterstellen, Verwaltungskraft und Sachkosten<br />
sowie durch Mittel der <strong>Diakonie</strong> <strong>Kempten</strong>/Allgäu finanziert.<br />
Die Insolvenzberatung wird gefördert im Wege der pauschalen Einzelfallabrechnung mit<br />
Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und<br />
Frauen.<br />
Unsere Arbeit wird durch zwei ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt. In konstanter Präsenz<br />
beantwortet Herr Stoffel als juristischer Fachmann viele Rechtsfragen. Er berät z.B. zu<br />
überschuldeten Nachlässen, der Beantragung von Ratenzahlung oder Vermittlung gemeinnütziger<br />
Arbeit bei Geldstrafen, Kostenfragen von Inkassobüros, Verfahrensfragen<br />
bei anhängigen Verfahren oder Erbschaftsfragen bei vorliegender Überschuldung.<br />
Unser ehrenamtlicher Banker Herr Müller unterstützt uns in der Verwaltung. Er kann aber<br />
auch von Schuldnern zum Ordnen von Unterlagen angefordert werden. Ebenso leistet er<br />
auf Wunsch Begleit- oder Besuchsdienste und bietet Unterstützung bei der<br />
Haushaltsplanung.<br />
Der Großteil der Klienten sucht die Schuldnerberatung erst dann auf, wenn alle Bemühungen,<br />
aus den Schulden selbständig wieder herauszukommen, misslungen sind.<br />
Klienten stehen oft schon jahrelang unter großem psychischem Druck und erleben ihre<br />
Situation als aussichts- und hoffnungslos. Gerade hier ist es notwendig, nicht nur die<br />
finanztechnische Abwicklung der Überschuldung zu betreiben, sondern im Rahmen der<br />
Sozialen Arbeit die Menschen möglichst ganzheitlich zu unterstützen, die Situation zu<br />
stabilisieren und die individuell passende Lösung zu erarbeiten. Oft geht dies einher mit<br />
einer intensiven Beratung zum Thema Antragsstellung und Umgang mit Formularen und<br />
Verträgen, aber auch der präventiven Einkommens- und Budgetplanung.<br />
Wichtig sind uns auch die Nachhaltigkeit der Hilfe und der Erhalt der wirtschaftlichen<br />
Eigenständigkeit. Schwerpunkte der Beratung sind Aufklärung, Abbau von Angst und<br />
Schuldgefühlen, Existenzsicherung, Haushaltsplanung, Schuldnerschutz, Erstellung von<br />
realistischen und langfristig tragbaren Entschuldungsplänen und Hilfestellung bei der<br />
Verhandlung mit Gläubigern.<br />
Unsere Tätigkeit ist damit weit mehr als die Besorgung und Regelung der finanziellen<br />
Angelegenheit für Dritte und –will sie Wirkung zeigen und nicht nur Symptome beseitigenbesonders<br />
personal- und zeitaufwendig. Kontinuität in der Beratung, Präsenz und<br />
Menschlichkeit, aber auch gerade die Vernetzung mit anderen Fachstellen ist notwendig,<br />
da Schulden meist nur einen Teilbereich der Problematik der Klientel darstellt.<br />
So bewährt sich sehr die enge Vernetzung unserer Fachstelle mit anderen Dienststellen<br />
der <strong>Diakonie</strong> wie z.B. der Altenpflege, Flexiblen Jugendhilfe, dem Sozialpsychiatrischen<br />
Zentrum, dem Intergrationsfachdienst, den Kindertagesstätten, und unseren Mitarbeiter/<br />
innen in der Kirchlichen Sozialen Arbeit (KASA). Berührungspunkte werden zügig erkannt<br />
und unsere Fachkompetenz gerade im vereinfachten Vermittlungskontext hervorragend<br />
genutzt. Die hierin bestehenden Synergieeffekte, kurze Wege, klare Absprachen und Kooperationen<br />
sind unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit geworden. Die jeweils hohe<br />
Fachlichkeit und Spezialität jeder Einrichtung kann optimal genutzt werden, sowie unnötige<br />
Überschneidungen und Beraterwechsel vermieden werden.<br />
Zudem profitieren wir von unserer langjährigen engen und guten Kooperation mit anderen<br />
Beratungsstellen in <strong>Kempten</strong> wie der Verbraucherzentrale, Betreuern, Suchtberatung<br />
sowie der Ehe-, Familien- und Lebensberatung, insbesondere der Schwangeren-beratung<br />
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