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JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft

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<strong>JAHRESBERICHT</strong><br />

2002


I NHALTSVERZEICHNIS<br />

INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />

„Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bleibt auch in<br />

schwierigen Zeiten innovationsfähig.“<br />

2<br />

FORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschung im Spiegel der Presseinformationen 2002<br />

9<br />

POLITISCHE LEITLINIEN<br />

Kooperation Ausland<br />

Kooperation Inland<br />

Nachwuchsförderung<br />

Kooperation Wirtschaft<br />

19<br />

29<br />

35<br />

45<br />

AUS DEN SEKTIONEN<br />

Aus der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />

Aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion<br />

Aus der Geisteswissenschaftlichen Sektion<br />

51<br />

56<br />

60<br />

ZENTRALE ANGELEGENHEITEN<br />

Finanzen<br />

Investitionen<br />

Personal<br />

Fördernde Mitglieder<br />

Tochtergesellschaften, Beteiligungen, weitere Einrichtungen<br />

Organigramm der <strong>Gesellschaft</strong><br />

Personelle Zusammensetzung der Organe<br />

Übersicht über die Forschungseinrichtungen<br />

63<br />

65<br />

66<br />

68<br />

69<br />

72<br />

73<br />

80<br />

ANHANG<br />

Jahresrechnung<br />

83<br />

1


F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

FORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschung im Spiegel<br />

der Presseinformationen 2002<br />

Die zahlreichen Publikationen in angesehenen Fachzeitschriften (im vergangenen Jahr waren<br />

es mehr als 11.000) sind Beleg für die hervorragende von den Instituten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> geleistete Forschungsarbeit; unter den Veröffentlichungen befinden sich allein<br />

im Jahr 2001 auch 50 Artikel in der Zeitschrift Nature sowie 42 in Science – das entspricht<br />

jeweils einem Drittel der gesamten aus Deutschland kommenden Arbeiten in diesen beiden<br />

Magazinen. 35 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler gehören nach der aktuellen Auflistung des Institute<br />

for Scientific Information (ISI) in Philadelphia/USA zu den 88 meist zitierten in Deutschland<br />

arbeitenden Wissenschaftlern. Damit liegt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gleichauf mit<br />

der renommierten US-amerikanischen Stanford-University. Hingegen findet sich derzeit keine<br />

andere deutsche Forschungseinrichtung, ob universitär oder außeruniversitär, mit mehr als<br />

vier Wissenschaftlern im Ranking von ISI.<br />

Erste Schritte auf dem Weg zur Spin-Elektronik:<br />

Stuttgarter <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern<br />

gelingt es erstmals, die Wechselwirkung zwischen<br />

Elektronen-Spin und Kern-Spin in einem<br />

Halbleiter elektrisch zu messen und zu<br />

steuern (Nature, 17. Januar 2002).<br />

Magnetische Momente im Kristall-Mosaik:<br />

Internationales Forscherteam findet bei<br />

Neutronenstrahl-Experimenten wichtigen<br />

Ansatzpunkt für die Erklärung der Hochtemperatursupraleitung<br />

(Science Express, 24. Januar<br />

2002).<br />

Magnetismus am Limit: Internationales Forscherteam<br />

weist Ferromagnetismus in Nanodrähten<br />

nach, die nur ein Atom dick sind |<br />

Neue Perspektiven auf dem Weg zum Terabitspeicher<br />

(Nature, 21. März 2002).<br />

Überraschung bei den C60 Hochtemperatursupraleitern:<br />

Internationales Forscherteam<br />

klärt Struktur der C60-Hochtemperatursupraleiter<br />

auf | Neue Herausforderungen<br />

für weitere Erhöhung der Sprungtemperatur<br />

bei Supraleitern (Science, 5. April 2002).<br />

Universelles Herstellungsverfahren für<br />

Nanoröhrchen: Neue Methode zur Herstellung<br />

von Nanotubes entwickelt | Vielfältige<br />

Anwendungen von Optoelektronik bis Nanobiotechnologie<br />

absehbar (Science, 14. Juni<br />

2002).<br />

Festkörperforschung |<br />

Materialwissenschaften<br />

Arbeitsspeicher mit Langzeitgedächtnis:<br />

Forschern des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Mikrostrukturphysik<br />

gelingt Durchbruch für<br />

die Entwicklung der nächsten Generation<br />

von Gigabit-Computerspeichern (Science,<br />

14. Juni 2002).<br />

Schreiben mit Licht: Deutsch-griechisches<br />

Forscherteam erzeugt mit schwach fokussiertem<br />

Laserlicht erstmals Linien und<br />

Punkte in transparenten Polymerlösungen<br />

(Science, 5. Juli 2002).<br />

9


J AHRESBERICHT 2002<br />

Infrarotantenne als „Nano-Lupe”: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Forscher benutzen neues Mikroskop,<br />

um Kristallschwingungen im Nanometerbereich<br />

sichtbar zu machen (Nature, 11. Juli<br />

2002).<br />

Nanozylinder ebnen den Weg zur Kunststoffelektronik:<br />

Internationalem Forscherteam<br />

gelingt erstmals Synthese neuartiger<br />

supramolekularer Materialien für die Optoelektronik<br />

aus organischen Kristallen und<br />

Polymeren (Nature, 26. September 2002).<br />

Supraleiter Lithium: Das leichteste Metall<br />

wird bei minus 257 Grad Celsius und unter<br />

extrem hohem Druck zum Supraleiter mit<br />

einer der höchsten bisher beobachteten<br />

Sprungtemperaturen unter allen chemischen<br />

Elementen (Science Express, 17. Oktober<br />

2002).<br />

Astronomie | Astrophysik<br />

Der Jupiter als Teilchenbeschleuniger:<br />

Forscherteam entdeckt mit der Raumsonde<br />

„Cassini“ einen Nebel aus neutralem Gas um<br />

den Riesenplaneten | Partikel sind bis zu<br />

4000 Kilometer pro Sekunde schnell (Nature,<br />

28. Februar 2002).<br />

Kalter Dunst um blaue kompakte Zwerggalaxien:<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken<br />

im Virgo-Cluster zehnmal größere<br />

Mengen ultrakalten kosmischen Staubs | Bis<br />

zu 50 Prozent des optischen Lichts von<br />

Galaxien wird in Infrarotlicht umgewandelt<br />

(The Astrophysical Journal, März 2002).<br />

Gamma-Augen orten Eis im Marsboden:<br />

Wissenschaftler des Mainzer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für Chemie an der Entdeckung der<br />

Raumsonde Mars Odyssey beteiligt (Science,<br />

31. Mai 2002).<br />

Astronomen spüren in Dunkelwolke seltenes<br />

Molekül auf: Forscher des Bonner <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für Radioastronomie an<br />

Entdeckung des vieratomigen Ammoniakisotops<br />

ND3 beteiligt (Astronomy & Astrophysics,<br />

Vol. 388 (3), June IV, 2002, L53).<br />

Kosmisches Kraftwerk: Quasar<br />

Brachten Kometen das Leben auf die Erde<br />

Wichtige Lebensbausteine in künstlich erzeugtem<br />

Kometenmaterial nachgewiesen |<br />

Kometen könnten wichtige Zwischenstation<br />

für die Entwicklung von Leben sein (Nature,<br />

28. März 2002).<br />

Rätselhafte Eisenfabrik im Universum:<br />

Wissenschaftler finden mit dem Röntgensatelliten<br />

XMM-Newton in einem Quasar<br />

ungewöhnlich große Mengen dieses Elements<br />

(ApJ Letters Vol. 573, L77, 10. Juli<br />

2002).<br />

Massenmonster im Herzen der Milchstraße:<br />

Forscher beobachten einen rasenden Stern,<br />

der in unmittelbarer Nähe um das Schwarze<br />

Loch im Zentrum der Galaxis läuft (Nature,<br />

17. Oktober 2002).<br />

10


F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

„Methusalem-Genom“ hilft Krebs bekämpfen:<br />

Forscher finden im Genom eines evolutionär<br />

uralten Einzellers überraschend Gene,<br />

die beim Menschen für Krebs und andere<br />

Krankheiten eine Rolle spielen (Nature, 21.<br />

Februar 2002).<br />

Entwicklungsbiologie |<br />

Genetik<br />

Was unterscheidet den Menschen vom<br />

Affen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern gelingt<br />

Identifikation genetischer Unterschiede<br />

| Bedeutung für Verständnis der Veranlagung<br />

für AIDS, Malaria oder Alzheimer<br />

(Science, 11. April 2002).<br />

Defekt macht Mäuse alkoholkrank: Neue<br />

Möglichkeiten für den Einsatz von Medikamenten<br />

in der Suchttherapie (Science<br />

2. Mai 2002).<br />

Forscher graben Schimpansen-Werkstatt<br />

aus: Wissenschaftler untersuchen mit archäologischen<br />

Methoden, wie die Affen im<br />

westafrikanischen Regenwald harte Nüsse<br />

knacken (Science, 24. Mai 2002).<br />

Schutzschalter gegen Erbschäden: Wichtigen<br />

Schaltmechanismus für DNA-Reparatur<br />

aufgedeckt (Nature, 12. September 2002).<br />

Genetische Karte des Genoms des Fadenwurms<br />

Pristionchus pacificus publiziert:<br />

Navigationshilfe bei der Suche nach Mutationen<br />

| Vergleichende Untersuchungen zur<br />

Embryonalentwicklung entscheidend vereinfacht<br />

(Genetics, Vol. 162, Sept. 2002).<br />

Wenn Knochen nicht mehr wachsen: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Forscher entschlüsseln Regulierung<br />

der Knochenentwicklung und eröffnen damit<br />

neue Therapiemöglichkeiten für skelettären<br />

Kleinwuchs (Developmental Cell, 13.<br />

September 2002).<br />

Über die Maus zum Down-Syndrom: Welche<br />

Gene stecken dahinter <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher<br />

veröffentlichen Gen-Atlas des Chromosoms<br />

21 und schaffen damit die Voraussetzung,<br />

um die genetischen Ursachen des<br />

Down-Syndroms zu ergründen (Nature,<br />

5. Dezember 2002).<br />

Der Fadenwurm Pristiochinus<br />

pacificus vor einem Gel mit<br />

DNA-Fragmenten<br />

11


J AHRESBERICHT 2002<br />

Geowissenschaften<br />

Nach Glasnost lichten sich die Wolken:<br />

Politische Wende beschert Klimaforschern<br />

ein „Großexperiment“ (Geophysical Research<br />

Letters, 10. Oktober 2002).<br />

Transport verschmutzter<br />

Luft von Europa in den Mittelmeerraum<br />

Der Norden wird grüner durch Klimaveränderungen:<br />

Globale Temperaturerhöhung<br />

führt zu grüneren Wäldern im Norden | Frühling<br />

setzt eine Woche früher ein als vor 20<br />

Jahren (Science, 31. Mai 2002).<br />

Düngung des Ozeans ist keine Lösung für<br />

das CO 2 -Problem: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Experte<br />

warnt: Algen-Düngung mit Eisen hätte gravierende<br />

Nebenwirkungen auf die Atmosphäre<br />

und das Klima (Science, 20. September<br />

2002).<br />

Smog über dem Mittelmeer: Internationale<br />

Messkampagne zeigt für den Mittelmeerraum<br />

großräumige Verschlechterung der<br />

Luftqualität, geringere Niederschlagsmengen<br />

sowie hohe Ozonwerte im Sommer<br />

(Science, 25. Oktober 2002).<br />

Stickstoff-Zeitbombe im globalen Kohlenstoff-Kreislauf:<br />

Rapide steigender Stickstoff<br />

durch Düngung und fossile Brennstoffe<br />

beeinflusst Kohlenstoff-Speicherung im Boden<br />

und die Entstehung von Treibhausgas<br />

(Nature, 31. Oktober 2002).<br />

Hochenergie- und Teilchenphysik<br />

| Quantenoptik<br />

Neuer Materiezustand ultrakalter Atome<br />

entdeckt: Münchner Wissenschaftlern gelingt<br />

erstmals die Überführung von Materiewellen<br />

(Bose-Einstein-Kondensat) in ein<br />

Teilchengitter (Mott-Insulator-Zustand) und<br />

zurück (Nature, 3. Januar 2002).<br />

Geformtes Licht steuert Photosynthese:<br />

Forscher steuern Energieausbeute der Photosynthese<br />

mit „Melodien“ aus Laserlicht<br />

(Nature, 30. Mai 2002).<br />

Kalte Kollisionen im Bose-Einstein-Kondensat:<br />

Münchener Grundlagenforscher entdecken<br />

ungewöhnliche Eigenschaft von<br />

Materiewellen (Nature, 5. September 2002).<br />

Ein erster Blick in das Innere der Gegenwelt:<br />

Wissenschaftlern gelingt eindeutiger<br />

Nachweis von Antiwasserstoff-Atomen<br />

(Physical Review Letters, 29. Oktober 2002).<br />

Materiewellen-Interferenzmuster eines Quantengases,<br />

das in einem dreidimensionalen Lichtgitter mit mehr als<br />

100.000 besetzten Gitterplätzen gespeichert wurde<br />

12


F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

Radikale bei der Entstehung von Ziegler-<br />

Natta-Katalysatoren beobachtet: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern gelingt neuer Einblick<br />

in die molekularen Prozesse bei der<br />

Aktivierung des bewährten Katalysators<br />

(Angewandte Chemie, 3. Mai 2002).<br />

Katalyse mit Ecken und Kanten: Wissenschaftler<br />

des Fritz-Haber-Instituts zeigen,<br />

wie der Verlauf chemischer Reaktionen<br />

durch die Feinstruktur mikroskopischer Katalysatorteilchen<br />

bestimmt wird (Angewandte<br />

Chemie, 15. Juli 2002).<br />

Chemie<br />

Chemie im Computer: Forscherteam um<br />

Berliner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler gelingt<br />

mit neuartigen Computersimulationen die<br />

Beschreibung einer wichtigen chemischen<br />

Reaktion in der Halbleiterindustrie (Physical<br />

Review Letters, 14. Oktober 2002).<br />

Was macht Krebs aggressiv <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Wissenschaftler entdecken Genom-Baustein,<br />

der direkten Einfluss auf den Krankheitsverlauf<br />

bei Krebs hat | Wichtiger Durchbruch<br />

in der Krebsforschung (Cancer Research,<br />

Februar 2002).<br />

Immunbiologie | Medizin<br />

Entgleisung im Immunsystem: Deutschamerikanisches<br />

Forscherteam identifiziert<br />

Enzym, das die Entstehung von Autoimmunerkrankungen<br />

verhindert (Nature, 25. April<br />

2002).<br />

Neue Waffe gegen Seuchen: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Forscher entdecken Mechanismus zur Bekämpfung<br />

gefährlicher Bakterien und legen<br />

Grundlage für neue Generation von Antibiotika<br />

(Nature, 2. Mai 2002).<br />

Wie der Körper Angst bewältigt: Cannabinoid-Rezeptor<br />

für das Auslöschen von Aversionen<br />

wichtig (Nature, 1. August 2002).<br />

Eisen fördert das Tuberkulose-Risiko: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler belegen Zusammenhang<br />

zwischen Eisenkonzentration im Körper<br />

und Tuberkulose-Erkrankung und eröffnen<br />

neue Ansätze zur Behandlung (Journal<br />

of Experimental Medicine, 2. Dezember 2002).<br />

Neue Hoffnung für Schlaganfall-Patienten:<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern gelingt erste erfolgreiche<br />

neuroprotektive Behandlung von<br />

Schlaganfallpatienten mit Erythropoietin<br />

(Molecular Medicine 8: 495-505, 2002).<br />

Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium<br />

tuberculosis (rot) in der<br />

Wirtszelle einer Maus; Eisen<br />

koppelt in der Zelle an den Transferrin-Rezeptor<br />

(grün)<br />

13


J AHRESBERICHT 2002<br />

Informatik | Mathematik |<br />

Komplexe Systeme<br />

Die Zelle wird berechenbar: Forscher des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Dynamik komplexer<br />

technischer Systeme liefern vielversprechende<br />

Ansätze zur Entwicklung einer<br />

„virtuellen Zelle“ (Nature, 14. November<br />

2002).<br />

Erinnerungen sind bunt: Gedächtnis funktioniert<br />

am besten für Bilder in natürlichen<br />

Farben (Journal of Experimental Psychology:<br />

Learning, Memory and Cognition Vol. 28(3),<br />

2002).<br />

Multiquanten-mikroskopische<br />

Aufnahmen von „Starburst“-Zellen<br />

Kognitionsforschung<br />

Einzelneuronen als Wahrnehmungsspeicher:<br />

Tübinger <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher entdecken,<br />

dass unsere Wahrnehmung von<br />

Unterscheidungsmerkmalen durch einzelne<br />

Neuronen gesteuert wird (Nature, 17. Januar<br />

2002).<br />

Die Mathematik der Sinne: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Forscher weisen nach, dass unser Gehirn<br />

visuelle und haptische Eindrücke statistisch<br />

optimal zusammenführt (Nature, 24. Januar<br />

2002).<br />

Der Netzhaut beim Rechnen zusehen: Forschern<br />

der <strong>Max</strong>-Plank-<strong>Gesellschaft</strong> und der<br />

University of Washington gelingen mit besonderer<br />

Mikroskopie-Technologie neue<br />

Einblicke, wie unsere Augen bewegte Bilder<br />

detektieren (Nature, Advanced Online<br />

Publication, 4. August 2002).<br />

Was Affen sprachlos macht: Einzelnes Gen<br />

orchestriert möglicherweise die Sprachfähigkeit<br />

des Menschen (Nature, 14. August<br />

2002).<br />

Hunde verstehen Menschen am besten:<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Studie belegt: Einzigartige Fähigkeit<br />

von Hunden, mit Menschen zu kommunizieren,<br />

ist Resultat ihrer gezielten<br />

Domestizierung (Science, 22. November<br />

2002).<br />

Puzzle-Spiel der Sinne: Wie unser Gehirn<br />

Eindrücke verrechnet (Science, 22. November<br />

2002).<br />

14


F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

Schrittmacher für das Gedächtnis: Göttinger<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher finden Proteine,<br />

welche die Übertragungsleistung von Nervenzellen<br />

vielfältig steuern (Cell, 11. Januar<br />

2002; Neuron, 31. Januar 2002).<br />

Netzwerkbildung im Gehirn trotz Sendepause:<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler liefern<br />

neue Ergebnisse zur Gehirnentwicklung |<br />

Widerspruch zur bisherigen Lehrmeinung<br />

(PNAS, 25. Juni 2002).<br />

Neurobiologie<br />

Schaltkreise im Gehirn sind genetisch<br />

determiniert: Interdisziplinärem Forscherteam<br />

gelingt erstmals Nachweis genetischer<br />

Einflüsse auf feinste Hirnstrukturen (Journal<br />

of Neuroscience, 15. August 2002).<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Doktorand entdeckt „lebende<br />

Fossilien“: Lebende Vertreter einer neuen<br />

Insektenordnung in Namibia gefunden | Fossile<br />

Vorfahren in 45 Millionen Jahre altem<br />

Bernstein (Science, 18. April 2002).<br />

Mikrobiologie | Ökologie<br />

Riffe aus Bakterien entdeckt: Meereswissenschaftler<br />

finden riesige Riffe aus Methanfressenden<br />

Mikroorganismen, die von großer<br />

Bedeutung für den globalen Kohlenstoffkreislauf<br />

sind (Science, 9. August 2002).<br />

Die Entschärfung der Senföl-Bombe: Jenaer<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher klären, wie die Kohlmotte<br />

die chemische Abwehr ihrer Wirtspflanzen<br />

überwindet (PNAS Online, 2. August<br />

2002).<br />

Käfer mit bakteriellen Waffen: Jenaer <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler identifizieren Bakterien,<br />

die in Symbiose mit Käfern therapeutisch<br />

interessante Wirkstoffe produzieren<br />

(PNAS Online, 14. Oktober 2002).<br />

Blick aus dem Tauchboot JAGO<br />

auf ein Bakterienriff (rechts);<br />

Dünnschnitt des Riffs eingefärbt<br />

mit einer rot sowie einer grün<br />

fluoreszierenden RNA-Sonde<br />

(Marker für spezifische Bakterien)<br />

15


J AHRESBERICHT 2002<br />

Pflanzenforschung<br />

Blatt einer Ackerschmalwand,<br />

in dem ein neuartiger Pflanzenpromotor<br />

(blau) aktiv ist<br />

Wie Pflanzen die Kurve kriegen: Kölner<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong> Forscher entdecken Transportprotein,<br />

das bei der Krümmung von Pflanzen<br />

eine wichtige Rolle spielt (Nature, 15.<br />

Februar 2002) .<br />

Neuer biochemischer Signalweg in Pflanzen<br />

entdeckt: MLO-Protein leitet Sonderweg<br />

in der Signalübertragung ein | Erkenntnisse<br />

von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern erweitern<br />

klassische Lehrmeinung der Pflanzenbiochemie<br />

(Nature, 28. März 2002).<br />

Neuartige Schalter für besseren Pflanzenschutz:<br />

Kölner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher entwickeln<br />

„nebenwirkungsarme“ Genschalter |<br />

Neue Möglichkeiten für die gezielte Abwehr<br />

von schädlichen Pilzen und Bakterien<br />

bei Nutzpflanzen (The Plant Cell, 19. April<br />

2002).<br />

Abwehr-Gen gegen bedeutende Kartoffelkrankheit<br />

gefunden: Gen schützt Kartoffeln<br />

vor der Kraut- und Knollenfäule | Erstmaliger<br />

Ansatz zum Verständnis eines komplexen<br />

Widerstandsmechanismus (The Plant<br />

Journal, 30 (3), 2002).<br />

Sozial- und<br />

Verhaltenswissenschaften<br />

Warum es sich lohnt, seinen guten Ruf<br />

nicht aufs Spiel zu setzen: Evolutionsbiologen<br />

vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Limnologie<br />

zeigen, wie sich Kooperationsverhalten<br />

stabilisieren lässt (Nature, 24. Januar 2002).<br />

Kinder sind klüger als wir denken: Internationales<br />

Psychologen-Team zeigt, dass Kleinkinder<br />

bei der Imitation von Gesten nicht<br />

den Bewegungsablauf, sondern das Ziel der<br />

Bewegung nachahmen (Nature, 14. Februar<br />

2002).<br />

Immer mehr Hundertjährige: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Wissenschaftler belegen: Prognosen der<br />

Lebenserwartung müssen nach oben korrigiert<br />

werden | Konsequenzen für Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Rentenpolitik (Science,<br />

10. Mai 2002).<br />

Eine Reform der Bundesanstalt für Arbeit<br />

ist notwendig, aber nicht hinreichend:<br />

Neue Studie des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

<strong>Gesellschaft</strong>sforschung blickt zurück auf<br />

fünfzig Jahre Bundesanstalt für Arbeit und<br />

zieht Schlüsse für die aktuelle Reformdiskussion<br />

(Juli 2002).<br />

Internationalisierung verändert Arbeitsbeziehungen<br />

in Deutschland: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Forscher belegen, dass die Unternehmensführung<br />

in Deutschland heute stärker denn<br />

je durch den Markt und weniger durch<br />

langfristige Beziehungen bestimmt wird<br />

(Juli 2002).<br />

16


F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />

Verkehrsregeln für den Kerntransport:<br />

Dortmunder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler<br />

entschlüsseln wichtigen Protein-Shuttle für<br />

den „Rangierbetrieb“ durch die Membran<br />

des Zellkerns (Nature, 7. Februar 2002).<br />

Wie funktioniert der kleinste Motor der<br />

Welt <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entschlüsseln<br />

Nanomechanik einer „molekularen<br />

Maschine“, die ATP, den zentralen Energieträger<br />

in unserem Körper, produziert<br />

(Nature Structural Biology, März 2002).<br />

Werkstatt für gestresste Proteine: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entschlüsseln molekulare<br />

Maschine, die in allen Zellen wahlweise<br />

als Faltungshelfer oder als Zerkleinerungsmaschine<br />

für Proteine arbeitet (Nature, 28.<br />

März 2002).<br />

Aus Mikroskopie wird Nanoskopie: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Forscher führen die Lichtmikroskopie<br />

in neue Dimensionen (Physical Review<br />

Letters, 22. April 2002).<br />

Die Choreografie von Elektronen und Protonen<br />

im Protein: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern<br />

gelingt mit raffinierter Messtechnik<br />

neuer Einblick in das Kraftwerk der<br />

Zelle und in wichtige Details der zellulären<br />

Energieerzeugung (Nature, 2. Mai 2002).<br />

Struktur- und Zellbiologie<br />

Bewegungsmelder für Einzelmoleküle:<br />

Göttinger <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler präsentieren<br />

hochsensitiven Protein-Test mit<br />

Anwendungspotential in der biomedizinischen<br />

Forschung und Wirkstoffentwicklung<br />

(PNAS, 17. Dezember 2002).<br />

Checkpoints bei der Zellteilung: Neues<br />

Kontrollelement entdeckt | Möglicher Ansatz<br />

für eine Krebstherapie (Science, 27. September<br />

2002).<br />

Live-Schaltung ins Zellinnere: Wissenschaftlern<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie<br />

gelingt erstmals der Blick in eine<br />

intakte, lebende Eukaryotenzelle (Science,<br />

8. November 2002).<br />

Vielversprechender Prototyp für Krebstherapeutika<br />

entdeckt: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler<br />

analysieren die Signalketten für<br />

Zellalterung und stoßen dabei auf einen<br />

neuen Ansatz für die Krebstherapie (Journal<br />

of Clinical Investigation 110 (11), 2002).<br />

Molekulare Anstandsdame entschleiert:<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken für<br />

die Proteinfaltung wichtige Enzym-Klasse |<br />

Ansatz für die Entwicklung einer neuen Art<br />

von Antibiotika (Nature Structural Biology,<br />

Juni 2002).<br />

Neuartiger Ionenkanal sorgt für Furore: <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken ersten<br />

lichtgesteuerten Ionenkanal in einer einzelligen<br />

Grünalge | Einsatz auf biotechnologischem<br />

Gebiet vorstellbar (Science, 28. Juni 2002).<br />

Molekulare Architektur einer Protein-<br />

Transport-Maschine: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Biophysiker<br />

entschlüsseln Protein-Transport-Maschinerie<br />

(Nature, 8. August 2002).<br />

Nanomotor in Aktion: die ATPase<br />

17


Modell: Michael Herzog (University of Michigan, Ann Arbor, USA) |<br />

Christiane Textor und Hans F. Graf (<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Meteorologie, Hamburg) |<br />

Josef Oberhuber (Deutsches Klimarechenzentrum, Hamburg)<br />

Visualisierung: Michael Boettinger (Deutsches Klimarechenzentrum, Hamburg)<br />

Aschewolken bei einem Vulkanausbruch<br />

Anhand von Rechenmodellen können Forscher die Entstehung und Ausbreitung von Aschewolken bei Ausbruch eines Vulkans simulieren.<br />

Derartige Ereignisse lassen sich in der Natur (aus verständlichen Gründen) nicht direkt beobachten und messen, beeinflussen aber das<br />

globale Klima ebenso wie die Chemie der Stratosphäre. In der vorliegenden Sequenz werden drei Asche-Spezies unterschieden: feine<br />

Asche (hellgrau), grobe Asche (hellbraun), Lapilli, hier Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von 4 mm (dunkelbraun).


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

KOOPERATION AUSLAND<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute –<br />

offen für die ganze Welt<br />

„Gegenwart und Zukunft unseres Landes sind immer enger verwoben mit dem Schicksal<br />

unserer europäischen Nachbarn und den Entwicklungen, die sich weltweit vollziehen. [...]<br />

Innovation erfordert heute Europaorientierung und Internationalität...“, so das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung in einem Strategiepapier vom Juli 2002. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> hat diese Einsichten schon lange programmatisch aufgegriffen. Seit eh und je<br />

sind ihre Institute Anziehungspunkt für Forschertalente aus dem Ausland.<br />

Alleine im vergangenen Jahr arbeiteten<br />

mehr als 9100 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />

an Einrichtungen der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Die meisten von ihnen<br />

kamen – abgesehen von den EU-Ausländern<br />

– aus Russland und China. An dritter<br />

Stellen rangierten dann amerikanische<br />

Nachwuchs- und Gastwissenschaftler. Dies<br />

ist besonders erfreulich, denn nach wie vor<br />

ist Deutschland als Forschungsstandort für<br />

die Mehrheit der US-Forscher nicht wirklich<br />

attraktiv. Eine Studie über Motive von<br />

Forschern beim Umzug in andere Staaten,<br />

die der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft<br />

im Juni des vergangenen Jahres<br />

vorgestellt hat, ergab, dass US-Forscher die<br />

Möglichkeiten zu kooperativer Arbeit und interdisziplinärer<br />

Forschung an den deutschen<br />

Universitäten für deutlich schlechter halten<br />

als in ihrer Heimat. Während immerhin 59<br />

Prozent der Befragten ihre Arbeitsbedingungen<br />

an außeruniversitären Einrichtungen,<br />

wie etwa <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten, als<br />

exzellent ansahen, gilt das nur für 20 Prozent<br />

der befragten US-Amerikaner an den<br />

Universitäten. Und diese Bewertung bezieht<br />

sich nicht auf die technische Ausrüstung,<br />

die wird in Bezug auf Deutschland weit besser<br />

beurteilt als oft angenommen.<br />

Anzahl der Personen<br />

1209<br />

EU-Länder 25,7%<br />

845<br />

Übriges Europa 18,0%<br />

531<br />

Russland 11,3%<br />

458<br />

China 9,7%<br />

364<br />

342<br />

308<br />

USA 7,7%<br />

Übriges Asien 7,3%<br />

Indien 6,5%<br />

200<br />

164<br />

Süd-Mittel-Amerika 4,3%<br />

Japan 3,5%<br />

92<br />

Afrika 2,0%<br />

59<br />

Kanada 1,3%<br />

59<br />

Australien 1,3%<br />

56<br />

Israel 1,2%<br />

18<br />

Sonstige 0,4%<br />

1500 1200<br />

900<br />

600<br />

300<br />

0<br />

Staatsangehörigkeit der<br />

ausländischen Nachwuchsund<br />

Gastwissenschaftler<br />

19


J AHRESBERICHT 2002<br />

Kalendarium<br />

Internationale Nachwuchsgruppen<br />

22. Januar 2002: Vizepräsident<br />

Prof. Klaus Hahlbrock nimmt<br />

an bilateralen Gesprächen zur<br />

Ausgestaltung der zukünftigen<br />

Beziehungen zwischen Deutschland<br />

und Polen im Auswärtigen<br />

Amt in Berlin teil.<br />

19. bis 21. Februar 2002: Besuch<br />

des polnischen Forschungsministers<br />

Prof. Michal Kleiber in<br />

der Generalverwaltung der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in<br />

München.<br />

7. bis 15. Mai 2002: Polen-Reise<br />

des Vizepräsidenten Prof. Klaus<br />

Hahlbrock und Besuch der<br />

Nationalparks; dies auch vor<br />

dem Hintergrund zukünftiger<br />

Aktivitäten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> auf dem Gebiet<br />

der Biodiversitätsforschung.<br />

„Wir müssen der jungen Generation das notwendige Rüstzeug mit auf ihren Lebensweg geben,<br />

um in der sich internationalisierenden Arbeits- und Berufswelt bestehen und europäische wie<br />

weltweite Entwicklungen verstehen und aktiv mitgestalten zu können.“ (BMBF, Juli 2002)<br />

Nachwuchsgruppenleiter/in<br />

Bereits vor zwei Jahren hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> erste weiterführende Schritte<br />

unternommen, um ihr eigenes Modell der<br />

Selbständigen Nachwuchsgruppen zu internationalisieren:<br />

Im Zuge der wechselseitigen<br />

Einrichtung von Nachwuchsgruppen mit<br />

ausländischen Partnerorganisationen leiten<br />

deutsche Nachwuchswissenschaftler eine<br />

Nachwuchsgruppe an einem ausländischen<br />

Forschungsinstitut, während ein ausländischer<br />

Wissenschaftler Nachwuchsgruppenleiter<br />

an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wird.<br />

Damit soll den jungen Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Chance eröffnet werden,<br />

frühzeitig Erfahrungen zu machen im Umgang<br />

mit anderen Sprachen, Kulturen und<br />

Mentalitäten. Aktuell wird dieses Instrument<br />

der Nachwuchsförderung mit Einrichtungen<br />

des CNRS in Frankreich, mit dem<br />

Weizmann-Institut in Rehovot/Israel und<br />

mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften<br />

erprobt.<br />

Aufnehmende Forschungseinrichtung<br />

7./8. Oktober 2002: Der neu gewählte<br />

Präsident der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof. Peter<br />

Gruss, nimmt an einer europaweiten<br />

Konferenz in Kopenhagen<br />

zur Einrichtung eines<br />

European Research Council<br />

teil.<br />

21. Oktober 2002: Teilnahme<br />

des Präsidenten der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der<br />

Konferenz der EUROHORCs.<br />

7./8. November 2002: Besuch<br />

von Präsident Gruss in Warschau;<br />

Prof. Gruss führt Gespräche<br />

mit Minister Michal Kleiber,<br />

dem Präsidenten der<br />

Polnischen Akademie der Wissenschaften<br />

sowie dem Rektor<br />

der Warschauer Universität.<br />

Nicholas Foulkes,<br />

Institut de Génétique et de Biologie Moléculaire et<br />

Cellulaire, Straßburg<br />

Frank Pfrieger,<br />

<strong>Max</strong>-Delbrück-Centrum, Berlin;<br />

davor MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />

Rafael Laboissière,<br />

Institut de la Communication Parlée, Grenoble<br />

Julia Vorholt,<br />

MPI für terrestrische Mikrobiologie, Marburg<br />

Erez Raz,<br />

Weizmann-Institut, Rehovot<br />

Matthias Bochtler,<br />

MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden;<br />

davor MPI für Biochemie, Martinsried<br />

So ist Matthias Bochtler bereits vor zwei<br />

Jahren als Nachwuchsgruppenleiter nach<br />

Warschau gegangen. Die Tatsache, dass Polen<br />

das größte unter den Beitrittsländern ist,<br />

die 2004 in die EU aufgenommen werden,<br />

hat ihn und das International Institute of<br />

Molecular and Cell Biology (IIMCB) mittlerweile<br />

auch in das Blickfeld der forschungspolitischen<br />

Berichterstattung von Nature<br />

MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen<br />

Institut de Génétique et de Biologie Moléculaire et<br />

Cellulaire, Straßburg (CNRS)<br />

MPI für psychologische Forschung, München<br />

Pôle de Biotechnologie Végétale, Toulouse (CNRS)<br />

MPI für biophysikalische Chemie<br />

International Institute of Molecular and Cell Biology,<br />

Warschau<br />

und Science gerückt. Bochtler lobt die hervorragende<br />

Ausstattung am IIMCB, und<br />

Jacek Kuznicki, Direktor am Institut, betont,<br />

„dass unabhängige, talentierte Forschungsgruppenleiter<br />

– aus Polen wie aus dem Ausland<br />

– für die weitere Entwicklung der polnischen<br />

Wissenschaft unverzichtbar sein<br />

werden.“<br />

20


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Nachwuchsförderung 2002 Inländer Ausländer Gesamt<br />

Studentische Hilfskräfte 1.698 94 1.792<br />

Bachelors 72 72<br />

Doktoranden 2.112 1.160 3.272<br />

Postdoktoranden 540 2.170 2.710<br />

Forschungsstipendiaten 865 865<br />

Gastwissenschaftler 54 344 398<br />

Summe 4.404 4.705 9.109<br />

Zusammenarbeit mit Osteuropa<br />

„Zur Erweiterung der Europäischen Union nach Osten und Südosten hin gibt es keine Alternative.<br />

[...] Deutschland kann mit seiner besonderen Kompetenz in Bildung und Forschung<br />

anderen Ländern in zentralen Handlungsfeldern helfen...“ (BMBF, Juli 2002)<br />

Kalendarium<br />

7. bis 12. November 2002: In<br />

fünf verschiedenen Disziplinen<br />

finden in Polen unter Beteiligung<br />

verschiedener <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute wissenschaftliche<br />

Workshops statt, dazu<br />

eine Kunstausstellung sowie<br />

ein Konzert in Warschau und<br />

Krakau.<br />

9. Dezember 2002: Mit der Copernicus<br />

Medaille erhält Prof.<br />

Hahlbrock die höchste Auszeichnung<br />

der Polnischen Akademie<br />

der Wissenschaften zu<br />

deren 200. Jubiläum.<br />

Über die bereits vorhandenen Verbindungen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute mit Polen hinaus<br />

sind in den vergangenen Jahren auf mehreren<br />

Informationsreisen der Vizepräsidenten<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und anderer<br />

Wissenschaftler zahlreiche neue Wissenschaftskontakte<br />

angestoßen worden: Auf der<br />

Basis von Workshops wurden gemeinsam zu<br />

bearbeitende zukunftsfähige Themen identifiziert<br />

auf den Gebieten Bioinformatik und<br />

Molekularbiologie sowie Ökologie und Biodiversität,<br />

im Europarecht, der Astrophysik,<br />

der Mathematik und in den Materialwissenschaften.<br />

Die Aktivitäten zielen vorwiegend<br />

auf die im Konzept der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

mit den mittel- und osteuropäischen<br />

Ländern zugrundeliegenden Prinzipien ab,<br />

nämlich eine langfristige und besonders der<br />

gemeinsamen Nachwuchsbildung dienende<br />

Zusammenarbeit zu ermöglichen (Partnergruppen<br />

und auch Projektpartnerschaften,<br />

Nachwuchsgruppen, Einbindung in EU-<br />

Projekte). Neben der o.g. Internationalen<br />

Nachwuchsgruppe ist im Jahr 2002 eine<br />

Partnergruppe auf dem Gebiet der Medizin<br />

eingerichtet worden (Prof. Ropers, MPI für<br />

molekulare Genetik, Dr. Latos-Bielenska,<br />

Institut für medizinische Genetik, Universität<br />

für medizinische Wissenschaften, Posen);<br />

eine weitere auf dem Gebiet der Ökologie<br />

ist geplant.<br />

Prof. Andrzej Legocki, Präsident der<br />

Polnischen Akademie der Wissenschaften,<br />

mit Prof. Klaus Hahlbrock<br />

und Prof. Peter Gruss (v. lks.)<br />

21


J AHRESBERICHT 2002<br />

Kalendarium<br />

24. bis 28. Februar 2002: Besuch<br />

des Präsidenten der<br />

Chinesischen Akademie der<br />

Wissenschaften (CAS), Prof.<br />

Dr. Lu Yongxiang, in München<br />

und Berlin.<br />

März 2002: 1. Shanghai Round<br />

Table „Thinking on the Sciences<br />

of Thinking“ am Shanghai<br />

Institute for Advanced Studies<br />

unter Beteiligung von <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern.<br />

1. bis 12. Mai 2002: China-<br />

Reise des Präsidenten der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof. Hubert<br />

Markl, nach Shanghai und<br />

Kunming; Teilnahme am 2. bilateralen<br />

Symposium „Complex<br />

Biological Systems“ in Kunming,<br />

auf dem zahlreiche <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Direktoren vortragen.<br />

18. Mai bis 5. Juni 2002:<br />

Besuch von Prof. Dr. Zhou<br />

Guangzhao, Stellvertretender<br />

Vorsitzender des Volkskongresses<br />

der Volksrepublik China,<br />

in München und Berlin.<br />

Juli 2002: Einrichtung der 9.<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Partnergruppe in<br />

China – zum ersten Mal außerhalb<br />

der CAS – an der Universität<br />

Wuhan durch Prof. Erwin<br />

Neher vom MPI für biophysikalische<br />

Chemie.<br />

10. bis 14. September 2002: Offizielle<br />

Eröffnung des „Shanghai<br />

Institute for Advanced Studies“,<br />

dessen einer Gründungsdirektor<br />

Prof. Dr. Uli Schwarz ist.<br />

6. bis 15. Oktober 2002: Eine<br />

Delegation des CAS-Instituts<br />

für Biochemie und Zellbiologie<br />

besucht <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

in München, Dresden, Berlin<br />

und Göttingen.<br />

3. bis 9. November 2002: Eine<br />

Delegation des CAS-Instituts<br />

für Chemie nimmt an einem<br />

von Prof. Gerhard Wegner initiierten<br />

Symposium in Mainz<br />

teil und besucht <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institute in München und Berlin.<br />

Die intensiven Bemühungen um engere<br />

Forschungsbeziehungen mit polnischen<br />

Partnern bedingen auch eine engere Zusammenarbeit<br />

auf der Ebene der Administration.<br />

Für die Polnische Akademie der<br />

Wissenschaften, welche sich in einem umfangreichen<br />

Reformprozess befindet, sowie<br />

für das künftige polnische Ministerium für<br />

Wissenschaft ist die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zu einem gefragten Berater in Fragen<br />

Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

der Wissenschaftsadministration, Forschungsplanung<br />

und -evaluation sowie der<br />

Öffentlichkeitsarbeit geworden. Der Besuch<br />

des polnischen Forschungsministers,<br />

Michal Kleiber, kurz nach seiner Ernennung<br />

im Februar 2002 war Ausdruck dieses<br />

Interesses. Ihm folgte ein Gegenbesuch des<br />

neuen Präsidenten, Peter Gruss, im November<br />

desselben Jahres.<br />

„Die Wahrnehmung unserer außenpolitischen Verpflichtungen, auch gegenüber Entwicklungsund<br />

Schwellenländern, und die Aufgabe, durch Forschungszusammenarbeit zur Lösung weltweiter<br />

Probleme beizutragen, sind eine ständige Verpflichtung...“ (BMBF, Juli 2002)<br />

Das Engagement der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

in China hat in den letzten Jahren<br />

neben der wissenschaftlichen Kooperation<br />

zunehmend auch in forschungspolitischen<br />

Bereichen an Bedeutung gewonnen. Die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat dabei die Chinesische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

(CAS) darin bestärkt, international offene<br />

Strukturen einzuführen. Mit der modellhaften<br />

Einrichtung von Selbständigen Nachwuchsgruppen<br />

zu Beginn der 90er-Jahre hat<br />

sie deren Bemühungen unterstützt, in China<br />

ein modernes und wettbewerbsfähiges<br />

Forschungssystem aufzubauen. Zurzeit<br />

bestehen zwei solcher Nachwuchsgruppen<br />

an Instituten der Chinesischen Akademie in<br />

Shanghai: Sie werden geleitet von Dr. Xu<br />

Guoliang (Columbia University) und von Dr.<br />

Zhou Jinqiu (Princeton University). Die<br />

Finanzierung erfolgt weitgehend aus Mitteln<br />

im Rahmen chinesischer Nachwuchsförderprogramme<br />

sowie einer Zuwendung durch<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und das<br />

BMBF in Höhe von bis zu jährlich 50.000 r<br />

pro Gruppe. Darüber hinaus sind zwei weitere<br />

Gruppen am Akademie-Institut für Zoologie<br />

in Kunming eingerichtet worden unter<br />

der Leitung von Dr. Wang Wen (University<br />

of Chicago) sowie unter Dr. Mao Bingyu<br />

(DKFZ, Heidelberg). Auch hier hat die CAS<br />

die Grundfinanzierung übernommen.<br />

Auf dem Campus des Shanghai Institute for<br />

Biological Sciences (SIBS) wird die CAS ein<br />

Institute for Advanced Studies einrichten, in<br />

dem der internationale und interdisziplinäre<br />

Dialog gepflegt werden soll. Das Institut<br />

wurde am 12. September 2002 durch Vertreter<br />

der Chinesischen Akademie der<br />

Wissenschaften sowie des BMBF feierlich<br />

eröffnet. Von deutscher Seite wird das Vorhaben<br />

mit r 250.000 durch das BMBF für<br />

den Aufbau und den Betrieb einer Handbibliothek/Mediathek,<br />

unterstützt. Gründungsdirektoren<br />

sind der emeritierte <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Direktor Prof. Uli Schwarz und der<br />

in St. Louis/USA arbeitende Neurowissenschaftler<br />

Prof. Rao Yi.<br />

22


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Partnergruppen in China<br />

Netzwerke im Ausland sind wichtiger Bestandteil<br />

einer international ausgerichteten<br />

Forschungsstrategie. Mit der 1999 angelaufenen<br />

Einrichtung so genannter Partnergruppen<br />

erhofft sich die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

eine stärkere Anbindung chinesischer<br />

Nachwuchskräfte an deutsche Forschungseinrichtungen.<br />

Die Gruppen werden von<br />

zurückgekehrten chinesischen Nachwuchswissenschaftlern<br />

geleitet, die als Stipendiaten<br />

an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten geforscht haben<br />

und nun die Gelegenheit erhalten, ihre<br />

mit deutschen Partnern begonnenen Projekte<br />

in China fortzusetzen. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> unterstützt die Gruppenleiter<br />

durch Zuschüsse, die chinesische Seite stellt<br />

Infrastruktur und Geräte bereit sowie im<br />

Rahmen ihrer eigenen Nachwuchsförderprogramme<br />

entsprechende Sach- und Personalmittel.<br />

Folgende <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute haben Partnergruppen<br />

in China eingerichtet:<br />

• MPI für Metallforschung<br />

(Prof. Rühle/Prof. Lu Ke)<br />

• MPI für Astrophysik<br />

(Prof. Börner/Dr. Jing Yipeng)<br />

• MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />

(Prof. Willmitzer/Dr. Xue Hongwei)<br />

• Fritz-Haber-Institut<br />

(Prof. Ertl/Prof. Bao Xinhe)<br />

• MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />

(Prof. Möhwald/Dr. Li Junbai)<br />

• MPI für Radioastronomie<br />

(Prof. Wielebinski/Dr. Han Jin Lin)<br />

• MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />

(Prof. Renn/Dr. Zhang Baichun)<br />

• MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />

(Prof. Jost/Dr. Li Jiayu)<br />

• MPI für biophysikalische Chemie<br />

(Prof. Neher/Prof. Xu Tao)<br />

Anzahl der Personen<br />

Forschungsbereiche<br />

2601<br />

2525<br />

Physik<br />

Biologisch orientierte Forschung<br />

1130<br />

Chemie<br />

823<br />

Geschichts-/<strong>Gesellschaft</strong>swissenschaft<br />

680<br />

Rechtswissenschaft<br />

460<br />

Mathematik<br />

300<br />

254<br />

134<br />

127<br />

41<br />

34<br />

Medizinisch orientierte Forschung<br />

Informatik<br />

Astronomie, -physik<br />

Geowissenschaft<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Ohne Angaben<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Verteilung der in- und ausländischen<br />

Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />

nach Forschungsbereichen<br />

23


J AHRESBERICHT 2002<br />

KOOPERATION AUSLAND<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für<br />

internationale Kooperation<br />

Zum 13. Mal wurde im vergangenen Jahr der „<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für internationale<br />

Kooperation“ an ausländische und deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen<br />

vergeben. Die für „herausragende, international besonders anerkannte wissenschaftliche Leistungen“<br />

verliehene Auszeichnung ist mit jeweils 125.000 r dotiert und wird gemeinsam von<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen.<br />

Von den zwölf Preisträgern kommen vier aus<br />

dem Ausland – darunter eine Frau. Für die<br />

ausländischen Preisträger soll das Preisgeld<br />

eine Grundlage schaffen für die Zusammenarbeit<br />

mit deutschen Partnern – gleiches gilt<br />

für die deutschen Preisträger bei Forschungskooperationen<br />

mit Partnern außerhalb<br />

Deutschlands. Mit dem Preis werden<br />

vor allem kurzfristige Forschungsaufenthalte,<br />

gemeinsame Fachtagungen oder Workshops<br />

sowie zusätzliche Mittel für Sachausgaben<br />

und Hilfspersonal finanziert. Seit<br />

1990 stellt das BMBF der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und der Alexander von Humboldt-Stiftung<br />

die Mittel dafür zur Verfügung.<br />

Die Forschungspreise wurden im<br />

Rahmen einer Festveranstaltung durch die<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung,<br />

Edelgard Bulmahn, überreicht.<br />

Den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Biowissenschaften<br />

und Medizin erhielten:<br />

• Prof. Dr. Pamela Jane Bjorkman, California<br />

Institute of Technology, Division of<br />

Biology, für die Erkenntnis, dass MHC-<br />

Moleküle nicht nur fremde, sondern<br />

auch körpereigene Peptide präsentieren.<br />

Damit wurde unter anderem klar, wo die<br />

Ursachen für Autoimmunkrankheiten<br />

liegen können.<br />

• Prof. Dr. Klaus Josef Palme, Albert-Ludwigs-Universität<br />

Freiburg, Institut für<br />

Biologie II – Zellbiologie, für die molekulare<br />

Aufdeckung der Schlüsselrolle des<br />

Auxins bei der Entwicklung von Pflanzen<br />

als Basis für die Erforschung jener Prozesse,<br />

die Grundlage für ihre Gestaltbildung<br />

sind.<br />

• Prof. Dr. Nikolaus Pfanner, Albert-Ludwigs-Universität<br />

Freiburg, Institut für<br />

Biochemie und Molekularbiologie, für<br />

grundlegende Erkenntnisse zur Funktionsweise<br />

von Zellen und dem daraus<br />

resultierenden besseren Verständnis von<br />

Krankheiten wie Diabetes mellitus, Cardiomyopathie<br />

und anderen schweren<br />

Systemerkrankungen.<br />

Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Chemie<br />

und Pharmazie ging an:<br />

• Prof. Dr. Wilfred Frederik van Gunsteren,<br />

Eidgenössische Technische Hochschule<br />

Zürich, Laboratorium für physikalische<br />

Chemie, für neue Methoden biomolekularer<br />

Simulationen am Computer. Damit<br />

können Prozesse vorhergesagt werden,<br />

die derzeit noch nicht im Experiment<br />

untersucht werden können.<br />

• Prof. Dr. Franz Hofmann, Technische Universität<br />

München, Institut für Pharmakologie<br />

und Toxikologie, für die Beobachtung,<br />

dass eine bestimmte Untereinheit<br />

eines Kalziumkanals durch mehrere Gene<br />

kodiert wird. Das bringt neue Einsichten<br />

für Arteriosklerose und zentrale Sehdefekte<br />

und eröffnet erfolgversprechende<br />

Therapiemöglichkeiten bei Bluthochdruck,<br />

Herzschwäche und Gedächtnisstörungen.<br />

24


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Mit dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften wurden<br />

ausgezeichnet:<br />

• Prof. Dr. Ekkehard König, Freie Universität<br />

Berlin, Institut für Englische Philologie,<br />

für die Beschäftigung mit den<br />

Grenzen der Variationen und Muster,<br />

nach denen Sprachen aufgebaut sind.<br />

Mit der Sprachtypologie versucht er, diesen<br />

Regeln auf die Spur zu kommen;<br />

denn Sprachen unterscheiden sich nicht<br />

in beliebiger und zufälliger Weise voneinander.<br />

• Prof. Dr. Frank Rösler, Philipps-Universität<br />

Marburg, Fachbereich Psychologie,<br />

für die Untersuchung von Prozessen des<br />

Langzeit- und des Arbeitsgedächtnisses<br />

in Bereichen der Hirnrinde, die für<br />

bestimmte Ereignisse zuständig sind. Es<br />

gelang ihm, die neuronalen Grundlagen<br />

syntaktischer und semantischer Prozesse<br />

des menschlichen Sprachverständnisses<br />

zu entschlüsseln.<br />

Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Ingenieurwissenschaften<br />

ging an:<br />

• Prof. Dr. Hans-Jürgen Herrmann, Universität<br />

Stuttgart, Institut für Computeranwendungen<br />

1, für die Entwicklung von<br />

parallelisierbaren Verfahren, um die Bewegungen<br />

von Sand und Schüttgütern am<br />

Computer zu simulieren und eine Übereinstimmung<br />

mit dem Experiment zu<br />

erreichen. Für seine Berechnungen und<br />

Simulationen entwickelte er effiziente<br />

Algorithmen.<br />

Den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Physik<br />

erhielten schließlich:<br />

• Prof. Dr. Helmut Eschrig, Institut für Festkörper-<br />

und Werkstoffforschung Dresden,<br />

für die Möglichkeit hoher Vorhersagekraft<br />

für neue Strukturen oder noch<br />

unbekannte Strukturparameter. Damit<br />

können magnetische Eigenschaften,<br />

Supraleitung, ungeordnete metallische<br />

Legierungen und relativistische Effekte<br />

von Festkörpern mit hoher Genauigkeit<br />

und Effizienz berechnet werden.<br />

• Prof. Dr. Vladimir E. Fortov, Russian Academy<br />

of Sciences, Institute for High<br />

Energy Densities, für Methoden, mit<br />

denen physikalische und chemische<br />

Eigenschaften von fester und flüssiger<br />

Materie sowie Gasen und Plasmen<br />

untersucht und Zustandsgleichungen von<br />

Materie bei hohen Drucken und Temperaturen<br />

geschaffen werden.<br />

• Prof. Dr. Mark G. Raizen, University of<br />

Texas at Austin, Department of Physics<br />

and Astronomy, für die Kontrolle von<br />

natürlichen biologischen Prozessen mit<br />

schwachen Lichtkräften und die präzise<br />

Lenkung des Wachstums von Neuronen<br />

in eine Richtung. Damit lassen sich unter<br />

Umständen in der Medizin eines Tages<br />

geschädigte Nerven reparieren.<br />

• Prof. Dr. Wolfgang Peter Schleich, Universität<br />

Ulm, Abteilung für Quantenphysik,<br />

für die Eröffnung einer neuen<br />

Perspektive zum Verständnis der Quantennatur<br />

des Lichts. Seine grundlegenden<br />

Untersuchungen zur Unterdrückung des<br />

Rauschens in Ring-Laser-Gyroskopen finden<br />

Anwendung bis in die Allgemeine<br />

Relativitätstheorie und die Kosmologie.<br />

Gruppenbild mit Dame – elf der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreisträger<br />

25


J AHRESBERICHT 2002<br />

KOOPERATION AUSLAND<br />

Erfolgreiche Bilanz der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute im<br />

5. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

Die eingeworbenen EU-Mittel der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute sind in den vergangenen Jahren<br />

stetig gewachsen – ein Beleg auch für die hohe Wettbewerbsfähigkeit der an den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten geleisteten Forschung. Im Vergleich zum Vorgängerprogramm konnten im<br />

5. EU-Forschungsrahmenprogramm 41 Prozent mehr Drittmittel – das sind insgesamt weit<br />

über 76 Mio. r – bei der Europäischen Union eingeworben werden. 73 von 80 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituten beteiligten sich am 5. EU-Forschungsrahmenprogramm. Knapp 50 Prozent der<br />

eingereichten Projektvorschläge wurden erfolgreich evaluiert und mehr als 40 Prozent letztendlich<br />

durch die EU gefördert. 62 EU-Projekte wurden von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten verantwortlich<br />

koordiniert. Insgesamt unterstützte die Europäische Union 351 Projekte von<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten.<br />

Von Rahmenprogramm zu Rahmenprogramm<br />

schreitet somit die Vernetzung der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute untereinander sowie<br />

innerhalb der Europäischen Union kontinuierlich<br />

voran; Kooperation wird verstärkt<br />

auch mit den Beitrittskandidaten und weiteren<br />

Staaten Mittel- und Osteuropas<br />

gesucht. Die Drittmittel der Europäischen<br />

Union spielen dabei eine immer wichtigere<br />

Rolle – sie liefern die Voraussetzungen für<br />

wissenschaftliche Kooperationen und deren<br />

Festigung und bereiten den Boden für<br />

einen stärker auf Exzellenz ausgerichteten<br />

europäischen Forschungsraum.<br />

Sektionen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> Eingereichte Geförderte Erfolgsquote Förderung<br />

im 5. EU-Rahmenprogramm Anträge Projekte 1 in % in €<br />

1<br />

Förderentscheid einiger Projekte<br />

noch offen<br />

MPG gesamt 880 351 40,11 76.363.893<br />

Biologisch-Medizinische Sektion 432 150 34,72 36.073.940<br />

Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion 412 187 45,39 37.777.575<br />

Geisteswissenschaftliche Sektion 36 14 38,89 2.512.378<br />

Wesentlich für die forschungspolitische Integration<br />

Europas ist der langfristige Steuerungseffekt,<br />

der sich aus dem politischen<br />

Prozess der laufenden Anpassung der Rahmenprogramme<br />

ergibt, also ihre ständige<br />

Kontrolle und Neubewertung: Bei den aufwendigen<br />

Evaluierungen des abgelaufenen<br />

und den Verhandlungen des neuen Programms<br />

sind nahezu alle relevanten nationalen<br />

und internationalen Gremien der Forschungspolitik<br />

beteiligt. Der politische<br />

Aushandlungsprozess, der in diesem hochkomplexen<br />

Verhandlungssystem auf unterschiedlichen<br />

Ebenen abläuft, bedingt einen<br />

ständigen Kontakt zwischen verschiedenen<br />

nationalen Ministerien und Experten sowie<br />

den Institutionen der Union – allen voran<br />

der Europäischen Kommission, aber auch<br />

dem Parlament. Das Bemühen der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> war in der Vergangenheit<br />

und wird auch zukünftig darauf ausgerichtet<br />

sein, die forschungspolitische Kommunikation,<br />

u.a. durch ihr Büro in Brüssel,<br />

zu fördern und die wissenschaftlichen Themen,<br />

die für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute von<br />

Bedeutung sind, auf europäischer Ebene zu<br />

platzieren.<br />

26


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Sektionen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> Eingereichte Geförderte Erfolgsquote<br />

im 5. EU-Rahmenprogramm Anträge Projekte 2 in %<br />

MPG gesamt 880 351 40,11<br />

Lebensqualität und Management lebender Ressourcen 314 90 28,85<br />

Benutzerfreundliche Informationsgesellschaft 81 34 42,25<br />

Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum 18 12 66,66<br />

Umwelt, Energie und nachhaltige Entwicklung (ohne Energie/EURATOM) 200 65 32,50<br />

Internationale Zusammenarbeit 12 4 33,33<br />

Humanpotenzial und sozio-ökonomische Wissensbasis 240 137 57,32<br />

Sonstige EU-Programme 15 9 64,29<br />

2<br />

Förderentscheid einiger Projekte<br />

noch offen<br />

Bereits im Jahr 2000 hatte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> nach internen Beratungen, in<br />

die auch die bisherigen Erfahrungen ihrer<br />

Institute bezüglich europäischer Forschungsprogramme<br />

eingeflossen sind, ihre<br />

strukturellen und thematischen Vorschläge<br />

für das 6. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

veröffentlicht (siehe Jahresbericht 2000).<br />

In Kenntnis der Prioritäten des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms<br />

waren die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute dann aufgefordert, sich<br />

möglichst zahlreich an den Interessensbekundungen<br />

für das neue Forschungsrahmenprogramm<br />

zu beteiligen. Ausgewählte<br />

Projektideen wurden vorgestellt, die eine<br />

wissenschaftliche Bearbeitung in einem<br />

europäischen Kontext lohnen:<br />

Interessensbekundungen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut als <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute als<br />

für das 6. EU-Rahmenprogramm Partner Koordinator<br />

MPG gesamt 279 69<br />

Biowissenschaften 101 24<br />

Informationstechnologien 16 8<br />

Nanotechnologien 53 13<br />

Luft- und Raumfahrt 5 0<br />

Lebensmittelqualität 18 3<br />

Umwelt und Energie 82 10<br />

Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft 4 11<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute haben in Hunderten<br />

von europäischen Forschungsprojekten<br />

Erfahrung gesammelt. Überall dort, wo eine<br />

sinnvolle Ergänzung der institutsbezogenen<br />

Forschung sinnvoll erscheint, können <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler auf europäischer<br />

Ebene koordinierend tätig werden. Und dort,<br />

wo die Expertise der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

in europäischen Netzwerken erwünscht ist,<br />

werden sie sich mit ihrem Beitrag als Partner<br />

einbringen. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die europäischen<br />

Entscheidungsträger weiterhin zur<br />

Strukturierung und Durchführung europäischer<br />

Forschungsprogramme beraten und<br />

sich dafür einsetzen, dass auch im 7. EU-<br />

Forschungsrahmenprogramm die Fördermöglichkeiten<br />

für exzellente Grundlagenforschung<br />

weiter gestärkt werden. Um diese<br />

Ziele über ein wirksames Management zu<br />

erreichen, soll Ende 2003 eine Stellungnahme<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zu den<br />

Perspektiven der EU-Forschungsförderung<br />

veröffentlicht werden.<br />

27


<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung, Mainz |<br />

PD Dr. Christian Holm, Hans Jörg Limbach und<br />

Prof. Dr. Kurt Kremer<br />

Verhalten von Polyelektrolyten<br />

Die Forscher beobachten das Verhalten von Polyelektrolyten (wie z. B. DNA, sulfoniertes Polystyrol, welches eingesetzt wird als Superabsorber<br />

in Babywindeln) in einem schlechten Lösungsmittel. Die Ladungsdiskretisierung, d.h. die Ladungsverteilung auf die Monomere,<br />

beeinflusst das Verhalten dieser Substanzen: Gezeigt ist die Entwicklung zweier Systeme mit unterschiedlicher Ladungsdiskretisierung bei<br />

anwachsenden Stärke der elektrostatischen Wechselwirkung (Serie A von 0.0 bis 1.0 sowie Serie B von 0.0 bis 2.5). Während dieser Effekt<br />

im Rahmen der herkömmlichen Theorien keine Rolle spielt, zeigen sich in den Simulationen tatsächliche große Unterschiede. Polyelektrolyt:<br />

blau/rot, Gegenionen: gelb.


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

KOOPERATION INLAND<br />

Institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />

Das im Senat und Verwaltungsrat im März 1999 beschlossene Förderprogramm für „Institutsübergreifende<br />

Forschungsinitiativen“ konnte auch im Jahr 2002 weiter fortgeschrieben<br />

werden: vier institutsübergreifende Forschungsinitiativen wurden bewilligt. Damit umfasst<br />

das Programm mittlerweile 13 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rd. 22 Mio. r.<br />

Mit diesem Förderinstrument trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> dem – ohnehin auch schon<br />

an ihren Instituten immer stärker werdenden – interdisziplinären Charakter der Grundlagenforschung<br />

Rechnung. Die bereitgestellten Mittel sollen Wissenschaftlern aus verschiedenen<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten Spitzenforschung auf neuen disziplinenübergreifenden<br />

Gebieten ermöglichen.<br />

• Chemie der tropischen Atmosphäre: Vorbereitende<br />

Maßnahmen für das Forschungsflugzeug<br />

HALO<br />

Die Erforschung der Chemie der Atmosphäre<br />

und der globalen Stoffkreisläufe<br />

zählt zu den größten und gegenwärtig<br />

drängendsten umweltwissenschaftlichen<br />

Herausforderungen. Dabei gilt es, ein ungemein<br />

komplexes, über vielfältige Wechselwirkungen<br />

verknüpftes Gesamtsystem<br />

verstehen zu lernen. Gegenstand der institutsübergreifenden<br />

Forschungsinitiative<br />

des federführenden MPI für Chemie<br />

und der MPI für Biogeochemie, Meteorologie<br />

und Kernphysik bildet die Chemie<br />

der tropischen Atmosphäre. Im Zentrum<br />

des Interesses stehen die Analyse der Austauschvorgänge<br />

zwischen Biosphäre und<br />

Atmosphäre in den Tropen, die photochemischen<br />

Prozesse sowie die atmosphärischen<br />

Transportprozesse. Die großräumige<br />

Bestimmung der Zusammensetzung dieser<br />

chemischen Prozesse und Transportvorgänge<br />

in der Atmosphäre erfordert ein<br />

Forschungsflugzeug als Messplattform<br />

mit großer Reichweite, Gipfelflughöhe,<br />

Nutzlast und Nutzfläche – HALO (High<br />

Altitude Long Range Research Aircraft).<br />

Das von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und<br />

der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) gemeinsam als Großprojekt<br />

beantragte Forschungsflugzeug<br />

wurde vom Wissenschaftsrat uneingeschränkt<br />

als förderungswürdig eingestuft<br />

und in die abschließenden Empfehlung<br />

vom November 2002 aufgenommen. Für<br />

vorbereitende Arbeiten an der Messinstrumentierung<br />

wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> – vorbehaltlich der gesicherten<br />

Finanzierung des Forschungsflugzeugs<br />

– Mittel zur Verfügung stellen.<br />

• Einrichtung einer Beamline an der Swiss<br />

Light Source (SLS)<br />

Mit der Protein-Kristallographie lassen<br />

sich die atomaren Strukturen von Proteinen<br />

enträtseln. Die Kenntnis dieser<br />

Strukturen hilft bei der Entwicklung von<br />

Medikamenten und maßgeschneiderten<br />

Wirkstoffen. Nach der Entschlüsselung<br />

des menschlichen Genoms werden – so<br />

die Erwartung von Wissenschaftlern –<br />

eine Reihe neuer Proteine als potenzielle<br />

Zielmoleküle für Medikamente (so genannte<br />

Targets) ins Blickfeld der medizinischen<br />

Forschung rücken. Damit steigt<br />

jedoch der Bedarf an Strukturermittlung<br />

und die Nachfrage nach Messzeiten mit<br />

Synchrotronlicht. An der Swiss Light<br />

Source (SLS) in Villigen (Schweiz), eine<br />

der derzeit modernsten und leistungsfähigsten<br />

Synchrotronstrahlungsquellen<br />

der „dritten Generation“ in Europa, sind<br />

derzeit vier Strahllinien in Betrieb, eine<br />

davon für die Protein-Kristallographie.<br />

Diese ist jedoch nach Angaben des Direktors<br />

vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) –<br />

trotz 24 Stunden Betriebs – überbucht.<br />

Mit der Errichtung einer eigenen, zweiten<br />

Strahllinie für Protein-Kristallogra-<br />

29


J AHRESBERICHT 2002<br />

phie am PSI einschließlich der Instrumentierung<br />

eines Messplatzes soll für die<br />

an der institutsübergreifenden Forschungsinitiative<br />

beteiligten MPI für Biochemie,<br />

Biophysik, medizinische Forschung<br />

und molekulare Physiologie ein<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor für deren wissenschaftliche<br />

Arbeit sichergestellt werden.<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird<br />

die Investitions- und Betriebskosten für<br />

die kommenden Jahre zur Hälfte übernehmen,<br />

ein weiteres Viertel werden jeweils<br />

die Basler Pharmaunternehmen<br />

Novartis und Roche tragen. Im gleichen<br />

Verhältnis wird die Benutzungszeit unter<br />

den Partnern aufgeteilt.<br />

kooperativ eingebunden. Die institutsübergreifende<br />

Forschungsinitiative der beiden<br />

MPI für Züchtungsforschung und für<br />

molekulare Pflanzenphysiologie verfolgt<br />

vor allem zwei Ziele: die Zusammenarbeit<br />

zwischen den MPI und den pflanzenforschenden<br />

Arbeitsgruppen an deutschen<br />

Universitäten sowie die Kontakte zu den<br />

amerikanischen Wissenschaftlern sollen<br />

ausgebaut bzw. vertieft werden. Darüber<br />

hinaus soll mit diesen zusätzlichen Fördermitteln<br />

eine Technologieplattform<br />

entwickelt werden, die das so genannte<br />

Protein-<strong>Profil</strong>ing in komplexen Pflanzengeweben<br />

mittels Massenspektrometrie,<br />

Hochdurchsatz-Methoden und Protein-<br />

Chips beinhaltet. Diese Plattform könnte<br />

dann auch den universitären Projektpartnern<br />

im Rahmen des DFG-Arabidopsis-<br />

Proteom-Projekts zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

• Central Bioinformatics Environment for<br />

Microbial Genomics and Structure Prediction<br />

(Bioinformatik-Plattform)<br />

Arabidopsis im Gewächshaus<br />

• Institutsübergreifende Forschungsinitiative<br />

im Kontext des DFG-Arabidopsis-<br />

Proteom-Projekts<br />

Seit 2001 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) eine systematische<br />

Studie über die Multiproteinfamilien<br />

in der Modellpflanze Arabidopsis<br />

thaliana. In diese Initiative sind die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die amerikanischen<br />

National Science Foundation (NSF)<br />

Mit der Expertise der beteiligten Projektpartner<br />

– das sind neben dem federführenden<br />

MPI für Biochemie das Rechenzentrum<br />

Garching und die MPI für<br />

Entwicklungsbiologie, marine Mikrobiologie<br />

und Informatik – soll der bei Genomvergleichen<br />

anfallende hohe Vorbereitungsaufwand<br />

beim Sammeln der<br />

Rohdaten auf ein Minimum reduziert<br />

werden. Die Sammlung und einheitliche<br />

Formatierung der weltweit verfügbaren<br />

Genomsequenzen von Mikroorganismen<br />

soll schließlich zum Aufbau einer Datenbank<br />

führen, die mit entsprechenden<br />

Programmen in ihrer Umgebung evolutionäre<br />

Beziehungen, Gesamtgenomvergleiche,<br />

Strukturvorhersagen und die<br />

automatische Wissensextraktion aus der<br />

bestehenden weltweiten Fachliteratur ermöglicht.<br />

30


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

KOOPERATION INLAND<br />

Forschungsgruppen an den<br />

Universitäten<br />

In ihren Empfehlungen vom Juni 1999 hat die Internationale Kommission zur Systemevaluation<br />

der MPG und der DFG dafür plädiert, Wege aufzuzeigen, um die Universitäten und<br />

die Institute der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> noch stärker miteinander zu vernetzen. Daraus ist<br />

die Idee entstanden, neue wissenschaftliche Fragestellungen im Rahmen gemeinsam von<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und den Hochschulen geförderter Forschungsgruppen aufzugreifen<br />

und diese mit geeigneten Konzept- und Berufungsvorschlägen zu versehen.<br />

In einem Pilotprogramm sollen zunächst etwa<br />

drei bis fünf solcher Forschungsgruppen<br />

eingerichtet werden. Nach Ablauf der Mitförderung<br />

durch die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

können diese Gruppen entweder in<br />

die jeweilige Universität integriert oder aufgelöst<br />

werden. Grundsätzlich besteht aber<br />

auch die Möglichkeit – vorausgesetzt die<br />

entsprechende wissenschaftliche Qualität<br />

und der finanzielle Spielraum der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind gegeben –, auf der<br />

Forschungsgruppe aufbauend ein <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut oder eine Forschungsstelle<br />

zu gründen. Die Eckwerte dieses Programms<br />

sind im März 2001 vom Senat der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestätigt worden.<br />

Derzeit gibt es vier Gründungsvorhaben für<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppen, deren Einrichtung<br />

unterschiedlich weit fortgeschritten<br />

ist, insbesondere für eine vierte Forschungsgruppe<br />

an der Universität Göttingen<br />

gibt es zum jetzigen Zeitpunkt lediglich eine<br />

Empfehlung des Senatsausschusses für<br />

Forschungsplanung und noch keinen Gründungsbeschluss<br />

des Senats. Ein Ausbau des<br />

Programms ist ohnehin aufgrund der angespannten<br />

Finanzsituation der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und der sich abzeichnenden<br />

Haushaltsentwicklung in den kommenden<br />

Jahren nach wie vor offen.<br />

• Einrichtung einer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />

„Optik, Information und<br />

Photonik“ an der Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Das Forschungsgebiet der Optik hat an der<br />

Universität Erlangen-Nürnberg Tradition.<br />

Das im Jahr 2000 gegründete Zentrum für<br />

Moderne Optik bündelt die vorhandenen<br />

Forschungsaktivitäten und bindet die Fakultäten<br />

für Naturwissenschaften, Medizin<br />

und Technik, insbesondere die Bereiche<br />

der Werkstoffwissenschaften und<br />

Nachrichtentechnik mit ein. Daraus ergeben<br />

sich vielfältige Synergien, von denen<br />

auch die Forschungsgruppe profitieren<br />

wird. Sie soll sich offenen Fragestellungen<br />

aus der Grundlagenforschung in den Bereichen<br />

optische Messverfahren, optische<br />

Kommunikation, optische Materialien sowie<br />

Optik in Biologie und Medizin widmen.<br />

Vor diesem Hintergrund soll die Forschungsgruppe<br />

zunächst drei Abteilungen<br />

umfassen; eine dieser Abteilungen wird<br />

Prof. Leuchs mit seinem bestehenden<br />

Lehrstuhl übernehmen, der in die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe integriert wird.<br />

Die Berufungen für die beiden weiteren<br />

Abteilungen erfolgen ebenfalls auf Lehrstühle<br />

der Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

I (Mathematik und Physik) der Universität<br />

mit allen Rechten und Pflichten<br />

bei gleichzeitiger Ernennung zu Leitern<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe. Für<br />

die Besetzung der zweiten Abteilung haben<br />

die Kommissionen der Universität<br />

wie auch der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

bereits einen aus den USA stammenden<br />

31


J AHRESBERICHT 2002<br />

Optische Apparatur<br />

Kandidaten ins Auge gefasst und seine<br />

Berufung einstimmig empfohlen. Das Berufungsverfahren<br />

zur Besetzung der dritten<br />

Abteilung soll erst nach dessen Rufannahme<br />

aufgenommen werden.<br />

• Einrichtung einer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />

„Stammzellbiologie und Gewebsregeneration“<br />

an der Universität Ulm<br />

Das Spektrum des Arbeitsprogramms dieser<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe, die in<br />

ihrem Umfang einer wissenschaftlichen<br />

Abteilung entsprechen soll, reicht von der<br />

Untersuchung molekularer Mechanismen<br />

der Selbsterneuerung von Stammzellen<br />

über die Perspektiven der Forschung an<br />

embryonalen bzw. adulten Stammzellen<br />

bis hin zu Untersuchungen wie sich<br />

Stammzellen an eine für sie nicht gewebstypische<br />

Umgebung anpassen. Die Forschungsgruppe<br />

wird integraler Bestandteil<br />

des vom Land Baden-Württemberg für die<br />

Universität Ulm ausgewiesenen Schwerpunkts<br />

„Stammzellbiologie/Zyto-Organo-<br />

Poese“ (d. h. Zell- und Organbildung). Im<br />

Umfeld der Forschungsgruppe existiert<br />

bereits ein leistungsfähiges Forschungsnetz,<br />

das von Einrichtungen flankiert ist,<br />

die aufwändige Technologien zentral vorhalten,<br />

wie zum Beispiel Zellsortiereinheiten,<br />

Tiereinrichtungen oder unterschiedlichste<br />

Tomographie- und Mikroskopiergeräte.<br />

Die Universität wird zudem ein Forschungsgebäude<br />

errichten in direkter Anbindung<br />

an die Abteilungen der Medizinischen<br />

Fakultät, an das Universitätsklinikum<br />

und an das Interdisziplinäre Zentrum für<br />

Klinische Forschung (IZKF), in dem alle<br />

Arbeitsgruppen untergebracht sind, die sich<br />

mit Aspekten von Gewebsregeneration,<br />

Stammzellbiologie und Zytopoese beschäftigen.<br />

Die Berufung des Leiters erfolgt<br />

nach einvernehmlicher Auswahl durch die<br />

entsprechenden Gremien der Universität<br />

und der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> auf<br />

einen C4-Lehrstuhl der Universität Ulm.<br />

• Einrichtung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />

„Mechanik der Polymere“ an der<br />

Technischen Universität Darmstadt<br />

An der Technischen Universität Darmstadt<br />

wollen die Kooperationspartner bislang<br />

streng getrennte Wissenswelten zusammenführen,<br />

um den Kenntnisstand<br />

zum Wechselspiel von Material- und<br />

Produkteigenschaften sowie zu den Verarbeitungsbedingungen<br />

und dem Verarbeitungsverhalten<br />

von miniaturisierten<br />

Bauteilen und Prozessen zu verbessern.<br />

Aktuelle Fragestellungen betreffen zum<br />

Beispiel Plastikchips aus halbleitenden<br />

Polymeren oder elektronische Bar-Codes,<br />

die in die Folienverpackung von Massenartikeln<br />

integriert sind. Hier müssen klassische<br />

Kunststoffverarbeitungsverfahren<br />

mit modernen Druck- und Strukturierungsmethoden<br />

abgestimmt werden. Die<br />

Projektpartner wollen die weltweit hoch<br />

angesehene Expertise des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für Polymerforschung in Mainz<br />

zu grundlagenorientierten Forschungen<br />

über Chemie, Physik und Theorie von<br />

Polymeren mit dem anwendungsnahen<br />

Wissen der in Darmstadt am Kunststoffinstitut<br />

und der TU angesiedelten Forschergruppen<br />

zusammenbringen. Die Forschungsgruppe<br />

soll in der Ausstattung<br />

einer Selbstständigen Nachwuchsgruppe<br />

entsprechen und an der Universität in<br />

den Fachbereich Mechanik integriert<br />

werden. Der Leiter hat in Personalunion<br />

die Funktion eines Projektleiters am MPI<br />

und eines C3-Professors an der Universität.<br />

Die Position soll international ausgeschrieben<br />

werden.<br />

32


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

KOOPERATION INLAND<br />

Forschung für den Menschen<br />

In der Hälfte aller Institute der Biologisch-Medizinischen Sektion der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

wird über die Grundlagenforschung hinaus auch an stärker klinisch ausgerichteten<br />

Forschungsprojekten gearbeitet. Diese Forschung erfolgt zu mehr als 60 Prozent – so das<br />

Ergebnis einer Umfrage im Jahr 1998 – in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen aus dem<br />

In- und Ausland.<br />

Für großes Medieninteresse hat im vergangenen<br />

Jahr das Joint Venture zwischen<br />

dem weltweit zweitgrößten Pharma-Unternehmen,<br />

GlaxoSmithKline, und den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten für Psychiatrie und Biochemie<br />

gesorgt: mit dem Genetics Research<br />

Centre (GRC) haben die Beteiligten eine<br />

neue und in dieser Form in Deutschland bislang<br />

einzigartige Forschungseinrichtung<br />

gegründet. Das am MPI für Psychiatrie angesiedelte<br />

GRC verfügt über neueste Technologien<br />

zur Durchführung von Genomanalysen,<br />

die es ermöglichen, den genetischen<br />

Ursachen von Volkskrankheiten wie<br />

Krebs, Diabetes, Asthma oder Depressionen<br />

auf die Spur zu kommen. Langfristiges Ziel<br />

von GCR ist es, neue Ansatzpunkte für die<br />

Arzneimitteltherapie zu entwickeln.<br />

Nach neueren Erkenntnissen der modernen<br />

Genetik steht nämlich fest, dass für das Auftreten<br />

bestimmter Volks- oder Zivilisationskrankheiten<br />

nicht nur die Lebensumstände<br />

wie Ernährung und körperliche Aktivität<br />

sowie bestimmte Umweltfaktoren entscheidend<br />

sind, auch die Vererbung spielt eine<br />

wichtige Rolle. Dies wird durch das Vorkommen<br />

bestimmter genetischer Varianten gegenüber<br />

dem bei gesunden Menschen festzustellenden<br />

Genmuster, der so genannten<br />

SNPs (sprich „SNIPs“ = single nucleotide<br />

polymorphisms) belegt. Genau hier setzt die<br />

Forschung im GRC an: Mit neuesten massenspektrometrischen<br />

Hochdurchsatz-Verfahren<br />

können täglich an die 30.000 Genotypisierungen<br />

durchgeführt werden, um<br />

damit Unterschiede im Bausteinmuster von<br />

Genabschnitten bei bestimmten Patientengruppen<br />

zu identifizieren. Im Vergleich zu<br />

früheren Zufallsbefunden aus der Forschung<br />

wird das so genannte SNP-Mapping zukünftig<br />

ein deutlich systematischeres Vorgehen<br />

ermöglichen.<br />

Ein zweiter Forschungsschwerpunkt sind so<br />

genannte pharmakogenetische Untersuchungen,<br />

also die Erforschung der genetischen<br />

Ursachen für die Wirkungsweise und damit<br />

auch der Nebenwirkungen von Arzneimitteln.<br />

Die Hoffnung ist, das es auf der Basis<br />

individueller Genprofile gelingt, Arzneimittelwirkungen<br />

wie Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen<br />

schon vor der Einnahme vorauszusagen.<br />

Für die aufwändigen Forschungsvorhaben<br />

bietet das neue Joint-Venture optimale Voraussetzungen;<br />

denn während GlaxoSmith-<br />

Kline über die notwendige langjährige und<br />

umfassende Erfahrung im Bereich der klinischen<br />

Forschung und Hochdurchsatz-Technologie<br />

verfügt, können die beiden <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute mit ihrer herausragenden<br />

Expertise im Bereich der Grundlagenforschung<br />

glänzen. Etwa 15 Prozent der Messkapazität<br />

steht ihnen für eigenständige Forschungsprojekte<br />

zur Verfügung.<br />

Prof. Florian Holsboer (Mitte) gehört<br />

zu den Partnern im Joint Venture<br />

33


<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie, Martinsried |<br />

Abt. Prof. Alexander Borst<br />

Ausbreitung eines Kalziumsignals in einer Nervenzelle<br />

Im Gehirn der Stubenfliege sitzen Nervenzellen, so genannte Tangentialzellen, die an der Verarbeitung von Bewegungsinformationen<br />

beteiligt sind. Die Bildsequenz zeigt die Ausbreitung des Kalziumsignals in einer einzelnen Nervenzelle – einer Vertikalzelle – bei Stimulation<br />

mit einem sich über die Augen der Fliege von oben nach unten und wieder zurück verschiebenden schwarzen Balken. Die<br />

Farbkodierung zeigt von blau über grün, gelb und rot den steigenden Kalziumlevel an.


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

Beliebter Talenteschuppen<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute gehören international zu den 30 „Besten Arbeitgebern für Postdoktoranden<br />

(Postdocs)“, also für hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler, und rangieren bei<br />

den Institutionen außerhalb der USA nach neun ausländischen Universitäten auf Platz 10.<br />

Das zumindest ergab eine Internet-Umfrage des auf die Biowissenschaften spezialisierten<br />

US-amerikanischen Fachjournals „The Scientist“ (10. Februar 2003). Die Umfrage richtete<br />

sich an 30.000 Teilnehmer in den USA, Kanada und Westeuropa und baut auf 2.800 gültigen<br />

Antworten von Nachwuchswissenschaftlern auf. Die Befragten stuften ihre Universitäten<br />

bzw. Forschungsinstitute ein nach der Qualität der Betreuung, Ausbildung und beruflichen<br />

Förderung, nach Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten, aber auch nach<br />

persönlicher und familiärer Lebensqualität, Kinderbetreuung und Bezahlung.<br />

Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

Seit 1969 fördert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> besonders begabte junge Wissenschaftler im<br />

Rahmen von zeitlich befristeten Selbständigen Nachwuchsgruppen. Die Positionen für Nachwuchsgruppenleiter<br />

sind begehrt, bieten sie doch jungen, im internationalen Wettbewerb ausgewählten<br />

Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, auf der Basis eines begrenzten, aber<br />

gesicherten Etats in einer ersten Phase eigenverantwortlicher Forschungstätigkeit die Grundlage<br />

für einen erfolgreichen beruflichen Weg als Wissenschaftler zu legen. Mit vier Nachwuchsgruppen<br />

wurde das Fördermodell seinerzeit am Friedrich-Miescher-Laboratorium in<br />

Tübingen gestartet. Dreißig Jahre später hat sich die Anzahl der Gruppen verzehnfacht.<br />

Mittlerweile wird diese spezielle Form der<br />

Nachwuchsförderung nicht mehr nur von<br />

der Biologisch-Medizinischen Sektion, sondern<br />

auch von den beiden anderen Sektionen<br />

in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrieben:<br />

So gibt es 8 Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

an geisteswissenschaftlichen Instituten<br />

sowie 6 an Instituten der Chemisch-<br />

Physikalisch-Technischen Sektion. 31 der<br />

bisher ausgeschiedenen Leiter bzw. Leiterinnen<br />

gelang im Anschluß an die Förderung<br />

der Einstieg in eine C4-Position an<br />

einer Universität im Inland, 20 haben eine<br />

C4-vergleichbare Position im Ausland angenommen.<br />

11 ehemalige Nachwuchsgruppenleiter<br />

wurden zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> berufen,<br />

zuletzt im Oktober 2002 Dr. Stefan<br />

Hell an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie in Göttingen. Er wird<br />

dort die neu eingerichtete Abteilung für<br />

„NanoBiophotonik“ übernehmen. Mit ihm<br />

sind im vergangenen Jahr somit sechs<br />

Nachwuchsgruppenleiter aus der Förderung<br />

ausgeschieden: Dr. Christian Behl vom<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Psychiatrie gelang<br />

der Sprung auf eine C4-Professur an der<br />

Universität Mainz, Dr. Matthias Ullrich vom<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für terrestrische Mikrobiologie<br />

hat eine C4-Stelle an der International<br />

University in Bremen angetreten,<br />

Dr. Francesco Billari ist auf eine C4-analoge<br />

Stelle an die Universität Mailand berufen<br />

worden und Dr. Hans-Peter Kohler<br />

wechselte auf eine C3-analoge Stelle an der<br />

Pennsylvania State University in Philadelphia,<br />

USA – beide stammen vom <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für demografische Forschung<br />

in Rostock. Eine C3-Stelle an der<br />

Universität Gent hat Dr. Yves Jorens vom<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Sozialrecht angenommen<br />

35


J AHRESBERICHT 2002<br />

Stand 01. 01. 2003<br />

Selbständige Nachwuchsgruppen<br />

Institut/Forschungsstelle Leiterin/Leiter Forschungsthema<br />

Biologisch-Medizinische<br />

Sektion<br />

Biochemie<br />

Biophysik<br />

Forschungsstelle Enzymologie<br />

der Proteinfaltung<br />

Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />

Molekulare Genetik<br />

(Otto-Warburg-Laboratorium)<br />

Hirnforschung<br />

Immunbiologie<br />

(Hans-Spemann-Laboratorium)<br />

Medizinische Forschung<br />

Neurobiologie<br />

Neuropsychologische Forschung<br />

Forschungsstelle Ornithologie<br />

Molekulare Pflanzenphysiologie<br />

Psychiatrie<br />

Dr. Francis Barr<br />

Dr. Utz Fischer<br />

Dr. Stefan Grimm<br />

Dr. Ludger Hengst<br />

Dr. Heiko Hermeking<br />

Dr. Volkhard Helms<br />

Dr. Sabine Rospert<br />

Dr. Andreas Mayer<br />

Dr. Christoph M. Schuster<br />

Dr. Gudrun Schwarzer<br />

Dr. Anne Spang<br />

Dr. Adam Antebi<br />

Dr. Ann Ehrenhofer-Murray<br />

Dr. Andrea Vortkamp<br />

Dr. Jörg Geiger<br />

Dr. Ursula Klingmüller<br />

Dr. Viktor Steimle<br />

Dr. Harald Hutter<br />

Dr. Dean Madden<br />

Dr. Barbara Conradt<br />

Dr. Frank Bradke<br />

Dr. Kai Alter<br />

Dr. Bart Kempenaers<br />

Dr. Michael Udvardi<br />

Dr. Markus Pauly<br />

Dr. Beat Lutz<br />

Intrazellulärer Proteintransport<br />

RNA-Metabolismus und neuronale Krankheiten<br />

Programmierter Zelltod<br />

Regulation der Zellproliferation<br />

Molekulare Onkologie<br />

Theoretische Biophysik<br />

Proteinfaltung und Chaperone<br />

Molekulare Mechanismen des Membrantransports<br />

Molekulare Mechanismen synaptischer Plastizität<br />

Entwicklung des Melodieverständnisses von Grundschulkindern<br />

Intrazelluläre Vesikel<br />

Entwicklungsgenetik in C. elegans<br />

Transkriptionelle Genaktivierung in Hefe<br />

Molekulare Kontrolle der Skelettentwicklung<br />

Synaptische Regulation und Funktion<br />

Signalübertragung der Zytokin-Rezeptoren<br />

Molekulare Mechanismen der T- und B-Zelldifferenzierung<br />

Entwicklungsgenetik des Nervensystems<br />

Elektronenmikroskopische Strukturforschun<br />

Regulierung des programmierten Zelltods<br />

Axonales Wachstum und Regeneration<br />

Neurokognition der Prosodie<br />

Verhaltensökologie und Reproduktionsphysiologie: Spermienkonkurrenz bei Vögeln<br />

Stickstoffversorgung höherer Pflanzen<br />

Aufbau, Struktur und Funktion pflanzlicher Zellwände<br />

Molekulargenetik des Verhaltens<br />

Chemisch-Physikalisch-Technische<br />

Sektion<br />

Fritz-Haber-Institut<br />

Informatik<br />

Kernphysik<br />

Mathematik i.d. Naturwissenschaften<br />

Jörg Neugebauer<br />

Dr. Bruno Blanchet<br />

Dr. Marcus Magnor<br />

Dr. Friedrich Eisenbrand<br />

Dr. Stefan Schönert<br />

Dr. Antonio DeSimone<br />

Morphologie und Wachstum von Halbleiteroberflächen<br />

Statische Analysis<br />

Graphics-Optics-Vision<br />

Ganzzahlige oder diskrete Optimierung<br />

Solare Neutrinoexperimente<br />

Mehrskalenphänomene in Materialien<br />

Geisteswissenschaftliche<br />

Sektion<br />

Evolutionäre Anthropologie<br />

Bildungsforschung<br />

Demografische Forschung<br />

Psychologische Forschung<br />

Rechtsgeschichte<br />

Wissenschaftsgeschichte<br />

Geisteswissenschaftliche<br />

Sektion<br />

Dr. Tricia Striano<br />

Dr. Susan Perry<br />

Dr. Heike Solga<br />

Dr. Alexia Fürnkranz-Prskawetz<br />

Dr. Ralf Möller<br />

Dr. Edmund Wascher<br />

Dr. Milos Vec<br />

Dr. H. Otto Sibum<br />

Kulturelle Ontogenese<br />

Kulturelle Phylogenese<br />

Personen ohne Berufsausbildung<br />

Familien- und Fertilitätsentwicklung in Europa<br />

Kognitive Robotics<br />

Kognitive Psychophysiologie<br />

Recht in der industriellen Revolution<br />

Experimentelle Wissenschaftsgeschichte<br />

36


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

Erfolgreiche Frauen<br />

im C3-Programm<br />

Für ganz Europa gilt: Je höher der akademische Grad, desto niedriger der Frauenanteil – bei<br />

den Hochschullehrerinnen sind es im Durchschnitt nur 26 Prozent. Besonders ausgeprägt<br />

ist das Ungleichgewicht in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Tabellenletzter in<br />

Sachen Frauenintegration ist Deutschland, wie eine EU-weite Erhebung bereits vor zwei<br />

Jahren gezeigt hat. Während Schweden und Finnland mit 33 bzw. 36 Prozent die höchsten<br />

Werte verzeichnen, bringt es Deutschland unter den Hochschullehrern nur auf einen Frauenanteil<br />

von neun Prozent.<br />

42,9%<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

57,1%<br />

Auch die Zahlen in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

sind kein Beleg für eine eindeutige<br />

Trendwende, aber der Anteil von Frauen am<br />

wissenschaftlichen Personal hat erfreulicherweise<br />

auf allen Hierarchieebenen zugenommen:<br />

Unter den Direktoren der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind mittlerweile zwölf<br />

Frauen (1998 waren es lediglich vier); mehr<br />

als ein Viertel aller Selbständigen Nachwuchsgruppen<br />

(siehe Tabelle Seite 36) werden<br />

von Frauen geleitet; bei den 170 Forschungsgruppenleitern<br />

beträgt der Frauenanteil<br />

17 Prozent – und dazu trägt vor allem<br />

auch das C3-Sonderprogramm bei: 15 der<br />

29 Forschungsgruppenleiterinnen werden<br />

über dieses Programm finanziert. Ohne das<br />

C3-Programm läge ihr Anteil nur bei 8,2<br />

Prozent.<br />

Das 1997 vom Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

beschlossene C3-Sonderprogramm<br />

bietet besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />

die Möglichkeit, sich im<br />

Rahmen eines auf fünf Jahre befristeten<br />

C3-Vertrages für eine leitende Tätigkeit in<br />

Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

zu qualifizieren. Die<br />

Kandidatinnen werden von den <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten vorgeschlagen und in einem<br />

strengen Auswahlverfahren unter Einschaltung<br />

externer Gutachter ausgewählt.<br />

Seit dem Jahr 2000 wird das Förderprogramm<br />

aus Haushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestritten. Insgesamt<br />

wurden bisher 21 Wissenschaftlerinnen aus<br />

dem C3-Sonderprogramm gefördert.<br />

Zu ihnen gehört auch Dr. Guinevere Kauffmann<br />

vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Astrophysik<br />

in Garching bei München. Sie wurde<br />

im vergangenen Jahr mit dem Heinz- Maier-<br />

Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

ausgezeichnet. Die Astrophysikerin,<br />

die in Kapstadt studiert und an der<br />

englischen Cambridge University promoviert<br />

hat, entwickelt Modelle, die helfen, zentrale<br />

Aspekte der Astronomie besser zu verstehen:<br />

Galaxien, Schwarze Löcher, Dunkle Materie<br />

und Quasare.<br />

20,1%<br />

79,9%<br />

Wissenschaftler/innen<br />

59,7%<br />

40,3%<br />

Nichtwissenschaftler/innen<br />

33,0%<br />

67,0%<br />

Lohnempfänger/innen<br />

34,3%<br />

65,7%<br />

Gesamtgruppe der stud. Hilfskräfte,<br />

Doktoranden, Postdokt. u. Gastwiss.<br />

Frauen<br />

Männer<br />

37


J AHRESBERICHT 2002<br />

Wissenschaftlerin <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Forschungsgebiet<br />

Biologisch-Medizinische Sektion<br />

Dr. Magdalena Götz MPI für Neurobiologie Mechanismen zur Bildung spezifischer Neuronen in<br />

bestimmten Hirnregionen<br />

Dr. Ulrike Müller-Plathe MPI für Hirnforschung Pathogenese der Alzheimer Erkrankung: Ursachen der<br />

Neurodegeneration bei der Bildung von Amyloid-Plaques<br />

Dr. Constance Scharff MPI für molekulare Genetik Neurogenese bei Wirbeltieren<br />

Dr. Renate Schmidt MPI für molekulare Physiologie Vergleichende Genomanalyse bei Pflanzen<br />

Dr. Florentina Soto MPI für experimentelle Medizin Charakterisierung neuer P2X Rezeptoruntereinheiten<br />

sowie Analyse ihrer Verteilung und Funktion in der<br />

Ontogenese von Hühnerembryonen<br />

Dr. Marie-Laure Yaspo MPI für molekulare Genetik Charakterisierung der molekularen Grundlagen des Down-<br />

Syndroms; Analyse der daraus resultierenden abnormen<br />

Hirn-und Herzschädigungen; Identifizierung spezif. Marker<br />

für Diagnoseverfahren<br />

Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion<br />

Dr. Nina Buchmann MPI für Biogeochemie Bio- und atmosphärische Wechselwirkungen<br />

Dr. Eva Grebel MPI für Astronomie Globale Sternentstehungsgeschichte: Untersuchungen<br />

zur Altersverteilung, chemischen Zusammensetzung und<br />

räumlichen Verteilung der Sterne<br />

Dr. Guinevere Kauffmann MPI für Astrophysik Entstehung und Entwicklung von Galaxien in<br />

hierarchischen Kosmogonien<br />

Dr. Matilde Marcolli MPI für Mathematik Grenzgebiete zwischen Mathematik und theoretischer<br />

Physik: Seiberg-Witten-Theorie<br />

Dr. Regine de Vivie-Riedle MPI für Quantenoptik Zeitabhängige molekulare Prozesse im Ultrakurzzeitbereich<br />

Dr. Olga Vinogradova MPI für Polymerforschung Theorie der hydrophoben Wechselwirkung<br />

Dr. Margit Zacharias MPI für Mikrostrukturphysik Herstellung und Charakterisierung von nanokristallinen<br />

Halbleiterstrukturen<br />

Geisteswissenschaftliche Sektion<br />

Dr. Gerda Falkner MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung Politikwissenschaftliche Analyse von Strukturen,<br />

Prozessen und Inhalten europäischer Politik<br />

Dr. Letizia Paoli<br />

MPI für ausländisches und<br />

internationales Strafrecht<br />

Organisierte Kriminalität<br />

38


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />

Schools<br />

In drei separaten Auswahlrunden wurden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> nach gemeinsamer<br />

Evaluation mit der Hochschulrektorenkonferenz mittlerweile insgesamt 29 International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools bewilligt. 32 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute und ihre Partneruniversitäten<br />

sind an diesen Graduiertenschulen beteiligt. Die IMPRS ziehen Talente über die Grenzen<br />

hinweg an: Von den über 400 Doktoranden, die bisher aufgenommen werden konnten,<br />

kommen etwa 65 Prozent aus dem Ausland. Damit trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in<br />

nicht unerheblichem Umfang zu der vom Wissenschaftsrat erst jüngst geforderten flächendeckenden<br />

Einführung von Graduiertenschulen in Deutschland bei.<br />

Im internationalen Wettbewerb um die besten<br />

Nachwuchswissenschaftler leisten die<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />

einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und<br />

Internationalisierung des Forschungsstandorts<br />

Deutschland. Als gemeinsam von <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituten und Universitäten getragene<br />

Einrichtungen sollen sie die wissenschaftliche<br />

Attraktivität am Ort erhöhen und<br />

diesen stärker in den Blickpunkt der internationalen<br />

Scientific Community rücken.<br />

In Kooperation mit inländischen und zum<br />

Teil auch ausländischen Universitäten hat<br />

jede Research School ein abgestimmtes Ausbildungsprogramm<br />

entwickelt, das eine gemeinsame<br />

intensive Förderung und Betreuung<br />

der Doktoranden vorsieht. Ein wesentliches<br />

Ziel ist es, durch die Vernetzung von<br />

Dissertationsthemen und die Bereitstellung<br />

von besonders guten Forschungsmöglichkeiten<br />

einen sichtbaren wissenschaftlichen<br />

Mehrwert gegenüber herkömmlichen thematisch<br />

isolierten Promotionen zu erlangen.<br />

Dass diese Ziele tatsächlich greifbar geworden<br />

sind, wurde auf einer Tagung der Sprecher<br />

und Koordinatoren der IMPRS im<br />

November des vergangenen Jahres deutlich,<br />

auf der die Ausbildungsprogramme der im<br />

Jahr 2002 neu gestarteten Research Schools<br />

vorgestellt wurden: Die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses im Bereich<br />

der Grundlagenforschung wird in der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als Kernaufgabe betrachtet;<br />

nichts desto trotz erfordern diese<br />

Graduiertenschulen ein über das normale<br />

Maß hinausgehendes Engagement der beteiligten<br />

Dozenten bei der Ausbildung und<br />

Betreuung der Doktoranden, was bereits in<br />

der wichtigen Integrations- und Einführungsphase<br />

gerade der ausländischen Doktoranden<br />

deutlich wird.<br />

Um dem Anspruch des Programms gerecht<br />

zu werden, hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

im vergangenen Jahr 3,6 Mio. r aus<br />

zentralen Mitteln bereitgestellt. Weitere<br />

1,45 Mio. r wurden als Drittmittel eingeworben.<br />

Darüber hinaus sind noch einmal<br />

600 Tr über die Institutshaushalte in die<br />

Finanzierung der Research Schools geflossen<br />

– erst damit ist die gesamte Aufbauleistung<br />

erfasst. Auf Dauer lässt sich das Programm,<br />

das im nächsten Jahr 5,7 Mio. r aus<br />

zentralen Mitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

erfordern wird, nur mit zusätzlicher<br />

finanzieller Unterstützung aufrecht erhalten.<br />

Schon jetzt können einige International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools aus finanziellen<br />

Gründen erst im Jahr 2004 mit ihrem<br />

Ausbildungsprogramm starten. Die politisch<br />

Verantwortlichen werden sich verstärkt in<br />

die Pflicht nehmen lassen müssen – zum<br />

Beispiel im Zuge von Sitzlandhilfen – wenn<br />

sie ihr selbst gestecktes Ziel, den Wirtschafts-<br />

und Forschungsstandort Deutschland<br />

zu stärken (und beides lässt sich nicht<br />

entkoppeln), erreichen wollen.<br />

39


J AHRESBERICHT 2002<br />

Folgende IMPRS sind im Jahr 2002 bewilligt<br />

worden:<br />

1. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Moduli Spaces, Bonn<br />

Die Research School ist ein gemeinsames<br />

Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Mathematik<br />

und der Universität Bonn. Sie ist eine<br />

Erweiterung der „Bonn International Graduate<br />

School in Mathematics, Physics and<br />

Astronomy“ und wird sich mit der spezifischen<br />

Forschungsrichtung der Modulräume<br />

befassen – ein Thema, das in den vergangenen<br />

Jahren am Bonner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

wissenschaftlich maßgeblich mitentwickelt<br />

wurde. Über Jahrzehnte hinweg hat die<br />

Theoretische Physik mit ihren Konzepten<br />

zur Quantentheorie und zur String-Theorie<br />

die Mathematik nachhaltig beeinflusst und<br />

stimuliert. Eine der großen Herausforderungen<br />

des 21. Jahrhunderts wird es sein, die<br />

von den Physikern aufgestellten neuen Fragen<br />

und Vermutungen über Modulräume<br />

von geometrischen Strukturen zu beantworten<br />

bzw. Wege zu einem tieferen Verständnis<br />

zu eröffnen. Nicht umsonst gehört dieses<br />

Grenzgebiet der Mathematik und der Theoretischen<br />

Physik zu den in den letzten Jahren<br />

am aktivsten bearbeiteten Forschungsfeldern.<br />

Für erstklassige Doktoranden in der<br />

Mathematik eröffnet sich ein aufregendes<br />

neues Forschungsgebiet, das in dieser Intensität<br />

und Konzentration international hochattraktiv<br />

und vielleicht einmalig ist.<br />

2. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

on The Manipulations of Ecological Interactions<br />

with Molecular and Chemical Techniques,<br />

Jena<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für chemische<br />

Ökologie und Biogeochemie werden in<br />

Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena, dem Hans-Knöll-Institut<br />

für Naturstoff-Forschung, der Cornell University<br />

in Ithaca, New York, und der Chinesischen<br />

Akademie der Wissenschaften ihr<br />

Ausbildungsprogramm Anfang 2004 starten.<br />

In Vorlesungen und Kursen zu molekularer<br />

und chemischer Ökologie sollen sich die<br />

Teilnehmer mit den Interaktionen zwischen<br />

Pflanzen sowie zwischen Herbivoren (Pflanzenfressern)<br />

und Pflanzen befassen. Sie alle<br />

interagieren auf komplexe Art und Weise<br />

miteinander. Die Eigenschaften, die diesen<br />

Interaktionen zugrunde liegen, sind weitgehend<br />

unbekannt. Sie beeinflussen aber die<br />

Fitness der beteiligten Organismen und somit<br />

die Funktion des gesamten Ökosystems.<br />

Aus diesem Grund ist das Verständnis dieser<br />

Interaktionen eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Analyse fundamentaler Prozesse in<br />

Ökosystemen. Ziel der Research School ist<br />

es, Wege zu finden, um mit Hilfe molekularbiologischer<br />

und chemischer Methoden<br />

ökologische Interaktionen unter natürlichen<br />

Bedingungen zu manipulieren und somit<br />

Antworten auf die oben ausgeführten Fragen<br />

zu bekommen.<br />

3. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />

School: Environmental, Cellular and Molecular<br />

Microbiology, Marburg<br />

Die Research School ist ein gemeinsames<br />

Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für terrestrische<br />

Mikrobiologie und der Philipps-<br />

Universität Marburg. Sie zielt darauf, jungen<br />

ausländischen und deutschen Wissenschaftlern<br />

durch Integration von ökologischen, zellulären<br />

und molekularen Aspekten eine<br />

möglichst breite und fundierte Ausbildung<br />

in moderner Mikrobiologie zu geben. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf dem molekularen<br />

Verständnis von zellulären Prozessen, die es<br />

Bakterien, Archaea, Pilzen, Protozoen, Mikroalgen<br />

und Viren erlauben, in ihrer natürlichen,<br />

also angestammten Umgebung zu<br />

existieren und zu interagieren.<br />

4. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Comparative Legal History, Frankfurt a. M.<br />

Zum Wintersemester 2002/2003 hat diese<br />

neue Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses auf dem Gebiet<br />

der europäischen Rechtsgeschichte ihre Arbeit<br />

aufgenommen. Sie wird getragen von den<br />

Rechtshistorikern am Fachbereich Rechts-<br />

40


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

wissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität und den Direktoren des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für europäische Rechtsgeschichte<br />

und soll die Arbeit des bisherigen<br />

Graduiertenkollegs fortsetzen, dabei aber<br />

zwei neue Akzente setzen: Zum einen sollen<br />

die Stipendiaten etwa zur Hälfte aus dem<br />

Ausland stammen, zum anderen werden bevorzugt<br />

Studien vergleichenden Charakters<br />

durchgeführt, einschließlich solcher mit außereuropäischen<br />

Rechtskulturen. Engere<br />

thematische Festlegungen sollen vermieden<br />

werden, sofern sichergestellt ist, dass es sich<br />

um ein möglichst vergleichend angelegtes<br />

rechtshistorisches Thema handelt, dessen<br />

Bearbeitung im methodischen Diskurs mit<br />

Nachwuchswissenschaftlern aus anderen<br />

Ländern besser und rascher gelingt als isoliert<br />

im Heimatland. „Rechtsgeschichte“<br />

wird umfassend – von der Antike bis zur<br />

Juristischen Zeitgeschichte – verstanden.<br />

5. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Atmospheric Physics and Chemistry,<br />

Mainz<br />

Die Research School ist in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Chemie und der Universität Mainz entstanden.<br />

Weitere Partner sind die Abteilung<br />

Atmosphärenphysik des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für Kernphysik in Heidelberg sowie die<br />

Universitäten von Heidelberg und Frankfurt.<br />

Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen<br />

die atmosphärischen und chemisch-physikalischen<br />

Prozesse sowie der menschliche<br />

Einfluss auf globale Umweltveränderungen<br />

(„global environmental change“). Ein besseres<br />

Verständnis dieser Prozesse trägt auch zur<br />

Weiterentwicklung atmosphärischer Chemie-<br />

und Klimamodelle bei. Diese werden<br />

hinsichtlich der globalen Klima-Änderung<br />

eine immer bedeutendere Rolle spielen.<br />

Thematisch ausgerichtet ist die Forschung<br />

u. a. auf die empfindlichen Regionen der<br />

Atmosphäre, die bislang relativ wenig wissenschaftliche<br />

Beachtung gefunden haben,<br />

wie zum Beispiel in den Tropen. Mit dieser<br />

Kombination aus hochqualifizierter For-<br />

Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (BMS)<br />

• IMPRS for Chemical Biology<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Kinne<br />

MPI für molekulare Physiologie, Dortmund<br />

http://www.mpi-dortmund.mpg.de/imprs<br />

• IMPRS for Environmental, cellular and molecular Microbiology<br />

Prof. Dr. Rudolf K. Thauer MPI für terrestrische Mikrobiologi, Marburg<br />

http://www.uni-marburg.de/mpi<br />

• IMPRS on the Manipulations of Ecological Interactions with Molecular and Chemical Techniques<br />

Prof. Dr. Ian T. Baldwin<br />

MPI für chemische Ökologie, Jena<br />

http://www.ice.mpg.de/imprs<br />

• IMPRS for Marine Microbiology<br />

Prof. Dr. Rudolf Amann<br />

MPI für marine Mikrobiologie, Bremen<br />

http://www.marmic.mpg.de<br />

• IMPRS: Molecular Basis of Plant Development and Environmental Interaction<br />

Dr. Paul Schulze-Lefert<br />

MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />

http://www.mpiz-koeln.mpg.de<br />

• IMPRS for Molecular Biology<br />

Prof. Dr. Reinhard Jahn<br />

MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

http://www.gpmolbio.uni-goettingen.de<br />

• IMPRS for Molecular Cell Biology and Bioengineering<br />

Prof. Dr. Wieland B. Huttner MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden<br />

http://www.mpi-cbg.de/phd<br />

• IMPRS: Graduate School for Neural and Behavioural Science<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner Anatomisches Institut der Universität Tübingen<br />

http://www.uni-tuebingen.de/neuroschool/<br />

• IMPRS for Neurosciences<br />

Prof. Dr. Erwin Neher<br />

MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

http://www.gpneuro.uni-goettingen.de<br />

• IMPRS for Structure and Function of Biological Membranes<br />

Prof. Dr. Werner Kühlbrandt MPI für Biophysik, Frankfurt a.M.<br />

http://www.biophys.mpg.de/<br />

Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (GWS)<br />

• IMPRS for Comparative Legal History<br />

Prof. Dr. Albrecht Cordes Institut für Rechtsgeschichte, Fachbereich Rechtswissenschaft,<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M., und<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Stolleis MPI für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a. M.<br />

http://www.imprs.uni-frankfurt.de<br />

• IMPRS for Demography<br />

Prof. Dr. James Vaupel<br />

MPI für demografische Forschung, Rostock<br />

http://www.imprs-demogr.mpg.de<br />

• IMPRS for the History and Transformation of Cultural and Political Values in Medieval and<br />

Modern Europe<br />

Prof. Dr. Hartmut Lehmann MPI für Geschichte, Göttingen<br />

http://www.imprs-hist.mpg.de<br />

• International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School: The Life Course: Evolutionary and Ontogenetic<br />

Dynamics<br />

Prof. Dr. Paul B. Baltes<br />

MPI für Bildungsforschung, Berlin<br />

http://www.imprs-life.mpg.de<br />

• IMPRS for Maritime Affairs<br />

Prof. Dr. Jürgen Basedow<br />

Prof. Dr. Ulrich Magnus<br />

MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg<br />

http://www.mpipriv-hh.mpg.de<br />

Universität Hamburg, Juristische Fakultät<br />

http://www.jura.uni-hamburg.de<br />

41


J AHRESBERICHT 2002<br />

schung, einem Instrumentarium, das dem<br />

aller neuesten Stand entspricht („state-ofthe-art“),<br />

sowie innovativen Ausbildungsmethoden<br />

hoffen die Initiatoren, dass es ihnen<br />

gelingt, talentierte und hochmotivierte junge<br />

Nachwuchswissenschaftler anzuziehen.<br />

6. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

of Marine Microbiology, Bremen<br />

Das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für marine Mikrobiologie,<br />

die Universität Bremen, das Alfred<br />

Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung<br />

und die International University Bremen<br />

bieten im Rahmen dieser Research<br />

School ein gemeinsames Master- und Doktorandenprogramm<br />

auf dem Gebiet der marinen<br />

Mikrobiologie an. Studenten und Studentinnen<br />

der Research School sollen sich<br />

mit interdisziplinären Denkansätzen und<br />

den modernen Arbeitsmethoden der Meeresforschung<br />

vertraut machen, um die Wechselwirkungen<br />

zwischen der Welt der Mikroorganismen<br />

und der globalen Biosphäre<br />

besser zu verstehen. Nach einem intensiven<br />

ersten Studienjahr mit theoretischem und<br />

praktischem Trainingsprogramm, fangen die<br />

Studenten und Studentinnen mit der Forschung<br />

für ihre Doktorarbeit an, die in enger<br />

Betreuung durch ein Thesis Committee innerhalb<br />

von drei Jahren abgeschlossen sein<br />

soll. Das Programm bietet Trainings- und<br />

Forschungsmöglichkeiten in Biogeochemie,<br />

biologischer Ozeanographie, prokaryotischer<br />

und eukaryotischer Mikrobiologie, molekularer<br />

Ökologie und Evolution, Symbiose und<br />

Parasitismus, Bioinformatik sowie anderen<br />

verwandten Disziplinen.<br />

7. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Surface and Interface Engineering in<br />

Advanced Materials, Düsseldorf<br />

Die Research School beruht auf einer Kooperation<br />

zwischen den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

für Eisenforschung in Düsseldorf und für<br />

Kohlenforschung in Mülheim, der Ruhr-<br />

Universität Bochum, vertreten durch die Fakultäten<br />

Maschinenbau, Chemie, Geowissenschaften<br />

und Physik, sowie Institutionen<br />

in China. Eine finanzielle Unterstützung<br />

durch die Industrie und den Verein Deutscher<br />

Eisenhüttenleute wird angestrebt. Der<br />

Forschungsschwerpunkt liegt auf der Korrelation<br />

von chemischer Struktur, Morphologie<br />

und mechanischen Eigenschaften von<br />

heterogenen Oberflächen und verborgenen<br />

Grenzflächen mit funktionalen Eigenschaften<br />

der Materialien sowie deren Optimierung<br />

durch moderne Verfahren der Oberflächenmodifizierung.<br />

Die Research School soll<br />

eine Brücke schlagen zwischen fundamentalen<br />

wissenschaftlichen Fragestellungen<br />

und ingenieurwissenschaftlichen Lösungsansätzen.<br />

Das beinhaltet Themen der Stabilität<br />

von Materialien und Materialverbunden<br />

(Korrosion und Haftung), lokale Reaktivitäten<br />

auf heterogenen Oberflächen (Korrosion<br />

und heterogene Katalyse) sowie die<br />

Maßschneiderung von Oberflächen durch<br />

modernste Dünnschichttechnologien und<br />

Nanostrukturierung. In den beteiligten Laboratorien<br />

stehen modernste Verfahren<br />

sowohl der Oberflächen- und Grenzflächenanalytik<br />

als auch der Oberflächenmodifikation<br />

zur Verfügung.<br />

8. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Geometric Analysis, Gravitation and<br />

String Theory, Golm<br />

An der Graduiertenschule sind die Humboldt<br />

Universität zu Berlin/Institut für Theorie<br />

der Elementarteilchen, die Universität<br />

Potsdam/Institut für Mathematik und die<br />

Freie Universität Berlin/Institut für Mathematik<br />

beteiligt. Die IMPRS soll sich mit einem<br />

möglichst breiten Spektrum von Fragestellungen<br />

auf dem Gebiet der theoretischen<br />

Gravitationsphysik beschäftigen.<br />

Dazu zählen an erster Stelle die mathematische<br />

und konzeptuelle Analyse der Einstein'schen<br />

Gravitationsfeldgleichungen<br />

und die Untersuchung von Problemen der<br />

Differentialgeometrie, welche sich aus den<br />

42


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

physikalischen Anwendungen ergeben oder<br />

durch sie motiviert sind. Einen zweiten<br />

Schwerpunkt bildet die Superstring-Theorie<br />

mit ihren Verallgemeinerungen (wie z. B. der<br />

Supermembran-Theorie), welche die Vereinigung<br />

der allgemeinen Relativitätstheorie und<br />

der Quantentheorie in einer konsistenten<br />

Theorie der Quantengravitation zum Ziel<br />

haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind<br />

als wesentliche Lehrinhalte vorgesehen:<br />

Mathematische Grundlagen der allgemeinen<br />

Relativitätstheorie/Schwarze Löcher/Nichtlineare<br />

partielle Differentialgleichungen/Höhere<br />

Differentialgeoemtrie/Supersymmetrie<br />

und Supergravitation/Grundlagen der Superstringtheorie/Quantenfeldtheorie<br />

und Kanonische<br />

Quantengravitation.<br />

9. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />

for Complex Surfaces in Materials Science,<br />

Berlin<br />

Indem das Know-how von mehreren ausgewiesenen<br />

Forschungsgruppen der Humboldt-Universität,<br />

der Freien Universität<br />

und des Fritz-Haber-Instituts – alle mit Sitz<br />

in Berlin – gebündelt wird, kann ausländischen<br />

sowie deutschen Studenten die einmalige<br />

Möglichkeit geboten werden, Spitzenforschung<br />

zu betreiben und eine gründliche<br />

Ausbildung in Methoden, Konzepten und<br />

theoretischen Grundlagen der Physik und<br />

Chemie von Oberflächen zu erhalten. Dass<br />

ein solch interdisziplinärer Ansatz gefragt<br />

ist, zeigt der wachsende Bedarf der Industrie<br />

an umfassend ausgebildeten Experten der<br />

Oberflächenforschung. Ein tiefgründiges<br />

Verständnis von komplexen Oberflächen<br />

nützt bereits bei industriellen Anwendungen<br />

wie Katalyse, Korrosionsschutz und Halbleitergeräten.Und<br />

auch bei neuen Technologien<br />

wie elektronischen Geräten im Nano-<br />

Maßstab und ihrer Verbindung zu biologischen<br />

Systemen kommt der Oberflächenforschung<br />

eine wachsende Bedeutung zu.<br />

Die IMPRS stellt Methoden und neueste<br />

Ausrüstung zur Verfügung, um diese Herausforderungen<br />

zu meistern. Sie nutzt dabei<br />

eine große Palette von Techniken wie Rasterkraftmikroskopie<br />

und Laserspektroskopie.<br />

Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (CPTS)<br />

• IMPRS on Advanced Materials<br />

Prof. Dr. Bernhard Keimer<br />

Prof. Dr. Ir. Eric J. Mittemeijer<br />

• IMPRS for Astrophysics<br />

Prof. Dr. Ralf Bender<br />

MPI für Festkörperforschung, Stuttgart, und<br />

MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />

http://www.imprs-am.mpg.de<br />

MPI für extraterrestrische Physik, Garching<br />

http://www.imprs-astro.mpg.de/<br />

• IMPRS for Atmospheric Physics and Chemistry<br />

Prof. Dr. J. Lelieveld<br />

MPI für Chemie, Mainz<br />

http://www.atmosphere.mpg.de<br />

• IMPRS for Biomimetic Systems<br />

Prof. Dr. Reinhard Lipowsky<br />

• IMPRS on Bounded Plasmas<br />

Prof. Dr. Thomas Klinger<br />

Prof. Schlanges<br />

MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Golm<br />

http://www.imprs.org<br />

MPI für Plasmaphysik, Teilinstitut Greifswald,<br />

UNI Greifswald<br />

http://www.bounded-plasmas.de<br />

• IMPRS for Complex Surfaces in Materials Science<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Freund Fritz-Haber-Institut der MPG, Berlin<br />

http://www.imprs-cs.mpg.de<br />

• IMPRS for Computer Science<br />

Prof. Dr. Harald Ganzinger<br />

• IMPRS on Earth System Modelling<br />

Prof. Dr. Guy P. Brasseur<br />

MPI für Informatik, Saarbrücken<br />

http://www.imprs-cs.de<br />

MPI für Meteorologie, Hamburg<br />

http://www.earthsystemschool.mpg.de<br />

• IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory<br />

Prof. Dr. H. Nicolai und<br />

MPI für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut), Golm<br />

Prof. Dr. G. Huisken<br />

http://www.aei.mpg.de<br />

• IMPRS for Moduli Spaces<br />

Professor Dr. Günter Harder<br />

MPI für Mathematik, Bonn<br />

http://www.imprs-modulispaces.mpg.de<br />

• IMPRS on Physical Processes in the Solar System and Beyond<br />

Prof. Sami K. Solanki<br />

MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau<br />

http://www.solar-system-school.de<br />

• IMPRS for Polymer Materials Science<br />

Prof. Dr. Gerhard Wegner MPI für Polymerforschung, Mainz<br />

http://www.mpip-mainz.mpg.de/documents/imprs/<br />

• IMPRS for Radio and Infrared-Astronomy<br />

Dr. Anton J. Zensus<br />

MPI für Radioastronomie, Bonn<br />

http://www.mpifr-bonn.mpg.de/imprs<br />

• IMPRS for Surface and Interface Engineering in Advanced Materials<br />

Prof. Dr. Martin Stratmann MPI für Kohlenforschung, Düsseldorf<br />

http//www.mpie.de<br />

Prof. Dr. Gunther Eggeler Ruhr-Universität Bochum<br />

http//www.ruhr-uni-bochum.de<br />

43


<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin |<br />

Abt. Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger<br />

Physiologische Messinstrumente von 1920<br />

Die Bilder zeigen verschiedene physiologische Messinstrumente. Sie stammen aus einem Handelskatalog von 1920 – „Cambridge Physiological<br />

Instruments“ – und sind eingestellt in The Virtual Laboratory, Essays and Resources on the Experimentalization of Life,<br />

1830 – 1930. Das Projekt „The Virtual Laboratory“ wird unterstützt durch die Volkswagen-Stiftung.


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />

Gesucht: Gründer und Erfinder<br />

Als 100%ige Tochter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Garching Innovation GmbH<br />

die Aufgabe übernommen, Erfindungen und Entwicklungen aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in<br />

die industrielle Anwendung zu vermitteln. Seit der Neuorganisation im Jahre 1979 wurden<br />

2.152 Erfindungen betreut und 1.265 Verwertungsverträge abgeschlossen, davon 537 mit<br />

ausländischen Firmen. Der Verwertungserlös aus Erfindungen beträgt seither insgesamt rd.<br />

140 Mio. r; über die Hälfte davon sind Einnahmen aus dem Ausland. Zusätzlich wurden im<br />

Zusammenhang mit dem Lizenzgeschäft in den Jahren 1990 bis 2002 aus der Industrie<br />

Forschungszuwendungen von insgesamt rd. 17,5 Mio r eingeworben. Derzeit hält die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> einen Bestand von 926 Erfindungen und Anteile an 16 Firmen.<br />

Über diesen Bereich hinaus hat in den letzten<br />

Jahren die Gründungsberatung zunehmend<br />

an Bedeutung gewonnen – Mitarbeiter<br />

von Garching Innovation geben<br />

Angehörigen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

fachkundige Hilfestellung bei der Gründung<br />

neuer Firmen, soweit diese auf Technologien<br />

aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zurückgreifen. Ziel dabei ist es, den Bestand<br />

und die Werthaltigkeit der jungen Firmen zu<br />

sichern, um den Technologien eine solide<br />

Basis für die Zukunft zu garantieren.<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Start-ups in schwierigen Zeiten<br />

Seit dem Jahreswechsel 2001/2002 haben<br />

sich die Bedingungen am Finanzierungsmarkt<br />

spürbar verändert. So fokussieren<br />

sich Finanzinvestoren wesentlich stärker<br />

auf Later-Stage-Finanzierungen. Erstrundenfinanzierungen<br />

von Start-ups sind in<br />

ihrer Anzahl zurückgegangen, und die Zeitspanne<br />

zwischen dem ersten Kontakt bis<br />

zum Abschluss einer Finanzierungsrunde<br />

beträgt im Durchschnitt rund 9 bis 12 Monate<br />

und damit gut doppelt so lange wie<br />

noch vor zwei Jahren.<br />

Parallel zu den schwierigen Finanzierungsbedingungen<br />

für Start-ups steigt die Zahl<br />

der Insolvenzen. In der Biotechnologie<br />

mussten bis zum Jahresende 2002 rund 40<br />

Firmen Insolvenz anmelden. Darunter befindet<br />

sich auch die Creatogen AG – eine<br />

Ausgründung aus dem MPI für Infektionsbiologie<br />

–, für die im März 2002 das Insolvenzverfahren<br />

eröffnet werden mußte. Ausschlaggebend<br />

hierfür war die Nichtleistung<br />

von rechtlich zustehenden Finanzierungstranchen<br />

durch einen Investor.<br />

In Anbetracht der schwierigen Situation am<br />

Finanzmarkt hat sich der so genannte EEF-<br />

Fonds („Erleichterungen für Existenzgründungen<br />

aus Forschungseinrichtungen“) als<br />

hilfreiche Unterstützung erwiesen. Zur<br />

Unterstützung des Technologietransfers<br />

über Unternehmensgründungen wurde der<br />

EEF-Fonds vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) als Pilotptojekt<br />

ins Leben gerufen. So können Forschungsinstitute<br />

u. a. der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> mithilfe von Personalkostenund<br />

Sachmittelzuschüssen in einer Höhe<br />

von bis zu 141.000 r den mit Ausgründungen<br />

verbundenen Veränderungen besser<br />

begegnen. Im jeweiligen Institut können mit<br />

dieser Förderung wissenschaftliche Arbeiten<br />

zur Ausreifung der Technologiebasis<br />

verstärkt vorangetrieben und anschließend<br />

an die Ausgründung lizenziert werden.<br />

Dadurch verbessert sich die Ausgangssituation<br />

für Start-ups bei der Finanzierungssuche.<br />

Im Jahr 2002 wurden für insgesamt<br />

sieben MPG-Projekte erfolgreich Zuschüsse<br />

aus dem EEF-Fonds beantragt.<br />

45


J AHRESBERICHT 2002<br />

Finanzierungsrunden im Jahr 2002<br />

Trotz der schwierigen Situation konnten<br />

auch 2002 erfolgreiche Finanzierungsrunden<br />

abgeschlossen werden: Insgesamt wurden<br />

auf Basis von bei Garching Innovation<br />

betreuten Technologien sechs Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituten ausgegründet. Von diesen Neugründungen<br />

konnte bislang für folgende<br />

Firmen eine Finanzierung sichergestellt<br />

werden:<br />

• MenloSystems GmbH<br />

MenloSystems ist eine Ausgründung von<br />

Prof. Hänsch und den Drs. Holzwarth<br />

und Mei aus dem MPI für Quantenoptik.<br />

Basierend auf einer innovativen Technologie<br />

zur Frequenzstabilisierung mittels<br />

optischer Frequenzkämme werden Präzisionsmeßgeräte<br />

hergestellt. Im Oktober<br />

2002 konnte eine Seed-Finanzierungsrunde<br />

mit einem Business Angel erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Bereits im<br />

ersten Geschäftjahr konnten erste maßgebliche<br />

Umsätze realisiert werden. Die<br />

Technologie bietet sich darüber hinaus<br />

auch zur Bandbreitenoptimierung in der<br />

Telekommunikation an. Hierzu ist für das<br />

kommende Jahr eine erste Finanzierungsrunde<br />

geplant.<br />

• Alnylam Inc.<br />

Alnylam Inc. wurde im Juni 2002 von<br />

namhaften Wissenschaftlern in Cambridge,<br />

Massachusets, USA, gegründet<br />

und konnte nach einer Seed-Runde von<br />

2 Mio. $ im August 2002 eine erfolgreiche<br />

erste Finanzierungsrunde von 15 Mio. $<br />

abschließen. Ziel von Alnylam ist die Entwicklung<br />

RNAi basierter Therapeutika.<br />

Dabei vereint Alnylam führende Wissenschaftler<br />

auf dem Gebiet der RNAi. Seitens<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist<br />

Dr. Thomas Tuschl vom MPI für biophysikalische<br />

Chemie Schlüsselerfinder<br />

wesentlicher RNAi-Patente (siehe auch<br />

Jahresbericht 2001) und Mitgründer der<br />

Alnylam Inc. Seit Januar 2003 forscht er<br />

an der Rockefeller University New York.<br />

Folgefinanzierungen<br />

• Die Xantos Biomedicine AG, die 1999 aus<br />

dem MPI für Biochemie in Martinsried<br />

ausgegründet wurde, konnte im Dezember<br />

2001 eine zweite Finanzierungsrunde<br />

mit 21 Mio. r erfolgreich abschlie- ßen.<br />

Derzeit beschäftigt Xantos rund 60 Mitarbeiter.<br />

Die eingeworbenen Finanzmittel<br />

sollen der weiteren Entwicklung der<br />

Robotertechnologie von Xantos zur Identifizierung<br />

und Validierung von Genen<br />

und ihren Funktionen im Hochdurchsatzverfahren<br />

dienen. Hochvalidierte Targets<br />

sollen dann zu Diagnostika oder Therapeutika<br />

weiterentwickelt werden.<br />

• Die ebenfalls 1999 gegründete Cenix<br />

BioScience GmbH ist eine Gemeinschaftsausgründung<br />

aus dem MPI für<br />

molekulare Zellbiologie und Genetik,<br />

Dresden, und dem Europäischen Laboratorium<br />

für Molekularbiologie (EMBL),<br />

Heidelberg. Cenix beschäftigt derzeit<br />

mehr als 30 Mitarbeiter. Im September<br />

2002 konnte Cenix eine zweite Finanzierungsrunde<br />

erfolgreich abschließen. Dabei<br />

wurden von Cenix 5 Mio. r eingeworben,<br />

die zur internen Weiterentwicklung<br />

RNAi-basierter Therapeutika genutzt werden<br />

sollen.<br />

46


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

„Ich erwarte in den nächsten Jahren bis 2004, dass die Qualität der wissenschaftlichen Grundlagen von Gründungen steigen, es<br />

aber weniger Gründungen geben wird. Sehr gute Inkubatoren sind nach unseren Erfahrungen die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute, die erstklassige<br />

Grundlagenforschung bieten ... Die aus diesem Umfeld gegründeten Firmen sind bei den TVM-Beteiligungen die erfolgreichsten.“<br />

(Dr. Helmut Schühsler, Managing Partner, TVM Techno Venture Management, München,<br />

im Deutschen Biotechnologie-Report 2002 von Ernst & Young)<br />

MPG-Ausgründungen seit 1990<br />

• 58 MPG-Ausgründungen, davon:<br />

• 34 Venture Capital-finanziert<br />

• 38 Projekte von GI aktiv begleitet<br />

• 5 Börsengänge,<br />

5 Unternehmensverkäufe,<br />

2 Mergers<br />

• insgesamt sind rund 2.800 Arbeitsplätze<br />

entstanden, 400 mehr als im<br />

Vorjahr<br />

Die Tätigkeit der Garching Innovation ist in<br />

zwei Verträgen mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

geregelt. Der Fortentwicklung ihrer<br />

Aufgaben wurde durch Anpassung dieser<br />

Verträge an das zukünftige Leistungsspektrum<br />

Rechnung getragen: Unter Federführung<br />

der Generalverwaltung und unter<br />

Mitarbeit der Garching Innovation hat der<br />

Wissenschaftliche Rat „Leitlinien für den<br />

Wissens- und Technologie-Transfer“ entwickelt,<br />

die im März 2002 im Verwaltungsrat<br />

verabschiedet wurden.<br />

Die Leitlinien regeln das Verhalten der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Mitarbeiter im Umgang mit<br />

der Industrie und sollen mögliche Konflikte<br />

im Spannungsfeld der dem Gemeinwohl<br />

verpflichteten <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

und den einzelwirtschaftlichen Interessen<br />

der Industrie vermeiden helfen. Sie ergänzen<br />

die in 2000 vorgelegten Empfehlungen<br />

zum „Verantwortlichen Handeln in der Wissenschaft“<br />

sowie die Leitfäden „Industriekooperation“,<br />

„Erfinderleitfaden“ und „Ausgründungs-Leitfaden“.<br />

Seit 1990 wurden aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> u. a. ausgegründet:<br />

Image Science Software GmbH, Berlin 1990<br />

Physiker Büro Berlin Dr. Lorenzen (vorm. Kanalkugeln Dr. Lorenzen) 1991<br />

NFT Nanofilm Technologie GmbH, Göttingen 1991<br />

Sugen, Inc., USA 1991<br />

MorphoSys GmbH, München 1992<br />

Orpegen Pharma GmbH, Heidelberg 1992<br />

Wita GmbH, Berlin 1992<br />

EVOTEC BioSystems AG, Hamburg 1993<br />

Resonic Instruments GmbH, Ditzingen (vorm. UHP, Corp., USA) 1993<br />

TopLab, München 1994<br />

Algorithmic Solutions Software GmbH, Saarbrücken (vorm. Leda Soft.) 1995<br />

HepaVec GmbH, Berlin (Fusion mit DeveloGen AG) 1996<br />

PlantTec GmbH, Potsdam 1996<br />

Artemis Pharmaceuticals GmbH, Köln/Tübingen 1997<br />

Axxima AG, Martinsried 1997<br />

Colloid Surface Technologies GmbH, Wiesbaden 1997<br />

DeveloGen AG, Göttingen 1997<br />

Genome Pharmaceuticals Corporation GmbH, Martinsried 1997<br />

GreenTec <strong>Gesellschaft</strong> für Pflanzenbiotechnologie mbH, Köln 1997<br />

Munich Innovative Biomaterials GmbH, München 1997<br />

PreSens Precision Sensing GmbH, Regensburg 1997<br />

JenaGen GmbH, Jena 1998<br />

Metanomics GmbH + Co. KG a. A., Berlin 1998<br />

MondoGen GmbH, Martinsried 1998<br />

Proteros Biostructure GmbH, Martinsried 1998<br />

Creatogen Biosciences GmbH, Augsburg 1998<br />

Ingenium Biopharmaceuticals AG, Martinsried 1998<br />

HaemoSys GmbH, Jena 1999<br />

HTE GmbH, Heidelberg 1999<br />

Xantos Biomedicine GmbH, Martinsried 1999<br />

Cenix Bioscience GmbH, Heidelberg 1999<br />

Aurigon Life Science GmbH, Martinsried/Tutzingen 2000<br />

Migragene AG, Tübingen 2000<br />

Capsulution Nanoscience AG, Golm 2000<br />

Color Physics GmbH, Tübingen 2000<br />

Scienion AG, Berlin 2001<br />

iOGen AG, Göttingen 2001<br />

U3 Pharma AG, Martinsried 2001<br />

MenloSystems GmbH 2002<br />

Alnylam Inc. 2002<br />

47


J AHRESBERICHT 2002<br />

Erfindungen<br />

Im Jahr 2002 hat Garching Innovation insgesamt 79 Verwertungsverträge abgeschlossen<br />

(Vorjahr: 107). Der Lizenzumsatz betrug rund 11,0 Mio. r (Vorjahr: 20,1 Mio. r). Der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> wurden 127 neue Verwertungsaufträge erteilt (Vorjahr: 121).<br />

Nanostempel, Nanoporenarrays und Nanoröhren<br />

In der so genannten Nanotechnologie (nano<br />

= ein Milliardstel Meter) geht die Entwicklung<br />

hin zu immer feineren Strukturen<br />

mit immer kleineren und wohldefinierten<br />

Abmessungen. Ein Ziel dabei ist zum Beispiel<br />

die Erzeugung von porösem Material<br />

mit periodischer Porenanordung im Submikrometerbereich.<br />

Am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mikrostrukturphysik<br />

in Halle wurde hierzu eine vielseitig<br />

anwendbare Technologie entwickelt, die einem<br />

schon seit 1997 bekannten Strukturierungsverfahren<br />

gänzlich neue Möglichkeiten<br />

eröffnet – in einem Substrat mit<br />

identischen Durchmessern und Abständen<br />

kann nun eine extrem hochgeordnete periodische<br />

Anordnung von Löchern bzw. Poren<br />

erzeugt werden, welche jenseits der mit herkömmlicher<br />

Lithographie erreichbaren Dichte<br />

vorliegen.<br />

Im herkömmlichen Nanoprägeverfahren<br />

wird ein Stempel mit einer Prägestruktur<br />

unmittelbar auf die Oberfläche eines zu bearbeitenden<br />

Substrats, wie Aluminium oder<br />

Silizium, gepresst. Periodisch angeordnete<br />

Erhebungen im Submikrometerbereich erzeugen<br />

dort entsprechende periodische Vertiefungen.<br />

In einem nachfolgenden elektrochemischen<br />

Ätzprozess bilden die Vertiefungen<br />

so genannte Keimstellen für einen Materialabtrag,<br />

der schließlich zum Entstehen<br />

von Löchern bzw. Poren führt. Bisher war<br />

der Porenabstand auf die 1:1 übertragene<br />

Prägestruktur und damit auf den mittels<br />

Lithographie minimal möglichen Abstand<br />

der Erhebungen beschränkt, denn nur an<br />

den eingeprägten Vertiefungen entstanden<br />

die Poren.<br />

Die Hallenser Forscher entdeckten, dass bei<br />

vorgegebenem Prägemuster der mittlere<br />

Porenabstand proportional zur angelegten<br />

Spannung ist und sich die Größe der ausbildenden<br />

Poren nach dem pH-Wert der elektrochemischen<br />

Ätzlösung richtet. Unter<br />

Ausnutzung des Selbstorganisationseffektes<br />

lassen sich somit nicht nur Porenabstände<br />

erzeugen, die kleiner, sondern auch größer<br />

sind als der mittlere Keimabstand, d. h. größer<br />

als der mittlere Abstand der Erhebungen<br />

auf der Stempelfläche. Darüber hinaus<br />

lässt sich durch die Struktur der Stempelfläche<br />

und den Stempeldruck der Querschnitt<br />

der röhrenförmigen Poren beeinflussen:<br />

Wird die Strukturübertragung beispielsweise<br />

durch rechteckige Erhebungen<br />

bei hohem Stempeldruck vorgenommen,<br />

werden oberflächennah rechteckige Porenquerschnitte<br />

erzielt. Hingegen führt ein<br />

geringerer Stempeldruck zu einem kreisförmigen<br />

Querschnitt. Der Porenquerschnitt<br />

am Boden der Poren wird dagegen primär<br />

durch den Stromfluss und die verwendeten<br />

Elektrolyte des Ätzprozesses bestimmt. Bei<br />

48


P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

7µm 1µm<br />

entsprechend gewählten Prozessbedingungen<br />

läßt sich somit eine Vielzahl an Porenstrukturen<br />

für ebenso vielfältige Anwendungen<br />

realisieren.<br />

Durch die gleichmäßige und sehr hohe<br />

Qualität der Porenanordnung sind dielektrische<br />

Materialien wie poröses Silizium und<br />

poröses Aluminium extrem gut für die Anwendung<br />

als optische Bauelemente, so genannte<br />

zweidimensionale (2D) photonische<br />

Kristalle, geeignet. Makroporöses Silizium<br />

besitzt ein Potenzial für infrarote photonische<br />

Kristalle, poröses Aluminium hingegen<br />

ist der favorisierte Kandidat für photonische<br />

Kristalle, die im sichtbaren Spektrum arbeiten.<br />

Denkbar ist auch die Anwendung des<br />

Verfahrens zur Realisierung von dreidimensionalen<br />

(3D) photonischen Kristallen.<br />

Ein gänzlich anderer Ansatz ist die Verwendung<br />

des porösen Substrats (Templatmaterial)<br />

zur Herstellung von Nano- und Mesoröhren,<br />

d. h. von Röhren oder Hohlfasern<br />

mit einem Innendurchmesser im Nano- bis<br />

Mikrometerbereich. Solche Nano- oder<br />

Mesoröhren dienen u. a. der Aufbewahrung<br />

oder dem Transport von Gasen oder Flüssigkeiten<br />

(Brennstoffzellen, Nahfeld-Optik,<br />

Nanoelektronik, kombinatorische Chemie,<br />

Katalyse, Arzneimittelverarbeitung). In gleichmäßiger<br />

Anordnung sind sie geeigent zur<br />

Filtration, Wasserstoffspeicherung oder zur<br />

Gewebeherstellung. Ferner sind Anwendungen<br />

zu Trennzwecken bekannt, z.B. in<br />

der medizinischen Dialyse, der Gas-Separation<br />

oder der Osmose in wässrigen Systemen.<br />

Nanoröhrchen-Arrays aus Polystyrol<br />

in unterschiedlichen Vergrößerungen<br />

49


<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für neuropsychologische Forschung, Leipzig |<br />

Abt. Prof. Dr. Angela Friederici<br />

Hirnaktivierung bei Sprachverarbeitung<br />

Bei der Verarbeitung grammatischer Strukturen während des Sprachverstehens arbeiten Hirnareale im Temporal- und Frontallappen zeitlich<br />

eng zusammen. Die nach Messungen am Magnetenzephalographen (MEG) entstandenen Bilder erlauben einen Einblick in die räumliche<br />

und zeitliche Dynamik des Prozesses: die Aktivierung im linken Temporallappen (118 und 122 ms nach Wortbeginn) erreicht vor der<br />

Aktivierung im linken Frontallappen (126 bis 158 ms) einen signifikanten Wert (rot-gelb markiert).


A US DEN S EKTIONEN<br />

AUS DEN SEKTIONEN<br />

Neue Themen, neue Köpfe<br />

Eine Forschungsorganisation kann ihre Spitzenposition im internationalen Forschungswettbewerb<br />

nur aufrechterhalten, wenn es ihr immer wieder gelingt, Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler zu gewinnen, die besonders innovative thematische und methodische<br />

Ansätze auf ihren jeweiligen Forschungsgebieten entwickeln können. Innerhalb der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> haben die drei Sektionen des Wissenschaftlichen Rates – die Biologisch-Medizinische,<br />

die Chemisch-Physikalisch-Technische und die Geisteswissenschaftliche<br />

Sektion – die Aufgabe, das wissenschaftliche Leitungspersonal im Hinblick auf bereits<br />

erbrachte und zu erwartende wissenschaftliche Leistungen sorgfältig auszuwählen und darüber<br />

hinaus vor allem auch die thematischen, konzeptionellen und strukturellen Aspekte<br />

einer Berufung für die Entwicklung eines Instituts wie auch für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

insgesamt zu prüfen.<br />

Zukunftsthema: Biodiversität<br />

Die Erhaltung der globalen Biodiversität ist eine der großen Zukunftsaufgaben der Menschheit.<br />

Allzu leicht gerät dies unter dem Eindruck tagesaktueller Ereignisse in Vergessenheit<br />

– ein Scheitern in der Biodiversitätsproblematik wäre unumkehrbar<br />

und würde unsere eigene Existenz gefährden.<br />

Obwohl etliche Detailinformationen vorliegen, wird das Phänomen<br />

der Biodiversität, gemessen an seiner Komplexität,<br />

wissenschaftlich bislang nur sehr unzureichend verstanden.<br />

Fortschritte, z. B. in der Bioinformatik, der Genomics und<br />

Robotics, eröffnen derzeit jedoch große Chancen für ein<br />

wesentlich besseres Verständnis.<br />

Aus der Biologisch-<br />

Medizinischen Sektion<br />

In der Biologisch-Medizinischen Sektion ist<br />

im vergangenen Jahr deshalb eine intensive<br />

Diskussion darüber angestoßen worden, wie<br />

diese wissenschaftliche Herausforderung in<br />

einer für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> neuartigen<br />

Forschungsinitiative angenommen<br />

werden könnte. Im Vordergrund der politischen<br />

und öffentlichen Diskussion steht vor<br />

allem die Furcht, biologische Vielfalt könnte<br />

durch menschliche Handlungen erheblich<br />

reduziert, und dadurch inhärente Werte biologischer<br />

Organismen (Nahrung, Rohstoffe<br />

und Pharmazeutika) unwiderruflich vernichtet<br />

werden. Zum jetzigen Zeitpunkt existiert<br />

allerdings noch nicht einmal eine weithin<br />

anerkannte Definition für „Biodiversität“:<br />

Offensichtlich handelt es sich um<br />

einen quantitativen Begriff, da man sinnvoll<br />

von mehr oder weniger Biodiversität sprechen<br />

kann. Dennoch gibt es derzeit keine<br />

Möglichkeit, Biodiversität genau zu messen.<br />

Fest steht: Biodiversität ist mehr als nur Artenvielfalt.<br />

Sowohl oberhalb als auch unterhalb<br />

des Artniveaus (z. B. innerhalb von<br />

Populationen bzw. auf der Ebene höherer<br />

Taxa) gibt es Biodiversität. Außerdem existiert<br />

Diversität auch auf vollkommen anderen<br />

biologischen Organisationsebenen, wie<br />

51


J AHRESBERICHT 2002<br />

© Pascal Haffter, MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

Unterschiedlich gemusterte Schwanzflossen<br />

bei verschiedenen Individuen<br />

des Zebrafisches<br />

genetische Diversität, Vielfalt der Ökosysteme<br />

etc. Abschätzungen über die Zahl der<br />

Arten und/oder Populationen, die gegenwärtig<br />

unseren Planeten bevölkern, bewegen<br />

sich zwischen 14 und 6600 Millionen; die<br />

jährliche Verlustrate wird auf 27 000 Spezies<br />

geschätzt, von denen die Mehrzahl noch<br />

nicht einmal wissenschaftlich beschrieben<br />

wurde. Diese Abschätzungen sind allerdings<br />

extrem umstritten.<br />

Die sich heute ergebenden experimentellen<br />

Möglichkeiten sollten nach Ansicht verschiedener<br />

Sektionsmitglieder dringend aufgegriffen<br />

werden, um die Lebensvielfalt auf<br />

allen taxonomischen und organisatorischen<br />

Stufen quantitativ zu erfassen und wissenschaftlich<br />

fundierte Grundlagen für Erhaltungskonzepte<br />

zu liefern. Um die Entstehung,<br />

räumliche Verteilung und den Niedergang<br />

von Biodiversität präzise beschreiben und<br />

ihre Ursachen verstehen zu können, muss<br />

man idealerweise Biodiversität auf allen<br />

Ebenen biologischer Organisation, auf allen<br />

taxonomischen Niveaus und unter Einbeziehung<br />

jedes Individuums quantitativ erfassen.<br />

Der Übergang zu einer quantitativen<br />

Beschreibung bedeutet in der Grundlagenforschung<br />

stets einen Quantensprung in der<br />

Erkenntnis – und nichts anderes ist für das<br />

Phänomen der Biodiversität zu erwarten.<br />

Daraus werden sich auch wichtige Grundlagen<br />

für den Erhalt von Biodiversität ergeben,<br />

die durch gezielte Detailstudien vertieft werden<br />

könnten.<br />

Diskutiert wird der Zusammenschluss mehrerer<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute, die in ihrer Arbeit<br />

mittelfristig durch ein „Interdisziplinäres<br />

Zentrum für Biodiversitätsforschung“<br />

(IZB) unterstützt werden sollten, welches zusätzliche<br />

Forschungs- und Servicearbeiten<br />

bei der Datenerhebung und Datenverarbeitung<br />

leistet. In die Ausgestaltung dieses<br />

Zentrums sollten alle <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

eingebunden werden, die sich im weiteren<br />

Sinn mit Fragen der Biodiversität beschäftigen.<br />

Darüber hinaus werden viele der zu bearbeitenden<br />

Themenfelder eine internationale<br />

Zusammenarbeit erfordern. Insbesondere<br />

mit Wissenschaftlern aus Polen und China,<br />

deren Länder über wertvolle natürliche und<br />

naturnahe Biotope verfügen und die ähnliche<br />

Forschungsziele verfolgen, sind daher in<br />

der letzten Zeit seitens der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> Kooperationsbeziehungen auf<br />

diesem Gebiet geknüpft worden, die komplementär<br />

zu den eigenen Forschungsaktivitäten<br />

sind.<br />

52


A US DEN S EKTIONEN<br />

AUS DER BIOLOGISCH-MEDIZINISCHEN SEKTION<br />

Ausgezeichnete Köpfe<br />

Faszination Vogelzug<br />

Der Film „Nomaden der Lüfte“ lockte im vergangenen Jahr ein großes Publikum in die bundesdeutschen<br />

Kinos und sowohl im Internet als auch im Fernsehen verfolgten die Zuschauer<br />

im Frühjahr 2002 die via Satellit registrierte Flugroute dreier aus Afrika zurückkehrender<br />

Weißstörche. Im Mittelpunkt des Medieninteresses stand dabei auch der Leiter der Vogelwarte<br />

in Radolfzell und Direktor an der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsstelle für Ornithologie –<br />

Prof. Dr. Peter Berthold.<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten widmet Peter<br />

Berthold seine wissenschaftliche Arbeit<br />

dem Vogelzug. Eine seiner bahnbrechendsten<br />

Erkenntnisse war, dass es tatsächlich<br />

eine genetische Basis für das Zugverhalten<br />

gibt und dass dieses Verhalten als Anpassungsreaktion<br />

an spezifische Umweltveränderungen<br />

innerhalb kürzester Zeit auch<br />

umprogrammiert werden kann. Seit Jahren<br />

verfolgt der Biologe durch Satelliten-Telemetrie<br />

die Herbst- und Frühjahrswanderung<br />

von Störchen und Grasmücken. Begleitet<br />

von gezielten Züchtungsversuchen<br />

konnte Berthold zeigen, dass beispielsweise<br />

im Zuge des Klimawandels aus Zugvögeln<br />

auch Standvögel werden können, die ihre<br />

sommerlichen Brutgebiete nicht mehr verlassen.<br />

Damit hat er die herkömmliche Vorstellung<br />

der Wissenschaftler, dass Evolution<br />

nur in sehr großen Zeitabschnitten erfolgt,<br />

widerlegt. Tatsächlich können sich Erbanlagen<br />

auch innerhalb weniger Jahre verändern:<br />

das Tempo dieser Mikroevolution<br />

übertrifft alles, was Forscher bei Wirbeltieren<br />

bisher für möglich gehalten haben. Der<br />

Vogelzug ist so zum Modell der Evolutionsforschung<br />

geworden. Für diese wegweisenden<br />

Arbeiten wurde der Ornithologe im<br />

Jahr 2002 mit dem Philipp-Morris-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

Preisträger Prof. Dr. Peter Berthold,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsstelle für<br />

Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell,<br />

Radolfzell/Möggingen<br />

53


J AHRESBERICHT 2002<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. David G. Heckel (Jg.<br />

1953), Melbourne University,<br />

Australien, an das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für chemische<br />

Ökologie in Jena; Arbeitsgebiet:<br />

Populationsökologie und<br />

Genetik<br />

Proteine in Form gebracht<br />

Chaperone, so heißen die „Anstandsdamen“ in der Zelle, die Proteinen quasi „Form beibringen“.<br />

Denn die erfolgreiche Faltung von Proteinen erfolgt nicht, wie die Wissenschaftler<br />

lange Zeit angenommen haben, spontan, sondern vielmehr unter Beteiligung so genannter<br />

Faltungshelfer, molekularer Chaperone. Dies konnten Prof. Dr. Ulrich Hartl und seine<br />

Mitarbeiter – seinerzeit noch in den USA – 1989 erstmals demonstrieren.<br />

PD Dr. Stefan Hell (Jg. 1962)<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für biophysikalische Chemie<br />

in Göttingen; Arbeitsgebiet:<br />

Optische Verfahren<br />

Prof. Dr. Ilme Schlichting (Jg.<br />

1960), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für molekulare Physiologie;<br />

Arbeitsgebiet: kinetische<br />

Kristallographie<br />

Prof. Dr. Ulrich Hartl, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Biochemie, Martinsried<br />

Höhere Zellen synthetisieren ständig einige<br />

tausend verschiedene Proteine als Ketten<br />

von bis zu mehreren hundert Aminosäuren.<br />

Um ihre biologische Funktion ausüben zu<br />

können, müssen sich die Proteinketten<br />

nach ihrer Synthese jedoch zunächst in<br />

eine definierte, dreidimensionale Struktur<br />

falten. Der Faltungsprozess, der im Reagenzglas<br />

spontan abläuft, muss in der Zelle<br />

in vielen Fällen von einer Proteinmaschinerie,<br />

den „molekularen Chaperonen“ vermittelt<br />

werden. Sie haben die Aufgabe, die<br />

Fehlfaltung und irreversible Verklumpung<br />

(Aggregation) ungefalteter Proteinketten zu<br />

verhindern und ihre korrekte und effiziente<br />

Faltung zu fördern. Die Funktionsweise<br />

dieser und anderer Chaperonsysteme ist<br />

neben ihrer grundlegenden zellbiologischen<br />

Bedeutung auch von Interesse in der Biotechnologie<br />

und Medizin: So sind beispielsweise<br />

neurodegenerative Erkrankungen<br />

durch die Fehlfaltung und Verklumpung<br />

spezifischer Proteine gekennzeichnet. Die<br />

jüngsten Untersuchungen Hartls, der Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie<br />

in Martinsried ist, konzentrieren sich<br />

deshalb auch auf die Analyse solcher<br />

Erkrankungen. Um die Arbeiten auf diesem<br />

Forschungsgebiet zu befördern und in<br />

Anerkennung seiner bisher erbrachten Leistungen<br />

ist Ulrich Hartl im Jahr 2002 mit<br />

dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) ausgezeichnet<br />

worden.<br />

54


A US DEN S EKTIONEN<br />

Das Problem der Selbsterkennung<br />

Mit seinen Forschungsergebnissen hat Prof. Dr. Hartmut Wekerle, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Neurobiologie in Martinsried, noch während seiner Doktorandenzeit ein Dogma<br />

der Biologie zu Fall gebracht, wonach das Immunsystem „blind“ für körpereigene Strukturen<br />

sein sollte – und eine ganz neue Forschungsrichtung, die Neuroimmunologie, begründet.<br />

Auf diesem Gebiet arbeiten heute Grundlagenforscher gemeinsam mit Medizinern daran,<br />

gezielt in die „selbst“-zerstörerischen Attacken des Immunsystems eingreifen zu können.<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Klaus Hahlbrock,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Züchtungsforschung,<br />

Köln<br />

Prof. Dr. Kenneth Holmes,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fü medizinische<br />

Forschung, Heidelberg<br />

Multiple Sklerose beispielsweise ist eine<br />

Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems:<br />

Rund 120.000 Patienten leiden<br />

in Deutschland an dieser Krankheit; nahezu<br />

die Hälfte aller Betroffenen erkrankt vor<br />

dem 30. Lebensjahr, und dabei sind Frauen<br />

zweimal häufiger betroffen als Männer. Obwohl<br />

man die anatomischen Veränderungen<br />

recht genau beschreiben kann, sind die<br />

Ursachen für Multiple Sklerose nach wie vor<br />

nicht eindeutig geklärt. Beteiligt sind unter<br />

anderem autoaggressive Reaktionen gegen<br />

einen Bestandteil des Myelins, die Isolierschicht<br />

der Nervenfasern im Gehirn. Hinter<br />

der mangelnden Fähigkeit des Immunsystems,<br />

zwischen „selbst“ oder „nicht-selbst“<br />

zu unterscheiden, steckt entweder eine<br />

Fehlsteuerung oder aber das Versagen von<br />

Kontrollen, die Immunreaktionen gegen körpereigene<br />

Strukturen unterbinden. Wekerle’s<br />

Forschungen haben gezeigt, dass auch<br />

in gesunden Organismen zahlreiche autoaggressive<br />

T-Lymphozyten (spezifische Abwehrzellen)<br />

gewissermaßen „im Ruhezustand“<br />

vorhanden sind. Diese Zellen sitzen<br />

im Lymphgewebe und können sich in der<br />

Blutbahn bewegen, ohne Schaden anzurichten.<br />

Werden sie aktiviert, etwa bei Entzündungen<br />

oder Virusinfektionen, können sie<br />

Autoimmunreaktionen auslösen. Wekerle<br />

und seine Mitarbeiter waren die ersten, die<br />

die verschiedenen Wege von T-Lymphozyten<br />

im Organismus mit Hilfe eines fluoreszierenden<br />

Markers verfolgen und somit<br />

die Wechselwirkungen zwischen Immunund<br />

Nervensystem untersuchen konnten.<br />

Dabei gelang ihnen der Nachweis, dass eine<br />

kleine Anzahl frisch aktivierter T-Lymphozyten<br />

sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden<br />

kann. Für seine immer auch klinisch<br />

orientierten Forschungsarbeiten wurde der<br />

Wissenschaftler im vergangenen Jahr mit<br />

dem hoch dotierten Louis D.-Preis 2002 des<br />

Institut de France ausgezeichnet.<br />

Prof. Dr. Kuno Kirschfeld,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />

Kybernetik, Tübingen<br />

Prof. Dr. Uli Schwarz, <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

Prof. Dr. Hartmut Wekerle, <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,<br />

Martinsried<br />

55


J AHRESBERICHT 2002<br />

Zukunftsthema: Atmosphärenforschung<br />

Bislang wurde die Atmosphärenforschung<br />

getrennt betrachtet von der Erforschung<br />

der Ozeane und Kontinente. Nach heutigem<br />

Stand der Wissenschaft muss eine<br />

solche Aufteilung als überholt angesehen<br />

werden. Die Atmosphäre ist integraler<br />

Bestandteil des Erdsystems, das aus<br />

Kontinenten, Ozeanen und der Atmosphäre besteht. Die Untersuchung des Erdsystems entwickelt<br />

sich daher zu einer eigenen Wissenschaft, im Rahmen derer die Vorräte und Umsetzungen<br />

von Energie und Stoffen innerhalb sowie zwischen den großen Teilsystemen Atmosphäre,<br />

Ozeanen und Kontinenten untersucht werden. Im Blickpunkt stehen vor allem die<br />

Kreisläufe des Wassers, des Kohlenstoffs und der kurzlebigen Spurengase. Diese Kreisläufe<br />

werden sowohl durch chemisch-physikalische Prozesse als auch durch Organismen gesteuert.<br />

Darüber hinaus ist aber auch der Einfluss des Menschen auf diese Umsetzungen maßgeblich<br />

geworden.<br />

Aus der Chemisch-Physikalisch-<br />

Technischen Sektion<br />

sind diese so empfindlich – und Ist das<br />

Erdsystem und damit das Klima durch den<br />

Menschen langfristig steuerbar<br />

Modellartige Darstellung der von Temperatur<br />

und Salzgehalt des Wassers<br />

bestimmten Meeresströmungen<br />

Nach Einschätzung der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion muss dieses<br />

Thema im Rahmen einer innovativen Entwicklungsplanung<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

in Betracht gezogen werden. Die Schlüsselfragen,<br />

die es zu verstehen gilt, lauten<br />

dabei: Welche Mechanismen bewirken die<br />

Variabilität des Klimas, und gibt es kritische<br />

Schwellen, die einen abrupten Klimawandel<br />

nach sich ziehen – Welches sind<br />

die empfindlichsten Regionen und Sektoren<br />

bei einem Klimawandel, und weshalb<br />

Um diese Fragen zu beantworten, benötigen<br />

die Forscher unmittelbar Informationen<br />

darüber, welche Prozesse die Variabilität<br />

der CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre<br />

steuern, was die atmosphärische Ozon-Konzentration<br />

und die Oxidationsprozesse<br />

bestimmt, welche Prozesse die atmosphärische<br />

Aerosol-Konzentration bestimmen und<br />

welche Wechselwirkungen es zwischen den<br />

Aerosolen, der Wolkenbildung und dem<br />

Klima gibt. Die Bedeutung solcher Untersuchungen<br />

wird ersichtlich, wenn man sich<br />

vor Augen führt, dass die CO 2 -Konzentration<br />

der Atmosphäre in den letzten 1000 Jahren<br />

fast konstant war, in den nächsten Jahrzehnten<br />

jedoch ein deutlicher Anstieg zu<br />

erwarten ist. Gleichzeitig steigen andere<br />

klimawirksame Spurengase auf immer neue<br />

Höchstwerte, beispielsweise Methan und<br />

Lachgas. Klimamodelle sagen voraus, dass<br />

die Menschheit global mit einem Tempera-<br />

56


A US DEN S EKTIONEN<br />

turanstieg von ca. 3 K zu rechnen hat. Eine<br />

solche Vorhersage ist aber nach wie vor mit<br />

Unsicherheit behaftet, da eine umfassende<br />

Erdsystem-Analyse bislang nicht vorliegt<br />

und die Prozesse, die diesen Ablauf sowohl<br />

dämpfen, als auch verstärken können, bislang<br />

ebenfalls nicht ausreichend untersucht<br />

werden.<br />

Eine Reihe von Instituten und Abteilungen<br />

in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> arbeiten bereits<br />

im Bereich der Atmosphärenforschung,<br />

insbesondere die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für<br />

Biogeochemie (Jena), für Chemie (Mainz),<br />

für Kernphysik (Heidelberg) sowie für Meteorologie<br />

(Hamburg). Vor dem Hintergrund<br />

ihrer Diskussionen hat die Sektion zwei spezifische<br />

Themen identifiziert, die aufgrund<br />

ihres Entwicklungspotenzials in der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zukünftig vertreten sein<br />

sollten: den Bereich Wasserkreislauf (u.a.<br />

Wolkenbildung, Wasserumsetzung in der<br />

Atmosphäre) und Hydro-Biogeochemie. Darüber<br />

hinaus wird eine Verstärkung der<br />

Erdbeobachtung mit Satelliten als wichtig<br />

und wünschenswert erachtet.<br />

Zukunftsthema: Materialforschung<br />

Moderne Materialien und Materialkomponenten spielen in den heutigen Industriestaaten<br />

eine außergewöhnlich wichtige Rolle, die in ihrer Bedeutung von der Öffentlichkeit oft nicht<br />

wahrgenommen wird, und das, obwohl maßgeschneiderte Werkstoffe und Materialsysteme als<br />

Grundbausteine für alle modernen Technologien in unserem täglichen Leben nahezu allgegenwärtig<br />

sind. In den letzten Jahren ist die Entwicklung neuer Materialien in einem atemberaubenden<br />

Tempo vorangeschritten. Es zeichnet sich allerdings immer mehr ab, dass dieser<br />

Prozess in absehbarer Zeit an seine Grenzen stößt.<br />

So werden Funktionsmaterialien die erwarteten<br />

Aufgaben bei immer kleiner werdenden<br />

Dimensionen nicht mehr erfüllen können.<br />

Angesichts dieser Limitierung ist es<br />

von größter Wichtigkeit, Grundlagenforschung<br />

auf dem Gebiet der Materialwissenschaft<br />

zu betreiben. Die Entwicklung neuer<br />

Materialien mit definierten Eigenschaftsprofilen<br />

– wie beispielsweise Hochtemperatursupraleiter,<br />

schadenstolerante Keramiken,<br />

intermetallische Hochtemperaturwerkstoffe,<br />

Diamantschichten, Halbleiterelemente<br />

u.a. – ist in zunehmenden Umfang<br />

zu einem wesentlichen Forschungsziel<br />

geworden. Das unter Federführung des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Metallforschung,<br />

Stuttgart, entstandene Kompendium European<br />

White Book on Fundamental Research<br />

in Materials Science fasst den Stand der<br />

Materialwissenschaften in Europa zusammen<br />

und stellt einen Eckpfeiler bei den Bemühungen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

um eine stärkere Verankerung der Grundlagenforschung<br />

in der europäischen Forschungsförderung<br />

dar. Es trägt Informationen<br />

aus allen Bereichen der Materialwissenschaft<br />

zusammen, zeigt mögliche Weiterentwicklungen<br />

und die durch neue Entdeckungen<br />

möglichen revolutionären Entwicklungen<br />

auf, und es benennt künftige<br />

Schlüsselbereiche, wie die Erforschung der<br />

Materialsynthese sowie die Analyse und<br />

Charakterisierung von Materialien, intelligente<br />

Materialien und Bio- und Nano-<br />

Technologien.<br />

57


J AHRESBERICHT 2002<br />

AUS DER CHEMISCH-PHYSIKALISCH-TECHNISCHEN SEKTION<br />

Ausgezeichnete Köpfe<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Ralf Bender (Jg.<br />

1958), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für extraterrestrische<br />

Physik in Garching sowie<br />

weiterhin an der Universität<br />

München; Arbeitsgebiet: Entstehung<br />

von Galaxien<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Butt<br />

(Jg. 1961), Universität Siegen,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Polymerforschung in<br />

Mainz; Arbeitsgebiet: Rasterkraftmikroskopie<br />

Prof. Dr. Allen Caldwell (Jg.<br />

1959), Columbia University<br />

New York, an das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Physik; Arbeitsgebiet:<br />

experimentelle<br />

Teilchenphysik<br />

Prof. Dr. Ulrich Christensen<br />

(Jg. 1954), Universität Göttingen,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau;<br />

Arbeitsgebiet:<br />

Planetenphysik<br />

Prof. Dr. Karsten Danzmann<br />

(Jg. 1955), an das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik<br />

in Golm sowie<br />

weiterhin an der Universität<br />

Hannover; Arbeitsgebiet: experimentelle<br />

Erforschung von<br />

Gravitationswellen<br />

Mathematik für den Urknall<br />

Die Geschichte der Mathematik hat<br />

gezeigt, dass sich besonders tiefliegende<br />

Anwendungen der Mathematik aus langfristigen<br />

Entwicklungen ergeben. Mathematik<br />

ist heute beides, eine Herausforderung des<br />

menschlichen Geistes und zugleich Schlüsseltechnologie.<br />

Zwischen Mathematik und<br />

Physik ist der Ideenfluss traditionsgemäß<br />

seit langer Zeit in beiden Richtungen sehr<br />

befruchtend.<br />

Auch die Arbeiten von Prof. Dr. Yuri Manin,<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik<br />

in Bonn, reichen deshalb von<br />

dem mehr abstrakten Forschungsfeld der<br />

Zahlentheorie bis hin zu dem sehr praktischen<br />

Problem einer sicheren mathematischen<br />

Fundierung für neue physikalische<br />

Theorien über die Struktur der Materie und<br />

des Universums. Seine Beiträge zur diophantischen<br />

Analyse, zu Codierungstheorien,<br />

Differentialgleichungen, Eichtheorien<br />

und der Supersymmetrie sind von grundlegender<br />

Bedeutung. Manin gilt daher als<br />

einer der herausragendsten Mathematiker<br />

und auf seinem Forschungsgebiet als eine<br />

der Leitfiguren in den letzten vier Jahrzehnten.<br />

Zusammen mit dem US-Amerikaner<br />

Peter Williston Shor hat er im vergangenen<br />

Jahr den King Faisal International<br />

Prize 2002 erhalten. Der Preis ist einer der<br />

am höchsten dotierten und bekanntesten<br />

internationalen Forscherpreise. Er wird jedes<br />

Jahr in Riad vom König von Saudi-Arabien<br />

im Rahmen einer Festveranstaltung<br />

überreicht.<br />

Bauteile für die Nanowelt<br />

Eine Schlüsseltechnik für die kommenden<br />

Jahrzehnte hat Oliver Schmidt zusammen<br />

mit seinem Team am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Festkörperforschung entwickelt. Die<br />

Physiker nutzen die Eigenschaften vieler<br />

Moleküle, ihre Form ganz allein zu finden,<br />

und kombinieren sie mit Techniken wie<br />

Rollen und Falten, die auch in für den normalen<br />

Betrachter greifbaren Dimensionen<br />

bekannt sind.<br />

In der Welt der Wissenschaft steht die Vorsilbe<br />

Nano für den milliardstel Teil einer<br />

Maßeinheit. Ein Nanometer ist also ein<br />

milliardstel Meter bzw. ein millionstel Millimeter<br />

– in diesem Bereich bewegen sich<br />

die Abmessungen der Objekte mit denen<br />

sich Dr. Oliver Schmidt beschäftigt. Die von<br />

dem Stuttgarter Wissenschaftler entwickelte<br />

Technik ermöglicht die Herstellung<br />

von winzigen Röhrchen, Pinzetten,<br />

Membranen, Spulen, Kondensatoren oder<br />

auch Nanoinseln auf einer Chipoberfläche.<br />

Mit Hilfe solcher geordneten Inseln, die<br />

aufgrund ihrer Größe wie punktförmige<br />

Quantensysteme wirken, könnten die in der<br />

heutigen Elektronik vorwiegend zum Einsatz<br />

kommenden Feldeffekt-Transistoren<br />

(FET) aus Silizium künftig rund doppelt so<br />

schnell arbeiten wie heute. Kein Wunder<br />

also, dass der US-Elektronikkonzern Motorola<br />

bereits mit der Technologie aus Stuttgart<br />

experimentiert. Mit der Verleihung des<br />

Philipp-Morris-Preis im Jahr 2002 an Oliver<br />

Schmidt wurde u.a. diese Idee eines<br />

neuen Transistors gewürdigt.<br />

58


A US DEN S EKTIONEN<br />

Neue Farben im Spiel<br />

Farbstoffe erscheinen farbig, weil sie Licht bestimmter Wellenlängen absorbieren, quasi „verschlucken“.<br />

„Quaterrylendiimid“ heißt einer der neuen, am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung<br />

in Mainz entwickelten Farbstoffe. Er absorbiert infrarotes Licht, also die für das<br />

Auge unsichtbare Wärmestrahlung. Beschichtet man Glas mit „Quaterrylendiimid“, nimmt es<br />

wie ein Kollektor Sonnenwärme auf und lässt sich beispielsweise zum Wärme-Management<br />

in Häusern nutzen.<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Peter Fratzl (Jg.<br />

1958), Universität Leoben, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />

in Golm; Arbeitsgebiet:<br />

strukturelle Kolloidanalytik<br />

Prof. Dr. Klaus Müllen, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Polymerforschung, Mainz<br />

Doch das ist nur eine der Innovationen aus<br />

Mainz – einen weiteren in der Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Dr. Klaus Müllen entwickelten<br />

Farbstoff mit dem Namen „Cyanoperylenmonoimid“,<br />

der strahlend gelb leuchtet, will<br />

die BASF in diesem Jahr als neue Signalfarbe,<br />

zum Beispiel für Warntafeln oder elektronische<br />

Displays, auf den Markt bringen.<br />

Allen diesen Substanzen gemein ist der chemische<br />

Grundbaustein Naphthalin. So besteht<br />

Perylen beispielsweise aus zwei Naphthalin-Einheiten.<br />

Auf Basis von Perylenpolymeren<br />

lassen sich Fluoreszenzfarben in<br />

Blau, Grün und Rot herstellen – den Grundfarben<br />

der additiven Farbmischung. Sie können<br />

zukünftigen Displays und Flachbildschirmen<br />

aus Kunststoff zu einer bisher<br />

unerreichten Brillanz verhelfen. Eine andere,<br />

wichtige Anwendung sind so genannte<br />

Bioassays, hoch empfindliche Nachweisverfahren<br />

für die biochemische Analytik und<br />

die medizinische Diagnostik. Darüber hinaus<br />

gelang es den Mainzer Forschern, die<br />

physikalischen Eigenschaften ihrer Farbstoffe<br />

so zu verändern, dass sie Licht in elektrischen<br />

Strom umwandeln. Damit lassen<br />

sich jetzt neue, hoch effiziente und zugleich<br />

kostengünstige Solarzellen fertigen. Für die<br />

erfolgreiche Verbindung von Grundlagenforschung<br />

und industrieller Anwendung ist<br />

Klaus Müllen mit dem Wissenschaftspreis<br />

des Stifterverbandes ausgezeichnet worden.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Hollik (Jg.<br />

1951), Universität Karlsruhe,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Physik in München; Arbeitsgebiet:<br />

Phänomenologie<br />

Prof. Dr. Gerard Meijer (Jg.<br />

1962), FOM-Institute for Plasmaphysics,<br />

Rijnhuizen, an<br />

das Fritz-Haber-Institut in Berlin;<br />

Arbeitsgebiet: Molekül-<br />

Spektroskopie<br />

Prof. Dr. Andreas Seidel-Morgenstern<br />

(Jg. 1956), an das<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Dynamik<br />

komplexer technischer<br />

Systeme in Magdeburg sowie<br />

weiterhin an der Universität<br />

Magdeburg; Arbeitsgebiet:<br />

Prozessauslegung<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Gerd Buschhorn,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Physik,<br />

München<br />

Prof. Dr. Julius Wess, <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Physik,<br />

München<br />

59


J AHRESBERICHT 2002<br />

PISA und die Folgen<br />

Aus der Geisteswissenschaftlichen<br />

Sektion<br />

Das Tempo, mit dem die PISA-Studie publik wurde, versetzte selbst die Wissenschaftler in<br />

Erstaunen – kaum eine Bildungsstudie hat in den letzten Jahren für soviel Aufsehen gesorgt.<br />

Die ernüchternde Botschaft für das deutsche Bildungssystem lautete: Die Leistungsunterschiede<br />

zwischen den Schülern sind<br />

in Deutschland größer als in den anderen<br />

Ländern, die Förderung der schwächsten<br />

Schüler gelingt hier nur sehr unbefriedigend,<br />

und die soziale Herkunft spielt eine<br />

maßgebliche Rolle für den Schulerfolg.<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Ulrich Becker (Jg.<br />

1960) Universität Zürich, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

ausländisches und internationales<br />

Sozialrecht in München;<br />

Arbeitsgebiet: Sozialrechtsvergleichung<br />

Prof. Dr. Armin von Bogdandy<br />

(Jg. 1960), Universität Frankfurt<br />

a.M., an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Völkerrecht in<br />

Heidelberg; Arbeitsgebiet:<br />

internationales Wirtschaftsrecht<br />

Prof. Dr. Josef Drexl (Jg.<br />

1962), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Geistiges Eigentum,<br />

Wettbewerbs- u. Steuerrecht<br />

in München und weiterhin an<br />

der Universität München;<br />

Arbeitsgebiet: Wettbewerbsund<br />

Handelsrecht<br />

Prof. Dr. Jürgen Baumert,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, Berlin<br />

Keine Frage, in diesen Ergebnissen liegt politischer<br />

Sprengstoff. Über Wochen dominierte<br />

PISA daher die Berichterstattung in<br />

den deutschen Medien. Bildungspolitiker<br />

aller Parteien stritten um die vermeintlich<br />

„richtige“ Schulform, Leistungsstandards<br />

und zentrale Prüfungen. Prof. Dr. Jürgen<br />

Baumert, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für Bildungsforschung in Berlin, war federführend<br />

bei dieser Studie. Er lehnt eine Debatte<br />

über Strukturen ab und plädiert für<br />

einen Unterricht, in dem es gelingt, Schüler<br />

mit unterschiedlichen Voraussetzungen individuell<br />

zu fördern. „Die Grundvorstellung<br />

von einem gelungenen Unterricht muss<br />

sich in Deutschland verändern“, so Baumert,<br />

der in 2002 auch der erste Preisträger<br />

des neu ausgeschriebenen Franz-Emanuel-<br />

Weinert-Preises der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Psychologie (DGPs) war. Mit diesem<br />

Preis werden Forscherinnen und<br />

Forscher ausgezeichnet, die mit ihrer psychologischen<br />

Arbeit dem öffentlichen Interesse<br />

durch fundierte Behandlung gesamtgesellschaftlicher<br />

Probleme in besonderer<br />

Weise gedient haben.<br />

60


A US DEN S EKTIONEN<br />

Quo vadis Europa<br />

Die Nationalstaaten allein sind weniger als früher in der Lage, das kollektive Schicksal ihrer<br />

Bürger zu gestalten, und die Europäische Union verfügt noch nicht über Institutionen, die<br />

in der Lage wären, die Folgeprobleme der wirtschaftlichen Integration zu bewältigen, so das<br />

Resümee eines der angesehensten Sozial- und Politikwissenschaftler, Prof. Dr. Fritz<br />

W. Scharpf. Mit seinem jüngsten Buch „Regieren in Europa: effektiv und demokratisch“<br />

strebt der Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung in Köln u.a. auch<br />

eine Fehleranalyse der europäischen Politik an.<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Reto M. Hilty (Jg.<br />

1958), Universität Zürich, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />

und Steuerrecht in<br />

München; Arbeitsgebiet: Reform<br />

der europäischen Gerichtsbarkeit/Auswirkungen<br />

des Internet auf das Urheberrecht<br />

Seine Kernthese: Europa ist noch weit entfernt<br />

von einer politisch belastbaren kollektiven<br />

Identität. Bevor Brüssel die nationalen<br />

Regierungen wirksam entlasten kann, muss<br />

Europa erst enger Zusammenwachsen. Solange<br />

eine starke kollektive Identität fehlt,<br />

können unpopuläre Entscheidungen auch<br />

nicht durch Mehrheitsvoten des Europäischen<br />

Parlaments legitimiert werden. Nach<br />

Ansicht des Wissenschaftlers könnte gerade<br />

die vergleichende Politikforschung zeigen,<br />

welche institutionellen Bedingungen in<br />

welchen Ländern die Durchsetzung effektiver<br />

Lösungen erschweren oder erleichtern.<br />

Daher sollten die Forscher ihre Ergebnisse<br />

auch so darstellen, dass sie von der Öffentlichkeit<br />

verstanden und von den politisch<br />

Handelnden und ihren Beratern aufgenommen<br />

werden können – Scharpfs Analysen<br />

finden weithin Beachtung. Wohl auch ein<br />

Grund dafür, dass er im vergangenen Jahr<br />

den von der gleichnamigen Stiftung verliehenen<br />

Schader-Preis erhalten hat: Die Auszeichnung<br />

geht an Sozialwissenschaftler,<br />

die aufgrund ihrer wegweisenden wissenschaftlichen<br />

Arbeit und durch ihren Dialog<br />

mit der Praxis einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme geleistet haben.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schön (Jg.<br />

1961) Universität Bonn, an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />

und Steuerrecht in<br />

München; Arbeitsgebiet: Entwicklung<br />

eines Rechts der Offenlegung<br />

von Informationen<br />

Prof. Dr. <strong>Max</strong> Seidel (Jg.<br />

1940), Kunsthistorisches Institut<br />

Florenz – <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut; Arbeitsgebiet: toskanische<br />

Kunst des 13./14. und<br />

15. Jh.’s<br />

Prof. Dr. Reinhard Zimmermann<br />

(Jg. 1952), Universität<br />

Regensburg, an das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht<br />

in Hamburg; Arbeitsgebiet:<br />

Rechtsvergleichung<br />

als Disziplin und Methode<br />

Prof. Dr. Fritz W. Scharpf,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung, Köln<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2002<br />

Prof. Dr. Jochen A. Frowein,<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Prof. Dr. Bernd Baron von<br />

Maydell, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für ausländisches und<br />

internationales Sozialrecht,<br />

München<br />

61


Numerische Simulation: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik, Golm<br />

Visualisierung: W. Benger, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik,<br />

Berlin (ZIB) und <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik, Golm<br />

Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher<br />

Gezeigt ist die numerische Simulation zweier sich umkreisender Schwarzer Löcher und der dabei entstehenden Gravitationswellen. Mit<br />

dieser Simulation gelang es erstmals, 3/4 der letzten Umkreisung vor der Kollision zu berechnen. Dargestellt sind die letzten zwei Millisekunden<br />

vor der Verschmelzung. Die schwarzen Flächen stellen die Horizonte der Schwarzen Löcher dar.


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Finanzen<br />

Die Zuschüsse zum Haushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> werden von Bund und Ländern<br />

gemeinsam je zur Hälfte getragen (Haushalt A). Die Berechnung der Länderfinanzierungsbeiträge<br />

beruht auf einem jährlich neu berechneten Schlüssel und der „Sitzlandquote“, die<br />

seit 2000 jeweils 50 v.H. beträgt. Außerdem können von den Beteiligten mit Zustimmung<br />

aller Vertragspartner über den jeweiligen Finanzierungsanteil hinausgehende Leistungen<br />

erbracht werden. Hiervon abweichend wird das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik vom<br />

Bund und den Sitzländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern nach den Regelungen für<br />

Großforschungseinrichtungen im Verhältnis 90:10 finanziert (Haushalt B). Darüber hinaus<br />

erhält dieses Institut Zuschüsse von EURATOM für ein gemeinsames Forschungsprogramm<br />

im Rahmen von Assoziationsverträgen.<br />

Neben den Zuschüssen von Bund und Ländern zur institutionellen Förderung erhalten die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihre Institute Projektförderungsmittel von Bundes- und Länderministerien<br />

und von der Europäischen Union, Zuwendungen von privater Seite sowie Mitgliedsbeiträge,<br />

Spenden und Entgelte für eigene Leistungen.<br />

Struktur des Gesamthaushalts<br />

Teilhaushalte<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

Haushalt A<br />

(Haushalte der Institute einschließlich<br />

der rechtl. selbständigen <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />

und für Kohlenforschung – mit Ausnahme<br />

des Haushalts des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik)<br />

eigene Einnahmen<br />

Anteilsfinanzierung<br />

durch Bund und<br />

Länder<br />

Personalausgaben<br />

Betriebsausgaben<br />

Sonderfinanzierung<br />

durch Bund, Länder<br />

Sächliche<br />

Ausgaben<br />

Projektförderung<br />

durch Bund, Länder,<br />

sonstige öffentliche<br />

Zuschüsse, nichtöffentliche<br />

Zuschüsse<br />

und Zuschüsse aus<br />

dem Privaten<br />

Vermögen<br />

Zuschüsse<br />

Haushalt B<br />

(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Plasmaphysik)<br />

Finanzierung<br />

durch Bund, Sitzländer,<br />

Zuschüsse von<br />

EURATOM, Projektförderung,<br />

eigene<br />

Einnahmen<br />

Bauinvestitionen<br />

sonstige<br />

Investitionen<br />

Investitionen<br />

63


J AHRESBERICHT 2002<br />

Haushaltsplan 2003<br />

Der Gesamthaushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

umfaßt die Haushalte A (Haushalte<br />

der Institute einschließlich der rechtlich<br />

selbständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />

GmbH und für Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung)) und B<br />

(Haushalt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Plasmaphysik).<br />

Der Haushalt 2003 kann hier nicht dargestellt<br />

werden, weil dazu bis zum Redaktionsschluss<br />

weder die Verhandlungen mit den<br />

Finanzierungsträgern abgeschlossen noch<br />

die erforderlichen Beschlüsse der MPG-<br />

Gremien gefasst werden konnten.<br />

Haushalt A<br />

Auf der Grundlage des von der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> vorgelegten Haushaltsentwurfs<br />

2003 mit einem Zuwachs der<br />

Zuwendungen von 5,4% gegenüber dem<br />

Vorjahr hat die Bund-Länder-Kommission<br />

im Juni 2002 zunächst einstimmig einem<br />

Zuwachs von 3,0% zugestimmt. Am 20. November<br />

2002 hat die Bundesregierung<br />

jedoch beschlossen, dass die Zuwendungen<br />

an die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> im Jahr<br />

2003 gegenüber 2002 nicht erhöht werden<br />

sollen. Die deswegen erforderlich gewordenen<br />

Neuverhandlungen zwischen Bund<br />

und Ländern konnten noch nicht abgeschlossen<br />

werden, weil in der Sitzung der<br />

Bund-Länder-Kommission am 17. Januar<br />

2003 keiner der dort erörterten Vorschläge<br />

die erforderliche Mehrheit erhalten hat.<br />

Die Entscheidung ist auf den 31. März<br />

2003 vertagt worden. Der Senat der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird über den Haushalt<br />

2003 daher erst im Juni beschließen<br />

können.<br />

Haushalt B<br />

Auch für das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />

gibt es noch keinen von Bund und<br />

Sitzländern beschlossenen Wirtschaftsplan<br />

für das Jahr 2003. Wann die erforderlichen<br />

MPG-internen Beschlüsse getroffen werden<br />

können, ist derzeit noch offen.<br />

64


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Investitionen | Bauten<br />

2002 fertig gestellte große Baumaßnahmen<br />

Institut<br />

MPI für Biochemie,<br />

MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />

MPI für Biochemie, Martinsried<br />

MPI für Strahlenchemie, Mülheim<br />

MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />

MPI für Quantenoptik, Garching<br />

MPI für molekulare Genetik, Berlin<br />

MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />

MPI für Radioastronomie, Bonn<br />

MPI für Biogeochemie, Jena<br />

MPI für demografische Forschung, Rostock<br />

MPG - GV (Private Mittel), München<br />

Baumaßnahme<br />

Gesamtbaukosten in T€ (ohne Einr.)<br />

Neubau Dampf- und Kältezentrale 3.070<br />

Umbau und Sanierung Bauteil C 2.812<br />

Umbau Beschleunigerhalle 3.196<br />

Neubau für ehemaliges Teilinstitut für Werkstoffwissenschaften 27.770<br />

Erweiterung Institutsgebäude 2.035<br />

Neubau Tierhaus 5.599<br />

Neubau NMR-Laborgebäude 7.568<br />

Erweiterung 4.269<br />

Institutsneubau 30.524<br />

Institutsneubau 11.504<br />

Umbau und Sanierung Wohnhaus Finauerstraße 1.000<br />

MPI für medizinische Forschung, Heidelberg<br />

Fritz-Haber-Institut, Berlin<br />

MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />

Bibliotheca Hertziana, Rom<br />

MPG - GV (Private Mittel), München<br />

2002 begonnene Neu- und Erweiterungsbauten<br />

Institut Baumaßnahme veranschlagte Gesamtbaukosten<br />

in T€ (ohne Einrichtung)<br />

Umbau und Erweiterung 6.110<br />

Umbau und Sanierung, 2.BA: Sanierung technische Infrastruktur 3.000<br />

Umbau und Sanierung Pavillon F und G 3.900<br />

Neubau Bibliothekstrakt 17.580<br />

Umbau und Sanierung Wohnhaus Finauerstraße 1.000<br />

Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt 2002<br />

Bauunterhalt *)<br />

Kleine Baumaßnahmen *)<br />

Große Baumaßnahmen (Haushalt A+B)<br />

Treuhänderisch betreute Baumittel<br />

16.396.900 €<br />

21.108.441 €<br />

93.699.589 €<br />

.364.931 €<br />

Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt<br />

2000 2001 2002<br />

Bauunterhalt *)<br />

Kleine Baumaßnahmen *)<br />

Große Baumaßnahmen<br />

(Haushalt A + B)<br />

Treuhänderisch bewilligte Baumittel<br />

42.784.954 DM 18.674.697 € 16.396.900 €<br />

39.645.922 DM 21.558.555 € 21.108.441 €<br />

265.922.989 DM 113.322.195 € 93.699.589 €<br />

16.439.312 DM 6.314.515 € 364.931 €<br />

*) Zahlen für das MPI für Eisenforschung<br />

lagen bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht vor<br />

65


J AHRESBERICHT 2002<br />

Personal<br />

Gesamtentwicklung<br />

*Aufgrund der Ablösung des Gehaltabrechnungsverfahren<br />

bei der<br />

AKDB durch das Personalverwaltungssystem<br />

SAP R/3 HR zum<br />

01. 01. 2003 wurde die Datenbasis<br />

31.12. 2002 statt 01. 01. wie in den<br />

Vorjahren zugrundegelegt.<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren am<br />

1. Januar 2003* insgesamt 12.049 Mitarbeiter<br />

beschäftigt (Vorjahr: 11.612), davon<br />

3.509 Wissenschaftler (Vorjahr: 3.229), das<br />

entspricht einem Anteil von 29,1 % an den<br />

Gesamtbeschäftigten (Vorjahr: 27,8%). Ferner<br />

waren im Verlauf des Jahres 2002 in der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 9.109 studentische<br />

Hilfskräfte, Stipendiaten der International<br />

<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools,<br />

Doktoranden, Postdoktoranden, Forschungsstipendiaten<br />

und Gastwissenschaftler tätig<br />

(Vorjahr: 8.542). Von den Gesamtbeschäftigten<br />

wurden 10.764 Mitarbeiter (davon<br />

2.629 Wissenschaftler) aus der institutionellen<br />

Förderung und 1.303 Mitarbeiter<br />

(davon 880 Wissenschaftler) aus Mitteln<br />

der Projektförderung finanziert. Der Anteil<br />

der Frauen lag bei 42,9% (Vorjahr: 43,0 %);<br />

er betrug bei den wissenschaftlichen Angestellten<br />

20,1% (Vorjahr: 18,6%), bei den<br />

nichtwissenschaftlichen 59,7 % (Vorjahr:<br />

58,8 %) und bei den Lohnempfängern<br />

34,5% (Vorjahr: 35,3 %).<br />

Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten<br />

in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrug zum<br />

Stichtag 41,7 Jahre (Vorjahr: 41,8 Jahre).<br />

Bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

lag es bei 42,2 Jahren (Vorjahr:<br />

43,0 Jahre).<br />

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten betrug<br />

20,5% (Vorjahr: 18,6%), davon waren 72,6%<br />

Frauen (Vorjahr: 74,2%). Der Anteil der<br />

Zeitverträge der aus institutioneller Förderung<br />

finanzierten Mitarbeiter lag am Stichtag<br />

bei 22,3% (Vorjahr: 20,7%). Von den aus<br />

institutioneller Förderung finanzierten Wissenschaftlern<br />

hatten 44,2% (Vorjahr: 42,6%)<br />

Zeitverträge.<br />

11,9% der Gesamtbeschäftigten waren ausländische<br />

Mitarbeiter (Vorjahr: 10,9%). Bei<br />

den Wissenschaftlern betrug der Anteil der<br />

Ausländer 24,4% (Vorjahr: 22,5%). Von den<br />

Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern kamen<br />

51,7% aus dem Ausland (Vorjahr:<br />

49,3%).<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

928 1071 1064<br />

1505 1462 1439<br />

5591 5601 5627<br />

1035<br />

1378<br />

5598<br />

1257<br />

1128<br />

1354 1353<br />

5774<br />

5674<br />

1296 1464<br />

1307 1318<br />

5358 5320<br />

1566<br />

1313<br />

5504<br />

1628<br />

1341<br />

5571<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

3050 3015 2906<br />

2724 2880<br />

3137 3058 3116<br />

3229<br />

3509<br />

Wissenschaftler<br />

nichtwiss. Angestellte<br />

Lohnempfänger<br />

Zeithilfen u. Auszubildende<br />

0<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

66


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Beschäftigte in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 01. 01. 2003<br />

Direktoren und Wissenschaftliche<br />

Mitglieder<br />

Forschungsgruppenleiter<br />

Leiter der Selbständigen<br />

Nachwuchsgruppen<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

Wissenschaftler Gesamt<br />

Technisches Personal<br />

Verwaltung<br />

Sonstige Dienste<br />

Nichtwissenschaftler Gesamt<br />

Lohnempfänger<br />

Summe (Wissenschaftler + Nichtwiss.<br />

gesamt + Lohnempfänger)<br />

Auszubildende und Praktikanten<br />

Zeithilfen<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

Gesamt Frauenanteil institution. Projekt-<br />

(in %) Förderung förderung<br />

269 4,5 269 –<br />

166 18,1 164 2<br />

46 28,3 43 3<br />

3.028 21,4 2.153 875<br />

3.509 20,1 2.629 880<br />

3.423 47,4 3.111 312<br />

1.301 73,0 1.275 26<br />

847 88,8 828 19<br />

5.571 59,7 5.214 357<br />

1.341 34,5 1.311 30<br />

10.421 43,1 9.154 1.267<br />

506 33,0 503 3<br />

1.122 45,7 1.089 33<br />

12.049 42,9 10.746 1.303<br />

Ausbildungsplätze<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bieten derzeit<br />

60 Einrichtungen Ausbildungsplätze in<br />

33 verschiedenen Ausbildungsberufen an.<br />

Zum 1. September 2002 befanden sich insgesamt<br />

487 (Vorjahr: 459) Jugendliche in einer<br />

Berufsausbildung. Der Anteil der weiblichen<br />

Auszubildenden liegt bei 33,1 %<br />

(Vorjahr: 31,2 %). Für das Jahr 2003 wurden<br />

bisher 135 (Vorjahr: 110) neue Ausbildungsverhältnisse<br />

angekündigt, davon 33 für den<br />

eigenen Bedarf und 102 über den Bedarf der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> hinaus.<br />

Beschäftigung von Schwerbehinderten<br />

In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren im<br />

Berichtsjahr insgesamt 570 (Vorjahr: 563)<br />

Schwerbehinderte beschäftigt; dies entspricht<br />

einer Beschäftigungsquote von 4,5 %<br />

(Vorjahr: 4,65%).<br />

67


J AHRESBERICHT 2002<br />

Fördernde Mitglieder<br />

Die privatrechtliche Organisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als eingetragener Verein<br />

ist im Hinblick auf ihren Satzungsauftrag von großer Bedeutung, da sie wesentlich zur<br />

wissenschaftlichen Autonomie beiträgt. Die Verankerung in allen Bereichen der <strong>Gesellschaft</strong><br />

und die Unterstützung durch Fördernde Mitglieder ist deshalb für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> wichtig. Die von den Fördernden Mitgliedern eingebrachten Spenden ermöglichen<br />

es ihr, auf unerwartete Entwicklungen und Situationen schnell und flexibel zu<br />

reagieren und so die Leistungsfähigkeit der Grundlagenforschung in Deutschland auf<br />

hohem Niveau zu erhalten.<br />

Am Jahresende 2002 verzeichnete die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt 870 Fördernde<br />

Mitglieder (Vorjahr: 897), davon<br />

371 Korporativ Fördernde Mitglieder<br />

(Vorjahr: 391) und 499 Persönlich Fördernde<br />

Mitglieder (Vorjahr: 506). 24 Mitglieder<br />

(1 Firma und 23 Einzelmitglieder) konnten<br />

im Jahr 2002 neu gewonnen werden.<br />

Neues Korporativ Förderndes Mitglied<br />

Deutsche <strong>Gesellschaft</strong> für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Tübingen<br />

Mitgliedsvertreter:<br />

Prof. Dr. Heiner Weber, Präsident<br />

Neue Persönlich Fördernde Mitglieder<br />

Dr. Stefan Bartoschek<br />

Dr. rer. nat. Alexander Bernert<br />

Klaus Th. Bernhard, M.A.<br />

Dipl.-Phys. Ernst Prinz Biron v. Curland<br />

Dr. med. dent. Wolfgang Böhner<br />

Dr. med. Peter Bornschlegel<br />

Dr. rer. nat. Beate Cürten<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Fabian<br />

Dr. Barbara Grünewald<br />

Dr. Christoph Halfmann<br />

Hans-Jakob Haniel<br />

Dr. med. dent. Ulrike Höfer<br />

Hamburg<br />

Meerbusch<br />

Düsseldorf<br />

Ammerland<br />

Meckenbeuren<br />

Litzendorf<br />

Aarau/Schweiz<br />

Freising<br />

Freiburg<br />

Oldenburg<br />

Köln<br />

Planegg<br />

Dr. rer. nat. Clemens Jacob<br />

Heinz-Peter Kaufmann<br />

Dipl.-Phys. Karl-Otto Magerkurth<br />

Dr. phil. Joachim Mohn<br />

Dr. rer. nat. Bernd F. Pelz<br />

Dr. Dieter Porschen<br />

Carsten A. Rampacher<br />

Prof. Dr. Hans U. Schenck<br />

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Springer<br />

Dr. rer. nat. Arne Thaler<br />

Dipl.-Vw. Joachim Zug<br />

Ludwigshafen<br />

Braunschweig<br />

Dransfeld<br />

München<br />

Bornheim<br />

Krefeld<br />

Bonn<br />

Bad Dürkheim<br />

Bad Schwalbach<br />

Altötting<br />

Gauting<br />

68


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Tochtergesellschaften, Beteiligungen<br />

und weitere Einrichtungen<br />

Stand: 31. Dezember 2002<br />

Tochtergesellschaften<br />

Garching Innovation GmbH,<br />

München<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> verwaltet die<br />

Patente der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Sie<br />

schließt und überwacht Lizenz- und Optionsverträge<br />

zu MPG-Erfindungen und berät die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bei Verträgen zu<br />

wissenschaftlichen Kooperationen. Allen Angehörigen<br />

der MPG bietet sie Beratung und<br />

Hilfe bei der Gründung von Unternehmen,<br />

die auf Technologien aus den Instituten<br />

beruhen. Sie verhandelt eigenständig über<br />

Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

an diesen und nimmt treuhänderisch für die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> das laufende Beteiligungsmanagement<br />

wahr. Geschäftsführung:<br />

Dr. Bernhard Hertel<br />

MINERVA Stiftung – <strong>Gesellschaft</strong> für die Forschung<br />

mbH, München<br />

Zweck der <strong>Gesellschaft</strong> ist die Förderung der<br />

wissenschaftlichen Forschung durch den Betrieb<br />

von Forschungs- und Forschungshilfseinrichtungen<br />

aller Art und die Unterstützung<br />

von Forschungsvorhaben – insbesondere in<br />

Israel – sowie die Verwertung von Forschungsergebnissen.<br />

Geschäftsführer: Bis<br />

31.12.2002 Prof. Dr. Jochen Abr. Frowein<br />

(Direktor am MPI für ausländisches öffentliches<br />

Recht und Völkerrecht); ab 01.01.2003<br />

Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum (Direktor am<br />

MPI für ausländisches öffentliches Recht<br />

und Völkerrecht) und Dr. Berthold Neizert<br />

(Leiter des Referats für Internationale Beziehungen<br />

in der Generalverwaltung).<br />

Beteiligungen<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hält neben ihren<br />

Tochtergesellschaften Beteiligungen in<br />

unterschiedlicher Höhe an anderen Unternehmen<br />

bzw. internationalen Großprojekten,<br />

um Synergieeffekte für wissenschaftliche<br />

Aufgabenstellungen bestmöglich zu nutzen.<br />

Berliner Elektronenspeicherring-<strong>Gesellschaft</strong><br />

für Synchrotronstrahlung<br />

mbH (BESSY), Berlin<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zur Förderung der Wissenschaften<br />

e.V., Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung<br />

der angewandten Forschung e.V., München,<br />

Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, Stiftung<br />

Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />

(DESY), Hamburg, Forschungszentrum<br />

Jülich GmbH; Forschungszentrum Karlsruhe<br />

GmbH. Aufgabe ist die Errichtung, der<br />

Betrieb und die Weiterentwicklung einer<br />

Speicherringanlage als Synchrotronstrahlungsquelle<br />

für Zwecke der Grundlagenund<br />

der angewandten Forschung. Bis zum<br />

Ablauf des Jahres 2003 haben BESSY und<br />

die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die entgeltliche<br />

Bereitstellung eines Leistungskontingents<br />

mittels Kooperationsvertrag vereinbart.<br />

Ein Anschlusskooperationsvertrag in<br />

gleicher Höhe ist derzeit in Arbeit. Nutzer<br />

aus der MPG ist überwiegend das Fritz-<br />

Haber-Institut, Berlin.<br />

Deutsches Klimarechenzentrum<br />

GmbH, Hamburg<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg (vertreten durch die Universität<br />

Hamburg), GKSS Forschungszentrum<br />

Geesthacht GmbH, Alfred-Wegener-Institut<br />

69


J AHRESBERICHT 2002<br />

für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven.<br />

Als überregionale Serviceeinrichtung<br />

stellt das DKRZ Rechenzeit und technische<br />

Unterstützung für die Durchführung von<br />

Simulationsrechnungen mit aufwendigen<br />

numerischen Modellen für die Klimaforschung<br />

und verwandte Gebiete bereit. Derzeit<br />

wird am DKRZ ein neues Höchstleistungsrechnersystem<br />

(HLRE) aufgebaut.<br />

Bereits mit der ersten Ausbaustufe, die den<br />

Nutzern seit April 2002 zur Verfügung steht,<br />

ist die Rechnerleistung um das 40fache<br />

gesteigert. Mit der Endausbaustufe im<br />

Frühjahr 2003 steht den deutschen Klimaforschern<br />

mit einer im Vergleich zum bisherigen<br />

Rechnersystem 100fachen Rechnerleistung<br />

ein Werkzeug zur Verfügung, das<br />

zur internationalen Spitzengruppe der<br />

Höchstleistungsrechner zählt. Die Nutzer<br />

aus der MPG kommen vorrangig aus dem<br />

MPI für Meteorologie in Hamburg, dem<br />

MPI für Chemie in Mainz, sowie dem MPI<br />

für Biogeochemie in Jena.<br />

Deutsches Ressourcenzentrum<br />

für Genomforschung<br />

GmbH, Berlin<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

das Deutsche Krebsforschungszentrum,<br />

Heidelberg, und das <strong>Max</strong>-Delbrück-<br />

Centrum für molekulare Medizin, Berlin.<br />

Aufgabe des aus dem Deutschen Humangenom-Projekt<br />

heraus entstandenen Unternehmens<br />

ist zum einen als zentrale Infrastruktureinrichtung<br />

die Bereitstellung von<br />

Referenzmaterialien sowie der Aufbau, die<br />

Aktualisierung und Bereitstellung von genomanalytischen<br />

Daten in der Primärdatenbank,<br />

die von Wissenschaftlern im In- und<br />

Ausland genutzt werden kann. Zum anderen<br />

entwickelt das RZPD als überregionale<br />

Serviceeinrichtung neue Werkzeuge und<br />

deren Anwendungsmöglichkeiten für wissenschaftliche<br />

Fragestellungen der Genomforschung,<br />

um so den Fortschritt der Arbeit<br />

von Forschungsgruppen zu katalysieren.<br />

European Incoherent Scatter Scientific<br />

Association (EISCAT), Kiruna, Schweden<br />

Das internationale Forschungsvorhaben<br />

EISCAT (European Incoherent Scatter<br />

Facility) wird gemeinsam durchgeführt und<br />

finanziert von den nationalen Forschungsräten,<br />

Akademien oder Wissenschaftsgesellschaften<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>), Finnlands (Suomen<br />

Akatemia), Frankreichs (Centre National<br />

de la Recherche Scientifique), Großbritanniens<br />

(Particle Physics and Astronomy<br />

Research Council), Norwegens (Norges<br />

Forskningsrad) und Schwedens (Naturvetenskapliga<br />

Forskningsradet). Es dient der<br />

Erforschung der Ionosphäre. Seit April 1996<br />

ist auch Japan mit dem National Institute of<br />

Polar Research an EISCAT beteiligt. Die<br />

privatrechtliche Projektträgerschaft (Stiftung<br />

nach schwedischem Recht) für das Forschungsvorhaben<br />

hat ihren Sitz in Schweden.<br />

EISCAT verfügt über eine Sende- und<br />

Empfangsstation in Tromsö und seit 1996<br />

auch auf Svalbard sowie Empfangsstationen<br />

bei Kiruna und Sodankylä. Partner in der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das MPI für<br />

Aeronomie in Katlenburg-Lindau.<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />

mbH Göttingen<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> und dem Land Niedersachsen<br />

gemeinsam je zur Hälfte finanziert. Ihr<br />

Zweck ist es, im Dienst der Wissenschaft,<br />

Probleme mithilfe von Rechenanlagen zu<br />

lösen. In diesem Zusammenhang betreibt<br />

sie wissenschaftliche Forschung auf dem<br />

Gebiet der Informatik und fördert die Ausbildung<br />

von Fachkräften für Rechenanlagen.<br />

Das Leistungsangebot für die MPG hat sich<br />

verlagert vom „Maschinenzentrum“ hin zur<br />

Schaffung und Betreuung von Netzen und<br />

anderen Dienstleistungen.<br />

Submillimeter Telescope Observatory (SMTO)<br />

Das Observatorium wird gemeinsam mit der<br />

University of Arizona betrieben. Partner in<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie in Bonn.<br />

70


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Institut de Radio Astronomie Millimétrique<br />

(IRAM), Grenoble/Frankreich<br />

Das Institut für Radioastronomie im mm-<br />

Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, dem Centre National de la<br />

Recherche Scientifique, Frankreich, und<br />

dem Instituto Geographico Nacional, Spanien,<br />

gemeinsam betrieben. Es besteht aus<br />

einem zentralen Laboratorium in Grenoble<br />

mit Beobachtungsstationen auf dem Loma<br />

de Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanien<br />

und auf dem Plateau de Bure (Interferometer<br />

mit sechs 15-Meter-Teleskopen) in<br />

Frankreich und erlaubt die Beobachtung<br />

kosmischer Radiosignale von weniger als<br />

einem Millimeter kürzester Wellenlänge.<br />

Partner in der MPG ist das MPI für Radioastronomie<br />

in Bonn.<br />

Large Biocular Telescope-Corporation (LBTC),<br />

Tucson, Arizona/USA<br />

Die LBTC baut bis zum Jahr 2004 das größte<br />

astronomische Fernrohr der Nordhalbkugel<br />

am Mount Graham International Observatory<br />

(MGIO). Es wird die Beobachtung<br />

entstehender Planetensysteme und entferntester<br />

Quasare und Galaxien ermöglichen.<br />

Die Investitionskosten des Projekts sind auf<br />

ca. 100 Mio. US $ veranschlagt. Neben den<br />

amerikanischen und italienischen Beteiligten<br />

sind die deutschen Partner – das Astrophysikalische<br />

Institut Potsdam, die Landessternwarte<br />

Heidelberg und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für die MPIs für Astronomie,<br />

für extraterrestrische Physik und für Radioastronomie<br />

– mittels einer gemeinsamen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> bürgerlichen Rechts unter dem<br />

Namen „LBT-Beteiligungsgesellschaft“<br />

(LBTB) mit 25 % an der LBTC beteiligt.<br />

Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> stehen rund<br />

80% der deutschen Beobachtungszeiten zu.<br />

Fachinformationszentrum Karlsruhe, <strong>Gesellschaft</strong><br />

für wissenschaftlich-technische Information<br />

GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen (FIZ)<br />

Die <strong>Gesellschaft</strong> hat die Aufgabe, wissenschaftliche<br />

und technische Informationsdienstleistungen<br />

auf den Fachgebieten Astronomie<br />

und Astrophysik, Energie, Kernforschung<br />

und Kerntechnik, Luft- und Raumfahrt,<br />

Weltraumforschung, Mathematik,<br />

Informatik und Physik zu erbringen oder<br />

verfügbar zu machen sowie alle dafür erforderlichen<br />

Tätigkeiten auszuführen. <strong>Gesellschaft</strong>er<br />

sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

die Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong>, die Deutsche<br />

Physikalische <strong>Gesellschaft</strong> DPG, der Verein<br />

Deutscher Ingenieure VDI, die <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Informatik, die Deutsche Mathematiker-<br />

Vereinigung, der Bund, der Freistaat Bayern,<br />

die Freie und Hansestadt Bremen, die Freie<br />

und Hansestadt Hamburg, die Länder Berlin,<br />

Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-<br />

Holstein, der Freistaat Sachsen und der<br />

Freistaat Thüringen.<br />

wissenschaft<br />

im dialog<br />

Wissenschaft im Dialog gGmbH, Berlin (WID)<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung<br />

des Dialogs zwischen Wissenschaft<br />

und <strong>Gesellschaft</strong> unter besonderer Berücksichtigung<br />

aktueller öffentlicher Kommunikationsformen,<br />

die Förderung des Verständnisses<br />

zwischen Wissenschaft, Forschung<br />

und Öffentlichkeit, die Information über<br />

Methoden und Prozesse wissenschaftlicher<br />

Forschung sowie die Verdeutlichung der<br />

gegenseitigen Wechselwirkung und Abhängigkeiten<br />

von Wissenschaft, Wirtschaft und<br />

<strong>Gesellschaft</strong>. <strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen „Otto<br />

von Guericke“, das Forschungszentrum<br />

Jülich GmbH, die Stiftung zur Förderung der<br />

Hochschulkonferenz, der Deutsche Verband<br />

Technisch-Wissenschaftlicher Vereine, die<br />

<strong>Gesellschaft</strong> Deutscher Naturforscher und<br />

Ärzte, die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried<br />

Wilhelm Leibniz, der Stifterverband<br />

für die Deutsche Wissenschaft und die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft.<br />

Weitere Einrichtungen<br />

Archiv zur Geschichte der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Berlin<br />

Tagungsstätte Harnack-<br />

Haus Berlin<br />

Tagungsstätte <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Haus Heidelberg<br />

Tagungs- und Gästehaus<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus Tübingen<br />

Tagungsstätte Schloß Ringberg,<br />

Rottach-Egern<br />

71


J AHRESBERICHT 2002<br />

Präsident<br />

repräsentiert die <strong>Gesellschaft</strong> und entwirft die Grundzüge ihrer Wissenschaftspolitik; sorgt für eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>; ist Vorsitzender von Verwaltungsrat, Senat<br />

und Hauptversammlung; wird von vier Vizepräsidenten unterstützt<br />

Verwaltungsrat<br />

(besteht aus dem Präsidenten, den vier Vizepräsidenten, dem Schatzmeister sowie zwei weiteren Senatoren)<br />

berät den Präsidenten und bereitet wichtige Entscheidungen der <strong>Gesellschaft</strong> vor; stellt den Gesamthaushaltsplan,<br />

den Jahresbericht und die Jahresrechnung auf; führt durch den Präsidenten die Aufsicht<br />

über die Generalverwaltung; bildet zusammen mit der Generalsekretärin den Vorstand i. S. des Gesetzes<br />

Generalsekretär(in)<br />

unterstützt den Präsidenten;<br />

leitet die Generalverwaltung<br />

Generalverwaltung<br />

wählt<br />

führt die laufenden Geschäfte der <strong>Gesellschaft</strong>;<br />

unterstützt die Organe und die Institute<br />

Senat<br />

(bis zu 32 von der Hauptversammlung gewählte Senatoren und 15 Amtssenatoren)<br />

wählt den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats und entscheidet über die<br />

Bestellung des Generalsekretärs; beschließt über Institutsgründungen und Schließungen, die Berufung<br />

der Wissenschaftlichen Mitglieder und die Satzungen der Institute; entscheidet über die Beteiligung an<br />

anderen Einrichtungen, die Aufnahme Fördernder Mitglieder und über Ehrungen durch die <strong>Gesellschaft</strong>;<br />

stellt den Gesamthaushaltsplan und den Jahresbericht fest und beschließt die Jahresrechnung<br />

wählt<br />

Hauptversammlung<br />

(besteht aus Mitgliedern der <strong>Gesellschaft</strong>)<br />

wählt die Mitglieder des Senats; beschließt über Änderungen<br />

der <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung; nimmt den Jahresbericht<br />

entgegen; prüft und genehmigt die Jahresrechnung<br />

und erteilt dem Vorstand Entlastung<br />

Fördernde Ehrenmitglieder<br />

Mitglieder Wissenschaftliche<br />

Mitglieder<br />

ex officio<br />

Mitglieder<br />

Wissenschaftlicher Rat<br />

(besteht aus den Wissenschaftlichen<br />

Mitgliedern und einem wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter aus jedem<br />

Institut)<br />

Biologisch-<br />

Medizinische<br />

Sektion<br />

Chemisch-<br />

Physikalisch-<br />

Technische<br />

Sektion<br />

Geisteswissenschaftliche<br />

Sektion<br />

erörtern institutsübergreifende Angelegenheiten;<br />

beraten den Senat<br />

bei Institutsgründungen; Schließungen<br />

und Berufungen<br />

leiten<br />

Kuratorien<br />

unterstützen<br />

die Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fachbeiräte<br />

bewerten und<br />

beraten in<br />

wissenschaftl.<br />

Hinsicht<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

betreiben wissenschaftliche Forschung frei und unabhängig<br />

72


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Personelle Zusammensetzung<br />

der Organe<br />

Präsident<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Verwaltungsrat<br />

Präsident - Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Vizepräsidenten<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-<br />

Bonhoeffer-Institut), Göttingen<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Informatik, Saarbrücken<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />

Berlin<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

ausländisches öffentliches Recht und<br />

Völkerrecht, Heidelberg<br />

Schatzmeister<br />

Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Vorsitzender<br />

des Vorstands der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

München<br />

Weitere Mitglieder<br />

Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />

Vorstands der BASF AG, Ludwigshafen<br />

Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />

des Aufsichtsrats der BMW AG, München<br />

Vorstand<br />

Der Verwaltungsrat bildet zusammen mit<br />

der Generalsekretärin, Dr. Barbara<br />

Bludau, München, den Vorstand im Sinne<br />

des Gesetzes.<br />

Senat<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Wahlsenatoren<br />

Kurt Biedenkopf, Prof. Dr., Ministerpräsident<br />

a. D., Dresden<br />

Sir Richard John Brook, Prof., Director<br />

of the Leverhulme Trust, London,<br />

Großbritannien<br />

Wolfgang Clement, Bundesminister für<br />

Wirtschaft und Arbeit, Berlin<br />

Gerhard Cromme, Dr., Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG,<br />

Düsseldorf<br />

Angela D. Friederici, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktorin am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für neuropsychologische<br />

Forschung, Leipzig<br />

Stand: März 2003<br />

73


J AHRESBERICHT 2002<br />

1) siehe auch unter Ständige Gäste<br />

des Senats<br />

Peter H. Grassmann, Dr.-Ing., Herrsching,<br />

ehem. Sprecher des Vorstands der Fa. Carl<br />

Zeiss<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Klaus von Klitzing, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

Festkörperforschung, Stuttgart<br />

Olaf Kübler, Prof. Dr., Präsident der<br />

Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich, Schweiz<br />

Karl Kardinal Lehmann, Prof. Dr. Dr.,<br />

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

Mainz<br />

Jutta Limbach, Prof. Dr., Präsidentin des<br />

Goethe-Instituts Inter Nationes e. V., München<br />

Erika Mann, Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments, Brüssel/Belgien<br />

Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied<br />

des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Mitglied des Vorstands<br />

der BASF AG, Ludwigshafen<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

Hartmut Michel, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biophysik,<br />

Frankfurt/Main<br />

Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />

des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Mitglied des Aufsichtsrats der<br />

BMW AG, München<br />

Christiane Nüsslein-Volhard, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktorin<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

Arend Oetker, Dr., Präsident des Stifterverbandes<br />

für die Deutsche Wissenschaft<br />

e. V., Essen, sowie Geschäftsführender<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er der Dr. Arend Oetker<br />

Holding GmbH & Co. KG, Berlin<br />

Heinrich v. Pierer, Dr., Vorsitzender des<br />

Vorstands der Siemens AG, München<br />

Fritz F. Pleitgen, Intendant des Westdeutschen<br />

Rundfunks und Vorsitzender der<br />

ARD, Köln<br />

Wolfgang Schäuble, Dr., Mitglied des<br />

Deutschen Bundestags, Berlin<br />

Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Schatzmeister<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

München<br />

Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing., Ministerin<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst des Freistaates Thüringen, Erfurt 1)<br />

Albrecht Schmidt, Dr. Dr. h. c.,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG,<br />

München<br />

Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der<br />

Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />

Energie, Hannover<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />

Berlin<br />

74


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Klaus Tschira, Dr. h. c., Geschäftsführender<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er der Klaus Tschira<br />

Stiftung gGmbH, Heidelberg<br />

Gerhard Wegner, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />

Mainz<br />

Hans-Dietrich Winkhaus, Dr.,<br />

Mitglied des <strong>Gesellschaft</strong>erausschusses<br />

der Henkel KGaA, Düsseldorf<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Eberhart Zrenner, Prof. Dr., Geschäftsführender<br />

Direktor der Universitäts-<br />

Augenklinik Tübingen<br />

Amtssenatoren<br />

Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />

internationales Privatrecht, Hamburg, als<br />

Vorsitzender der Geisteswissenschaftlichen<br />

Sektion des Wissenschaftlichen Rates der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Barbara Bludau, Dr., als Generalsekretärin<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin<br />

für Bildung und Forschung, Bonn,<br />

als Vertreterin des Bundes<br />

Andreas Burkert, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Astronomie, Heidelberg, als von der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion<br />

des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />

Kurt Faltlhauser, Prof. Dr., Bayerischer<br />

Staatsminister der Finanzen, München,<br />

als Vertreter der Länder<br />

Peter Fulde, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Geschäftsführender Direktor<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik<br />

komplexer Systeme, Dresden, als<br />

Vorsitzender der Chemisch-Physikalisch-<br />

Technischen Sektion des Wissenschaftlichen<br />

Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Dirk Hartung, Dr., als Vorsitzender des<br />

Gesamtbetriebsrates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />

Gottfried Mieskes, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für biophysikalische Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />

Göttingen, als<br />

von der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />

des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />

Manfred Overhaus, Dr., Staatssekretär im<br />

Bundesministerium der Finanzen, Berlin,<br />

als Vertreter des Bundes<br />

Hans-Jürgen Puttfarken, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für ausländisches und internationales<br />

Privatrecht, Hamburg, als von der<br />

Geisteswissenschaftlichen Sektion des<br />

Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />

Manfred Rühle, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Metallforschung,<br />

Stuttgart, als Vorsitzender<br />

des Wissenschaftlichen Rates der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />

Pflanzenphysiologie, Golm, als Vorsitzender<br />

der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />

des Wissenschaftlichen Rates der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

75


J AHRESBERICHT 2002<br />

2) siehe auch unter<br />

„Wahlsenatoren“<br />

Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsminister<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst, München, als Vertreter der Länder<br />

E. Jürgen Zöllner, Prof. Dr. Staatsminister<br />

für Wissenschaft, Weiterbildung,<br />

Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz,<br />

als Vertreter der Länder<br />

Ehrenmitglieder des Senats<br />

Reimar Lüst, Prof. Dr., Hamburg, Präsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von<br />

1972 bis 1984, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für extraterrestrische Physik<br />

Heinz A. Staab, Prof. Dr. Dr., Präsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1984 bis<br />

1990, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

medizinische Forschung, Heidelberg<br />

Hans F. Zacher, Prof. Dr., Präsident der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1990 bis<br />

1996, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

ausländisches und internationales Sozialrecht,<br />

München<br />

Ehrensenatoren<br />

Hans Leussink, Prof. Dr.-Ing., Karlsruhe,<br />

Bundesminister a. D.<br />

Ernst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht, Hamburg<br />

Helmut Schmidt, Dr. h. c. mult., Berlin,<br />

Bundeskanzler a. D.<br />

Günther Wilke, Prof. Dr., Emeritiertes<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung), Mülheim/Ruhr<br />

Ständige Gäste des Senats<br />

Hans-Jörg Bullinger, Prof. Dr.-Ing., Präsident<br />

der Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung<br />

der angewandten Forschung e. V.,<br />

München<br />

Wolf-Dieter Dudenhausen, Dr., Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung, Bonn<br />

Karl <strong>Max</strong> Einhäupl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

des Wissenschaftsrats, Köln<br />

Hans-Olaf Henkel, Prof. Dr.-Ing. e. h.,<br />

Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft<br />

Gottfried Wilhelm Leibniz e. V., Bonn<br />

Hannelore Kraft, Ministerin für<br />

Wissenschaft und Forschung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf<br />

Walter Kröll, Prof. Dr., Präsident der<br />

Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Deutscher Forschungszentren e. V., Bonn<br />

Klaus Landfried, Prof. Dr., Präsident der<br />

Hochschulrektorenkonferenz, Bonn<br />

Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing.,<br />

Ministerin für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst des Freistaates Thüringen,<br />

Erfurt 2)<br />

Ernst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr.,<br />

Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />

Bonn<br />

76


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Senatsausschuss für Forschungsplanung<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München, Wissenschaftliches<br />

Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für biophysikalische Chemie<br />

(Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut), Göttingen<br />

Mitglieder von Amts wegen<br />

Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c., Vorsitzender<br />

der Geisteswissenschaftlichen Sektion,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und<br />

Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht,<br />

Hamburg<br />

Barbara Bludau, Dr., Generalsekretärin<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />

Andreas Burkert, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Astronomie, Heidelberg<br />

Peter Fulde, Prof. Dr., Vorsitzender der<br />

Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />

Sektion, Wissenschaftliches Mitglied<br />

und Geschäftsführender Direktor des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik komplexer<br />

Systeme, Dresden<br />

Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingen<br />

Kurt Mehlhorn, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />

Saarbrücken<br />

Gottfried Mieskes, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />

für biophysikalische Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />

Göttingen<br />

Hans-Jürgen Puttfarken, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Instituts für ausländisches und internationales<br />

Privatrecht, Hamburg<br />

Manfred Rühle, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Institut für Metallforschung, Stuttgart<br />

Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />

Berlin<br />

Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Vorsitzender<br />

der Biologisch-Medizinischen Sektion des<br />

Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />

und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />

molekulare Pflanzenphysiologie, Golm<br />

Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr., Vizepräsident<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />

Heidelberg<br />

Gewählte Mitglieder<br />

Sir Richard John Brook, Prof., Director<br />

of the Leverhulme Trust, London,<br />

Großbritannien<br />

Peter H. Grassmann, Dr.-Ing.,<br />

Herrsching, ehem. Sprecher des Vorstands<br />

der Fa. Carl Zeiss<br />

Olaf Kübler, Prof. Dr., Präsident der<br />

Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />

Zürich, Schweiz<br />

77


J AHRESBERICHT 2002<br />

Hauptversammlung<br />

Vorsitzender<br />

Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />

Wissenschaftliches Mitglied des<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />

Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />

Institut), Göttingenn<br />

Mitglieder<br />

s. Mitgliederverzeichnis der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

BIOLOGISCH-MEDIZINISCHE<br />

SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Lothar Willmitzer, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />

Pflanzenphysiologie, Golm<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Hartmut Wekerle, Prof. Dr.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,<br />

Martinsried<br />

Wissenschaftlicher Rat<br />

Vorsitzender<br />

Manfred Rühle, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Metallforschung,<br />

Stuttgart<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />

internationales Privatrecht, Heidelberg<br />

Schlichtungsberater<br />

Herbert Biebach, Priv.-Doz. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Forschungsstelle für Ornithologie, Andechs<br />

Georg W. Kreutzberg, Prof. Dr.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Neurobiologie,<br />

Martinsried<br />

Dieter Oesterhelt, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie,<br />

Martinsried<br />

Mitglieder und Gäste<br />

s. Verzeichnis der Organe und Institute der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

78


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

CHEMISCH-PHYSIKALISCH-<br />

TECHNISCHE SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Peter Fulde, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Geschäftsführender Direktor<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik<br />

komplexer Systeme, Dresden<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

Fritz-Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />

GEISTESWISSENSCHAFTLICHE<br />

SEKTION<br />

Vorsitzender<br />

Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />

Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />

am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />

und internationales Privatrecht, Hamburg<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Wolfgang Streeck, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />

Köln<br />

Schlichtungsberater<br />

Karsten Horn, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des Fritz-Haber-Instituts<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />

Hans A. Weidenmüller, Prof. Dr.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kernphysik,<br />

Heidelberg<br />

Rolf Wilhelm, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik,<br />

Garching<br />

Schlichtungsberater<br />

Hans-Jörg Albrecht, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor am<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />

internationales Strafrecht, Freiburg<br />

Wolfgang Edelstein, Prof. Dr.,<br />

Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Bildungsforschung<br />

Berlin<br />

Michael Hagner, Dr., wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />

Wissenschaftsgeschichte, Berlin<br />

79


J AHRESBERICHT 2002<br />

Standorte der Forschungseinrichtungen<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Institut / Forschungsstelle<br />

Teilinstitut / Außenstelle<br />

Sonstige Forschungseinrichtung<br />

Münster<br />

Stand: 1. Januar 2003<br />

80


Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />

Andechs<br />

MPFs für Ornithologie<br />

(s. auch Radolfzell)<br />

Bad Münstereifel<br />

Radio-Observatorium Effelsberg<br />

(Außenstelle des MPI für Radioastronomie, Bonn)<br />

Bad Nauheim<br />

● MPI für physiologische und klinische<br />

Forschung<br />

Berlin<br />

● MPI für Bildungsforschung<br />

● Fritz-Haber-Institut der MPG<br />

● MPI für molekulare Genetik<br />

● MPI für Infektionsbiologie<br />

● MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />

Bereich Berlin des MPI für Plasmaphysik,<br />

Garching und Greifswald<br />

Bonn<br />

● MPI für Mathematik<br />

● MPI für Radioastronomie<br />

(Außenstelle s. Bad Münstereifel)<br />

MPPg Recht der Gemeinschaftsgüter<br />

Bremen<br />

● MPI für marine Mikrobiologie<br />

Dortmund<br />

● MPI für molekulare Physiologie<br />

Dresden<br />

● MPI für Physik komplexer Systeme<br />

● MPI für chemische Physik fester Stoffe<br />

● MPI für molekulare Zellbiologie und<br />

Genetik<br />

Düsseldorf<br />

● MPI für Eisenforschung GmbH<br />

Frankfurt am Main<br />

● MPI für Biophysik<br />

● MPI für Hirnforschung<br />

● MPI für europäische Rechtsgeschichte<br />

Freiburg<br />

● MPI für Immunbiologie<br />

● MPI für ausländisches und internationales<br />

Strafrecht<br />

Garching<br />

● MPI für Astrophysik<br />

● MPI für extraterrestrische Physik<br />

● MPI für Plasmaphysik<br />

(s. auch Greifswald und Berlin)<br />

● MPI für Quantenoptik<br />

Golm b. Potsdam<br />

● MPI für Gravitationsphysik<br />

(Teilinstitut s. Hannover)<br />

● MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />

● MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />

Göttingen<br />

● MPI für biophysikalische Chemie<br />

● MPI für Geschichte<br />

● MPI für experimentelle Medizin<br />

● MPI für Strömungsforschung<br />

Greifswald<br />

Teilinstitut Greifswald des MPI für<br />

Plasmaphysik, Garching<br />

Halle an der Saale<br />

● MPI für ethnologische Forschung<br />

● MPI für Mikrostrukturphysik<br />

● MPFs für Enzymologie der Proteinfaltung<br />

Hamburg<br />

● MPI für Meteorologie<br />

● MPI für ausländisches und<br />

internationales Privatrecht<br />

MPAg für strukturelle Molekularbiologie<br />

am DESY (Proteindynamik, Ribosomenstruktur,<br />

Zytoskelett)<br />

Hannover<br />

● MPI für experimentelle Endokrinologie<br />

Außenstelle Hannover des MPI für<br />

Gravitationsphysik, Golm<br />

Heidelberg<br />

● MPI für Astronomie<br />

(Außenstelle s. Almeria, Spanien)<br />

● MPI für Kernphysik<br />

● MPI für medizinische Forschung<br />

● MPI für ausländisches öffentliches<br />

Recht und Völkerrecht<br />

Jena<br />

● MPI für Biogeochemie<br />

● MPI für chemische Ökologie<br />

● MPI zur Erforschung von Wirtschaftssystemen<br />

Katlenburg-Lindau<br />

● MPI für Aeronomie<br />

Köln<br />

● MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />

● MPI für neurologische Forschung<br />

● MPI für Züchtungsforschung<br />

Ladenburg b. Heidelberg<br />

● MPI für Zellbiologie<br />

Leipzig<br />

● MPI für evolutionäre Anthropologie<br />

● MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />

● MPI für neuropsychologische Forschung<br />

Magdeburg<br />

● MPI für Dynamik komplexer<br />

technischer Systeme<br />

Mainz<br />

● MPI für Chemie<br />

● MPI für Polymerforschung<br />

Marburg<br />

● MPI für terrestrische Mikrobiologie<br />

Martinsried b. München<br />

● MPI für Biochemie<br />

● MPI für Neurobiologie<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

● MPI für Kohlenforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung)<br />

● MPI für Strahlenchemie<br />

München<br />

● MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbsund<br />

Steuerrrecht<br />

● MPI für Physik<br />

● MPI für Psychiatrie<br />

● MPI für psychologische Forschung<br />

● MPI für ausländisches und internationales<br />

Sozialrecht<br />

Münster<br />

● MPI für vaskuläre Biologie (im Aufbau)<br />

Plön<br />

● MPI für Limnologie<br />

(Außenstellen s. Schlitz sowie Manaus, Brasilien)<br />

Radolfzell<br />

MPFs für Ornithologie<br />

(s. auch Andechs)<br />

Rostock<br />

● MPI für demografische Forschung<br />

Saarbrücken<br />

● MPI für Informatik<br />

Schlitz<br />

Limnologische Flußstation Schlitz<br />

(Außenstelle des MPI für Limnologie, Plön)<br />

Stuttgart<br />

● MPI für Festkörperforschung<br />

(Außenstelle s. Grenoble, Frankreich)<br />

● MPI für Metallforschung<br />

Tübingen<br />

● MPI für Biologie<br />

● MPI für Entwicklungsbiologie<br />

● MPI für biologische Kybernetik<br />

Friedrich-Miescher-Laboratorium für<br />

biologische Arbeitsgruppen in der MPG<br />

Standorte im Ausland<br />

Florenz, Italien<br />

● Kunsthistorisches Institut in Florenz - MPI<br />

Nijmegen, Niederlande<br />

● MPI für Psycholinguistik<br />

Rom, Italien<br />

● Bibliotheca Hertziana -<br />

MPI für Kunstgeschichte<br />

Almeria, Spanien<br />

Observatorium Calar Alto/Deutsch-<br />

Spanisches Astronomisches Zentrum<br />

(Außenstelle des MPI für Astronomie, Heidelberg)<br />

Grenoble, Frankreich<br />

Hochfeld-Magnetlabor<br />

(Außenstelle des MPI für Festkörperforschung,<br />

Stuttgart)<br />

Manaus, Brasilien<br />

Außenstelle Manaus/Amazonas des MPI<br />

für Limnologie, Plön<br />

81


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

ANHANG<br />

Jahresrechnung 2002<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />

Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Erläuterungen zur Jahresrechnung 2002<br />

Als Anhang zum Jahresbericht 2002 wird der Hauptversammlung der Mitglieder der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die geprüfte Jahresrechnung 2002 1 – vorbehaltlich der satzungsgemäßen<br />

Behandlung durch den Verwaltungsrat in der Sitzung am 4. Juni 2003 und durch<br />

den Senat in der Sitzung am 5. Juni 2003 – zur Prüfung und Genehmigung in der Sitzung<br />

am 5. Juni 2003 vorgelegt.<br />

Die Jahresrechnung 2002 besteht aus:<br />

• Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2002 (Seite 93)<br />

• Vermögensübersicht zum 31.12.2002 (Seite 94 ff.)<br />

Sie umfasst die Jahresabschlüsse der rechtlich unselbständigen Institute und Einrichtungen<br />

sowie der zentralen Abrechnungskreise des Haushaltes.<br />

Die rechtlich selbständigen Institute:<br />

• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf<br />

• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung),<br />

Mülheim/Ruhr<br />

legten für 2002 je einen gesonderten Abschluss vor 2 .<br />

1 Die Abteilung Revision der Generalverwaltung<br />

der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Jahresrechnung<br />

2002 entsprechend dem ihr von der<br />

Hauptversammlung der Mitglieder in 2002<br />

erteilten Prüfungsauftrag geprüft und einen<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erteilt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young AG, München, hat den in der<br />

Jahresrechnung enthaltenen Jahresabschluss<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />

(Haushalt B) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Deloitte & Touche – SüdTreu Süddeutsche<br />

Treuhand AG, München, den Jahresabschluss<br />

des Privaten Vermögens der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entsprechend den<br />

von der Hauptversammlung der Mitglieder<br />

2002 erteilten Prüfungsaufträgen – geprüft.<br />

Beiden Jahresabschlüssen wurden uneingeschränkte<br />

Bestätigungsvermerke erteilt.<br />

2<br />

Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbH und<br />

für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung)<br />

bilden hinsichtlich der Zuwendung eine<br />

Antragsgemeinschaft. Die Zuwendungen werden<br />

daher der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

gewährt und von dieser an die <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

weitergeleitet. Hinsichtlich der Abrechnung<br />

legen die <strong>Gesellschaft</strong>en eigene Verwendungsnachweise<br />

vor, die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in den Gesamtverwendungsnachweis<br />

für die Zuwendungsgeber integriert<br />

werden. Sie sind jedoch nicht Bestandteil der<br />

Jahresrechnung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

zur Förderung der Wissenschaften e. V.<br />

83


J AHRESBERICHT 2002<br />

Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />

Das Rechnungsjahr 2002 schloss für die<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit Einnahmen<br />

und Ausgaben in Höhe von 1.265,0 Mio.<br />

EUR (2001: 1.261,0 Mio. EUR) und einem<br />

Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 4,0<br />

Mio. EUR (0,3%).<br />

Die Einnahmen und Ausgaben spiegeln<br />

mehrere zum Teil gegenläufige Entwicklungen<br />

der Einzelhaushalte wider.<br />

Das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />

(Haushalt B) verzeichnete in 2002 einen<br />

Einnahmenrückgang um 43,0 Mio. EUR<br />

(-29,4%) auf 103,1 Mio. EUR korrespondierend<br />

mit einer Minderung vor allem der<br />

sächlichen und investiven Ausgaben um<br />

11,6 Mio. EUR bzw. 38,1 Mio. EUR. Für<br />

die Entwicklung sind die eingetretenen Projektverzögerungen<br />

bestimmend, die zudem<br />

in den Folgejahren zu Finanzierungslücken<br />

führen könnten.<br />

Die Einnahmen des Allgemeinen Haushalts<br />

(Haushalt A) stiegen hingegen um 46,8 Mio.<br />

EUR (4,2%) auf 1.161,9 Mio. EUR. Die<br />

Aufbauphase der Institute in den Neuen<br />

Bundesländern ist weitgehend abgeschlossen.<br />

Dies führte im Berichtsjahr zu einer<br />

weiteren Verschiebung von den Investitionen<br />

hin zu den Betriebsausgaben, die durch<br />

die Ende Juli 2002 ausgesprochene interne<br />

Kürzung der Planansätze des Betriebshaushalts<br />

um 2% nicht ganz zum Tragen kam.<br />

Verstärkt wird die Änderung der Ausgabenstruktur<br />

durch die Entwicklung im Bereich<br />

der Projektförderung. Die Einnahmenerhöhung<br />

wurde vor allem mit personalintensiven<br />

Projekten erzielt, die zu einem höheren<br />

Zuwachs an Personal- und Sachausgaben<br />

führte.<br />

Die Übersicht zeigt die Einnahmen<br />

und Ausgaben des Rechnungsjahres<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr<br />

ist absolut und prozentual für<br />

jeden Posten angegeben.<br />

Die Einnahmen und Ausgaben<br />

sowie wesentliche Veränderungen<br />

gegenüber dem Vorjahr werden<br />

nachfolgend näher erläutert.<br />

Einnahmen<br />

Eigene Einnahmen<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

• Anteilsfinanzierung<br />

• Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse zur Projektförderung<br />

Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen<br />

und sonstige Investitionen<br />

Zuführungen an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

2002 2001<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />

Vorjahr<br />

68,9 5,4 63,5 5,0 5,4 8,5<br />

1.015,7 80,3 1.031,8 81,9 -16,1 -1,6<br />

3,6 0,3 7,6 0,6 -4,0 -52,6<br />

176,8 14,0 158,1 12,5 18,7 11,8<br />

1.265,0 100,0 1.261,0 100,0 4,0 0,3<br />

551,3 43,6 515,5 40,9 35,8 6,9<br />

333,5 26,4 329,1 26,1 4,4 1,3<br />

80,9 6,4 76,4 6,1 4,5 5,9<br />

236,5 18,7 284,2 22,5 -47,7 -16,8<br />

62,8 4,9 55,8 4,4 7,0 12,5<br />

1.265,0 100,0 1.261,0 100,0 4,0 0,3<br />

84


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

Einnahmen<br />

Die Einnahmen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

stiegen in 2002 um 4,0 Mio. EUR<br />

auf 1.265,0 Mio. EUR. Der insgesamt<br />

geringe Einnahmenzuwachs von 0,3% ist<br />

im Wesentlichen auf den erheblichen Einnahmenrückgang<br />

des MPI für Plasmaphysik<br />

zurückzuführen.<br />

Die eigenen Einnahmen erhöhten sich um<br />

5,4 Mio. EUR (8,5%) auf 68,9 Mio. EUR.<br />

Die öffentlichen Zuschüsse zur institutionellen<br />

Förderung minderten sich insgesamt um<br />

20,1 Mio. EUR (-1,9%) auf 1.019,3 Mio.<br />

EUR, wie aus der nachfolgenden Aufstellung<br />

ersichtlich ist:<br />

2002 2001<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />

Vorjahr<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

Anteilsfinanzierung<br />

Sonderfinanzierung<br />

1.015,7 99,6 1.031,8 99,3 -16,1 -1,6<br />

3,6 0,4 7,6 0,7 -4,0 -52,6<br />

1.019,3 100,0 1.039,4 100,0 -20,1 -1,9<br />

Die im Berichtsjahr erhaltenen Zuschüsse<br />

zur Anteilsfinanzierung untergliedern sich in<br />

folgende Posten:<br />

• Zuwachs der von Bund und Ländern für<br />

den Allgemeinen Haushalt gewährten Zuschüsse<br />

3 um 30,4 Mio. EUR (3,4%) auf<br />

914,9 Mio. EUR<br />

• Minderung der Förderung des <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik um insgesamt<br />

40,5 Mio. EUR (-33,1%) auf 81,8<br />

Mio. EUR 4<br />

• Erhöhung der Auflösung der übertragbaren<br />

Reste aus Vorjahren aus Zuschüssen um<br />

1,5 Mio. EUR (16,1%) auf 10,8 Mio. EUR<br />

• Minderung der sonstigen Zuschüsse der<br />

Länder bzw. Dritter für Investitionen um<br />

7,5 Mio. EUR (-47,8%) auf 8,2 Mio. EUR<br />

3 Zuschüsse ohne die Zuwendungen für die<br />

rechtlich selbständigen Institute im Rahmen<br />

der Antragsgemeinschaft. Im Haushaltsvollzug<br />

wurden Zuwendungen an die Institute<br />

für Eisenforschung GmbH und Kohleforschung<br />

(rechtsfähige Stiftung) in Höhe von<br />

0,9 Mio. EUR aus dem Allgemeinen Haushalt<br />

umgesetzt.<br />

4<br />

Die Position enthält neben der Anteilsfinanzierung<br />

von Bund und Sitzländern (Bayern und<br />

Mecklenburg-Vorpommern) im Verhältnis von<br />

90:10 die Finanzierung durch EURATOM.<br />

85


J AHRESBERICHT 2002<br />

Die Sonderfinanzierung sank in 2002 um<br />

4,0 Mio. EUR (-52,6%) auf 3,6 Mio. EUR.<br />

Die Minderung resultiert aus dem Rückgang<br />

der standortbedingten Mehrkosten<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />

in Greifswald um 4,0 Mio. EUR (-80,0%)<br />

auf 1,0 Mio. EUR. Die übrigen Sonderfinanzierungen<br />

blieben nahezu konstant.<br />

Das nachfolgende Diagramm zeigt die<br />

Bedeutung der öffentlichen Zuschüsse zur<br />

Finanzierung der Forschungsvorhaben der<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>:<br />

Aufgliederung der Einnahmen 2001 / 2002<br />

Mio. EUR<br />

1200<br />

1000<br />

1.031,8<br />

1.015,7<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

158,1<br />

176,8<br />

0<br />

463,5<br />

,2<br />

84, 68,9<br />

,2<br />

7,6<br />

,2 3,6<br />

2001<br />

2002<br />

Eigene Einnahmen<br />

Öffentliche Zuschüsse;<br />

Anteilsfinanzierung<br />

Öffentliche Zuschüsse;<br />

Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse zur<br />

Projektförderung<br />

Die Zuschüsse zur Projektförderung stiegen<br />

in 2002 um 18,7 Mio EUR (11,8%) auf<br />

176,8 Mio EUR.<br />

86


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

Ausgaben<br />

Die Ausgaben stiegen in 2002 um 4,0 Mio.<br />

EUR (0,3%) auf 1.265,0 Mio. EUR. Die<br />

einzelnen Posten sowie ihre Veränderung<br />

gegenüber dem Vorjahr werden nachfolgend<br />

– auch im Hinblick auf die vorgenannten<br />

Einflussfaktoren – näher erläutert.<br />

Aufgliederung der Ausgaben 2001 / 2002<br />

600 Mio. EUR<br />

515,5<br />

551,3<br />

500<br />

400<br />

329,1<br />

333,5<br />

300<br />

284,2<br />

236,5<br />

200<br />

100<br />

76,4<br />

80,9<br />

,<br />

55,8<br />

2<br />

62,8 2<br />

0<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche<br />

Ausgaben<br />

Zuschüsse (ohne<br />

Investitionen)<br />

Ausgaben für<br />

Baumaßnahmen<br />

und sonstige<br />

Investitionen<br />

Zuführungen<br />

an noch<br />

abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

2001<br />

2002<br />

87


J AHRESBERICHT 2002<br />

Die Erhöhung der Personalausgaben um<br />

35,8 Mio. EUR (6,9%) auf 551,3 Mio. EUR<br />

wird auch im Berichtsjahr – neben Tariferhöhung<br />

und Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge<br />

– durch den Aufbau des Mitarbeiterstamms<br />

im Rahmen der Institutsneugründungen<br />

und -erweiterungen beeinflusst.<br />

Ein Beispiel hierfür sind die erstmalig<br />

im Haushalt berücksichtigten Personalausgaben<br />

für das Kunsthistorische Institut,<br />

Florenz mit 2,5 Mio. EUR. Daneben führten<br />

personalintensivere Projekte im Bereich<br />

der Projektförderung zu einem Zuwachs in<br />

Höhe von 15,9 Mio. EUR.<br />

Die sächlichen Ausgaben stiegen um 4,4<br />

Mio. EUR (1,3%) auf 333,5 Mio. EUR. Die<br />

erhebliche Reduzierung der sächlichen Ausgaben<br />

des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />

um 11,6 Mio. EUR (-32,5%) gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 24,1 Mio. EUR wird<br />

durch die Ausgabenerhöhung des Allgemeinen<br />

Haushalts um 16,2 Mio. EUR (5,5%)<br />

auf 309,5 Mio. EUR kompensiert. Für die<br />

Ausgabenerhöhung im Allgemeinen Haushalt<br />

ist neben der allgemeinen Kostensteigerung<br />

und dem Ausbau des laufenden Forschungsbetriebs<br />

der neuen Institute die<br />

Steuernachzahlung für Vorjahre über rd. 4,0<br />

Mio. EUR maßgeblich.<br />

Für spezielle Förderungszwecke wurden in<br />

2002 Zuschüsse (ohne Investitionen) in<br />

Höhe von 80,9 Mio. EUR gewährt, die im<br />

Wesentlichen für die Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses mit 29,9 Mio.<br />

EUR und der wissenschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit dem Ausland mit 30,3 Mio.<br />

EUR verausgabt wurden. Die Ausgaben für<br />

die Nachwuchsförderung erhöhten sich<br />

somit um 4,9 Mio. EUR (8,8%) gegenüber<br />

dem Vorjahr, die vor allem zur Intensivierung<br />

und Ausweitung des Angebots der<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />

verwendet wurden. In den übrigen Bereichen<br />

wie Zuschüsse zu BHO-Betrieben und<br />

sonstigen Arbeitsgruppen minderten sich<br />

die Ausgaben um 0,4 Mio. EUR auf 20,8<br />

Mio. EUR.<br />

Die Ausgaben für Baumaßnahmen und sonstige<br />

Investitionen gingen in diesem Jahr um<br />

47,7 Mio. EUR (-16,8%) auf 236,5 Mio.<br />

EUR zurück. In der Position sind Ausgaben<br />

für Baumaßnahmen und Grundstücke<br />

(104,8 Mio. EUR), wissenschaftliches<br />

Inventar und Einrichtungsinventar (122,7<br />

Mio. EUR) davon Berufungsmittel (29,7<br />

Mio. EUR), Erstausstattungen und Fahrzeuge<br />

(4,7 Mio. EUR) sowie Investitionszuschüsse<br />

an Dritte (4,3 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />

Von den vorgenannten Ausgaben wurden in<br />

den Neuen Bundesländern ca. 74,0 Mio.<br />

EUR investiert. Trotz der weiterhin relativ<br />

hohen Investitionsquote sind die Ausgaben<br />

in den Neuen Bundesländern mit einem Anteil<br />

von 31,3% (Vj. 47,8%) an den Gesamtinvestitionen<br />

rückläufig.<br />

Die Zuführungen an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse sind um 7,0 Mio. EUR (12,5%)<br />

auf 62,8 Mio. EUR gestiegen. Davon sind<br />

3,8 Mio. EUR Zuführungen an nicht übertragbaren<br />

Mitteln des Haushalts B. Die Zuführungen<br />

an übertragbaren Mitteln erhöhten<br />

sich um 3,2 Mio. EUR auf 59,0 Mio.<br />

EUR.<br />

88


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

Das nachfolgende Diagramm zeigt die Veränderung<br />

der Ausgabenstruktur seit 2000.<br />

Die seit 1997 bestehende Struktur zugunsten<br />

der investiven Ausgaben für den Aufbau<br />

in den Neuen Bundesländern beginnt,<br />

sich langsam zu den konsumtiven Ausgaben<br />

hin zu verschieben.<br />

Ausgabenstruktur 2000 / 2001 / 2002<br />

45,0<br />

43,6<br />

40,0<br />

39,4<br />

40,9<br />

35,0<br />

30,0<br />

25,0<br />

24,8<br />

26,1 26,4 26,0<br />

22,5<br />

20,0<br />

18,7<br />

15,0<br />

10,0<br />

6,2 6,1 6,4<br />

3,6<br />

4,4 4,9<br />

5,0<br />

0,0<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche<br />

Ausgaben<br />

Zuschüsse<br />

(ohne<br />

Investitionen)<br />

Ausgaben für<br />

Baumaßnahmen<br />

und sonstige<br />

Investitionen<br />

Zuführungen<br />

an noch<br />

abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Der Personalkostenanteil stieg leicht von<br />

40,9% auf 43,6%. Der Anteil der sächlichen<br />

Ausgaben erhöhte sich auf 26,4%<br />

(Vj. 26,1%). Die investiven Ausgaben reduzierten<br />

sich von 22,5% auf 18,7%. Der<br />

Anteil der Zuführungen an noch abzurechnenden<br />

Zuschüssen stieg von 4,4% auf<br />

4,9% der Gesamtausgaben. Der Anteil der<br />

Zuschüsse (ohne Investitionen) an den<br />

Gesamtausgaben blieb nahezu konstant.<br />

89


J AHRESBERICHT 2002<br />

Vermögensübersicht<br />

Die Vermögensübersicht zum 31. Dezember<br />

2002 weist eine Bilanzsumme von<br />

2.153,9 Mio. EUR aus. Gegenüber dem<br />

Vorjahr stieg die Bilanzsumme um 125,2<br />

Mio. EUR (6,2%).<br />

Nachfolgende Aufstellung zeigt die Veränderung<br />

der einzelnen Bilanzposten zum<br />

31.12.2002 gegenüber dem Vorjahr. Die<br />

Veränderung der Posten ist absolut und prozentual<br />

zum Vorjahr angegeben.<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Sachanlagen<br />

Finanzanlagen<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte<br />

Forderungen<br />

Wertpapiere<br />

Kasse, Bankguthaben<br />

2002<br />

2001 Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />

11,2 0,5 9,2 0,5 2,0 21,7<br />

1.890,9 87,8 1.808,8 89,1 82,1 4,5<br />

81,0 3,8 79,5 3,9 1,5 1,9<br />

1.983,1 92,1 1.897,5 93,5 85,6 4,5<br />

8,2 0,4 8,2 0,4 0,0 0,0<br />

81,8 3,8 71,3 3,5 10,5 14,7<br />

0,4 0,0 0,3 0,0 0,1 33,3<br />

77,4 3,6 48,2 2,4 29,2 60,6<br />

167,8 7,8 128,0 6,3 39,8 31,1<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

3,0 0,1 3,2 0,2 -0,2 -6,3<br />

2.153,9 100,0 2.028,7 100,0 125,2 6,2<br />

Passiva<br />

Reinvermögen<br />

2002<br />

2001 Veränderung<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />

1.812,7 84,2 1.721,6 84,9 91,1 5,3<br />

Rückstellungen 216,6 10,1 220,0 10,8 -3,4 -1,5<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit<br />

von mindestens vier Jahren<br />

Andere Verbindlichkeiten<br />

Gewährleistungseinbehalte<br />

2,1 0,1 2,2 0,1 -0,1 -4,5<br />

41,7 1,9 27,5 1,4 14,2 51,6<br />

0,9 0,0 0,7 0,0 0,2 28,6<br />

44,7 2,0 30,4 1,5 14,3 47,0<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

79,9 3,7 56,7 2,8 23,2 40,9<br />

2.153,9 100,0 2.028,7 100,0 125,2 6,2<br />

90


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

Aktiva<br />

Das Anlagevermögen stieg um 85,6 Mio.<br />

EUR (4,5%) auf 1.983,1 Mio. EUR.<br />

Der auf Seite 96 beigefügte Anlagenspiegel<br />

zeigt die Buchwertentwicklung der immateriellen<br />

Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens<br />

in 2002. Insgesamt wurden<br />

Zugänge in Höhe von 299,9 Mio. EUR<br />

(Vj. 501,3 Mio. EUR) aktiviert. Durch Abgänge<br />

verringerte sich der Bestand um 30,5<br />

Mio. EUR (Vj. 137,8 Mio. EUR). Die Abschreibung<br />

belief sich auf 185,4 Mio. EUR<br />

(Vj. 214,4 Mio. EUR).<br />

Das Umlaufvermögen erhöhte sich um 39,8<br />

Mio. EUR (31,1%) auf 167,8 Mio. EUR.<br />

Der Bestand an Vorräten blieb mit 8,2 Mio.<br />

EUR unverändert. In der Position sind im<br />

Wesentlichen die Materialbestände der Institute<br />

ausgewiesen.<br />

Die Forderungen beinhalten im Einzelnen<br />

die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie gegen Mitarbeiter mit 16,6<br />

Mio. EUR (Vj. 16,1 Mio. EUR) und übrige<br />

Forderungen über 65,2 Mio. EUR (Vj. 55,2<br />

Mio. EUR). Der Bestand erhöhte sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 10,5<br />

Mio. EUR (14,7%) auf 81,8 Mio. EUR.<br />

Der Bestand an liquiden Mitteln stieg um<br />

29,2 Mio. EUR (60,6%) auf 77,4 Mio.<br />

EUR. In der Position sind die Kassenbestände,<br />

laufenden Bankguthaben und Festgelder<br />

ausgewiesen. Der Bestand korrespondiert<br />

mit den passiven Rechnungsabgrenzungsposten.<br />

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

verringerten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

geringfügig um 0,2 Mio. EUR (-6,3%) auf<br />

3,0 Mio. EUR.<br />

1.897,5<br />

,<br />

1.983,1<br />

Aktiva 2001 / 2002<br />

2000 Mio. EUR<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

167,8<br />

128,0 3,2<br />

84<br />

3,0<br />

,2<br />

0<br />

Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

2001<br />

2002<br />

91


J AHRESBERICHT 2002<br />

Passiva<br />

Passiva 2001 / 2002<br />

Das Reinvermögen der <strong>Gesellschaft</strong> stieg<br />

gegenüber dem Vorjahr um 91,1 Mio. EUR<br />

(5,3%) auf 1.812,7 Mio. EUR. Der Zuwachs<br />

korrespondiert weitgehend mit der Veränderung<br />

des Anlagevermögens.<br />

Die Rückstellungen belaufen sich auf 216,6<br />

Mio. EUR. Der Rückgang von 3,4 Mio.<br />

EUR (-1,5%) ist auf die Auflösung sonstiger<br />

Rückstellungen zurückzuführen.<br />

Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt<br />

gegenüber dem Vorjahr um 14,3 Mio.<br />

EUR (47,0%) auf 44,7 Mio. EUR.<br />

Unter der Position Verbindlichkeiten mit<br />

einer Laufzeit von mindestens vier Jahren sind<br />

nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr<br />

Hypothekendarlehen mit 2,1 Mio. EUR mit<br />

einem Rückgang durch Tilgung von 0,1<br />

Mio. EUR (-4,5%) ausgewiesen.<br />

Die anderen Verbindlichkeiten stiegen um<br />

14,2 Mio. EUR (51,6%) auf 41,7 Mio. EUR.<br />

Die Position setzt sich aus Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen und<br />

gegenüber Mitarbeitern mit 17,4 Mio. EUR<br />

(Vj. 17,5 Mio. EUR) und sonstigen Verbindlichkeiten<br />

mit 24,3 Mio. EUR (Vj. 10,0<br />

Mio. EUR) zusammen.<br />

Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungseinbehalten<br />

erhöhten sich gegenüber dem<br />

Vorjahr um 0,2 Mio. EUR (28,6%) auf 0,9<br />

Mio. EUR.<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

stiegen um 23,2 Mio. EUR (40,9%) auf 79,9<br />

Mio. EUR. In der Position sind noch abzurechnende<br />

Zuschüsse aus übertragbaren<br />

Mitteln mit 59,0 Mio. EUR (Vj. 55,8 Mio.<br />

EUR) sowie sonstige passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

über 20,9 Mio. EUR (Vj.<br />

1,0 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />

Mio. EUR<br />

2500<br />

1.721,6<br />

1.812,7<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2001<br />

2002<br />

220,0<br />

5216,6<br />

30,4<br />

44,7<br />

56,7 79,9 2<br />

Reinvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

92


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Kalenderjahr 2002<br />

2002<br />

EUR<br />

2001<br />

EUR<br />

Einnahmen<br />

Eigene Einnahmen<br />

Öffentliche Zuschüsse zur<br />

institutionellen Förderung<br />

• Anteilsfinanzierung<br />

• Sonderfinanzierung<br />

Zuschüsse zur Projektförderung<br />

68.934.618,92 63.483.124,01<br />

1.015.662.293,42 1.031.798.276,82<br />

3.590.755,01 7.616.269,34<br />

176.788.527,47 158.101.660,53<br />

1.264.976.194,82 1.260.999.330,70<br />

Ausgaben<br />

Personalausgaben<br />

Sächliche Ausgaben<br />

Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />

Ausgaben für Baumaßnahmen<br />

und sonstige Investitionen<br />

Zuführungen an noch abzurechnende<br />

Zuschüsse<br />

551.304.188,32 515.495.235,72<br />

333.531.975,44 329.078.923,04<br />

80.909.848,51 76.422.278,52<br />

236.465.228,70 284.234.673,31<br />

62.764.953,85 55.768.220,11<br />

1.264.976.194,82 1.260.999.330,70<br />

93


J AHRESBERICHT 2002<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Aktiva<br />

EUR<br />

31.12.2002<br />

EUR<br />

31.12.2001<br />

TEUR<br />

A. Anlagevermögen<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1.1 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten<br />

2. Sachanlagen<br />

2.1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

2.2. Gebäude<br />

2.3. Bauliche Anlagen<br />

2.4. Anlagen im Bau<br />

2.5. Wissenschaftliches Inventar<br />

2.6. Einrichtungsinventar<br />

2.7. Kraftfahrzeuge<br />

2.8. Bibliotheken<br />

3. Finanzanlagen<br />

11.189.189,95 9.175,1<br />

192.397.821,57 194.367,1<br />

432.254.512,92 444.190,2<br />

186.389.722,75 193.154,9<br />

543.674.680,00 463.299,7<br />

342.511.037,15 328.189,5<br />

68.800.592,91 69.951,9<br />

1.307.748,92 1.454,1<br />

123.536.577,12 1.890.872.693,34 114.255,9<br />

81.011.407,65 79.450,5<br />

B. Umlaufvermögen<br />

1. Vorräte<br />

2. Forderungen<br />

3. Wertpapiere<br />

4. Kasse, Bankguthaben<br />

8.160.234,46 8.164,7<br />

81.804.014,62 71.283,9<br />

357.878,81 358,2<br />

77.425.725,86 167.747.853,75 48.224,9<br />

C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

3.031.273,16 3.182,1<br />

2.153.852.417,85 2.028.702,7<br />

Nachrichtlich:<br />

Treuhandvermögen<br />

3.697.782,43 3.714,6<br />

94


J AHRESRECHNUNG 2002<br />

Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2002<br />

Passiva<br />

EUR<br />

31.12.2002<br />

EUR<br />

31.12.2001<br />

TEUR<br />

A. Reinvermögen<br />

1.812.722.126,30 1.721.598,6<br />

B. Rückstellungen<br />

216.585.962,64 220.037,8<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von<br />

mindestens vier Jahren<br />

2. Andere Verbindlichkeiten<br />

3. Gewährleistungseinbehalte<br />

2.061.350,32 2.192,3<br />

41.737.577,59 27.487,8<br />

877.097,03 44.676.024,94 717,0<br />

D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

79.868.303,97 56.669,2<br />

2.153.852.417,85 2.028.702,7<br />

Nachrichtlich:<br />

Treuhandverpflichtungen<br />

3.697.782,43 3.714,6<br />

95


J AHRESBERICHT 2002<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />

Anlagenspiegel zum 31.12.2002<br />

Buchwert Zugang/ Abgang Abschreibung Buchwert<br />

01.01.2002 Zuschreibung 31.12.2002<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1.1. Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und<br />

ähnliche Rechte sowie<br />

Lizenzen an solchen<br />

Rechten<br />

9.175.088,15 6.047.012,79 96.482,79 3.936.428,20 11.189.189,95<br />

2. Sachanlagen<br />

2.1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

2.2. Gebäude<br />

2.3. Bauliche Anlagen<br />

2.4. Anlagen im Bau<br />

2.5. Wissenschaftliches<br />

Inventar<br />

2.6. Einrichtungsinventar<br />

2.7. Kraftfahrzeuge<br />

2.8. Bibliotheken<br />

194.367.112,71 4.806.975,76 494.647,93 6.281.618,97 192.397.821,57<br />

444.190.230,13 12.836.894,06 685.582,02 24.087.029,25 432.254.512,92<br />

193.154.874,26 11.123.016,53 1.467.190,22 16.420.977,82 186.389.722,75<br />

463.299.756,63 104.515.202,20 24.134.917,12 5.361,71 543.674.680,00<br />

328.189.547,93 128.324.223,41 1.790.153,82 112.212.580,37 342.511.037,15<br />

69.951.941,39 18.938.501,44 1.701.732,81 18.388.117,11 68.800.592,91<br />

1.454.134,32 336.404,61 92.278,00 390.512,01 1.307.748,92<br />

114.255.874,18 12.989.707,14 27.625,43 3.681.378,77 123.536.577,12<br />

1.808.863.471,55 293.870.925,15 30.394.127,35 181.467.576,01 1.890.872.693,34<br />

1.818.038.559,70 299.917.937,94 30.490.610,14 185.404.004,21 1.902.061.883,29<br />

96

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