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Aus der Biologisch- Medizinischen Sektion - Max-Planck-Gesellschaft

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A US DEN S EKTIONEN<br />

Botengänge mit Folgen<br />

Die korrekte Weitergabe von Informationen innerhalb einer Zelle ist von großer Bedeutung –<br />

ein fehlerhafter o<strong>der</strong> gar nicht erfolgter <strong>Aus</strong>tausch von Botschaften hat meist fatale <strong>Aus</strong>wirkungen.<br />

So auch bei Ras, einem kleinen Enzym, welches zur Familie <strong>der</strong> GTPasen<br />

gehört. Wenn dieses Protein gewisse Mutationen trägt, bleibt es in seiner aktiven Form<br />

blockiert und überträgt seine Botschaft ununterbrochen, es funktioniert dann quasi wie <strong>der</strong><br />

Replay-Schalter an einem CD-Spieler. Und das führt schließlich dazu, dass sich normale<br />

Zellen in Krebszellen umwandeln.<br />

Prof. Alfred Wittinghofer<br />

Prof. Dr. Alfred Wittinghofer, Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare Physiologie<br />

in Dortmund, hat als Erster die komplette<br />

dreidimensionale Struktur des Ras-<br />

Proteins aufgeklärt und die Wirkung von<br />

Mutationen auf dessen Funktion untersucht.<br />

Darüber hinaus hat <strong>der</strong> Biochemiker<br />

aber auch die Struktur von Proteinen analysiert,<br />

die an Ras binden und dessen Aktivität<br />

beeinflussen. Mit Ran gelang ihm die<br />

Identifizierung einer verwandten Proteinfamilie,<br />

die nicht in die Übertragung von Botschaften<br />

involviert ist, son<strong>der</strong>n den Transport<br />

von Makromolekülen steuert. Dank<br />

dieser Arbeiten, die immer wie<strong>der</strong> auch von<br />

technischen Innovationen bei <strong>der</strong> Analyse<br />

von Proteinen begleitet waren, verstehen<br />

Forscher heute die Ursachen <strong>der</strong> Zelltransformation<br />

und ganz allgemein die Übertragung<br />

von Hormonsignalen und die damit<br />

verbundenen Krankheiten besser. Zukünftig<br />

will Wittinghofer in seiner Abteilung die<br />

Struktur und Funktion einer neuen Familie<br />

von GTP-bindenden Proteinen untersuchen,<br />

den Septinen. Für die Durchführung<br />

dieser Forschungsarbeiten erhielt er im vergangenen<br />

Jahr zusammen mit dem Immunologen<br />

Alain Fischer sowie dem am EMBL<br />

in Heidelberg forschenden Briten Iain W.<br />

Mattaj den mit insgesamt 1,8 Mio. Schweizer<br />

Franken dotierten und mit jeweils<br />

einem persönlichen Anerkennungspreis<br />

verbundenen Louis-Jeantet-Preis für Medizin.<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2001<br />

Prof. Dr. Rüdiger Klein (Jg.<br />

1958), EMBL, Heidelberg, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Neurobiologie in Martinsried;<br />

Arbeitsgebiet: Rezeptormoleküle<br />

im Nervensystem<br />

Prof. Dr. Andrei N. Lupas (Jg.<br />

1963), SmithKline Beecham<br />

Pharmaceuticals, Collegeville/USA,<br />

an das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie<br />

in Tübingen;<br />

Arbeitsgebiet: Bioinformatik<br />

Dr. Bernhard Schölkopf (Jg.<br />

1968), Microsoft, Cambridge,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für biologische Kybernetik in<br />

Tübingen; Arbeitsgebiet: statistische<br />

Lerntheorie<br />

Dr. Detlef Weigel (Jg. 1961),<br />

Salk Institute for Biological<br />

Studies, La Jolla, USA, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Entwicklungsbiologie in<br />

Tübingen; Arbeitsgebiet: Entwicklungsgenetik<br />

<strong>der</strong> Pflanzen<br />

Prof. Dr. Arturo Zychlinsky<br />

(Jg. 1962), University School<br />

of Medicine, New York, USA,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Infektionsbiologie in Berlin;<br />

Arbeitsgebiet: programmierter<br />

Zelltod<br />

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