JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft
JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft
JAHRESBERICHT - Profil - Max-Planck-Gesellschaft
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
P OLITISCHE L EITLINIEN<br />
KOOPERATION INLAND<br />
Institutsübergreifende Forschungsinitiativen<br />
Das im Senat und Verwaltungsrat im März 1999 beschlossene Förderprogramm für „Institutsübergreifende<br />
Forschungsinitiativen“ konnte auch im Jahr 2002 weiter fortgeschrieben<br />
werden: vier institutsübergreifende Forschungsinitiativen wurden bewilligt. Damit umfasst<br />
das Programm mittlerweile 13 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rd. 22 Mio. r.<br />
Mit diesem Förderinstrument trägt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> dem – ohnehin auch schon<br />
an ihren Instituten immer stärker werdenden – interdisziplinären Charakter der Grundlagenforschung<br />
Rechnung. Die bereitgestellten Mittel sollen Wissenschaftlern aus verschiedenen<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten Spitzenforschung auf neuen disziplinenübergreifenden<br />
Gebieten ermöglichen.<br />
• Chemie der tropischen Atmosphäre: Vorbereitende<br />
Maßnahmen für das Forschungsflugzeug<br />
HALO<br />
Die Erforschung der Chemie der Atmosphäre<br />
und der globalen Stoffkreisläufe<br />
zählt zu den größten und gegenwärtig<br />
drängendsten umweltwissenschaftlichen<br />
Herausforderungen. Dabei gilt es, ein ungemein<br />
komplexes, über vielfältige Wechselwirkungen<br />
verknüpftes Gesamtsystem<br />
verstehen zu lernen. Gegenstand der institutsübergreifenden<br />
Forschungsinitiative<br />
des federführenden MPI für Chemie<br />
und der MPI für Biogeochemie, Meteorologie<br />
und Kernphysik bildet die Chemie<br />
der tropischen Atmosphäre. Im Zentrum<br />
des Interesses stehen die Analyse der Austauschvorgänge<br />
zwischen Biosphäre und<br />
Atmosphäre in den Tropen, die photochemischen<br />
Prozesse sowie die atmosphärischen<br />
Transportprozesse. Die großräumige<br />
Bestimmung der Zusammensetzung dieser<br />
chemischen Prozesse und Transportvorgänge<br />
in der Atmosphäre erfordert ein<br />
Forschungsflugzeug als Messplattform<br />
mit großer Reichweite, Gipfelflughöhe,<br />
Nutzlast und Nutzfläche – HALO (High<br />
Altitude Long Range Research Aircraft).<br />
Das von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und<br />
der Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) gemeinsam als Großprojekt<br />
beantragte Forschungsflugzeug<br />
wurde vom Wissenschaftsrat uneingeschränkt<br />
als förderungswürdig eingestuft<br />
und in die abschließenden Empfehlung<br />
vom November 2002 aufgenommen. Für<br />
vorbereitende Arbeiten an der Messinstrumentierung<br />
wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> – vorbehaltlich der gesicherten<br />
Finanzierung des Forschungsflugzeugs<br />
– Mittel zur Verfügung stellen.<br />
• Einrichtung einer Beamline an der Swiss<br />
Light Source (SLS)<br />
Mit der Protein-Kristallographie lassen<br />
sich die atomaren Strukturen von Proteinen<br />
enträtseln. Die Kenntnis dieser<br />
Strukturen hilft bei der Entwicklung von<br />
Medikamenten und maßgeschneiderten<br />
Wirkstoffen. Nach der Entschlüsselung<br />
des menschlichen Genoms werden – so<br />
die Erwartung von Wissenschaftlern –<br />
eine Reihe neuer Proteine als potenzielle<br />
Zielmoleküle für Medikamente (so genannte<br />
Targets) ins Blickfeld der medizinischen<br />
Forschung rücken. Damit steigt<br />
jedoch der Bedarf an Strukturermittlung<br />
und die Nachfrage nach Messzeiten mit<br />
Synchrotronlicht. An der Swiss Light<br />
Source (SLS) in Villigen (Schweiz), eine<br />
der derzeit modernsten und leistungsfähigsten<br />
Synchrotronstrahlungsquellen<br />
der „dritten Generation“ in Europa, sind<br />
derzeit vier Strahllinien in Betrieb, eine<br />
davon für die Protein-Kristallographie.<br />
Diese ist jedoch nach Angaben des Direktors<br />
vom Paul-Scherrer-Institut (PSI) –<br />
trotz 24 Stunden Betriebs – überbucht.<br />
Mit der Errichtung einer eigenen, zweiten<br />
Strahllinie für Protein-Kristallogra-<br />
29