JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft
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<strong>JAHRESBERICHT</strong><br />
2002
I NHALTSVERZEICHNIS<br />
INTERVIEW MIT DEM PRÄSIDENTEN<br />
„Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bleibt auch in<br />
schwierigen Zeiten innovationsfähig.“<br />
2<br />
FORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschung im Spiegel der Presseinformationen 2002<br />
9<br />
POLITISCHE LEITLINIEN<br />
Kooperation Ausland<br />
Kooperation Inland<br />
Nachwuchsförderung<br />
Kooperation Wirtschaft<br />
19<br />
29<br />
35<br />
45<br />
AUS DEN SEKTIONEN<br />
Aus der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />
Aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion<br />
Aus der Geisteswissenschaftlichen Sektion<br />
51<br />
56<br />
60<br />
ZENTRALE ANGELEGENHEITEN<br />
Finanzen<br />
Investitionen<br />
Personal<br />
Fördernde Mitglieder<br />
Tochtergesellschaften, Beteiligungen, weitere Einrichtungen<br />
Organigramm der <strong>Gesellschaft</strong><br />
Personelle Zusammensetzung der Organe<br />
Übersicht über die Forschungseinrichtungen<br />
63<br />
65<br />
66<br />
68<br />
69<br />
72<br />
73<br />
80<br />
ANHANG<br />
Jahresrechnung<br />
83<br />
1
F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
FORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschung im Spiegel<br />
der Presseinformationen 2002<br />
Die zahlreichen Publikationen in angesehenen Fachzeitschriften (im vergangenen Jahr waren<br />
es mehr als 11.000) sind Beleg für die hervorragende von den Instituten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> geleistete Forschungsarbeit; unter den Veröffentlichungen befinden sich allein<br />
im Jahr 2001 auch 50 Artikel in der Zeitschrift Nature sowie 42 in Science – das entspricht<br />
jeweils einem Drittel der gesamten aus Deutschland kommenden Arbeiten in diesen beiden<br />
Magazinen. 35 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler gehören nach der aktuellen Auflistung des Institute<br />
for Scientific Information (ISI) in Philadelphia/USA zu den 88 meist zitierten in Deutschland<br />
arbeitenden Wissenschaftlern. Damit liegt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gleichauf mit<br />
der renommierten US-amerikanischen Stanford-University. Hingegen findet sich derzeit keine<br />
andere deutsche Forschungseinrichtung, ob universitär oder außeruniversitär, mit mehr als<br />
vier Wissenschaftlern im Ranking von ISI.<br />
Erste Schritte auf dem Weg zur Spin-Elektronik:<br />
Stuttgarter <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern<br />
gelingt es erstmals, die Wechselwirkung zwischen<br />
Elektronen-Spin und Kern-Spin in einem<br />
Halbleiter elektrisch zu messen und zu<br />
steuern (Nature, 17. Januar 2002).<br />
Magnetische Momente im Kristall-Mosaik:<br />
Internationales Forscherteam findet bei<br />
Neutronenstrahl-Experimenten wichtigen<br />
Ansatzpunkt für die Erklärung der Hochtemperatursupraleitung<br />
(Science Express, 24. Januar<br />
2002).<br />
Magnetismus am Limit: Internationales Forscherteam<br />
weist Ferromagnetismus in Nanodrähten<br />
nach, die nur ein Atom dick sind |<br />
Neue Perspektiven auf dem Weg zum Terabitspeicher<br />
(Nature, 21. März 2002).<br />
Überraschung bei den C60 Hochtemperatursupraleitern:<br />
Internationales Forscherteam<br />
klärt Struktur der C60-Hochtemperatursupraleiter<br />
auf | Neue Herausforderungen<br />
für weitere Erhöhung der Sprungtemperatur<br />
bei Supraleitern (Science, 5. April 2002).<br />
Universelles Herstellungsverfahren für<br />
Nanoröhrchen: Neue Methode zur Herstellung<br />
von Nanotubes entwickelt | Vielfältige<br />
Anwendungen von Optoelektronik bis Nanobiotechnologie<br />
absehbar (Science, 14. Juni<br />
2002).<br />
Festkörperforschung |<br />
Materialwissenschaften<br />
Arbeitsspeicher mit Langzeitgedächtnis:<br />
Forschern des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Mikrostrukturphysik<br />
gelingt Durchbruch für<br />
die Entwicklung der nächsten Generation<br />
von Gigabit-Computerspeichern (Science,<br />
14. Juni 2002).<br />
Schreiben mit Licht: Deutsch-griechisches<br />
Forscherteam erzeugt mit schwach fokussiertem<br />
Laserlicht erstmals Linien und<br />
Punkte in transparenten Polymerlösungen<br />
(Science, 5. Juli 2002).<br />
9
J AHRESBERICHT 2002<br />
Infrarotantenne als „Nano-Lupe”: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Forscher benutzen neues Mikroskop,<br />
um Kristallschwingungen im Nanometerbereich<br />
sichtbar zu machen (Nature, 11. Juli<br />
2002).<br />
Nanozylinder ebnen den Weg zur Kunststoffelektronik:<br />
Internationalem Forscherteam<br />
gelingt erstmals Synthese neuartiger<br />
supramolekularer Materialien für die Optoelektronik<br />
aus organischen Kristallen und<br />
Polymeren (Nature, 26. September 2002).<br />
Supraleiter Lithium: Das leichteste Metall<br />
wird bei minus 257 Grad Celsius und unter<br />
extrem hohem Druck zum Supraleiter mit<br />
einer der höchsten bisher beobachteten<br />
Sprungtemperaturen unter allen chemischen<br />
Elementen (Science Express, 17. Oktober<br />
2002).<br />
Astronomie | Astrophysik<br />
Der Jupiter als Teilchenbeschleuniger:<br />
Forscherteam entdeckt mit der Raumsonde<br />
„Cassini“ einen Nebel aus neutralem Gas um<br />
den Riesenplaneten | Partikel sind bis zu<br />
4000 Kilometer pro Sekunde schnell (Nature,<br />
28. Februar 2002).<br />
Kalter Dunst um blaue kompakte Zwerggalaxien:<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken<br />
im Virgo-Cluster zehnmal größere<br />
Mengen ultrakalten kosmischen Staubs | Bis<br />
zu 50 Prozent des optischen Lichts von<br />
Galaxien wird in Infrarotlicht umgewandelt<br />
(The Astrophysical Journal, März 2002).<br />
Gamma-Augen orten Eis im Marsboden:<br />
Wissenschaftler des Mainzer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für Chemie an der Entdeckung der<br />
Raumsonde Mars Odyssey beteiligt (Science,<br />
31. Mai 2002).<br />
Astronomen spüren in Dunkelwolke seltenes<br />
Molekül auf: Forscher des Bonner <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für Radioastronomie an<br />
Entdeckung des vieratomigen Ammoniakisotops<br />
ND3 beteiligt (Astronomy & Astrophysics,<br />
Vol. 388 (3), June IV, 2002, L53).<br />
Kosmisches Kraftwerk: Quasar<br />
Brachten Kometen das Leben auf die Erde<br />
Wichtige Lebensbausteine in künstlich erzeugtem<br />
Kometenmaterial nachgewiesen |<br />
Kometen könnten wichtige Zwischenstation<br />
für die Entwicklung von Leben sein (Nature,<br />
28. März 2002).<br />
Rätselhafte Eisenfabrik im Universum:<br />
Wissenschaftler finden mit dem Röntgensatelliten<br />
XMM-Newton in einem Quasar<br />
ungewöhnlich große Mengen dieses Elements<br />
(ApJ Letters Vol. 573, L77, 10. Juli<br />
2002).<br />
Massenmonster im Herzen der Milchstraße:<br />
Forscher beobachten einen rasenden Stern,<br />
der in unmittelbarer Nähe um das Schwarze<br />
Loch im Zentrum der Galaxis läuft (Nature,<br />
17. Oktober 2002).<br />
10
F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
„Methusalem-Genom“ hilft Krebs bekämpfen:<br />
Forscher finden im Genom eines evolutionär<br />
uralten Einzellers überraschend Gene,<br />
die beim Menschen für Krebs und andere<br />
Krankheiten eine Rolle spielen (Nature, 21.<br />
Februar 2002).<br />
Entwicklungsbiologie |<br />
Genetik<br />
Was unterscheidet den Menschen vom<br />
Affen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern gelingt<br />
Identifikation genetischer Unterschiede<br />
| Bedeutung für Verständnis der Veranlagung<br />
für AIDS, Malaria oder Alzheimer<br />
(Science, 11. April 2002).<br />
Defekt macht Mäuse alkoholkrank: Neue<br />
Möglichkeiten für den Einsatz von Medikamenten<br />
in der Suchttherapie (Science<br />
2. Mai 2002).<br />
Forscher graben Schimpansen-Werkstatt<br />
aus: Wissenschaftler untersuchen mit archäologischen<br />
Methoden, wie die Affen im<br />
westafrikanischen Regenwald harte Nüsse<br />
knacken (Science, 24. Mai 2002).<br />
Schutzschalter gegen Erbschäden: Wichtigen<br />
Schaltmechanismus für DNA-Reparatur<br />
aufgedeckt (Nature, 12. September 2002).<br />
Genetische Karte des Genoms des Fadenwurms<br />
Pristionchus pacificus publiziert:<br />
Navigationshilfe bei der Suche nach Mutationen<br />
| Vergleichende Untersuchungen zur<br />
Embryonalentwicklung entscheidend vereinfacht<br />
(Genetics, Vol. 162, Sept. 2002).<br />
Wenn Knochen nicht mehr wachsen: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Forscher entschlüsseln Regulierung<br />
der Knochenentwicklung und eröffnen damit<br />
neue Therapiemöglichkeiten für skelettären<br />
Kleinwuchs (Developmental Cell, 13.<br />
September 2002).<br />
Über die Maus zum Down-Syndrom: Welche<br />
Gene stecken dahinter <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher<br />
veröffentlichen Gen-Atlas des Chromosoms<br />
21 und schaffen damit die Voraussetzung,<br />
um die genetischen Ursachen des<br />
Down-Syndroms zu ergründen (Nature,<br />
5. Dezember 2002).<br />
Der Fadenwurm Pristiochinus<br />
pacificus vor einem Gel mit<br />
DNA-Fragmenten<br />
11
J AHRESBERICHT 2002<br />
Geowissenschaften<br />
Nach Glasnost lichten sich die Wolken:<br />
Politische Wende beschert Klimaforschern<br />
ein „Großexperiment“ (Geophysical Research<br />
Letters, 10. Oktober 2002).<br />
Transport verschmutzter<br />
Luft von Europa in den Mittelmeerraum<br />
Der Norden wird grüner durch Klimaveränderungen:<br />
Globale Temperaturerhöhung<br />
führt zu grüneren Wäldern im Norden | Frühling<br />
setzt eine Woche früher ein als vor 20<br />
Jahren (Science, 31. Mai 2002).<br />
Düngung des Ozeans ist keine Lösung für<br />
das CO 2 -Problem: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Experte<br />
warnt: Algen-Düngung mit Eisen hätte gravierende<br />
Nebenwirkungen auf die Atmosphäre<br />
und das Klima (Science, 20. September<br />
2002).<br />
Smog über dem Mittelmeer: Internationale<br />
Messkampagne zeigt für den Mittelmeerraum<br />
großräumige Verschlechterung der<br />
Luftqualität, geringere Niederschlagsmengen<br />
sowie hohe Ozonwerte im Sommer<br />
(Science, 25. Oktober 2002).<br />
Stickstoff-Zeitbombe im globalen Kohlenstoff-Kreislauf:<br />
Rapide steigender Stickstoff<br />
durch Düngung und fossile Brennstoffe<br />
beeinflusst Kohlenstoff-Speicherung im Boden<br />
und die Entstehung von Treibhausgas<br />
(Nature, 31. Oktober 2002).<br />
Hochenergie- und Teilchenphysik<br />
| Quantenoptik<br />
Neuer Materiezustand ultrakalter Atome<br />
entdeckt: Münchner Wissenschaftlern gelingt<br />
erstmals die Überführung von Materiewellen<br />
(Bose-Einstein-Kondensat) in ein<br />
Teilchengitter (Mott-Insulator-Zustand) und<br />
zurück (Nature, 3. Januar 2002).<br />
Geformtes Licht steuert Photosynthese:<br />
Forscher steuern Energieausbeute der Photosynthese<br />
mit „Melodien“ aus Laserlicht<br />
(Nature, 30. Mai 2002).<br />
Kalte Kollisionen im Bose-Einstein-Kondensat:<br />
Münchener Grundlagenforscher entdecken<br />
ungewöhnliche Eigenschaft von<br />
Materiewellen (Nature, 5. September 2002).<br />
Ein erster Blick in das Innere der Gegenwelt:<br />
Wissenschaftlern gelingt eindeutiger<br />
Nachweis von Antiwasserstoff-Atomen<br />
(Physical Review Letters, 29. Oktober 2002).<br />
Materiewellen-Interferenzmuster eines Quantengases,<br />
das in einem dreidimensionalen Lichtgitter mit mehr als<br />
100.000 besetzten Gitterplätzen gespeichert wurde<br />
12
F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
Radikale bei der Entstehung von Ziegler-<br />
Natta-Katalysatoren beobachtet: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern gelingt neuer Einblick<br />
in die molekularen Prozesse bei der<br />
Aktivierung des bewährten Katalysators<br />
(Angewandte Chemie, 3. Mai 2002).<br />
Katalyse mit Ecken und Kanten: Wissenschaftler<br />
des Fritz-Haber-Instituts zeigen,<br />
wie der Verlauf chemischer Reaktionen<br />
durch die Feinstruktur mikroskopischer Katalysatorteilchen<br />
bestimmt wird (Angewandte<br />
Chemie, 15. Juli 2002).<br />
Chemie<br />
Chemie im Computer: Forscherteam um<br />
Berliner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler gelingt<br />
mit neuartigen Computersimulationen die<br />
Beschreibung einer wichtigen chemischen<br />
Reaktion in der Halbleiterindustrie (Physical<br />
Review Letters, 14. Oktober 2002).<br />
Was macht Krebs aggressiv <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Wissenschaftler entdecken Genom-Baustein,<br />
der direkten Einfluss auf den Krankheitsverlauf<br />
bei Krebs hat | Wichtiger Durchbruch<br />
in der Krebsforschung (Cancer Research,<br />
Februar 2002).<br />
Immunbiologie | Medizin<br />
Entgleisung im Immunsystem: Deutschamerikanisches<br />
Forscherteam identifiziert<br />
Enzym, das die Entstehung von Autoimmunerkrankungen<br />
verhindert (Nature, 25. April<br />
2002).<br />
Neue Waffe gegen Seuchen: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Forscher entdecken Mechanismus zur Bekämpfung<br />
gefährlicher Bakterien und legen<br />
Grundlage für neue Generation von Antibiotika<br />
(Nature, 2. Mai 2002).<br />
Wie der Körper Angst bewältigt: Cannabinoid-Rezeptor<br />
für das Auslöschen von Aversionen<br />
wichtig (Nature, 1. August 2002).<br />
Eisen fördert das Tuberkulose-Risiko: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler belegen Zusammenhang<br />
zwischen Eisenkonzentration im Körper<br />
und Tuberkulose-Erkrankung und eröffnen<br />
neue Ansätze zur Behandlung (Journal<br />
of Experimental Medicine, 2. Dezember 2002).<br />
Neue Hoffnung für Schlaganfall-Patienten:<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern gelingt erste erfolgreiche<br />
neuroprotektive Behandlung von<br />
Schlaganfallpatienten mit Erythropoietin<br />
(Molecular Medicine 8: 495-505, 2002).<br />
Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium<br />
tuberculosis (rot) in der<br />
Wirtszelle einer Maus; Eisen<br />
koppelt in der Zelle an den Transferrin-Rezeptor<br />
(grün)<br />
13
J AHRESBERICHT 2002<br />
Informatik | Mathematik |<br />
Komplexe Systeme<br />
Die Zelle wird berechenbar: Forscher des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Dynamik komplexer<br />
technischer Systeme liefern vielversprechende<br />
Ansätze zur Entwicklung einer<br />
„virtuellen Zelle“ (Nature, 14. November<br />
2002).<br />
Erinnerungen sind bunt: Gedächtnis funktioniert<br />
am besten für Bilder in natürlichen<br />
Farben (Journal of Experimental Psychology:<br />
Learning, Memory and Cognition Vol. 28(3),<br />
2002).<br />
Multiquanten-mikroskopische<br />
Aufnahmen von „Starburst“-Zellen<br />
Kognitionsforschung<br />
Einzelneuronen als Wahrnehmungsspeicher:<br />
Tübinger <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher entdecken,<br />
dass unsere Wahrnehmung von<br />
Unterscheidungsmerkmalen durch einzelne<br />
Neuronen gesteuert wird (Nature, 17. Januar<br />
2002).<br />
Die Mathematik der Sinne: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Forscher weisen nach, dass unser Gehirn<br />
visuelle und haptische Eindrücke statistisch<br />
optimal zusammenführt (Nature, 24. Januar<br />
2002).<br />
Der Netzhaut beim Rechnen zusehen: Forschern<br />
der <strong>Max</strong>-Plank-<strong>Gesellschaft</strong> und der<br />
University of Washington gelingen mit besonderer<br />
Mikroskopie-Technologie neue<br />
Einblicke, wie unsere Augen bewegte Bilder<br />
detektieren (Nature, Advanced Online<br />
Publication, 4. August 2002).<br />
Was Affen sprachlos macht: Einzelnes Gen<br />
orchestriert möglicherweise die Sprachfähigkeit<br />
des Menschen (Nature, 14. August<br />
2002).<br />
Hunde verstehen Menschen am besten:<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Studie belegt: Einzigartige Fähigkeit<br />
von Hunden, mit Menschen zu kommunizieren,<br />
ist Resultat ihrer gezielten<br />
Domestizierung (Science, 22. November<br />
2002).<br />
Puzzle-Spiel der Sinne: Wie unser Gehirn<br />
Eindrücke verrechnet (Science, 22. November<br />
2002).<br />
14
F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
Schrittmacher für das Gedächtnis: Göttinger<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher finden Proteine,<br />
welche die Übertragungsleistung von Nervenzellen<br />
vielfältig steuern (Cell, 11. Januar<br />
2002; Neuron, 31. Januar 2002).<br />
Netzwerkbildung im Gehirn trotz Sendepause:<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler liefern<br />
neue Ergebnisse zur Gehirnentwicklung |<br />
Widerspruch zur bisherigen Lehrmeinung<br />
(PNAS, 25. Juni 2002).<br />
Neurobiologie<br />
Schaltkreise im Gehirn sind genetisch<br />
determiniert: Interdisziplinärem Forscherteam<br />
gelingt erstmals Nachweis genetischer<br />
Einflüsse auf feinste Hirnstrukturen (Journal<br />
of Neuroscience, 15. August 2002).<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Doktorand entdeckt „lebende<br />
Fossilien“: Lebende Vertreter einer neuen<br />
Insektenordnung in Namibia gefunden | Fossile<br />
Vorfahren in 45 Millionen Jahre altem<br />
Bernstein (Science, 18. April 2002).<br />
Mikrobiologie | Ökologie<br />
Riffe aus Bakterien entdeckt: Meereswissenschaftler<br />
finden riesige Riffe aus Methanfressenden<br />
Mikroorganismen, die von großer<br />
Bedeutung für den globalen Kohlenstoffkreislauf<br />
sind (Science, 9. August 2002).<br />
Die Entschärfung der Senföl-Bombe: Jenaer<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher klären, wie die Kohlmotte<br />
die chemische Abwehr ihrer Wirtspflanzen<br />
überwindet (PNAS Online, 2. August<br />
2002).<br />
Käfer mit bakteriellen Waffen: Jenaer <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler identifizieren Bakterien,<br />
die in Symbiose mit Käfern therapeutisch<br />
interessante Wirkstoffe produzieren<br />
(PNAS Online, 14. Oktober 2002).<br />
Blick aus dem Tauchboot JAGO<br />
auf ein Bakterienriff (rechts);<br />
Dünnschnitt des Riffs eingefärbt<br />
mit einer rot sowie einer grün<br />
fluoreszierenden RNA-Sonde<br />
(Marker für spezifische Bakterien)<br />
15
J AHRESBERICHT 2002<br />
Pflanzenforschung<br />
Blatt einer Ackerschmalwand,<br />
in dem ein neuartiger Pflanzenpromotor<br />
(blau) aktiv ist<br />
Wie Pflanzen die Kurve kriegen: Kölner<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong> Forscher entdecken Transportprotein,<br />
das bei der Krümmung von Pflanzen<br />
eine wichtige Rolle spielt (Nature, 15.<br />
Februar 2002) .<br />
Neuer biochemischer Signalweg in Pflanzen<br />
entdeckt: MLO-Protein leitet Sonderweg<br />
in der Signalübertragung ein | Erkenntnisse<br />
von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschern erweitern<br />
klassische Lehrmeinung der Pflanzenbiochemie<br />
(Nature, 28. März 2002).<br />
Neuartige Schalter für besseren Pflanzenschutz:<br />
Kölner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher entwickeln<br />
„nebenwirkungsarme“ Genschalter |<br />
Neue Möglichkeiten für die gezielte Abwehr<br />
von schädlichen Pilzen und Bakterien<br />
bei Nutzpflanzen (The Plant Cell, 19. April<br />
2002).<br />
Abwehr-Gen gegen bedeutende Kartoffelkrankheit<br />
gefunden: Gen schützt Kartoffeln<br />
vor der Kraut- und Knollenfäule | Erstmaliger<br />
Ansatz zum Verständnis eines komplexen<br />
Widerstandsmechanismus (The Plant<br />
Journal, 30 (3), 2002).<br />
Sozial- und<br />
Verhaltenswissenschaften<br />
Warum es sich lohnt, seinen guten Ruf<br />
nicht aufs Spiel zu setzen: Evolutionsbiologen<br />
vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Limnologie<br />
zeigen, wie sich Kooperationsverhalten<br />
stabilisieren lässt (Nature, 24. Januar 2002).<br />
Kinder sind klüger als wir denken: Internationales<br />
Psychologen-Team zeigt, dass Kleinkinder<br />
bei der Imitation von Gesten nicht<br />
den Bewegungsablauf, sondern das Ziel der<br />
Bewegung nachahmen (Nature, 14. Februar<br />
2002).<br />
Immer mehr Hundertjährige: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Wissenschaftler belegen: Prognosen der<br />
Lebenserwartung müssen nach oben korrigiert<br />
werden | Konsequenzen für Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Rentenpolitik (Science,<br />
10. Mai 2002).<br />
Eine Reform der Bundesanstalt für Arbeit<br />
ist notwendig, aber nicht hinreichend:<br />
Neue Studie des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
<strong>Gesellschaft</strong>sforschung blickt zurück auf<br />
fünfzig Jahre Bundesanstalt für Arbeit und<br />
zieht Schlüsse für die aktuelle Reformdiskussion<br />
(Juli 2002).<br />
Internationalisierung verändert Arbeitsbeziehungen<br />
in Deutschland: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Forscher belegen, dass die Unternehmensführung<br />
in Deutschland heute stärker denn<br />
je durch den Markt und weniger durch<br />
langfristige Beziehungen bestimmt wird<br />
(Juli 2002).<br />
16
F ORSCHUNGS-HIGHLIGHTS<br />
Verkehrsregeln für den Kerntransport:<br />
Dortmunder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler<br />
entschlüsseln wichtigen Protein-Shuttle für<br />
den „Rangierbetrieb“ durch die Membran<br />
des Zellkerns (Nature, 7. Februar 2002).<br />
Wie funktioniert der kleinste Motor der<br />
Welt <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entschlüsseln<br />
Nanomechanik einer „molekularen<br />
Maschine“, die ATP, den zentralen Energieträger<br />
in unserem Körper, produziert<br />
(Nature Structural Biology, März 2002).<br />
Werkstatt für gestresste Proteine: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entschlüsseln molekulare<br />
Maschine, die in allen Zellen wahlweise<br />
als Faltungshelfer oder als Zerkleinerungsmaschine<br />
für Proteine arbeitet (Nature, 28.<br />
März 2002).<br />
Aus Mikroskopie wird Nanoskopie: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Forscher führen die Lichtmikroskopie<br />
in neue Dimensionen (Physical Review<br />
Letters, 22. April 2002).<br />
Die Choreografie von Elektronen und Protonen<br />
im Protein: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern<br />
gelingt mit raffinierter Messtechnik<br />
neuer Einblick in das Kraftwerk der<br />
Zelle und in wichtige Details der zellulären<br />
Energieerzeugung (Nature, 2. Mai 2002).<br />
Struktur- und Zellbiologie<br />
Bewegungsmelder für Einzelmoleküle:<br />
Göttinger <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler präsentieren<br />
hochsensitiven Protein-Test mit<br />
Anwendungspotential in der biomedizinischen<br />
Forschung und Wirkstoffentwicklung<br />
(PNAS, 17. Dezember 2002).<br />
Checkpoints bei der Zellteilung: Neues<br />
Kontrollelement entdeckt | Möglicher Ansatz<br />
für eine Krebstherapie (Science, 27. September<br />
2002).<br />
Live-Schaltung ins Zellinnere: Wissenschaftlern<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie<br />
gelingt erstmals der Blick in eine<br />
intakte, lebende Eukaryotenzelle (Science,<br />
8. November 2002).<br />
Vielversprechender Prototyp für Krebstherapeutika<br />
entdeckt: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler<br />
analysieren die Signalketten für<br />
Zellalterung und stoßen dabei auf einen<br />
neuen Ansatz für die Krebstherapie (Journal<br />
of Clinical Investigation 110 (11), 2002).<br />
Molekulare Anstandsdame entschleiert:<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken für<br />
die Proteinfaltung wichtige Enzym-Klasse |<br />
Ansatz für die Entwicklung einer neuen Art<br />
von Antibiotika (Nature Structural Biology,<br />
Juni 2002).<br />
Neuartiger Ionenkanal sorgt für Furore: <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler entdecken ersten<br />
lichtgesteuerten Ionenkanal in einer einzelligen<br />
Grünalge | Einsatz auf biotechnologischem<br />
Gebiet vorstellbar (Science, 28. Juni 2002).<br />
Molekulare Architektur einer Protein-<br />
Transport-Maschine: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Biophysiker<br />
entschlüsseln Protein-Transport-Maschinerie<br />
(Nature, 8. August 2002).<br />
Nanomotor in Aktion: die ATPase<br />
17
Modell: Michael Herzog (University of Michigan, Ann Arbor, USA) |<br />
Christiane Textor und Hans F. Graf (<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Meteorologie, Hamburg) |<br />
Josef Oberhuber (Deutsches Klimarechenzentrum, Hamburg)<br />
Visualisierung: Michael Boettinger (Deutsches Klimarechenzentrum, Hamburg)<br />
Aschewolken bei einem Vulkanausbruch<br />
Anhand von Rechenmodellen können Forscher die Entstehung und Ausbreitung von Aschewolken bei Ausbruch eines Vulkans simulieren.<br />
Derartige Ereignisse lassen sich in der Natur (aus verständlichen Gründen) nicht direkt beobachten und messen, beeinflussen aber das<br />
globale Klima ebenso wie die Chemie der Stratosphäre. In der vorliegenden Sequenz werden drei Asche-Spezies unterschieden: feine<br />
Asche (hellgrau), grobe Asche (hellbraun), Lapilli, hier Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von 4 mm (dunkelbraun).
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION AUSLAND<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute –<br />
offen für die ganze Welt<br />
„Gegenwart und Zukunft unseres Landes sind immer enger verwoben mit dem Schicksal<br />
unserer europäischen Nachbarn und den Entwicklungen, die sich weltweit vollziehen. [...]<br />
Innovation erfordert heute Europaorientierung und Internationalität...“, so das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung in einem Strategiepapier vom Juli 2002. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> hat diese Einsichten schon lange programmatisch aufgegriffen. Seit eh und je<br />
sind ihre Institute Anziehungspunkt für Forschertalente aus dem Ausland.<br />
Alleine im vergangenen Jahr arbeiteten<br />
mehr als 9100 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />
an Einrichtungen der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Die meisten von ihnen<br />
kamen – abgesehen von den EU-Ausländern<br />
– aus Russland und China. An dritter<br />
Stellen rangierten dann amerikanische<br />
Nachwuchs- und Gastwissenschaftler. Dies<br />
ist besonders erfreulich, denn nach wie vor<br />
ist Deutschland als Forschungsstandort für<br />
die Mehrheit der US-Forscher nicht wirklich<br />
attraktiv. Eine Studie über Motive von<br />
Forschern beim Umzug in andere Staaten,<br />
die der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft<br />
im Juni des vergangenen Jahres<br />
vorgestellt hat, ergab, dass US-Forscher die<br />
Möglichkeiten zu kooperativer Arbeit und interdisziplinärer<br />
Forschung an den deutschen<br />
Universitäten für deutlich schlechter halten<br />
als in ihrer Heimat. Während immerhin 59<br />
Prozent der Befragten ihre Arbeitsbedingungen<br />
an außeruniversitären Einrichtungen,<br />
wie etwa <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten, als<br />
exzellent ansahen, gilt das nur für 20 Prozent<br />
der befragten US-Amerikaner an den<br />
Universitäten. Und diese Bewertung bezieht<br />
sich nicht auf die technische Ausrüstung,<br />
die wird in Bezug auf Deutschland weit besser<br />
beurteilt als oft angenommen.<br />
Anzahl der Personen<br />
1209<br />
EU-Länder 25,7%<br />
845<br />
Übriges Europa 18,0%<br />
531<br />
Russland 11,3%<br />
458<br />
China 9,7%<br />
364<br />
342<br />
308<br />
USA 7,7%<br />
Übriges Asien 7,3%<br />
Indien 6,5%<br />
200<br />
164<br />
Süd-Mittel-Amerika 4,3%<br />
Japan 3,5%<br />
92<br />
Afrika 2,0%<br />
59<br />
Kanada 1,3%<br />
59<br />
Australien 1,3%<br />
56<br />
Israel 1,2%<br />
18<br />
Sonstige 0,4%<br />
1500 1200<br />
900<br />
600<br />
300<br />
0<br />
Staatsangehörigkeit der<br />
ausländischen Nachwuchsund<br />
Gastwissenschaftler<br />
19
J AHRESBERICHT 2002<br />
Kalendarium<br />
Internationale Nachwuchsgruppen<br />
22. Januar 2002: Vizepräsident<br />
Prof. Klaus Hahlbrock nimmt<br />
an bilateralen Gesprächen zur<br />
Ausgestaltung der zukünftigen<br />
Beziehungen zwischen Deutschland<br />
und Polen im Auswärtigen<br />
Amt in Berlin teil.<br />
19. bis 21. Februar 2002: Besuch<br />
des polnischen Forschungsministers<br />
Prof. Michal Kleiber in<br />
der Generalverwaltung der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in<br />
München.<br />
7. bis 15. Mai 2002: Polen-Reise<br />
des Vizepräsidenten Prof. Klaus<br />
Hahlbrock und Besuch der<br />
Nationalparks; dies auch vor<br />
dem Hintergrund zukünftiger<br />
Aktivitäten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> auf dem Gebiet<br />
der Biodiversitätsforschung.<br />
„Wir müssen der jungen Generation das notwendige Rüstzeug mit auf ihren Lebensweg geben,<br />
um in der sich internationalisierenden Arbeits- und Berufswelt bestehen und europäische wie<br />
weltweite Entwicklungen verstehen und aktiv mitgestalten zu können.“ (BMBF, Juli 2002)<br />
Nachwuchsgruppenleiter/in<br />
Bereits vor zwei Jahren hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> erste weiterführende Schritte<br />
unternommen, um ihr eigenes Modell der<br />
Selbständigen Nachwuchsgruppen zu internationalisieren:<br />
Im Zuge der wechselseitigen<br />
Einrichtung von Nachwuchsgruppen mit<br />
ausländischen Partnerorganisationen leiten<br />
deutsche Nachwuchswissenschaftler eine<br />
Nachwuchsgruppe an einem ausländischen<br />
Forschungsinstitut, während ein ausländischer<br />
Wissenschaftler Nachwuchsgruppenleiter<br />
an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut wird.<br />
Damit soll den jungen Nachwuchswissenschaftlern<br />
die Chance eröffnet werden,<br />
frühzeitig Erfahrungen zu machen im Umgang<br />
mit anderen Sprachen, Kulturen und<br />
Mentalitäten. Aktuell wird dieses Instrument<br />
der Nachwuchsförderung mit Einrichtungen<br />
des CNRS in Frankreich, mit dem<br />
Weizmann-Institut in Rehovot/Israel und<br />
mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften<br />
erprobt.<br />
Aufnehmende Forschungseinrichtung<br />
7./8. Oktober 2002: Der neu gewählte<br />
Präsident der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof. Peter<br />
Gruss, nimmt an einer europaweiten<br />
Konferenz in Kopenhagen<br />
zur Einrichtung eines<br />
European Research Council<br />
teil.<br />
21. Oktober 2002: Teilnahme<br />
des Präsidenten der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> an der<br />
Konferenz der EUROHORCs.<br />
7./8. November 2002: Besuch<br />
von Präsident Gruss in Warschau;<br />
Prof. Gruss führt Gespräche<br />
mit Minister Michal Kleiber,<br />
dem Präsidenten der<br />
Polnischen Akademie der Wissenschaften<br />
sowie dem Rektor<br />
der Warschauer Universität.<br />
Nicholas Foulkes,<br />
Institut de Génétique et de Biologie Moléculaire et<br />
Cellulaire, Straßburg<br />
Frank Pfrieger,<br />
<strong>Max</strong>-Delbrück-Centrum, Berlin;<br />
davor MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />
Rafael Laboissière,<br />
Institut de la Communication Parlée, Grenoble<br />
Julia Vorholt,<br />
MPI für terrestrische Mikrobiologie, Marburg<br />
Erez Raz,<br />
Weizmann-Institut, Rehovot<br />
Matthias Bochtler,<br />
MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden;<br />
davor MPI für Biochemie, Martinsried<br />
So ist Matthias Bochtler bereits vor zwei<br />
Jahren als Nachwuchsgruppenleiter nach<br />
Warschau gegangen. Die Tatsache, dass Polen<br />
das größte unter den Beitrittsländern ist,<br />
die 2004 in die EU aufgenommen werden,<br />
hat ihn und das International Institute of<br />
Molecular and Cell Biology (IIMCB) mittlerweile<br />
auch in das Blickfeld der forschungspolitischen<br />
Berichterstattung von Nature<br />
MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen<br />
Institut de Génétique et de Biologie Moléculaire et<br />
Cellulaire, Straßburg (CNRS)<br />
MPI für psychologische Forschung, München<br />
Pôle de Biotechnologie Végétale, Toulouse (CNRS)<br />
MPI für biophysikalische Chemie<br />
International Institute of Molecular and Cell Biology,<br />
Warschau<br />
und Science gerückt. Bochtler lobt die hervorragende<br />
Ausstattung am IIMCB, und<br />
Jacek Kuznicki, Direktor am Institut, betont,<br />
„dass unabhängige, talentierte Forschungsgruppenleiter<br />
– aus Polen wie aus dem Ausland<br />
– für die weitere Entwicklung der polnischen<br />
Wissenschaft unverzichtbar sein<br />
werden.“<br />
20
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Nachwuchsförderung 2002 Inländer Ausländer Gesamt<br />
Studentische Hilfskräfte 1.698 94 1.792<br />
Bachelors 72 72<br />
Doktoranden 2.112 1.160 3.272<br />
Postdoktoranden 540 2.170 2.710<br />
Forschungsstipendiaten 865 865<br />
Gastwissenschaftler 54 344 398<br />
Summe 4.404 4.705 9.109<br />
Zusammenarbeit mit Osteuropa<br />
„Zur Erweiterung der Europäischen Union nach Osten und Südosten hin gibt es keine Alternative.<br />
[...] Deutschland kann mit seiner besonderen Kompetenz in Bildung und Forschung<br />
anderen Ländern in zentralen Handlungsfeldern helfen...“ (BMBF, Juli 2002)<br />
Kalendarium<br />
7. bis 12. November 2002: In<br />
fünf verschiedenen Disziplinen<br />
finden in Polen unter Beteiligung<br />
verschiedener <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute wissenschaftliche<br />
Workshops statt, dazu<br />
eine Kunstausstellung sowie<br />
ein Konzert in Warschau und<br />
Krakau.<br />
9. Dezember 2002: Mit der Copernicus<br />
Medaille erhält Prof.<br />
Hahlbrock die höchste Auszeichnung<br />
der Polnischen Akademie<br />
der Wissenschaften zu<br />
deren 200. Jubiläum.<br />
Über die bereits vorhandenen Verbindungen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute mit Polen hinaus<br />
sind in den vergangenen Jahren auf mehreren<br />
Informationsreisen der Vizepräsidenten<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und anderer<br />
Wissenschaftler zahlreiche neue Wissenschaftskontakte<br />
angestoßen worden: Auf der<br />
Basis von Workshops wurden gemeinsam zu<br />
bearbeitende zukunftsfähige Themen identifiziert<br />
auf den Gebieten Bioinformatik und<br />
Molekularbiologie sowie Ökologie und Biodiversität,<br />
im Europarecht, der Astrophysik,<br />
der Mathematik und in den Materialwissenschaften.<br />
Die Aktivitäten zielen vorwiegend<br />
auf die im Konzept der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
mit den mittel- und osteuropäischen<br />
Ländern zugrundeliegenden Prinzipien ab,<br />
nämlich eine langfristige und besonders der<br />
gemeinsamen Nachwuchsbildung dienende<br />
Zusammenarbeit zu ermöglichen (Partnergruppen<br />
und auch Projektpartnerschaften,<br />
Nachwuchsgruppen, Einbindung in EU-<br />
Projekte). Neben der o.g. Internationalen<br />
Nachwuchsgruppe ist im Jahr 2002 eine<br />
Partnergruppe auf dem Gebiet der Medizin<br />
eingerichtet worden (Prof. Ropers, MPI für<br />
molekulare Genetik, Dr. Latos-Bielenska,<br />
Institut für medizinische Genetik, Universität<br />
für medizinische Wissenschaften, Posen);<br />
eine weitere auf dem Gebiet der Ökologie<br />
ist geplant.<br />
Prof. Andrzej Legocki, Präsident der<br />
Polnischen Akademie der Wissenschaften,<br />
mit Prof. Klaus Hahlbrock<br />
und Prof. Peter Gruss (v. lks.)<br />
21
J AHRESBERICHT 2002<br />
Kalendarium<br />
24. bis 28. Februar 2002: Besuch<br />
des Präsidenten der<br />
Chinesischen Akademie der<br />
Wissenschaften (CAS), Prof.<br />
Dr. Lu Yongxiang, in München<br />
und Berlin.<br />
März 2002: 1. Shanghai Round<br />
Table „Thinking on the Sciences<br />
of Thinking“ am Shanghai<br />
Institute for Advanced Studies<br />
unter Beteiligung von <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern.<br />
1. bis 12. Mai 2002: China-<br />
Reise des Präsidenten der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof. Hubert<br />
Markl, nach Shanghai und<br />
Kunming; Teilnahme am 2. bilateralen<br />
Symposium „Complex<br />
Biological Systems“ in Kunming,<br />
auf dem zahlreiche <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Direktoren vortragen.<br />
18. Mai bis 5. Juni 2002:<br />
Besuch von Prof. Dr. Zhou<br />
Guangzhao, Stellvertretender<br />
Vorsitzender des Volkskongresses<br />
der Volksrepublik China,<br />
in München und Berlin.<br />
Juli 2002: Einrichtung der 9.<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Partnergruppe in<br />
China – zum ersten Mal außerhalb<br />
der CAS – an der Universität<br />
Wuhan durch Prof. Erwin<br />
Neher vom MPI für biophysikalische<br />
Chemie.<br />
10. bis 14. September 2002: Offizielle<br />
Eröffnung des „Shanghai<br />
Institute for Advanced Studies“,<br />
dessen einer Gründungsdirektor<br />
Prof. Dr. Uli Schwarz ist.<br />
6. bis 15. Oktober 2002: Eine<br />
Delegation des CAS-Instituts<br />
für Biochemie und Zellbiologie<br />
besucht <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
in München, Dresden, Berlin<br />
und Göttingen.<br />
3. bis 9. November 2002: Eine<br />
Delegation des CAS-Instituts<br />
für Chemie nimmt an einem<br />
von Prof. Gerhard Wegner initiierten<br />
Symposium in Mainz<br />
teil und besucht <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institute in München und Berlin.<br />
Die intensiven Bemühungen um engere<br />
Forschungsbeziehungen mit polnischen<br />
Partnern bedingen auch eine engere Zusammenarbeit<br />
auf der Ebene der Administration.<br />
Für die Polnische Akademie der<br />
Wissenschaften, welche sich in einem umfangreichen<br />
Reformprozess befindet, sowie<br />
für das künftige polnische Ministerium für<br />
Wissenschaft ist die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zu einem gefragten Berater in Fragen<br />
Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
der Wissenschaftsadministration, Forschungsplanung<br />
und -evaluation sowie der<br />
Öffentlichkeitsarbeit geworden. Der Besuch<br />
des polnischen Forschungsministers,<br />
Michal Kleiber, kurz nach seiner Ernennung<br />
im Februar 2002 war Ausdruck dieses<br />
Interesses. Ihm folgte ein Gegenbesuch des<br />
neuen Präsidenten, Peter Gruss, im November<br />
desselben Jahres.<br />
„Die Wahrnehmung unserer außenpolitischen Verpflichtungen, auch gegenüber Entwicklungsund<br />
Schwellenländern, und die Aufgabe, durch Forschungszusammenarbeit zur Lösung weltweiter<br />
Probleme beizutragen, sind eine ständige Verpflichtung...“ (BMBF, Juli 2002)<br />
Das Engagement der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
in China hat in den letzten Jahren<br />
neben der wissenschaftlichen Kooperation<br />
zunehmend auch in forschungspolitischen<br />
Bereichen an Bedeutung gewonnen. Die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat dabei die Chinesische<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
(CAS) darin bestärkt, international offene<br />
Strukturen einzuführen. Mit der modellhaften<br />
Einrichtung von Selbständigen Nachwuchsgruppen<br />
zu Beginn der 90er-Jahre hat<br />
sie deren Bemühungen unterstützt, in China<br />
ein modernes und wettbewerbsfähiges<br />
Forschungssystem aufzubauen. Zurzeit<br />
bestehen zwei solcher Nachwuchsgruppen<br />
an Instituten der Chinesischen Akademie in<br />
Shanghai: Sie werden geleitet von Dr. Xu<br />
Guoliang (Columbia University) und von Dr.<br />
Zhou Jinqiu (Princeton University). Die<br />
Finanzierung erfolgt weitgehend aus Mitteln<br />
im Rahmen chinesischer Nachwuchsförderprogramme<br />
sowie einer Zuwendung durch<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und das<br />
BMBF in Höhe von bis zu jährlich 50.000 r<br />
pro Gruppe. Darüber hinaus sind zwei weitere<br />
Gruppen am Akademie-Institut für Zoologie<br />
in Kunming eingerichtet worden unter<br />
der Leitung von Dr. Wang Wen (University<br />
of Chicago) sowie unter Dr. Mao Bingyu<br />
(DKFZ, Heidelberg). Auch hier hat die CAS<br />
die Grundfinanzierung übernommen.<br />
Auf dem Campus des Shanghai Institute for<br />
Biological Sciences (SIBS) wird die CAS ein<br />
Institute for Advanced Studies einrichten, in<br />
dem der internationale und interdisziplinäre<br />
Dialog gepflegt werden soll. Das Institut<br />
wurde am 12. September 2002 durch Vertreter<br />
der Chinesischen Akademie der<br />
Wissenschaften sowie des BMBF feierlich<br />
eröffnet. Von deutscher Seite wird das Vorhaben<br />
mit r 250.000 durch das BMBF für<br />
den Aufbau und den Betrieb einer Handbibliothek/Mediathek,<br />
unterstützt. Gründungsdirektoren<br />
sind der emeritierte <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Direktor Prof. Uli Schwarz und der<br />
in St. Louis/USA arbeitende Neurowissenschaftler<br />
Prof. Rao Yi.<br />
22
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Partnergruppen in China<br />
Netzwerke im Ausland sind wichtiger Bestandteil<br />
einer international ausgerichteten<br />
Forschungsstrategie. Mit der 1999 angelaufenen<br />
Einrichtung so genannter Partnergruppen<br />
erhofft sich die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
eine stärkere Anbindung chinesischer<br />
Nachwuchskräfte an deutsche Forschungseinrichtungen.<br />
Die Gruppen werden von<br />
zurückgekehrten chinesischen Nachwuchswissenschaftlern<br />
geleitet, die als Stipendiaten<br />
an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten geforscht haben<br />
und nun die Gelegenheit erhalten, ihre<br />
mit deutschen Partnern begonnenen Projekte<br />
in China fortzusetzen. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> unterstützt die Gruppenleiter<br />
durch Zuschüsse, die chinesische Seite stellt<br />
Infrastruktur und Geräte bereit sowie im<br />
Rahmen ihrer eigenen Nachwuchsförderprogramme<br />
entsprechende Sach- und Personalmittel.<br />
Folgende <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute haben Partnergruppen<br />
in China eingerichtet:<br />
• MPI für Metallforschung<br />
(Prof. Rühle/Prof. Lu Ke)<br />
• MPI für Astrophysik<br />
(Prof. Börner/Dr. Jing Yipeng)<br />
• MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />
(Prof. Willmitzer/Dr. Xue Hongwei)<br />
• Fritz-Haber-Institut<br />
(Prof. Ertl/Prof. Bao Xinhe)<br />
• MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />
(Prof. Möhwald/Dr. Li Junbai)<br />
• MPI für Radioastronomie<br />
(Prof. Wielebinski/Dr. Han Jin Lin)<br />
• MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />
(Prof. Renn/Dr. Zhang Baichun)<br />
• MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />
(Prof. Jost/Dr. Li Jiayu)<br />
• MPI für biophysikalische Chemie<br />
(Prof. Neher/Prof. Xu Tao)<br />
Anzahl der Personen<br />
Forschungsbereiche<br />
2601<br />
2525<br />
Physik<br />
Biologisch orientierte Forschung<br />
1130<br />
Chemie<br />
823<br />
Geschichts-/<strong>Gesellschaft</strong>swissenschaft<br />
680<br />
Rechtswissenschaft<br />
460<br />
Mathematik<br />
300<br />
254<br />
134<br />
127<br />
41<br />
34<br />
Medizinisch orientierte Forschung<br />
Informatik<br />
Astronomie, -physik<br />
Geowissenschaft<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Ohne Angaben<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Verteilung der in- und ausländischen<br />
Nachwuchs- und Gastwissenschaftler<br />
nach Forschungsbereichen<br />
23
J AHRESBERICHT 2002<br />
KOOPERATION AUSLAND<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für<br />
internationale Kooperation<br />
Zum 13. Mal wurde im vergangenen Jahr der „<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für internationale<br />
Kooperation“ an ausländische und deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen<br />
vergeben. Die für „herausragende, international besonders anerkannte wissenschaftliche Leistungen“<br />
verliehene Auszeichnung ist mit jeweils 125.000 r dotiert und wird gemeinsam von<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen.<br />
Von den zwölf Preisträgern kommen vier aus<br />
dem Ausland – darunter eine Frau. Für die<br />
ausländischen Preisträger soll das Preisgeld<br />
eine Grundlage schaffen für die Zusammenarbeit<br />
mit deutschen Partnern – gleiches gilt<br />
für die deutschen Preisträger bei Forschungskooperationen<br />
mit Partnern außerhalb<br />
Deutschlands. Mit dem Preis werden<br />
vor allem kurzfristige Forschungsaufenthalte,<br />
gemeinsame Fachtagungen oder Workshops<br />
sowie zusätzliche Mittel für Sachausgaben<br />
und Hilfspersonal finanziert. Seit<br />
1990 stellt das BMBF der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und der Alexander von Humboldt-Stiftung<br />
die Mittel dafür zur Verfügung.<br />
Die Forschungspreise wurden im<br />
Rahmen einer Festveranstaltung durch die<br />
Bundesministerin für Bildung und Forschung,<br />
Edelgard Bulmahn, überreicht.<br />
Den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Biowissenschaften<br />
und Medizin erhielten:<br />
• Prof. Dr. Pamela Jane Bjorkman, California<br />
Institute of Technology, Division of<br />
Biology, für die Erkenntnis, dass MHC-<br />
Moleküle nicht nur fremde, sondern<br />
auch körpereigene Peptide präsentieren.<br />
Damit wurde unter anderem klar, wo die<br />
Ursachen für Autoimmunkrankheiten<br />
liegen können.<br />
• Prof. Dr. Klaus Josef Palme, Albert-Ludwigs-Universität<br />
Freiburg, Institut für<br />
Biologie II – Zellbiologie, für die molekulare<br />
Aufdeckung der Schlüsselrolle des<br />
Auxins bei der Entwicklung von Pflanzen<br />
als Basis für die Erforschung jener Prozesse,<br />
die Grundlage für ihre Gestaltbildung<br />
sind.<br />
• Prof. Dr. Nikolaus Pfanner, Albert-Ludwigs-Universität<br />
Freiburg, Institut für<br />
Biochemie und Molekularbiologie, für<br />
grundlegende Erkenntnisse zur Funktionsweise<br />
von Zellen und dem daraus<br />
resultierenden besseren Verständnis von<br />
Krankheiten wie Diabetes mellitus, Cardiomyopathie<br />
und anderen schweren<br />
Systemerkrankungen.<br />
Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Chemie<br />
und Pharmazie ging an:<br />
• Prof. Dr. Wilfred Frederik van Gunsteren,<br />
Eidgenössische Technische Hochschule<br />
Zürich, Laboratorium für physikalische<br />
Chemie, für neue Methoden biomolekularer<br />
Simulationen am Computer. Damit<br />
können Prozesse vorhergesagt werden,<br />
die derzeit noch nicht im Experiment<br />
untersucht werden können.<br />
• Prof. Dr. Franz Hofmann, Technische Universität<br />
München, Institut für Pharmakologie<br />
und Toxikologie, für die Beobachtung,<br />
dass eine bestimmte Untereinheit<br />
eines Kalziumkanals durch mehrere Gene<br />
kodiert wird. Das bringt neue Einsichten<br />
für Arteriosklerose und zentrale Sehdefekte<br />
und eröffnet erfolgversprechende<br />
Therapiemöglichkeiten bei Bluthochdruck,<br />
Herzschwäche und Gedächtnisstörungen.<br />
24
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Mit dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften wurden<br />
ausgezeichnet:<br />
• Prof. Dr. Ekkehard König, Freie Universität<br />
Berlin, Institut für Englische Philologie,<br />
für die Beschäftigung mit den<br />
Grenzen der Variationen und Muster,<br />
nach denen Sprachen aufgebaut sind.<br />
Mit der Sprachtypologie versucht er, diesen<br />
Regeln auf die Spur zu kommen;<br />
denn Sprachen unterscheiden sich nicht<br />
in beliebiger und zufälliger Weise voneinander.<br />
• Prof. Dr. Frank Rösler, Philipps-Universität<br />
Marburg, Fachbereich Psychologie,<br />
für die Untersuchung von Prozessen des<br />
Langzeit- und des Arbeitsgedächtnisses<br />
in Bereichen der Hirnrinde, die für<br />
bestimmte Ereignisse zuständig sind. Es<br />
gelang ihm, die neuronalen Grundlagen<br />
syntaktischer und semantischer Prozesse<br />
des menschlichen Sprachverständnisses<br />
zu entschlüsseln.<br />
Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Ingenieurwissenschaften<br />
ging an:<br />
• Prof. Dr. Hans-Jürgen Herrmann, Universität<br />
Stuttgart, Institut für Computeranwendungen<br />
1, für die Entwicklung von<br />
parallelisierbaren Verfahren, um die Bewegungen<br />
von Sand und Schüttgütern am<br />
Computer zu simulieren und eine Übereinstimmung<br />
mit dem Experiment zu<br />
erreichen. Für seine Berechnungen und<br />
Simulationen entwickelte er effiziente<br />
Algorithmen.<br />
Den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreis für Physik<br />
erhielten schließlich:<br />
• Prof. Dr. Helmut Eschrig, Institut für Festkörper-<br />
und Werkstoffforschung Dresden,<br />
für die Möglichkeit hoher Vorhersagekraft<br />
für neue Strukturen oder noch<br />
unbekannte Strukturparameter. Damit<br />
können magnetische Eigenschaften,<br />
Supraleitung, ungeordnete metallische<br />
Legierungen und relativistische Effekte<br />
von Festkörpern mit hoher Genauigkeit<br />
und Effizienz berechnet werden.<br />
• Prof. Dr. Vladimir E. Fortov, Russian Academy<br />
of Sciences, Institute for High<br />
Energy Densities, für Methoden, mit<br />
denen physikalische und chemische<br />
Eigenschaften von fester und flüssiger<br />
Materie sowie Gasen und Plasmen<br />
untersucht und Zustandsgleichungen von<br />
Materie bei hohen Drucken und Temperaturen<br />
geschaffen werden.<br />
• Prof. Dr. Mark G. Raizen, University of<br />
Texas at Austin, Department of Physics<br />
and Astronomy, für die Kontrolle von<br />
natürlichen biologischen Prozessen mit<br />
schwachen Lichtkräften und die präzise<br />
Lenkung des Wachstums von Neuronen<br />
in eine Richtung. Damit lassen sich unter<br />
Umständen in der Medizin eines Tages<br />
geschädigte Nerven reparieren.<br />
• Prof. Dr. Wolfgang Peter Schleich, Universität<br />
Ulm, Abteilung für Quantenphysik,<br />
für die Eröffnung einer neuen<br />
Perspektive zum Verständnis der Quantennatur<br />
des Lichts. Seine grundlegenden<br />
Untersuchungen zur Unterdrückung des<br />
Rauschens in Ring-Laser-Gyroskopen finden<br />
Anwendung bis in die Allgemeine<br />
Relativitätstheorie und die Kosmologie.<br />
Gruppenbild mit Dame – elf der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreisträger<br />
25
J AHRESBERICHT 2002<br />
KOOPERATION AUSLAND<br />
Erfolgreiche Bilanz der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute im<br />
5. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />
Die eingeworbenen EU-Mittel der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute sind in den vergangenen Jahren<br />
stetig gewachsen – ein Beleg auch für die hohe Wettbewerbsfähigkeit der an den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten geleisteten Forschung. Im Vergleich zum Vorgängerprogramm konnten im<br />
5. EU-Forschungsrahmenprogramm 41 Prozent mehr Drittmittel – das sind insgesamt weit<br />
über 76 Mio. r – bei der Europäischen Union eingeworben werden. 73 von 80 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituten beteiligten sich am 5. EU-Forschungsrahmenprogramm. Knapp 50 Prozent der<br />
eingereichten Projektvorschläge wurden erfolgreich evaluiert und mehr als 40 Prozent letztendlich<br />
durch die EU gefördert. 62 EU-Projekte wurden von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten verantwortlich<br />
koordiniert. Insgesamt unterstützte die Europäische Union 351 Projekte von<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten.<br />
Von Rahmenprogramm zu Rahmenprogramm<br />
schreitet somit die Vernetzung der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute untereinander sowie<br />
innerhalb der Europäischen Union kontinuierlich<br />
voran; Kooperation wird verstärkt<br />
auch mit den Beitrittskandidaten und weiteren<br />
Staaten Mittel- und Osteuropas<br />
gesucht. Die Drittmittel der Europäischen<br />
Union spielen dabei eine immer wichtigere<br />
Rolle – sie liefern die Voraussetzungen für<br />
wissenschaftliche Kooperationen und deren<br />
Festigung und bereiten den Boden für<br />
einen stärker auf Exzellenz ausgerichteten<br />
europäischen Forschungsraum.<br />
Sektionen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> Eingereichte Geförderte Erfolgsquote Förderung<br />
im 5. EU-Rahmenprogramm Anträge Projekte 1 in % in €<br />
1<br />
Förderentscheid einiger Projekte<br />
noch offen<br />
MPG gesamt 880 351 40,11 76.363.893<br />
Biologisch-Medizinische Sektion 432 150 34,72 36.073.940<br />
Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion 412 187 45,39 37.777.575<br />
Geisteswissenschaftliche Sektion 36 14 38,89 2.512.378<br />
Wesentlich für die forschungspolitische Integration<br />
Europas ist der langfristige Steuerungseffekt,<br />
der sich aus dem politischen<br />
Prozess der laufenden Anpassung der Rahmenprogramme<br />
ergibt, also ihre ständige<br />
Kontrolle und Neubewertung: Bei den aufwendigen<br />
Evaluierungen des abgelaufenen<br />
und den Verhandlungen des neuen Programms<br />
sind nahezu alle relevanten nationalen<br />
und internationalen Gremien der Forschungspolitik<br />
beteiligt. Der politische<br />
Aushandlungsprozess, der in diesem hochkomplexen<br />
Verhandlungssystem auf unterschiedlichen<br />
Ebenen abläuft, bedingt einen<br />
ständigen Kontakt zwischen verschiedenen<br />
nationalen Ministerien und Experten sowie<br />
den Institutionen der Union – allen voran<br />
der Europäischen Kommission, aber auch<br />
dem Parlament. Das Bemühen der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> war in der Vergangenheit<br />
und wird auch zukünftig darauf ausgerichtet<br />
sein, die forschungspolitische Kommunikation,<br />
u.a. durch ihr Büro in Brüssel,<br />
zu fördern und die wissenschaftlichen Themen,<br />
die für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute von<br />
Bedeutung sind, auf europäischer Ebene zu<br />
platzieren.<br />
26
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
Sektionen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> Eingereichte Geförderte Erfolgsquote<br />
im 5. EU-Rahmenprogramm Anträge Projekte 2 in %<br />
MPG gesamt 880 351 40,11<br />
Lebensqualität und Management lebender Ressourcen 314 90 28,85<br />
Benutzerfreundliche Informationsgesellschaft 81 34 42,25<br />
Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum 18 12 66,66<br />
Umwelt, Energie und nachhaltige Entwicklung (ohne Energie/EURATOM) 200 65 32,50<br />
Internationale Zusammenarbeit 12 4 33,33<br />
Humanpotenzial und sozio-ökonomische Wissensbasis 240 137 57,32<br />
Sonstige EU-Programme 15 9 64,29<br />
2<br />
Förderentscheid einiger Projekte<br />
noch offen<br />
Bereits im Jahr 2000 hatte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> nach internen Beratungen, in<br />
die auch die bisherigen Erfahrungen ihrer<br />
Institute bezüglich europäischer Forschungsprogramme<br />
eingeflossen sind, ihre<br />
strukturellen und thematischen Vorschläge<br />
für das 6. EU-Forschungsrahmenprogramm<br />
veröffentlicht (siehe Jahresbericht 2000).<br />
In Kenntnis der Prioritäten des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms<br />
waren die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute dann aufgefordert, sich<br />
möglichst zahlreich an den Interessensbekundungen<br />
für das neue Forschungsrahmenprogramm<br />
zu beteiligen. Ausgewählte<br />
Projektideen wurden vorgestellt, die eine<br />
wissenschaftliche Bearbeitung in einem<br />
europäischen Kontext lohnen:<br />
Interessensbekundungen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut als <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute als<br />
für das 6. EU-Rahmenprogramm Partner Koordinator<br />
MPG gesamt 279 69<br />
Biowissenschaften 101 24<br />
Informationstechnologien 16 8<br />
Nanotechnologien 53 13<br />
Luft- und Raumfahrt 5 0<br />
Lebensmittelqualität 18 3<br />
Umwelt und Energie 82 10<br />
Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft 4 11<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute haben in Hunderten<br />
von europäischen Forschungsprojekten<br />
Erfahrung gesammelt. Überall dort, wo eine<br />
sinnvolle Ergänzung der institutsbezogenen<br />
Forschung sinnvoll erscheint, können <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Wissenschaftler auf europäischer<br />
Ebene koordinierend tätig werden. Und dort,<br />
wo die Expertise der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
in europäischen Netzwerken erwünscht ist,<br />
werden sie sich mit ihrem Beitrag als Partner<br />
einbringen. Vor diesem Hintergrund<br />
wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die europäischen<br />
Entscheidungsträger weiterhin zur<br />
Strukturierung und Durchführung europäischer<br />
Forschungsprogramme beraten und<br />
sich dafür einsetzen, dass auch im 7. EU-<br />
Forschungsrahmenprogramm die Fördermöglichkeiten<br />
für exzellente Grundlagenforschung<br />
weiter gestärkt werden. Um diese<br />
Ziele über ein wirksames Management zu<br />
erreichen, soll Ende 2003 eine Stellungnahme<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zu den<br />
Perspektiven der EU-Forschungsförderung<br />
veröffentlicht werden.<br />
27
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung, Mainz |<br />
PD Dr. Christian Holm, Hans Jörg Limbach und<br />
Prof. Dr. Kurt Kremer<br />
Verhalten von Polyelektrolyten<br />
Die Forscher beobachten das Verhalten von Polyelektrolyten (wie z. B. DNA, sulfoniertes Polystyrol, welches eingesetzt wird als Superabsorber<br />
in Babywindeln) in einem schlechten Lösungsmittel. Die Ladungsdiskretisierung, d.h. die Ladungsverteilung auf die Monomere,<br />
beeinflusst das Verhalten dieser Substanzen: Gezeigt ist die Entwicklung zweier Systeme mit unterschiedlicher Ladungsdiskretisierung bei<br />
anwachsenden Stärke der elektrostatischen Wechselwirkung (Serie A von 0.0 bis 1.0 sowie Serie B von 0.0 bis 2.5). Während dieser Effekt<br />
im Rahmen der herkömmlichen Theorien keine Rolle spielt, zeigen sich in den Simulationen tatsächliche große Unterschiede. Polyelektrolyt:<br />
blau/rot, Gegenionen: gelb.
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />
Das im Senat und Verwaltungsrat im März 1999 beschlossene Förderprogramm für „Institutsübergreifende<br />
Forschungsinitiativen“ konnte auch im Jahr 2002 weiter fortgeschrieben<br />
werden: vier institutsübergreifende Forschungsinitiativen wurden bewilligt. Damit umfasst<br />
das Programm mittlerweile 13 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rd. 22 Mio. r.<br />
Mit diesem Förderinstrument trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> dem – ohnehin auch schon<br />
an ihren Instituten immer stärker werdenden – interdisziplinären Charakter der Grundlagenforschung<br />
Rechnung. Die bereitgestellten Mittel sollen Wissenschaftlern aus verschiedenen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten Spitzenforschung auf neuen disziplinenübergreifenden<br />
Gebieten ermöglichen.<br />
• Chemie der tropischen Atmosphäre: Vorbereitende<br />
Maßnahmen für das Forschungsflugzeug<br />
HALO<br />
Die Erforschung der Chemie der Atmosphäre<br />
und der globalen Stoffkreisläufe<br />
zählt zu den größten und gegenwärtig<br />
drängendsten umweltwissenschaftlichen<br />
Herausforderungen. Dabei gilt es, ein ungemein<br />
komplexes, über vielfältige Wechselwirkungen<br />
verknüpftes Gesamtsystem<br />
verstehen zu lernen. Gegenstand der institutsübergreifenden<br />
Forschungsinitiative<br />
des federführenden MPI für Chemie<br />
und der MPI für Biogeochemie, Meteorologie<br />
und Kernphysik bildet die Chemie<br />
der tropischen Atmosphäre. Im Zentrum<br />
des Interesses stehen die Analyse der Austauschvorgänge<br />
zwischen Biosphäre und<br />
Atmosphäre in den Tropen, die photochemischen<br />
Prozesse sowie die atmosphärischen<br />
Transportprozesse. Die großräumige<br />
Bestimmung der Zusammensetzung dieser<br />
chemischen Prozesse und Transportvorgänge<br />
in der Atmosphäre erfordert ein<br />
Forschungsflugzeug als Messplattform<br />
mit großer Reichweite, Gipfelflughöhe,<br />
Nutzlast und Nutzfläche – HALO (High<br />
Altitude Long Range Research Aircraft).<br />
Das von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und<br />
der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) gemeinsam als Großprojekt<br />
beantragte Forschungsflugzeug<br />
wurde vom Wissenschaftsrat uneingeschränkt<br />
als förderungswürdig eingestuft<br />
und in die abschließenden Empfehlung<br />
vom November 2002 aufgenommen. Für<br />
vorbereitende Arbeiten an der Messinstrumentierung<br />
wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> – vorbehaltlich der gesicherten<br />
Finanzierung des Forschungsflugzeugs<br />
– Mittel zur Verfügung stellen.<br />
• Einrichtung einer Beamline an der Swiss<br />
Light Source (SLS)<br />
Mit der Protein-Kristallographie lassen<br />
sich die atomaren Strukturen von Proteinen<br />
enträtseln. Die Kenntnis dieser<br />
Strukturen hilft bei der Entwicklung von<br />
Medikamenten und maßgeschneiderten<br />
Wirkstoffen. Nach der Entschlüsselung<br />
des menschlichen Genoms werden – so<br />
die Erwartung von Wissenschaftlern –<br />
eine Reihe neuer Proteine als potenzielle<br />
Zielmoleküle für Medikamente (so genannte<br />
Targets) ins Blickfeld der medizinischen<br />
Forschung rücken. Damit steigt<br />
jedoch der Bedarf an Strukturermittlung<br />
und die Nachfrage nach Messzeiten mit<br />
Synchrotronlicht. An der Swiss Light<br />
Source (SLS) in Villigen (Schweiz), eine<br />
der derzeit modernsten und leistungsfähigsten<br />
Synchrotronstrahlungsquellen<br />
der „dritten Generation“ in Europa, sind<br />
derzeit vier Strahllinien in Betrieb, eine<br />
davon für die Protein-Kristallographie.<br />
Diese ist jedoch nach Angaben des Direktors<br />
vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) –<br />
trotz 24 Stunden Betriebs – überbucht.<br />
Mit der Errichtung einer eigenen, zweiten<br />
Strahllinie für Protein-Kristallogra-<br />
29
J AHRESBERICHT 2002<br />
phie am PSI einschließlich der Instrumentierung<br />
eines Messplatzes soll für die<br />
an der institutsübergreifenden Forschungsinitiative<br />
beteiligten MPI für Biochemie,<br />
Biophysik, medizinische Forschung<br />
und molekulare Physiologie ein<br />
wesentlicher Erfolgsfaktor für deren wissenschaftliche<br />
Arbeit sichergestellt werden.<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird<br />
die Investitions- und Betriebskosten für<br />
die kommenden Jahre zur Hälfte übernehmen,<br />
ein weiteres Viertel werden jeweils<br />
die Basler Pharmaunternehmen<br />
Novartis und Roche tragen. Im gleichen<br />
Verhältnis wird die Benutzungszeit unter<br />
den Partnern aufgeteilt.<br />
kooperativ eingebunden. Die institutsübergreifende<br />
Forschungsinitiative der beiden<br />
MPI für Züchtungsforschung und für<br />
molekulare Pflanzenphysiologie verfolgt<br />
vor allem zwei Ziele: die Zusammenarbeit<br />
zwischen den MPI und den pflanzenforschenden<br />
Arbeitsgruppen an deutschen<br />
Universitäten sowie die Kontakte zu den<br />
amerikanischen Wissenschaftlern sollen<br />
ausgebaut bzw. vertieft werden. Darüber<br />
hinaus soll mit diesen zusätzlichen Fördermitteln<br />
eine Technologieplattform<br />
entwickelt werden, die das so genannte<br />
Protein-<strong>Profil</strong>ing in komplexen Pflanzengeweben<br />
mittels Massenspektrometrie,<br />
Hochdurchsatz-Methoden und Protein-<br />
Chips beinhaltet. Diese Plattform könnte<br />
dann auch den universitären Projektpartnern<br />
im Rahmen des DFG-Arabidopsis-<br />
Proteom-Projekts zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
• Central Bioinformatics Environment for<br />
Microbial Genomics and Structure Prediction<br />
(Bioinformatik-Plattform)<br />
Arabidopsis im Gewächshaus<br />
• Institutsübergreifende Forschungsinitiative<br />
im Kontext des DFG-Arabidopsis-<br />
Proteom-Projekts<br />
Seit 2001 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) eine systematische<br />
Studie über die Multiproteinfamilien<br />
in der Modellpflanze Arabidopsis<br />
thaliana. In diese Initiative sind die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die amerikanischen<br />
National Science Foundation (NSF)<br />
Mit der Expertise der beteiligten Projektpartner<br />
– das sind neben dem federführenden<br />
MPI für Biochemie das Rechenzentrum<br />
Garching und die MPI für<br />
Entwicklungsbiologie, marine Mikrobiologie<br />
und Informatik – soll der bei Genomvergleichen<br />
anfallende hohe Vorbereitungsaufwand<br />
beim Sammeln der<br />
Rohdaten auf ein Minimum reduziert<br />
werden. Die Sammlung und einheitliche<br />
Formatierung der weltweit verfügbaren<br />
Genomsequenzen von Mikroorganismen<br />
soll schließlich zum Aufbau einer Datenbank<br />
führen, die mit entsprechenden<br />
Programmen in ihrer Umgebung evolutionäre<br />
Beziehungen, Gesamtgenomvergleiche,<br />
Strukturvorhersagen und die<br />
automatische Wissensextraktion aus der<br />
bestehenden weltweiten Fachliteratur ermöglicht.<br />
30
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Forschungsgruppen an den<br />
Universitäten<br />
In ihren Empfehlungen vom Juni 1999 hat die Internationale Kommission zur Systemevaluation<br />
der MPG und der DFG dafür plädiert, Wege aufzuzeigen, um die Universitäten und<br />
die Institute der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> noch stärker miteinander zu vernetzen. Daraus ist<br />
die Idee entstanden, neue wissenschaftliche Fragestellungen im Rahmen gemeinsam von<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und den Hochschulen geförderter Forschungsgruppen aufzugreifen<br />
und diese mit geeigneten Konzept- und Berufungsvorschlägen zu versehen.<br />
In einem Pilotprogramm sollen zunächst etwa<br />
drei bis fünf solcher Forschungsgruppen<br />
eingerichtet werden. Nach Ablauf der Mitförderung<br />
durch die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
können diese Gruppen entweder in<br />
die jeweilige Universität integriert oder aufgelöst<br />
werden. Grundsätzlich besteht aber<br />
auch die Möglichkeit – vorausgesetzt die<br />
entsprechende wissenschaftliche Qualität<br />
und der finanzielle Spielraum der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind gegeben –, auf der<br />
Forschungsgruppe aufbauend ein <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut oder eine Forschungsstelle<br />
zu gründen. Die Eckwerte dieses Programms<br />
sind im März 2001 vom Senat der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestätigt worden.<br />
Derzeit gibt es vier Gründungsvorhaben für<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppen, deren Einrichtung<br />
unterschiedlich weit fortgeschritten<br />
ist, insbesondere für eine vierte Forschungsgruppe<br />
an der Universität Göttingen<br />
gibt es zum jetzigen Zeitpunkt lediglich eine<br />
Empfehlung des Senatsausschusses für<br />
Forschungsplanung und noch keinen Gründungsbeschluss<br />
des Senats. Ein Ausbau des<br />
Programms ist ohnehin aufgrund der angespannten<br />
Finanzsituation der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und der sich abzeichnenden<br />
Haushaltsentwicklung in den kommenden<br />
Jahren nach wie vor offen.<br />
• Einrichtung einer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />
„Optik, Information und<br />
Photonik“ an der Universität Erlangen-<br />
Nürnberg<br />
Das Forschungsgebiet der Optik hat an der<br />
Universität Erlangen-Nürnberg Tradition.<br />
Das im Jahr 2000 gegründete Zentrum für<br />
Moderne Optik bündelt die vorhandenen<br />
Forschungsaktivitäten und bindet die Fakultäten<br />
für Naturwissenschaften, Medizin<br />
und Technik, insbesondere die Bereiche<br />
der Werkstoffwissenschaften und<br />
Nachrichtentechnik mit ein. Daraus ergeben<br />
sich vielfältige Synergien, von denen<br />
auch die Forschungsgruppe profitieren<br />
wird. Sie soll sich offenen Fragestellungen<br />
aus der Grundlagenforschung in den Bereichen<br />
optische Messverfahren, optische<br />
Kommunikation, optische Materialien sowie<br />
Optik in Biologie und Medizin widmen.<br />
Vor diesem Hintergrund soll die Forschungsgruppe<br />
zunächst drei Abteilungen<br />
umfassen; eine dieser Abteilungen wird<br />
Prof. Leuchs mit seinem bestehenden<br />
Lehrstuhl übernehmen, der in die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe integriert wird.<br />
Die Berufungen für die beiden weiteren<br />
Abteilungen erfolgen ebenfalls auf Lehrstühle<br />
der Naturwissenschaftlichen Fakultät<br />
I (Mathematik und Physik) der Universität<br />
mit allen Rechten und Pflichten<br />
bei gleichzeitiger Ernennung zu Leitern<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe. Für<br />
die Besetzung der zweiten Abteilung haben<br />
die Kommissionen der Universität<br />
wie auch der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
bereits einen aus den USA stammenden<br />
31
J AHRESBERICHT 2002<br />
Optische Apparatur<br />
Kandidaten ins Auge gefasst und seine<br />
Berufung einstimmig empfohlen. Das Berufungsverfahren<br />
zur Besetzung der dritten<br />
Abteilung soll erst nach dessen Rufannahme<br />
aufgenommen werden.<br />
• Einrichtung einer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />
„Stammzellbiologie und Gewebsregeneration“<br />
an der Universität Ulm<br />
Das Spektrum des Arbeitsprogramms dieser<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe, die in<br />
ihrem Umfang einer wissenschaftlichen<br />
Abteilung entsprechen soll, reicht von der<br />
Untersuchung molekularer Mechanismen<br />
der Selbsterneuerung von Stammzellen<br />
über die Perspektiven der Forschung an<br />
embryonalen bzw. adulten Stammzellen<br />
bis hin zu Untersuchungen wie sich<br />
Stammzellen an eine für sie nicht gewebstypische<br />
Umgebung anpassen. Die Forschungsgruppe<br />
wird integraler Bestandteil<br />
des vom Land Baden-Württemberg für die<br />
Universität Ulm ausgewiesenen Schwerpunkts<br />
„Stammzellbiologie/Zyto-Organo-<br />
Poese“ (d. h. Zell- und Organbildung). Im<br />
Umfeld der Forschungsgruppe existiert<br />
bereits ein leistungsfähiges Forschungsnetz,<br />
das von Einrichtungen flankiert ist,<br />
die aufwändige Technologien zentral vorhalten,<br />
wie zum Beispiel Zellsortiereinheiten,<br />
Tiereinrichtungen oder unterschiedlichste<br />
Tomographie- und Mikroskopiergeräte.<br />
Die Universität wird zudem ein Forschungsgebäude<br />
errichten in direkter Anbindung<br />
an die Abteilungen der Medizinischen<br />
Fakultät, an das Universitätsklinikum<br />
und an das Interdisziplinäre Zentrum für<br />
Klinische Forschung (IZKF), in dem alle<br />
Arbeitsgruppen untergebracht sind, die sich<br />
mit Aspekten von Gewebsregeneration,<br />
Stammzellbiologie und Zytopoese beschäftigen.<br />
Die Berufung des Leiters erfolgt<br />
nach einvernehmlicher Auswahl durch die<br />
entsprechenden Gremien der Universität<br />
und der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> auf<br />
einen C4-Lehrstuhl der Universität Ulm.<br />
• Einrichtung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsgruppe<br />
„Mechanik der Polymere“ an der<br />
Technischen Universität Darmstadt<br />
An der Technischen Universität Darmstadt<br />
wollen die Kooperationspartner bislang<br />
streng getrennte Wissenswelten zusammenführen,<br />
um den Kenntnisstand<br />
zum Wechselspiel von Material- und<br />
Produkteigenschaften sowie zu den Verarbeitungsbedingungen<br />
und dem Verarbeitungsverhalten<br />
von miniaturisierten<br />
Bauteilen und Prozessen zu verbessern.<br />
Aktuelle Fragestellungen betreffen zum<br />
Beispiel Plastikchips aus halbleitenden<br />
Polymeren oder elektronische Bar-Codes,<br />
die in die Folienverpackung von Massenartikeln<br />
integriert sind. Hier müssen klassische<br />
Kunststoffverarbeitungsverfahren<br />
mit modernen Druck- und Strukturierungsmethoden<br />
abgestimmt werden. Die<br />
Projektpartner wollen die weltweit hoch<br />
angesehene Expertise des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für Polymerforschung in Mainz<br />
zu grundlagenorientierten Forschungen<br />
über Chemie, Physik und Theorie von<br />
Polymeren mit dem anwendungsnahen<br />
Wissen der in Darmstadt am Kunststoffinstitut<br />
und der TU angesiedelten Forschergruppen<br />
zusammenbringen. Die Forschungsgruppe<br />
soll in der Ausstattung<br />
einer Selbstständigen Nachwuchsgruppe<br />
entsprechen und an der Universität in<br />
den Fachbereich Mechanik integriert<br />
werden. Der Leiter hat in Personalunion<br />
die Funktion eines Projektleiters am MPI<br />
und eines C3-Professors an der Universität.<br />
Die Position soll international ausgeschrieben<br />
werden.<br />
32
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Forschung für den Menschen<br />
In der Hälfte aller Institute der Biologisch-Medizinischen Sektion der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
wird über die Grundlagenforschung hinaus auch an stärker klinisch ausgerichteten<br />
Forschungsprojekten gearbeitet. Diese Forschung erfolgt zu mehr als 60 Prozent – so das<br />
Ergebnis einer Umfrage im Jahr 1998 – in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen aus dem<br />
In- und Ausland.<br />
Für großes Medieninteresse hat im vergangenen<br />
Jahr das Joint Venture zwischen<br />
dem weltweit zweitgrößten Pharma-Unternehmen,<br />
GlaxoSmithKline, und den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten für Psychiatrie und Biochemie<br />
gesorgt: mit dem Genetics Research<br />
Centre (GRC) haben die Beteiligten eine<br />
neue und in dieser Form in Deutschland bislang<br />
einzigartige Forschungseinrichtung<br />
gegründet. Das am MPI für Psychiatrie angesiedelte<br />
GRC verfügt über neueste Technologien<br />
zur Durchführung von Genomanalysen,<br />
die es ermöglichen, den genetischen<br />
Ursachen von Volkskrankheiten wie<br />
Krebs, Diabetes, Asthma oder Depressionen<br />
auf die Spur zu kommen. Langfristiges Ziel<br />
von GCR ist es, neue Ansatzpunkte für die<br />
Arzneimitteltherapie zu entwickeln.<br />
Nach neueren Erkenntnissen der modernen<br />
Genetik steht nämlich fest, dass für das Auftreten<br />
bestimmter Volks- oder Zivilisationskrankheiten<br />
nicht nur die Lebensumstände<br />
wie Ernährung und körperliche Aktivität<br />
sowie bestimmte Umweltfaktoren entscheidend<br />
sind, auch die Vererbung spielt eine<br />
wichtige Rolle. Dies wird durch das Vorkommen<br />
bestimmter genetischer Varianten gegenüber<br />
dem bei gesunden Menschen festzustellenden<br />
Genmuster, der so genannten<br />
SNPs (sprich „SNIPs“ = single nucleotide<br />
polymorphisms) belegt. Genau hier setzt die<br />
Forschung im GRC an: Mit neuesten massenspektrometrischen<br />
Hochdurchsatz-Verfahren<br />
können täglich an die 30.000 Genotypisierungen<br />
durchgeführt werden, um<br />
damit Unterschiede im Bausteinmuster von<br />
Genabschnitten bei bestimmten Patientengruppen<br />
zu identifizieren. Im Vergleich zu<br />
früheren Zufallsbefunden aus der Forschung<br />
wird das so genannte SNP-Mapping zukünftig<br />
ein deutlich systematischeres Vorgehen<br />
ermöglichen.<br />
Ein zweiter Forschungsschwerpunkt sind so<br />
genannte pharmakogenetische Untersuchungen,<br />
also die Erforschung der genetischen<br />
Ursachen für die Wirkungsweise und damit<br />
auch der Nebenwirkungen von Arzneimitteln.<br />
Die Hoffnung ist, das es auf der Basis<br />
individueller Genprofile gelingt, Arzneimittelwirkungen<br />
wie Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen<br />
schon vor der Einnahme vorauszusagen.<br />
Für die aufwändigen Forschungsvorhaben<br />
bietet das neue Joint-Venture optimale Voraussetzungen;<br />
denn während GlaxoSmith-<br />
Kline über die notwendige langjährige und<br />
umfassende Erfahrung im Bereich der klinischen<br />
Forschung und Hochdurchsatz-Technologie<br />
verfügt, können die beiden <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute mit ihrer herausragenden<br />
Expertise im Bereich der Grundlagenforschung<br />
glänzen. Etwa 15 Prozent der Messkapazität<br />
steht ihnen für eigenständige Forschungsprojekte<br />
zur Verfügung.<br />
Prof. Florian Holsboer (Mitte) gehört<br />
zu den Partnern im Joint Venture<br />
33
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie, Martinsried |<br />
Abt. Prof. Alexander Borst<br />
Ausbreitung eines Kalziumsignals in einer Nervenzelle<br />
Im Gehirn der Stubenfliege sitzen Nervenzellen, so genannte Tangentialzellen, die an der Verarbeitung von Bewegungsinformationen<br />
beteiligt sind. Die Bildsequenz zeigt die Ausbreitung des Kalziumsignals in einer einzelnen Nervenzelle – einer Vertikalzelle – bei Stimulation<br />
mit einem sich über die Augen der Fliege von oben nach unten und wieder zurück verschiebenden schwarzen Balken. Die<br />
Farbkodierung zeigt von blau über grün, gelb und rot den steigenden Kalziumlevel an.
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
Beliebter Talenteschuppen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute gehören international zu den 30 „Besten Arbeitgebern für Postdoktoranden<br />
(Postdocs)“, also für hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler, und rangieren bei<br />
den Institutionen außerhalb der USA nach neun ausländischen Universitäten auf Platz 10.<br />
Das zumindest ergab eine Internet-Umfrage des auf die Biowissenschaften spezialisierten<br />
US-amerikanischen Fachjournals „The Scientist“ (10. Februar 2003). Die Umfrage richtete<br />
sich an 30.000 Teilnehmer in den USA, Kanada und Westeuropa und baut auf 2.800 gültigen<br />
Antworten von Nachwuchswissenschaftlern auf. Die Befragten stuften ihre Universitäten<br />
bzw. Forschungsinstitute ein nach der Qualität der Betreuung, Ausbildung und beruflichen<br />
Förderung, nach Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten, aber auch nach<br />
persönlicher und familiärer Lebensqualität, Kinderbetreuung und Bezahlung.<br />
Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
Seit 1969 fördert die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> besonders begabte junge Wissenschaftler im<br />
Rahmen von zeitlich befristeten Selbständigen Nachwuchsgruppen. Die Positionen für Nachwuchsgruppenleiter<br />
sind begehrt, bieten sie doch jungen, im internationalen Wettbewerb ausgewählten<br />
Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, auf der Basis eines begrenzten, aber<br />
gesicherten Etats in einer ersten Phase eigenverantwortlicher Forschungstätigkeit die Grundlage<br />
für einen erfolgreichen beruflichen Weg als Wissenschaftler zu legen. Mit vier Nachwuchsgruppen<br />
wurde das Fördermodell seinerzeit am Friedrich-Miescher-Laboratorium in<br />
Tübingen gestartet. Dreißig Jahre später hat sich die Anzahl der Gruppen verzehnfacht.<br />
Mittlerweile wird diese spezielle Form der<br />
Nachwuchsförderung nicht mehr nur von<br />
der Biologisch-Medizinischen Sektion, sondern<br />
auch von den beiden anderen Sektionen<br />
in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrieben:<br />
So gibt es 8 Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
an geisteswissenschaftlichen Instituten<br />
sowie 6 an Instituten der Chemisch-<br />
Physikalisch-Technischen Sektion. 31 der<br />
bisher ausgeschiedenen Leiter bzw. Leiterinnen<br />
gelang im Anschluß an die Förderung<br />
der Einstieg in eine C4-Position an<br />
einer Universität im Inland, 20 haben eine<br />
C4-vergleichbare Position im Ausland angenommen.<br />
11 ehemalige Nachwuchsgruppenleiter<br />
wurden zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> berufen,<br />
zuletzt im Oktober 2002 Dr. Stefan<br />
Hell an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie in Göttingen. Er wird<br />
dort die neu eingerichtete Abteilung für<br />
„NanoBiophotonik“ übernehmen. Mit ihm<br />
sind im vergangenen Jahr somit sechs<br />
Nachwuchsgruppenleiter aus der Förderung<br />
ausgeschieden: Dr. Christian Behl vom<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Psychiatrie gelang<br />
der Sprung auf eine C4-Professur an der<br />
Universität Mainz, Dr. Matthias Ullrich vom<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für terrestrische Mikrobiologie<br />
hat eine C4-Stelle an der International<br />
University in Bremen angetreten,<br />
Dr. Francesco Billari ist auf eine C4-analoge<br />
Stelle an die Universität Mailand berufen<br />
worden und Dr. Hans-Peter Kohler<br />
wechselte auf eine C3-analoge Stelle an der<br />
Pennsylvania State University in Philadelphia,<br />
USA – beide stammen vom <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für demografische Forschung<br />
in Rostock. Eine C3-Stelle an der<br />
Universität Gent hat Dr. Yves Jorens vom<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Sozialrecht angenommen<br />
35
J AHRESBERICHT 2002<br />
Stand 01. 01. 2003<br />
Selbständige Nachwuchsgruppen<br />
Institut/Forschungsstelle Leiterin/Leiter Forschungsthema<br />
Biologisch-Medizinische<br />
Sektion<br />
Biochemie<br />
Biophysik<br />
Forschungsstelle Enzymologie<br />
der Proteinfaltung<br />
Friedrich-Miescher-Laboratorium<br />
Molekulare Genetik<br />
(Otto-Warburg-Laboratorium)<br />
Hirnforschung<br />
Immunbiologie<br />
(Hans-Spemann-Laboratorium)<br />
Medizinische Forschung<br />
Neurobiologie<br />
Neuropsychologische Forschung<br />
Forschungsstelle Ornithologie<br />
Molekulare Pflanzenphysiologie<br />
Psychiatrie<br />
Dr. Francis Barr<br />
Dr. Utz Fischer<br />
Dr. Stefan Grimm<br />
Dr. Ludger Hengst<br />
Dr. Heiko Hermeking<br />
Dr. Volkhard Helms<br />
Dr. Sabine Rospert<br />
Dr. Andreas Mayer<br />
Dr. Christoph M. Schuster<br />
Dr. Gudrun Schwarzer<br />
Dr. Anne Spang<br />
Dr. Adam Antebi<br />
Dr. Ann Ehrenhofer-Murray<br />
Dr. Andrea Vortkamp<br />
Dr. Jörg Geiger<br />
Dr. Ursula Klingmüller<br />
Dr. Viktor Steimle<br />
Dr. Harald Hutter<br />
Dr. Dean Madden<br />
Dr. Barbara Conradt<br />
Dr. Frank Bradke<br />
Dr. Kai Alter<br />
Dr. Bart Kempenaers<br />
Dr. Michael Udvardi<br />
Dr. Markus Pauly<br />
Dr. Beat Lutz<br />
Intrazellulärer Proteintransport<br />
RNA-Metabolismus und neuronale Krankheiten<br />
Programmierter Zelltod<br />
Regulation der Zellproliferation<br />
Molekulare Onkologie<br />
Theoretische Biophysik<br />
Proteinfaltung und Chaperone<br />
Molekulare Mechanismen des Membrantransports<br />
Molekulare Mechanismen synaptischer Plastizität<br />
Entwicklung des Melodieverständnisses von Grundschulkindern<br />
Intrazelluläre Vesikel<br />
Entwicklungsgenetik in C. elegans<br />
Transkriptionelle Genaktivierung in Hefe<br />
Molekulare Kontrolle der Skelettentwicklung<br />
Synaptische Regulation und Funktion<br />
Signalübertragung der Zytokin-Rezeptoren<br />
Molekulare Mechanismen der T- und B-Zelldifferenzierung<br />
Entwicklungsgenetik des Nervensystems<br />
Elektronenmikroskopische Strukturforschun<br />
Regulierung des programmierten Zelltods<br />
Axonales Wachstum und Regeneration<br />
Neurokognition der Prosodie<br />
Verhaltensökologie und Reproduktionsphysiologie: Spermienkonkurrenz bei Vögeln<br />
Stickstoffversorgung höherer Pflanzen<br />
Aufbau, Struktur und Funktion pflanzlicher Zellwände<br />
Molekulargenetik des Verhaltens<br />
Chemisch-Physikalisch-Technische<br />
Sektion<br />
Fritz-Haber-Institut<br />
Informatik<br />
Kernphysik<br />
Mathematik i.d. Naturwissenschaften<br />
Jörg Neugebauer<br />
Dr. Bruno Blanchet<br />
Dr. Marcus Magnor<br />
Dr. Friedrich Eisenbrand<br />
Dr. Stefan Schönert<br />
Dr. Antonio DeSimone<br />
Morphologie und Wachstum von Halbleiteroberflächen<br />
Statische Analysis<br />
Graphics-Optics-Vision<br />
Ganzzahlige oder diskrete Optimierung<br />
Solare Neutrinoexperimente<br />
Mehrskalenphänomene in Materialien<br />
Geisteswissenschaftliche<br />
Sektion<br />
Evolutionäre Anthropologie<br />
Bildungsforschung<br />
Demografische Forschung<br />
Psychologische Forschung<br />
Rechtsgeschichte<br />
Wissenschaftsgeschichte<br />
Geisteswissenschaftliche<br />
Sektion<br />
Dr. Tricia Striano<br />
Dr. Susan Perry<br />
Dr. Heike Solga<br />
Dr. Alexia Fürnkranz-Prskawetz<br />
Dr. Ralf Möller<br />
Dr. Edmund Wascher<br />
Dr. Milos Vec<br />
Dr. H. Otto Sibum<br />
Kulturelle Ontogenese<br />
Kulturelle Phylogenese<br />
Personen ohne Berufsausbildung<br />
Familien- und Fertilitätsentwicklung in Europa<br />
Kognitive Robotics<br />
Kognitive Psychophysiologie<br />
Recht in der industriellen Revolution<br />
Experimentelle Wissenschaftsgeschichte<br />
36
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
Erfolgreiche Frauen<br />
im C3-Programm<br />
Für ganz Europa gilt: Je höher der akademische Grad, desto niedriger der Frauenanteil – bei<br />
den Hochschullehrerinnen sind es im Durchschnitt nur 26 Prozent. Besonders ausgeprägt<br />
ist das Ungleichgewicht in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Tabellenletzter in<br />
Sachen Frauenintegration ist Deutschland, wie eine EU-weite Erhebung bereits vor zwei<br />
Jahren gezeigt hat. Während Schweden und Finnland mit 33 bzw. 36 Prozent die höchsten<br />
Werte verzeichnen, bringt es Deutschland unter den Hochschullehrern nur auf einen Frauenanteil<br />
von neun Prozent.<br />
42,9%<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
57,1%<br />
Auch die Zahlen in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
sind kein Beleg für eine eindeutige<br />
Trendwende, aber der Anteil von Frauen am<br />
wissenschaftlichen Personal hat erfreulicherweise<br />
auf allen Hierarchieebenen zugenommen:<br />
Unter den Direktoren der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind mittlerweile zwölf<br />
Frauen (1998 waren es lediglich vier); mehr<br />
als ein Viertel aller Selbständigen Nachwuchsgruppen<br />
(siehe Tabelle Seite 36) werden<br />
von Frauen geleitet; bei den 170 Forschungsgruppenleitern<br />
beträgt der Frauenanteil<br />
17 Prozent – und dazu trägt vor allem<br />
auch das C3-Sonderprogramm bei: 15 der<br />
29 Forschungsgruppenleiterinnen werden<br />
über dieses Programm finanziert. Ohne das<br />
C3-Programm läge ihr Anteil nur bei 8,2<br />
Prozent.<br />
Das 1997 vom Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
beschlossene C3-Sonderprogramm<br />
bietet besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />
die Möglichkeit, sich im<br />
Rahmen eines auf fünf Jahre befristeten<br />
C3-Vertrages für eine leitende Tätigkeit in<br />
Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
zu qualifizieren. Die<br />
Kandidatinnen werden von den <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten vorgeschlagen und in einem<br />
strengen Auswahlverfahren unter Einschaltung<br />
externer Gutachter ausgewählt.<br />
Seit dem Jahr 2000 wird das Förderprogramm<br />
aus Haushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bestritten. Insgesamt<br />
wurden bisher 21 Wissenschaftlerinnen aus<br />
dem C3-Sonderprogramm gefördert.<br />
Zu ihnen gehört auch Dr. Guinevere Kauffmann<br />
vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Astrophysik<br />
in Garching bei München. Sie wurde<br />
im vergangenen Jahr mit dem Heinz- Maier-<br />
Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
ausgezeichnet. Die Astrophysikerin,<br />
die in Kapstadt studiert und an der<br />
englischen Cambridge University promoviert<br />
hat, entwickelt Modelle, die helfen, zentrale<br />
Aspekte der Astronomie besser zu verstehen:<br />
Galaxien, Schwarze Löcher, Dunkle Materie<br />
und Quasare.<br />
20,1%<br />
79,9%<br />
Wissenschaftler/innen<br />
59,7%<br />
40,3%<br />
Nichtwissenschaftler/innen<br />
33,0%<br />
67,0%<br />
Lohnempfänger/innen<br />
34,3%<br />
65,7%<br />
Gesamtgruppe der stud. Hilfskräfte,<br />
Doktoranden, Postdokt. u. Gastwiss.<br />
Frauen<br />
Männer<br />
37
J AHRESBERICHT 2002<br />
Wissenschaftlerin <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut Forschungsgebiet<br />
Biologisch-Medizinische Sektion<br />
Dr. Magdalena Götz MPI für Neurobiologie Mechanismen zur Bildung spezifischer Neuronen in<br />
bestimmten Hirnregionen<br />
Dr. Ulrike Müller-Plathe MPI für Hirnforschung Pathogenese der Alzheimer Erkrankung: Ursachen der<br />
Neurodegeneration bei der Bildung von Amyloid-Plaques<br />
Dr. Constance Scharff MPI für molekulare Genetik Neurogenese bei Wirbeltieren<br />
Dr. Renate Schmidt MPI für molekulare Physiologie Vergleichende Genomanalyse bei Pflanzen<br />
Dr. Florentina Soto MPI für experimentelle Medizin Charakterisierung neuer P2X Rezeptoruntereinheiten<br />
sowie Analyse ihrer Verteilung und Funktion in der<br />
Ontogenese von Hühnerembryonen<br />
Dr. Marie-Laure Yaspo MPI für molekulare Genetik Charakterisierung der molekularen Grundlagen des Down-<br />
Syndroms; Analyse der daraus resultierenden abnormen<br />
Hirn-und Herzschädigungen; Identifizierung spezif. Marker<br />
für Diagnoseverfahren<br />
Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion<br />
Dr. Nina Buchmann MPI für Biogeochemie Bio- und atmosphärische Wechselwirkungen<br />
Dr. Eva Grebel MPI für Astronomie Globale Sternentstehungsgeschichte: Untersuchungen<br />
zur Altersverteilung, chemischen Zusammensetzung und<br />
räumlichen Verteilung der Sterne<br />
Dr. Guinevere Kauffmann MPI für Astrophysik Entstehung und Entwicklung von Galaxien in<br />
hierarchischen Kosmogonien<br />
Dr. Matilde Marcolli MPI für Mathematik Grenzgebiete zwischen Mathematik und theoretischer<br />
Physik: Seiberg-Witten-Theorie<br />
Dr. Regine de Vivie-Riedle MPI für Quantenoptik Zeitabhängige molekulare Prozesse im Ultrakurzzeitbereich<br />
Dr. Olga Vinogradova MPI für Polymerforschung Theorie der hydrophoben Wechselwirkung<br />
Dr. Margit Zacharias MPI für Mikrostrukturphysik Herstellung und Charakterisierung von nanokristallinen<br />
Halbleiterstrukturen<br />
Geisteswissenschaftliche Sektion<br />
Dr. Gerda Falkner MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung Politikwissenschaftliche Analyse von Strukturen,<br />
Prozessen und Inhalten europäischer Politik<br />
Dr. Letizia Paoli<br />
MPI für ausländisches und<br />
internationales Strafrecht<br />
Organisierte Kriminalität<br />
38
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />
Schools<br />
In drei separaten Auswahlrunden wurden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> nach gemeinsamer<br />
Evaluation mit der Hochschulrektorenkonferenz mittlerweile insgesamt 29 International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools bewilligt. 32 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute und ihre Partneruniversitäten<br />
sind an diesen Graduiertenschulen beteiligt. Die IMPRS ziehen Talente über die Grenzen<br />
hinweg an: Von den über 400 Doktoranden, die bisher aufgenommen werden konnten,<br />
kommen etwa 65 Prozent aus dem Ausland. Damit trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in<br />
nicht unerheblichem Umfang zu der vom Wissenschaftsrat erst jüngst geforderten flächendeckenden<br />
Einführung von Graduiertenschulen in Deutschland bei.<br />
Im internationalen Wettbewerb um die besten<br />
Nachwuchswissenschaftler leisten die<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />
einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und<br />
Internationalisierung des Forschungsstandorts<br />
Deutschland. Als gemeinsam von <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituten und Universitäten getragene<br />
Einrichtungen sollen sie die wissenschaftliche<br />
Attraktivität am Ort erhöhen und<br />
diesen stärker in den Blickpunkt der internationalen<br />
Scientific Community rücken.<br />
In Kooperation mit inländischen und zum<br />
Teil auch ausländischen Universitäten hat<br />
jede Research School ein abgestimmtes Ausbildungsprogramm<br />
entwickelt, das eine gemeinsame<br />
intensive Förderung und Betreuung<br />
der Doktoranden vorsieht. Ein wesentliches<br />
Ziel ist es, durch die Vernetzung von<br />
Dissertationsthemen und die Bereitstellung<br />
von besonders guten Forschungsmöglichkeiten<br />
einen sichtbaren wissenschaftlichen<br />
Mehrwert gegenüber herkömmlichen thematisch<br />
isolierten Promotionen zu erlangen.<br />
Dass diese Ziele tatsächlich greifbar geworden<br />
sind, wurde auf einer Tagung der Sprecher<br />
und Koordinatoren der IMPRS im<br />
November des vergangenen Jahres deutlich,<br />
auf der die Ausbildungsprogramme der im<br />
Jahr 2002 neu gestarteten Research Schools<br />
vorgestellt wurden: Die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses im Bereich<br />
der Grundlagenforschung wird in der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als Kernaufgabe betrachtet;<br />
nichts desto trotz erfordern diese<br />
Graduiertenschulen ein über das normale<br />
Maß hinausgehendes Engagement der beteiligten<br />
Dozenten bei der Ausbildung und<br />
Betreuung der Doktoranden, was bereits in<br />
der wichtigen Integrations- und Einführungsphase<br />
gerade der ausländischen Doktoranden<br />
deutlich wird.<br />
Um dem Anspruch des Programms gerecht<br />
zu werden, hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
im vergangenen Jahr 3,6 Mio. r aus<br />
zentralen Mitteln bereitgestellt. Weitere<br />
1,45 Mio. r wurden als Drittmittel eingeworben.<br />
Darüber hinaus sind noch einmal<br />
600 Tr über die Institutshaushalte in die<br />
Finanzierung der Research Schools geflossen<br />
– erst damit ist die gesamte Aufbauleistung<br />
erfasst. Auf Dauer lässt sich das Programm,<br />
das im nächsten Jahr 5,7 Mio. r aus<br />
zentralen Mitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
erfordern wird, nur mit zusätzlicher<br />
finanzieller Unterstützung aufrecht erhalten.<br />
Schon jetzt können einige International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools aus finanziellen<br />
Gründen erst im Jahr 2004 mit ihrem<br />
Ausbildungsprogramm starten. Die politisch<br />
Verantwortlichen werden sich verstärkt in<br />
die Pflicht nehmen lassen müssen – zum<br />
Beispiel im Zuge von Sitzlandhilfen – wenn<br />
sie ihr selbst gestecktes Ziel, den Wirtschafts-<br />
und Forschungsstandort Deutschland<br />
zu stärken (und beides lässt sich nicht<br />
entkoppeln), erreichen wollen.<br />
39
J AHRESBERICHT 2002<br />
Folgende IMPRS sind im Jahr 2002 bewilligt<br />
worden:<br />
1. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Moduli Spaces, Bonn<br />
Die Research School ist ein gemeinsames<br />
Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Mathematik<br />
und der Universität Bonn. Sie ist eine<br />
Erweiterung der „Bonn International Graduate<br />
School in Mathematics, Physics and<br />
Astronomy“ und wird sich mit der spezifischen<br />
Forschungsrichtung der Modulräume<br />
befassen – ein Thema, das in den vergangenen<br />
Jahren am Bonner <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
wissenschaftlich maßgeblich mitentwickelt<br />
wurde. Über Jahrzehnte hinweg hat die<br />
Theoretische Physik mit ihren Konzepten<br />
zur Quantentheorie und zur String-Theorie<br />
die Mathematik nachhaltig beeinflusst und<br />
stimuliert. Eine der großen Herausforderungen<br />
des 21. Jahrhunderts wird es sein, die<br />
von den Physikern aufgestellten neuen Fragen<br />
und Vermutungen über Modulräume<br />
von geometrischen Strukturen zu beantworten<br />
bzw. Wege zu einem tieferen Verständnis<br />
zu eröffnen. Nicht umsonst gehört dieses<br />
Grenzgebiet der Mathematik und der Theoretischen<br />
Physik zu den in den letzten Jahren<br />
am aktivsten bearbeiteten Forschungsfeldern.<br />
Für erstklassige Doktoranden in der<br />
Mathematik eröffnet sich ein aufregendes<br />
neues Forschungsgebiet, das in dieser Intensität<br />
und Konzentration international hochattraktiv<br />
und vielleicht einmalig ist.<br />
2. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
on The Manipulations of Ecological Interactions<br />
with Molecular and Chemical Techniques,<br />
Jena<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für chemische<br />
Ökologie und Biogeochemie werden in<br />
Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-<br />
Universität Jena, dem Hans-Knöll-Institut<br />
für Naturstoff-Forschung, der Cornell University<br />
in Ithaca, New York, und der Chinesischen<br />
Akademie der Wissenschaften ihr<br />
Ausbildungsprogramm Anfang 2004 starten.<br />
In Vorlesungen und Kursen zu molekularer<br />
und chemischer Ökologie sollen sich die<br />
Teilnehmer mit den Interaktionen zwischen<br />
Pflanzen sowie zwischen Herbivoren (Pflanzenfressern)<br />
und Pflanzen befassen. Sie alle<br />
interagieren auf komplexe Art und Weise<br />
miteinander. Die Eigenschaften, die diesen<br />
Interaktionen zugrunde liegen, sind weitgehend<br />
unbekannt. Sie beeinflussen aber die<br />
Fitness der beteiligten Organismen und somit<br />
die Funktion des gesamten Ökosystems.<br />
Aus diesem Grund ist das Verständnis dieser<br />
Interaktionen eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Analyse fundamentaler Prozesse in<br />
Ökosystemen. Ziel der Research School ist<br />
es, Wege zu finden, um mit Hilfe molekularbiologischer<br />
und chemischer Methoden<br />
ökologische Interaktionen unter natürlichen<br />
Bedingungen zu manipulieren und somit<br />
Antworten auf die oben ausgeführten Fragen<br />
zu bekommen.<br />
3. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research<br />
School: Environmental, Cellular and Molecular<br />
Microbiology, Marburg<br />
Die Research School ist ein gemeinsames<br />
Projekt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für terrestrische<br />
Mikrobiologie und der Philipps-<br />
Universität Marburg. Sie zielt darauf, jungen<br />
ausländischen und deutschen Wissenschaftlern<br />
durch Integration von ökologischen, zellulären<br />
und molekularen Aspekten eine<br />
möglichst breite und fundierte Ausbildung<br />
in moderner Mikrobiologie zu geben. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf dem molekularen<br />
Verständnis von zellulären Prozessen, die es<br />
Bakterien, Archaea, Pilzen, Protozoen, Mikroalgen<br />
und Viren erlauben, in ihrer natürlichen,<br />
also angestammten Umgebung zu<br />
existieren und zu interagieren.<br />
4. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Comparative Legal History, Frankfurt a. M.<br />
Zum Wintersemester 2002/2003 hat diese<br />
neue Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses auf dem Gebiet<br />
der europäischen Rechtsgeschichte ihre Arbeit<br />
aufgenommen. Sie wird getragen von den<br />
Rechtshistorikern am Fachbereich Rechts-<br />
40
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
wissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität und den Direktoren des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für europäische Rechtsgeschichte<br />
und soll die Arbeit des bisherigen<br />
Graduiertenkollegs fortsetzen, dabei aber<br />
zwei neue Akzente setzen: Zum einen sollen<br />
die Stipendiaten etwa zur Hälfte aus dem<br />
Ausland stammen, zum anderen werden bevorzugt<br />
Studien vergleichenden Charakters<br />
durchgeführt, einschließlich solcher mit außereuropäischen<br />
Rechtskulturen. Engere<br />
thematische Festlegungen sollen vermieden<br />
werden, sofern sichergestellt ist, dass es sich<br />
um ein möglichst vergleichend angelegtes<br />
rechtshistorisches Thema handelt, dessen<br />
Bearbeitung im methodischen Diskurs mit<br />
Nachwuchswissenschaftlern aus anderen<br />
Ländern besser und rascher gelingt als isoliert<br />
im Heimatland. „Rechtsgeschichte“<br />
wird umfassend – von der Antike bis zur<br />
Juristischen Zeitgeschichte – verstanden.<br />
5. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Atmospheric Physics and Chemistry,<br />
Mainz<br />
Die Research School ist in enger Zusammenarbeit<br />
zwischen dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Chemie und der Universität Mainz entstanden.<br />
Weitere Partner sind die Abteilung<br />
Atmosphärenphysik des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für Kernphysik in Heidelberg sowie die<br />
Universitäten von Heidelberg und Frankfurt.<br />
Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen<br />
die atmosphärischen und chemisch-physikalischen<br />
Prozesse sowie der menschliche<br />
Einfluss auf globale Umweltveränderungen<br />
(„global environmental change“). Ein besseres<br />
Verständnis dieser Prozesse trägt auch zur<br />
Weiterentwicklung atmosphärischer Chemie-<br />
und Klimamodelle bei. Diese werden<br />
hinsichtlich der globalen Klima-Änderung<br />
eine immer bedeutendere Rolle spielen.<br />
Thematisch ausgerichtet ist die Forschung<br />
u. a. auf die empfindlichen Regionen der<br />
Atmosphäre, die bislang relativ wenig wissenschaftliche<br />
Beachtung gefunden haben,<br />
wie zum Beispiel in den Tropen. Mit dieser<br />
Kombination aus hochqualifizierter For-<br />
Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (BMS)<br />
• IMPRS for Chemical Biology<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Kinne<br />
MPI für molekulare Physiologie, Dortmund<br />
http://www.mpi-dortmund.mpg.de/imprs<br />
• IMPRS for Environmental, cellular and molecular Microbiology<br />
Prof. Dr. Rudolf K. Thauer MPI für terrestrische Mikrobiologi, Marburg<br />
http://www.uni-marburg.de/mpi<br />
• IMPRS on the Manipulations of Ecological Interactions with Molecular and Chemical Techniques<br />
Prof. Dr. Ian T. Baldwin<br />
MPI für chemische Ökologie, Jena<br />
http://www.ice.mpg.de/imprs<br />
• IMPRS for Marine Microbiology<br />
Prof. Dr. Rudolf Amann<br />
MPI für marine Mikrobiologie, Bremen<br />
http://www.marmic.mpg.de<br />
• IMPRS: Molecular Basis of Plant Development and Environmental Interaction<br />
Dr. Paul Schulze-Lefert<br />
MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />
http://www.mpiz-koeln.mpg.de<br />
• IMPRS for Molecular Biology<br />
Prof. Dr. Reinhard Jahn<br />
MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
http://www.gpmolbio.uni-goettingen.de<br />
• IMPRS for Molecular Cell Biology and Bioengineering<br />
Prof. Dr. Wieland B. Huttner MPI für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden<br />
http://www.mpi-cbg.de/phd<br />
• IMPRS: Graduate School for Neural and Behavioural Science<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner Anatomisches Institut der Universität Tübingen<br />
http://www.uni-tuebingen.de/neuroschool/<br />
• IMPRS for Neurosciences<br />
Prof. Dr. Erwin Neher<br />
MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
http://www.gpneuro.uni-goettingen.de<br />
• IMPRS for Structure and Function of Biological Membranes<br />
Prof. Dr. Werner Kühlbrandt MPI für Biophysik, Frankfurt a.M.<br />
http://www.biophys.mpg.de/<br />
Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (GWS)<br />
• IMPRS for Comparative Legal History<br />
Prof. Dr. Albrecht Cordes Institut für Rechtsgeschichte, Fachbereich Rechtswissenschaft,<br />
Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M., und<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Stolleis MPI für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a. M.<br />
http://www.imprs.uni-frankfurt.de<br />
• IMPRS for Demography<br />
Prof. Dr. James Vaupel<br />
MPI für demografische Forschung, Rostock<br />
http://www.imprs-demogr.mpg.de<br />
• IMPRS for the History and Transformation of Cultural and Political Values in Medieval and<br />
Modern Europe<br />
Prof. Dr. Hartmut Lehmann MPI für Geschichte, Göttingen<br />
http://www.imprs-hist.mpg.de<br />
• International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School: The Life Course: Evolutionary and Ontogenetic<br />
Dynamics<br />
Prof. Dr. Paul B. Baltes<br />
MPI für Bildungsforschung, Berlin<br />
http://www.imprs-life.mpg.de<br />
• IMPRS for Maritime Affairs<br />
Prof. Dr. Jürgen Basedow<br />
Prof. Dr. Ulrich Magnus<br />
MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg<br />
http://www.mpipriv-hh.mpg.de<br />
Universität Hamburg, Juristische Fakultät<br />
http://www.jura.uni-hamburg.de<br />
41
J AHRESBERICHT 2002<br />
schung, einem Instrumentarium, das dem<br />
aller neuesten Stand entspricht („state-ofthe-art“),<br />
sowie innovativen Ausbildungsmethoden<br />
hoffen die Initiatoren, dass es ihnen<br />
gelingt, talentierte und hochmotivierte junge<br />
Nachwuchswissenschaftler anzuziehen.<br />
6. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
of Marine Microbiology, Bremen<br />
Das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für marine Mikrobiologie,<br />
die Universität Bremen, das Alfred<br />
Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung<br />
und die International University Bremen<br />
bieten im Rahmen dieser Research<br />
School ein gemeinsames Master- und Doktorandenprogramm<br />
auf dem Gebiet der marinen<br />
Mikrobiologie an. Studenten und Studentinnen<br />
der Research School sollen sich<br />
mit interdisziplinären Denkansätzen und<br />
den modernen Arbeitsmethoden der Meeresforschung<br />
vertraut machen, um die Wechselwirkungen<br />
zwischen der Welt der Mikroorganismen<br />
und der globalen Biosphäre<br />
besser zu verstehen. Nach einem intensiven<br />
ersten Studienjahr mit theoretischem und<br />
praktischem Trainingsprogramm, fangen die<br />
Studenten und Studentinnen mit der Forschung<br />
für ihre Doktorarbeit an, die in enger<br />
Betreuung durch ein Thesis Committee innerhalb<br />
von drei Jahren abgeschlossen sein<br />
soll. Das Programm bietet Trainings- und<br />
Forschungsmöglichkeiten in Biogeochemie,<br />
biologischer Ozeanographie, prokaryotischer<br />
und eukaryotischer Mikrobiologie, molekularer<br />
Ökologie und Evolution, Symbiose und<br />
Parasitismus, Bioinformatik sowie anderen<br />
verwandten Disziplinen.<br />
7. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Surface and Interface Engineering in<br />
Advanced Materials, Düsseldorf<br />
Die Research School beruht auf einer Kooperation<br />
zwischen den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />
für Eisenforschung in Düsseldorf und für<br />
Kohlenforschung in Mülheim, der Ruhr-<br />
Universität Bochum, vertreten durch die Fakultäten<br />
Maschinenbau, Chemie, Geowissenschaften<br />
und Physik, sowie Institutionen<br />
in China. Eine finanzielle Unterstützung<br />
durch die Industrie und den Verein Deutscher<br />
Eisenhüttenleute wird angestrebt. Der<br />
Forschungsschwerpunkt liegt auf der Korrelation<br />
von chemischer Struktur, Morphologie<br />
und mechanischen Eigenschaften von<br />
heterogenen Oberflächen und verborgenen<br />
Grenzflächen mit funktionalen Eigenschaften<br />
der Materialien sowie deren Optimierung<br />
durch moderne Verfahren der Oberflächenmodifizierung.<br />
Die Research School soll<br />
eine Brücke schlagen zwischen fundamentalen<br />
wissenschaftlichen Fragestellungen<br />
und ingenieurwissenschaftlichen Lösungsansätzen.<br />
Das beinhaltet Themen der Stabilität<br />
von Materialien und Materialverbunden<br />
(Korrosion und Haftung), lokale Reaktivitäten<br />
auf heterogenen Oberflächen (Korrosion<br />
und heterogene Katalyse) sowie die<br />
Maßschneiderung von Oberflächen durch<br />
modernste Dünnschichttechnologien und<br />
Nanostrukturierung. In den beteiligten Laboratorien<br />
stehen modernste Verfahren<br />
sowohl der Oberflächen- und Grenzflächenanalytik<br />
als auch der Oberflächenmodifikation<br />
zur Verfügung.<br />
8. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Geometric Analysis, Gravitation and<br />
String Theory, Golm<br />
An der Graduiertenschule sind die Humboldt<br />
Universität zu Berlin/Institut für Theorie<br />
der Elementarteilchen, die Universität<br />
Potsdam/Institut für Mathematik und die<br />
Freie Universität Berlin/Institut für Mathematik<br />
beteiligt. Die IMPRS soll sich mit einem<br />
möglichst breiten Spektrum von Fragestellungen<br />
auf dem Gebiet der theoretischen<br />
Gravitationsphysik beschäftigen.<br />
Dazu zählen an erster Stelle die mathematische<br />
und konzeptuelle Analyse der Einstein'schen<br />
Gravitationsfeldgleichungen<br />
und die Untersuchung von Problemen der<br />
Differentialgeometrie, welche sich aus den<br />
42
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
physikalischen Anwendungen ergeben oder<br />
durch sie motiviert sind. Einen zweiten<br />
Schwerpunkt bildet die Superstring-Theorie<br />
mit ihren Verallgemeinerungen (wie z. B. der<br />
Supermembran-Theorie), welche die Vereinigung<br />
der allgemeinen Relativitätstheorie und<br />
der Quantentheorie in einer konsistenten<br />
Theorie der Quantengravitation zum Ziel<br />
haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind<br />
als wesentliche Lehrinhalte vorgesehen:<br />
Mathematische Grundlagen der allgemeinen<br />
Relativitätstheorie/Schwarze Löcher/Nichtlineare<br />
partielle Differentialgleichungen/Höhere<br />
Differentialgeoemtrie/Supersymmetrie<br />
und Supergravitation/Grundlagen der Superstringtheorie/Quantenfeldtheorie<br />
und Kanonische<br />
Quantengravitation.<br />
9. International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School<br />
for Complex Surfaces in Materials Science,<br />
Berlin<br />
Indem das Know-how von mehreren ausgewiesenen<br />
Forschungsgruppen der Humboldt-Universität,<br />
der Freien Universität<br />
und des Fritz-Haber-Instituts – alle mit Sitz<br />
in Berlin – gebündelt wird, kann ausländischen<br />
sowie deutschen Studenten die einmalige<br />
Möglichkeit geboten werden, Spitzenforschung<br />
zu betreiben und eine gründliche<br />
Ausbildung in Methoden, Konzepten und<br />
theoretischen Grundlagen der Physik und<br />
Chemie von Oberflächen zu erhalten. Dass<br />
ein solch interdisziplinärer Ansatz gefragt<br />
ist, zeigt der wachsende Bedarf der Industrie<br />
an umfassend ausgebildeten Experten der<br />
Oberflächenforschung. Ein tiefgründiges<br />
Verständnis von komplexen Oberflächen<br />
nützt bereits bei industriellen Anwendungen<br />
wie Katalyse, Korrosionsschutz und Halbleitergeräten.Und<br />
auch bei neuen Technologien<br />
wie elektronischen Geräten im Nano-<br />
Maßstab und ihrer Verbindung zu biologischen<br />
Systemen kommt der Oberflächenforschung<br />
eine wachsende Bedeutung zu.<br />
Die IMPRS stellt Methoden und neueste<br />
Ausrüstung zur Verfügung, um diese Herausforderungen<br />
zu meistern. Sie nutzt dabei<br />
eine große Palette von Techniken wie Rasterkraftmikroskopie<br />
und Laserspektroskopie.<br />
Sprecher der International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools (CPTS)<br />
• IMPRS on Advanced Materials<br />
Prof. Dr. Bernhard Keimer<br />
Prof. Dr. Ir. Eric J. Mittemeijer<br />
• IMPRS for Astrophysics<br />
Prof. Dr. Ralf Bender<br />
MPI für Festkörperforschung, Stuttgart, und<br />
MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />
http://www.imprs-am.mpg.de<br />
MPI für extraterrestrische Physik, Garching<br />
http://www.imprs-astro.mpg.de/<br />
• IMPRS for Atmospheric Physics and Chemistry<br />
Prof. Dr. J. Lelieveld<br />
MPI für Chemie, Mainz<br />
http://www.atmosphere.mpg.de<br />
• IMPRS for Biomimetic Systems<br />
Prof. Dr. Reinhard Lipowsky<br />
• IMPRS on Bounded Plasmas<br />
Prof. Dr. Thomas Klinger<br />
Prof. Schlanges<br />
MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Golm<br />
http://www.imprs.org<br />
MPI für Plasmaphysik, Teilinstitut Greifswald,<br />
UNI Greifswald<br />
http://www.bounded-plasmas.de<br />
• IMPRS for Complex Surfaces in Materials Science<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Freund Fritz-Haber-Institut der MPG, Berlin<br />
http://www.imprs-cs.mpg.de<br />
• IMPRS for Computer Science<br />
Prof. Dr. Harald Ganzinger<br />
• IMPRS on Earth System Modelling<br />
Prof. Dr. Guy P. Brasseur<br />
MPI für Informatik, Saarbrücken<br />
http://www.imprs-cs.de<br />
MPI für Meteorologie, Hamburg<br />
http://www.earthsystemschool.mpg.de<br />
• IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory<br />
Prof. Dr. H. Nicolai und<br />
MPI für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut), Golm<br />
Prof. Dr. G. Huisken<br />
http://www.aei.mpg.de<br />
• IMPRS for Moduli Spaces<br />
Professor Dr. Günter Harder<br />
MPI für Mathematik, Bonn<br />
http://www.imprs-modulispaces.mpg.de<br />
• IMPRS on Physical Processes in the Solar System and Beyond<br />
Prof. Sami K. Solanki<br />
MPI für Aeronomie, Katlenburg-Lindau<br />
http://www.solar-system-school.de<br />
• IMPRS for Polymer Materials Science<br />
Prof. Dr. Gerhard Wegner MPI für Polymerforschung, Mainz<br />
http://www.mpip-mainz.mpg.de/documents/imprs/<br />
• IMPRS for Radio and Infrared-Astronomy<br />
Dr. Anton J. Zensus<br />
MPI für Radioastronomie, Bonn<br />
http://www.mpifr-bonn.mpg.de/imprs<br />
• IMPRS for Surface and Interface Engineering in Advanced Materials<br />
Prof. Dr. Martin Stratmann MPI für Kohlenforschung, Düsseldorf<br />
http//www.mpie.de<br />
Prof. Dr. Gunther Eggeler Ruhr-Universität Bochum<br />
http//www.ruhr-uni-bochum.de<br />
43
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin |<br />
Abt. Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger<br />
Physiologische Messinstrumente von 1920<br />
Die Bilder zeigen verschiedene physiologische Messinstrumente. Sie stammen aus einem Handelskatalog von 1920 – „Cambridge Physiological<br />
Instruments“ – und sind eingestellt in The Virtual Laboratory, Essays and Resources on the Experimentalization of Life,<br />
1830 – 1930. Das Projekt „The Virtual Laboratory“ wird unterstützt durch die Volkswagen-Stiftung.
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION WIRTSCHAFT<br />
Gesucht: Gründer und Erfinder<br />
Als 100%ige Tochter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Garching Innovation GmbH<br />
die Aufgabe übernommen, Erfindungen und Entwicklungen aus <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in<br />
die industrielle Anwendung zu vermitteln. Seit der Neuorganisation im Jahre 1979 wurden<br />
2.152 Erfindungen betreut und 1.265 Verwertungsverträge abgeschlossen, davon 537 mit<br />
ausländischen Firmen. Der Verwertungserlös aus Erfindungen beträgt seither insgesamt rd.<br />
140 Mio. r; über die Hälfte davon sind Einnahmen aus dem Ausland. Zusätzlich wurden im<br />
Zusammenhang mit dem Lizenzgeschäft in den Jahren 1990 bis 2002 aus der Industrie<br />
Forschungszuwendungen von insgesamt rd. 17,5 Mio r eingeworben. Derzeit hält die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> einen Bestand von 926 Erfindungen und Anteile an 16 Firmen.<br />
Über diesen Bereich hinaus hat in den letzten<br />
Jahren die Gründungsberatung zunehmend<br />
an Bedeutung gewonnen – Mitarbeiter<br />
von Garching Innovation geben<br />
Angehörigen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
fachkundige Hilfestellung bei der Gründung<br />
neuer Firmen, soweit diese auf Technologien<br />
aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zurückgreifen. Ziel dabei ist es, den Bestand<br />
und die Werthaltigkeit der jungen Firmen zu<br />
sichern, um den Technologien eine solide<br />
Basis für die Zukunft zu garantieren.<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Start-ups in schwierigen Zeiten<br />
Seit dem Jahreswechsel 2001/2002 haben<br />
sich die Bedingungen am Finanzierungsmarkt<br />
spürbar verändert. So fokussieren<br />
sich Finanzinvestoren wesentlich stärker<br />
auf Later-Stage-Finanzierungen. Erstrundenfinanzierungen<br />
von Start-ups sind in<br />
ihrer Anzahl zurückgegangen, und die Zeitspanne<br />
zwischen dem ersten Kontakt bis<br />
zum Abschluss einer Finanzierungsrunde<br />
beträgt im Durchschnitt rund 9 bis 12 Monate<br />
und damit gut doppelt so lange wie<br />
noch vor zwei Jahren.<br />
Parallel zu den schwierigen Finanzierungsbedingungen<br />
für Start-ups steigt die Zahl<br />
der Insolvenzen. In der Biotechnologie<br />
mussten bis zum Jahresende 2002 rund 40<br />
Firmen Insolvenz anmelden. Darunter befindet<br />
sich auch die Creatogen AG – eine<br />
Ausgründung aus dem MPI für Infektionsbiologie<br />
–, für die im März 2002 das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet werden mußte. Ausschlaggebend<br />
hierfür war die Nichtleistung<br />
von rechtlich zustehenden Finanzierungstranchen<br />
durch einen Investor.<br />
In Anbetracht der schwierigen Situation am<br />
Finanzmarkt hat sich der so genannte EEF-<br />
Fonds („Erleichterungen für Existenzgründungen<br />
aus Forschungseinrichtungen“) als<br />
hilfreiche Unterstützung erwiesen. Zur<br />
Unterstützung des Technologietransfers<br />
über Unternehmensgründungen wurde der<br />
EEF-Fonds vom Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) als Pilotptojekt<br />
ins Leben gerufen. So können Forschungsinstitute<br />
u. a. der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> mithilfe von Personalkostenund<br />
Sachmittelzuschüssen in einer Höhe<br />
von bis zu 141.000 r den mit Ausgründungen<br />
verbundenen Veränderungen besser<br />
begegnen. Im jeweiligen Institut können mit<br />
dieser Förderung wissenschaftliche Arbeiten<br />
zur Ausreifung der Technologiebasis<br />
verstärkt vorangetrieben und anschließend<br />
an die Ausgründung lizenziert werden.<br />
Dadurch verbessert sich die Ausgangssituation<br />
für Start-ups bei der Finanzierungssuche.<br />
Im Jahr 2002 wurden für insgesamt<br />
sieben MPG-Projekte erfolgreich Zuschüsse<br />
aus dem EEF-Fonds beantragt.<br />
45
J AHRESBERICHT 2002<br />
Finanzierungsrunden im Jahr 2002<br />
Trotz der schwierigen Situation konnten<br />
auch 2002 erfolgreiche Finanzierungsrunden<br />
abgeschlossen werden: Insgesamt wurden<br />
auf Basis von bei Garching Innovation<br />
betreuten Technologien sechs Unternehmen<br />
aus unterschiedlichen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituten ausgegründet. Von diesen Neugründungen<br />
konnte bislang für folgende<br />
Firmen eine Finanzierung sichergestellt<br />
werden:<br />
• MenloSystems GmbH<br />
MenloSystems ist eine Ausgründung von<br />
Prof. Hänsch und den Drs. Holzwarth<br />
und Mei aus dem MPI für Quantenoptik.<br />
Basierend auf einer innovativen Technologie<br />
zur Frequenzstabilisierung mittels<br />
optischer Frequenzkämme werden Präzisionsmeßgeräte<br />
hergestellt. Im Oktober<br />
2002 konnte eine Seed-Finanzierungsrunde<br />
mit einem Business Angel erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Bereits im<br />
ersten Geschäftjahr konnten erste maßgebliche<br />
Umsätze realisiert werden. Die<br />
Technologie bietet sich darüber hinaus<br />
auch zur Bandbreitenoptimierung in der<br />
Telekommunikation an. Hierzu ist für das<br />
kommende Jahr eine erste Finanzierungsrunde<br />
geplant.<br />
• Alnylam Inc.<br />
Alnylam Inc. wurde im Juni 2002 von<br />
namhaften Wissenschaftlern in Cambridge,<br />
Massachusets, USA, gegründet<br />
und konnte nach einer Seed-Runde von<br />
2 Mio. $ im August 2002 eine erfolgreiche<br />
erste Finanzierungsrunde von 15 Mio. $<br />
abschließen. Ziel von Alnylam ist die Entwicklung<br />
RNAi basierter Therapeutika.<br />
Dabei vereint Alnylam führende Wissenschaftler<br />
auf dem Gebiet der RNAi. Seitens<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist<br />
Dr. Thomas Tuschl vom MPI für biophysikalische<br />
Chemie Schlüsselerfinder<br />
wesentlicher RNAi-Patente (siehe auch<br />
Jahresbericht 2001) und Mitgründer der<br />
Alnylam Inc. Seit Januar 2003 forscht er<br />
an der Rockefeller University New York.<br />
Folgefinanzierungen<br />
• Die Xantos Biomedicine AG, die 1999 aus<br />
dem MPI für Biochemie in Martinsried<br />
ausgegründet wurde, konnte im Dezember<br />
2001 eine zweite Finanzierungsrunde<br />
mit 21 Mio. r erfolgreich abschlie- ßen.<br />
Derzeit beschäftigt Xantos rund 60 Mitarbeiter.<br />
Die eingeworbenen Finanzmittel<br />
sollen der weiteren Entwicklung der<br />
Robotertechnologie von Xantos zur Identifizierung<br />
und Validierung von Genen<br />
und ihren Funktionen im Hochdurchsatzverfahren<br />
dienen. Hochvalidierte Targets<br />
sollen dann zu Diagnostika oder Therapeutika<br />
weiterentwickelt werden.<br />
• Die ebenfalls 1999 gegründete Cenix<br />
BioScience GmbH ist eine Gemeinschaftsausgründung<br />
aus dem MPI für<br />
molekulare Zellbiologie und Genetik,<br />
Dresden, und dem Europäischen Laboratorium<br />
für Molekularbiologie (EMBL),<br />
Heidelberg. Cenix beschäftigt derzeit<br />
mehr als 30 Mitarbeiter. Im September<br />
2002 konnte Cenix eine zweite Finanzierungsrunde<br />
erfolgreich abschließen. Dabei<br />
wurden von Cenix 5 Mio. r eingeworben,<br />
die zur internen Weiterentwicklung<br />
RNAi-basierter Therapeutika genutzt werden<br />
sollen.<br />
46
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
„Ich erwarte in den nächsten Jahren bis 2004, dass die Qualität der wissenschaftlichen Grundlagen von Gründungen steigen, es<br />
aber weniger Gründungen geben wird. Sehr gute Inkubatoren sind nach unseren Erfahrungen die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute, die erstklassige<br />
Grundlagenforschung bieten ... Die aus diesem Umfeld gegründeten Firmen sind bei den TVM-Beteiligungen die erfolgreichsten.“<br />
(Dr. Helmut Schühsler, Managing Partner, TVM Techno Venture Management, München,<br />
im Deutschen Biotechnologie-Report 2002 von Ernst & Young)<br />
MPG-Ausgründungen seit 1990<br />
• 58 MPG-Ausgründungen, davon:<br />
• 34 Venture Capital-finanziert<br />
• 38 Projekte von GI aktiv begleitet<br />
• 5 Börsengänge,<br />
5 Unternehmensverkäufe,<br />
2 Mergers<br />
• insgesamt sind rund 2.800 Arbeitsplätze<br />
entstanden, 400 mehr als im<br />
Vorjahr<br />
Die Tätigkeit der Garching Innovation ist in<br />
zwei Verträgen mit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
geregelt. Der Fortentwicklung ihrer<br />
Aufgaben wurde durch Anpassung dieser<br />
Verträge an das zukünftige Leistungsspektrum<br />
Rechnung getragen: Unter Federführung<br />
der Generalverwaltung und unter<br />
Mitarbeit der Garching Innovation hat der<br />
Wissenschaftliche Rat „Leitlinien für den<br />
Wissens- und Technologie-Transfer“ entwickelt,<br />
die im März 2002 im Verwaltungsrat<br />
verabschiedet wurden.<br />
Die Leitlinien regeln das Verhalten der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Mitarbeiter im Umgang mit<br />
der Industrie und sollen mögliche Konflikte<br />
im Spannungsfeld der dem Gemeinwohl<br />
verpflichteten <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
und den einzelwirtschaftlichen Interessen<br />
der Industrie vermeiden helfen. Sie ergänzen<br />
die in 2000 vorgelegten Empfehlungen<br />
zum „Verantwortlichen Handeln in der Wissenschaft“<br />
sowie die Leitfäden „Industriekooperation“,<br />
„Erfinderleitfaden“ und „Ausgründungs-Leitfaden“.<br />
Seit 1990 wurden aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> u. a. ausgegründet:<br />
Image Science Software GmbH, Berlin 1990<br />
Physiker Büro Berlin Dr. Lorenzen (vorm. Kanalkugeln Dr. Lorenzen) 1991<br />
NFT Nanofilm Technologie GmbH, Göttingen 1991<br />
Sugen, Inc., USA 1991<br />
MorphoSys GmbH, München 1992<br />
Orpegen Pharma GmbH, Heidelberg 1992<br />
Wita GmbH, Berlin 1992<br />
EVOTEC BioSystems AG, Hamburg 1993<br />
Resonic Instruments GmbH, Ditzingen (vorm. UHP, Corp., USA) 1993<br />
TopLab, München 1994<br />
Algorithmic Solutions Software GmbH, Saarbrücken (vorm. Leda Soft.) 1995<br />
HepaVec GmbH, Berlin (Fusion mit DeveloGen AG) 1996<br />
PlantTec GmbH, Potsdam 1996<br />
Artemis Pharmaceuticals GmbH, Köln/Tübingen 1997<br />
Axxima AG, Martinsried 1997<br />
Colloid Surface Technologies GmbH, Wiesbaden 1997<br />
DeveloGen AG, Göttingen 1997<br />
Genome Pharmaceuticals Corporation GmbH, Martinsried 1997<br />
GreenTec <strong>Gesellschaft</strong> für Pflanzenbiotechnologie mbH, Köln 1997<br />
Munich Innovative Biomaterials GmbH, München 1997<br />
PreSens Precision Sensing GmbH, Regensburg 1997<br />
JenaGen GmbH, Jena 1998<br />
Metanomics GmbH + Co. KG a. A., Berlin 1998<br />
MondoGen GmbH, Martinsried 1998<br />
Proteros Biostructure GmbH, Martinsried 1998<br />
Creatogen Biosciences GmbH, Augsburg 1998<br />
Ingenium Biopharmaceuticals AG, Martinsried 1998<br />
HaemoSys GmbH, Jena 1999<br />
HTE GmbH, Heidelberg 1999<br />
Xantos Biomedicine GmbH, Martinsried 1999<br />
Cenix Bioscience GmbH, Heidelberg 1999<br />
Aurigon Life Science GmbH, Martinsried/Tutzingen 2000<br />
Migragene AG, Tübingen 2000<br />
Capsulution Nanoscience AG, Golm 2000<br />
Color Physics GmbH, Tübingen 2000<br />
Scienion AG, Berlin 2001<br />
iOGen AG, Göttingen 2001<br />
U3 Pharma AG, Martinsried 2001<br />
MenloSystems GmbH 2002<br />
Alnylam Inc. 2002<br />
47
J AHRESBERICHT 2002<br />
Erfindungen<br />
Im Jahr 2002 hat Garching Innovation insgesamt 79 Verwertungsverträge abgeschlossen<br />
(Vorjahr: 107). Der Lizenzumsatz betrug rund 11,0 Mio. r (Vorjahr: 20,1 Mio. r). Der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> wurden 127 neue Verwertungsaufträge erteilt (Vorjahr: 121).<br />
Nanostempel, Nanoporenarrays und Nanoröhren<br />
In der so genannten Nanotechnologie (nano<br />
= ein Milliardstel Meter) geht die Entwicklung<br />
hin zu immer feineren Strukturen<br />
mit immer kleineren und wohldefinierten<br />
Abmessungen. Ein Ziel dabei ist zum Beispiel<br />
die Erzeugung von porösem Material<br />
mit periodischer Porenanordung im Submikrometerbereich.<br />
Am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mikrostrukturphysik<br />
in Halle wurde hierzu eine vielseitig<br />
anwendbare Technologie entwickelt, die einem<br />
schon seit 1997 bekannten Strukturierungsverfahren<br />
gänzlich neue Möglichkeiten<br />
eröffnet – in einem Substrat mit<br />
identischen Durchmessern und Abständen<br />
kann nun eine extrem hochgeordnete periodische<br />
Anordnung von Löchern bzw. Poren<br />
erzeugt werden, welche jenseits der mit herkömmlicher<br />
Lithographie erreichbaren Dichte<br />
vorliegen.<br />
Im herkömmlichen Nanoprägeverfahren<br />
wird ein Stempel mit einer Prägestruktur<br />
unmittelbar auf die Oberfläche eines zu bearbeitenden<br />
Substrats, wie Aluminium oder<br />
Silizium, gepresst. Periodisch angeordnete<br />
Erhebungen im Submikrometerbereich erzeugen<br />
dort entsprechende periodische Vertiefungen.<br />
In einem nachfolgenden elektrochemischen<br />
Ätzprozess bilden die Vertiefungen<br />
so genannte Keimstellen für einen Materialabtrag,<br />
der schließlich zum Entstehen<br />
von Löchern bzw. Poren führt. Bisher war<br />
der Porenabstand auf die 1:1 übertragene<br />
Prägestruktur und damit auf den mittels<br />
Lithographie minimal möglichen Abstand<br />
der Erhebungen beschränkt, denn nur an<br />
den eingeprägten Vertiefungen entstanden<br />
die Poren.<br />
Die Hallenser Forscher entdeckten, dass bei<br />
vorgegebenem Prägemuster der mittlere<br />
Porenabstand proportional zur angelegten<br />
Spannung ist und sich die Größe der ausbildenden<br />
Poren nach dem pH-Wert der elektrochemischen<br />
Ätzlösung richtet. Unter<br />
Ausnutzung des Selbstorganisationseffektes<br />
lassen sich somit nicht nur Porenabstände<br />
erzeugen, die kleiner, sondern auch größer<br />
sind als der mittlere Keimabstand, d. h. größer<br />
als der mittlere Abstand der Erhebungen<br />
auf der Stempelfläche. Darüber hinaus<br />
lässt sich durch die Struktur der Stempelfläche<br />
und den Stempeldruck der Querschnitt<br />
der röhrenförmigen Poren beeinflussen:<br />
Wird die Strukturübertragung beispielsweise<br />
durch rechteckige Erhebungen<br />
bei hohem Stempeldruck vorgenommen,<br />
werden oberflächennah rechteckige Porenquerschnitte<br />
erzielt. Hingegen führt ein<br />
geringerer Stempeldruck zu einem kreisförmigen<br />
Querschnitt. Der Porenquerschnitt<br />
am Boden der Poren wird dagegen primär<br />
durch den Stromfluss und die verwendeten<br />
Elektrolyte des Ätzprozesses bestimmt. Bei<br />
48
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
7µm 1µm<br />
entsprechend gewählten Prozessbedingungen<br />
läßt sich somit eine Vielzahl an Porenstrukturen<br />
für ebenso vielfältige Anwendungen<br />
realisieren.<br />
Durch die gleichmäßige und sehr hohe<br />
Qualität der Porenanordnung sind dielektrische<br />
Materialien wie poröses Silizium und<br />
poröses Aluminium extrem gut für die Anwendung<br />
als optische Bauelemente, so genannte<br />
zweidimensionale (2D) photonische<br />
Kristalle, geeignet. Makroporöses Silizium<br />
besitzt ein Potenzial für infrarote photonische<br />
Kristalle, poröses Aluminium hingegen<br />
ist der favorisierte Kandidat für photonische<br />
Kristalle, die im sichtbaren Spektrum arbeiten.<br />
Denkbar ist auch die Anwendung des<br />
Verfahrens zur Realisierung von dreidimensionalen<br />
(3D) photonischen Kristallen.<br />
Ein gänzlich anderer Ansatz ist die Verwendung<br />
des porösen Substrats (Templatmaterial)<br />
zur Herstellung von Nano- und Mesoröhren,<br />
d. h. von Röhren oder Hohlfasern<br />
mit einem Innendurchmesser im Nano- bis<br />
Mikrometerbereich. Solche Nano- oder<br />
Mesoröhren dienen u. a. der Aufbewahrung<br />
oder dem Transport von Gasen oder Flüssigkeiten<br />
(Brennstoffzellen, Nahfeld-Optik,<br />
Nanoelektronik, kombinatorische Chemie,<br />
Katalyse, Arzneimittelverarbeitung). In gleichmäßiger<br />
Anordnung sind sie geeigent zur<br />
Filtration, Wasserstoffspeicherung oder zur<br />
Gewebeherstellung. Ferner sind Anwendungen<br />
zu Trennzwecken bekannt, z.B. in<br />
der medizinischen Dialyse, der Gas-Separation<br />
oder der Osmose in wässrigen Systemen.<br />
Nanoröhrchen-Arrays aus Polystyrol<br />
in unterschiedlichen Vergrößerungen<br />
49
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für neuropsychologische Forschung, Leipzig |<br />
Abt. Prof. Dr. Angela Friederici<br />
Hirnaktivierung bei Sprachverarbeitung<br />
Bei der Verarbeitung grammatischer Strukturen während des Sprachverstehens arbeiten Hirnareale im Temporal- und Frontallappen zeitlich<br />
eng zusammen. Die nach Messungen am Magnetenzephalographen (MEG) entstandenen Bilder erlauben einen Einblick in die räumliche<br />
und zeitliche Dynamik des Prozesses: die Aktivierung im linken Temporallappen (118 und 122 ms nach Wortbeginn) erreicht vor der<br />
Aktivierung im linken Frontallappen (126 bis 158 ms) einen signifikanten Wert (rot-gelb markiert).
A US DEN S EKTIONEN<br />
AUS DEN SEKTIONEN<br />
Neue Themen, neue Köpfe<br />
Eine Forschungsorganisation kann ihre Spitzenposition im internationalen Forschungswettbewerb<br />
nur aufrechterhalten, wenn es ihr immer wieder gelingt, Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler zu gewinnen, die besonders innovative thematische und methodische<br />
Ansätze auf ihren jeweiligen Forschungsgebieten entwickeln können. Innerhalb der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> haben die drei Sektionen des Wissenschaftlichen Rates – die Biologisch-Medizinische,<br />
die Chemisch-Physikalisch-Technische und die Geisteswissenschaftliche<br />
Sektion – die Aufgabe, das wissenschaftliche Leitungspersonal im Hinblick auf bereits<br />
erbrachte und zu erwartende wissenschaftliche Leistungen sorgfältig auszuwählen und darüber<br />
hinaus vor allem auch die thematischen, konzeptionellen und strukturellen Aspekte<br />
einer Berufung für die Entwicklung eines Instituts wie auch für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
insgesamt zu prüfen.<br />
Zukunftsthema: Biodiversität<br />
Die Erhaltung der globalen Biodiversität ist eine der großen Zukunftsaufgaben der Menschheit.<br />
Allzu leicht gerät dies unter dem Eindruck tagesaktueller Ereignisse in Vergessenheit<br />
– ein Scheitern in der Biodiversitätsproblematik wäre unumkehrbar<br />
und würde unsere eigene Existenz gefährden.<br />
Obwohl etliche Detailinformationen vorliegen, wird das Phänomen<br />
der Biodiversität, gemessen an seiner Komplexität,<br />
wissenschaftlich bislang nur sehr unzureichend verstanden.<br />
Fortschritte, z. B. in der Bioinformatik, der Genomics und<br />
Robotics, eröffnen derzeit jedoch große Chancen für ein<br />
wesentlich besseres Verständnis.<br />
Aus der Biologisch-<br />
Medizinischen Sektion<br />
In der Biologisch-Medizinischen Sektion ist<br />
im vergangenen Jahr deshalb eine intensive<br />
Diskussion darüber angestoßen worden, wie<br />
diese wissenschaftliche Herausforderung in<br />
einer für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> neuartigen<br />
Forschungsinitiative angenommen<br />
werden könnte. Im Vordergrund der politischen<br />
und öffentlichen Diskussion steht vor<br />
allem die Furcht, biologische Vielfalt könnte<br />
durch menschliche Handlungen erheblich<br />
reduziert, und dadurch inhärente Werte biologischer<br />
Organismen (Nahrung, Rohstoffe<br />
und Pharmazeutika) unwiderruflich vernichtet<br />
werden. Zum jetzigen Zeitpunkt existiert<br />
allerdings noch nicht einmal eine weithin<br />
anerkannte Definition für „Biodiversität“:<br />
Offensichtlich handelt es sich um<br />
einen quantitativen Begriff, da man sinnvoll<br />
von mehr oder weniger Biodiversität sprechen<br />
kann. Dennoch gibt es derzeit keine<br />
Möglichkeit, Biodiversität genau zu messen.<br />
Fest steht: Biodiversität ist mehr als nur Artenvielfalt.<br />
Sowohl oberhalb als auch unterhalb<br />
des Artniveaus (z. B. innerhalb von<br />
Populationen bzw. auf der Ebene höherer<br />
Taxa) gibt es Biodiversität. Außerdem existiert<br />
Diversität auch auf vollkommen anderen<br />
biologischen Organisationsebenen, wie<br />
51
J AHRESBERICHT 2002<br />
© Pascal Haffter, MPI für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
Unterschiedlich gemusterte Schwanzflossen<br />
bei verschiedenen Individuen<br />
des Zebrafisches<br />
genetische Diversität, Vielfalt der Ökosysteme<br />
etc. Abschätzungen über die Zahl der<br />
Arten und/oder Populationen, die gegenwärtig<br />
unseren Planeten bevölkern, bewegen<br />
sich zwischen 14 und 6600 Millionen; die<br />
jährliche Verlustrate wird auf 27 000 Spezies<br />
geschätzt, von denen die Mehrzahl noch<br />
nicht einmal wissenschaftlich beschrieben<br />
wurde. Diese Abschätzungen sind allerdings<br />
extrem umstritten.<br />
Die sich heute ergebenden experimentellen<br />
Möglichkeiten sollten nach Ansicht verschiedener<br />
Sektionsmitglieder dringend aufgegriffen<br />
werden, um die Lebensvielfalt auf<br />
allen taxonomischen und organisatorischen<br />
Stufen quantitativ zu erfassen und wissenschaftlich<br />
fundierte Grundlagen für Erhaltungskonzepte<br />
zu liefern. Um die Entstehung,<br />
räumliche Verteilung und den Niedergang<br />
von Biodiversität präzise beschreiben und<br />
ihre Ursachen verstehen zu können, muss<br />
man idealerweise Biodiversität auf allen<br />
Ebenen biologischer Organisation, auf allen<br />
taxonomischen Niveaus und unter Einbeziehung<br />
jedes Individuums quantitativ erfassen.<br />
Der Übergang zu einer quantitativen<br />
Beschreibung bedeutet in der Grundlagenforschung<br />
stets einen Quantensprung in der<br />
Erkenntnis – und nichts anderes ist für das<br />
Phänomen der Biodiversität zu erwarten.<br />
Daraus werden sich auch wichtige Grundlagen<br />
für den Erhalt von Biodiversität ergeben,<br />
die durch gezielte Detailstudien vertieft werden<br />
könnten.<br />
Diskutiert wird der Zusammenschluss mehrerer<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute, die in ihrer Arbeit<br />
mittelfristig durch ein „Interdisziplinäres<br />
Zentrum für Biodiversitätsforschung“<br />
(IZB) unterstützt werden sollten, welches zusätzliche<br />
Forschungs- und Servicearbeiten<br />
bei der Datenerhebung und Datenverarbeitung<br />
leistet. In die Ausgestaltung dieses<br />
Zentrums sollten alle <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
eingebunden werden, die sich im weiteren<br />
Sinn mit Fragen der Biodiversität beschäftigen.<br />
Darüber hinaus werden viele der zu bearbeitenden<br />
Themenfelder eine internationale<br />
Zusammenarbeit erfordern. Insbesondere<br />
mit Wissenschaftlern aus Polen und China,<br />
deren Länder über wertvolle natürliche und<br />
naturnahe Biotope verfügen und die ähnliche<br />
Forschungsziele verfolgen, sind daher in<br />
der letzten Zeit seitens der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> Kooperationsbeziehungen auf<br />
diesem Gebiet geknüpft worden, die komplementär<br />
zu den eigenen Forschungsaktivitäten<br />
sind.<br />
52
A US DEN S EKTIONEN<br />
AUS DER BIOLOGISCH-MEDIZINISCHEN SEKTION<br />
Ausgezeichnete Köpfe<br />
Faszination Vogelzug<br />
Der Film „Nomaden der Lüfte“ lockte im vergangenen Jahr ein großes Publikum in die bundesdeutschen<br />
Kinos und sowohl im Internet als auch im Fernsehen verfolgten die Zuschauer<br />
im Frühjahr 2002 die via Satellit registrierte Flugroute dreier aus Afrika zurückkehrender<br />
Weißstörche. Im Mittelpunkt des Medieninteresses stand dabei auch der Leiter der Vogelwarte<br />
in Radolfzell und Direktor an der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsstelle für Ornithologie –<br />
Prof. Dr. Peter Berthold.<br />
Seit mehr als drei Jahrzehnten widmet Peter<br />
Berthold seine wissenschaftliche Arbeit<br />
dem Vogelzug. Eine seiner bahnbrechendsten<br />
Erkenntnisse war, dass es tatsächlich<br />
eine genetische Basis für das Zugverhalten<br />
gibt und dass dieses Verhalten als Anpassungsreaktion<br />
an spezifische Umweltveränderungen<br />
innerhalb kürzester Zeit auch<br />
umprogrammiert werden kann. Seit Jahren<br />
verfolgt der Biologe durch Satelliten-Telemetrie<br />
die Herbst- und Frühjahrswanderung<br />
von Störchen und Grasmücken. Begleitet<br />
von gezielten Züchtungsversuchen<br />
konnte Berthold zeigen, dass beispielsweise<br />
im Zuge des Klimawandels aus Zugvögeln<br />
auch Standvögel werden können, die ihre<br />
sommerlichen Brutgebiete nicht mehr verlassen.<br />
Damit hat er die herkömmliche Vorstellung<br />
der Wissenschaftler, dass Evolution<br />
nur in sehr großen Zeitabschnitten erfolgt,<br />
widerlegt. Tatsächlich können sich Erbanlagen<br />
auch innerhalb weniger Jahre verändern:<br />
das Tempo dieser Mikroevolution<br />
übertrifft alles, was Forscher bei Wirbeltieren<br />
bisher für möglich gehalten haben. Der<br />
Vogelzug ist so zum Modell der Evolutionsforschung<br />
geworden. Für diese wegweisenden<br />
Arbeiten wurde der Ornithologe im<br />
Jahr 2002 mit dem Philipp-Morris-Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Preisträger Prof. Dr. Peter Berthold,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungsstelle für<br />
Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell,<br />
Radolfzell/Möggingen<br />
53
J AHRESBERICHT 2002<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. David G. Heckel (Jg.<br />
1953), Melbourne University,<br />
Australien, an das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für chemische<br />
Ökologie in Jena; Arbeitsgebiet:<br />
Populationsökologie und<br />
Genetik<br />
Proteine in Form gebracht<br />
Chaperone, so heißen die „Anstandsdamen“ in der Zelle, die Proteinen quasi „Form beibringen“.<br />
Denn die erfolgreiche Faltung von Proteinen erfolgt nicht, wie die Wissenschaftler<br />
lange Zeit angenommen haben, spontan, sondern vielmehr unter Beteiligung so genannter<br />
Faltungshelfer, molekularer Chaperone. Dies konnten Prof. Dr. Ulrich Hartl und seine<br />
Mitarbeiter – seinerzeit noch in den USA – 1989 erstmals demonstrieren.<br />
PD Dr. Stefan Hell (Jg. 1962)<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für biophysikalische Chemie<br />
in Göttingen; Arbeitsgebiet:<br />
Optische Verfahren<br />
Prof. Dr. Ilme Schlichting (Jg.<br />
1960), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für molekulare Physiologie;<br />
Arbeitsgebiet: kinetische<br />
Kristallographie<br />
Prof. Dr. Ulrich Hartl, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Biochemie, Martinsried<br />
Höhere Zellen synthetisieren ständig einige<br />
tausend verschiedene Proteine als Ketten<br />
von bis zu mehreren hundert Aminosäuren.<br />
Um ihre biologische Funktion ausüben zu<br />
können, müssen sich die Proteinketten<br />
nach ihrer Synthese jedoch zunächst in<br />
eine definierte, dreidimensionale Struktur<br />
falten. Der Faltungsprozess, der im Reagenzglas<br />
spontan abläuft, muss in der Zelle<br />
in vielen Fällen von einer Proteinmaschinerie,<br />
den „molekularen Chaperonen“ vermittelt<br />
werden. Sie haben die Aufgabe, die<br />
Fehlfaltung und irreversible Verklumpung<br />
(Aggregation) ungefalteter Proteinketten zu<br />
verhindern und ihre korrekte und effiziente<br />
Faltung zu fördern. Die Funktionsweise<br />
dieser und anderer Chaperonsysteme ist<br />
neben ihrer grundlegenden zellbiologischen<br />
Bedeutung auch von Interesse in der Biotechnologie<br />
und Medizin: So sind beispielsweise<br />
neurodegenerative Erkrankungen<br />
durch die Fehlfaltung und Verklumpung<br />
spezifischer Proteine gekennzeichnet. Die<br />
jüngsten Untersuchungen Hartls, der Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie<br />
in Martinsried ist, konzentrieren sich<br />
deshalb auch auf die Analyse solcher<br />
Erkrankungen. Um die Arbeiten auf diesem<br />
Forschungsgebiet zu befördern und in<br />
Anerkennung seiner bisher erbrachten Leistungen<br />
ist Ulrich Hartl im Jahr 2002 mit<br />
dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) ausgezeichnet<br />
worden.<br />
54
A US DEN S EKTIONEN<br />
Das Problem der Selbsterkennung<br />
Mit seinen Forschungsergebnissen hat Prof. Dr. Hartmut Wekerle, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Neurobiologie in Martinsried, noch während seiner Doktorandenzeit ein Dogma<br />
der Biologie zu Fall gebracht, wonach das Immunsystem „blind“ für körpereigene Strukturen<br />
sein sollte – und eine ganz neue Forschungsrichtung, die Neuroimmunologie, begründet.<br />
Auf diesem Gebiet arbeiten heute Grundlagenforscher gemeinsam mit Medizinern daran,<br />
gezielt in die „selbst“-zerstörerischen Attacken des Immunsystems eingreifen zu können.<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Klaus Hahlbrock,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Züchtungsforschung,<br />
Köln<br />
Prof. Dr. Kenneth Holmes,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fü medizinische<br />
Forschung, Heidelberg<br />
Multiple Sklerose beispielsweise ist eine<br />
Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems:<br />
Rund 120.000 Patienten leiden<br />
in Deutschland an dieser Krankheit; nahezu<br />
die Hälfte aller Betroffenen erkrankt vor<br />
dem 30. Lebensjahr, und dabei sind Frauen<br />
zweimal häufiger betroffen als Männer. Obwohl<br />
man die anatomischen Veränderungen<br />
recht genau beschreiben kann, sind die<br />
Ursachen für Multiple Sklerose nach wie vor<br />
nicht eindeutig geklärt. Beteiligt sind unter<br />
anderem autoaggressive Reaktionen gegen<br />
einen Bestandteil des Myelins, die Isolierschicht<br />
der Nervenfasern im Gehirn. Hinter<br />
der mangelnden Fähigkeit des Immunsystems,<br />
zwischen „selbst“ oder „nicht-selbst“<br />
zu unterscheiden, steckt entweder eine<br />
Fehlsteuerung oder aber das Versagen von<br />
Kontrollen, die Immunreaktionen gegen körpereigene<br />
Strukturen unterbinden. Wekerle’s<br />
Forschungen haben gezeigt, dass auch<br />
in gesunden Organismen zahlreiche autoaggressive<br />
T-Lymphozyten (spezifische Abwehrzellen)<br />
gewissermaßen „im Ruhezustand“<br />
vorhanden sind. Diese Zellen sitzen<br />
im Lymphgewebe und können sich in der<br />
Blutbahn bewegen, ohne Schaden anzurichten.<br />
Werden sie aktiviert, etwa bei Entzündungen<br />
oder Virusinfektionen, können sie<br />
Autoimmunreaktionen auslösen. Wekerle<br />
und seine Mitarbeiter waren die ersten, die<br />
die verschiedenen Wege von T-Lymphozyten<br />
im Organismus mit Hilfe eines fluoreszierenden<br />
Markers verfolgen und somit<br />
die Wechselwirkungen zwischen Immunund<br />
Nervensystem untersuchen konnten.<br />
Dabei gelang ihnen der Nachweis, dass eine<br />
kleine Anzahl frisch aktivierter T-Lymphozyten<br />
sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden<br />
kann. Für seine immer auch klinisch<br />
orientierten Forschungsarbeiten wurde der<br />
Wissenschaftler im vergangenen Jahr mit<br />
dem hoch dotierten Louis D.-Preis 2002 des<br />
Institut de France ausgezeichnet.<br />
Prof. Dr. Kuno Kirschfeld,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biologische<br />
Kybernetik, Tübingen<br />
Prof. Dr. Uli Schwarz, <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
Prof. Dr. Hartmut Wekerle, <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,<br />
Martinsried<br />
55
J AHRESBERICHT 2002<br />
Zukunftsthema: Atmosphärenforschung<br />
Bislang wurde die Atmosphärenforschung<br />
getrennt betrachtet von der Erforschung<br />
der Ozeane und Kontinente. Nach heutigem<br />
Stand der Wissenschaft muss eine<br />
solche Aufteilung als überholt angesehen<br />
werden. Die Atmosphäre ist integraler<br />
Bestandteil des Erdsystems, das aus<br />
Kontinenten, Ozeanen und der Atmosphäre besteht. Die Untersuchung des Erdsystems entwickelt<br />
sich daher zu einer eigenen Wissenschaft, im Rahmen derer die Vorräte und Umsetzungen<br />
von Energie und Stoffen innerhalb sowie zwischen den großen Teilsystemen Atmosphäre,<br />
Ozeanen und Kontinenten untersucht werden. Im Blickpunkt stehen vor allem die<br />
Kreisläufe des Wassers, des Kohlenstoffs und der kurzlebigen Spurengase. Diese Kreisläufe<br />
werden sowohl durch chemisch-physikalische Prozesse als auch durch Organismen gesteuert.<br />
Darüber hinaus ist aber auch der Einfluss des Menschen auf diese Umsetzungen maßgeblich<br />
geworden.<br />
Aus der Chemisch-Physikalisch-<br />
Technischen Sektion<br />
sind diese so empfindlich – und Ist das<br />
Erdsystem und damit das Klima durch den<br />
Menschen langfristig steuerbar<br />
Modellartige Darstellung der von Temperatur<br />
und Salzgehalt des Wassers<br />
bestimmten Meeresströmungen<br />
Nach Einschätzung der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion muss dieses<br />
Thema im Rahmen einer innovativen Entwicklungsplanung<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
in Betracht gezogen werden. Die Schlüsselfragen,<br />
die es zu verstehen gilt, lauten<br />
dabei: Welche Mechanismen bewirken die<br />
Variabilität des Klimas, und gibt es kritische<br />
Schwellen, die einen abrupten Klimawandel<br />
nach sich ziehen – Welches sind<br />
die empfindlichsten Regionen und Sektoren<br />
bei einem Klimawandel, und weshalb<br />
Um diese Fragen zu beantworten, benötigen<br />
die Forscher unmittelbar Informationen<br />
darüber, welche Prozesse die Variabilität<br />
der CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre<br />
steuern, was die atmosphärische Ozon-Konzentration<br />
und die Oxidationsprozesse<br />
bestimmt, welche Prozesse die atmosphärische<br />
Aerosol-Konzentration bestimmen und<br />
welche Wechselwirkungen es zwischen den<br />
Aerosolen, der Wolkenbildung und dem<br />
Klima gibt. Die Bedeutung solcher Untersuchungen<br />
wird ersichtlich, wenn man sich<br />
vor Augen führt, dass die CO 2 -Konzentration<br />
der Atmosphäre in den letzten 1000 Jahren<br />
fast konstant war, in den nächsten Jahrzehnten<br />
jedoch ein deutlicher Anstieg zu<br />
erwarten ist. Gleichzeitig steigen andere<br />
klimawirksame Spurengase auf immer neue<br />
Höchstwerte, beispielsweise Methan und<br />
Lachgas. Klimamodelle sagen voraus, dass<br />
die Menschheit global mit einem Tempera-<br />
56
A US DEN S EKTIONEN<br />
turanstieg von ca. 3 K zu rechnen hat. Eine<br />
solche Vorhersage ist aber nach wie vor mit<br />
Unsicherheit behaftet, da eine umfassende<br />
Erdsystem-Analyse bislang nicht vorliegt<br />
und die Prozesse, die diesen Ablauf sowohl<br />
dämpfen, als auch verstärken können, bislang<br />
ebenfalls nicht ausreichend untersucht<br />
werden.<br />
Eine Reihe von Instituten und Abteilungen<br />
in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> arbeiten bereits<br />
im Bereich der Atmosphärenforschung,<br />
insbesondere die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für<br />
Biogeochemie (Jena), für Chemie (Mainz),<br />
für Kernphysik (Heidelberg) sowie für Meteorologie<br />
(Hamburg). Vor dem Hintergrund<br />
ihrer Diskussionen hat die Sektion zwei spezifische<br />
Themen identifiziert, die aufgrund<br />
ihres Entwicklungspotenzials in der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zukünftig vertreten sein<br />
sollten: den Bereich Wasserkreislauf (u.a.<br />
Wolkenbildung, Wasserumsetzung in der<br />
Atmosphäre) und Hydro-Biogeochemie. Darüber<br />
hinaus wird eine Verstärkung der<br />
Erdbeobachtung mit Satelliten als wichtig<br />
und wünschenswert erachtet.<br />
Zukunftsthema: Materialforschung<br />
Moderne Materialien und Materialkomponenten spielen in den heutigen Industriestaaten<br />
eine außergewöhnlich wichtige Rolle, die in ihrer Bedeutung von der Öffentlichkeit oft nicht<br />
wahrgenommen wird, und das, obwohl maßgeschneiderte Werkstoffe und Materialsysteme als<br />
Grundbausteine für alle modernen Technologien in unserem täglichen Leben nahezu allgegenwärtig<br />
sind. In den letzten Jahren ist die Entwicklung neuer Materialien in einem atemberaubenden<br />
Tempo vorangeschritten. Es zeichnet sich allerdings immer mehr ab, dass dieser<br />
Prozess in absehbarer Zeit an seine Grenzen stößt.<br />
So werden Funktionsmaterialien die erwarteten<br />
Aufgaben bei immer kleiner werdenden<br />
Dimensionen nicht mehr erfüllen können.<br />
Angesichts dieser Limitierung ist es<br />
von größter Wichtigkeit, Grundlagenforschung<br />
auf dem Gebiet der Materialwissenschaft<br />
zu betreiben. Die Entwicklung neuer<br />
Materialien mit definierten Eigenschaftsprofilen<br />
– wie beispielsweise Hochtemperatursupraleiter,<br />
schadenstolerante Keramiken,<br />
intermetallische Hochtemperaturwerkstoffe,<br />
Diamantschichten, Halbleiterelemente<br />
u.a. – ist in zunehmenden Umfang<br />
zu einem wesentlichen Forschungsziel<br />
geworden. Das unter Federführung des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Metallforschung,<br />
Stuttgart, entstandene Kompendium European<br />
White Book on Fundamental Research<br />
in Materials Science fasst den Stand der<br />
Materialwissenschaften in Europa zusammen<br />
und stellt einen Eckpfeiler bei den Bemühungen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
um eine stärkere Verankerung der Grundlagenforschung<br />
in der europäischen Forschungsförderung<br />
dar. Es trägt Informationen<br />
aus allen Bereichen der Materialwissenschaft<br />
zusammen, zeigt mögliche Weiterentwicklungen<br />
und die durch neue Entdeckungen<br />
möglichen revolutionären Entwicklungen<br />
auf, und es benennt künftige<br />
Schlüsselbereiche, wie die Erforschung der<br />
Materialsynthese sowie die Analyse und<br />
Charakterisierung von Materialien, intelligente<br />
Materialien und Bio- und Nano-<br />
Technologien.<br />
57
J AHRESBERICHT 2002<br />
AUS DER CHEMISCH-PHYSIKALISCH-TECHNISCHEN SEKTION<br />
Ausgezeichnete Köpfe<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Ralf Bender (Jg.<br />
1958), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für extraterrestrische<br />
Physik in Garching sowie<br />
weiterhin an der Universität<br />
München; Arbeitsgebiet: Entstehung<br />
von Galaxien<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen Butt<br />
(Jg. 1961), Universität Siegen,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Polymerforschung in<br />
Mainz; Arbeitsgebiet: Rasterkraftmikroskopie<br />
Prof. Dr. Allen Caldwell (Jg.<br />
1959), Columbia University<br />
New York, an das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Physik; Arbeitsgebiet:<br />
experimentelle<br />
Teilchenphysik<br />
Prof. Dr. Ulrich Christensen<br />
(Jg. 1954), Universität Göttingen,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau;<br />
Arbeitsgebiet:<br />
Planetenphysik<br />
Prof. Dr. Karsten Danzmann<br />
(Jg. 1955), an das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik<br />
in Golm sowie<br />
weiterhin an der Universität<br />
Hannover; Arbeitsgebiet: experimentelle<br />
Erforschung von<br />
Gravitationswellen<br />
Mathematik für den Urknall<br />
Die Geschichte der Mathematik hat<br />
gezeigt, dass sich besonders tiefliegende<br />
Anwendungen der Mathematik aus langfristigen<br />
Entwicklungen ergeben. Mathematik<br />
ist heute beides, eine Herausforderung des<br />
menschlichen Geistes und zugleich Schlüsseltechnologie.<br />
Zwischen Mathematik und<br />
Physik ist der Ideenfluss traditionsgemäß<br />
seit langer Zeit in beiden Richtungen sehr<br />
befruchtend.<br />
Auch die Arbeiten von Prof. Dr. Yuri Manin,<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik<br />
in Bonn, reichen deshalb von<br />
dem mehr abstrakten Forschungsfeld der<br />
Zahlentheorie bis hin zu dem sehr praktischen<br />
Problem einer sicheren mathematischen<br />
Fundierung für neue physikalische<br />
Theorien über die Struktur der Materie und<br />
des Universums. Seine Beiträge zur diophantischen<br />
Analyse, zu Codierungstheorien,<br />
Differentialgleichungen, Eichtheorien<br />
und der Supersymmetrie sind von grundlegender<br />
Bedeutung. Manin gilt daher als<br />
einer der herausragendsten Mathematiker<br />
und auf seinem Forschungsgebiet als eine<br />
der Leitfiguren in den letzten vier Jahrzehnten.<br />
Zusammen mit dem US-Amerikaner<br />
Peter Williston Shor hat er im vergangenen<br />
Jahr den King Faisal International<br />
Prize 2002 erhalten. Der Preis ist einer der<br />
am höchsten dotierten und bekanntesten<br />
internationalen Forscherpreise. Er wird jedes<br />
Jahr in Riad vom König von Saudi-Arabien<br />
im Rahmen einer Festveranstaltung<br />
überreicht.<br />
Bauteile für die Nanowelt<br />
Eine Schlüsseltechnik für die kommenden<br />
Jahrzehnte hat Oliver Schmidt zusammen<br />
mit seinem Team am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Festkörperforschung entwickelt. Die<br />
Physiker nutzen die Eigenschaften vieler<br />
Moleküle, ihre Form ganz allein zu finden,<br />
und kombinieren sie mit Techniken wie<br />
Rollen und Falten, die auch in für den normalen<br />
Betrachter greifbaren Dimensionen<br />
bekannt sind.<br />
In der Welt der Wissenschaft steht die Vorsilbe<br />
Nano für den milliardstel Teil einer<br />
Maßeinheit. Ein Nanometer ist also ein<br />
milliardstel Meter bzw. ein millionstel Millimeter<br />
– in diesem Bereich bewegen sich<br />
die Abmessungen der Objekte mit denen<br />
sich Dr. Oliver Schmidt beschäftigt. Die von<br />
dem Stuttgarter Wissenschaftler entwickelte<br />
Technik ermöglicht die Herstellung<br />
von winzigen Röhrchen, Pinzetten,<br />
Membranen, Spulen, Kondensatoren oder<br />
auch Nanoinseln auf einer Chipoberfläche.<br />
Mit Hilfe solcher geordneten Inseln, die<br />
aufgrund ihrer Größe wie punktförmige<br />
Quantensysteme wirken, könnten die in der<br />
heutigen Elektronik vorwiegend zum Einsatz<br />
kommenden Feldeffekt-Transistoren<br />
(FET) aus Silizium künftig rund doppelt so<br />
schnell arbeiten wie heute. Kein Wunder<br />
also, dass der US-Elektronikkonzern Motorola<br />
bereits mit der Technologie aus Stuttgart<br />
experimentiert. Mit der Verleihung des<br />
Philipp-Morris-Preis im Jahr 2002 an Oliver<br />
Schmidt wurde u.a. diese Idee eines<br />
neuen Transistors gewürdigt.<br />
58
A US DEN S EKTIONEN<br />
Neue Farben im Spiel<br />
Farbstoffe erscheinen farbig, weil sie Licht bestimmter Wellenlängen absorbieren, quasi „verschlucken“.<br />
„Quaterrylendiimid“ heißt einer der neuen, am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung<br />
in Mainz entwickelten Farbstoffe. Er absorbiert infrarotes Licht, also die für das<br />
Auge unsichtbare Wärmestrahlung. Beschichtet man Glas mit „Quaterrylendiimid“, nimmt es<br />
wie ein Kollektor Sonnenwärme auf und lässt sich beispielsweise zum Wärme-Management<br />
in Häusern nutzen.<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Peter Fratzl (Jg.<br />
1958), Universität Leoben, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />
in Golm; Arbeitsgebiet:<br />
strukturelle Kolloidanalytik<br />
Prof. Dr. Klaus Müllen, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Polymerforschung, Mainz<br />
Doch das ist nur eine der Innovationen aus<br />
Mainz – einen weiteren in der Arbeitsgruppe<br />
von Prof. Dr. Klaus Müllen entwickelten<br />
Farbstoff mit dem Namen „Cyanoperylenmonoimid“,<br />
der strahlend gelb leuchtet, will<br />
die BASF in diesem Jahr als neue Signalfarbe,<br />
zum Beispiel für Warntafeln oder elektronische<br />
Displays, auf den Markt bringen.<br />
Allen diesen Substanzen gemein ist der chemische<br />
Grundbaustein Naphthalin. So besteht<br />
Perylen beispielsweise aus zwei Naphthalin-Einheiten.<br />
Auf Basis von Perylenpolymeren<br />
lassen sich Fluoreszenzfarben in<br />
Blau, Grün und Rot herstellen – den Grundfarben<br />
der additiven Farbmischung. Sie können<br />
zukünftigen Displays und Flachbildschirmen<br />
aus Kunststoff zu einer bisher<br />
unerreichten Brillanz verhelfen. Eine andere,<br />
wichtige Anwendung sind so genannte<br />
Bioassays, hoch empfindliche Nachweisverfahren<br />
für die biochemische Analytik und<br />
die medizinische Diagnostik. Darüber hinaus<br />
gelang es den Mainzer Forschern, die<br />
physikalischen Eigenschaften ihrer Farbstoffe<br />
so zu verändern, dass sie Licht in elektrischen<br />
Strom umwandeln. Damit lassen<br />
sich jetzt neue, hoch effiziente und zugleich<br />
kostengünstige Solarzellen fertigen. Für die<br />
erfolgreiche Verbindung von Grundlagenforschung<br />
und industrieller Anwendung ist<br />
Klaus Müllen mit dem Wissenschaftspreis<br />
des Stifterverbandes ausgezeichnet worden.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hollik (Jg.<br />
1951), Universität Karlsruhe,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Physik in München; Arbeitsgebiet:<br />
Phänomenologie<br />
Prof. Dr. Gerard Meijer (Jg.<br />
1962), FOM-Institute for Plasmaphysics,<br />
Rijnhuizen, an<br />
das Fritz-Haber-Institut in Berlin;<br />
Arbeitsgebiet: Molekül-<br />
Spektroskopie<br />
Prof. Dr. Andreas Seidel-Morgenstern<br />
(Jg. 1956), an das<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Dynamik<br />
komplexer technischer<br />
Systeme in Magdeburg sowie<br />
weiterhin an der Universität<br />
Magdeburg; Arbeitsgebiet:<br />
Prozessauslegung<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Gerd Buschhorn,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Physik,<br />
München<br />
Prof. Dr. Julius Wess, <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Physik,<br />
München<br />
59
J AHRESBERICHT 2002<br />
PISA und die Folgen<br />
Aus der Geisteswissenschaftlichen<br />
Sektion<br />
Das Tempo, mit dem die PISA-Studie publik wurde, versetzte selbst die Wissenschaftler in<br />
Erstaunen – kaum eine Bildungsstudie hat in den letzten Jahren für soviel Aufsehen gesorgt.<br />
Die ernüchternde Botschaft für das deutsche Bildungssystem lautete: Die Leistungsunterschiede<br />
zwischen den Schülern sind<br />
in Deutschland größer als in den anderen<br />
Ländern, die Förderung der schwächsten<br />
Schüler gelingt hier nur sehr unbefriedigend,<br />
und die soziale Herkunft spielt eine<br />
maßgebliche Rolle für den Schulerfolg.<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Ulrich Becker (Jg.<br />
1960) Universität Zürich, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
ausländisches und internationales<br />
Sozialrecht in München;<br />
Arbeitsgebiet: Sozialrechtsvergleichung<br />
Prof. Dr. Armin von Bogdandy<br />
(Jg. 1960), Universität Frankfurt<br />
a.M., an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Völkerrecht in<br />
Heidelberg; Arbeitsgebiet:<br />
internationales Wirtschaftsrecht<br />
Prof. Dr. Josef Drexl (Jg.<br />
1962), an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Geistiges Eigentum,<br />
Wettbewerbs- u. Steuerrecht<br />
in München und weiterhin an<br />
der Universität München;<br />
Arbeitsgebiet: Wettbewerbsund<br />
Handelsrecht<br />
Prof. Dr. Jürgen Baumert,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, Berlin<br />
Keine Frage, in diesen Ergebnissen liegt politischer<br />
Sprengstoff. Über Wochen dominierte<br />
PISA daher die Berichterstattung in<br />
den deutschen Medien. Bildungspolitiker<br />
aller Parteien stritten um die vermeintlich<br />
„richtige“ Schulform, Leistungsstandards<br />
und zentrale Prüfungen. Prof. Dr. Jürgen<br />
Baumert, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für Bildungsforschung in Berlin, war federführend<br />
bei dieser Studie. Er lehnt eine Debatte<br />
über Strukturen ab und plädiert für<br />
einen Unterricht, in dem es gelingt, Schüler<br />
mit unterschiedlichen Voraussetzungen individuell<br />
zu fördern. „Die Grundvorstellung<br />
von einem gelungenen Unterricht muss<br />
sich in Deutschland verändern“, so Baumert,<br />
der in 2002 auch der erste Preisträger<br />
des neu ausgeschriebenen Franz-Emanuel-<br />
Weinert-Preises der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Psychologie (DGPs) war. Mit diesem<br />
Preis werden Forscherinnen und<br />
Forscher ausgezeichnet, die mit ihrer psychologischen<br />
Arbeit dem öffentlichen Interesse<br />
durch fundierte Behandlung gesamtgesellschaftlicher<br />
Probleme in besonderer<br />
Weise gedient haben.<br />
60
A US DEN S EKTIONEN<br />
Quo vadis Europa<br />
Die Nationalstaaten allein sind weniger als früher in der Lage, das kollektive Schicksal ihrer<br />
Bürger zu gestalten, und die Europäische Union verfügt noch nicht über Institutionen, die<br />
in der Lage wären, die Folgeprobleme der wirtschaftlichen Integration zu bewältigen, so das<br />
Resümee eines der angesehensten Sozial- und Politikwissenschaftler, Prof. Dr. Fritz<br />
W. Scharpf. Mit seinem jüngsten Buch „Regieren in Europa: effektiv und demokratisch“<br />
strebt der Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung in Köln u.a. auch<br />
eine Fehleranalyse der europäischen Politik an.<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Reto M. Hilty (Jg.<br />
1958), Universität Zürich, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />
und Steuerrecht in<br />
München; Arbeitsgebiet: Reform<br />
der europäischen Gerichtsbarkeit/Auswirkungen<br />
des Internet auf das Urheberrecht<br />
Seine Kernthese: Europa ist noch weit entfernt<br />
von einer politisch belastbaren kollektiven<br />
Identität. Bevor Brüssel die nationalen<br />
Regierungen wirksam entlasten kann, muss<br />
Europa erst enger Zusammenwachsen. Solange<br />
eine starke kollektive Identität fehlt,<br />
können unpopuläre Entscheidungen auch<br />
nicht durch Mehrheitsvoten des Europäischen<br />
Parlaments legitimiert werden. Nach<br />
Ansicht des Wissenschaftlers könnte gerade<br />
die vergleichende Politikforschung zeigen,<br />
welche institutionellen Bedingungen in<br />
welchen Ländern die Durchsetzung effektiver<br />
Lösungen erschweren oder erleichtern.<br />
Daher sollten die Forscher ihre Ergebnisse<br />
auch so darstellen, dass sie von der Öffentlichkeit<br />
verstanden und von den politisch<br />
Handelnden und ihren Beratern aufgenommen<br />
werden können – Scharpfs Analysen<br />
finden weithin Beachtung. Wohl auch ein<br />
Grund dafür, dass er im vergangenen Jahr<br />
den von der gleichnamigen Stiftung verliehenen<br />
Schader-Preis erhalten hat: Die Auszeichnung<br />
geht an Sozialwissenschaftler,<br />
die aufgrund ihrer wegweisenden wissenschaftlichen<br />
Arbeit und durch ihren Dialog<br />
mit der Praxis einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher<br />
Probleme geleistet haben.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schön (Jg.<br />
1961) Universität Bonn, an<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Geistiges Eigentum, Wettbewerbs-<br />
und Steuerrecht in<br />
München; Arbeitsgebiet: Entwicklung<br />
eines Rechts der Offenlegung<br />
von Informationen<br />
Prof. Dr. <strong>Max</strong> Seidel (Jg.<br />
1940), Kunsthistorisches Institut<br />
Florenz – <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut; Arbeitsgebiet: toskanische<br />
Kunst des 13./14. und<br />
15. Jh.’s<br />
Prof. Dr. Reinhard Zimmermann<br />
(Jg. 1952), Universität<br />
Regensburg, an das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht<br />
in Hamburg; Arbeitsgebiet:<br />
Rechtsvergleichung<br />
als Disziplin und Methode<br />
Prof. Dr. Fritz W. Scharpf,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung, Köln<br />
Emeritierungen im<br />
Berichtsjahr 2002<br />
Prof. Dr. Jochen A. Frowein,<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Prof. Dr. Bernd Baron von<br />
Maydell, <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />
für ausländisches und<br />
internationales Sozialrecht,<br />
München<br />
61
Numerische Simulation: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik, Golm<br />
Visualisierung: W. Benger, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik,<br />
Berlin (ZIB) und <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Gravitationsphysik, Golm<br />
Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher<br />
Gezeigt ist die numerische Simulation zweier sich umkreisender Schwarzer Löcher und der dabei entstehenden Gravitationswellen. Mit<br />
dieser Simulation gelang es erstmals, 3/4 der letzten Umkreisung vor der Kollision zu berechnen. Dargestellt sind die letzten zwei Millisekunden<br />
vor der Verschmelzung. Die schwarzen Flächen stellen die Horizonte der Schwarzen Löcher dar.
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Finanzen<br />
Die Zuschüsse zum Haushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> werden von Bund und Ländern<br />
gemeinsam je zur Hälfte getragen (Haushalt A). Die Berechnung der Länderfinanzierungsbeiträge<br />
beruht auf einem jährlich neu berechneten Schlüssel und der „Sitzlandquote“, die<br />
seit 2000 jeweils 50 v.H. beträgt. Außerdem können von den Beteiligten mit Zustimmung<br />
aller Vertragspartner über den jeweiligen Finanzierungsanteil hinausgehende Leistungen<br />
erbracht werden. Hiervon abweichend wird das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik vom<br />
Bund und den Sitzländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern nach den Regelungen für<br />
Großforschungseinrichtungen im Verhältnis 90:10 finanziert (Haushalt B). Darüber hinaus<br />
erhält dieses Institut Zuschüsse von EURATOM für ein gemeinsames Forschungsprogramm<br />
im Rahmen von Assoziationsverträgen.<br />
Neben den Zuschüssen von Bund und Ländern zur institutionellen Förderung erhalten die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihre Institute Projektförderungsmittel von Bundes- und Länderministerien<br />
und von der Europäischen Union, Zuwendungen von privater Seite sowie Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden und Entgelte für eigene Leistungen.<br />
Struktur des Gesamthaushalts<br />
Teilhaushalte<br />
Einnahmen<br />
Ausgaben<br />
Haushalt A<br />
(Haushalte der Institute einschließlich<br />
der rechtl. selbständigen <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />
und für Kohlenforschung – mit Ausnahme<br />
des Haushalts des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik)<br />
eigene Einnahmen<br />
Anteilsfinanzierung<br />
durch Bund und<br />
Länder<br />
Personalausgaben<br />
Betriebsausgaben<br />
Sonderfinanzierung<br />
durch Bund, Länder<br />
Sächliche<br />
Ausgaben<br />
Projektförderung<br />
durch Bund, Länder,<br />
sonstige öffentliche<br />
Zuschüsse, nichtöffentliche<br />
Zuschüsse<br />
und Zuschüsse aus<br />
dem Privaten<br />
Vermögen<br />
Zuschüsse<br />
Haushalt B<br />
(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Plasmaphysik)<br />
Finanzierung<br />
durch Bund, Sitzländer,<br />
Zuschüsse von<br />
EURATOM, Projektförderung,<br />
eigene<br />
Einnahmen<br />
Bauinvestitionen<br />
sonstige<br />
Investitionen<br />
Investitionen<br />
63
J AHRESBERICHT 2002<br />
Haushaltsplan 2003<br />
Der Gesamthaushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
umfaßt die Haushalte A (Haushalte<br />
der Institute einschließlich der rechtlich<br />
selbständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung<br />
GmbH und für Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung)) und B<br />
(Haushalt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Plasmaphysik).<br />
Der Haushalt 2003 kann hier nicht dargestellt<br />
werden, weil dazu bis zum Redaktionsschluss<br />
weder die Verhandlungen mit den<br />
Finanzierungsträgern abgeschlossen noch<br />
die erforderlichen Beschlüsse der MPG-<br />
Gremien gefasst werden konnten.<br />
Haushalt A<br />
Auf der Grundlage des von der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> vorgelegten Haushaltsentwurfs<br />
2003 mit einem Zuwachs der<br />
Zuwendungen von 5,4% gegenüber dem<br />
Vorjahr hat die Bund-Länder-Kommission<br />
im Juni 2002 zunächst einstimmig einem<br />
Zuwachs von 3,0% zugestimmt. Am 20. November<br />
2002 hat die Bundesregierung<br />
jedoch beschlossen, dass die Zuwendungen<br />
an die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> im Jahr<br />
2003 gegenüber 2002 nicht erhöht werden<br />
sollen. Die deswegen erforderlich gewordenen<br />
Neuverhandlungen zwischen Bund<br />
und Ländern konnten noch nicht abgeschlossen<br />
werden, weil in der Sitzung der<br />
Bund-Länder-Kommission am 17. Januar<br />
2003 keiner der dort erörterten Vorschläge<br />
die erforderliche Mehrheit erhalten hat.<br />
Die Entscheidung ist auf den 31. März<br />
2003 vertagt worden. Der Senat der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird über den Haushalt<br />
2003 daher erst im Juni beschließen<br />
können.<br />
Haushalt B<br />
Auch für das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />
gibt es noch keinen von Bund und<br />
Sitzländern beschlossenen Wirtschaftsplan<br />
für das Jahr 2003. Wann die erforderlichen<br />
MPG-internen Beschlüsse getroffen werden<br />
können, ist derzeit noch offen.<br />
64
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Investitionen | Bauten<br />
2002 fertig gestellte große Baumaßnahmen<br />
Institut<br />
MPI für Biochemie,<br />
MPI für Neurobiologie, Martinsried<br />
MPI für Biochemie, Martinsried<br />
MPI für Strahlenchemie, Mülheim<br />
MPI für Metallforschung, Stuttgart<br />
MPI für Quantenoptik, Garching<br />
MPI für molekulare Genetik, Berlin<br />
MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen<br />
MPI für Radioastronomie, Bonn<br />
MPI für Biogeochemie, Jena<br />
MPI für demografische Forschung, Rostock<br />
MPG - GV (Private Mittel), München<br />
Baumaßnahme<br />
Gesamtbaukosten in T€ (ohne Einr.)<br />
Neubau Dampf- und Kältezentrale 3.070<br />
Umbau und Sanierung Bauteil C 2.812<br />
Umbau Beschleunigerhalle 3.196<br />
Neubau für ehemaliges Teilinstitut für Werkstoffwissenschaften 27.770<br />
Erweiterung Institutsgebäude 2.035<br />
Neubau Tierhaus 5.599<br />
Neubau NMR-Laborgebäude 7.568<br />
Erweiterung 4.269<br />
Institutsneubau 30.524<br />
Institutsneubau 11.504<br />
Umbau und Sanierung Wohnhaus Finauerstraße 1.000<br />
MPI für medizinische Forschung, Heidelberg<br />
Fritz-Haber-Institut, Berlin<br />
MPI für Züchtungsforschung, Köln<br />
Bibliotheca Hertziana, Rom<br />
MPG - GV (Private Mittel), München<br />
2002 begonnene Neu- und Erweiterungsbauten<br />
Institut Baumaßnahme veranschlagte Gesamtbaukosten<br />
in T€ (ohne Einrichtung)<br />
Umbau und Erweiterung 6.110<br />
Umbau und Sanierung, 2.BA: Sanierung technische Infrastruktur 3.000<br />
Umbau und Sanierung Pavillon F und G 3.900<br />
Neubau Bibliothekstrakt 17.580<br />
Umbau und Sanierung Wohnhaus Finauerstraße 1.000<br />
Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt 2002<br />
Bauunterhalt *)<br />
Kleine Baumaßnahmen *)<br />
Große Baumaßnahmen (Haushalt A+B)<br />
Treuhänderisch betreute Baumittel<br />
16.396.900 €<br />
21.108.441 €<br />
93.699.589 €<br />
.364.931 €<br />
Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt<br />
2000 2001 2002<br />
Bauunterhalt *)<br />
Kleine Baumaßnahmen *)<br />
Große Baumaßnahmen<br />
(Haushalt A + B)<br />
Treuhänderisch bewilligte Baumittel<br />
42.784.954 DM 18.674.697 € 16.396.900 €<br />
39.645.922 DM 21.558.555 € 21.108.441 €<br />
265.922.989 DM 113.322.195 € 93.699.589 €<br />
16.439.312 DM 6.314.515 € 364.931 €<br />
*) Zahlen für das MPI für Eisenforschung<br />
lagen bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht vor<br />
65
J AHRESBERICHT 2002<br />
Personal<br />
Gesamtentwicklung<br />
*Aufgrund der Ablösung des Gehaltabrechnungsverfahren<br />
bei der<br />
AKDB durch das Personalverwaltungssystem<br />
SAP R/3 HR zum<br />
01. 01. 2003 wurde die Datenbasis<br />
31.12. 2002 statt 01. 01. wie in den<br />
Vorjahren zugrundegelegt.<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren am<br />
1. Januar 2003* insgesamt 12.049 Mitarbeiter<br />
beschäftigt (Vorjahr: 11.612), davon<br />
3.509 Wissenschaftler (Vorjahr: 3.229), das<br />
entspricht einem Anteil von 29,1 % an den<br />
Gesamtbeschäftigten (Vorjahr: 27,8%). Ferner<br />
waren im Verlauf des Jahres 2002 in der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 9.109 studentische<br />
Hilfskräfte, Stipendiaten der International<br />
<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools,<br />
Doktoranden, Postdoktoranden, Forschungsstipendiaten<br />
und Gastwissenschaftler tätig<br />
(Vorjahr: 8.542). Von den Gesamtbeschäftigten<br />
wurden 10.764 Mitarbeiter (davon<br />
2.629 Wissenschaftler) aus der institutionellen<br />
Förderung und 1.303 Mitarbeiter<br />
(davon 880 Wissenschaftler) aus Mitteln<br />
der Projektförderung finanziert. Der Anteil<br />
der Frauen lag bei 42,9% (Vorjahr: 43,0 %);<br />
er betrug bei den wissenschaftlichen Angestellten<br />
20,1% (Vorjahr: 18,6%), bei den<br />
nichtwissenschaftlichen 59,7 % (Vorjahr:<br />
58,8 %) und bei den Lohnempfängern<br />
34,5% (Vorjahr: 35,3 %).<br />
Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten<br />
in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrug zum<br />
Stichtag 41,7 Jahre (Vorjahr: 41,8 Jahre).<br />
Bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
lag es bei 42,2 Jahren (Vorjahr:<br />
43,0 Jahre).<br />
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten betrug<br />
20,5% (Vorjahr: 18,6%), davon waren 72,6%<br />
Frauen (Vorjahr: 74,2%). Der Anteil der<br />
Zeitverträge der aus institutioneller Förderung<br />
finanzierten Mitarbeiter lag am Stichtag<br />
bei 22,3% (Vorjahr: 20,7%). Von den aus<br />
institutioneller Förderung finanzierten Wissenschaftlern<br />
hatten 44,2% (Vorjahr: 42,6%)<br />
Zeitverträge.<br />
11,9% der Gesamtbeschäftigten waren ausländische<br />
Mitarbeiter (Vorjahr: 10,9%). Bei<br />
den Wissenschaftlern betrug der Anteil der<br />
Ausländer 24,4% (Vorjahr: 22,5%). Von den<br />
Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern kamen<br />
51,7% aus dem Ausland (Vorjahr:<br />
49,3%).<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
928 1071 1064<br />
1505 1462 1439<br />
5591 5601 5627<br />
1035<br />
1378<br />
5598<br />
1257<br />
1128<br />
1354 1353<br />
5774<br />
5674<br />
1296 1464<br />
1307 1318<br />
5358 5320<br />
1566<br />
1313<br />
5504<br />
1628<br />
1341<br />
5571<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
3050 3015 2906<br />
2724 2880<br />
3137 3058 3116<br />
3229<br />
3509<br />
Wissenschaftler<br />
nichtwiss. Angestellte<br />
Lohnempfänger<br />
Zeithilfen u. Auszubildende<br />
0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
66
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Beschäftigte in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 01. 01. 2003<br />
Direktoren und Wissenschaftliche<br />
Mitglieder<br />
Forschungsgruppenleiter<br />
Leiter der Selbständigen<br />
Nachwuchsgruppen<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Wissenschaftler Gesamt<br />
Technisches Personal<br />
Verwaltung<br />
Sonstige Dienste<br />
Nichtwissenschaftler Gesamt<br />
Lohnempfänger<br />
Summe (Wissenschaftler + Nichtwiss.<br />
gesamt + Lohnempfänger)<br />
Auszubildende und Praktikanten<br />
Zeithilfen<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
Gesamt Frauenanteil institution. Projekt-<br />
(in %) Förderung förderung<br />
269 4,5 269 –<br />
166 18,1 164 2<br />
46 28,3 43 3<br />
3.028 21,4 2.153 875<br />
3.509 20,1 2.629 880<br />
3.423 47,4 3.111 312<br />
1.301 73,0 1.275 26<br />
847 88,8 828 19<br />
5.571 59,7 5.214 357<br />
1.341 34,5 1.311 30<br />
10.421 43,1 9.154 1.267<br />
506 33,0 503 3<br />
1.122 45,7 1.089 33<br />
12.049 42,9 10.746 1.303<br />
Ausbildungsplätze<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bieten derzeit<br />
60 Einrichtungen Ausbildungsplätze in<br />
33 verschiedenen Ausbildungsberufen an.<br />
Zum 1. September 2002 befanden sich insgesamt<br />
487 (Vorjahr: 459) Jugendliche in einer<br />
Berufsausbildung. Der Anteil der weiblichen<br />
Auszubildenden liegt bei 33,1 %<br />
(Vorjahr: 31,2 %). Für das Jahr 2003 wurden<br />
bisher 135 (Vorjahr: 110) neue Ausbildungsverhältnisse<br />
angekündigt, davon 33 für den<br />
eigenen Bedarf und 102 über den Bedarf der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> hinaus.<br />
Beschäftigung von Schwerbehinderten<br />
In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren im<br />
Berichtsjahr insgesamt 570 (Vorjahr: 563)<br />
Schwerbehinderte beschäftigt; dies entspricht<br />
einer Beschäftigungsquote von 4,5 %<br />
(Vorjahr: 4,65%).<br />
67
J AHRESBERICHT 2002<br />
Fördernde Mitglieder<br />
Die privatrechtliche Organisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als eingetragener Verein<br />
ist im Hinblick auf ihren Satzungsauftrag von großer Bedeutung, da sie wesentlich zur<br />
wissenschaftlichen Autonomie beiträgt. Die Verankerung in allen Bereichen der <strong>Gesellschaft</strong><br />
und die Unterstützung durch Fördernde Mitglieder ist deshalb für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> wichtig. Die von den Fördernden Mitgliedern eingebrachten Spenden ermöglichen<br />
es ihr, auf unerwartete Entwicklungen und Situationen schnell und flexibel zu<br />
reagieren und so die Leistungsfähigkeit der Grundlagenforschung in Deutschland auf<br />
hohem Niveau zu erhalten.<br />
Am Jahresende 2002 verzeichnete die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt 870 Fördernde<br />
Mitglieder (Vorjahr: 897), davon<br />
371 Korporativ Fördernde Mitglieder<br />
(Vorjahr: 391) und 499 Persönlich Fördernde<br />
Mitglieder (Vorjahr: 506). 24 Mitglieder<br />
(1 Firma und 23 Einzelmitglieder) konnten<br />
im Jahr 2002 neu gewonnen werden.<br />
Neues Korporativ Förderndes Mitglied<br />
Deutsche <strong>Gesellschaft</strong> für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Tübingen<br />
Mitgliedsvertreter:<br />
Prof. Dr. Heiner Weber, Präsident<br />
Neue Persönlich Fördernde Mitglieder<br />
Dr. Stefan Bartoschek<br />
Dr. rer. nat. Alexander Bernert<br />
Klaus Th. Bernhard, M.A.<br />
Dipl.-Phys. Ernst Prinz Biron v. Curland<br />
Dr. med. dent. Wolfgang Böhner<br />
Dr. med. Peter Bornschlegel<br />
Dr. rer. nat. Beate Cürten<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Fabian<br />
Dr. Barbara Grünewald<br />
Dr. Christoph Halfmann<br />
Hans-Jakob Haniel<br />
Dr. med. dent. Ulrike Höfer<br />
Hamburg<br />
Meerbusch<br />
Düsseldorf<br />
Ammerland<br />
Meckenbeuren<br />
Litzendorf<br />
Aarau/Schweiz<br />
Freising<br />
Freiburg<br />
Oldenburg<br />
Köln<br />
Planegg<br />
Dr. rer. nat. Clemens Jacob<br />
Heinz-Peter Kaufmann<br />
Dipl.-Phys. Karl-Otto Magerkurth<br />
Dr. phil. Joachim Mohn<br />
Dr. rer. nat. Bernd F. Pelz<br />
Dr. Dieter Porschen<br />
Carsten A. Rampacher<br />
Prof. Dr. Hans U. Schenck<br />
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Springer<br />
Dr. rer. nat. Arne Thaler<br />
Dipl.-Vw. Joachim Zug<br />
Ludwigshafen<br />
Braunschweig<br />
Dransfeld<br />
München<br />
Bornheim<br />
Krefeld<br />
Bonn<br />
Bad Dürkheim<br />
Bad Schwalbach<br />
Altötting<br />
Gauting<br />
68
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Tochtergesellschaften, Beteiligungen<br />
und weitere Einrichtungen<br />
Stand: 31. Dezember 2002<br />
Tochtergesellschaften<br />
Garching Innovation GmbH,<br />
München<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> verwaltet die<br />
Patente der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Sie<br />
schließt und überwacht Lizenz- und Optionsverträge<br />
zu MPG-Erfindungen und berät die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bei Verträgen zu<br />
wissenschaftlichen Kooperationen. Allen Angehörigen<br />
der MPG bietet sie Beratung und<br />
Hilfe bei der Gründung von Unternehmen,<br />
die auf Technologien aus den Instituten<br />
beruhen. Sie verhandelt eigenständig über<br />
Beteiligungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
an diesen und nimmt treuhänderisch für die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> das laufende Beteiligungsmanagement<br />
wahr. Geschäftsführung:<br />
Dr. Bernhard Hertel<br />
MINERVA Stiftung – <strong>Gesellschaft</strong> für die Forschung<br />
mbH, München<br />
Zweck der <strong>Gesellschaft</strong> ist die Förderung der<br />
wissenschaftlichen Forschung durch den Betrieb<br />
von Forschungs- und Forschungshilfseinrichtungen<br />
aller Art und die Unterstützung<br />
von Forschungsvorhaben – insbesondere in<br />
Israel – sowie die Verwertung von Forschungsergebnissen.<br />
Geschäftsführer: Bis<br />
31.12.2002 Prof. Dr. Jochen Abr. Frowein<br />
(Direktor am MPI für ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht); ab 01.01.2003<br />
Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum (Direktor am<br />
MPI für ausländisches öffentliches Recht<br />
und Völkerrecht) und Dr. Berthold Neizert<br />
(Leiter des Referats für Internationale Beziehungen<br />
in der Generalverwaltung).<br />
Beteiligungen<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hält neben ihren<br />
Tochtergesellschaften Beteiligungen in<br />
unterschiedlicher Höhe an anderen Unternehmen<br />
bzw. internationalen Großprojekten,<br />
um Synergieeffekte für wissenschaftliche<br />
Aufgabenstellungen bestmöglich zu nutzen.<br />
Berliner Elektronenspeicherring-<strong>Gesellschaft</strong><br />
für Synchrotronstrahlung<br />
mbH (BESSY), Berlin<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zur Förderung der Wissenschaften<br />
e.V., Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung<br />
der angewandten Forschung e.V., München,<br />
Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, Stiftung<br />
Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />
(DESY), Hamburg, Forschungszentrum<br />
Jülich GmbH; Forschungszentrum Karlsruhe<br />
GmbH. Aufgabe ist die Errichtung, der<br />
Betrieb und die Weiterentwicklung einer<br />
Speicherringanlage als Synchrotronstrahlungsquelle<br />
für Zwecke der Grundlagenund<br />
der angewandten Forschung. Bis zum<br />
Ablauf des Jahres 2003 haben BESSY und<br />
die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die entgeltliche<br />
Bereitstellung eines Leistungskontingents<br />
mittels Kooperationsvertrag vereinbart.<br />
Ein Anschlusskooperationsvertrag in<br />
gleicher Höhe ist derzeit in Arbeit. Nutzer<br />
aus der MPG ist überwiegend das Fritz-<br />
Haber-Institut, Berlin.<br />
Deutsches Klimarechenzentrum<br />
GmbH, Hamburg<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg (vertreten durch die Universität<br />
Hamburg), GKSS Forschungszentrum<br />
Geesthacht GmbH, Alfred-Wegener-Institut<br />
69
J AHRESBERICHT 2002<br />
für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven.<br />
Als überregionale Serviceeinrichtung<br />
stellt das DKRZ Rechenzeit und technische<br />
Unterstützung für die Durchführung von<br />
Simulationsrechnungen mit aufwendigen<br />
numerischen Modellen für die Klimaforschung<br />
und verwandte Gebiete bereit. Derzeit<br />
wird am DKRZ ein neues Höchstleistungsrechnersystem<br />
(HLRE) aufgebaut.<br />
Bereits mit der ersten Ausbaustufe, die den<br />
Nutzern seit April 2002 zur Verfügung steht,<br />
ist die Rechnerleistung um das 40fache<br />
gesteigert. Mit der Endausbaustufe im<br />
Frühjahr 2003 steht den deutschen Klimaforschern<br />
mit einer im Vergleich zum bisherigen<br />
Rechnersystem 100fachen Rechnerleistung<br />
ein Werkzeug zur Verfügung, das<br />
zur internationalen Spitzengruppe der<br />
Höchstleistungsrechner zählt. Die Nutzer<br />
aus der MPG kommen vorrangig aus dem<br />
MPI für Meteorologie in Hamburg, dem<br />
MPI für Chemie in Mainz, sowie dem MPI<br />
für Biogeochemie in Jena.<br />
Deutsches Ressourcenzentrum<br />
für Genomforschung<br />
GmbH, Berlin<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
das Deutsche Krebsforschungszentrum,<br />
Heidelberg, und das <strong>Max</strong>-Delbrück-<br />
Centrum für molekulare Medizin, Berlin.<br />
Aufgabe des aus dem Deutschen Humangenom-Projekt<br />
heraus entstandenen Unternehmens<br />
ist zum einen als zentrale Infrastruktureinrichtung<br />
die Bereitstellung von<br />
Referenzmaterialien sowie der Aufbau, die<br />
Aktualisierung und Bereitstellung von genomanalytischen<br />
Daten in der Primärdatenbank,<br />
die von Wissenschaftlern im In- und<br />
Ausland genutzt werden kann. Zum anderen<br />
entwickelt das RZPD als überregionale<br />
Serviceeinrichtung neue Werkzeuge und<br />
deren Anwendungsmöglichkeiten für wissenschaftliche<br />
Fragestellungen der Genomforschung,<br />
um so den Fortschritt der Arbeit<br />
von Forschungsgruppen zu katalysieren.<br />
European Incoherent Scatter Scientific<br />
Association (EISCAT), Kiruna, Schweden<br />
Das internationale Forschungsvorhaben<br />
EISCAT (European Incoherent Scatter<br />
Facility) wird gemeinsam durchgeführt und<br />
finanziert von den nationalen Forschungsräten,<br />
Akademien oder Wissenschaftsgesellschaften<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>), Finnlands (Suomen<br />
Akatemia), Frankreichs (Centre National<br />
de la Recherche Scientifique), Großbritanniens<br />
(Particle Physics and Astronomy<br />
Research Council), Norwegens (Norges<br />
Forskningsrad) und Schwedens (Naturvetenskapliga<br />
Forskningsradet). Es dient der<br />
Erforschung der Ionosphäre. Seit April 1996<br />
ist auch Japan mit dem National Institute of<br />
Polar Research an EISCAT beteiligt. Die<br />
privatrechtliche Projektträgerschaft (Stiftung<br />
nach schwedischem Recht) für das Forschungsvorhaben<br />
hat ihren Sitz in Schweden.<br />
EISCAT verfügt über eine Sende- und<br />
Empfangsstation in Tromsö und seit 1996<br />
auch auf Svalbard sowie Empfangsstationen<br />
bei Kiruna und Sodankylä. Partner in der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das MPI für<br />
Aeronomie in Katlenburg-Lindau.<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />
mbH Göttingen<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> und dem Land Niedersachsen<br />
gemeinsam je zur Hälfte finanziert. Ihr<br />
Zweck ist es, im Dienst der Wissenschaft,<br />
Probleme mithilfe von Rechenanlagen zu<br />
lösen. In diesem Zusammenhang betreibt<br />
sie wissenschaftliche Forschung auf dem<br />
Gebiet der Informatik und fördert die Ausbildung<br />
von Fachkräften für Rechenanlagen.<br />
Das Leistungsangebot für die MPG hat sich<br />
verlagert vom „Maschinenzentrum“ hin zur<br />
Schaffung und Betreuung von Netzen und<br />
anderen Dienstleistungen.<br />
Submillimeter Telescope Observatory (SMTO)<br />
Das Observatorium wird gemeinsam mit der<br />
University of Arizona betrieben. Partner in<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist das <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie in Bonn.<br />
70
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Institut de Radio Astronomie Millimétrique<br />
(IRAM), Grenoble/Frankreich<br />
Das Institut für Radioastronomie im mm-<br />
Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, dem Centre National de la<br />
Recherche Scientifique, Frankreich, und<br />
dem Instituto Geographico Nacional, Spanien,<br />
gemeinsam betrieben. Es besteht aus<br />
einem zentralen Laboratorium in Grenoble<br />
mit Beobachtungsstationen auf dem Loma<br />
de Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanien<br />
und auf dem Plateau de Bure (Interferometer<br />
mit sechs 15-Meter-Teleskopen) in<br />
Frankreich und erlaubt die Beobachtung<br />
kosmischer Radiosignale von weniger als<br />
einem Millimeter kürzester Wellenlänge.<br />
Partner in der MPG ist das MPI für Radioastronomie<br />
in Bonn.<br />
Large Biocular Telescope-Corporation (LBTC),<br />
Tucson, Arizona/USA<br />
Die LBTC baut bis zum Jahr 2004 das größte<br />
astronomische Fernrohr der Nordhalbkugel<br />
am Mount Graham International Observatory<br />
(MGIO). Es wird die Beobachtung<br />
entstehender Planetensysteme und entferntester<br />
Quasare und Galaxien ermöglichen.<br />
Die Investitionskosten des Projekts sind auf<br />
ca. 100 Mio. US $ veranschlagt. Neben den<br />
amerikanischen und italienischen Beteiligten<br />
sind die deutschen Partner – das Astrophysikalische<br />
Institut Potsdam, die Landessternwarte<br />
Heidelberg und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für die MPIs für Astronomie,<br />
für extraterrestrische Physik und für Radioastronomie<br />
– mittels einer gemeinsamen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> bürgerlichen Rechts unter dem<br />
Namen „LBT-Beteiligungsgesellschaft“<br />
(LBTB) mit 25 % an der LBTC beteiligt.<br />
Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> stehen rund<br />
80% der deutschen Beobachtungszeiten zu.<br />
Fachinformationszentrum Karlsruhe, <strong>Gesellschaft</strong><br />
für wissenschaftlich-technische Information<br />
GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen (FIZ)<br />
Die <strong>Gesellschaft</strong> hat die Aufgabe, wissenschaftliche<br />
und technische Informationsdienstleistungen<br />
auf den Fachgebieten Astronomie<br />
und Astrophysik, Energie, Kernforschung<br />
und Kerntechnik, Luft- und Raumfahrt,<br />
Weltraumforschung, Mathematik,<br />
Informatik und Physik zu erbringen oder<br />
verfügbar zu machen sowie alle dafür erforderlichen<br />
Tätigkeiten auszuführen. <strong>Gesellschaft</strong>er<br />
sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
die Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong>, die Deutsche<br />
Physikalische <strong>Gesellschaft</strong> DPG, der Verein<br />
Deutscher Ingenieure VDI, die <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Informatik, die Deutsche Mathematiker-<br />
Vereinigung, der Bund, der Freistaat Bayern,<br />
die Freie und Hansestadt Bremen, die Freie<br />
und Hansestadt Hamburg, die Länder Berlin,<br />
Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen,<br />
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-<br />
Holstein, der Freistaat Sachsen und der<br />
Freistaat Thüringen.<br />
wissenschaft<br />
im dialog<br />
Wissenschaft im Dialog gGmbH, Berlin (WID)<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung<br />
des Dialogs zwischen Wissenschaft<br />
und <strong>Gesellschaft</strong> unter besonderer Berücksichtigung<br />
aktueller öffentlicher Kommunikationsformen,<br />
die Förderung des Verständnisses<br />
zwischen Wissenschaft, Forschung<br />
und Öffentlichkeit, die Information über<br />
Methoden und Prozesse wissenschaftlicher<br />
Forschung sowie die Verdeutlichung der<br />
gegenseitigen Wechselwirkung und Abhängigkeiten<br />
von Wissenschaft, Wirtschaft und<br />
<strong>Gesellschaft</strong>. <strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen „Otto<br />
von Guericke“, das Forschungszentrum<br />
Jülich GmbH, die Stiftung zur Förderung der<br />
Hochschulkonferenz, der Deutsche Verband<br />
Technisch-Wissenschaftlicher Vereine, die<br />
<strong>Gesellschaft</strong> Deutscher Naturforscher und<br />
Ärzte, die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried<br />
Wilhelm Leibniz, der Stifterverband<br />
für die Deutsche Wissenschaft und die<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft.<br />
Weitere Einrichtungen<br />
Archiv zur Geschichte der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Berlin<br />
Tagungsstätte Harnack-<br />
Haus Berlin<br />
Tagungsstätte <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Haus Heidelberg<br />
Tagungs- und Gästehaus<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus Tübingen<br />
Tagungsstätte Schloß Ringberg,<br />
Rottach-Egern<br />
71
J AHRESBERICHT 2002<br />
Präsident<br />
repräsentiert die <strong>Gesellschaft</strong> und entwirft die Grundzüge ihrer Wissenschaftspolitik; sorgt für eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>; ist Vorsitzender von Verwaltungsrat, Senat<br />
und Hauptversammlung; wird von vier Vizepräsidenten unterstützt<br />
Verwaltungsrat<br />
(besteht aus dem Präsidenten, den vier Vizepräsidenten, dem Schatzmeister sowie zwei weiteren Senatoren)<br />
berät den Präsidenten und bereitet wichtige Entscheidungen der <strong>Gesellschaft</strong> vor; stellt den Gesamthaushaltsplan,<br />
den Jahresbericht und die Jahresrechnung auf; führt durch den Präsidenten die Aufsicht<br />
über die Generalverwaltung; bildet zusammen mit der Generalsekretärin den Vorstand i. S. des Gesetzes<br />
Generalsekretär(in)<br />
unterstützt den Präsidenten;<br />
leitet die Generalverwaltung<br />
Generalverwaltung<br />
wählt<br />
führt die laufenden Geschäfte der <strong>Gesellschaft</strong>;<br />
unterstützt die Organe und die Institute<br />
Senat<br />
(bis zu 32 von der Hauptversammlung gewählte Senatoren und 15 Amtssenatoren)<br />
wählt den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats und entscheidet über die<br />
Bestellung des Generalsekretärs; beschließt über Institutsgründungen und Schließungen, die Berufung<br />
der Wissenschaftlichen Mitglieder und die Satzungen der Institute; entscheidet über die Beteiligung an<br />
anderen Einrichtungen, die Aufnahme Fördernder Mitglieder und über Ehrungen durch die <strong>Gesellschaft</strong>;<br />
stellt den Gesamthaushaltsplan und den Jahresbericht fest und beschließt die Jahresrechnung<br />
wählt<br />
Hauptversammlung<br />
(besteht aus Mitgliedern der <strong>Gesellschaft</strong>)<br />
wählt die Mitglieder des Senats; beschließt über Änderungen<br />
der <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung; nimmt den Jahresbericht<br />
entgegen; prüft und genehmigt die Jahresrechnung<br />
und erteilt dem Vorstand Entlastung<br />
Fördernde Ehrenmitglieder<br />
Mitglieder Wissenschaftliche<br />
Mitglieder<br />
ex officio<br />
Mitglieder<br />
Wissenschaftlicher Rat<br />
(besteht aus den Wissenschaftlichen<br />
Mitgliedern und einem wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter aus jedem<br />
Institut)<br />
Biologisch-<br />
Medizinische<br />
Sektion<br />
Chemisch-<br />
Physikalisch-<br />
Technische<br />
Sektion<br />
Geisteswissenschaftliche<br />
Sektion<br />
erörtern institutsübergreifende Angelegenheiten;<br />
beraten den Senat<br />
bei Institutsgründungen; Schließungen<br />
und Berufungen<br />
leiten<br />
Kuratorien<br />
unterstützen<br />
die Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fachbeiräte<br />
bewerten und<br />
beraten in<br />
wissenschaftl.<br />
Hinsicht<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />
betreiben wissenschaftliche Forschung frei und unabhängig<br />
72
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Personelle Zusammensetzung<br />
der Organe<br />
Präsident<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident - Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Vizepräsidenten<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-<br />
Bonhoeffer-Institut), Göttingen<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Informatik, Saarbrücken<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />
Berlin<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
ausländisches öffentliches Recht und<br />
Völkerrecht, Heidelberg<br />
Schatzmeister<br />
Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Vorsitzender<br />
des Vorstands der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
München<br />
Weitere Mitglieder<br />
Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied des<br />
Vorstands der BASF AG, Ludwigshafen<br />
Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />
des Aufsichtsrats der BMW AG, München<br />
Vorstand<br />
Der Verwaltungsrat bildet zusammen mit<br />
der Generalsekretärin, Dr. Barbara<br />
Bludau, München, den Vorstand im Sinne<br />
des Gesetzes.<br />
Senat<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Wahlsenatoren<br />
Kurt Biedenkopf, Prof. Dr., Ministerpräsident<br />
a. D., Dresden<br />
Sir Richard John Brook, Prof., Director<br />
of the Leverhulme Trust, London,<br />
Großbritannien<br />
Wolfgang Clement, Bundesminister für<br />
Wirtschaft und Arbeit, Berlin<br />
Gerhard Cromme, Dr., Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG,<br />
Düsseldorf<br />
Angela D. Friederici, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktorin am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für neuropsychologische<br />
Forschung, Leipzig<br />
Stand: März 2003<br />
73
J AHRESBERICHT 2002<br />
1) siehe auch unter Ständige Gäste<br />
des Senats<br />
Peter H. Grassmann, Dr.-Ing., Herrsching,<br />
ehem. Sprecher des Vorstands der Fa. Carl<br />
Zeiss<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Klaus von Klitzing, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
Festkörperforschung, Stuttgart<br />
Olaf Kübler, Prof. Dr., Präsident der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
Zürich, Schweiz<br />
Karl Kardinal Lehmann, Prof. Dr. Dr.,<br />
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
Mainz<br />
Jutta Limbach, Prof. Dr., Präsidentin des<br />
Goethe-Instituts Inter Nationes e. V., München<br />
Erika Mann, Mitglied des Europäischen<br />
Parlaments, Brüssel/Belgien<br />
Stefan Marcinowski, Dr., Mitglied<br />
des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Mitglied des Vorstands<br />
der BASF AG, Ludwigshafen<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
Hartmut Michel, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biophysik,<br />
Frankfurt/Main<br />
Joachim Milberg, Prof. Dr.-Ing., Mitglied<br />
des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Mitglied des Aufsichtsrats der<br />
BMW AG, München<br />
Christiane Nüsslein-Volhard, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktorin<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie,<br />
Tübingen<br />
Arend Oetker, Dr., Präsident des Stifterverbandes<br />
für die Deutsche Wissenschaft<br />
e. V., Essen, sowie Geschäftsführender<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er der Dr. Arend Oetker<br />
Holding GmbH & Co. KG, Berlin<br />
Heinrich v. Pierer, Dr., Vorsitzender des<br />
Vorstands der Siemens AG, München<br />
Fritz F. Pleitgen, Intendant des Westdeutschen<br />
Rundfunks und Vorsitzender der<br />
ARD, Köln<br />
Wolfgang Schäuble, Dr., Mitglied des<br />
Deutschen Bundestags, Berlin<br />
Hans-Jürgen Schinzler, Dr., Schatzmeister<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
München<br />
Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing., Ministerin<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst des Freistaates Thüringen, Erfurt 1)<br />
Albrecht Schmidt, Dr. Dr. h. c.,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG,<br />
München<br />
Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,<br />
Energie, Hannover<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />
Berlin<br />
74
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Klaus Tschira, Dr. h. c., Geschäftsführender<br />
<strong>Gesellschaft</strong>er der Klaus Tschira<br />
Stiftung gGmbH, Heidelberg<br />
Gerhard Wegner, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,<br />
Mainz<br />
Hans-Dietrich Winkhaus, Dr.,<br />
Mitglied des <strong>Gesellschaft</strong>erausschusses<br />
der Henkel KGaA, Düsseldorf<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Eberhart Zrenner, Prof. Dr., Geschäftsführender<br />
Direktor der Universitäts-<br />
Augenklinik Tübingen<br />
Amtssenatoren<br />
Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />
internationales Privatrecht, Hamburg, als<br />
Vorsitzender der Geisteswissenschaftlichen<br />
Sektion des Wissenschaftlichen Rates der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Barbara Bludau, Dr., als Generalsekretärin<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin<br />
für Bildung und Forschung, Bonn,<br />
als Vertreterin des Bundes<br />
Andreas Burkert, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Astronomie, Heidelberg, als von der Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion<br />
des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />
Kurt Faltlhauser, Prof. Dr., Bayerischer<br />
Staatsminister der Finanzen, München,<br />
als Vertreter der Länder<br />
Peter Fulde, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Geschäftsführender Direktor<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik<br />
komplexer Systeme, Dresden, als<br />
Vorsitzender der Chemisch-Physikalisch-<br />
Technischen Sektion des Wissenschaftlichen<br />
Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Dirk Hartung, Dr., als Vorsitzender des<br />
Gesamtbetriebsrates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />
Gottfried Mieskes, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für biophysikalische Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />
Göttingen, als<br />
von der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />
des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />
Manfred Overhaus, Dr., Staatssekretär im<br />
Bundesministerium der Finanzen, Berlin,<br />
als Vertreter des Bundes<br />
Hans-Jürgen Puttfarken, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für ausländisches und internationales<br />
Privatrecht, Hamburg, als von der<br />
Geisteswissenschaftlichen Sektion des<br />
Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes Mitglied<br />
Manfred Rühle, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Metallforschung,<br />
Stuttgart, als Vorsitzender<br />
des Wissenschaftlichen Rates der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />
Pflanzenphysiologie, Golm, als Vorsitzender<br />
der Biologisch-Medizinischen Sektion<br />
des Wissenschaftlichen Rates der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
75
J AHRESBERICHT 2002<br />
2) siehe auch unter<br />
„Wahlsenatoren“<br />
Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsminister<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst, München, als Vertreter der Länder<br />
E. Jürgen Zöllner, Prof. Dr. Staatsminister<br />
für Wissenschaft, Weiterbildung,<br />
Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz,<br />
als Vertreter der Länder<br />
Ehrenmitglieder des Senats<br />
Reimar Lüst, Prof. Dr., Hamburg, Präsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von<br />
1972 bis 1984, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für extraterrestrische Physik<br />
Heinz A. Staab, Prof. Dr. Dr., Präsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1984 bis<br />
1990, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
medizinische Forschung, Heidelberg<br />
Hans F. Zacher, Prof. Dr., Präsident der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1990 bis<br />
1996, Emeritiertes Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
ausländisches und internationales Sozialrecht,<br />
München<br />
Ehrensenatoren<br />
Hans Leussink, Prof. Dr.-Ing., Karlsruhe,<br />
Bundesminister a. D.<br />
Ernst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht, Hamburg<br />
Helmut Schmidt, Dr. h. c. mult., Berlin,<br />
Bundeskanzler a. D.<br />
Günther Wilke, Prof. Dr., Emeritiertes<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung), Mülheim/Ruhr<br />
Ständige Gäste des Senats<br />
Hans-Jörg Bullinger, Prof. Dr.-Ing., Präsident<br />
der Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung<br />
der angewandten Forschung e. V.,<br />
München<br />
Wolf-Dieter Dudenhausen, Dr., Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung, Bonn<br />
Karl <strong>Max</strong> Einhäupl, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
des Wissenschaftsrats, Köln<br />
Hans-Olaf Henkel, Prof. Dr.-Ing. e. h.,<br />
Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz e. V., Bonn<br />
Hannelore Kraft, Ministerin für<br />
Wissenschaft und Forschung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf<br />
Walter Kröll, Prof. Dr., Präsident der<br />
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher Forschungszentren e. V., Bonn<br />
Klaus Landfried, Prof. Dr., Präsident der<br />
Hochschulrektorenkonferenz, Bonn<br />
Dagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing.,<br />
Ministerin für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst des Freistaates Thüringen,<br />
Erfurt 2)<br />
Ernst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr.,<br />
Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />
Bonn<br />
76
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Senatsausschuss für Forschungsplanung<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München, Wissenschaftliches<br />
Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für biophysikalische Chemie<br />
(Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut), Göttingen<br />
Mitglieder von Amts wegen<br />
Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c., Vorsitzender<br />
der Geisteswissenschaftlichen Sektion,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und<br />
Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht,<br />
Hamburg<br />
Barbara Bludau, Dr., Generalsekretärin<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München<br />
Andreas Burkert, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Astronomie, Heidelberg<br />
Peter Fulde, Prof. Dr., Vorsitzender der<br />
Chemisch-Physikalisch-Technischen<br />
Sektion, Wissenschaftliches Mitglied<br />
und Geschäftsführender Direktor des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik komplexer<br />
Systeme, Dresden<br />
Herbert Jäckle, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingen<br />
Kurt Mehlhorn, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Informatik,<br />
Saarbrücken<br />
Gottfried Mieskes, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts<br />
für biophysikalische Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut),<br />
Göttingen<br />
Hans-Jürgen Puttfarken, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Instituts für ausländisches und internationales<br />
Privatrecht, Hamburg<br />
Manfred Rühle, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
des Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für Metallforschung, Stuttgart<br />
Günter Stock, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Vizepräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Mitglied des Vorstands der Schering AG,<br />
Berlin<br />
Lothar Willmitzer, Prof. Dr., Vorsitzender<br />
der Biologisch-Medizinischen Sektion des<br />
Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitglied<br />
und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für<br />
molekulare Pflanzenphysiologie, Golm<br />
Rüdiger Wolfrum, Prof. Dr., Vizepräsident<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg<br />
Gewählte Mitglieder<br />
Sir Richard John Brook, Prof., Director<br />
of the Leverhulme Trust, London,<br />
Großbritannien<br />
Peter H. Grassmann, Dr.-Ing.,<br />
Herrsching, ehem. Sprecher des Vorstands<br />
der Fa. Carl Zeiss<br />
Olaf Kübler, Prof. Dr., Präsident der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
Zürich, Schweiz<br />
77
J AHRESBERICHT 2002<br />
Hauptversammlung<br />
Vorsitzender<br />
Peter Gruss, Prof. Dr., Präsident der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, München,<br />
Wissenschaftliches Mitglied des<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biophysikalische<br />
Chemie (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-<br />
Institut), Göttingenn<br />
Mitglieder<br />
s. Mitgliederverzeichnis der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
BIOLOGISCH-MEDIZINISCHE<br />
SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Lothar Willmitzer, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulare<br />
Pflanzenphysiologie, Golm<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Hartmut Wekerle, Prof. Dr.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,<br />
Martinsried<br />
Wissenschaftlicher Rat<br />
Vorsitzender<br />
Manfred Rühle, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Metallforschung,<br />
Stuttgart<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Klaus J. Hopt, Prof. Dr. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />
internationales Privatrecht, Heidelberg<br />
Schlichtungsberater<br />
Herbert Biebach, Priv.-Doz. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Forschungsstelle für Ornithologie, Andechs<br />
Georg W. Kreutzberg, Prof. Dr.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Neurobiologie,<br />
Martinsried<br />
Dieter Oesterhelt, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie,<br />
Martinsried<br />
Mitglieder und Gäste<br />
s. Verzeichnis der Organe und Institute der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
78
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
CHEMISCH-PHYSIKALISCH-<br />
TECHNISCHE SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Peter Fulde, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Geschäftsführender Direktor<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik<br />
komplexer Systeme, Dresden<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Robert Schlögl, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
Fritz-Haber-Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />
GEISTESWISSENSCHAFTLICHE<br />
SEKTION<br />
Vorsitzender<br />
Jürgen Basedow, Prof. Dr. Dr. h. c.,<br />
Wissenschaftliches Mitglied und Direktor<br />
am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches<br />
und internationales Privatrecht, Hamburg<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Wolfgang Streeck, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,<br />
Köln<br />
Schlichtungsberater<br />
Karsten Horn, Prof. Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des Fritz-Haber-Instituts<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Berlin<br />
Hans A. Weidenmüller, Prof. Dr.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kernphysik,<br />
Heidelberg<br />
Rolf Wilhelm, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik,<br />
Garching<br />
Schlichtungsberater<br />
Hans-Jörg Albrecht, Prof. Dr., Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor am<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches und<br />
internationales Strafrecht, Freiburg<br />
Wolfgang Edelstein, Prof. Dr.,<br />
Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Bildungsforschung<br />
Berlin<br />
Michael Hagner, Dr., wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für<br />
Wissenschaftsgeschichte, Berlin<br />
79
J AHRESBERICHT 2002<br />
Standorte der Forschungseinrichtungen<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Institut / Forschungsstelle<br />
Teilinstitut / Außenstelle<br />
Sonstige Forschungseinrichtung<br />
Münster<br />
Stand: 1. Januar 2003<br />
80
Z ENTRALE A NGELEGENHEITEN<br />
Andechs<br />
MPFs für Ornithologie<br />
(s. auch Radolfzell)<br />
Bad Münstereifel<br />
Radio-Observatorium Effelsberg<br />
(Außenstelle des MPI für Radioastronomie, Bonn)<br />
Bad Nauheim<br />
● MPI für physiologische und klinische<br />
Forschung<br />
Berlin<br />
● MPI für Bildungsforschung<br />
● Fritz-Haber-Institut der MPG<br />
● MPI für molekulare Genetik<br />
● MPI für Infektionsbiologie<br />
● MPI für Wissenschaftsgeschichte<br />
Bereich Berlin des MPI für Plasmaphysik,<br />
Garching und Greifswald<br />
Bonn<br />
● MPI für Mathematik<br />
● MPI für Radioastronomie<br />
(Außenstelle s. Bad Münstereifel)<br />
MPPg Recht der Gemeinschaftsgüter<br />
Bremen<br />
● MPI für marine Mikrobiologie<br />
Dortmund<br />
● MPI für molekulare Physiologie<br />
Dresden<br />
● MPI für Physik komplexer Systeme<br />
● MPI für chemische Physik fester Stoffe<br />
● MPI für molekulare Zellbiologie und<br />
Genetik<br />
Düsseldorf<br />
● MPI für Eisenforschung GmbH<br />
Frankfurt am Main<br />
● MPI für Biophysik<br />
● MPI für Hirnforschung<br />
● MPI für europäische Rechtsgeschichte<br />
Freiburg<br />
● MPI für Immunbiologie<br />
● MPI für ausländisches und internationales<br />
Strafrecht<br />
Garching<br />
● MPI für Astrophysik<br />
● MPI für extraterrestrische Physik<br />
● MPI für Plasmaphysik<br />
(s. auch Greifswald und Berlin)<br />
● MPI für Quantenoptik<br />
Golm b. Potsdam<br />
● MPI für Gravitationsphysik<br />
(Teilinstitut s. Hannover)<br />
● MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung<br />
● MPI für molekulare Pflanzenphysiologie<br />
Göttingen<br />
● MPI für biophysikalische Chemie<br />
● MPI für Geschichte<br />
● MPI für experimentelle Medizin<br />
● MPI für Strömungsforschung<br />
Greifswald<br />
Teilinstitut Greifswald des MPI für<br />
Plasmaphysik, Garching<br />
Halle an der Saale<br />
● MPI für ethnologische Forschung<br />
● MPI für Mikrostrukturphysik<br />
● MPFs für Enzymologie der Proteinfaltung<br />
Hamburg<br />
● MPI für Meteorologie<br />
● MPI für ausländisches und<br />
internationales Privatrecht<br />
MPAg für strukturelle Molekularbiologie<br />
am DESY (Proteindynamik, Ribosomenstruktur,<br />
Zytoskelett)<br />
Hannover<br />
● MPI für experimentelle Endokrinologie<br />
Außenstelle Hannover des MPI für<br />
Gravitationsphysik, Golm<br />
Heidelberg<br />
● MPI für Astronomie<br />
(Außenstelle s. Almeria, Spanien)<br />
● MPI für Kernphysik<br />
● MPI für medizinische Forschung<br />
● MPI für ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht<br />
Jena<br />
● MPI für Biogeochemie<br />
● MPI für chemische Ökologie<br />
● MPI zur Erforschung von Wirtschaftssystemen<br />
Katlenburg-Lindau<br />
● MPI für Aeronomie<br />
Köln<br />
● MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />
● MPI für neurologische Forschung<br />
● MPI für Züchtungsforschung<br />
Ladenburg b. Heidelberg<br />
● MPI für Zellbiologie<br />
Leipzig<br />
● MPI für evolutionäre Anthropologie<br />
● MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften<br />
● MPI für neuropsychologische Forschung<br />
Magdeburg<br />
● MPI für Dynamik komplexer<br />
technischer Systeme<br />
Mainz<br />
● MPI für Chemie<br />
● MPI für Polymerforschung<br />
Marburg<br />
● MPI für terrestrische Mikrobiologie<br />
Martinsried b. München<br />
● MPI für Biochemie<br />
● MPI für Neurobiologie<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
● MPI für Kohlenforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung)<br />
● MPI für Strahlenchemie<br />
München<br />
● MPI für Geistiges Eigentum, Wettbewerbsund<br />
Steuerrrecht<br />
● MPI für Physik<br />
● MPI für Psychiatrie<br />
● MPI für psychologische Forschung<br />
● MPI für ausländisches und internationales<br />
Sozialrecht<br />
Münster<br />
● MPI für vaskuläre Biologie (im Aufbau)<br />
Plön<br />
● MPI für Limnologie<br />
(Außenstellen s. Schlitz sowie Manaus, Brasilien)<br />
Radolfzell<br />
MPFs für Ornithologie<br />
(s. auch Andechs)<br />
Rostock<br />
● MPI für demografische Forschung<br />
Saarbrücken<br />
● MPI für Informatik<br />
Schlitz<br />
Limnologische Flußstation Schlitz<br />
(Außenstelle des MPI für Limnologie, Plön)<br />
Stuttgart<br />
● MPI für Festkörperforschung<br />
(Außenstelle s. Grenoble, Frankreich)<br />
● MPI für Metallforschung<br />
Tübingen<br />
● MPI für Biologie<br />
● MPI für Entwicklungsbiologie<br />
● MPI für biologische Kybernetik<br />
Friedrich-Miescher-Laboratorium für<br />
biologische Arbeitsgruppen in der MPG<br />
Standorte im Ausland<br />
Florenz, Italien<br />
● Kunsthistorisches Institut in Florenz - MPI<br />
Nijmegen, Niederlande<br />
● MPI für Psycholinguistik<br />
Rom, Italien<br />
● Bibliotheca Hertziana -<br />
MPI für Kunstgeschichte<br />
Almeria, Spanien<br />
Observatorium Calar Alto/Deutsch-<br />
Spanisches Astronomisches Zentrum<br />
(Außenstelle des MPI für Astronomie, Heidelberg)<br />
Grenoble, Frankreich<br />
Hochfeld-Magnetlabor<br />
(Außenstelle des MPI für Festkörperforschung,<br />
Stuttgart)<br />
Manaus, Brasilien<br />
Außenstelle Manaus/Amazonas des MPI<br />
für Limnologie, Plön<br />
81
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
ANHANG<br />
Jahresrechnung 2002<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur<br />
Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Erläuterungen zur Jahresrechnung 2002<br />
Als Anhang zum Jahresbericht 2002 wird der Hauptversammlung der Mitglieder der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die geprüfte Jahresrechnung 2002 1 – vorbehaltlich der satzungsgemäßen<br />
Behandlung durch den Verwaltungsrat in der Sitzung am 4. Juni 2003 und durch<br />
den Senat in der Sitzung am 5. Juni 2003 – zur Prüfung und Genehmigung in der Sitzung<br />
am 5. Juni 2003 vorgelegt.<br />
Die Jahresrechnung 2002 besteht aus:<br />
• Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2002 (Seite 93)<br />
• Vermögensübersicht zum 31.12.2002 (Seite 94 ff.)<br />
Sie umfasst die Jahresabschlüsse der rechtlich unselbständigen Institute und Einrichtungen<br />
sowie der zentralen Abrechnungskreise des Haushaltes.<br />
Die rechtlich selbständigen Institute:<br />
• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf<br />
• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung),<br />
Mülheim/Ruhr<br />
legten für 2002 je einen gesonderten Abschluss vor 2 .<br />
1 Die Abteilung Revision der Generalverwaltung<br />
der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat die Jahresrechnung<br />
2002 entsprechend dem ihr von der<br />
Hauptversammlung der Mitglieder in 2002<br />
erteilten Prüfungsauftrag geprüft und einen<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
erteilt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ernst & Young AG, München, hat den in der<br />
Jahresrechnung enthaltenen Jahresabschluss<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />
(Haushalt B) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Deloitte & Touche – SüdTreu Süddeutsche<br />
Treuhand AG, München, den Jahresabschluss<br />
des Privaten Vermögens der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entsprechend den<br />
von der Hauptversammlung der Mitglieder<br />
2002 erteilten Prüfungsaufträgen – geprüft.<br />
Beiden Jahresabschlüssen wurden uneingeschränkte<br />
Bestätigungsvermerke erteilt.<br />
2<br />
Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbH und<br />
für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung)<br />
bilden hinsichtlich der Zuwendung eine<br />
Antragsgemeinschaft. Die Zuwendungen werden<br />
daher der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
gewährt und von dieser an die <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
weitergeleitet. Hinsichtlich der Abrechnung<br />
legen die <strong>Gesellschaft</strong>en eigene Verwendungsnachweise<br />
vor, die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> in den Gesamtverwendungsnachweis<br />
für die Zuwendungsgeber integriert<br />
werden. Sie sind jedoch nicht Bestandteil der<br />
Jahresrechnung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
zur Förderung der Wissenschaften e. V.<br />
83
J AHRESBERICHT 2002<br />
Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />
Das Rechnungsjahr 2002 schloss für die<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit Einnahmen<br />
und Ausgaben in Höhe von 1.265,0 Mio.<br />
EUR (2001: 1.261,0 Mio. EUR) und einem<br />
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 4,0<br />
Mio. EUR (0,3%).<br />
Die Einnahmen und Ausgaben spiegeln<br />
mehrere zum Teil gegenläufige Entwicklungen<br />
der Einzelhaushalte wider.<br />
Das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik<br />
(Haushalt B) verzeichnete in 2002 einen<br />
Einnahmenrückgang um 43,0 Mio. EUR<br />
(-29,4%) auf 103,1 Mio. EUR korrespondierend<br />
mit einer Minderung vor allem der<br />
sächlichen und investiven Ausgaben um<br />
11,6 Mio. EUR bzw. 38,1 Mio. EUR. Für<br />
die Entwicklung sind die eingetretenen Projektverzögerungen<br />
bestimmend, die zudem<br />
in den Folgejahren zu Finanzierungslücken<br />
führen könnten.<br />
Die Einnahmen des Allgemeinen Haushalts<br />
(Haushalt A) stiegen hingegen um 46,8 Mio.<br />
EUR (4,2%) auf 1.161,9 Mio. EUR. Die<br />
Aufbauphase der Institute in den Neuen<br />
Bundesländern ist weitgehend abgeschlossen.<br />
Dies führte im Berichtsjahr zu einer<br />
weiteren Verschiebung von den Investitionen<br />
hin zu den Betriebsausgaben, die durch<br />
die Ende Juli 2002 ausgesprochene interne<br />
Kürzung der Planansätze des Betriebshaushalts<br />
um 2% nicht ganz zum Tragen kam.<br />
Verstärkt wird die Änderung der Ausgabenstruktur<br />
durch die Entwicklung im Bereich<br />
der Projektförderung. Die Einnahmenerhöhung<br />
wurde vor allem mit personalintensiven<br />
Projekten erzielt, die zu einem höheren<br />
Zuwachs an Personal- und Sachausgaben<br />
führte.<br />
Die Übersicht zeigt die Einnahmen<br />
und Ausgaben des Rechnungsjahres<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr<br />
ist absolut und prozentual für<br />
jeden Posten angegeben.<br />
Die Einnahmen und Ausgaben<br />
sowie wesentliche Veränderungen<br />
gegenüber dem Vorjahr werden<br />
nachfolgend näher erläutert.<br />
Einnahmen<br />
Eigene Einnahmen<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
• Anteilsfinanzierung<br />
• Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse zur Projektförderung<br />
Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen<br />
und sonstige Investitionen<br />
Zuführungen an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
2002 2001<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />
Vorjahr<br />
68,9 5,4 63,5 5,0 5,4 8,5<br />
1.015,7 80,3 1.031,8 81,9 -16,1 -1,6<br />
3,6 0,3 7,6 0,6 -4,0 -52,6<br />
176,8 14,0 158,1 12,5 18,7 11,8<br />
1.265,0 100,0 1.261,0 100,0 4,0 0,3<br />
551,3 43,6 515,5 40,9 35,8 6,9<br />
333,5 26,4 329,1 26,1 4,4 1,3<br />
80,9 6,4 76,4 6,1 4,5 5,9<br />
236,5 18,7 284,2 22,5 -47,7 -16,8<br />
62,8 4,9 55,8 4,4 7,0 12,5<br />
1.265,0 100,0 1.261,0 100,0 4,0 0,3<br />
84
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
Einnahmen<br />
Die Einnahmen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
stiegen in 2002 um 4,0 Mio. EUR<br />
auf 1.265,0 Mio. EUR. Der insgesamt<br />
geringe Einnahmenzuwachs von 0,3% ist<br />
im Wesentlichen auf den erheblichen Einnahmenrückgang<br />
des MPI für Plasmaphysik<br />
zurückzuführen.<br />
Die eigenen Einnahmen erhöhten sich um<br />
5,4 Mio. EUR (8,5%) auf 68,9 Mio. EUR.<br />
Die öffentlichen Zuschüsse zur institutionellen<br />
Förderung minderten sich insgesamt um<br />
20,1 Mio. EUR (-1,9%) auf 1.019,3 Mio.<br />
EUR, wie aus der nachfolgenden Aufstellung<br />
ersichtlich ist:<br />
2002 2001<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % zum<br />
Vorjahr<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
Anteilsfinanzierung<br />
Sonderfinanzierung<br />
1.015,7 99,6 1.031,8 99,3 -16,1 -1,6<br />
3,6 0,4 7,6 0,7 -4,0 -52,6<br />
1.019,3 100,0 1.039,4 100,0 -20,1 -1,9<br />
Die im Berichtsjahr erhaltenen Zuschüsse<br />
zur Anteilsfinanzierung untergliedern sich in<br />
folgende Posten:<br />
• Zuwachs der von Bund und Ländern für<br />
den Allgemeinen Haushalt gewährten Zuschüsse<br />
3 um 30,4 Mio. EUR (3,4%) auf<br />
914,9 Mio. EUR<br />
• Minderung der Förderung des <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik um insgesamt<br />
40,5 Mio. EUR (-33,1%) auf 81,8<br />
Mio. EUR 4<br />
• Erhöhung der Auflösung der übertragbaren<br />
Reste aus Vorjahren aus Zuschüssen um<br />
1,5 Mio. EUR (16,1%) auf 10,8 Mio. EUR<br />
• Minderung der sonstigen Zuschüsse der<br />
Länder bzw. Dritter für Investitionen um<br />
7,5 Mio. EUR (-47,8%) auf 8,2 Mio. EUR<br />
3 Zuschüsse ohne die Zuwendungen für die<br />
rechtlich selbständigen Institute im Rahmen<br />
der Antragsgemeinschaft. Im Haushaltsvollzug<br />
wurden Zuwendungen an die Institute<br />
für Eisenforschung GmbH und Kohleforschung<br />
(rechtsfähige Stiftung) in Höhe von<br />
0,9 Mio. EUR aus dem Allgemeinen Haushalt<br />
umgesetzt.<br />
4<br />
Die Position enthält neben der Anteilsfinanzierung<br />
von Bund und Sitzländern (Bayern und<br />
Mecklenburg-Vorpommern) im Verhältnis von<br />
90:10 die Finanzierung durch EURATOM.<br />
85
J AHRESBERICHT 2002<br />
Die Sonderfinanzierung sank in 2002 um<br />
4,0 Mio. EUR (-52,6%) auf 3,6 Mio. EUR.<br />
Die Minderung resultiert aus dem Rückgang<br />
der standortbedingten Mehrkosten<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />
in Greifswald um 4,0 Mio. EUR (-80,0%)<br />
auf 1,0 Mio. EUR. Die übrigen Sonderfinanzierungen<br />
blieben nahezu konstant.<br />
Das nachfolgende Diagramm zeigt die<br />
Bedeutung der öffentlichen Zuschüsse zur<br />
Finanzierung der Forschungsvorhaben der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>:<br />
Aufgliederung der Einnahmen 2001 / 2002<br />
Mio. EUR<br />
1200<br />
1000<br />
1.031,8<br />
1.015,7<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
158,1<br />
176,8<br />
0<br />
463,5<br />
,2<br />
84, 68,9<br />
,2<br />
7,6<br />
,2 3,6<br />
2001<br />
2002<br />
Eigene Einnahmen<br />
Öffentliche Zuschüsse;<br />
Anteilsfinanzierung<br />
Öffentliche Zuschüsse;<br />
Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse zur<br />
Projektförderung<br />
Die Zuschüsse zur Projektförderung stiegen<br />
in 2002 um 18,7 Mio EUR (11,8%) auf<br />
176,8 Mio EUR.<br />
86
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
Ausgaben<br />
Die Ausgaben stiegen in 2002 um 4,0 Mio.<br />
EUR (0,3%) auf 1.265,0 Mio. EUR. Die<br />
einzelnen Posten sowie ihre Veränderung<br />
gegenüber dem Vorjahr werden nachfolgend<br />
– auch im Hinblick auf die vorgenannten<br />
Einflussfaktoren – näher erläutert.<br />
Aufgliederung der Ausgaben 2001 / 2002<br />
600 Mio. EUR<br />
515,5<br />
551,3<br />
500<br />
400<br />
329,1<br />
333,5<br />
300<br />
284,2<br />
236,5<br />
200<br />
100<br />
76,4<br />
80,9<br />
,<br />
55,8<br />
2<br />
62,8 2<br />
0<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche<br />
Ausgaben<br />
Zuschüsse (ohne<br />
Investitionen)<br />
Ausgaben für<br />
Baumaßnahmen<br />
und sonstige<br />
Investitionen<br />
Zuführungen<br />
an noch<br />
abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
2001<br />
2002<br />
87
J AHRESBERICHT 2002<br />
Die Erhöhung der Personalausgaben um<br />
35,8 Mio. EUR (6,9%) auf 551,3 Mio. EUR<br />
wird auch im Berichtsjahr – neben Tariferhöhung<br />
und Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge<br />
– durch den Aufbau des Mitarbeiterstamms<br />
im Rahmen der Institutsneugründungen<br />
und -erweiterungen beeinflusst.<br />
Ein Beispiel hierfür sind die erstmalig<br />
im Haushalt berücksichtigten Personalausgaben<br />
für das Kunsthistorische Institut,<br />
Florenz mit 2,5 Mio. EUR. Daneben führten<br />
personalintensivere Projekte im Bereich<br />
der Projektförderung zu einem Zuwachs in<br />
Höhe von 15,9 Mio. EUR.<br />
Die sächlichen Ausgaben stiegen um 4,4<br />
Mio. EUR (1,3%) auf 333,5 Mio. EUR. Die<br />
erhebliche Reduzierung der sächlichen Ausgaben<br />
des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik<br />
um 11,6 Mio. EUR (-32,5%) gegenüber<br />
dem Vorjahr auf 24,1 Mio. EUR wird<br />
durch die Ausgabenerhöhung des Allgemeinen<br />
Haushalts um 16,2 Mio. EUR (5,5%)<br />
auf 309,5 Mio. EUR kompensiert. Für die<br />
Ausgabenerhöhung im Allgemeinen Haushalt<br />
ist neben der allgemeinen Kostensteigerung<br />
und dem Ausbau des laufenden Forschungsbetriebs<br />
der neuen Institute die<br />
Steuernachzahlung für Vorjahre über rd. 4,0<br />
Mio. EUR maßgeblich.<br />
Für spezielle Förderungszwecke wurden in<br />
2002 Zuschüsse (ohne Investitionen) in<br />
Höhe von 80,9 Mio. EUR gewährt, die im<br />
Wesentlichen für die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses mit 29,9 Mio.<br />
EUR und der wissenschaftlichen Zusammenarbeit<br />
mit dem Ausland mit 30,3 Mio.<br />
EUR verausgabt wurden. Die Ausgaben für<br />
die Nachwuchsförderung erhöhten sich<br />
somit um 4,9 Mio. EUR (8,8%) gegenüber<br />
dem Vorjahr, die vor allem zur Intensivierung<br />
und Ausweitung des Angebots der<br />
International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools<br />
verwendet wurden. In den übrigen Bereichen<br />
wie Zuschüsse zu BHO-Betrieben und<br />
sonstigen Arbeitsgruppen minderten sich<br />
die Ausgaben um 0,4 Mio. EUR auf 20,8<br />
Mio. EUR.<br />
Die Ausgaben für Baumaßnahmen und sonstige<br />
Investitionen gingen in diesem Jahr um<br />
47,7 Mio. EUR (-16,8%) auf 236,5 Mio.<br />
EUR zurück. In der Position sind Ausgaben<br />
für Baumaßnahmen und Grundstücke<br />
(104,8 Mio. EUR), wissenschaftliches<br />
Inventar und Einrichtungsinventar (122,7<br />
Mio. EUR) davon Berufungsmittel (29,7<br />
Mio. EUR), Erstausstattungen und Fahrzeuge<br />
(4,7 Mio. EUR) sowie Investitionszuschüsse<br />
an Dritte (4,3 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />
Von den vorgenannten Ausgaben wurden in<br />
den Neuen Bundesländern ca. 74,0 Mio.<br />
EUR investiert. Trotz der weiterhin relativ<br />
hohen Investitionsquote sind die Ausgaben<br />
in den Neuen Bundesländern mit einem Anteil<br />
von 31,3% (Vj. 47,8%) an den Gesamtinvestitionen<br />
rückläufig.<br />
Die Zuführungen an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse sind um 7,0 Mio. EUR (12,5%)<br />
auf 62,8 Mio. EUR gestiegen. Davon sind<br />
3,8 Mio. EUR Zuführungen an nicht übertragbaren<br />
Mitteln des Haushalts B. Die Zuführungen<br />
an übertragbaren Mitteln erhöhten<br />
sich um 3,2 Mio. EUR auf 59,0 Mio.<br />
EUR.<br />
88
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
Das nachfolgende Diagramm zeigt die Veränderung<br />
der Ausgabenstruktur seit 2000.<br />
Die seit 1997 bestehende Struktur zugunsten<br />
der investiven Ausgaben für den Aufbau<br />
in den Neuen Bundesländern beginnt,<br />
sich langsam zu den konsumtiven Ausgaben<br />
hin zu verschieben.<br />
Ausgabenstruktur 2000 / 2001 / 2002<br />
45,0<br />
43,6<br />
40,0<br />
39,4<br />
40,9<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
24,8<br />
26,1 26,4 26,0<br />
22,5<br />
20,0<br />
18,7<br />
15,0<br />
10,0<br />
6,2 6,1 6,4<br />
3,6<br />
4,4 4,9<br />
5,0<br />
0,0<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche<br />
Ausgaben<br />
Zuschüsse<br />
(ohne<br />
Investitionen)<br />
Ausgaben für<br />
Baumaßnahmen<br />
und sonstige<br />
Investitionen<br />
Zuführungen<br />
an noch<br />
abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
Der Personalkostenanteil stieg leicht von<br />
40,9% auf 43,6%. Der Anteil der sächlichen<br />
Ausgaben erhöhte sich auf 26,4%<br />
(Vj. 26,1%). Die investiven Ausgaben reduzierten<br />
sich von 22,5% auf 18,7%. Der<br />
Anteil der Zuführungen an noch abzurechnenden<br />
Zuschüssen stieg von 4,4% auf<br />
4,9% der Gesamtausgaben. Der Anteil der<br />
Zuschüsse (ohne Investitionen) an den<br />
Gesamtausgaben blieb nahezu konstant.<br />
89
J AHRESBERICHT 2002<br />
Vermögensübersicht<br />
Die Vermögensübersicht zum 31. Dezember<br />
2002 weist eine Bilanzsumme von<br />
2.153,9 Mio. EUR aus. Gegenüber dem<br />
Vorjahr stieg die Bilanzsumme um 125,2<br />
Mio. EUR (6,2%).<br />
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Veränderung<br />
der einzelnen Bilanzposten zum<br />
31.12.2002 gegenüber dem Vorjahr. Die<br />
Veränderung der Posten ist absolut und prozentual<br />
zum Vorjahr angegeben.<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Sachanlagen<br />
Finanzanlagen<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte<br />
Forderungen<br />
Wertpapiere<br />
Kasse, Bankguthaben<br />
2002<br />
2001 Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />
11,2 0,5 9,2 0,5 2,0 21,7<br />
1.890,9 87,8 1.808,8 89,1 82,1 4,5<br />
81,0 3,8 79,5 3,9 1,5 1,9<br />
1.983,1 92,1 1.897,5 93,5 85,6 4,5<br />
8,2 0,4 8,2 0,4 0,0 0,0<br />
81,8 3,8 71,3 3,5 10,5 14,7<br />
0,4 0,0 0,3 0,0 0,1 33,3<br />
77,4 3,6 48,2 2,4 29,2 60,6<br />
167,8 7,8 128,0 6,3 39,8 31,1<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
3,0 0,1 3,2 0,2 -0,2 -6,3<br />
2.153,9 100,0 2.028,7 100,0 125,2 6,2<br />
Passiva<br />
Reinvermögen<br />
2002<br />
2001 Veränderung<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />
1.812,7 84,2 1.721,6 84,9 91,1 5,3<br />
Rückstellungen 216,6 10,1 220,0 10,8 -3,4 -1,5<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit<br />
von mindestens vier Jahren<br />
Andere Verbindlichkeiten<br />
Gewährleistungseinbehalte<br />
2,1 0,1 2,2 0,1 -0,1 -4,5<br />
41,7 1,9 27,5 1,4 14,2 51,6<br />
0,9 0,0 0,7 0,0 0,2 28,6<br />
44,7 2,0 30,4 1,5 14,3 47,0<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
79,9 3,7 56,7 2,8 23,2 40,9<br />
2.153,9 100,0 2.028,7 100,0 125,2 6,2<br />
90
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
Aktiva<br />
Das Anlagevermögen stieg um 85,6 Mio.<br />
EUR (4,5%) auf 1.983,1 Mio. EUR.<br />
Der auf Seite 96 beigefügte Anlagenspiegel<br />
zeigt die Buchwertentwicklung der immateriellen<br />
Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens<br />
in 2002. Insgesamt wurden<br />
Zugänge in Höhe von 299,9 Mio. EUR<br />
(Vj. 501,3 Mio. EUR) aktiviert. Durch Abgänge<br />
verringerte sich der Bestand um 30,5<br />
Mio. EUR (Vj. 137,8 Mio. EUR). Die Abschreibung<br />
belief sich auf 185,4 Mio. EUR<br />
(Vj. 214,4 Mio. EUR).<br />
Das Umlaufvermögen erhöhte sich um 39,8<br />
Mio. EUR (31,1%) auf 167,8 Mio. EUR.<br />
Der Bestand an Vorräten blieb mit 8,2 Mio.<br />
EUR unverändert. In der Position sind im<br />
Wesentlichen die Materialbestände der Institute<br />
ausgewiesen.<br />
Die Forderungen beinhalten im Einzelnen<br />
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie gegen Mitarbeiter mit 16,6<br />
Mio. EUR (Vj. 16,1 Mio. EUR) und übrige<br />
Forderungen über 65,2 Mio. EUR (Vj. 55,2<br />
Mio. EUR). Der Bestand erhöhte sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 10,5<br />
Mio. EUR (14,7%) auf 81,8 Mio. EUR.<br />
Der Bestand an liquiden Mitteln stieg um<br />
29,2 Mio. EUR (60,6%) auf 77,4 Mio.<br />
EUR. In der Position sind die Kassenbestände,<br />
laufenden Bankguthaben und Festgelder<br />
ausgewiesen. Der Bestand korrespondiert<br />
mit den passiven Rechnungsabgrenzungsposten.<br />
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
verringerten sich gegenüber dem Vorjahr<br />
geringfügig um 0,2 Mio. EUR (-6,3%) auf<br />
3,0 Mio. EUR.<br />
1.897,5<br />
,<br />
1.983,1<br />
Aktiva 2001 / 2002<br />
2000 Mio. EUR<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
167,8<br />
128,0 3,2<br />
84<br />
3,0<br />
,2<br />
0<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
2001<br />
2002<br />
91
J AHRESBERICHT 2002<br />
Passiva<br />
Passiva 2001 / 2002<br />
Das Reinvermögen der <strong>Gesellschaft</strong> stieg<br />
gegenüber dem Vorjahr um 91,1 Mio. EUR<br />
(5,3%) auf 1.812,7 Mio. EUR. Der Zuwachs<br />
korrespondiert weitgehend mit der Veränderung<br />
des Anlagevermögens.<br />
Die Rückstellungen belaufen sich auf 216,6<br />
Mio. EUR. Der Rückgang von 3,4 Mio.<br />
EUR (-1,5%) ist auf die Auflösung sonstiger<br />
Rückstellungen zurückzuführen.<br />
Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt<br />
gegenüber dem Vorjahr um 14,3 Mio.<br />
EUR (47,0%) auf 44,7 Mio. EUR.<br />
Unter der Position Verbindlichkeiten mit<br />
einer Laufzeit von mindestens vier Jahren sind<br />
nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr<br />
Hypothekendarlehen mit 2,1 Mio. EUR mit<br />
einem Rückgang durch Tilgung von 0,1<br />
Mio. EUR (-4,5%) ausgewiesen.<br />
Die anderen Verbindlichkeiten stiegen um<br />
14,2 Mio. EUR (51,6%) auf 41,7 Mio. EUR.<br />
Die Position setzt sich aus Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen und<br />
gegenüber Mitarbeitern mit 17,4 Mio. EUR<br />
(Vj. 17,5 Mio. EUR) und sonstigen Verbindlichkeiten<br />
mit 24,3 Mio. EUR (Vj. 10,0<br />
Mio. EUR) zusammen.<br />
Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungseinbehalten<br />
erhöhten sich gegenüber dem<br />
Vorjahr um 0,2 Mio. EUR (28,6%) auf 0,9<br />
Mio. EUR.<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
stiegen um 23,2 Mio. EUR (40,9%) auf 79,9<br />
Mio. EUR. In der Position sind noch abzurechnende<br />
Zuschüsse aus übertragbaren<br />
Mitteln mit 59,0 Mio. EUR (Vj. 55,8 Mio.<br />
EUR) sowie sonstige passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
über 20,9 Mio. EUR (Vj.<br />
1,0 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />
Mio. EUR<br />
2500<br />
1.721,6<br />
1.812,7<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
2001<br />
2002<br />
220,0<br />
5216,6<br />
30,4<br />
44,7<br />
56,7 79,9 2<br />
Reinvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
92
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Kalenderjahr 2002<br />
2002<br />
EUR<br />
2001<br />
EUR<br />
Einnahmen<br />
Eigene Einnahmen<br />
Öffentliche Zuschüsse zur<br />
institutionellen Förderung<br />
• Anteilsfinanzierung<br />
• Sonderfinanzierung<br />
Zuschüsse zur Projektförderung<br />
68.934.618,92 63.483.124,01<br />
1.015.662.293,42 1.031.798.276,82<br />
3.590.755,01 7.616.269,34<br />
176.788.527,47 158.101.660,53<br />
1.264.976.194,82 1.260.999.330,70<br />
Ausgaben<br />
Personalausgaben<br />
Sächliche Ausgaben<br />
Zuschüsse (ohne Investitionen)<br />
Ausgaben für Baumaßnahmen<br />
und sonstige Investitionen<br />
Zuführungen an noch abzurechnende<br />
Zuschüsse<br />
551.304.188,32 515.495.235,72<br />
333.531.975,44 329.078.923,04<br />
80.909.848,51 76.422.278,52<br />
236.465.228,70 284.234.673,31<br />
62.764.953,85 55.768.220,11<br />
1.264.976.194,82 1.260.999.330,70<br />
93
J AHRESBERICHT 2002<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Aktiva<br />
EUR<br />
31.12.2002<br />
EUR<br />
31.12.2001<br />
TEUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1.1 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte sowie<br />
Lizenzen an solchen Rechten<br />
2. Sachanlagen<br />
2.1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte<br />
2.2. Gebäude<br />
2.3. Bauliche Anlagen<br />
2.4. Anlagen im Bau<br />
2.5. Wissenschaftliches Inventar<br />
2.6. Einrichtungsinventar<br />
2.7. Kraftfahrzeuge<br />
2.8. Bibliotheken<br />
3. Finanzanlagen<br />
11.189.189,95 9.175,1<br />
192.397.821,57 194.367,1<br />
432.254.512,92 444.190,2<br />
186.389.722,75 193.154,9<br />
543.674.680,00 463.299,7<br />
342.511.037,15 328.189,5<br />
68.800.592,91 69.951,9<br />
1.307.748,92 1.454,1<br />
123.536.577,12 1.890.872.693,34 114.255,9<br />
81.011.407,65 79.450,5<br />
B. Umlaufvermögen<br />
1. Vorräte<br />
2. Forderungen<br />
3. Wertpapiere<br />
4. Kasse, Bankguthaben<br />
8.160.234,46 8.164,7<br />
81.804.014,62 71.283,9<br />
357.878,81 358,2<br />
77.425.725,86 167.747.853,75 48.224,9<br />
C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
3.031.273,16 3.182,1<br />
2.153.852.417,85 2.028.702,7<br />
Nachrichtlich:<br />
Treuhandvermögen<br />
3.697.782,43 3.714,6<br />
94
J AHRESRECHNUNG 2002<br />
Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2002<br />
Passiva<br />
EUR<br />
31.12.2002<br />
EUR<br />
31.12.2001<br />
TEUR<br />
A. Reinvermögen<br />
1.812.722.126,30 1.721.598,6<br />
B. Rückstellungen<br />
216.585.962,64 220.037,8<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von<br />
mindestens vier Jahren<br />
2. Andere Verbindlichkeiten<br />
3. Gewährleistungseinbehalte<br />
2.061.350,32 2.192,3<br />
41.737.577,59 27.487,8<br />
877.097,03 44.676.024,94 717,0<br />
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
79.868.303,97 56.669,2<br />
2.153.852.417,85 2.028.702,7<br />
Nachrichtlich:<br />
Treuhandverpflichtungen<br />
3.697.782,43 3.714,6<br />
95
J AHRESBERICHT 2002<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.<br />
Anlagenspiegel zum 31.12.2002<br />
Buchwert Zugang/ Abgang Abschreibung Buchwert<br />
01.01.2002 Zuschreibung 31.12.2002<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1.1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und<br />
ähnliche Rechte sowie<br />
Lizenzen an solchen<br />
Rechten<br />
9.175.088,15 6.047.012,79 96.482,79 3.936.428,20 11.189.189,95<br />
2. Sachanlagen<br />
2.1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte<br />
2.2. Gebäude<br />
2.3. Bauliche Anlagen<br />
2.4. Anlagen im Bau<br />
2.5. Wissenschaftliches<br />
Inventar<br />
2.6. Einrichtungsinventar<br />
2.7. Kraftfahrzeuge<br />
2.8. Bibliotheken<br />
194.367.112,71 4.806.975,76 494.647,93 6.281.618,97 192.397.821,57<br />
444.190.230,13 12.836.894,06 685.582,02 24.087.029,25 432.254.512,92<br />
193.154.874,26 11.123.016,53 1.467.190,22 16.420.977,82 186.389.722,75<br />
463.299.756,63 104.515.202,20 24.134.917,12 5.361,71 543.674.680,00<br />
328.189.547,93 128.324.223,41 1.790.153,82 112.212.580,37 342.511.037,15<br />
69.951.941,39 18.938.501,44 1.701.732,81 18.388.117,11 68.800.592,91<br />
1.454.134,32 336.404,61 92.278,00 390.512,01 1.307.748,92<br />
114.255.874,18 12.989.707,14 27.625,43 3.681.378,77 123.536.577,12<br />
1.808.863.471,55 293.870.925,15 30.394.127,35 181.467.576,01 1.890.872.693,34<br />
1.818.038.559,70 299.917.937,94 30.490.610,14 185.404.004,21 1.902.061.883,29<br />
96