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JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft

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J AHRESBERICHT 2002<br />

© Pascal Haffter, MPI für Entwicklungsbiologie,<br />

Tübingen<br />

Unterschiedlich gemusterte Schwanzflossen<br />

bei verschiedenen Individuen<br />

des Zebrafisches<br />

genetische Diversität, Vielfalt der Ökosysteme<br />

etc. Abschätzungen über die Zahl der<br />

Arten und/oder Populationen, die gegenwärtig<br />

unseren Planeten bevölkern, bewegen<br />

sich zwischen 14 und 6600 Millionen; die<br />

jährliche Verlustrate wird auf 27 000 Spezies<br />

geschätzt, von denen die Mehrzahl noch<br />

nicht einmal wissenschaftlich beschrieben<br />

wurde. Diese Abschätzungen sind allerdings<br />

extrem umstritten.<br />

Die sich heute ergebenden experimentellen<br />

Möglichkeiten sollten nach Ansicht verschiedener<br />

Sektionsmitglieder dringend aufgegriffen<br />

werden, um die Lebensvielfalt auf<br />

allen taxonomischen und organisatorischen<br />

Stufen quantitativ zu erfassen und wissenschaftlich<br />

fundierte Grundlagen für Erhaltungskonzepte<br />

zu liefern. Um die Entstehung,<br />

räumliche Verteilung und den Niedergang<br />

von Biodiversität präzise beschreiben und<br />

ihre Ursachen verstehen zu können, muss<br />

man idealerweise Biodiversität auf allen<br />

Ebenen biologischer Organisation, auf allen<br />

taxonomischen Niveaus und unter Einbeziehung<br />

jedes Individuums quantitativ erfassen.<br />

Der Übergang zu einer quantitativen<br />

Beschreibung bedeutet in der Grundlagenforschung<br />

stets einen Quantensprung in der<br />

Erkenntnis – und nichts anderes ist für das<br />

Phänomen der Biodiversität zu erwarten.<br />

Daraus werden sich auch wichtige Grundlagen<br />

für den Erhalt von Biodiversität ergeben,<br />

die durch gezielte Detailstudien vertieft werden<br />

könnten.<br />

Diskutiert wird der Zusammenschluss mehrerer<br />

<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute, die in ihrer Arbeit<br />

mittelfristig durch ein „Interdisziplinäres<br />

Zentrum für Biodiversitätsforschung“<br />

(IZB) unterstützt werden sollten, welches zusätzliche<br />

Forschungs- und Servicearbeiten<br />

bei der Datenerhebung und Datenverarbeitung<br />

leistet. In die Ausgestaltung dieses<br />

Zentrums sollten alle <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute<br />

eingebunden werden, die sich im weiteren<br />

Sinn mit Fragen der Biodiversität beschäftigen.<br />

Darüber hinaus werden viele der zu bearbeitenden<br />

Themenfelder eine internationale<br />

Zusammenarbeit erfordern. Insbesondere<br />

mit Wissenschaftlern aus Polen und China,<br />

deren Länder über wertvolle natürliche und<br />

naturnahe Biotope verfügen und die ähnliche<br />

Forschungsziele verfolgen, sind daher in<br />

der letzten Zeit seitens der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> Kooperationsbeziehungen auf<br />

diesem Gebiet geknüpft worden, die komplementär<br />

zu den eigenen Forschungsaktivitäten<br />

sind.<br />

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