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T T G C T C G T G A T T T T A A A T C G A ... - Max-Planck-Gesellschaft

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T T G C T C G T G AT T T T A A A T C GG A T A A T C A T TA A G A T G A T A AC T C G T G A G C A GT A A A T C G A T T CA A T C A T T G C G GA T G A T A A C T T GT G A G C A G A T T TA T C G A T T C A G A TC A T T G C G G G JahresberichtA A GA T A A C T T G C 1999T C GG C A G A T T T T A A AG A T T C A G A T A A T CGT G C G G G A A G A T G TG A T A A T C A T T G C GA A G A T G A T A A C T TT C G T G A G C A G A T TT A A A T T G C G G G A A GT G A T A A C T T G C T C G


I NHALTSVERZEICHNISPOSITIONZum Bericht der Internationalen Kommissionzur Systemevaluation2FORSCHUNGSKALENDERDas Forschungsjahr 1999 im Spiegel der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Presseinformationen6POLITISCHE LEITLINIENInternationale ZusammenarbeitZusammenarbeit mit UniversitätenNachwuchsförderung – Chancen eröffnenFrauenförderung – Rahmenbedingungen verbessernTechnologietransfer – Von der Erkenntnis zur Anwendung1422263236AUS DEN SEKTIONENAus der Biologisch-Medizinischen SektionAus der Chemisch-Physikalisch-Technischen SektionAus der Geisteswissenschaftlichen Sektion444648ZENTRALE ANGELEGENHEITENFinanzenPersonalentwicklungInvestitionenFördernde MitgliederTochtergesellschaften, Beteiligungen,weitere EinrichtungenOrganigramm der <strong>Gesellschaft</strong>Personelle Zusammensetzung der OrganeÜbersicht über die Forschungseinrichtungen5153586062646572ANHANGJahresrechnung741


„Wir fragen uns jeden Tag, was müssen und was könnenwir verbessern? Und wir kombinieren Gestaltungsfreiheitmit entsprechender Verantwortung.“(Gerhard Casper, Präsident der Stanford University, auf die Frage,warum Stanford zu den attraktivsten Studienstandorten der Welt zählt,„Die Zeit“ vom 16. Dezember 1999)


P OSITIONPOSITIONDurch Reformen die internationaleWettbewerbsfähigkeit stärkenEnde 1996 beschlossen Bund und Länder, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> durch eine internationale Expertenkommission auf ihre Leistungsfähigkeithin, auch in Wechselwirkung untereinander und mit anderen Partnern desDeutschen Forschungssystems, begutachten zu lassen. Im Juni 1999 hat die Kommissionihre Empfehlungen vorgelegt. Nachdrücklich bestätigt hat sie das Aufgabenprofil und dieherausragende Bedeutung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in der nationalen und in der internationalenForschung. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird daher auch weiterhin gezieltSchwerpunkte im Bereich der erkenntnisorientierten und anwendungsoffenen Grundlagenforschungsetzen. Eine gesicherte und ausreichende staatliche Grundfinanzierung derAktivitäten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist dabei nach Überzeugung der Kommission eineentscheidende Voraussetzung für künftige Forschungserfolge.Neben diesen erfreulichen Feststellungen zuQualität und Leistungsfähigkeit der Instituteder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> enthält derBericht jedoch auch eine Reihe von Kritikpunkten,die sich vor allem auf die folgendenAspekte konzentrieren:• Einbindung in das Forschungs- und HochschulsystemNach Ansicht der Kommission habensich viele <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute in ihrerArbeit und ihren Strukturen von anderenTeilen des deutschen Forschungssystemsund dabei insbesondere von den Universitätenweitgehend abgekoppelt und sichauf ihre eigene institutionelle Entwicklungkonzentriert.• Institute als limitierender FaktorIm Institutsprinzip als dominierenderOrganisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>mit einer weitgehenden Autonomieder Institute und größtmöglicherGestaltungsfreiheit ihrer wissenschaftlichenArbeit durch die Institutsdirektorensieht die Kommission bei allen unbestreitbarenStärken auch Nachteile fürdie Umgestaltung von Arbeitsfeldern unddas flexible Aufgreifen neuer Themen.• Perspektiven des wissenschaftlichenNachwuchsesGenerell vermisst die Kommission imdeutschen Forschungssystem eine Praxisder Nachwuchsqualifizierung, die durchdie Förderung früher wissenschaftlicherSelbständigkeit eine optimale Ausschöpfungdes kreativen Potentials und der Motivationder Nachwuchskräfte ermöglicht.• Restriktive RandbedingungenSchließlich bewerten die Experten dieorganisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen,unter denen staatlichfinanzierte Forschung in Deutschland innerhalbund außerhalb von Universitätenbetrieben wird, insbesondere die Überregulierungdurch das öffentliche Vergütungs-,Arbeits- und Haushaltsrecht,als außerordentlich problematisch für dieeigenverantwortliche Weiterentwicklungder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als auchaller anderen Einrichtungen des deutschenForschungssystems.Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat denBericht der Evaluationskommission zumAnlass für eine sehr gründliche Überprüfungihrer Organisationsstrukturen und3


J AHRESBERICHT 19991) Stellungnahme der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zum Bericht derinternationalen Kommission zurSystemevaluation der DeutschenForschungsgemeinschaft und der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>; Text unterhttp//www.mpg.de/aktuell/stellung.html; verabschiedet mit Senatsbeschlussvom 19. November 19992) „Wechselwirkungen – Die Zusammenarbeitder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>mit den Universitäten“;März 2000, 76 Seiten3) Konzept für die International<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools,verabschiedet mit Senatsbeschlussvom 5. März 1999Vorgehensweisen in der Verfolgung exzellenterForschung genommen. In ihrerStellungnahme 1) geht sie ausführlich aufjede einzelne Empfehlung der Expertenein und folgt der großen Mehrzahl derdort gegebenen Ratschläge (z.T. freilichmit dem unvermeidlichen Vorbehalt derFinanzierbarkeit, die die Kommissiondurch Fortsetzung eines jährlichen Haushaltszuwachsesvon 5% sicherzustellenempfahl). Besonders sind folgende, teilsneu geplante, teils bereits in Umsetzungbefindliche Vorgehensweisen hervorzuheben:• Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat denUmfang der bestehenden Zusammenarbeitmit den Universitäten in einer imMärz 2000 vorgelegten Dokumentation 2)ausführlich dargestellt. Darüber hinausist es ihr ein wichtiges Anliegen, dieseZusammenarbeit durch eine Reihe neuerFörderinitiativen auszubauen bzw. zuverbessern. So sollen im Rahmen der gemeinsamvon <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten undbenachbarten Universitäten einzurichtendenInternational <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> ResearchSchools 3) Zentren der Postgraduiertenausbildungauf zukunftsträchtigen,insbesondere interdisziplinären Forschungsgebietengebildet werden. Währenddabei das Promotionsrecht ganz beiden Universitäten bleibt, sollen die beteiligten<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute ihre materiellenund personellen Ressourcen fürhochqualifizierende Promotionsstudiengängeund insbesondere für die Durchführungvon gemeinsam mit Universitätslehrernbetreuten Promotionsarbeitenverfügbar machen. Möglichst mehrals die Hälfte der Doktoranden soll ausdem europäischen und außereuropäischenAusland gewonnen werden. Mittlerweileliegen 12 Anträge zur Einrichtungvon <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schoolsvon Seiten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute vor;sie werden gemeinsam mit Vertretern derHochschulrektorenkonferenz begutachtet,damit noch in diesem Jahr die erstenProjekte beginnen können.• Schon in den vergangenen Jahren hat die<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> neue Instituteausschließlich in enger räumlicher undinstitutioneller Verbindung mit Universitäteneingerichtet. Sie wird dies auchkünftig tun, plant darüber hinaus jedoch –zunächst in Form eines Pilotprogramms –verstärkt die Einrichtung von befristetenForschungsgruppen mit Universitäten.Im Rahmen institutsübergreifender, befristeterProjektverbünde wird sie sichaußerdem für die Mitwirkung von Universitätswissenschaftlernöffnen, beispielsweiseim Bereich der klinischenForschung im Rahmen der im Jahresberichtvorgestellten Tandemprojekte.• Zur verstärkten Förderung des hochqualifiziertenwissenschaftlichen Nachwuchseswird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>nicht nur die Zahl ihrer SelbständigenNachwuchsgruppen, insbesondereauch für Wissenschaftlerinnen weitererhöhen, sondern auch innerhalb bestehenderInstitute Nachwuchswissenschaftlernund -wissenschaftlerinnen früher dieMöglichkeit selbständiger Forschungs-4


P OSITIONentwicklung eröffnen. Da es gerade beider Förderung von Wissenschaftlerinnenaber nicht mit dem vermehrten Angebotvon Qualifizierungsmöglichkeiten getansein darf, wird die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>in der Erwartung gezielter Unterstützungdurch die Finanzierungsträgerin den nächsten Jahren systematisch Leitungspositionenfür hervorragende Wissenschaftlerinnenanbieten, um den bislangvöllig unzureichenden Frauenanteilauf der Leitungsebene in ihren Institutenzügig zu erhöhen.• Positiv aufgenommen wurde von der internationalenKommission das in der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bereits etablierteinterne Begutachtungssystem für wissenschaftlicheLeistung in Verbindungmit einer leistungsabhängigen Mittelzuweisungfür die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute.Auf Empfehlung der Kommission reformiertdie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ihrestrategische Forschungsplanung sowieihre institutsbezogene Berufungsplanung.Dabei soll die Kompetenz erhöhtwerden, Forschungsperspektiven für dieeigene Organisation auf der Basis eineskonsolidierten Aufgabenprofils zu erschließenund – durch die Berufung herausragenderForscherpersönlichkeiten –in geeigneten institutionellen Förderformenund Forschungskooperationen konsequentzu verfolgen. Mit der Erweiterungihres Senatsausschusses für Forschungsplanungund der Erarbeitungmittelfristiger Forschungsperspektivenhat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ihrestrategischen Planungskapazitäten schonausgebaut. Übergeordnete Planungsprozessesollen zukünftig mit den institutsundsektionsspezifischen Entwicklungsplanungenenger verzahnt werden.Grundsätzlich will die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in ihre Verfahren, insbesonderebei Neuberufungen und bei derEinsetzung von Präsidentenkommissionen,noch stärker als bisher externeSachkompetenz miteinbeziehen. DasBerufungsverfahren soll durch häufigereöffentliche Ausschreibungen sowie internationalausgerichtete Suchkonferenzenweiter geöffnet werden.Diese neuen Initiativen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> für die Fortentwicklung bzw.strukturelle Anpassung an sich wandelndenationale wie vor allem internationale Rahmenbedingungenin der Forschung bedürfenfür ihre Umsetzung in näherer Zukunftnoch weiterer gründlicher Vorbereitungen,doch hat der über die forschungspolitischenGrundsätze der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>beschließende Senat mit seiner einmütigenZustimmung zur Stellungnahmezum Bericht der internationalen Kommissiondie wesentlichen Weichen dafür bereitsgestellt.Hubert Markl,Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Zusammensetzung derinternationalen Kommissionzur SystemevaluationProf. Dr. Richard Brook(Vorsitz), Chief Executive desEPSRC, GBProf. Dr. Jan Borgman,ehem. Vorsitzender der NWOund der ESTA, NLProf. Dr. Gerhard Casper,Präsident der StanfordUniversity, USAProf. Dr.-Ing. HubertusChrist, ZF Friedrichshafen,Präsident des VDI, DProf. Dr. Dr. h.c. ReimutJochimsen, Präsident derLZB NRW, D,Prof. Dr. Jean-Marie PierreLehn, Collège de France, FProf. Dr. Helga Nowotny,Ph. D., ETH Zürich, CH/AProf. Dr. Israel Pecht,Weizmann Institute ofScience, Rehovot, ILProf. Dr. Eda Sagarra,Trinity College Dublin, IRLProf. Dr. Heinrich Ursprung,ehem. Staatssekretär, CH5


„Die Wissenschaft und der Wissenschaftler selbst sindaufgerufen, die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu informierenund sie durch Transparenz gesellschaftlich zu legitimieren.“(Prof. Dr. Manfred Erhardt, Generalsekretär des Stifterverbandes für die DeutscheWissenschaft, auf dem Symposium „Public Understanding of Science and Humanities“am 27. Mai 1999 im Wissenschaftszentrum Bonn)


F ORSCHUNGSKALENDERFORSCHUNGSKALENDERIm Dialog mit den Medienund der ÖffentlichkeitFür das Jahr 1998 verzeichnete die dem Jahrbuch der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> beigefügteCD-ROM rund 10.500 Veröffentlichungen von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern, darunter 40in der Zeitschrift Nature sowie 37 in der Zeitschrift Science. Unter der Rubrik „Spitzenforschungaus Deutschland“ präsentierte Nature unlängst auf seiner deutschen Internet-Seiteinsgesamt zwölf exzellente Forschungsarbeiten jüngeren Datums, an denen deutschsprachigeAutoren maßgeblich beteiligt waren und die – wie es heißt – „exemplarisch die Kriterienfür eine Veröffentlichung in Nature erfüllen: Die Ergebnisse stellen einen wichtigenwissenschaftlichen Fortschritt dar, und sind von allgemeiner, über die jeweiligen Disziplingrenzenhinausgehender wissenschaftlicher Bedeutung. Außerdem ist diese Forschungihrem Ansatz nach besonders elegant, unkonventionell und überraschend.“ Vier dieserPublikationen stammen aus den Labors von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern.Diese Fachpublikationen sind in der Regelfür Nichtwissenschaftler nur schwer verständlich.Um die Forschungsergebnisseaus den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten auch einerbreiteren Öffentlichkeit zugänglich zumachen, hat das Pressereferat in Zusammenarbeitmit den jeweiligen Wissenschaftlernan den Instituten im vergangenenJahr 52 Presseinformationen zu wissenschaftlichbesonders bedeutsamen Forschungsergebnissenherausgebracht: Aufder Internet-Seite der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>konnte sich der interessierte Leserjede Woche eine aktuelle Presseinformationabholen. Diese werden darüber hinausan eine Reihe von Wissenschaftsjournalistenund wissenschaftliche Redaktionen vondeutschen Tageszeitungen versandt. Ausden 52 vorliegenden Presseinformationenwurde der folgende Forschungskalender zusammengestellt.Die Auswahl stand alleineunter dem Gesichtspunkt, die Vielfalt derin den Instituten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>bearbeiteten wissenschaftlichenThemen möglichst in ihrer ganzen Breitewiderzuspiegeln.Dialog Wissenschaft und <strong>Gesellschaft</strong>Im Mai 1999 unterzeichneten die Vertreter der deutschen Forschungsorganisationen,einschließlich der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, ein Memorandum, in demsie sich ausdrücklich für eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung des Dialogsvon Wissenschaft und <strong>Gesellschaft</strong> einsetzen und sich verpflichten, diese inihrem eigenen Umfeld nach besten Kräften umzusetzen.Dazu zählen:• die Schaffung von Anreizsystemen, die geeignet sind, Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler zu motivieren, sich aktiv im Dialog mit der Öffentlichkeitzu engagieren,• die Weiterentwicklung der Förderkriterien, damit der Dialog mit der Öffentlichkeiteinen angemessenen Stellenwert erhält,• die Berücksichtigung von Leistungen im Dialog mit der Öffentlichkeit imRahmen der internen und externen Evaluationund schließlich• die Bereitstellung von Infrastrukturen sowie die Entwicklung von Lehr- undWeiterbildungsangeboten, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin die Lage versetzen, ihre Arbeit öffentlich zu präsentieren.7


J AHRESBERICHT 1999Das Forschungsjahr 1999 im Spiegel ausgewählter<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-PresseinformationenJanuar 1999NANOTECHNIKMikroskopische Wasserkanälefür die NanotechnologieH. Gau, S. Herminghaus, P. Lenz, R.Lipowsky, „Liquid Morphologies onStructured Surfaces: From Microchannelsto Microchips“; Science,Vol. 283, 1. Januar 1999, Seite 46Wissenschaftlern vom MPI für Kolloid- undGrenzflächenforschung ist es gelungen,„Mini-Wasserkanäle“, die nur einige Mikrometerbreit sind, auf vorstrukturierten Flächenzu erzeugen. Diese winzig kleinen Kanälelassen sich zu Kanalnetzen verknüpfen.Der Vernetzungseffekt tritt ein, wenndie Kanäle über einen längeren Zeitraum inder wasserhaltigen Atmosphäre belassenwerden. Sie schwellen dann an und werdenab einem gewissen Grad der Sättigung instabil:Jeder Kanal verbreitert sich an genaueiner Stelle und bildet dort in Abweichungvon seiner linienförmigen Gestalt eine blasenförmigeAuswölbung. Entstehen zweisolcher Blasen zufällig nebeneinander, könnensie zusammen verschmelzen – benachbarteKanäle berühren sich dann über eineflüssige „Mikro-Brücke“. Diese Netzwerkeaus Flüssigkeit könnten in der Zukunft beispielsweisezu chemischen Mikro-Reaktorenweiterentwickelt werden: ChemischeSubstanzen würden in die Mini-Kanälegespeist und an den Mikro-Brücken zurReaktion gebracht. Mikro-Reaktoren sindsehr gefragt, weil in ihnen in automatisierterWeise kleinste Mengen von Substanzenuntersucht werden können – eine Arbeitstechnik,die in der chemischen undpharmazeutischen Forschung stark an Bedeutunggewinnt.Mikrokanäle aus kondensiertem Wasser unter dem LichtmikroskopFebruar 1999ASTRONOMIEWie füttert manein Schwarzes Loch?R. Beck, M. Ehle, V. Shoutenkov,A. Shukurov, D. Sokoloff, „MagneticField as a Tracer of Sheared Gas Flowin Barred Galaxies“; Nature, Vol. 397,28. Januar 1999, Seite 324-327Jedes SchwarzeLoch muss regelmäßigmit frischemMaterial(Gas oder Sterne)gefüttert werden,sonst kommt die Radio- und Röntgenstrahlungaus seiner Umgebung rasch zum Erliegen.Ein zentraler Ring ist jedoch eineschlechte Futterquelle, denn Gas und Sternerotieren darin auf stabilen Kreisbahnen.Um in das Schwarze Loch einstürzen zukönnen, ist ein Bremsmechanismus notwendig,der bisher unbekannt war. NeueRadiobeobachtungen der balkenförmigenGalaxie NGC1097 zeigen einen Ausweg,wie Materie von Galaxien in das zentraleSchwarze Loch transportiert werden kann.Die Radiokarte von NGC1097, die am BonnerMPI für Radioastronomie erstellt wurde,zeigt gewaltige Gasmengen, die übereine Länge von rund 30.000 Lichtjahrennach innen strömen. Das Gas sammelt sichin einem Ring von etwa 5.000 LichtjahrenDurchmesser um das Zentrum der Galaxie,in dem ein Schwarzes Loch vermutet wird.Das Magnetfeld im zentralen Ring hat dieForm einer Spirale, steht also in einemWinkel zur Bewegung des Gases. Dadurchtreten magnetische Kräfte auf, die ausreichen,um einen Teil des Gases in RichtungZentrum abzulenken – genug, um den„Hunger“ des Schwarzen Lochs zu stillen.Hochaufgelöste optische Aufnahme des zentralen Ringsvon NGC 1097 überlagert mit einem Radiobild (Magnetfeldliniengestrichelt)8


F ORSCHUNGSKALENDERZum ersten Mal gelang es Physikern vomMPI für Quantenoptik und von der LMUMünchen, einen kontinuierlichen Strahlvon Atomen zu erzeugen, der so geordnet istwie ein Laserstrahl. Diese verblüffendeKontrolle über die Bewegung von Atomenwird durch die Gesetze der Quantenmechanikmöglich – nahe am absoluten Nullpunktkann man Atome nämlich dazu zwingen,sich wie Wellen zu verhalten (Bose-Einstein-Kondensation). Der gebündelteStrahl enthält fast eine halbe Million Atomeund wird durch das Schwerefeld der Erdeabwärts beschleunigt. Ähnlich wie Lichtstrahlenlassen sich auch Atomstrahlenfokussieren und umlenken. Ein Atomlaserstrahlsollte sich im Prinzip auf den millionstenTeil eines Millimeters fokussierenlassen, d.h. auf einen tausendmal kleinerenBereich als es mit einem Laserstrahl ausLicht möglich ist. Vielfältige Anwendungenfür diesen „Atomlaser“ zeichnen sich bereitsheute ab: Beispielsweise lassen sich durchdirektes Ablegen von Atomen auf Oberflächenfeinste Nanostrukturen erzeugen,wie sie für zukünftige Computerbausteinebenötigt werden. Auch wird es möglich sein,hochpräzise „Atomuhren“ für die nächsteGeneration von Navigationssystemen zubauen.Gemessene Dichteverteilung einesMateriewellenstrahlsMärz 1999PHYSIKEin Laserstrahl aus MaterieI. Bloch, T. W. Hänsch und T. Esslinger„Atom laser with a cw outputcoupler“; Physical Review Letters,Vol. 82, 12. April 1999, Seite 3008Zellen des Riesenbakteriums Thiomargarita namibiensisVor der Küste Namibias entdeckten Wissenschaftlerdes MPI für marine Mikrobiologiedas bisher größte prokaryontische Bakterium– seine kugelförmigen Zellen erreichen0,1 bis 0,3 Millimeter im Durchmesser,manche werden sogar 0,75 Millimetergroß. Im sauerstoffarmen, aber nährstoffreichenküstennahen Sediment vorWalvis Bay, Namibia, hat das Bakterium seineökologische Nische, und kann sich indieser für viele Tierarten wegen des Schwefelwasserstoffsgiftigen Umgebung behaupten.Die Zellen leuchten bei Lichteinfallweiß auf, da die in ihrem Inneren gespeichertenSchwefelkügelchen einfallendesLicht reflektieren. In einer gemeinsamenSchleimhülle aneinandergereiht, sehen sieaus wie eine dünne Perlenkette, was dieForscher animierte, sieauf den Namen Thiomargaritanamibiensis,„Schwefelperle von Namibia“zu taufen. DenWissenschaftlern gelanges, zu zeigen, wie sichdiese Zellen ihrer Umgebung angepasst haben:Unter dem Mikroskop entdeckten sie,dass das Zellinnere zu 98% als Vakuole, alsoSpeicherbehälter dient. Gespeichert wirddarin Nitrat, welches dem Bakterium wiederumzur Oxidation seines EnergielieferantenSulfid dient. Die Nitratkonzentrationenin der Zelle können daher bis zu10.000fach höher sein als im umgebendenMeerwasser.April 1999MIKROBIOLOGIEEntdeckung einesRiesenbakteriumsH. N. Schulz, T. Brinkhoff, T. G. Ferdelman,M. Hernández Mariné, A. Teskeund B. B. Jørgensen, „Dense Populationsof a Giant Sulfur Bacterium inNamibian Shelf Sediments“; Science,Vol. 284, 16. April 1999, Seite 493-4959


J AHRESBERICHT 1999Mai 1999GEOCHEMIEDie Insel Hawaii besteht aus fünf Ozeaninsel-Vulkanen:dem Mauna Loa und Kilauea,die noch aktiv sind, sowie dem Hualalai,Kohala und Mauna Kea. Solche Vulkanebilden sich über so genannten Hotspots imErdmantel – jener heißen, aber festen Regionenzwischen der relativ kalten Erdkruste,die unter den Ozeanen nur fünf bis zehnKilometer dick ist, und dem Erdkern ausflüssigem Eisen und Nickel, der in rund3000 Kilometern Tiefe beginnt. Entlangder mittelozeanischen Riftgebirge bildetVulkane als Zeugengigantischer RecyclingprozesseA.V. Sobolev, A.W. Hofmann,I.K. Nikogosian, ”Recycled oceaniccrust observed in ghost plagioclasewithin the source of Mauna Loalavas“, Nature, in presssich die ozeanische Erdkruste ständig neu.Sie gleitet wie ein Förderband nach beidenSeiten über den Erdmantel und wandertdabei mit einer Geschwindigkeit von etwazehn Zentimetern pro Jahr auch über denHawaii-Hotspot hinweg, weshalb dieserHotspot ständig neue Vulkane produziert –etwa 100 Vulkane in den vergangenen 70Millionen Jahren. Dabei wird vermutlich einebesonders heiße Schicht instabil undquillt als pilzähnliches Gebilde, „Mantelplume“, durch den Erdmantel nach oben.Nahe der Manteloberfläche beginnt dieserPlume zu schmelzen und bildet schließlicheinen Vulkan. Anhand des „geochemischenFingerabdrucks“ lässt sich die Herkunft desPlume-Gesteins ermitteln: Wissenschaftlervom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Chemie konntenzeigen, dass das untersuchte Plume-Gesteindes Mauna Loa und Mauna Kea auseiner Ozeankruste stammt, die wahrscheinlichvor 1 bis 2 Milliarden Jahren in denMantel versenkt wurde, dort lange schlummerteund heute im Schlot des „Mantelplume“ wieder zur Oberfläche befördertwird.Juni 1999BOTANIKWinter et al., „MADS-box genesreveal that gnetophytes are moreclosely related to conifers than toflowering plants“; Proc. Natl. Acad.Sci. USA, Vol. 96, 22. Juni 1999,Seite 7342-7347Blütenpflanzen Gnetophyten KoniferenÜberraschende Verwandschaftsverhältnisseim PflanzenreichMit Hilfe molekularbiologischer Nachweisverfahrengelingt es heute, die Theorien derAbstammungsgeschichte zu untermauernoder – wie im vorliegenden Fall – zu widerlegen.Nach den neuesten Daten von Wissenschaftlerndes MPI für Züchtungsforschungsind nämlich die Gnetophyten, einespezielle Gruppe von zapfentragendenSamenpflanzen, offensichtlich näher verwandtmit den Koniferen, zu denen Tannen,Fichten und Kiefern zählen, als mitden Blütenpflanzen (Angiospermen). ImRahmen ihrer Untersuchungen isoliertendie Wissenschaftler verschiedene Gene ausden drei Pflanzengruppen, die von gemeinsamenVorfahren abstammen und die dieEntwicklung von Blüten und Zapfen steuern.Anschließend wurden die Sequenzender verschiedenen Gene untereinander verglichenund in sogenannte Genstammbäumeeingetragen. Fünf dieser neu untersuchtenGene konnten in Gruppen von bereitsbekannten Genen eingeordnet werden.Dabei zeigte es sich, dass die Gene ausGnetophyten und Koniferen eindeutigeUntergruppen bilden, die Gene der Angiospermenhingegen aus diesen Untergruppenausgeschlossen werden können. Andersausgedrückt hat also in der Evolution derPflanzen die Trennung von Angiospermenund den Vorläufern von Gnetophyten undKoniferen früher stattgefunden als dieTrennung von Gnetophyten und Koniferen.10


F ORSCHUNGSKALENDERWie effizient Gas- und FlugzeugturbinenEnergie erzeugen und welche Menge anschädlichen Abgasen sie dabei ausstoßen,wird unmittelbar von ihrer Verbrennungstemperaturbestimmt. Die Höhe der Verbrennungstemperaturwiederum hängt vonden Eigenschaften der verfügbaren Materialienab. Es sind vor allem physikalischeund chemische Werkstoffeigenschaften, dieHochtemperaturanwendungen einschränken.Lange Zeit waren deshalb Metalle undintermetallische Verbindungen die wichtigstenWerkstoffe für den Bau von Gas- undFlugzeugturbinen. Doch bei Temperaturenoberhalb von 1200 Grad Celsius erreichenauch sie die Grenze ihrer mechanischenund chemischen Belastbarkeit. Die Entwicklungder nächsten Turbinengenerationerfordert deshalb neue Materialien. Wissenschaftlernvom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürFestkörperforschung ist es zusammen mitihren Kollegen vom Fraunhofer-Institut fürSilikatforschung und von der Bayer AGgelungen, eine neuartige Keramikfaser ausSiliciumborcarbonitrid zu entwickeln, diewesentlich höheren Temperaturen als herkömmlicheWerkstoffe standhält und dabeikriechfest und oxidationsstabil bleibt.Juli 1999MATERIALFORSCHUNGNeuartige hitzebeständigeKeramikfasernP. Baldus, M. Jansen und D. Sporn,„Ceramic Fibers for Matrix Compositesin High-Temperature EngineApplications“; Science, Vol. 285,30. Juli 1999, Seite 699.Mond und Sterne am nächtlichen Himmelzu beobachten, ist für uns ebenso selbstverständlich,wie bei Tag das Sonnenlicht zusehen. Während aber bei Tageslicht dieNetzhaut von Milliarden von Lichtquantenbombardiert wird, treffen bei Dunkelheitnur wenige Lichtquanten auf die Netzhaut.Der Arbeitsbereich des LichtdetektorsNetzhaut umfasst somit mehrere Zehnerpotenzenan Lichtintensitäten – eine Leistungsfähigkeit,die kein physikalischesMessgerät erreicht. Unter Verwendungneuroanatomischer Methoden gelang Wissenschaftlernvom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürHirnforschung in Zusammenarbeit mit Kollegenvon Novartis der Nachweis eines Glutamatrezeptorsin den Endigungen derLichtsinneszellen. Die Aktivierung diesesRezeptors setzt eine Reaktionskette inGang, die zu einer Erniedrigung der Calciumkonzentrationin den Lichtsinneszellenführt. Da die Freisetzung des NeurotransmittersGlutamat, der die Lichtinformationauf die nachgeschalteten Nervenzellenüberträgt, mit der Calciumkonzentration inden Nervenendigungen verbunden ist, ließesich durch die Wirkung des Rezeptorsderen Aktivität modulieren. Dieser negativeRückkopplungsmechanismus könnte außerdemdie Übertragungskapazität der Sinneszellenin Abhängigkeit von der Lichtintensitätregeln.Schnitt durch die Netzhaut,spezifisch angefärbt mit AntikörpernAugust 1999NEUROBIOLOGIEGlutamatrezeptor inLichtsinneszellen entdecktP. Koulen, R. Kuhn, H. Wässle undJ. H. Brandstätter, „Modulation of theintracellular calcium concentrationin photoreceptor terminal by apresynaptic metabotropic glutamatreceptor“;Proc. Natl. Acad. Sci.USA, Vol. 96, 17. August 1999,Seite 9909-991411


J AHRESBERICHT 1999September 1999ÖKOLOGIEUmweltstress beschleunigtMikroevolutionDer Wasserfloh Daphnia cucullataumgeben von perlschnurartigenKolonien von CyanobakterienN. Hairston, W. Lampert,C. Cáceres, C. Holtmeier, L. Weidert,U. Gaedke, J. M. Fischer, J. Fox undD. Post „Rapid evolution revealed bydormant eggs“; Nature, Vol. 401,30. September 1999, Seite 446.Cyanobakterien treten vermehrt bei derEutrophierung von Seen auf. Schon geringeKonzentrationen der toxischen Blaualgenbeeinträchtigen den Wasserfloh Daphnia:Er wächst schlecht oder stirbt sogar. ImBodensee zeigten sich in den 60er Jahrenerste Symptome einer „Überdüngung“durch Abwassereinleitung. Um 1980 warder Höhepunkt dieser Eutrophierung erreicht;dann begannen die Sanierungsmaßnahmenzu greifen, die den See bis heutewieder in einen guten Zustand gebrachthaben. Wissenschaftler vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Limnologie konnten nachweisen,dass sich die Daphnien-Populationenan derartigen Umweltstress anpassen, indemsich Genotypen durchsetzen, die wenigerempfindlich gegen toxische Blaualgensind. Das Problem, solche Anpassungen imFreiland nachzuweisen, besteht darin, dassman die Genotypen, die vor der Umweltveränderunggelebt haben, im Nachhineinnicht mehr physiologisch untersuchen kann.Daphnien produzieren jedoch gelegentlich„Dauereier“, die in eine feste Schale eingeschlossenbis zu 40 Jahre im Sediment desSees überleben können. Den Forscherngelang es, diese „ökologischen Zeitzeugen“im Labor „wiederzuerwecken“ und damitdie beschleunigte Mikroevolution nachzuzeichnen.Oktober 1999MEDIZINEin Kanalprotein als„Schlupfloch“ für Krebs?außeninnenLipideSchemazeichnung zur Funktionsweiseeines IonenkanalsL. A. Pardo, D. del Camino,A. Sánchez, F. Alves, A. Brüggemann,S. Beckh und W. Stühmer,„Oncogenic potential of EAG K+channels“; EMBO, Vol. 18, No. 20,1999, Seite 5540-5547.In fast allen Geweben des Körpers– mit Ausnahme des Gehirns– findet ein ständiger Erneuerungsprozessstatt, in demgealterte Zellen durch neue ersetztwerden. Dabei muss zwischenZellteilung und Zelltodein fein abgestimmtes Gleichgewichtgehalten werden; wenndie dafür angelegten komplexen Kontrollmechanismenversagen, droht Krebs. Insofernkann jedes Protein, das an der Zellteilungund deren Überwachung beteiligt ist,zum Auslöser von Krebs werden: Mannennt solche Proteine deshalb Proto-Onkogene.Sobald ein Proto-Onkogen seineangestammte Funktion im Rahmen derAktivierungZellteilung nicht mehr erfüllt – sei es, dasses aufgrund einer Mutation in seiner Strukturverändert und somit „arbeitsunfähig“ ist,oder dass es zur falschen Zeit und/oder amfalschen Ort bereitgestellt wurde – wird eszum Onkogen, zum Krebs-Auslöser. Wissenschaftlervom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürexperimentelle Medizin haben in Zusammenarbeitmit Onkologen vom GöttingerUniversitätsklinikum ein Kanalprotein alsKrebs-Auslöser entlarvt. Dieses Protein findetman normalerweise nur im Gehirn, woes den Fluss von Kalium-Ionen durch dieMembran von Nervenzellen steuert. Trittdas Protein jedoch in Geweben ausserhalbdes Gehirns auf, löst es die unkontrollierteTeilung und Vermehrung von Zellen aus:Der „deplazierte“ Kalium-Kanal wird zumOnkogen.12


F ORSCHUNGSKALENDERIm Zuge der Vererbung werden „Abschriften“der DNA von einer Generation an dienächste weitergegeben. Dabei treten jedochMutationen, sozusagen „Kopierfehler“, miteiner für jede Spezies ziemlich konstantenHäufigkeit auf. Anhand vergleichenderSequenzanalysen lassen sich deshalb dieentwicklungsgeschichtlichen Abstände undVerwandtschaftsverhältnisse zwischen verschiedenenLebewesen ermitteln. Wissenschaftlervom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für evolutionäreAnthropologie haben die genetischeVariationsbreite von Schimpansen undMenschen analysiert und sind zu einemüberraschenden Ergebnis gekommen:Schimpansen weisen eine höhere genetischeVariabilität auf bzw. anders ausgedrückt– zwei beliebig ausgewählte Menschen,die unterschiedlichen Sprachgruppenirgendwo in der Welt angehören, sindenger miteinander verwandt als zweiSchimpansen, die geografisch nahe nebeneinanderin Afrika leben. Diese ungemeinenge Verwandtschaft aller Menschen lässtNovember 1999EVOLUTIONSBIOLOGIEKann der moderne Menschdurch ein „Nadelöhr“?sich am einfachsten durch eine Art „Nadelöhr“auf dem Entwicklungsweg des heutigenmodernen Menschen erklären. DieserEngpass dürfte erst vor vergleichsweise kurzerZeit, vor einigen hunderttausend Jahren,durchschritten worden sein – und damitlange nach der vor etwa fünf Millionen Jahrenerfolgten Abspaltung der Hominidenvon den Schimpansen.H. Kaessmann, V. Wiebe und S. Pääbo,„Extensive Nuclear DNA SequenceDiversity Among Chimpanzees“;Science, Vol. 286, 5. November 1999Andere nachahmen ist kinderleicht – soscheint es auf den ersten Blick. Doch beinäherem Hinsehen zeigt sich, dass das PhänomenNachahmung keineswegs einfach zuverstehen ist. Wer nachahmt, führt dabeiselbst eine bestimmte Handlung aus, die erzuvor bei Anderen gesehen hat. Die Fragemuss also lauten: Wie können die motorischenZentren im Gehirn Körperbewegungenhervorbringen, die denen entsprechen,die in den sensorischen Wahrnehmungszentrenrepräsentiert sind? Wissenschaftlervom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für psychologischeForschung führten in Zusammenarbeitmit Forschern von der University of Californiasowie der Universität Parma eine Untersuchungmit funktioneller Kernspintomographiedurch. Die Kernspintomographieenthüllte deutliche Unterschiede in derHirnaktivität zwischen imitativen und nichtimitativenHandlungen: Ahmt man eine geseheneBewegung nach, so werden andereGehirnareale aktiviert als wenn man diegleiche Bewegung auf einen symbolischenReiz hin ausführt. Da sich die jeweiligenVersuchsbedingungen nicht in motorischen,sondern lediglich hinsichtlich der visuellenReize unterscheiden, kommt der prämotorischenAktivierung bei der Imitation einebesondere Bedeutung zu: Aus ihr lässt sichschließen, dass die Imitation über einenMechanismus vermittelt wird, der beobachteteund auszuführenden Handlung unmittelbaraufeinander abbildet und verknüpft.Dezember 1999PSYCHOLOGIEWie das Gehirn HandlungenabkupfertM. Iacoboni, R. Woods, M. Brass, H.Bekkering, J. Mazziotta und G. Rizzolatti,„Cortical Mechanisms of HumanImitation“; Science, Vol. 286,24. Dezember 199913


„Es gibt viele kompetente Forscher in Mittel- und Osteuropa,aber kaum Geld für leistungsfähige Forschungseinrichtungen.Deshalb haben wir bereits die EU-Forschungsprogrammefür Hochschulen, Forscher und Studenten aus den Beitrittsländerngeöffnet. Wir müssen sie einbinden; sonst wandernsie ab nach Amerika oder Asien. Genauso muss die EU dieForscher aus Drittstaaten anziehen.“(EU-Forschungskommissar Philippe Busquin in Brüssel auf die Fragenach den Auswirkungen der geplanten EU-Erweiterung auf die Forschung,Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Januar 2000)


P OLITISCHE L EITLINIENInternationale ZusammenarbeitForschungspolitische Optionenfür Mittel- und OsteuropaKalendariumIn den jungen Demokratien Ost- und Mitteleuropas werden z. T. hervorragende Nachwuchswissenschaftlerausgebildet. Transformationsprobleme und beharrlich tradierte Organisationsstrukturenhemmen jedoch oft eine innovative und qualitätsorientierte Weiterentwicklungder Forschung im jeweils eigenen Land. Durch die Kontaktaufnahme auf forschungspolitischerEbene möchte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> den Boden für eine intensivereZusammenarbeit mit diesen Ländern bereiten. Dabei verfolgt sie vorrangig zwei Ziele:Zum einen ist die Stärkung des gesamteuropäischen Forschungsstandortes ein wichtigerAspekt der auslandsbezogenen Kooperationen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Die Beteiligungmittel- und osteuropäischer Länder am 5. Europäischen Rahmenprogramm ist einerster wichtiger Schritt für eine politische Integration in die Europäische Union. Zum anderensollen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute verstärkt zum Anziehungspunkt für wissenschaftlicheNachwuchseliten aus den mittel- und osteuropäischen Ländern werden; dies auch vor demHintergrund eines wachsenden Bedarfs an Nachwuchswissenschaftlern auf bestimmtenForschungsgebieten wie der Chemie und der Physik. Diese jungen Nachwuchswissenschaftlerinnenund -wissenschaftler sollten nach Rückkehr in ihre Heimatländer selbst zumKristallisationskern von Exzellenzgruppen werden. Im Rahmen von Fact Finding-Tourshaben im vergangenen Jahr daher Vertreter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> Polen und Russlandbesucht, um potenzielle Forschungspartner in diesen Ländern zu identifizieren.21. Februar – 2. März 1999:Offizieller Besuch des Präsidentender ChinesischenAkademie der Wissenschaften,Prof. Lu Yongxiang inMünchen zur Unterzeichnungeiner Vereinbarungüber die Einrichtung vonPartnergruppen mit der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> inChina.12. April 1999: Die Generaldirektorindes CNRS, Prof.Catherine Brechignac, lädtden Präsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof.Hubert Markl, zu Beratungennach Paris ein. Im Mittelpunktsteht die geplantewechselseitige Einrichtungvon Nachwuchsgruppen.Ende September 1999 besuchte der Präsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof.Hubert Markl, in Begleitung einer zehnköpfigenDelegation (darunter auch Vertretervon Hochschulen und der DeutschenForschungsgemeinschaft) Forschungseinrichtungenin Moskau, Novosibirsk undIrkutsk. Bei diesem ersten offiziellen Besucheines Präsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in Russland wurden nicht nurGepräche mit Wissenschaftlern, sondernauch mit Vertretern des russischen Wissenschaftsministeriumsund des Parlamentsgeführt. Ziel dieser Reise, so Markl wörtlich,sollte es sein, „die in der russischenForschung vorhandenen Exzellenzpotenzialeaufzuspüren und in engeren Kontakt mitden <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten zu bringen“.<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute zählten auf deutscherSeite schon zu Beginn der 70er Jahrezu den wichtigsten Kooperationspartnernfür die russische Wissenschaft, besondersin der Physik und in der Astrophysik. Anfangder 90er Jahre, nach dem Zusammenbruchder Sowjetunion, wurden russischePartner verstärkt auch in ökologische Forschungsprogrammemiteinbezogen: Russlandist flächenmäßig so groß wie Kanadaund die USA oder China und damit vonnicht zu unterschätzender Bedeutung füreine globale ökologische Forschung. Insbesonderedie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Biogeochemieund Chemie kooperieren daherschon seit längerem mit russischen Partnern.Derzeit sind etwa 30 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-23. April – 13. Mai 1999:Vizepräsident Prof. KlausHahlbrock sowie Prof. UliSchwarz, MPI für Entwicklungsbiologie,reisen nachChina, um an der Evaluationder CAS/MPG-Nachwuchsgruppenin Shanghai teilzunehmenund weitere Kooperationenanzubahnen.Präsident Markl mit Teilnehmernder Delegation vor der Lomonossow-Universität in Moskau15


J AHRESBERICHT 1999Institute in über 100 gemeinsame Projektemit russischen Forschergruppen eingebunden.1999 kamen 374 russische Gastwissenschaftleran Forschungseinrichtungender <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Dies ist diegrößte Gastwissenschaftlergruppe auseinem Land, noch vor den USA (325) undChina (256).Anzahl der PersonenEU-Länder 31%981übriges Europa 14%444Russland 12%374USA 10%325VR China 8%256übriges Asien 6%196Japan 4%Süd- u. Mittelamerika 4%Indien 4%131131116Israel 2%Afrika 2%Kanada 2%Australien 1%605046450 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000Staatsangehörigkeit derausländischen NachwuchsundGastwissenschaftlerDen Vertretern der Russischen Akademieder Wissenschaften konnte der Präsidentbei seinem Besuch bereits konkrete Angebotefür eine Zusammenarbeit unterbreiten.Dazu gehören zum einen „Forschungspartnerschaften“,die als langfristige Kooperationenangelegt sind: Russische Nachwuchswissenschaftlerkönnten in diesemZusammenhang ihre an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut begonnenen Forschungen mit finanziellerUnterstützung in ihrer Heimatweiterführen, soweit dies im Forschungsinteressedes beteiligten <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutsliegt. Solche Forschungspartnerschaftenhaben sich schon zwischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten und Instituten der ChinesischenAkademie der Wissenschaften bewährt.Damit soll auch einem anhaltenden Abwanderungssog(„brain drain“) auf Gastwissenschaftlerentgegengewirkt werden. Zum anderensollen die neu eingerichteten „International<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools“ –Graduiertenstudiengänge, die die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gemeinsam mit dendeutschen Universitäten betreiben wird –ausländischen Doktoranden die Gelegenheitgeben, sich mit deutschen Forschungseinrichtungenvertraut zu machen. Im Rahmendieser ersten Kontaktgespräche wurdenbereits einige Forschungsaufenthalte16


P OLITISCHE L EITLINIENvon russischen Wissenschaftlern an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten sowie gemeinsame Konferenzenund Sommerschulen vereinbart.Darüber hinaus soll ein entsprechendes„Memorandum of Understanding“ bis zumGegenbesuch von Vertretern der RussischenAkademie der Wissenschaften imSommer 2000 unterschriftsreif sein.Nach Russland ist Polen – seit Mitte 1999assoziiertes Mitglied der EU – der zweitwichtigstePartner für Deutschland in derwissenschaftlich-technischen Zusammenarbeitmit Mittel- und Osteuropa. Umgekehrtist aus polnischer Sicht Deutschlandnach den USA ebenfalls der zweitwichtigstePartner in der wissenschaftlichen Kooperation.Im Oktober 1999 fand daher eineerste Informationsreise des Vizepräsidentender Biologisch-Medizinischen Sektion,Prof. Klaus Hahlbrock, nach Warschau undPosen statt. Diese Reise vermittelte einensehr positiven Eindruck: Auf dem Gebietder biologisch-medizinischen Forschungbesteht an den polnischen Forschungsinstitutenein überwiegend sehr gutes Forschungsniveau.Die Labors verfügen übereine vergleichsweise gute bis sehr gute Geräteausstattung.Darüber hinaus existierenleistungsorientierte Einstufungen und Förderverfahren.Die Voraussetzungen für einepotentielle Zusammenarbeit scheinen daherin vielen Instituten gegeben. Ein Ausbauder Kooperation mit <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutenwird auch von polnischer Seite sehrbegrüßt. 1999 waren Wissenschaftler von48 <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in über 100 verschiedeneProjektkooperationen mit polnischenPartnern eingebunden. Dabei lag derSchwerpunkt bei der Chemisch-Physikalisch-TechnischenSektion. Im selben Jahrbesuchten 89 polnische Gast- bzw. NachwuchswissenschaftlerInstitute der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Wichtigste Partner inPolen sind die Universität Warschau, aberauch andere Universitäten und Institute derPolnischen Akademie der Wissenschaften.Im Mai 2000 wird sich ein Besuch inPosen, Krakau, Danzig, Breslau und Lodzanschließen, mit dem Ziel, weitere Kooperationspartnerzu identifizieren. Der Präsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> wird aufEinladung der Polnischen Akademie derWissenschaften vom 2. bis 5. April 2000Warschau und Danzig besuchen, um dieMöglichkeiten einer noch intensiveren Zusammenarbeitauszuloten.Erste „Sandwich-Promotion“ in der Mongolei –Beleg für eine erfolgreiche MPG/DAAD-KooperationMit der Verteidigung seiner Doktorarbeit konnte Janchig Narangerel seine Promotion ander National University of Mongolia in Ulan Bator im April 1999 erfolgreich abschließen. Eswar die erste „Sandwich-Promotion“ in Ulan Bator unter Beteiligung eines westlichenBetreuers, Prof. Dr. Matthias W. Haenel vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung.Gemeinsame Promotionsvorhaben hat es dort bisher nur mit Professoren von russischenUniversitäten, vor allem aus Irkutsk, gegeben. Über dreieinhalb Stunden musste sich JanchigNarangerel der Kritik und den Fragen der Kommissionsmitglieder stellen. Die wesentlichenAussagen der in Mongolisch geführten Disputation wurden Prof. Haenel von einemKollegen ins Deutsche übersetzt. Der Präsident der Mongolischen Akademie der Wissenschaftenließ sich persönlich von Prof. Haenel und Dr. Narangerel über den Verlauf der Promotioninformieren. Mittlerweile arbeitet Dr. Narangerel als wissenschaftlicher Mitarbeiteram Institut für Chemie und chemische Technologie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften.Nun werden Überlegungen angestellt, wie sich der wissenschaftliche Kontaktauch in der Zukunft fortführen und ausdehnen lässt.Kalendarium23./24. September 1999: DieGeneralsekretärin der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Dr. BarbaraBludau reist zu Gesprächenmit Vertretern der europäischenInstitutionen nachBrüssel, u.a. spricht sie mitder EU-Haushaltskommissarin,Michaela Schreyer.11. – 13. Oktober 1999: VizepräsidentProf. GerhardWegner nimmt am offiziellenBesuch der Bundesministerinfür Forschung undBildung, Edelgard Bulmahn,in Peking teil.31. Oktober – 4. November1999: Präsident Markl nimmtan der Festwoche anlässlichdes 50. Gründungsjubiläumsdes WeizmannInstitute of Science in Israelteil und unterstreicht damitdie besondere Beziehungzwischen dem Weizmann-Institut und der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>.29. November 1999: Der EU-Forschungskommissar PhilippeBusquin trifft sich mitdem Präsidenten der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Prof.Hubert Markl, zu einemGespräch in Brüssel. Beidestufen die Situation der Forschungin Europa als nichtbefriedigend ein im Vergleichzu den globalen Gegenspielernwie USA undJapan.17


J AHRESBERICHT 1999Internationale Zusammenarbeit<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-ForschungspreiseEr gehört zu den wohl namhaftesten <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreisträgern – der Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 1999, Prof. Günter Blobel von der Rockefeller University inNew York. 1992 hatte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gemeinsam mit der Alexander vonHumboldt-Stiftung einen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreise an den seit 1962 in den USAforschenden Zellbiologen und seinen deutschen Kollegen, Prof. Wilhelm Stoffel von derUniversität Köln, für die Durchführung eines gemeinsamen Forschungsprojektes verliehen.Die Anregung, die internationale Zusammenarbeitdurch ein besonderes projektbezogenesForschungspreis-Programm zu stärken,kam seinerzeit vom Bundesminister fürForschung und Technologie, Prof. HeinzRiesenhuber. Seit 1990 verleihen die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die Alexander vonHumboldt-Stiftung gemeinsam die vomBMBF gestifteten <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreisefür internationale Kooperation.Durch die Auszeichnung soll dem jeweiligenPreisträger ein flexibler finanziellerRahmen zur Aufnahme, Vertiefung oderErweiterung von Forschungskooperationenzwischen Wissenschaftlern von ausländischenund deutschen Forschungseinrichtungenbereitgestellt werden. Zwischen1990 und 1994 wurden insgesamt 132<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreise an deutscheWissenschaftler und ihre ausländischenPartner vergeben. 1995 entschied man sich,die Anzahl der Preisträger auf maximal 12zu begrenzen und damit gleichzeitig diefinanzielle Attraktivität des Forschungspreiseszu erhöhen. Bis zu 250.000 DM werdenfür einen Zeitraum von drei bis maximalfünf Jahren bereitgestellt, um damit dendeutschen Preisträgern die Zusammenarbeitmit ausländischen Wissenschaftlernbzw. den ausländischen Preisträgern dieZusammenarbeit mit deutschen Wissenschaftlernzu ermöglichen. Insbesonderewerden kurzfristige Forschungsaufenthalte,gemeiname Fachtagungen oder Workshopssowie zusätzlich erforderliche Personal- undSachmittel finanziert. Die seither benann-GeisteswissenschaftenProf. Dr. Peter GalisonDr. Jutta HeckhausenDepartment of the History of Science, Harvard University, Cambridge/USA<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, BerlinPhysik/Geowissenschaften/AstronomieProf. Dr. Stephan W. KochProf. Dr. Klaus H. PloogProf. Dr. Bernard WoodDr. Anton ZensusPhilipps-Universität Marburg, Fachbereich Physik, AG Halbleiterphysik,MarburgPaul-Drude-Institut für Festkörperelektronik, BerlinDepartment of Earth Sciences, University of Bristol, Bristol/UK<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Radioastronomie, BonnBiowissenschaften/MedizinProf. Dr. Gillian BatesProf. Dr. Fred H. GageProf. Dr. Helmut RemschmidtProf. Dr. Konrad SandhoffKing’s College London, GKT Medical and Dental School Guy’s Hospital, London/UKLaboratory of Genetics for Biological Studies, Department of Neuroscience,University of California, San Diego/USAPhilipps-Universität Marburg, Medizinisches Zentrum für Nervenheilkunde, MarburgKekulé-Institut für organische Chemie und Biogeochemie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität BonnChemie/PharmazieProf. Dr. Dieter HoppeWestfälische Wilhelms-Universität MünsterIngenieurwissenschaftenProf. Frank E. TalkeCenter for Magnetic Recording Research, University of California, La Jolla/USA18


P OLITISCHE L EITLINIENten Preisträger stammen aus 14 verschiedenenLändern. Etwas mehr als die Hälftevon ihnen kommt aus Deutschland, neunaus den USA, drei aus Großbritannien undjeweils 2 aus Frankreich, Israel und denNiederlanden.1999 erhielten fünf im Ausland und siebenin Deutschland arbeitende Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forschungspreise. Insgesamt 69 Nominierungsvorschlägehatten vorgelegen. Zweider Forschungspreisträger 1999 stammenaus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>: Die EntwicklungspsychologinDr. Jutta Heckhausen(geb. 1957) ist seit 1996 Forschungsgruppenleiterinam <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschungin Berlin und befasst sichmit Fragen zur biologischen Uhr beim Kinderwunsch,zum Problem der Partnerschaftnach Trennung und neuer Bindung, zumÜbergang Jugendlicher von der Schule indie Berufsausbildung oder zu Prozessen derAnpassung an akute und chronische Krankheiten.Diese Forschungsarbeiten sollen ininternationaler Zusammenarbeit mit RichardSchulz von der University in Pittsburgh sowieJacquelynne S. Eccles von der Universityof Michigan in USA überprüft, weiterentwickeltund vervollständigt werden. DerPhysiker Dr. Anton Zensus (geb. 1958) wurde1997 als Direktor an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutfür Radioastronomie in Bonn berufen.In Zusammenarbeit mit seinen amerikanischenPartnern will er ein im Zentrum unsererMilchstraße angenommenes „SchwarzesLoch“ mit der sogenannten VLBI-Technik(Radiointerferometrie großer Basislängen,engl. very long baseline interferometry)beobachten.Drei der fünf aus dem Ausland stammendenPreisträger streben ihrerseits Kooperationsvorhabenmit Wissenschaftlern von<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten an. Dazu gehörender Wissenschaftshistoriker Prof. PeterGalison von der Harvard University inCambridge/USA, der das Preisgeld für eineintensivere Zusammenarbeit mit dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Wissenschaftsgeschichtenutzen möchte. Galison hat am Beispielder modernen Teilchenphysik untersucht,wie in diesem Bereich Theoretiker, Experimentalphysiker,Informatiker und technischeSpezialisten zusammenarbeiten undKonsens über das Ergebnis physikalischerExperimente erreichen. Sein Buch „HowExperiments End“ gilt als Meilenstein derneueren Wissenschaftsgeschichte. DerGeochemiker Prof. Bernard Wood von derUniversity of Bristol/UK untersucht, wiesich die chemischen Elemente Platin, Goldoder Iridium in dem flüssigen Metall beider Entstehung des Erdkerns vermischthaben. Die Hypothese, ob bei Drücken von1,3 Millionen bar eine Entmischung dieserEdelmetalle stattfindet, will er nun zusammenmit Dr. Reinhard Boehler im Diamantzellen-Labordes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts fürChemie in Mainz experimentell überprüfen.Die Molekulargenetikerin Prof. GillianBates vom King’s College London/UK arbeitetschon seit geraumer Zeit mit Wissenschaftlernam <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für molekulareGenetik in Berlin zusammen. Ihrgelang die Identifizierung und Klonierungdes Gens, das mit der Entstehung der ChoreaHuntington verknüpft ist, einer Erbkrankheit,die zu einem fortschreitendenAbbau von Nervenzellen in bestimmtenHirnarealen führt. Mittlerweile ist es denkooperierenden Wissenschaftlern gelungen,einen das Huntington-Gen tragenden transgenenMäusestamm zu erzeugen – und damiteinen Modellorganismus, an dem sichdie Symptomatik und die molekularen Prozesseder Erkrankung im Detail studierenlassen.1.00.80.60.40.201.00.80.60.40.201.00.80.60.40.201.00.80.60.40.201.00.80.60.40.201.00.80.60.40.20-20 0 20-20 0 20-20 0 20-20 0 20-20 0 20-20 0 20Computersimulierte Bilder einesSchwarzen Lochs im Zentrum derMilchstraße. Die ersten drei Abbildungen(a,b,c) zeigen Resultate fürein schnell rotierendes SchwarzesLoch, die Abbildungen (d, e, f) dieErgebnisse von Modellrechnungenohne Rotationabcdef19


J AHRESBERICHT 1999Internationale ZusammenarbeitPartnerschaft mit IsraelEnde der fünfziger Jahre war die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die erste deutsche Forschungseinrichtung,die wissenschaftliche Kontakte mit Israel, insbesondere mit dem WeizmannInstitute of Science aufnahm. Diese Beziehungen wurden 1964 durch die Gründung einer<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Tochtergesellschaft, der Minerva-Stiftung, ausgebaut. Bis heute hat die Stiftungrund 1900 Projekte in Biologie, Medizin, Chemie, Physik und Mathematik unterstützt.Derzeit erhalten 74 Projekte eine Förderung in Höhe von etwa sieben Millionen DM proJahr. Über 1250 deutsche und israelische Nachwuchswissenschaftler bekamen in den letzten35 Jahren Minerva-Stipendien.Unter den ausländischen Kooperationspartnerndes Weizmann-Instituts nimmt die<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> seit jeher einenbesonderen Platz ein – rund die Hälfte aller<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute betreibt gemeinsameProjekte mit israelischen Partnern. DasBewusstsein für die besondere Qualität dieserBeziehungen noch für viele Generationenweiterzugeben, trotz aller Normalität,Neuer Campus des Weizmann-Instituts in Rehovot bei Nacht© Weizmann-Institutdie die Zusammenarbeit zwischen israelischenund deutschen Wissenschaftlernmittlerweile auszeichnet, dafür hatte derPräsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,Prof. Hubert Markl, schon vor zwei Jahrenplädiert. 1999 besuchte er das Institut inRehovot anlässlich seines Festaktes zum 50.Gründungsjubiläum. In den vergangenen50 Jahren und in den 40 Jahren seiner Zusammenarbeitmit der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>hat sich das nach dem ersten israelischenStaatspräsidenten, Chaim Weizmann,benannte Institut weltweit hohes Ansehenverschafft und mit internationalen Kooperationenden Grundstein für weitere erfolgreicheAktivitäten gelegt. Über 2500 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter betreiben heutemehr als 1000 naturwissenschaftliche Vorhabenin 18 Abteilungen, sieben Minerva-Zentren und 17 weiteren Forschungszentren.Zu den aktuellen Forschungserfolgen20


P OLITISCHE L EITLINIENDas Minerva-Programm im Überblickzählen zwei Medikamente zur Behandlungvon Multipler Sklerose, die Bestimmungeines entscheidenden Moleküls, das neueWege zur Behandlung von Alzheimer weist,eine präzise Computersprache, die Designfehlerin hochkomplexen Systemen aufspürtund korrigiert sowie die Entwicklungdes bisher saubersten Halbleiters der Welt.Rund 700 ausländische Forscher kommenjährlich zu Forschungsarbeiten und Vorlesungennach Rehovot, mit über 50 Universitätenund Forschungszentren bestehenAustauschabkommen. Neben den USAliegt Deutschland mit Abstand an der Spitzeder kooperierenden Nationen.Künftig wird diese Zusammenarbeit durchdie Einrichtung von gemeinsamen Nachwuchsgruppennach dem bereits erfolgreichin der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> etabliertenModell ergänzt. Dabei wird jeweils einemisraelischen Nachwuchswissenschaftler aneinem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut und im Gegenzugeinem deutschen Wissenschaftler amWeizmann-Institut die Möglichkeit gegeben,eine Forschergruppe eigenverantwortlichzu leiten. Die erste Nachwuchsgruppewird im Jahr 2000 am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutfür biophysikalische Chemie in Göttingeneingerichtet. Im Gegenzug wird ein deutscherWissenschaftler seine Forschungsarbeitenam Weizmann-Institut fortsetzen.Unterstützt wird diese Initiative von derVolkswagen-Stiftung, die beiden Institutionendafür in den kommenden fünf Jahreninsgesamt 3 Millionen DM, das entsprichtetwa der Hälfte der zur Finanzierung erforderlichenSumme, zur Verfügung stellt.Stipendienprogramm*• Minerva-StipendienDurch dieses Programm erhalten israelische und deutsche Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler aller Universitäten und Forschungseinrichtungen ihrerLänder die Möglichkeit zu längerfristigen Forschungsaufenthalten an Einrichtungenim Gastland zwischen 6 und 36 Monaten.• Minerva „Seed Grants“Minerva „Seed Grants“ werden an deutsche und israelische Doktoranden inAnerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen vergeben. Sie ermöglicheneinen zwei- bis dreimonatigen Aufenthalt im jeweiligen Gastland.• Genter-Symposien und deutsch-israelische MinervaschulenJährlich werden ein Symposium alternierend vornehmlich in Physik, Biologieund Chemie sowie Minervaschulen, besonders ausgerichtet auf Nachwuchswissenschaftler,abwechselnd in Israel und Deutschland durchgeführt. Anträgedafür können von israelischen und deutschen Wissenschaftlern gestellt werden.Vorsitzender des für die sachgerechte Vergabe der Mittel dieser Programmeverantwortlichen Minerva-Stipendienkomitees ist Prof. Dr. Walter Stühmer,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen.Projektförderung*Förderung von Forschungsprojekten in den Naturwissenschaften am WeizmannInstitute of Science, Rehovot, Israel, zum Teil in enger Kooperation mit deutschenForschungseinrichtungen. Die Auswahl trifft das von der Minerva-Stiftung eingesetzteMinerva-Weizmann-Komitee, dessen Vorsitzender Prof. Dr. HerbertJäckle vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen ist.Minervazentren*43 Minervazentren arbeiten in verschiedenen Fachrichtungen an 8 Forschungseinrichtungenin Israel. Minervazentren haben die Förderung der Zusammenarbeitzwischen deutschen und israelischen Wissenschaftlern zum Ziel, insbesonderedurch gemeinsame Forschungsprojekte, kurzfristige gegenseitige Forschungsaufenthalte,Symposien und Workshops. Das Minerva-Zentrenkomiteeunter Vorsitz von Prof. Dr. Herbert Walther vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Quantenoptikin Garching bei München unterstützt die Minerva-Stiftung in der Betreuungdieses Programms.Minna-James-Heineman-Stiftung• ProjektförderungDie Minerva-Stiftung koordiniert die von der Heineman-Stiftung mit ca. 400.000DM jährlich finanzierte Projektförderung in der biomedizinischen Forschungzwischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten, dem Weizmann-Institut und dem HeinemanMedical Center in Charlotte, USA. Vorsitzender des Koordinierungskomitees istProf. Dr. Hartmut Wekerle vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie in Martinsriedbei München.• James-Heineman-ForschungspreisDer mit 50.000 DM dotierte James-Heineman-Forschungspreis wird einmaljährlich in Anerkennung herausragender Leistungen in der biomedizinischenForschung an einen jüngeren Wissenschaftler der drei an dem Projektprogrammbeteiligten Organisationen verliehen.* Die Mittel für diese Programme werden Minerva vom BMBF zur Verfügung gestellt.21


„Je mehr Kontakt die Universitäten mit anderenForschungseinrichtungen haben, desto besser.“(Richard J. Brook, Vorsitzender der Internationalen Kommission zur Systemevaluationder DFG und MPG und u.a. Professor an der Oxford University,„Die Zeit“ vom 19. August 1999)


P OLITISCHE L EITLINIENZusammenarbeit mit UniversitätenGemeinsamkeiten stärkenAngesichts des internationalen Wettbewerbs in der Wissenschaft und um die besten Wissenschaftlersind die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Hochschulen inDeutschland auf Kooperation angewiesen, um durch gemeinsame Anstrengungen notwendigeSynergieeffekte zu erzielen. Auf einer ganzen Reihe von wissenschaftlich, aber auchgesellschaftlich bedeutsamen Forschungsgebieten besteht schon seit geraumer Zeit eindichtes Netz von Kooperationsbeziehungen – so wird allein an jedem vierten von der DeutschenForschungsgemeinschaft getragenen Sonderforschungsbereich unter Beteiligung von<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern geforscht und bei den DFG-Schwerpunktprogrammen liegtder Beteiligungsgrad sogar bei 50%.Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bietet denUniversitäten – über die Förderung des wissenschaftlichenNachwuchses hinaus – eineZusammenarbeit in nahezu allen Forschungsbereichenan, in denen ihre Instituteselbst tätig sind. Diese Zusammenarbeitmuss nicht formal geregelt sein. Zum Teilwird sie über Vereinbarungen geregelt, diedie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute direkt mit ihrenuniversitären Partnern abschließen. In anderenFällen bestehen sogenannte Kooperationsvereinbarungenzwischen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und den Universitäten,in denen Einzelheiten der Zusammenarbeitwie die gemeinsame Nutzung von Geräten,Labors und Bibliotheken, der Austauschvon Forschungsergebnissen, die Möglichkeitgemeinsamer Berufungen oder der Bestellungvon <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlern zuHonorarprofessoren geregelt werden. AuchPatent- und Verwertungsfragen werden regelmäßigaufgenommen. Zur Zeit besteheninsgesamt 55 solcher Kooperationsvereinbarungen:28 Vereinbarungen für Instituteder Chemisch-Physikalisch-TechnischenSektion, 25 für Institute der Biologisch-MedizinischenSektion und 2 für Institute derGeisteswissenschaftlichen Sektion.162126C3 Honorar196342C4 Honorar315Anzahl der Professuren140120100806040200<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlermit Honorarprofessur25201510Biologisch-Medizinische SektionChemisch-Physikalisch-Technische SektionGeisteswissenschaftliche SektionDer <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ist es einbesonderes Anliegen, die Zusammenarbeitmit den Universitäten – über den jetzigenStand hinaus – durch geeignete Förderinitiativenauszubauen bzw. zu vertiefen.C3 Uni314C4 Uni550<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlerhauptamtlich an der UniversitätBiologisch-Medizinische SektionChemisch-Physikalisch-Technische SektionGeisteswissenschaftliche Sektion23


J AHRESBERICHT 1999Standorte von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten mit klinisch relevantenForschungsprojektenMPI für experimentelle Endokrinologie,Hannover(Pharmakologie/Onkologie)MPI für biophysikalische Chemie,Göttingen(Pharmakologie/Onkologie)MPI für experimentelle Medizin,Göttingen(Pharmakologie/Neurologie)MPI für molekulare Physiologie,Dortmund(Onkologie/Pharmakologie/Autoimmunerkrankungen)MPI für neurolog. Forschung, Köln(Schlaganfallforschung)MPI für physiologische undklinische Forschung, Bad Nauheim(Atherosklerose)Tandemprojekte – eine Initiative der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>auf dem Gebiet der klinischen ForschungEine aus dem Jahr 1998 stammende Umfragezu Art und Umfang klinisch relevanterForschungsprojekte an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutenhat ein erhebliches Potential an biomedizinischerGrundlagenforschung zu Tagegefördert. Um den Transfer dieses klinischrelevanten Grundlagenwissens in die klinischePraxis zu befördern, stellt die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zusätzliche finanzielleMittel bereit. Sie möchte damit Anreizeschaffen, damit insbesondere die Instituteder Biologisch-Medizinischen Sektion verstärktsich bietende Möglichkeiten zur Kooperationmit wissenschaftlich ausgewiesenenexternen Klinikern im Bereich der patientenorientiertenForschung wahrnehmen.MPI für Hirnforschung, Frankfurt(Neuropsychologie/Pharmakologie)MPI für Biophysik, Frankfurt(Pharmakologie, i.e. Rezeptorforschung)MPI für medizinische Forschung,Heidelberg(Epilepsie u. Schlaganfallforschung)MPI für Entwicklungsbiologie,Tübingen(Neurologie/Pharmakologie: ZNS-Regeneration; Antibiotika-Targets)MPI für biologische Kybernetik,Tübingen(Neurologie/Pharmakologie)MPI für Biologie, Tübingen(Infektiologie)MPI für Immunbiologie, Freiburg(Onkologie/Pharmakologie/Molekularmedizin/Autoimmunerkrankungen)KölnDortmundHannoverGöttingenLeipzigBerlinMPI für molekulare Genetik, Berlin(Erbkrankheiten: u.a. ChoreaHuntington)MPI für Infektionsbiologie, Berlin(Infektiologie, Impfstoffentwicklung)Bad NauheimFrankfurtMPI für neuropsych. Forschung,Leipzig(Diagnostik und Therapie vonHirnläsionen)HeidelbergMPI für Biochemie, München(Onkologie/Infektiologie/Pharmakologie)MPI für Neurobiologie, München(Neurologie: u.a. Multiple Sklerose)FreiburgTübingenMünchenMPI für Psychiatrie, München(Sucht- und Depressionsforschung,Neuroendokrinologie und -pharmakologie,Angsterkrankungen)24


P OLITISCHE L EITLINIENIm Rahmen dieser Tandemprojekte sollenthematisch nahestehende klinische und experimentelleProjekte miteinander vernetztwerden. Voraussetzung ist ein enger undkomplementärer Bezug zu wissenschaftlichenFragestellungen, die an einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut bearbeitet werden.Ein gelungenes Beispiel für die Kooperationzwischen einem Kliniker und einem Grundlagenforscherist die seit 1991 bestehendeund vertraglich geregelte Zusammenarbeitzwischen Prof. Hartmut Wekerle vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie sowieProf. Reinhard Hohlfeld vom KlinikumGroßhadern auf dem Gebiet der Neuroimmunologie.Nach ihrem Vorbild könntensich auch zukünftige Tandem-Projekte entwickeln.Im Mittelpunkt der Forschungsarbeitender beiden Wissenschaftler steht dieMultiple Sklerose, eine Autoimmunerkrankung,an der alleine in Deutschland120.000 Menschen erkrankt sind. Sie zerstörtschubweise das zentrale Nervensystem.Die Wissenschaftler bemühen sichvor allem um die Aufklärung der präzisenFunktion autoaggressiver Lymphozyten undhoffen, dabei auf neue diagnostische undtherapeutische Strategien zu stoßen. Fürseine Forschungsarbeiten wurde HartmutWekerle 1999 mit dem K. J. Zülch-Preisausgezeichnet. Mittlerweile erhält das Kooperationsvorhabenauch von anderer SeiteUnterstützung: Mit rund acht Millionen DMder Hermann und Lilly-Schilling-Stiftungwurde im April des vergangenen Jahres amKlinikum Großhadern ein Institut für KlinischeNeuroimmunologie gegründet, zu dessenDirektor Reinhard Hohlfeld berufenwurde. Damit kann diese erfolgreiche Kooperationweiter fortgeschrieben werden.Der Förderzeitraum beträgt zehn Jahre, imAnschluss daran übernimmt der FreistaatBayern die Finanzierung.InstitutsübergreifendeForschungsinitiativen 1)Der zunehmend interdisziplinäre Charakterinnovativer Grundlagenforschung macht esnotwendig, dass sich Wissenschaftler verstärktin Forschungsverbünden zusammenschließen,zum einen um wissenschaftlicheExpertise zu bündeln und zum anderen umden Zugriff auf teure, forschungsspezifischeGeräte etc. zu erleichtern. Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> will dieser Entwicklung auchin ihren eigenen Reihen mit einem neuenFörderinstrument, den sogenannten institutsübergreifendenForschungsinitiativen,Rechnung tragen: Wissenschaftler der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> können im Rahmendieses Förderinstruments für institutsübergreifendeForschungsvorhaben zusätzlicheUnterstützung durch zentrale Mittel erhalten,sofern Institutsmittel und evtl. eingeworbeneDrittmittel nicht ausreichen. Voraussetzungist, dass das Vorhaben den Qualitätskriteriender in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>geförderten Forschung uneingeschränktentspricht. Über die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>eigenenEinrichtungen hinaus kann auchexternen Partnern, beispielsweise von Universitäten,eine Mitwirkungsmöglichkeit eröffnetwerden.1) verabschiedet mit Senatsbeschlussvom 5. März 1999Nachweis von T-Lymphozyten imGewebe durch molekulargenetischeMarkierung mit einem grün fluoreszierendenProtein (GFP)25


„Wie dankbar bin ich dem Geschick, das mir erlaubte,nach meiner Assistententätigkeit einige Zeit ins Auslandzu gehen. Wie sehr möchte man dies vielen unserer jungenStudenten und Assistenten wünschen. Und wenn jetzt inzunehmendem Maße wieder junge Ausländer zu uns kommen,dann hilft auch dies zu der Erkenntnis, dass wir docheigentlich dasselbe wollen: die Welt von dem gegenseitigenMissverstehen befreien.“(Otto Hahn nach 1945 in „Erlebnisse und Erkenntnisse“,herausgegeben von Dietrich Hahn, Econ-Verlag, 1975)


P OLITISCHE L EITLINIENNachwuchsförderungChancen eröffnenDie Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine zentrale Aufgabe der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>. Sie beginnt bei der Mitarbeit von studentischen Hilfskräften an Forschungsvorhabender Institute und findet ihren Schwerpunkt in der Förderung von Doktorandenund Postdoktoranden. 1999 waren 1166 studentische Hilfskräfte, 2510 Doktoranden,2649 Postdoktoranden sowie 583 Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland in der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> tätig. Aus zentralen Mitteln für den inländischen wissenschaftlichenNachwuchs konnten dabei 275 studentische Hilfskräfte, 1110 Doktoranden sowie 214Postdoktoranden gefördert werden.Anzahl der PersonenForschungsbereiche1970187292665854132224312897783538PhysikBiologisch orientierte ForschungChemieRechtswissenschaftenGeschichts-/<strong>Gesellschaft</strong>swissenschaftenMathematikMedizinisch orientierte ForschungInformatikAstronomie und AstrophysikGeowissenschaftenWirtschaftswissenschaftenSonstige2000 1600 1200 800 400 0Verteilung der in- undausländischen NachwuchsundGastwissenschaftlernach ForschungsbereichenDie Otto-Hahn-MedailleMit ihren Promotionsvorhaben tragen diesehervorragend qualifizierten Hochschulabsolventenin erheblichem Umfang zu denForschungsleistungen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute bei. Der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>ist es daher ein wichtiges Anliegen ihnenüber ihre Forschungsarbeiten hinaus, Perspektivenfür eine weitere wissenschaftlicheQualifizierung anzubieten. Jenen jungenNachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern,die im Rahmen ihrerDoktorarbeit eine besonders herausragendewissenschaftliche Leistung erbrachthaben, verleiht die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>seit 1978 als Anerkennung die Otto-Hahn-Medaille. Mit dieser Auszeichnungist – neben einem Betrag von 5000 DM –auch die bevorzugte Förderung eines einjährigenForschungsaufenthaltes im Auslandverbunden. Von den 415 Otto-Hahn-Preisträgernin den letzten 20 Jahren haben 230die Möglichkeit zu einem solchen Aufenthaltwahrgenommen. 80% von ihnen sindan eine Forschungseinrichtung in den USAgegangen.27


J AHRESBERICHT 1999Der Zweck des Förderprogramms, begabteNachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlerzum Verbleib in der Wissenschaftzu motivieren, wird erreicht – eineReihe von ehemaligen Preisträgern wurdezu Wissenschaftlichen Mitgliedern in der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> berufen oder hataußerhalb der <strong>Gesellschaft</strong> Rufe an Universitätenerhalten.Die Selbständigen Nachwuchsgruppen1999 förderte die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>insgesamt 42 Selbständige Nachwuchsgruppenund damit die höchste Zahl anNachwuchsgruppen seit Bestehen diesesFörderprogramms. Mit der Einrichtung vonvier Selbständigen Nachwuchsgruppen hatteman in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> vorgenau dreißig Jahren begonnen, neue Wegein der Nachwuchsförderung zu beschreiten.Besonders begabten jungen Nachwuchswissenschaftlerinnenund -wissenschaftlern,die im Rahmen eines internationalen Wettbewerbsausgewählt werden, soll die Möglichkeitgegeben werden, auf der Basis einesbegrenzten, aber gesicherten Etats ihreselbstbestimmten Forschungsziele unabhängigund eigenverantwortlich zu verfolgen.Bis 1993 gab es diese spezielle Nachwuchsförderungnur in der Biologisch-MedizinischenSektion. Seither wurden auchin den anderen beiden Sektionen derartigeGruppen eingerichtet. Von den bisher 110ausgeschiedenen Leitern der SelbständigenNachwuchsgruppen gelang 27 im Anschlussan die Förderung der Einstieg in eine C4-Position an einer Universität im Inland, 18haben eine C4-vergleichbare Position imAusland angenommen. 9 ehemalige Nachwuchsgruppenleiterwurden zum WissenschaftlichenMitglied der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>berufen.Im Verlauf des vergangenen Jahres schiedensieben Nachwuchsgruppenleiter aus derFörderung aus. Vier von ihnen schafftenden Sprung auf eine C4-Professur an einerdeutschen Universität bzw. auf eine C4 vergleichbarePosition im Ausland: Dr. AlexanderBorst an die University of California,Berkeley, USA, Dr. Stephan Herminghaus andie Universität Ulm, Dr. Thomas Peter andie ETH Zürich und Dr. Barbara Reinhold-Hurek an die Universität Bremen. ZweiNachwuchsgruppenleiter wurden 1999 fürihre wissenschaftlichen Arbeiten mit Preisenausgezeichnet: Dr. Christian Behl erhieltfür seine Arbeit über den Schutz von Neuronendurch Vitamin E gegen den oxidativenZelltod den Hermes-Vitamin-Preis. Fürseine Untersuchungen zu den molekularenUrsachen der spinalen Muskelatrophiewurde, bereits zum zweiten Mal, Dr. UtzFischer ausgezeichnet – er erhielt einen derFörderpreise im Gerhard Hess-Programmder Deutschen Forschungsgemeinschaft.28


P OLITISCHE L EITLINIENStand 01. 01. 2000Selbständige NachwuchsgruppenInstitut/Forschungsstelle Leiterin/Leiter ForschungsthemaBiologisch-Medizinische SektionBiochemieBiophysikbiophysikalische ChemieFriedrich-Miescher-Laboratoriummolekulare Genetik(Otto-Warburg-Laboratorium)Enzymologie der ProteinfaltungImmunbiologie(Hans-Spemann-Laboratorium)medizinische Forschungmarine Mikrobiologieterrestrische MikrobiologieNeurobiologieOrnithologiemolekulare PflanzenphysiologiePsychiatrieZüchtungsforschung(<strong>Max</strong>-Delbrück-Laboratorium)Dr. Burkhard BechingerDr. Utz FischerDr. Stefan GrimmDr. Ludger HengstDr. Beate LanskeDr. Volkhard HelmsDr. Stefan W. HellDr. Andreas MayerDr. Christoph M. SchusterDr. Anne SpangDr. Adam AntebiDr. Ann Ehrenhofer-MurrayDr. Andrea VortkampDr. Sabine RospertDr. Matthias HammerschmidtDr. Ursula KlingmüllerDr. Viktor SteimleDr. Harald HutterDr. Dean MaddenDr. Rudolf AmannDr. Matthias UllrichDr. Barbara ConradtDr. Stefan StammDr. Bart KempenaersDr. Bernd Müller-RöberDr. Michael UdvardiDr. Christian W. BehlDr. Beat LutzDr. Nils JohnssonDr. Norbert LehmingDr. Renate SchmidtFestkörper-NMR-SpektroskopieRNA-Metabolismus und neuronale KrankheitenProgrammierter ZelltodRegulation der ZellproliferationKnochenentwicklung – molekulare EndokrinologieTheoretische BiophysikNichtlineare MikroskopieMolekulare Mechanismen des MembrantransportsMolekulare Mechanismen synaptischer PlastizitätEntwicklungsgenetik in C. elegansTranskriptionelle Genaktivierung in HefeMolekulare Kontrolle der SkelettentwicklungProteinfaltung und ChaperoneGenetische Analyse der frühembryonalen Musterbildung beim ZebrafischSignalübertragung der Zytokin-RezeptorenMolekulare Mechanismen der T-und B-ZelldifferenzierungEntwicklungsgenetik des NervensystemsElektronenmikroskopische StrukturforschungMolekulare ÖkologieThermoregulation pflanzenpathogener BakterienRegulierung des programmierten ZelltodsNeuron-spezifisches SpleißenVerhaltensökologie und Reproduktionsphysiologie: Spermienkonkurrenz bei VögelnMolekularphysiologie pflanzlicher SchließzellenStickstoffversorgung höherer PflanzenZellbiologieMolekulargenetik des VerhaltensProtein-Biogenese und Lokalisation in der lebenden ZelleMechanismen transkriptioneller RepressionStruktur und Funktion des pflanzlichen ErbmaterialsChemisch-Physikalisch-TechnischeSektionFritz-Haber-InstitutMathematik i.d. NaturwissenschaftenJörg NeugebauerDr. Matthias SchwarzDr. Antonio DeSimoneSymplektische Geometrie und Hamiltonische dynamische SystemeMehrskalenphänomene in MaterialienGeisteswissenschaftliche SektionBildungsforschungdemografische ForschungRechtsgeschichteSozialrechtWissenschaftsgeschichteDr. Heike SolgaDr. Alexia Fürnkranz-PrskawetzDr. Hans-Peter KohlerDr. Francesco BillariDr. Milos Vec^Dr. Yves JorensDr. H. Otto SibumPersonen ohne BerufsausbildungFamilien- und Fertilitätsentwicklung in EuropaDynamik sozialer Prozesse und FertilitätErwachsenwerden, Familienbildung und demografische LebensentwicklungRecht in der industriellen RevolutionEinfluss internationaler Normen auf Sozialpolitik und -rechtExperimentelle Wissenschaftsgeschichte29


J AHRESBERICHT 1999600500400WechselwirkungenSeit 1990 haben sich über 500 Nachwuchswissenschaftleraus den Reihen der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Forscher habilitiert. Einige vonihnen kehren als ausgewiesene Know-how-Träger wieder an die Universitäten zurück125238und führen dort ihre Forschungsarbeitenfort: 415 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftleraus den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutenwurden seitdem an Universitäten berufen –165 von ihnen auf C3-Stellen, 250 auf C4-Stellen. Umgekehrt werden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> jährlich etwa zehnWissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftlervon deutschen Universitäten an eines ihrerInstitute berufen. Damit erfolgt zwischenden verschiedenen Institutionen im deutschenForschungssystem nicht nur ein regerAustausch von neuem Wissen und neuemKönnen, sondern auch von Personen, diediese neuen Erkenntnisse und Methodenbeherrschen und weitervermitteln können.3002001002104411591327063Zum Vergleich: 1998 wurden in Deutschland insgesamt1915 Habilitationsverfahren abgeschlossen; 12.370 Professorinnenund Professoren lehrten 1998 in der BesoldungsstufeC4 an Hochschulen in Deutschland; Quelle:Statistisches Bundesamt0Habilitanden an <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten sowie Berufungen von<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Wissenschaftlernan Universitäten seit 1990HabilitandenC4-RufC3-RufBiologisch-MedizinischeSektionChemisch-Physikalisch-Technische SektionGeisteswissenschaftlicheSektionSelbstbestimmte ForschungszieleDie Mikrobiologin Barbara Reinhold-Hurek studierte Biologie an der Universität Hannoverund promovierte dort 1988 auf dem Gebiet der biologischen Stickstofffixierung. Nach mehrerenPostdoc-Aufenthalten im Ausland, u.a. an der Reichsuniversität Gent in Belgien undan der State University of New York (Albany), ging sie 1993 als wissenschaftliche Mitarbeiterinan das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. 1995 erhielt sieeinen Förderpreis im Gerhard-Hess-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft.Noch im selben Jahr habilitierte sie sich an der Philipps-Universität Marburg im FachMikrobiologie über endophytische N 2 -fixierende Bakterien in Gräsern. 1996 wurde sie Leiterineiner Selbständigen Nachwuchsgruppe am Marburger <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut. Im Mai1999 erfolgte der Ruf auf eine C4-Stelle für Allgemeine Mikrobiologie an die UniversitätBremen. Im Folgenden hat sie ihre Erfahrungen zusammengefasst:30


P OLITISCHE L EITLINIEN„Nach mehrjährigen Forschungsaufenthaltenim Ausland ist man gewöhnt, seine Forschungszieleselbstbestimmt und an gut eingerichtetenForschungslabors zu verfolgenund so fällt der Weg zurück nach Deutschlandan eine Universität nicht immer leicht.Ich erinnere mich noch amüsiert an meineVersuche, Amerikanern den Sinn und dieVorteile einer Habilitation im Vergleich zueiner Assistenzprofessur zu erläutern. An diesemPunkt bietet die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>jungen Wissenschaftlern im Rahmenihrer Nachwuchsförderung eine attraktive„wissenschaftliche Nische“: Der Leiter oderdie Leiterin einer „Selbständigen Nachwuchsgruppe“ist von vorneherein eigenverantwortlichwissenschaftlich tätig und musssich nicht in das Arbeitsgebiet des „Chefs“eingliedern. Vielmehr sollen die Leiter SelbständigerNachwuchsgruppen mit ihrem wissenschaftlichenArbeitsthema das Forschungsfeldam Institut ergänzen. Diese Stellenähneln auch insofern einer Assistenzprofessur,als eine Kommission nach einer internationalenAusschreibung die Auswahl des Leiters/der Leiterin trifft. Im optimalen Fall bedeutetes für den Nachwuchswissenschaftler, in eingutes Umfeld eingebettet zu sein, in dem esvielfältige Möglichkeiten zur Kooperationund zum wissenschaftlichen Gespräch mitKollegen mit ähnlichen Forschungsinteressenund komplementären Methoden gibt.benötigen. Solche Vorhaben lassen sich nurschwer über Drittmittel finanzieren. FürLetztere sind aber auch fünf Jahre, auf die dieSelbständigen Nachwuchsgruppen angelegtsind, oftmals zu wenig. Die guten Arbeitsbedingungenerhöhen somit sicherlich dieErfolgsaussichten im internationalen Wettbewerb.Aber auch Nachwuchsgruppenleiterkönnen nicht nur „paradiesisch“ forschen.Die Eigenständigkeit fordert die Übernahmevieler administrativer Aufgaben, ohne dassman in den meisten Fällen Zugriff auf Sekretariatsfunktionenhätte. Durch die Selbstverwaltungder Institute sind jedoch die Wegekurz und die Umsetzung erfolgt schnell undeffizient.Für mich persönlich war darüber hinaus inMarburg die Nähe zur Universität sehr wichtig.Die enge Verzahnung von <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut und Universität im Lehrbetrieb desFachbereichs Mikrobiologie erlaubte mireinen Einblick in das universitäre Umfeld,der mir nach dem Wechsel an die UniversitätBremen sehr nützlich ist. Es hilft auch, umeventuelle Berührungsängste an den Universitätenabzubauen. Dies erlebe ich jetzt inBremen sozusagen von der anderen Seite, woich gern mit dem dortigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutkooperiere.“Der Zugriff auf eigene Sach- und Personalmittelsowie die Möglichkeit zur Nutzungvon Know-how und sehr guter apparativerAusstattung in benachbarten Arbeitsgruppentragen dazu bei, nicht nur wissenschaftlichschnell voranzukommen, sondern erlaubenauch die Bearbeitung von Themen, die komplexersind und einen „etwas längeren Atem“31


„Wir können es uns nicht leisten, auf das Potenzial vonFrauen zu verzichten. Professorinnen dürfen nicht nur alsAusnahmeerscheinung an den Hochschulen zu finden sein,sondern müssen das Bild von Wissenschaft und Forschunggenau so prägen wie Männer.“(Edelgard Bulmahn, Bundesforschungsministerin,dpa vom 10. Januar 2000)


P OLITISCHE L EITLINIENFrauenförderungRahmenbedingungen verbessern58,5%41,5%51% der deutschen Bevölkerung sind Frauen, und auch bei den Hochschulabsolventen liegtihr Anteil mittlerweile bei 42%. Mit steigendem Qualifikationsniveau nimmt die Frauenquotejedoch ab: Während immerhin noch 33% der Promotionen 1998 von Frauen abgelegtwurden, betrug ihr Anteil bei den Habilitationen nur 15%. In der Professorenschaft insgesamtlag der Frauenanteil Ende 1998 bei 10%, bei den C4-Professuren bei 6% (AngabenStatistisches Bundesamt). Auch in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind Wissenschaftlerinnenzahlenmäßig deutlich unterrepräsentiert: Bei den C4-Positionen lag ihr Anteil Ende 1999bei 2,8 %, bei den BAT Ia und BAT Ib-Positionen bei 5,6 bzw. 13,0%, bei den BAT IIa-Positionenbei 24,1%. Lediglich im Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses (studentischeHilfskräfte, Doktoranden und Postdoktoranden) beträgt der Frauenanteil immerhin 31%.Mit zwei Sonderprogrammen sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf undFamilie versucht die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, die Chancengleichheit zu fördern.Beschäftigte insgesamt83,9%16,1%Wissenschaftler/innenDas C3-Sonderprogramm58,2%Das C3-Sonderprogramm bietet besondersqualifizierten Wissenschaftlerinnen dieMöglichkeit, sich im Rahmen eines auf fünfJahre befristeten C3-Vertrages für eine leitendeTätigkeit in Hochschulen oder außeruniversitärenForschungseinrichtungen zuqualifizieren. Im Bereich der C3-Positionenist es der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> damittatsächlich gelungen, den Frauenanteil signifikantzu erhöhen: Ende 1999 waren unterEinbeziehung der Leiterinnen SelbständigerNachwuchsgruppen 15,1% (Vorjahr 11%)der C3-Positionen in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>mit Wissenschaftlerinnen besetzt.Das seit 1997 bestehende Sonderprogramm,das wegen der von Bund und Ländern verfügtenEinsparungen im Personalhaushaltzunächst nur aus Spenden, Stiftungen undBeiträgen der Fördernden Mitglieder finanziertwerden konnte, wird ab dem Jahr 2000aus Haushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> fortgesetzt und von bisher 10auf insgesamt 15 Förderpositionen ausgeweitet.Zur Zeit werden 11 junge, internationalausgewiesene Wissenschaftlerinnen imRahmen dieses Programms gefördert, sechsvon ihnen sind 1999 neu in die Förderungaufgenommen worden:• Dr. Ulrike Müller-PlatheMPI für Hirnforschung• Dr. Dr. Paola PedarzaniMPI für experimentelle Medizin• Dr. Eva GrebelMPI für Astronomie• Dr. Guinevere KaufmannMPI für Astrophysik• Dr. Matilde MarcolliMPI für Mathematik• Dr. Gerda FalknerMPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung41,8%Nichtwissenschaftler/innen64,3%Lohnempfänger/innen71,1%28,9%35,7%Gesamtgruppe der stud. Hilfskräfte,Doktoranden, Postdokt. u. Gastwiss.FrauenMänner33


J AHRESBERICHT 1999Das C4-Sonderprogramm 1)1) verabschiedet mit Senatsbeschlussvom 10. Juni 1999Die positiven Erfahrungen mit dem C3-Sonderprogramm haben den Senat der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> im Juni 1999 veranlasst,ein Sonderprogramm zur Förderungvon Wissenschaftlerinnen in Leitungspositionenauf C4-Ebene zu beschließen. DasProgramm soll dazu beitragen, durch gezielteErgänzungen zum existierenden Berufungsverfahren(z.B. durch Suchkommissionen)und insbesondere durch Bereitstellungvon zusätzlichen C4-Positionen die Unterrepräsentationvon Frauen in Spitzenpositionender <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> kontinuierlichabzubauen. Es ist Teil eines breitangelegten Konzepts verstärkter Frauenförderungund soll die Institute veranlassen,weltweit und gezielt nach qualifiziertenWissenschaftlerinnen zu suchen, die vonihrer Fachrichtung her für vorgezogeneNachfolgeberufungen, aber auch für Aufgabenstellungen,die die etablierten Arbeitsfeldereines Instituts ergänzen, in Betrachtkommen.Die neu geschaffenen C4-Arbeitsbereichemüssen mit angemessenen Personal-, SachundInvestititonsmitteln ausgestattet werden.Die Kosten hierfür werden aus vorhandenenHaushaltsmitteln der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> aufgebracht. Bund und Länderhaben bisher keine zusätzlichen C4-Stellenfür das Sonderprogramm bewilligt. Da die<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit einer auf 3%reduzierten Zuwachsrate auskommen muss,kann das Sonderprogramm zunächst nurmit maximal fünf Berufungen eingeleitetwerden.Modellversuch „Kinderbetreuungseinrichtungen“ undPilotprojekt „Familienservice“Im Mai 1999 haben Bund und Länder imInteresse einer Verbesserung der Rahmenbedingungenfür die Wissenschaft zugestimmt,dass aus Haushaltsmitteln der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – und unter angemessenerpersönlicher Kostenbeteiligungder Mitarbeiter – Betreuungslösungen fürKinder und betreuungsbedürftige Familienangehörigefinanziert werden, damit dieMitarbeiter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>ihre Berufstätigkeit nicht wegen fehlenderBetreuungsmöglichkeiten unterbrechen odersogar abbrechen müssen:• In einem dreijährigen Modellversuchkönnen Kostenbeiträge (monatlich maximal400,- DM pro Kind) an überbetrieblicheKinderbetreuungseinrichtungen gezahltwerden, wenn am Standort des Institutsbzw. am Wohnort keine adäquateBetreuungseinrichtung vorhanden ist.• Da die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> nichtflächendeckend und an allen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten und für alle Betreuungsfällemit dem o.g. ModellversuchUnterbringungsmöglichkeiten schaffen34


P OLITISCHE L EITLINIENkann, hatten Bund und Länder 1999 parallelhierzu einem einjährigen Pilotprojekt„Familienservice“ zugestimmt. Dabeisollte geklärt werden, ob der bundesweittätige gewerbliche Vermittlungsdienst„Familienservice“ die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>in Köln und München bei derSuche nach Betreuungsmöglichkeiteneffektiv unterstützen kann. Die Vermittlungs-und Beratungskosten wurden vonder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> übernommen,die Betreuungskosten waren vonden Mitarbeitern selbst zu tragen.<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>zur Förderung der Wissenschaften e.V.Am 1. Februar 1999 startet die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ein Pilotprojekt an den StandortenKöln und München, um ihre Mitarbeiterinnen undMitarbeiter bei der Suche nach Betreuungslösungenfür Kinder und betreuungsbedürftigeFamilienangehörige zu unterstützen und ihnendamit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zuerleichtern.Die Nutzerinnen und Nutzer des Pilotprojektshaben sich aufgrund ihrer positivenErfahrungen ganz überwiegend für eineFortführung dieses Angebots ausgesprochen.Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hatdeshalb Bund und Länder um Zustimmunggebeten, den Beratungs- und Vermittlungsdienst„Familienservice“ allen Instituten zurVerfügung zu stellen.Auf ihrer Sitzung am 28. März 2000 hat dieArbeitsgruppe „Forschungsförderung“ derBund-Länder-Kommission der Fortsetzungder Regelung für Kinderbetreuung sowie derflächendeckenden Einführung des „Familienservice“bis zu einem Betrag von 350 TDMpro Jahr zugestimmt.F A M I L I E NS E R V I C EInformationsfaltblatt zum Startdes Pilotprojektes35


„Die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung entscheidenmaßgeblich über unsere Zukunft. Sie sind der Motor fürgesellschaftliche, ökonomische und ökologische Erneuerungund damit für die individuellen Perspektiven der Menschenin unserem Land.“(Bundespräsident Johannes Rau vor der Verleihungdes Deutschen Zukunftspreises am 7. Dezember 1999 in Berlin)


P OLITISCHE L EITLINIENTechnologietransferVon der Erkenntnis zur AnwendungAuf Initiative des Bundespräsidenten Roman Herzog wurde 1997 der „Deutsche Zukunftspreis“ins Leben gerufen. Damit soll das Klima für technische Innovation in Deutschlandverbessert werden. Die gesicherte Anwendungsmöglichkeit, verbunden mit uneingeschränkterMarktfähigkeit sowie eine nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen bei derUmsetzung sind herausragende Kennzeichen der prämierten Leistung. 1999 ging der „DeutscheZukunftspreis“ an zwei Wissenschaftler der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – Prof. PeterGruss und Prof. Herbert Jäckle, beide vom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische Chemiein Göttingen.Peter Gruss und Herbert Jäckle sind Pioniereauf dem Gebiet der molekularen ZellundEntwicklungsbiologie. Um ihre Erkenntnisseaus der Grundlagenforschung praxisrelevantweiterzuentwickeln, gründeten sie1997 in Göttingen die Firma DeveloGen.Eineinhalb Jahre nach ihrer Gründungbeschäftigt die Firma bereits einen Stab von31 festen Mitarbeitern. Ihr Ziel ist es, Mechanismenund Kontrollprozesse der Embryonalentwicklungzur Wiederherstellungdefekter Organstrukturen und -funktioneneinzusetzen. Fortschritte verspricht mansich vor allem in drei Anwendungsbereichen:bei der Behandlung von Fettleibigkeit,der Bekämpfung von Krebs und derBehandlung von Diabetes. In spätestenszehn Jahren will man mittels GentherapieDiabetes heilen können. Grundlage desProjekts sind bei Mäusen entdeckte Kontrollgene.Diese für die Zellentwicklungentscheidenden Gene sollen beim MenschenStammzellen in der Bauchspeicheldrüseanregen, die Produktion von Insulinzu übernehmen. Eine erfolgreiche Therapiemöglichkeitwürde auch das Gesundheitswesenspürbar entlasten: 1996 wurdenfür die Behandlung dieser Stoffwechselkrankheitrund 2,3 Milliarden DM ausgegeben.Der mutige Schritt der Wissenschaftleraus der Grundlagenforschung in die anwendungsbezogeneForschung, begleitetGensequenz-Analysedurch die Garching Innovation, wurde imJuni 1999 bereits mit dem Wissenschaftspreisdes Stifterverbandes für die deutscheWissenschaft honoriert.1999 hat Garching Innovation GmbH insgesamt91 Verwertungsverträge (Vorjahr: 65)abgeschlossen und einen Lizenzumsatz vonrd. 26 Mio. DM (Vorjahr: rd. 18 Mio. DM)erzielt. Im selben Zeitraum wurden aus<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten 140 Erfindungen(Vorjahr: 134) gemeldet. In einer von derZeitschrift „BioTech International – TheEuropean Magazin for the Life Science37


J AHRESBERICHT 199915012090606513491140Industry“ in ihrer Ausgabe vom Dezember1999/Januar 2000 veröffentlichten Studiezu den 25 Top Forschungs- und Entwicklungsunternehmenund ihren Patentanmeldungenim biotechnologischen Bereich rangiertdie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit 36Patenten zusammen mit dem französischenINSERM auf Platz fünf hinter den PharmariesenLa Roche (89 Patente), NovoNordisk (69 Patente) SmithKline Beecham(67 Patente) und Hoechst (49 Patente).30Verwertungsverträgegemeldete Erfindungen01998 1999Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert –ausgewählte Beispiele• Therapeutikum gegen LeishmaniaseAn Leishmaniase, auch bekannt als„kala-azar“ (Schwarze Krankheit), leidennach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisationzur Zeit über 12 MillionenMenschen, von denen viele in Ermangelungentsprechender Behandlungsmöglichkeitensterben. Ein von Wissenschaftlernvom <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürbiophysikalische Chemie in Göttingenzusammen mit Kollegen der dortigenUniversitätsklinik entwickeltes Mittel –der Wirkstoff Miltefosin – hat in einer1999 durchgeführten Studie an Erkrankteneinen fast 100%igen Heilungserfolgerbracht. In jahrelanger Arbeit hatten dieWissenschaftler dieses erste Arzneimittelentwickelt, das auf die Struktur einesPhospholipids zurückgeht. Miltefosinwar auch das erste Medikament auseinem Institut der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,das als Arzneimittel zugelassenwurde und inzwischen erfolgreich gegenBrustkrebs eingesetzt wird. Mit der oralenZuführung des Wirkstoffs gelang nunder Durchbruch bei der Bekämpfung derLeishmaniase. Im Vergleich zur bisherangewandten klassischen Therapie mitPentostam, einer hochgiftigen Antimonverbindung,die im fortgeschrittem Stadiumder Erkrankung auch zum Tode führenkann, war der Effekt von Miltefosinum den Faktor 600 besser. Diese ersteorale Therapie einer lebensbedrohendenTropenerkrankung ist in der Durchführungeinfach und in der Wirkung überzeugend.Über kurz oder lang sollte sichdie „Schwarze Krankheit“ damit ausrottenlassen.38


P OLITISCHE L EITLINIEN• Computergestützte Diagnose des„Schwarzen Hautkrebs“Zusammen mit ihren Kollegen von derKlinik und Poliklinik für Dermatologieder Universität Regensburg, der TUMünchen und der FachhochschuleMünchen haben Wissenschaftler vom<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für extraterrestrischePhysik ein Bildanalysesystem entwickelt,das es ermöglicht, Hautveränderungenquantitativ, objektiviert undreproduzierbar zu beurteilen. Damit lässtes sich zur Früherkennung des malignenMelanoms, auch als „Schwarzer Hautkrebs“bekannt, einsetzen. Das maligneMelanom ist die bösartigste Form allerHauterkrankungen beim Menschen.Sein Auftreten hat in den vergangenenJahren dramatisch zugenommen. Heilungschancenbestehen nur bei einerfrühzeitigen Erkennung, da der Tumorhochaggressiv ist und schnell zur Metastasenbildungführt. Selbst bei Dermatologenmit großer klinischer Erfahrung beträgtdie diagnostische Treffsicherheit beiinitialen Melanomen jedoch nur ca. 75%.Vor diesem Hintergrund haben die Wissenschaftlereinen Diagnose-Arbeitsplatzfür niedergelassene Dermatologen entwickelt:Das Bildanalysesystem umfasstverschiedenen Verfahren der Bildvorverarbeitungund der bewertungsrelevantenquantitativen Bildverarbeitung. Es wurdean einem Datensatz von mehr als 750melanozytären Hautveränderungen entwickeltund lieferte bei Testdaten einSensitivität und Spezifität von über 90%.Die Firma Rodenstock PräzisionsoptikGmbH, München, hat die Entwicklungdes Systems zur Marktreife übernommenund wird es ab Mitte 2000 internationalanbieten.colorvarietycolorasymmetrieMELborderDOCstructural varietyKernstück der bewertungsrelevantenBildanalyse ist die Abbildungdermatoskopischer Beurteilungskriterien(asymmetrie, border, color,different structural components)auf mathematisch reproduzierbareParameterskalen39


J AHRESBERICHT 1999Start-ups in die ZukunftLaut Verwaltungsratsbeschluss vom18. November 1999 soll GarchingInnovation seine bisherigen Tätigkeitenfortsetzen und die Unterstützungs-Leistungen bei UnternehmensausgründungenausweitenAls Technologietransfer-Stelle für die Forschungsinstituteder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>gegründet, trägt Garching InnovationGmbH 1) die wirtschaftlich verwertbaren Forschungsergebnisseaus den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten in die Industrie. Um Wissenschaftlernaus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>eine Unternehmensgründung auf Basis vonTechnologien, die sie an den <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten entwickelt haben, zu erleichternund zu fördern, bietet ihnen Garching Innovationeine Vielzahl an Unterstützungsleistungenin dem Maße wie sie gewünschtbzw. benötigt werden. In einem ersten Kontaktgesprächwerden nach einer kurzen Präsentationder Idee gemeinsam ein Entwurffür ein Unternehmenskonzept unter Berücksichtigungverschiedener wissenschaftlicherund wirtschaftlicher Aspekte erstellt.Aus der Struktur und den Prozessen desgeplanten Unternehmens lassen sich –zumindest grobe – Abschätzungen des Personal-und Kostenbedarfs ableiten und Aussagenzur Durchführbarkeit des Vorhabenstreffen. Im Anschluss daran werden diepotentiellen Gründer über die Grundzügeder Business- und Finanzplanung informiertund auf entsprechende Literatur hingewiesen.Die Ausarbeitung eines Businessplanserfolgt im wechselseitigen Austauschvon Verbesserungs- und Änderungsvorschlägen.Zur Finanzplanung sind Mustervorlagenerhältlich. Gleichzeitig werden dieGründer von den Mitarbeitern der GarchingInnovation in allen patentspezifischenFragestellungen, wie der Beurteilungder Patentfähigkeit oder der Auswahl einesgeeigneten Patentanwaltes, beraten undunterstützt. In denjenigen Fällen, wo GarchingInnovation nicht ausreichend beratenkann oder – aus rechtlichen Gründen –nicht darf, kann auf ein Netzwerk kompetenterPartner zurückgegriffen werden. DiesesNetzwerk deckt insbesondere dieRechts- und Steuerberatung ab, es findensich darunter aber auch Patentanwälte, Personalberaterund andere Fachberater, diethemenspezifisch einsetzbar sind. Wenndas Projekt und der Businessplan ein bestimmtesReifestadium erreicht haben, wirdein Finanzierungskonzept erarbeitet undgeeignete Fördermittel- bzw. Kapitalgebergesucht. Die Finanziers (insbesondere VentureCapitalists und Business Angel) werdenin der Regel von Garching Innovationkontaktiert. Um die Fairness zu gewährleisten,begleitet Garching Innovation dieGründer auch in die Verhandlung mit potentiellenInvestoren. Gleichzeitig verhandeltGarching Innovation mit den Gründernüber die Konditionen eines Lizenz- undBeteiligungsvertrages, um einen möglichstverträglichen Übergang der Technologienaus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in dasStart-up-Unternehmen zu gewährleisten.40


P OLITISCHE L EITLINIENSeit 1971 sind mehr als 40 Firmen aus demBereich der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> durchNeugründungen hervorgegangen, davonvier im vergangenen Jahr:• Die HaemoSys GmbH, Jena, ist eine Ausgründungder ehemaligen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Arbeitsgruppe für Pharmakologische Hämostaseologie.Die Firma wird auf Basiseines am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut entdecktenWirkmechanismus extrakorporale Systemeerstellen, die dem Blut Stoffe präsentierenoder entziehen können, ohne dabeiin den menschlichen Körper zu gelangenund diesen zu belasten.• Die HTE GmbH (High Throughput ExperimentationCompany), Heidelberg, wurdevon Wissenschaftlern aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und der UniversitätMainz zusammen mit Managern derBASF gegründet. Das Unternehmen wirdinnovative Hochdurchsatz-Methodenentwickeln und im Bereich der Materialforschungzur Anwendung bringen. Zielist es, dabei neuartige Materialien undStoffe zu entdecken und zu entwickeln.• Die Xantos Biomedicine, Martinsried,wurde 1999 von einem Gründerteam bestehendaus einem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong> Wissenschaftlerund drei ehemaligen Managernder Firma Böhringer Mannheim/RocheDiagnostics gegründet. Die am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biochemie entwickelteScreening-Technologie wird bei Xantoseingesetzt, um Funktionen von Genen(z.B. Apoptose-Induktion bei Krebszellen)im Hochdurchsatzverfahren zu identifizieren.• Die Cenix Bioscience GmbH, Heidelberg,ist eine Gemeinschaftsgründungvon Wissenschaftlern aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und dem EMBL.Das Unternehmen entwickelt Methodenzur Hochdurchsatzdetektion und Analysevon zellzyklusbezogenen Genen am ModellsystemCaenorhabditis elegans. MitHilfe moderner Bioinformatik werdendann die humanen Homologe der Genedieses Fadenwurms identifiziert und derenFunktion in biologischen Assays validiert.Seit 1990 wurden aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> u. a. ausgegründet:Image Science Software GmbH, Berlin 1990Kanalkugeln Dr. Lorenzen, Berlin 1991NFT Nanofilm Technologie GmbH, Göttingen 1991Sugen, Inc., USA 1991MorphoSys GmbH, München 1992Orpegen Pharma GmbH, Heidelberg 1992Wita GmbH, Berlin 1992EVOTEC BioSystems AG, Hamburg 1993UHP, Corp., USA 1993TopLab, München 1994Leda Software GmbH, Saarbrücken 1995HepaVec GmbH, Berlin 1996PlantTec GmbH, Potsdam 1996Artemis Pharmaceuticals GmbH, Köln/Tübingen 1997Axxima AG, Martinsried 1997Colloid Surface Technologies GmbH, Wiesbaden 1997DeveloGen AG, Göttingen 1997Genome Pharmaceuticals Corporation GmbH, Martinsried 1997GreenTec <strong>Gesellschaft</strong> f. Pflanzenbiotechnologie mbH, Köln 1997Munich Innovative Biomaterials GmbH, München 1997PreSens Precision Sensing GmbH, Regensburg 1997JenaGen GmbH, Jena 1998Metanomics GmbH + Co. KG a. A., Berlin 1998MondoGen GmbH, Martinsried 1998Proteros Biostructure GmbH, Martinsried 1998Creatogen Biosciences GmbH, Augsburg 1998Ingenium Biopharmaceuticals AG, Martinsried 1998HaemoSys GmbH, Jena 1999HTE GmbH, Heidelberg 1999Xantos Biomedicine GmbH, Martinsried 1999Cenix Bioscience GmbH, Heidelberg 199941


„Die Menschen haben... im Anfang mit ihren angeborenenWerkzeugen gewisse sehr leichte Dinge... zustande gebracht.Hatten sie diese verfertigt, dann machten sie schonschwierigere mit geringerer Mühe und vollkommener,und so ging es stufenweise... bis sie es schließlich dazubrachten, dass sie so viele schwierige Dinge mit geringerMühe fertigbringen. In der gleichen Weise bildet sich auchder Verstand, vermöge seiner angeborenen Kraft, Verstandswerkzeuge,durch die er wieder andere Kräfte zu neuenVerstandeswerken erlangt... und so schreitet er von Stufe zuStufe weiter, bis er auf dem Gipfel der Weisheit steht.“(Baruch de Spinoza in den „Abhandlungen über die Verbesserung des Verstandes“,Amsterdam 1661/62)


A US DEN S EKTIONENAUS DEN SEKTIONENAusgewählte Spitzenleistungenim Forschungsjahr 1999Jedes Jahr werden zahlreiche Forscherinnen und Forscher der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mitwissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet – 1999 waren es mehr als 70 von wissenschaftlichenoder der Wirtschaft nahestehenden Stiftungen vergebene Preise. Auch dies ist einBeleg für den hohen wissenschaftlichen Standard der an den Forschungseinrichtungen der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> geleisteten Arbeit. Um eine solche Spitzenposition im internationalenForschungswettbewerb zu erlangen und aufrechtzuerhalten, muss die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> im Rahmen ihrer Verfahren immer wieder sicherstellen, dass es ihr gelingt,eben jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gewinnen, die die Umsetzung besondersinnovativer thematischer und methodischer Ansätze auf ihren jeweiligen Forschungsgebietenauch gewährleisten können.Die drei Sektionen des WissenschaftlichenRates – die Biologisch-Medizinische, dieChemisch-Physikalisch-Technische unddie Geisteswissenschaftliche Sektion –haben von daher nicht nur die Aufgabe, daswissenschaftliche Leitungspersonal imHinblick auf bereits erbrachte und zuerwartende wissenschaftliche Leistungensorgfältig auszuwählen, sondern vor allemauch die thematischen, konzeptionellenund strukturellen Aspekte einer Berufungfür die Entwicklung eines Instituts wieauch für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamtzu prüfen. Diese Aufgabe wird inden von den Sektionen eingesetzten Berufungskommissionenwahrgenommen. 1999wurden 12 Wissenschaftliche Mitgliederder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> emeritiert, 21Wissenschaftliche Mitglieder wurden neuberufen – 7 Wissenschaftler davon (30%)kamen von einer Forschungseinrichtungaus dem Ausland.Emeritierungen imBerichtsjahr 1999Prof. Dr. Ekkehard Otto Fluck,Gmelin-Institut, Frankfurt/M.Prof. Dr. Norbert Hilschmann,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürexperimentelle Medizin,GöttingenProf. Dr. Matthias Winner,Bibliotheca Hertziana, RomProf. Dr. Günter Grieger,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürPlasmaphysik, GarchingProf. Dr. Klaus Pinkau,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürPlasmaphysik, GarchingProf. Dr. Günther Gerisch,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürBiochemie, MartinsriedProf. Dr. Eckhart Simon,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürphysiologische und klinischeForschung, Bad NauheimProf. Dr. Klaus Hasselmann,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürMeteorologie, HamburgProf. Dr. Kurt Schaffner,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürStrahlenchemie,Mülheim/RuhrProf. Dr. Helmut Kronmüller,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürMetallforschung, StuttgartProf. Dr. Wolfgang Wickler,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürVerhaltensphysiologie,SeewiesenProf. Dr. Manuel Cardona,<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürFestkörperforschung,StuttgartSektionen des Wissenschaftlichen RatesStand: 31. Dezember 1999MitgliederWissenschaftliche Mitgliedergewählte wissenschaftliche MitarbeiterGästeemeritierte Wissenschaftliche Mitgliederweitere GästeAnzahl der ForschungseinrichtungenBMS CPTS GWS120 134 4995 112 3525 22 1457 71 3253 62 214 9 1132* 30 17Biologisch-MedizinischeSektion (BMS)Chemisch-Physikalisch-Technische Sektion (CPTS)GeisteswissenschaftlicheSektion (GWS)*ein Institut in Liquidation43


J AHRESBERICHT 1999Grundlagenforschung an der Fruchtfliege Drosophila eröffnetneue Wege bei der Therapie menschlicher ErbkrankheitenAus der Biologisch-Medizinischen SektionRufannahmen zum WissenschaftlichenMitglied imBerichtsjahr 1999Das überraschendste und sicherlich wichtigste Ergebnis der molekulargenetischen Forschungist, dass Genprodukte, welche die Körperachsen bei Wirbellosen, beispielsweiseeiner kleinen Fliege, spezifizieren, auch in Wirbeltieren bis hinzum Menschen konserviert sind und dort vergleichbare Funktionenwährend der Entwicklung übernehmen. Die FruchtfliegeDrosophila wurde daher zu einem der herausragendstenModellorganismen – ein „Prototyp“ der genetischen Entwicklung,auch des Menschen. Auf der Basis der an diesem Modellgewonnenen Erkenntnisse hoffen die Wissenschaftler langfristigauch die genetische Kontrolle der normalen und pathologischen Entwicklung menschlicherEmbryonen zu verstehen.Dr. Winfried Denk (Jg. 1957),Bell Laboratories in MurrayHill, USA, an das MPI fürmedizinische Forschung,Heidelberg; Arbeitsgebiet:Moderne optische Methodenin der NeurobiologieProf. Dr. Eckhard Mandelkow(Jg. 1943), Leiter einer derArbeitsgruppen für strukturelleMolekularbiologie amDESY, Hamburg, an das MPIfür medizinische Forschung,Heidelberg; Arbeitsgebiet:Rolle des Tau-Proteins beineurodegenerativen Erkrankungensowie Untersuchungenzur Struktur und Funktiondes Motormoleküls KinesinEM-Aufnahme von DrosophilaT. A. Keil, MPI für VerhaltensphysiologieProf. Dr. Herbert Jäckle, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für biophysikalische Chemie,gilt als Wegbereiter in der molekularenAnalyse der embryonalen Entwicklung. Ander Fruchtfliege Drosophila isolierte er alsErster das für die Entstehung von BrustundSchwanzregion notwendige Gen. Dadieses Gen eine Art „Schalterfunktion“ beider Expression anderer entwicklungsrelevanterGene übernimmt, konnten innerhalbkurzer Zeit weitere ähnliche Gene in anderenOrganismen einschließlich des Menschenisoliert werden. Derzeit befasst sichseine Arbeitsgruppe mit den physiologischenGrundlagen, die Fettleibigkeit verursachen,und zwar artübergreifend bei Drosophilaund beim Menschen. 50 MilliardenEuro werden zur Behandlung der Folgekostendieser genetisch bedingten Krankheitbeim Menschen jährlich ausgegeben. Umdiese innovativen Forschungsansätze in derbiomedizinischen Grundlagenforschung weiterzu fördern, wurde Herbert Jäckle 1999einer der größeren europäischen Medizin-Preise, der Louis-Jeantet-Preis, verliehen.44


A US DEN S EKTIONENAuf der Suche nach universellen Mechanismender SprachgliederungFortlaufend gesprochene Sprache enthält – im Gegensatz zu geschriebener Sprache – keinezuverlässigen Hinweise darauf, wo ein Wort endet und an welcher Stelle das folgendebeginnt. Hatten sich Sprachwissenschaftler jahrelang vor allem mit der schriftlich niedergelegtenSprache befasst, so rückte dieses Problem in den siebziger und achtziger Jahren mehrund mehr in den Blickpunkt des Forschungsinteresses, als man versuchte, Computer aufdas Erkennen von gesprochener Sprache zu programmieren.Schon seit geraumer Zeit widmet sich Prof.Dr. Anne Cutler, Direktorin am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Psycholinguistik in Nijmwegen,Niederlande, im Rahmen ihrer Forschungsarbeitender Frage, wie der Mensch gesprocheneSprache in einzelne Wörter gliedertund versteht. Die Wissenschaftlerin suchtnach universellen, „eingebauten“ Sprachverarbeitungsmechanismen,die unabhängigvon Nationalsprachen sind und mitdenen der Mensch geboren wird. Sogenannte„Wortentdeckungs-Experimente“liefern Aufschluss über die Mechanismender Sprachgliederung. Danach sollte dieminimale lautliche Voraussetzung, die einWort ausmacht, das Auftreten eines Vokalssein. Bereits für das Erlernen der Mutterspracheim Kleinkindalter wäre diese Universalievon Vorteil: Wenn Kleinkinder vonvornherein nur Wörter zur Aufnahme in ihrpersönliches „Wortlexikon“ akzeptierenwürden, die mindestens einen Vokal enthalten,bedeutet dies eine Erleichterung desSprachlernprozesses. Für ihre herausragendenBeiträge zum Verständnis der kognitivenVerarbeitung von Sprache bei Erwachsenenund Kindern wurde Anne Cutler1999 von der niederländischen ForschungsorganisationNWO mit dem Spinoza-Preisausgezeichnet. Diese höchste wissenschaftlicheAuszeichnung der Niederlande gingdamit erstmals an eine Frau.Rufannahmen zum WissenschaftlichenMitglied imBerichtsjahr 1999Prof. Dr. Klaus-Armin Nave(Jg. 1958), Zentrum für MolekulareBiologie der UniversitätHeidelberg (ZMBH), andas MPI für experimentelleMedizin, Göttingen; Arbeitsgebiet:Genetik und Pathologiedes Proteolipid-Proteinsdes ZentralnervensystemsDr. Ralf Sommer (Jg. 1963)Leiter einer selbständigenArbeitsgruppe am Institut, andas MPI für Entwicklungsbiologie,Tübingen; Arbeitsgebiet:Vergleich der Entwicklungverschiedener NematodenartenProf. Dr. Dietmar Vestweber(Jg. 1956), Zentrum für Molekularbiologieder Entzündung(ZMBE), Universität Münster,an das MPI für physiologischeund klinische Forschung,Bad Nauheim; Arbeitsgebiet:Einwanderungvon Leukozyten in EntzündungsgewebeProf. Dr. Herbert Waldmann(Jg. 1957), Universität Karlsruhe,an das MPI für molekularePhysiologie, Dortmund;Arbeitsgebiet: Synthese biologischrelevanter Modellsubstanzenfür Untersuchungenauf molekularer und zellulärerEbene45


J AHRESBERICHT 1999Aufbruch in die katalytische Zukunft der Chemie –die Suche nach dem kreativsten SynthesewegAuf technischem Gebiet wäre ohne spezielleKatalysatoren eine großtechnischeProduktion von Chemikalien undenkbar.So ermöglichen beispielsweise Zirkonium-oder Titankomplexe die Herstellungvon Kunststoffen, während der „Kat“ inden Auspuffanlagen von Kraftfahrzeugendie Verbrennung des giftigen Abgases Kohlenmonoxid zu ungiftigem Kohlendioxid beschleunigt.Auch bei der ersten Synthese des Antitumor-Alkaloids Roseophilin spielten metallorganischeKatalysatoren eine Rolle. Jede Reaktion fordert allerdings ihren eigenen Katalysator,der auf ihre speziellen Bedürfnisse hin abgestimmt sein muss. Er will entdeckt, entwickelt,optimiert und auf molekularer Ebene verstanden werden – ein Prozess, der sichüber Jahre erstrecken kann.Aus der Chemisch-Physikalisch-Technischen SektionRufannahmen zum WissenschaftlichenMitglied imBerichtsjahr 1999Prof. Dr. Guy Pierre Brasseur(Jg. 1948), Boulder, USA, andas MPI für Meteorologie,Hamburg; Arbeitsgebiet: Modellierungder Tropo- undStratosphärenchemieProf. Dr. Siegfried Bethke(Jg. 1954), RWTH Aachen, andas MPI für Physik, München;Arbeitsgebiet: Elektron/Positron-Kollisionenbei hohenEnergienProf. Dr. Christian Griesinger(Jg. 1960), Universität Frankfurt,an das MPI für biophysikalischeChemie, Göttingen;Arbeitbeitsgebiet: hochauflösendeKernresonanzspektroskopiean biologisch wichtigenMakromolekülenProf. Dr. Wolfgang Hackbusch(Jg. 1948), Universität Kiel,an das MPI für Mathematik inden Naturwissenschaften,Leipzig; Arbeitsgebiet: numerischeLösung partieller Differential-u. IntegralgleichungenProf. Dr. Thomas Henzinger(Jg. 1962), University of California,Berkeley, USA, an dasMPI für Informatik, Saarbrükken;Arbeitsgebiet: Modellierungund Analyse hybriderSystemeKatalysatoren ermöglichen oder beschleunigenchemische Reaktionen, ohne selbst dabeiverbraucht zu werden. Mit Hilfe kleinsterMengen wirksamer Katalysatoren lassensich daher große Mengen an Produktenunter überwiegend schonenden Bedingungenerzeugen. Prof. Dr. Alois Fürstner, Direktoram <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschungin Mülheim an der Ruhr gilt alsPionier einer neuen Richtung in der Katalyse.Er entwickelte ein Katalyseprinzip, welcheserstmals erlaubt, chemische Reaktionen,die bislang nur mit großen Überschüssenan teuren und/oder toxischen Substanzenmöglich waren, auch katalytisch durchzuführen.Gerade bei der Synthese vonkomplexen Natur- und Wirkstoffen mit interessantenbiologischen Eigenschaften, dieein hohes Anwendungspotenzial in derpharmazeutischen Industrie besitzen, werdendiese katalytischen Prozesse in der Zukunfteine viel bedeutendere Rolle spielen.Für seine herausragenden wissenschaftlichenArbeiten wurde ihm der höchstdotierteWissenschaftspreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft,der Leibniz-Preis1999 verliehen.46


A US DEN S EKTIONENRufannahmen zum WissenschaftlichenMitglied imBerichtsjahr 1999Grundlagenwissen für eine kulturelle WeiterentwicklungDie Mathematik fördert eine Reihe von Prozessen, die unentbehrlich sind für die Entwicklungeiner modernen <strong>Gesellschaft</strong> und die ihren derzeitigen Status mitbestimmen. So sindPC und Internet heute weit verbreitete „mathematische Produkte“, die ohne Mathematiknie entstanden wären, auf die der Benutzer jedoch ohne jede mathematische Kenntniszurückgreifen kann, in derselben Art und Weise wie jemand Auto fährt, ohne dass er dazudie Thermodynamik oder Kinetik der Benzinverbrennung verstehen müsste.Dr. Dierk Raabe (Jg. 1965),Carnegie Mellon UniversityPittsburgh, USA, an das MPIfür Eisenforschung, Düsseldorf;Arbeitsgebiet: Bearbeitungumformtechnischer ProblemeProf. Dr. Gerhard Rempe (Jg.1956), Universität Konstanz,an das MPI für Quantenoptik,Garching; Arbeitsgebiet: Untersuchungneuer QuantenphänomeneDer Beweis eines schwierigen Theorems,die Lösung eines uralten Problems oder diemathematische Formulierung einer Annahme,die Einblick in neue Forschungsfelderoffenbart – all dies sind Aspekte der reinenMathematik. Nur eine vergleichsweise kleineAnzahl von Wissenschaftlern befasstsich mit ihr – aber das war auch zu Archimedes’Zeiten nicht anders. Nichts destotrotz galt die reine Mathematik immer alsTeil einer „höheren Kultur“, ebenso wie diePhilosophie und die Musik. Seit 1993 vergebendie Schwedischen Akademien derWissenschaften in den nicht mit einemNobelpreis bedachten Fächern Philosophie,Mathematik, Kunst und Musik den RolfSchock Preis. Im vergangenen Jahr erhieltProf. Dr. Yuri I. Manin, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Mathematik in Bonn,für seine fundamentalen Beiträge auf demGebiet der algebraischen Geometrie undder mathematischen Physik diesen Preis.Dr. Jan-Michael Rost (Jg.1961), Universität Freiburg, andas MPI für Physik komplexerSysteme, Dresden; Arbeitsgebiet:Dynamik angeregter MetallclusterProf. Dr. Hans-Peter Seidel(Jg. 1958), Universität Erlangen-Nürnberg,an das MPIfür Informatik, Saarbrücken;Arbeitsgebiet: „ComputerGraphics“Dr. Sami Solanki (Jg. 1958),ETH Zürich, an das MPI fürAeronomie, Katlenburg-Lindau;Arbeitsgebiet: Untersuchungenzur Struktur solarerund stellarer MagnetfelderProf. Dr. Martin Stratmann(Jg. 1954), Universität Erlangen-Nürnberg,an das MPI fürEisenforschung GmbH, Düsseldorf;Arbeitsgebiet: Korrosionsreaktionenund OberflächentechnikProf. Dr. Walther Thiel (Jg.1949), Universität Zürich, andas MPI für Kohlenforschung,Mülheim/Ruhr.; Arbeitsgebiet:numerische QuantenchemieProf. Dr. Hartmut Zohm (Jg.1962), Universität Stuttgart,an das MPI für Plasmaphysik,Garching; Arbeitsgebiet:Tokamak-Forschung47


J AHRESBERICHT 1999Perspektiven für das AlterAus der GeisteswissenschaftlichenSektionDie Ergebnisse der Forschungsarbeiten an den geisteswissenschaftlichen Instituten der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind vielfach von besonderer gesellschaftspolitischer Bedeutung.So wurden im Rahmen der Berliner Altersstudie(BASE), an der Wissenschaftler des<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Bildungsforschungin Berlin maßgeblich beteiligt waren, 516Personen zwischen 70 und 103 Jahren seit1989 in zahlreichen Sitzungen von Psychologen,Soziologen, Internisten und Psychiaternausführlich befragt, psychologischgetestet und medizinisch untersucht. Fazit dieser Untersuchung: Wir leben nicht nur länger,wir bleiben auch länger jung.Die heute Siebzigjährigen haben tatsächlichden gleichen Funktionsstand wie vor wenigenJahren die Fünfundsechzigjährigen. AmAusgang des 20. Jahrhunderts umfasst „Alter“somit eine jahrzehntelange Lebensspanne,die individuell sehr variabel verläuft.Während das sogenannte „dritte Lebensalter“(bis 85 Jahre) sehr positiv erlebt wird,wandelt sich die Situation im „vierten Lebensalter“bedrohlich: bei Neunzigjährigensteigt die Demenzrate im Vergleich zu denSiebzigjährigen von 0% auf 40%. Hohes Alterbeinhaltet also, mit dem Risiko leben zumüssen, die Lebensanforderungen nichtmehr adäquat bewältigen zu können. NeueKonzeptionen für eine Zukunft des Altersund eine Theorie erfolgreichen Alterns sindsomit gefragt. Für seine in diesem Zusammenhangstehenden Arbeiten über die Entwicklungspsychologieder Lebensspanne,das Altern der Intelligenz und die Plastizitätmenschlichen Verhaltens im Alter erhieltProf. Dr. Paul B. Baltes, Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, zusammenmit dem amerikanischen MedizinerEdward Lakatta vom US National Instituteof Aging den Novartis-Preis für gerontologischeForschung 1999, eine alle zweiJahre von der International Association ofGerontology vergebene Auszeichnung, diezu den höchsten in diesem Fachgebiet zählt.Prozent40404330203329282410FrauenMänner01810 10100 070 – 74 75 – 79 80 – 84 85 – 89 90 – 94 95 +AlterAnstieg der Demenzrate mit zunehmendemAlter (aus: Die Berliner Altersstudie,Akademie Verlag Berlin, 1999)48


A US DEN S EKTIONENNeue Qualitäten im BildungswesenWie gut sind unsere Schülerinnen undSchüler auf das Leben vorbereitet? Die imFrühjahr 2000 gestartete Studie PISA, beider in Deutschland das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutfür Bildungsforschung federführend ist, solldarauf eine Antwort geben. Dabei stehtnicht das Faktenwissen im Mittelpunkt, sondernjene Fähigkeiten, die als Grundlagenfür lebenslanges Lernen gelten – selbständigesLernen und Analysieren, Wissen anwendensowie Probleme lösen. 30 Staaten, darunterauch Russland und China nehmen ander Untersuchung teil. In Deutschlandbeteiligen sich 1488 Schulen mit rund58000 Schülerinnen und Schülern.Das Program for International Assessmentsoll, ebenso wie die zuvor durchgeführteTIMS-Studie, Hinweise für eine Verbesserungder Qualität im Bildungssystem liefern.Anders als TIMSS erlaubt PISA nichtnur einen Vergleich zwischen verschiedenenStaaten, sondern auch innerhalb vonDeutschland. Dabei sollen eine Vielzahl vonDaten und Indikatoren verhindern, dassUngleiches in seinen Ergebnissen gleichgesetztwird, also ein unsinniges Ranking unterungleichen Voraussetzungen stattfindet.Alle Bundesländer werden sich diesmalbeteiligen. Bereits für die TIMS-Studiezeichnete Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktoram <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung,verantwortlich. Seine aufschlussreichenund wegweisenden Arbeiten aufdem Gebiet der Bildungsforschung wurden1999 mit dem erstmals verliehenen EuropäischenLatsis-Preis ausgezeichnet. Damitwill die European Science Foundation auchin Zukunft jene Persönlichkeiten würdigen,die den größten Beitrag zu einer speziellenForschungsdisziplin in Europa geleistet habenund die praktische Lösungen für wichtigesoziale und wirtschaftliche Politikfelderbereitstellen.Rufannahmen zum WissenschaftlichenMitglied imBerichtsjahr 1999Prof. Dr. Jan Michael Hoem(Jg. 1939), Universität Stockholm,Schweden, an das MPIfür demografische Forschung,Rostock; Arbeitsgebiet: Familienbildungund FertilitätProf. Dr. Elisabeth Kieven (Jg.1947), Universität Tübingen,an die Bibliotheca Hertziana,Rom; Arbeitsgebiet: Architekturgeschichtedes 17. und 18.Jahrhunderts49


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENFinanzenDie Zuschüsse zum Haushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> werden von Bund und Länderngemeinsam je zur Hälfte getragen (Haushalt A). Die Berechnung der Länderfinanzierungsbeiträgeberuht auf einem jährlich neu berechneten Schlüssel und der „Sitzlandquote“, die1999 45 v.H. und ab 2000 jeweils 50 v.H. beträgt. Außerdem können von den Beteiligten mitZustimmung aller Vertragspartner über den jeweiligen Finanzierungsanteil hinausgehendeLeistungen erbracht werden. Hiervon abweichend wird das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysikvom Bund und den Sitzländern Bayern und Mecklenburg-Vorpommern nach denRegelungen für Großforschungseinrichtungen im Verhältnis 90 : 10 finanziert (Haushalt B).Darüber hinaus erhält dieses Institut Zuschüsse von EURATOM für ein gemeinsames Forschungsprogrammim Rahmen von Assoziationsverträgen.Neben den Zuschüssen von Bund und Ländern zur institutionellen Förderung erhalten die<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und ihre Institute Projektförderungsmittel von Bundes- und Länderministerienund von der Europäischen Union, Zuwendungen von privater Seite sowieMitgliedsbeiträge, Spenden und Entgelte für eigene Leistungen.Struktur des GesamthaushaltsTeilhaushalteEinnahmenAusgabenHaushalt A(Haushalte der Institute einschließlichder rechtl. selbständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschungu. für Kohlenforschung - mit Ausnahmedes Haushalts des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik)eigene EinnahmenAnteilsfinanzierungdurch Bund undLänderPersonalausgabenBetriebsausgabenSonderfinanzierungdurch Bund, LänderSächlicheAusgabenProjektförderungdurch Bund, Länder,sonstige öffentlicheZuschüsse, nichtöffentlicheZuschüsseund Zuschüsse ausdem PrivatenVermögenZuschüsseHaushalt B(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürPlasmaphysik)Finanzierungdurch Bund, Sitzländer,Zuschüsse vonEURATOM, Projektförderung,eigeneEinnahmenBauinvestitionensonstigeInvestitionenInvestitionen51


J AHRESBERICHT 1999Haushaltsplan 2000GesamthaushaltDer Gesamthaushalt der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> umfasst die Haushalte A(Haushalte der Institute einschließlich der rechtlich selbständigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbH und für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung))und B (Haushalt des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik).Gesamthaushalt 2000Haushalt ATDMHaushalt B(MPI f. Plasmaphysik)TDMGesamthaushaltTDMEinnahmenEigene EinnahmenInstitutionelle Förderung durch Bundund Länder (inkl. Sonderfinanzierung)Sonstige Institutionelle FörderungProjektförderungAusgabenPersonalausgabenSächliche AusgabenZuweisungen, ZuschüsseBetriebsausgaben gesamtBauausgabenSonstige InvestitionenInvestitionsausgaben gesamtProjektförderung2.044.517 293.763 2.338.28095.906 32.900 128.8061.716.848 193.846 1.910.6940 65.767 65.767231.763 1.250 233.0132.044.517 293.763 2.338.280834.486 99.800 934.286477.392 50.819 528.211148.754 8.344 157.0981.460.632 158.963 1.619.595190.729 44.650 235.379161.393 88.900 250.293352.122 133.550 485.672231.763 1.250 233.013PhysikBiologie720700Astronomie, AstrophysikChemie174195Geschichts-/SozialwissenschaftenMedizin146143Atmosph., Geowissenschaften96Mathematik, Informatik, TechnikRechtswissenschaftenWirtschaftswissenschaftenAusgaben nach Forschungsbereichen(in Mio. DM)7875110 100 200 300 400 500 600 700 80052


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENPersonalausgaben40%23%9%11%7%10%ProjektförderungSonstige InvestitionenBaumaßnahmenZuschüsseSächliche AusgabenAusgaben nach AusgabenartenDer Senat der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat in seiner Sitzung am 19. November 1999 denHaushaltsplan 2000 auf der Grundlage des Beschlusses der Bund-Länder-Kommission fürBildungsplanung und Forschungsförderung vom 25. Oktober 1999 festgestellt. Danachwurde der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von Bund und Ländern eine Anhebung des Zuschussesum 3 % zugestanden. Gegenüber dem Entwurf vom März 1999, der von einer Steigerungsratevon 5,8% ausging, waren damit Kürzungen auf der Ausgabenseite in Höhe von rd. 46Mio. DM erforderlich.Die institutionelle Förderung (Anteilsfinanzierung)des Bundes und der Länder beträgtdamit 1.710,0 Mio. DM. Hierin enthaltensind 1.330,0 Mio. DM für die alten Bundesländersowie 380,0 Mio. DM für dieVorhaben im Rahmen des AufbauprogrammsOst. Der Zuschussbedarf der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> steigt um 49.806TDM. Davon entfallen 359 TDM auf dasAufbauprogramm Ost, was einem Anstiegvon 0,1% entspricht, und 49.447 TDM aufdie alten Länder, wodurch sich gegenüber1999 eine Steigerung von 3,9 % ergibt. DieVerschiebung des Schwerpunktes von denneuen zu den alten Ländern ist zum einenbedingt durch den vorübergehenden Rückgangder Bauausgaben im Rahmen des AufbauprogrammsOst. Zum anderen sind dieneu aufgenommenen Förderinitiativen,wie die verstärkteFörderung von Wissenschaftlerinnenin Leitungspositionen(C3/C4-Programme), institutsübergreifendeForschungsinitiativen,die Einrichtung von Internationalen Nachwuchsgruppensowie von International <strong>Max</strong><strong>Planck</strong> Research Schools außerhalb desAufbauprogramms Ost veranschlagt. Dieneu aufgenommenen Förderinitiativen sollenjedoch allen Instituten zugute kommen.Haushalt AHaushalt AHaushaltsplan1999TDMHaushaltsplan2000TDMVeränderungenin %Anteilsfinanzierung• bisheriges Förderungsgebiet• neue LänderZuschuss für BetriebsausgabenZuschuss für InvestitionenSonderfinanzierung• davon Hochschulsonderprogramm IIIProjektförderung*1.660.184 1.709.990 3,01.280.723 1.330.070 3,9379.461 379.920 0,11.323.500 1.400.838 7,8336.684 309.152 -8,222.884 6.858 -70,01.650 1.325 -19,7120.270 231.763 92,7* Die Differenz resultiert daher, dassim Jahr 2000 bei der Veranschlagungder Projektmittel erstmals die Ist-Zahlen des Vorjahres zugrunde gelegtwurden53


J AHRESBERICHT 1999Haushalt AFür den Aufbau in den neuen Ländernerhält die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – wiebeantragt – 164 neue Planstellenbzw. Beschäftigungsmöglichkeiten;damit enthält der Stellenplanfür die Institute in den neuenBundesländern 1.500,5 Stellenbzw. Beschäftigungsmöglichkeiten,davon 572 für Wissenschaftler.Ferner sind von Bund und Ländern ausdem Hochschulsonderprogramm III nochrd. 1,3 Mio. DM für die Förderung des wissenschaftlichenNachwuchses eingeplant.Darüber hinaus stellt das Land Hamburgzur Finanzierung der Arbeitsgruppe Zytoskelettam DESY rd. 1,9 Mio. DM zur Verfügung.Zur Durchführung von Baumaßnahmen erhältdie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von einigenSitzländern Sondermittel: Das Land Brandenburgbeteiligt sich 2000 mit 1.100 TDMam Neubau des MPI für Gravitationsphysikin Golm; vom Land Baden-Württembergwird eine Rate an Sondermitteln für denNeubau des MPI für Metallforschung(Werkstoffwissenschaften) in Stuttgart inHöhe von 8.990 TDM, vom Land Sachsen-Anhalt für den Neubau des MPI für Dynamikkomplexer technischer Systeme inHöhe von 2.000 TDM, vom Land Thüringenfür die Neubauten des MPI für chemischeÖkologie und des MPI für Biogeochemiein Höhe von 6.000 TDM, vom LandSachsen für die Neubauten des MPI fürmolekulare Zellbiologie und Genetik unddes MPI für evolutionäre Anthropologie inHöhe von 15.000 TDM und von der StadtLeipzig für den Neubau des Primatenhausesdes MPI für evolutionäre Anthropologiein Höhe von 1.400 TDM erwartet. Die Projektförderungwurde aufgrund der von denInstituten zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellungerwarteten Bewilligungen mit231,8 Mio. DM berücksichtigt.<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für PlasmaphysikHaushalt BDer Wirtschaftsplan des MPI für Plasmaphysik besteht seit 1997 aus zwei Teilbereichen,dem Institutsteil in Garching und jenem in Greifswald (einschließlich der Aktivitäten in Berlin).Durch die am 24. Mai 1996 unterzeichnete Verwaltungsvereinbarung zwischendem Bund, dem Freistaat Bayern und dem Land Mecklenburg-Vorpommernkonnte die Finanzierung und die Stellensituation aller Standorte des Institutslängerfristig gesichert werden. Für den Institutsteil in Garching sind Ausgabenin Höhe von 145,4 Mio. DM veranschlagt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutetdies eine Minderung um rd. 8,4 Mio. DM oder 5,5%. Für das Teilinstitut Greifswald sindAusgaben in Höhe von 148,4 Mio. DM vorgesehen. Davon entfallen rd. 97,5 Mio. DM aufInvestitionsausgaben zum Auf- und Ausbau des Instituts. Von den Investitionen trägt dasLand Mecklenburg-Vorpommern 26,9 Mio. DM als standortbedingte Mehrkosten. Der Stellenplanumfasst 247 Stellen.54


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENMittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2000 bis 2004Die mittelfristige Finanzplanung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> für die Jahre 2000 bis2004 weist Zuwachsraten aus, die geringfügigunter den Vergleichszahlen der Vorjahresplanungliegen. Der geplante Zuwachsfür das Jahr 2001 liegt bei 5,2% (Vorjahresplanung5,7%); für die Folgejahre liegen dieZuwachsraten bei 5,0 % für das Jahr 2002,5,1 % für das Jahr 2003 und 4,6 % für dasJahr 2004.Ein zentraler Bestandteil des Finanzierungsbedarfsim Planungszeitraum ist auchweiterhin der Aufbau in den neuen Ländernmit dem Ziel, diesen so rasch wie möglich,d.h. bis gegen Ende des mittelfristigen Planungszeitraums,zum Abschluss zu bringen.Mit der Gründung des MPI für ethnologischeForschung in Halle hat die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ihren 1990 eingeleitetenProzess von Institutsneugründungen imRahmen des Aufbauprogramms Ost vorläufigabgeschlossen. Einschließlich des Teilinstitutsdes MPI für Plasmaphysik inGreifswald ist die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>damit mit 20 Einrichtungen in den neuenLändern vertreten. Mit Erreichen des Endausbauswird die <strong>Gesellschaft</strong> in den neuenLändern mit etwa 20% der Gesamtausgabenund Planstellen bzw. Beschäftigungsmöglichkeitenannähernd proportional mitdem gleichen Potential an Forschungseinrichtungenwie in den alten Ländern vertretensein.Bei der Bedarfsplanung ohne das AufbauprogrammOst muss berücksichtigt werden,dass während des Aufbaus in Ostdeutschlandein erheblicher Nachholbedarfin den Instituten inWestdeutschland entstandenist. Die Fortschritte in der physikalischen,astronomischenaber auch biomedizinischen Forschungbringen höhere Anforderungen an die Geräteausstattungder Institute mit sich. Damitdie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> auch weiterhinden von ihr erwarteten Beitrag im nationalenund internationalen Forschungsverbundleisten kann, sind erhebliche Investitionennotwendig. Außerdem wird derFinanzierungsbedarf durch das C3/C4-Wissenschaftlerinnenprogramm,die International<strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research Schools, die imZuge der Systemevaluation empfohlene verstärkteZusammenarbeit mit den Universitätensowie neue Vorhaben aus dem Perspektivenpapier„MPG 2000+“ bestimmt, diegrundsätzlich für alle Institute (also auchfür die Aufbauinstitute in den neuen Ländern)offen sein sollen.Haushalt A2000Mio. DM2001Mio. DM2002Mio. DM2003Mio. DM2004Mio. DM1.710,0 1.798,1 1.887,5 1.983,8 2.075,15,2% 5,0% 5,1% 4,6%Zuwendungsbedarf gesamtVeränderung gegenüber Vorjahr379,9 409,8 441,8 420,2 415,97,9% 7,8% -4,9% -1,0%Bedarf Aufbauprogramm OstVeränderung gegenüber Vorjahr1.330,1 1.388,3 1.445,7 1.563,6 1.659,14,4% 4,1% 8,1% 6,1%Bedarf ohne Aufbauprogramm OstVeränderung gegenüber Vorjahr55


J AHRESBERICHT 1999PersonalGesamtentwicklungIn der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren am1. Januar 2000 insgesamt 11.046 Mitarbeiterbeschäftigt (Vorjahr: 11.521), davon3.058 Wissenschaftler (Vorjahr: 3.173), dasentspricht einem Anteil von 27,7% (Vorjahr:27,2%), an den Gesamtbeschäftigten. Fernerwaren im Verlauf des Jahres 1999 in der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 6.908 Nachwuchs-und Gastwissenschaftler tätig(Vorjahr: 6.499). Von den Gesamtbeschäftigtenwurden 10.204 Mitarbeiter (davon2.528 Wissenschaftler) aus der institutionellenFörderung und 842 Mitarbeiter(davon 530 Wissenschaftler) aus Mittelnder Projektförderung finanziert. Der Anteilder Frauen lag bei 41,5% (Vorjahr: 42,5%);er betrug bei den wissenschaftlichen Angestellten16,1% (Vorjahr: 15,4%), bei dennichtwissenschaftlichen 58,2 % (Vorjahr:59,1 %) und bei den Lohnempfängern35,7% (Vorjahr: 37,0 %).Das Durchschnittsalter aller Beschäftigtenin der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> betrugzum Stichtag 42,2 Jahre (Vorjahr: 42,1 Jahre).Bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlernlag es bei 43,1 Jahren (Vorjahr:43,1 Jahre).Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten betrug17,2% (Vorjahr: 15,5%), davon waren 73,9%Frauen (Vorjahr: 79,2%). Der Anteil derZeitverträge der aus institutioneller Förderungfinanzierten Mitarbeiter lag am Stichtagbei 19% (Vorjahr: 15%*). Von den ausinstitutioneller Förderung finanzierten Wissenschaftlernhatten 40,3% (Vorjahr:36,1%*) Zeitverträge; die aus Projektmittelnfinanzierten Wissenschaftler habenausnahmslos befristete Arbeitsverträge.* Berichtigung gegenüber der Angabe aus dem Jahresbericht1998Beschäftigte in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> 01. 01. 2000Direktoren und WissenschaftlicheMitgliederForschungsgruppenleiterLeiter der SelbständigenNachwuchsgruppenWissenschaftliche MitarbeiterWissenschaftler gesamtTechnisches PersonalVerwaltungSonstige DiensteNichtwissenschaftler gesamtLohnempfängerSummeAuszubildende und PraktikantenZeithilfenBeschäftigte gesamtGesamt Frauenanteil institution. Projekt-(in %) Förderung förderung244 2,5 244 –170 12,4 166 442 26,2 39 32.602 17,4 2.079 5233.058 16,1 2.528 5303.392 46,6 3.138 2541.142 70,8 1.114 28851 87,8 843 85.358 58,2 5.095 2901.307 35,7 1.306 19.750 42,0 8.929 821420 28,6 420 –876 42,5 855 2111.046 41,5 10.204 84256


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENAusbildungsplätze in der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Beschäftigung vonSchwerbehindertenIn der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> bieten derzeit49 Einrichtungen Ausbildungsplätze in30 verschiedenen Ausbildungsberufen an.Zum 1. September 1999 befanden sich insgesamt421 (Vorjahr: 363) Jugendliche in einerBerufsausbildung. Damit ist die Zahl derAuszubildenden stark angestiegen (+ 16%).Der Anteil der weiblichen Auszubildendenliegt bei 29,2 % (Vorjahr: 30,3 %). Für dasJahr 2000 wurden bisher 121 (Vorjahr: 124)neue Ausbildungsverhältnisse angekündigt,davon 48 für den eigenen Bedarf und 73über den Bedarf der <strong>Gesellschaft</strong> hinaus.In der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> waren imBerichtsjahr insgesamt 600 (Vorjahr: 614)Schwerbehinderte beschäftigt; dies entsprichteiner Beschäftigungsquote von 4,9 %(Vorjahr: 5,2 %).1200010741538536593015245380902151955679281505559110711462560110641439562710351378559811281354567412571353577412961307538510000800060004000274827453000305030152906272428803137305820001991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 20000Wissenschaftlernichtwiss. AngestellteLohnempfängerZeithilfen u. Auszubildende57


J AHRESBERICHT 1999Investitionen / Bauten1999 fertiggestellte große BaumaßnahmenInstitut Baumaßnahme Gesamtbaukosten in TDM (ohne Einr.)alte LänderGV, Archiv zur Geschichte der MPG, BerlinBiochemie, MartinsriedBiochemie, Martinsriedexp. Endokrinologie, Hannovermolek. Physiologie, DortmundMPG-GV, MünchenAnteilsfinanzierungAusbau Turm der Blitze 2.650Umbau und Sanierung Bauteil B 4.500Umbau und Sanierung Bauteil H 4.500Umbau 1. OG, Hauptbau 2.900Institutsneubau 65.700Neubau Verwaltungsgebäude 85.200 1)neue LänderKolloid- und Grenzflächenforschung, GolmKolloid- und Grenzflächenforschung, Golmmolek. Pflanzenphysiologie, GolmAnteilsfinanzierungInstitutsneubau 54.000Neubau Gästewohnhaus 5.937Neubau Institut und Gewächshaus 65.900neue LänderGravitationsphysik, GolmSonderfinanzierung BrandenburgInstitutsneubau 16.2001)enthält Sondermittel des LandesBayern in Höhe von 11,0 Mio.DM undAnteil Patio in Höhe von 22,9 Mio.DMInstitut Baumaßnahme veranschlagte Gesamtbaukostenin TDMalte LänderEntwicklungsbiologie, TübingenMetallforschung, Stuttgartmolek. Genetik, BerlinPsychiatrie, Münchenbiophysikalische Chemie, GöttingenRadioastronomie, BonnZüchtungsforschung, Köln1999 begonnene Neu- und ErweiterungsbautenAnteilsfinanzierungUmbau Friedrich-Miescher-Labor 2.700Neubau für ehemaliges Teilinstitut f. Werkstoffwissenschaft 53.270Neubau Tierhaus 10.950Neubau v. Schwesternwohnungen 2.400Umbau Turm III, 1. OG 3.550Erweiterung 8.350Ersatzbau Pavillon B 7.450MPG-GVprivate MittelSanierung u. Umbau Harnack-Haus 9.090Sanierung u. Umbau Dahlem-Guest-House 1.491BESSY II, Berlin-AdlershofBESSY II, Berlin AdlershofTreuhänderisch betreute Baumittel2. BA, BESSY 8.700Bauteil HMI, 2. BA 9.300neue Länderchem. Ökologie, JenaDynamik komplexer technischer Systeme, Magdeburgevolutionäre Anthropologie, LeipzigAnteilsfinanzierungInstitutsneubau 73.300Institutsneubau 55.800Neubau Primatenhaus 26.900Verausgabte investive Mittel aus dem Bauhaushalt 1999alte Länderneue LänderBauunterhaltKleine BaumaßnahmenGroße Baumaßnahmen (Haushalt A + B)Treuhänderisch bewilligte Baumittel27,2 Mio.DM 1,6 Mio.DM30,5 Mio.DM 3,0 Mio.DM76,6 Mio.DM 198,9 Mio.DM8,8 Mio.DM 9,6 Mio.DM58


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENForschungscampus Golm1997 1998 199923.807.010 DM 26.518.975 DM 28.837.837 DM18.727.221 DM 27.631.405 DM 33.486.041 DM183.071.909DM 233.563.783 DM 275.514.049 DM27.960.742 DM 31.737.570 DM 18.411.679 DMBauunterhaltKleine BaumaßnahmenGroße Baumaßnahmen(Haushalt A + B)Treuhänderisch bewilligte Baumittel300250200150100501997 1998 19990Bauunterhaltkleine Baumaßnahmengroße Baumaßnahmentreuh. bew. Baumaßnahmen59


J AHRESBERICHT 1999Fördernde MitgliederDie privatrechtliche Organisationsform der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> als eingetragener Vereinist im Hinblick auf ihren Satzungsauftrag von großer Bedeutung, da sie wesentlich zurwissenschaftlichen Autonomie beiträgt. Die Verankerung in allen Bereichen der <strong>Gesellschaft</strong>und die Unterstützung durch Fördernde Mitglieder ist deshalb für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>essentiell. Die von den Fördernden Mitgliedern eingebrachten Spenden ermöglichenes ihr, auf unerwartete Entwicklungen und Situationen schnell und flexibel zu reagieren undso die Leistungsfähigkeit der Grundlagenforschung in Deutschland auf hohem Niveau zuerhalten.Am Jahresende 1999 verzeichnete die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> insgesamt 903 FörderndeMitglieder (Vorjahr: 929), davon398 Korporativ Fördernde Mitglieder (Vorjahr:417) und 505 Persönlich FörderndeMitglieder (Vorjahr: 512). 28 Mitglieder (6Firmen und 22 Einzelmitglieder) konnten1999 neu gewonnen werden. Insgesamtgingen im Jahr 1999 an Mitgliedsbeiträgenrd. 500.000 DM.1300120011001000900800700600500400300200100Entwicklung derMitgliederzahlen 1950 –1999GesamtFirmenEinzelmitglieder01950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 199960


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENNeue Korporativ Fördernde MitgliederBayerische Braustiftung Josef Schörghuber& Co. Holding KG, MünchenMitgliedsvertreter: Dr. Carl-Heinz DuisbergDeutsche Babcock AG, OberhausenMitgliedsvertreter: Prof. Dr.-Ing. Klaus G.LedererGfP <strong>Gesellschaft</strong> für Planung & BetriebsverlagerungmbH, AßlarMitgliedsvertreter: Karl Heinz RiegelSeelig & Preu, Bohlig, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer,Steuerberater, BerlinMitgliedsvertreter: Dr. Christian DonleDeveloGen AG, GöttingenMitgliedsvertreter: Dr. Herbert StadlerEURO-AMERICAN BeteiligungsvermittlungsgesellschaftmbH, DüsseldorfMitgliedsvertreter: Axel KutscherNeue Persönlich Fördernde MitgliederKonrad Adam, Dr.,OberurselAnke Brunn, MdL, KölnKonrad Buschbeck, Dr.,Warschau/PolenBeatrice Fromm,BerlinCornelie von Gierke,KarlsruheAnton Gschwendtner,ObertaufkirchenUlrike Gutheil, Dr.,CottbusVolker Hauff, Dr.,BerlinWolfgang Hilger, Prof. Dr.,Glashütten/TaunusHansjürgen Hirche, Prof.Dr. med., NeussDitmar Neumann,Dipl. Ing., ErkelenzKurt Pauli,Remagen-RolandseckHans Riedel, Prof. Dr.,KölnWolfgang Röller, Dr.,Neu-IsenburgGerd Romanowski, Dr.,Frankfurt/MainOskar Alexander Schlitter,Frankfurt/MainWilly Seiker, Dr. med.,CelleDieter Straub, Dr.,MünchenRudolf Thomann,Dipl.-Ing., BerlinHansjörg W. Vollmann,Prof. Dr. rer. nat.,Bad SodenKurt F. Viermetz,MünchenGerd Waßmuth,Dr.-Ing., Leverkusen61


J AHRESBERICHT 1999Stand: 31. Dezember 1999Tochtergesellschaften, Beteiligungenund weitere EinrichtungenTochtergesellschaftenGarching Innovation GmbH, München. Die<strong>Gesellschaft</strong> berät beim Abschluss von Lizenz-und Optionsverträgen über Institutserfindungenund bietet darüber hinaus allenAngehörigen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Beratung und Hilfe bei der Gründung voneigenen technologisch orientierten Unternehmen.Zum 1. Juni 1999 hat Dr. BernhardHertel die Geschäftsführung für den in denRuhestand getretenen Dr. Heinrich Kuhnübernommen.MINERVA Stiftung – <strong>Gesellschaft</strong> für dieForschung mbH, München. Zweck der <strong>Gesellschaft</strong>ist die Förderung der wissenschaftlichenForschung durch den Betriebvon Forschungs- und Forschungshilfseinrichtungenaller Art und die Unterstützungvon Forschungsvorhaben – insbesondere inIsrael – sowie die Verwertung von Forschungsergebnissen.Geschäftsführer: Prof.Dr. Jochen A. Frowein (Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches öffentlichesRecht und Völkerrecht) und Dr. BertholdNeizert (Leiter des Referates für Auslandsbeziehungenin der Generalverwaltung).BeteiligungenDie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hält nebenihren Tochtergesellschaften Beteiligungenin unterschiedlicher Höhe an anderenUnternehmen bzw. internationalen Großprojekten,um Synergieeffekte für wissenschaftlicheAufgabenstellungen bestmöglichzu nutzen.Berliner Elektronenspeicherring-<strong>Gesellschaft</strong>für Synchrotronstrahlung mbH(BESSY), Berlin<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>zur Förderung der Wissenschaftene.V., die Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderungder angewandten Forschung e.V.,München, das Hahn-Meitner-Institut BerlinGmbH, die Stiftung Deutsches Elektronen-Synchrotron(DESY), Hamburg, dasForschungszentrum Jülich GmbH und dasForschungszentrum Karlsruhe GmbH. Aufgabeist die Errichtung, der Betrieb und dieWeiterentwicklung einer Speicherringanlageals Synchrotronstrahlungsquelle fürZwecke der Forschung auf den Gebietender Halbleiter, insbesondere der Mikroelektronik,der Meteorologie im Rahmen gesetzlicherAufgaben des Bundes sowie derGrundlagenforschung und der angewandtenForschung, vor allem auf den Gebietender Physik, Chemie, Biologie und Medizin.1992 begann BESSY mit dem Bau der qualitativwesentlich verbesserten StrahlungsquelleBESSY II in Berlin-Adlershof, dieEnde 1998 in Betrieb genommen wurde.Der Betrieb von BESSY I endete mit Abschlussdes letzten Nutzerblocks am 26.November 1999. Für die nächsten fünf Jahrehaben BESSY und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>die Bereitstellung eines Leistungskontingentsgegen Entgelt vereinbart.Die Nutzer der Forschungseinrichtung ausder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> kommenüberwiegend aus dem Fritz-Haber-Institut,Berlin, und dem MPI für Mikrostrukturphysik,Halle/Saale.62


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENDeutsches Klimarechenzentrum GmbH,Hamburg<strong>Gesellschaft</strong>er sind die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,die Freie und Hansestadt Hamburg(vertreten durch die Universität Hamburg),das GKSS Forschungszentrum GeesthachtGmbH und das Alfred-Wegener-Institut fürPolar- und Meeresforschung, Bremerhaven.Als überregionale Serviceeinrichtung stelltdas DKRZ Rechenzeit und technischeUnterstützung für die Durchführung vonSimulationsrechnungen mit aufwändigennumerischen Modellen für die Klimaforschungund verwandte Gebiete bereit. DieNutzer aus der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>kommen vorrangig aus dem MPI fürMeteorologie, Hamburg, und dem MPI fürChemie, Mainz, und zukünftig auch ausdem MPI für Biogeochemie, Jena.European Incoherent Scatter ScientificAssociation (EISCAT), Kiruna, SchwedenDas internationale ForschungsvorhabenEISCAT wird gemeinsam durchgeführt undfinanziert von den nationalen Forschungsräten,Akademien oder Wissenschaftsgesellschaftender Bundesrepublik Deutschland(<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>), Finnlands (SuomenAkatemia), Frankreichs (Centre Nationalde la Recherche Scientifique), Großbritanniens(Particle Physics and AstronomyResearch Council), Norwegens (NorgesForskningsrad) und Schwedens (NaturvetenskapligaForskningsradet). Es dient derErforschung der Ionosphäre. Seit April1996 ist auch Japan mit dem National Instituteof Polar Research an EISCAT beteiligt.EISCAT verfügt über eine Sende- undEmpfangsstation in Tromsö und auf Svalbardsowie Empfangsstationen bei Kirunaund Sodankylä. Partner in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sind das MPI für Aeronomie inKatlenburg-Lindau und das MPI für extraterrestrischePhysik in Garching.<strong>Gesellschaft</strong> für wissenschaftliche DatenverarbeitungmbH GöttingenDie <strong>Gesellschaft</strong> wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und dem Land Niedersachsengemeinsam je zur Hälfte finanziert. IhrZweck ist es, im Dienst der Wissenschaft,Probleme mit Hilfe von Rechenanlagen zulösen. In diesem Zusammenhang betreibtsie wissenschaftliche Forschung auf demGebiet der Informatik und fördert die Ausbildungvon Fachkräften für Rechenanlagen.In den letzten Jahren hat sich das Leistungsangebotfür die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>zur Schaffung und Betreuung vonNetzen und Dienstleistungen hin verlagert.Institut de Radio Astronomie Millimétrique(IRAM), Grenoble/FrankreichDas Institut für Radioastronomie im mm-Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, dem Centre National de laRecherche Scientifique, Frankreich, unddem Instituto Geographico Nacional, Spanien,gemeinsam betrieben. Es besteht auseinem zentralen Laboratorium in Grenoblemit Beobachtungsstationen auf dem Lomade Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanienund auf dem Plateau de Bure (Interferometermit fünf 15-Meter-Teleskopen) inFrankreich. Die Beobachtung kosmischerRadiosignale von weniger als einem Millimeterkürzester Wellenlänge liefert Informationenaus dem Inneren dichter Gas- undStaubwolken, in denen sich das Material fürdie Geburt neuer Sterne zusammenballt.Partner in der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> istdas MPI für Radioastronomie in Bonn.Submillimeter Telescope Observatory(SMTO) und das Large Binocular Telescope-Corporation (LBTC), Tucson, Arizona/USADie LBTC will bis zum Jahr 2004 das größteastronomische Fernrohr der Nordhalbkugelim Mount Graham International Observatory(MGIO) aufbauen. Das LBT soll dieBeobachtung entstehender Planetensystemeund entferntester Quasare und Galaxienermöglichen, um weiteren Aufschluss überdie Entstehung des Kosmos und unseresPlanetensystems zu gewinnen. Die Investitionskostendes Projekts sind auf über 80Mio. US$ veranschlagt. Neben den amerikanischenund italienischen Beteiligtensind die deutschen Interessenten mittels einer<strong>Gesellschaft</strong> bürgerlichen Rechts unterdem Namen „LBT-Beteiligungsgesellschaft“(LBTB) in der LBTC vertreten. Die deutschenPartner, Astrophysikalisches InstitutPotsdam, Landessternwarte Heidelberg unddie <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> für das MPIfür Astronomie, das MPI für extraterrestrischePhysik und das MPI für Radioastronomiehaben ihre ursprüngliche Beteiligung inHöhe von 12,5 % auf 25 % erhöht.Weitere EinrichtungenArchiv zur Geschichte der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,BerlinDirektor: Prof. Dr. EckhartHenningTagungsstätte Harnack-Haus,BerlinLeitung: Nicole BendigTagungsstätte <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus, HeidelbergTagungs- und Gästehaus<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Haus, TübingenGeschäftsführer:Dr. Roland HengstenbergLeitung: Dorothea EptingTagungsstätte Schloss Ringberg,Rottach-EgernLeitung: Axel Hörmann63


J AHRESBERICHT 1999Präsidentrepräsentiert die <strong>Gesellschaft</strong> und entwirft die Grundzüge ihrer Wissenschaftspolitik; sorgt für eine vertrauensvolleZusammenarbeit innerhalb der <strong>Gesellschaft</strong>; ist Vorsitzender von Verwaltungsrat, Senatund Hauptversammlung; wird von vier Vizepräsidenten unterstütztVerwaltungsrat(besteht aus dem Präsidenten, den vier Vizepräsidenten, dem Schatzmeister sowie zwei weiteren Senatoren)Berät den Präsidenten und bereitet wichtige Entscheidungen der <strong>Gesellschaft</strong> vor; stellt den Gesamthaushaltsplan,den Jahresbericht und die Jahresrechnung auf; führt durch den Präsidenten die Aufsichtüber die Generalverwaltung; bildet zusammen mit der Generalsekretärin den Vorstand i. S. des GesetzesGeneralsekretär(in)unterstützt den Präsidenten;leitet die GeneralverwaltungGeneralverwaltungwähltführt die laufenden Geschäfte der <strong>Gesellschaft</strong>;unterstützt die Organe und die InstituteSenat(bis zu 32 von der Hauptversammlung gewählte Senatoren und 15 Amtssenatoren)wählt den Präsidenten und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrats und entscheidet über dieBestellung des Generalsekretärs; beschließt über Institutsgründungen und Schließungen, die Berufungder Wissenschaftlichen Mitglieder und die Satzungen der Institute; entscheidet über die Beteiligung ananderen Einrichtungen, die Aufnahme Fördernder Mitglieder und über Ehrungen durch die <strong>Gesellschaft</strong>;stellt den Gesamthaushaltsplan und den Jahresbericht fest und beschließt die JahresrechnungwähltHauptversammlung(besteht aus Mitgliedern der <strong>Gesellschaft</strong>)wählt die Mitglieder des Senats; beschließt über Änderungender <strong>Gesellschaft</strong>ssatzung; nimmt den Jahresberichtentgegen; prüft und genehmigt die Jahresrechnungund erteilt dem Vorstand EntlastungFördernde EhrenmitgliederMitglieder WissenschaftlicheMitgliederex officioMitgliederWissenschaftlicher Rat(besteht aus den WissenschaftlichenMitgliedern und einem wissenschaftlichenMitarbeiter aus jedemInstitut)Biologisch-MedizinischeSektionChemisch-Physikalisch-TechnischeSektionGeisteswissenschaftlicheSektionerörtern institutsübergreifende Angelegenheiten;beraten den Senatbei Institutsgründungen; Schließungenund BerufungenleitenKuratorienunterstützendie ÖffentlichkeitsarbeitFachbeirätebewerten undberaten inwissenschaftl.Hinsicht<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutebetreiben wissenschaftliche Forschung frei und unabhängig64


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENPersonelle Zusammensetzungder OrganePräsidentHubert Markl, Prof. Dr., MünchenVerwaltungsratVorsitzenderHubert Markl, Prof. Dr., Präsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenVizepräsidentenJochen A. Frowein, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländischesöffentliches Recht und Völkerrecht, HeidelbergKlaus Hahlbrock, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Züchtungsforschung,KölnTyll Necker, Dr. h.c., Vizepräsident desBundesverbandes der Deutschen Industriee.V., Geschäftsführer und <strong>Gesellschaft</strong>erder HAKO-Werke GmbH & Co., BadOldesloeGerhard Wegner, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Polymerforschung,MainzSchatzmeisterHans-Jürgen Schinzler, Dr., Vorsitzenderdes Vorstands der Münchener Rückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>,MünchenWeitere MitgliederHans-Jürgen Quadbeck-Seeger, Prof. Dr.,BASF AG, LudwigshafenGünter Stock, Prof. Dr., Mitglied desVorstands der Schering AG, BerlinVorstandDer Verwaltungsrat bildet zusammen mit derGeneralsekretärin, Dr. Barbara Bludau, München,den Vorstand im Sinne des Gesetzes.SenatVorsitzenderHubert Markl, Prof. Dr., Präsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenWahlsenatorenKurt Biedenkopf, Prof. Dr., Ministerpräsidentdes Freistaates Sachsen, DresdenRichard John Brook, Prof. Dr., Engineeringand Physical Sciences ResearchCouncil, Swindon, GroßbritannienWolfgang Clement, Ministerpräsident desLandes Nordrhein-Westfalen, DüsseldorfGerhard Cromme, Dr., Vorsitzender desVorstands der Thyssen Krupp AG, DüsseldorfJochen A. Frowein, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches öffentlichesRecht und Völkerrecht, HeidelbergPeter H. Grassmann, Dr.-Ing., Sprecherdes Vorstands, Carl Zeiss, OberkochenKlaus Hahlbrock, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Züchtungsforschung,KölnHans-Olaf Henkel, Dr.-Ing. e.h., Präsidentdes Bundesverbandes der DeutschenIndustrie e.V., BerlinStand: 31. Dezember 199965


J AHRESBERICHT 1999Klaus von Klitzing, Prof. Dr.,Wissenschaftliches Mitglied und Direktoram <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Festkörperforschung,StuttgartKarl Lehmann, Prof. Dr. Dr., Vorsitzenderder Deutschen Bischofskonferenz, MainzJutta Limbach, Prof. Dr., Präsidentin desBundesverfassungsgerichts, KarlsruheAngela Merkel, Dr., Vorsitzende derCDU, Bonn (seit 10. 04. 2000)Hartmut Michel, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Biophysik, Frankfurt/MainTyll Necker, Dr. h.c., Vizepräsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vizepräsident desBundesverbandes der Deutschen Industriee.V., Geschäftsführer und <strong>Gesellschaft</strong>erder HAKO-Werke GmbH & Co., BadOldesloeChristiane Nüsslein-Volhard, Prof. Dr.,Wissenschaftliches Mitglied und GeschäftsführendeDirektorin des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Entwicklungsbiologie,TübingenArend Oetker, Dr., Vorsitzender des Vorstandsdes Stifterverbandes für die DeutscheWissenschaft e.V., Essen sowieGeschäftsführender <strong>Gesellschaft</strong>er der Dr.Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG,KölnHeinrich v. Pierer, Dr., Vorsitzender desVorstands der Siemens AG, MünchenKlaus Pinkau, Prof. Dr., Emeritiertes WissenschaftlichesMitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik, GarchingHans-Jürgen Quadbeck-Seeger, Prof. Dr.,Mitglied des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, BASF AG, LudwigshafenWalter Riester, Bundesminister für Arbeitund Sozialordnung, BerlinKrista Sager, Senatorin für Wissenschaftund Forschung der Freien und HansestadtHamburgFritz W. Scharpf, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung,KölnHans-Jürgen Schinzler, Dr., Schatzmeisterder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vorsitzenderdes Vorstands der MünchenerRückversicherungs-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenDagmar Schipanski, Prof. Dr.-Ing., Ministerinfür Wissenschaft, Forschung undKultur des Freistaates Thüringen, ErfurtAlbrecht Schmidt, Dr., Vorsitzender desVorstands der Bayerischen Hypo- und VereinsbankAG, MünchenHubertus Schmoldt, Vorsitzender derIndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie,Energie, HannoverGünter Stock, Prof. Dr., Mitglied des Verwaltungsratesder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,Mitglied des Vorstands der ScheringAG, BerlinDieter Stolte, Prof. Dr. h.c., Intendant desZweiten Deutschen Fernsehens, MainzHeinrich Ursprung, Prof. Dr., Staatssekretära. D. des Eidgenössischen Departementsdes Innern, Würenlos, SchweizGerhard Wegner, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,MainzHans-Dietrich Winkhaus, Dr., Vorsitzenderder Geschäftsführung der HenkelKGaA, Düsseldorf66


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENEberhart Zrenner, Prof. Dr., GeschäftsführenderDirektor der Universitäts-Augenklinik TübingenAmtssenatorenBarbara Bludau, Dr., als Generalsekretärinder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,MünchenEdelgard Bulmahn, Bundesministerin fürBildung und Forschung, Bonn, als Vertreterindes BundesAndreas Burkert, Dr., wissenschaftlicherMitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts fürAstronomie, Heidelberg, als von der Chemisch-Physikalisch-TechnischenSektiondes Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes MitgliedDirk Hartung, Dr., als Vorsitzender desGesamtbetriebsrates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, BerlinWolfgang J. Neubert, Dr., wissenschaftlicherMitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutsfür Biochemie, Martinsried, als von derBiologisch-Medizinischen Sektion des WissenschaftlichenRates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes MitgliedThomas Oppermann, NiedersächsischerMinister für Wissenschaft und Kultur,Hannover, als Vertreter der LänderManfred Overhaus, Dr., Staatssekretär imBundesministerium der Finanzen, Bonn,als Vertreter des BundesWolfgang Prinz, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für psychologischeForschung, München, als Vorsitzenderder GeisteswissenschaftlichenSektion des Wissenschaftlichen Rates der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Heinz Schleußer, Finanzminister desLandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf,als Vertreter der LänderNachfolger ab 01.03.2000:Georg Milbradt, Prof. Dr., SächsischerStaatsminister der Finanzen, DresdenArndt Simon, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Festkörperforschung,Stuttgart, als Vorsitzender der Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion desWissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Wolf Singer, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Geschäftsführender Direktordes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Hirnforschung,Frankfurt/Main, als Vorsitzenderdes Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Heike Solga, Dr. Leiterin einer SelbständigenNachwuchsgruppe am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, Berlin, alsvon der Geisteswissenschaftlichen Sektiondes Wissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> gewähltes MitgliedHartmut Wekerle, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,Martinsried, als Vorsitzender der Biologisch-MedizinischenSektion des WissenschaftlichenRates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsministerfür Wissenschaft, Forschung undKunst, München, als Vertreter der LänderEhrenmitglieder des SenatsReimar Lüst, Prof. Dr., Hamburg, Präsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von1972 bis 1984, Emeritiertes WissenschaftlichesMitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutsfür extraterrestrische Physik67


J AHRESBERICHT 1999Heinz A. Staab, Prof. Dr. Dr., Präsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1984 bis1990, Emeritiertes WissenschaftlichesMitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts fürmedizinische Forschung, HeidelbergHans F. Zacher, Prof. Dr., Präsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> von 1990 bis1996, Emeritiertes WissenschaftlichesMitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländischesund internationales Sozialrecht,MünchenEhrensenatorenHelmut Coing, Prof. Dr., EmeritiertesWissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für europäische Rechtsgeschichte,Frankfurt/MainHerbert Grünewald, Prof. Dr., Ehrenvorsitzenderdes Aufsichtsrats der Bayer AG,LeverkusenBenno Hess, Prof. Dr., Heidelberg, EmeritiertesWissenschaftliches Mitglied der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (ehemals WissenschaftlichesMitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Ernährungsphysiologie)Hans Leussink, Prof. Dr.-Ing., Bundesministera.D., KarlsruheHans L. Merkle, Prof. Dr. h.c., RobertBosch GmbH, GerlingenErnst-Joachim Mestmäcker, Prof. Dr.,Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglieddes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländischesund internationales Privatrecht, HamburgGünther Wilke, Prof. Dr., EmeritiertesWissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Kohlenforschung(rechtsfähige Stiftung), Mülheim/RuhrStändige Gäste des SenatsGabriele Behler, Ministerin für Schuleund Weiterbildung, Wissenschaft und Forschungdes Landes Nordrhein-Westfalen,DüsseldorfWolf-Dieter Dudenhausen, Dr., Ministerialdirektorim Bundesministerium für Bildungund Forschung, BonnDetlev Ganten, Prof. Dr., Vorsitzender derHermann-von-Helmholtz-GemeinschaftDeutscher Forschungszentren, BonnKlaus Landfried, Prof. Dr., Präsident derHochschulrektorenkonferenz, BonnHans Joachim Meyer, Prof. Dr., SächsischerStaatsminister für Wissenschaft undKunst, DresdenWinfried Schulze, Prof. Dr., Vorsitzenderdes Wissenschaftsrates, KölnHans-Jürgen Warnecke, Prof. Dr.-Ing.,Präsident der Fraunhofer-<strong>Gesellschaft</strong> zurFörderung der angewandten Forschunge.V., MünchenErnst-Ludwig Winnacker, Prof. Dr., Präsidentder Deutschen Forschungsgemeinschaft,BonnHelmut Schmidt, Dr. h.c., Bundeskanzlera.D., Berlin68


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENSenatsausschuss für Forschungsplanung 1)Barbara Bludau, Dr., Generalsekretärinder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenRichard John Brook, Prof. Dr., Engineeringand Physical Sciences ResearchCouncil, Swindon, GroßbritannienAndreas Burkert, Dr., wissenschaftlicherMitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts fürAstronomie, HeidelbergJochen A. Frowein, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,Wissenschaftliches Mitglied und Direktoram <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländischesöffentliches Recht und Völkerrecht,HeidelbergPeter H. Grassmann, Dr.-Ing., Sprecherdes Vorstands, Carl Zeiss, OberkochenKlaus Hahlbrock, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Züchtungsforschung,KölnHubert Markl, Prof. Dr., Präsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenTyll Necker, Dr. h.c., Vizepräsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Vizepräsidentdes Bundesverbandes der Deutschen Industriee.V., Geschäftsführer und <strong>Gesellschaft</strong>erder HAKO-Werke GmbH & Co.,Bad OldesloeWolfgang J. Neubert, Dr., wissenschaftlicherMitarbeiter des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institutsfür Biochemie, MartinsriedWolfgang Prinz, Prof. Dr., Vorsitzenderder Geisteswissenschaftlichen Sektion,Wissenschaftliches Mitglied undGeschäftsführender Direktor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für psychologische Forschung,MünchenHans-Jürgen Quadbeck-Seeger, Prof. Dr.,Mitglied des Verwaltungsrats der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, BASF AG,LudwigshafenArndt Simon, Prof. Dr., Vorsitzender derChemisch-Physikalisch-Technischen Sektion,Wissenschaftliches Mitglied undDirektor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Festkörperforschung,StuttgartWolf Singer, Prof. Dr., Vorsitzender desWissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitgliedund Geschäftsführender Direktor des<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Hirnforschung,Frankfurt/MainHeike Solga, Dr., Leiterin einer SelbständigenNachwuchsgruppe am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, BerlinHeinrich Ursprung, Prof. Dr., Würenlos,Schweiz, Staatssekretär a. D. des EidgenössischenDepartements des InnernGerhard Wegner, Prof. Dr., Vizepräsidentder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung,MainzHartmut Wekerle, Prof. Dr., Vorsitzenderder Biologisch-Medizinischen Sektion desWissenschaftlichen Rates der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Wissenschaftliches Mitgliedund Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürNeurobiologie, Martinsried1) Erweiterung des Ausschusses um zwei Mitglieder;verabschiedet mit Senatsbeschluss vom19. November 199969


J AHRESBERICHT 1999HauptversammlungVorsitzenderHubert Markl, Prof. Dr., Präsident der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, MünchenMitglieders. Mitgliederverzeichnis der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>BIOLOGISCH-MEDIZINISCHESEKTIONVorsitzenderHartmut Wekerle, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Neurobiologie,MartinsriedStellvertretender VorsitzenderWissenschaftlicher RatVorsitzenderWolf Singer, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Geschäftsführender Direktordes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Hirnforschung,Frankfurt/MainStellvertretender VorsitzenderManfred Rühle, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts fürMetallforschung, StuttgartMitglieder und Gästes. Verzeichnis der Organe und Institute der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Konstantin-Alexander Hossmann, Prof.Dr., Wissenschaftliches Mitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für neurologische Forschung,KölnSchlichtungsberaterGeorg Breier, Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiteram <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für physiologischeund klinische Forschung, W.G.Kerckhoff-Institut, Bad NauheimKarl Georg Götz, Prof. Dr., EmeritiertesWissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für biologische Kybernetik,TübingenUli Schwarz, Prof. Dr. WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen70


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENCHEMISCH-PHYSIKALISCH-TECHNI-SCHE SEKTIONVorsitzenderArndt Simon, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Festkörperforschung,StuttgartStellvertretender VorsitzenderPeter Fulde, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Geschäftsführender Direktordes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Physik komplexerSysteme, DresdenSchlichtungsberaterKarsten Horn, Prof. Dr., wissenschaftlicherMitarbeiter des Fritz-Haber-Institutsder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, BerlinHans-Georg von Schnering, Prof. Dr.,Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglieddes <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Festkörperforschung,StuttgartRolf Wilhelm, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Plasmaphysik, GarchingGEISTESWISSENSCHAFTLICHESEKTIONVorsitzenderWolfgang Prinz, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für psychologischeForschung, MünchenStellvertretender VorsitzenderJürgen Basedow, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und GeschäftsführenderDirektor des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für ausländischesund internationales Privatrecht,HamburgSchlichtungsberaterHans-Jörg Albrecht, Prof. Dr., WissenschaftlichesMitglied und Direktor am<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für ausländisches undinternationales Strafrecht, FreiburgPeter Martin Roeder, Prof. Dr., EmeritiertesWissenschaftliches Mitglied des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Bildungsforschung,BerlinHeike Solga, Dr., Leiterin einer SelbständigenNachwuchsgruppe am <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Bildungsforschung, Berlin71


J AHRESBERICHT 1999Standorte der Forschungseinrichtungender <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>Institut / ForschungsstelleTeilinstitut / AußenstelleSonstige ForschungseinrichtungStand: 31. Dezember 199972


Z ENTRALE A NGELEGENHEITENAndechs● Forschungsstelle für Ornithologie(s. auch Radolfzell)Bad Münstereifel● Radio-Observatorium Effelsberg(Außenstelle des MPI für Radioastronomie, Bonn)Bad Nauheim● MPI für physiologische und klinischeForschungBerlin● MPI für Bildungsforschung● Fritz-Haber-Institut● MPI für molekulare Genetik● MPI für Infektionsbiologie● MPI für Wissenschaftsgeschichte❍ Bereich Plasmadiagnostik des MPI fürPlasmaphysik, Garching und GreifswaldBonn● MPI für Mathematik● MPI für Radioastronomie(Außenstelle s. Bad Münstereifel)❍ Projektgruppe „Recht der Gemeinschaftsgüter“Bremen● MPI für marine MikrobiologieDortmund● MPI für molekulare PhysiologieDresden● MPI für Physik komplexer Systeme● MPI für chemische Physik fester Stoffe● MPI für molekulare Zellbiologie undGenetikDüsseldorf● MPI für Eisenforschung GmbHFrankfurt am Main● MPI für Biophysik● MPI für Hirnforschung● MPI für europäische RechtsgeschichteFreiburg● MPI für Immunbiologie● MPI für ausländisches und internationalesStrafrechtGarching● MPI für Astrophysik● MPI für extraterrestrische Physik● MPI für Plasmaphysik(s. auch Greifswald und Berlin)● MPI für Quantenoptik(Außenstelle s. Hannover)Golm b. Potsdam● MPI für Gravitationsphysik● MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung● MPI für molekulare PflanzenphysiologieGöttingen● MPI für biophysikalische Chemie● MPI für Geschichte● MPI für experimentelle Medizin● MPI für StrömungsforschungGreifswald● Teilinstitut Greifswald des MPI fürPlasmaphysik, GarchingHalle an der Saale● MPI für ethnologische Forschung● MPI für Mikrostrukturphysik● Forschungsstelle „Enzymologie der Proteinfaltung“Hamburg● MPI für Meteorologie● MPI für ausländisches undinternationales Privatrecht❍ AGen für strukturelle Molekularbiologieam DESY (Proteindynamik, Ribosomenstruktur,Zytoskelett)Hannover● MPI für experimentelle Endokrinologie● Außenstelle Hannover des MPI fürQuantenoptik, GarchingHeidelberg● MPI für Astronomie(Außenstelle s. Almeria, Spanien)● MPI für Kernphysik● MPI für medizinische Forschung● MPI für ausländisches öffentlichesRecht und VölkerrechtJena● MPI für Biogeochemie● MPI für chemische Ökologie● MPI zur Erforschung von WirtschaftssystemenKatlenburg-Lindau● MPI für AeronomieKöln● MPI für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung● MPI für neurologische Forschung● MPI für Züchtungsforschung❍ <strong>Max</strong>-Delbrück-LaboratoriumLadenburg b. Heidelberg● MPI für ZellbiologieLeipzig● MPI für evolutionäre Anthropologie● MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften● MPI für neuropsychologische ForschungMagdeburg● MPI für Dynamik komplexertechnischer SystemeMainz● MPI für Chemie● MPI für PolymerforschungMarburg● MPI für terrestrische MikrobiologieMartinsried b. München● MPI für Biochemie● MPI für NeurobiologieMülheim an der Ruhr● MPI für Kohlenforschung(rechtsfähige Stiftung)● MPI für StrahlenchemieMünchen● MPI für ausländisches und internationalesPatent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht● MPI für Physik● MPI für Psychiatrie● MPI für psychologische Forschung● MPI für ausländisches und internationalesSozialrechtPlön● MPI für Limnologie(Außenstellen s. Schlitz sowie Manaus, Brasilien)Radolfzell● Forschungsstelle für Ornithologie(s. auch Andechs)Rostock● MPI für demografische ForschungSaarbrücken● MPI für InformatikSchlitz● Limnologische Flußstation Schlitz(Außenstelle des MPI für Limnologie, Plön)Seewiesen b. Starnberg● MPI für Verhaltensphysiologie(in Liquidation)Stuttgart● MPI für Festkörperforschung(Außenstelle s. Grenoble, Frankreich)● MPI für MetallforschungTübingen● MPI für Biologie● MPI für Entwicklungsbiologie● MPI für biologische Kybernetik❍ Friedrich-Miescher-Laboratorium fürbiologische ArbeitsgruppenStandorte im AuslandNimwegen, Niederlande● MPI für PsycholinguistikRom, Italien● Bibliotheca Hertziana - MPIAlmeria, Spanien● Observatorium Calar Alto/Deutsch-Spanisches Astronomisches Zentrum(Außenstelle desMPIfürAstronomie, Heidelberg)Grenoble, Frankreich● Hochfeld-Magnetlabor(Außenstelle des MPI für Festkörperforschung,Stuttgart)Manaus, Brasilien● Außenstelle Manaus/Amazonas des MPIfür Limnologie, Plön73


J AHRESRECHNUNG 1999ANHANGJahresrechnung 1999der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zurFörderung der Wissenschaften e.V.Erläuterungen zur Jahresrechnung 1999Als Anhang zum Jahresbericht 1999 wird der Hauptversammlung der Mitglieder der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> die geprüfte Jahresrechnung 1999 1 – vorbehaltlich der satzungsgemäßenBehandlung durch den Verwaltungsrat in der Sitzung am 7. Juni 2000 und durchden Senat in der Sitzung am 8. Juni 2000 – zur Prüfung und Genehmigung in der Sitzungam 8. Juni 2000 vorgelegt.Die Jahresrechnung 1999 besteht aus:• Einnahmen- und Ausgabenrechnung 1999 (Seite 87)• Vermögensübersicht zum 31.12.1999 (Seite 88 ff.)Sie umfasst die Jahresabschlüsse der rechtlich unselbständigen Institute und Einrichtungensowie der zentralen Abrechnungskreise des Haushaltes.Die rechtlich selbständigen Institute:• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf• <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung), Mülheim/Ruhrlegten für 1999 je einen gesonderten Abschluss vor 2 .1 Die Abteilung Revision der Generalverwaltungder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> hat dieJahresrechnung 1999 entsprechend dem ihrvon der Hauptversammlung der Mitglieder1999 erteilten Prüfungsauftrag geprüft undeinen uneingeschränkten Bestätigungsvermerkerteilt.Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG,München, hat den in der Jahresrechnungenthaltenen Jahresabschluss des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik (HaushaltB) und die WirtschaftsprüfungsgesellschaftDr. Mohren & Partner GmbH, München, denJahresabschluss des privaten Vermögensder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> – entsprechendden von der Hauptversammlung der Mitglieder1999 erteilten Prüfungsaufträgen –geprüft und Bestätigungsvermerke erteilt.2 Die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute für Eisenforschung GmbHund für Kohlenforschung (rechtsfähige Stiftung)bilden hinsichtlich der Zuwendung eineAntragsgemeinschaft. Die Zuwendungenwurden daher der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>gewährt und von dieser an die Instituteweitergeleitet. Hinsichtlich der Abrechnunglegten die Institute eigene Verwendungsnachweisevor, die von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> in den Gesamtverwendungsnachweisfür die Zuwendungsgeber integriertwurden. Sie sind jedoch nicht Bestandteil derJahresrechnung der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>zur Förderung der Wissenschaften e. V.75


J AHRESRECHNUNG 1999Einnahmen- und AusgabenrechnungDas Rechnungsjahr 1999 schloss für die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> mit Einnahmen und Ausgabenin Höhe von 2,3 Mrd. DM (1998: 2,2Mrd. DM) und einem Wachstum gegenüberdem Vorjahr von 111,9 Mio. DM (5%).Für die Haushaltsentwicklung sind vorallem zwei Einflussfaktoren im Berichtszeitraumhervorzuheben:1. der weitere Aufbau der Institute in denNeuen Bundesländern;2. die Einführung der Budgetierung für denallgemeinen Haushalt.Der Aufbau der Institute in den Neuen Bundesländernbeeinflusste die Entwicklungauch im Berichtsjahr erheblich. Im Rahmendes vorgesehenen Programms zur Gründungvon Instituten in den Neuen Bundesländernwurde vom Senat der <strong>Gesellschaft</strong>im Jahre 1998 der letzte Gründungsbeschlussgefasst (<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut fürethnologische Forschung, Halle). Der Aufbauder Institute wird noch die nächstenJahre in Anspruch nehmen.Wie im Jahresbericht 1998 der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ausführlich erläutert(S. 19 ff.; „Der Globalhaushalt stärkt die Innovationspotentialeder <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>“),wurden durch Beschluss der Regierungschefsdes Bundes und der Länderdie Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftungder Mittel und Stellen mit derVerabschiedung des Haushalts 1999 entscheidendverbessert. Für die Institute ergabsich durch die Einführung der sogenannten „Budgetierung“ erstmals die Möglichkeit,den Ressourcenbedarf in eigenerVerantwortung bedarfsgerecht in Umfangund Struktur dem Verlauf der Forschungsprojekteanzupassen und sich hierdurchauch, wie von den Regierungschefs gefordert,überjährige Finanzierungsspielräumezu erschließen (vgl. Erläuterungen zumPosten „noch abzurechnende Zuschüsse“).76


J AHRESRECHNUNG 1999Die nachfolgende Übersicht zeigt die Einnahmenund Ausgaben des Rechnungsjahresim Vergleich zum Vorjahr. Die Veränderunggegenüber dem Vorjahr ist absolut undprozentual für jeden Posten angegeben.1999 1998VeränderungMio. DM % Mio. DM % Mio. DM % zumVorjahrEinnahmenAllgemeine EinnahmenÖffentliche Zuschüsse zurinstitutionellen Förderung• Anteilsfinanzierung• SonderfinanzierungZuschüsse zur Projektförderung95,7 4,1 89,7 4,0 6,0 6,71.950,6 83,3 1.834,0 82,3 116,6 6,453,8 2,3 73,9 3,3 -20,1 -27,2241,2 10,3 231,8 10,4 9,4 4,12.341,3 100,0 2.229,4 100,0 111,9 5,0AusgabenPersonalausgabenSächliche AusgabenZuschüsse (ohne Investitionen)Ausgaben für Baumaßnahmenund sonstige InvestitionenZuführungen an noch abzurechnendeZuschüsse938,9 40,1 910,4 40,8 28,5 3,1526,5 22,5 499,7 22,4 26,8 5,4146,9 6,3 140,0 6,3 6,9 4,9545,6 23,3 519,0 23,3 26,6 5,1183,4 7,8 160,3 7,2 23,1 14,42.341,3 100,0 2.229,4 100,0 111,9 5,0Die Einnahmen und Ausgaben sowie wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahrwerden nachfolgend näher erläutert.77


J AHRESRECHNUNG 1999EinnahmenDie Einnahmen der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>stiegen in 1999 um 111,9 Mio. DMauf 2.341,3 Mio. DM. Der Einnahmenzuwachsvon 5% gegenüber dem Vorjahrresultiert im Wesentlichen aus dem Anstiegder öffentlichen Zuschüsse zur institutionellenFörderung der Anteilsfinanzierung(116,6 Mio. DM).Die allgemeinen Einnahmen stiegen um 6,0Mio. DM (6,7%) auf 95,7 Mio. DM.Die öffentlichen Zuschüsse zur institutionellenFörderung stiegen insgesamt um 96,5Mio. DM (5,1%) auf 2.004,4 Mio. DM, wieaus der nachfolgenden Aufstellung ersichtlichist:1999 1998VeränderungMio. DM % Mio. DM % Mio. DM % zumVorjahrÖffentliche Zuschüsse zurinstitutionellen FörderungAnteilsfinanzierungSonderfinanzierung1.950,6 97,3 1.834,0 96,0 116,6 6,453,8 2,7 73,9 4,0 -20,1 -27,22.004,4 100,0 1.907,9 100,0 96,5 5,1Der Zuwachs der öffentlichen Zuschüsse zurinstitutionellen Förderung der Anteilsfinanzierungvon 116,6 Mio. DM (6,4%) auf1.950,6 Mio. DM untergliedert sich in folgendePositionen:• Zuwachs der von Bund und Ländern fürden allgemeinen Haushalt gewährten Zuschüsseum 87,8 Mio. DM (5,7%) auf1.631,7 Mio. DM• Zuwachs der sonstigen Zuschüsse derLänder für Investitionen um 7,9 Mio. DM(102,6%) auf 15,6 Mio. DM• Anstieg der Förderung des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik um insgesamt18,2 Mio. DM (9,4%) auf 211,6 Mio. DM(Die Position enthält neben der Anteilsfinanzierungvon Bund und Sitzländern(Bayern und Mecklenburg-Vorpommern)im Verhältnis von 90:10 die Finanzierungdurch EURATOM.)• Erhöhung der Auflösung der Zuschüssedes allgemeinen Haushalts aus Vorjahrenum 2,7 Mio. DM (3%) auf 91,7 Mio. DM.78


J AHRESRECHNUNG 1999Die Sonderfinanzierung sank in 1999 um20,1 Mio. DM (27,2%) auf 53,8 Mio. DM.Zum Rückgang trug im Wesentlichen dieReduzierung der Nachwuchsförderung imRahmen des HochschulsonderprogrammsIII um 13,3 Mio. DM (85,8%) auf 2,2 Mio.DM – neben dem Rückgang der spezifischenSonderfinanzierungen der Länderum 10,1 Mio. DM (32,3%) auf 21,2 Mio.DM des allgemeinen Haushaltes – bei. Diestandortbedingten Mehrkosten des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik in Greifswaldwurden mit 29,4 Mio. DM (Vj. 26,2Mio. DM) gefördert.Das nachfolgende Diagramm zeigt dieBedeutung der öffentlichen Zuschüsse zurFinanzierung der Forschungsvorhaben der<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>:Mio. DM20001.834,01.950,61500100050089,7 95,773,9 53,8 231,8 241,20Allgemeine EinnahmenÖffentliche Zuschüsse;AnteilsfinanzierungÖffentliche Zuschüsse;SonderfinanzierungZuschüsse zurProjektförderungAufgliederung der Einnahmen 1998/199919981999Die Zuschüsse zur Projektförderung stiegen in 1999 um 9,4 Mio. DM (4,1%) auf 241,2 Mio. DM.79


J AHRESRECHNUNG 1999AusgabenDie Ausgaben stiegen in 1999 um 111,9Mio. DM (5,0%) auf 2.341,3 Mio. DM. Dieeinzelnen Posten sowie ihre Veränderunggegenüber dem Vorjahr werden nachfolgend– auch im Hinblick auf die vorgenanntenwesentlichen Einflussfaktoren –näher erläutert.Mio. DM1000900800910,4938,9700600500499,7526,5519,0545,6400300200100140,0 146,9160,3183,40Aufgliederung der Ausgaben 1998/199919981999PersonalausgabenSächlicheAusgabenZuschüsse(ohneInvestitionen)Ausgaben fürBaumaßnahmenund sonstigeInvestitionenZuführungenan nochabzurechnendeZuschüsse80


J AHRESRECHNUNG 1999Die Erhöhung der Personalausgaben um28,5 Mio. DM (3,1%) auf 938,9 Mio. DMresultiert neben den Tariferhöhungen undder Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträgeaus dem Aufbau des Mitarbeiterstammsim Rahmen der Institutsneugründungenin den Neuen Bundesländern. DiePersonalausgaben stiegen daher hier um rd.22,2 Mio. DM (23,9%) gegenüber denanderen Standorten mit rd. 6,3 Mio. DM(0,8%) im Berichtsjahr.Die sächlichen Ausgaben stiegen um 26,8Mio. DM (5,4%) auf 526,5 Mio. DM. Auchbei den sächlichen Ausgaben wurden verstärktin den Neuen Bundesländern Mitteleingesetzt, so dass die Erhöhung der Ausgabenfast ausschließlich auf die dortigenStandorte – wie z. B. auf den Aufbau desTeilinstituts des MPI für Plasmaphysik inGreifswald – entfiel, während in den übrigenStandorten die Ausgaben gegenüberdem Vorjahr stagnierten.Für spezielle Förderungszwecke wurden in1999 Zuschüsse in Höhe von 146,9 Mio.DM gewährt, die im Wesentlichen für dieFörderung des wissenschaftlichen Nachwuchsesmit 51,8 Mio. DM, der wissenschaftlichenZusammenarbeit mit dem Auslandmit 36,7 Mio. DM sowie für denBetrieb des MPI für Psychiatrie mit 17,1Mio. DM verwendet wurden. Gegenüberdem Vorjahr stiegen die Ausgaben um 6,9Mio. DM (4,9%).Die Ausgaben für Baumaßnahmen und sonstigeInvestitionen stiegen um 26,6 Mio.DM (5,1%) auf 545,6 Mio. DM. In derPosition sind Ausgaben für Baumaßnahmen(277,7 Mio. DM), für die Erstausstattungvon Bauten und Einrichtungen (5,8 Mio.DM) und für sonstige Investitionen (262,1Mio. DM) einschließlich der Berufungsmittel(43,1 Mio. DM) ausgewiesen.Ein wesentlicher Anteil der Ausgaben dieserPosition (51,1%) entfällt auf Maßnahmenin den Neuen Bundesländern, wobeiihr Anteil an den Ausgaben für Baumaßnahmensogar 61,5 % erreicht. Insgesamtführte der Aufbau in den Neuen Bundesländernauch hier zu einer Stagnation derInvestitionsausgaben in den übrigen Standorten.Aufgrund der Vielzahl der durchgeführtenProjekte, werden nur einige Investitionenstellvertretend näher beschrieben.Zur Zeit wird das Teilinstitut des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für Plasmaphysik in Greifswaldmit der Aufgabe errichtet, das StellaratorexperimentWendelstein-7-X aufzubauen,mit dem das Konzept zum Einschlusstoroidaler Plasmen mit Magnetfeldern, dienur durch Ströme außerhalb des Plasmabereicheserzeugt werden, verwirklicht werdensoll. Das Gesamtinvestitionsvolumendes Instituts belief sich in 1999 auf 133,0Mio. DM, von denen rd. 95,7 Mio. DM aufGreifswald selbst entfielen.Im März 1995 wurde die Gründung desMPI für chemische Physik fester Stoffe,Dresden, beschlossen. In den vier Abteilungendes Instituts sollen intermetallischeVerbindungen experimentell erforscht werden.In den erforderlichen Institutsneubauwurden 1999 25,8 Mio. DM investiert. DieFertigstellung ist für das Jahr 2000 vorgesehen.81


J AHRESRECHNUNG 1999Für die im März 1992 vom Senat beschlosseneNeugründung des MPI für Infektionsbiologiewird ein Neubau auf dem Geländeder Charité in Berlin-Mitte errichtet. Zieldes Institutes ist, mit einem multidisziplinärenAnsatz zwischen Molekulargenetik,Immunbiologie, Zellbiologie, Epidemiologieund klinischer Forschung, einen innovativenBeitrag zur gezielten Bekämpfungvon Infektionskrankheiten zu leisten. ImSinne einer wissenschaftlichen Kooperationwird zudem das Deutsche Rheumaforschungszentrumin dem geplanten Neubauuntergebracht. Die Baukosten beliefen sichim Berichtsjahr auf 20,4 Mio. DM. DasBauvorhaben wird voraussichtlich im Jahr2000 abgeschlossen werden.Das im März 1992 gegründete MPI fürmolekulare Pflanzenphysiologie, Golm, solldie Forschung im Bereich einer systemorientiertenBiochemie und Physiologie derPflanzen etablieren. Für seine vorgesehenenArbeiten, die zu Problemlösungen derNutzung von Pflanzen als Nahrungs- undRohstoffquellen oder zur Erzeugung vonInhaltsstoffen beitragen sollen, ist nebendem erforderlichen Institutsneubau derAufbau von Gewächshäusern und die Anschaffungvon Anbauflächen für Freilandversuchevorgesehen. Die Bauausgaben betrugenin 1999 19,4 Mio. DM.Das im März 1997 gegründete Institut fürmolekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden,befasst sich mit der Untersuchung derGewebebildung auf molekularer Ebene.Für den Aufbau des Instituts und seinerfünf Abteilungen wird ein Neubau errichtet.Die Baukosten beliefen sich in 1999 auf19,3 Mio. DM. Die Fertigstellung ist fürdas Jahr 2002/2003 geplant.Die Zuführungen an noch abzurechnendeZuschüsse sind um 23,1 Mio. DM (14,4%)auf 183,4 Mio. DM gestiegen.Die im Rahmen der Budgetierung erweiterteÜbertragbarkeit von Zuschüssen der Anteilsfinanzierungführte zu einer Erhöhungder übertragbaren Mittel gegenüber demVorjahr um 31,5 Mio. DM. Die Zuführungresultiert im Wesentlichen aus der erst in1999 mit Einführung der Budgetierung indiesem Maße zulässigen Übertragbarkeitvon Betriebszuschüssen auf das Folgejahr.Die in dieser Position ebenfalls ausgewiesenennoch abzurechnenden Zuschüsse desInvestitionshaushaltes verringerten sich hingegen.82


J AHRESRECHNUNG 1999Die im Vorjahresbericht ausführlich dargestellteVeränderung der Kostenstruktur zugunstender investiven Ausgaben für denAufbau in den Neuen Bundesländerngegenüber 1997 bleibt in der sich hierdurchergebenden Struktur auch in 1999 bestehen,wie das nachfolgende Diagramm zeigt:Prozent %4540,840,14035302522,4 22,523,3 23,32015106,3 6,37,27,850PersonalausgabenSächlicheAusgabenZuschüsse(ohneInvestitionen)Ausgaben fürBaumaßnahmenund sonstigeInvestitionenZuführungenan nochabzurechnendeZuschüsseAusgabenstruktur 1998/199919981999Der Personalkostenanteil ging von 40,8%auf 40,1% leicht zurück. Der Anteil dersächlichen Ausgaben erhöhte sich geringfügigauf 22,5% (Vj. 22,4%). Die Anteile derZuschüsse (ohne Investitionen) sowie der investivenAusgaben an den Gesamtausgabenblieben konstant.Im Verlauf der weiteren Aufbauphase derneugegründeten Institute wird ein schrittweiserRückgang des Anteils der investivenAusgaben erforderlich sein, um die steigendenBetriebsausgaben der neuen Institutefinanzieren zu können.83


J AHRESRECHNUNG 1999VermögensübersichtDie Vermögensübersicht zum 31. Dezember1999 weist eine Bilanzsumme von 3,4Mrd. DM aus. Gegenüber dem Vorjahrstieg die Bilanzsumme um 340,3 Mio. DM(11,2%).Nachfolgende Aufstellung zeigt die Veränderungder einzelnen Bilanzposten zum31.12.1999 gegenüber dem Vorjahr. DieVeränderung der Posten ist absolut und prozentualzum Vorjahr angegeben.AktivaAnlagevermögenImmaterielle VermögensgegenständeSachanlagenFinanzanlagenUmlaufvermögenVorräteForderungenWertpapiereKasse, Bankguthaben19991998 VeränderungMio. DM % Mio. DM % Mio. DM %16,6 0,5 16,4 0,5 0,2 1,22.861,6 84,9 2.551,5 84,2 310,1 12,2150,2 4,5 160,8 5,3 –10,6 –6,63.028,4 89,9 2.728,7 90,0 299,7 11,016,7 0,5 17,0 0,6 – 0,3 –1,8127,8 3,8 111,0 3,7 16,8 15,10,7 0,0 0,7 0,0 0,0 --189,3 5,6 164,5 5,4 24,8 15,1334,5 9,9 293,2 9,7 41,3 14,1Aktive Rechnungsabgrenzungsposten7,7 0,2 8,4 0,3 – 0,7 –8,33.370,6 100,0 3.030,3 100,0 340,3 11,2PassivaReinvermögen19991998 VeränderungMio. DM % Mio. DM % Mio. DM %2.668,3 79,8 2.412,9 79,6 275,4 11,4Rückstellungen 413,7 12,3 377,3 12,5 36,4 9,6VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten mit einer Laufzeitvon mindestens vier JahrenAndere VerbindlichkeitenGewährleistungseinbehalte4,5 0,1 4,8 0,2 – 0,3 –6,370,2 2,1 35,7 1,2 34,5 96,61,9 0,1 0,7 0,0 1,2 171,476,6 2,3 41,2 1,4 35,4 85,9Passive Rechnungsabgrenzungsposten192,0 5,6 198,9 6,5 – 6,9 –3,53.370,6 100,0 3.030,3 100,0 340,3 11,284


J AHRESRECHNUNG 1999AktivaDas Anlagevermögen stieg um 299,7 Mio.DM (11,0%) auf 3.028,4 Mio. DM.Der auf Seite 90 beigefügte Anlagenspiegelzeigt die Buchwertentwicklung der immateriellenVermögensgegenstände und des Sachanlagevermögensin 1999. Insgesamt wurdenZugänge in Höhe von 825,6 Mio. DM(Vj. 698,2 Mio. DM) aktiviert. DurchAbgänge verringerte sich der Bestand um238,5 Mio. DM (Vj. 151,2 Mio. DM). DieAbschreibung belief sich auf 276,6 Mio.DM (Vj. 271,5 Mio. DM).Das Umlaufvermögen erhöhte sich um 41,3Mio. DM (14,1%) auf 334,5 Mio. DM.Der Bestand an Vorräten verringerte sichgegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. DM(1,8%) auf 16,7 Mio. DM. In der Positionsind im Wesentlichen die Materialbeständeder Institute ausgewiesen.Die Forderungen beinhalten im Einzelnendie Forderungen aus Lieferungen und Leistungensowie gegen Mitarbeiter mit 27,3Mio. DM (Vj. 12,7 Mio. DM ) und übrigeForderungen über 100,5 Mio. DM (Vj. 98,3Mio. DM). Der Bestand erhöhte sichgegenüber dem Vorjahr um insgesamt 16,8Mio. DM (15,1%) auf 127,8 Mio. DM.Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhtesich gegenüber dem Vorjahr um 24,8 Mio.DM (15,1%) auf 189,3 Mio. DM. In derPosition sind die Kassenbestände, laufendeBankguthaben und Festgelder ausgewiesen.Die aktiven Rechnungsabgrenzungspostenverringerten sich gegenüber dem Vorjahrum 0,7 Mio. DM (8,3%) auf 7,7 Mio. DM.Mio. DM35003.028,430002.728,72500200015001000500293,2 334,5 8,4 7,70AnlagevermögenUmlaufvermögenAktive RechnungsabgrenzungspostenAktiva 1998/19991998199985


J AHRESRECHNUNG 1999PassivaDas Reinvermögen der <strong>Gesellschaft</strong> stieggegenüber dem Vorjahr um 275,4 Mio. DM(11,4%) auf 2.688,3 Mio. DM. DerZuwachs korrespondiert im Wesentlichenmit der Veränderung des Anlagevermögens.Die Rückstellungen sind im Wesentlichenauf Grund der jährlichen Anpassung derPensionsrückstellungen um 36,4 Mio. DM(9,6%) auf 413,7 Mio. DM gestiegen.Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamtgegenüber dem Vorjahr um 35,4 Mio.DM (85,9%) auf 76,6 Mio. DM.Unter der Position Verbindlichkeiten miteiner Laufzeit von mindestens vier Jahrensind Hypothekendarlehen ausgewiesen, diesich gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio.DM (6,3%) auf 4,5 Mio. DM verringerten.Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sichum 34,5 Mio. DM (96,6%) auf 70,2 Mio.DM. Die Position setzt sich aus Verbindlichkeitenaus Lieferungen und Leistungenund gegenüber Mitarbeitern mit 36,2 Mio.DM (Vj. 11,5 Mio. DM) und übrige Verbindlichkeitenmit 34,0 Mio. DM (Vj. 24,2Mio. DM) zusammen.Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungseinbehaltenstiegen um 1,2 Mio. DM(171,4%) auf 1,9 Mio. DM.Die passiven Rechnungsabgrenzungspostenverringerten sich um 6,9 Mio. DM (3,5%)auf 192,0 Mio. DM. In der Position sindnoch abzurechnende Zuschüsse mit 182,9Mio. DM (Vj. 159,6 Mio. DM) sowie sonstigepassive Rechnungsabgrenzungspostenüber 9,1 Mio. DM (Vj. 39,3 Mio. DM) ausgewiesen.Die noch abzurechnenden Zuschüsse über182,9 Mio. DM wurden aus Zuschüssenzur institutionellen Förderung in Höhe von124,2 DM (Vj. 92,7 Mio. DM) – und hierbeiim Wesentlichen aus der Anteilsfinanzierungmit 123,2 Mio. DM (Vj. 91,8 Mio.DM) gegenüber der Sonderfinanzierung mit1,0 Mio. DM (Vj. 0,9 Mio. DM) – sowieaus Zuschüssen der Projektförderung mit58,7 Mio. DM (Vj. 66,9 Mio. DM) gebildet.3000Mio. DM25002.688,320002.412,9150010005000377,3 413,7 41,2 76,6198,9 192,0Passiva 1998/199919981999Reinvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten86


J AHRESRECHNUNG 1999<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.Einnahmen- und Ausgabenrechnung für das Kalenderjahr 19991999DM1998DMEinnahmenAllgemeine EinnahmenÖffentliche Zuschüsse zurinstitutionellen Förderung• Anteilsfinanzierung• SonderfinanzierungZuschüsse zur Projektförderung95.742.228,18 89.711.993,121.950.569.074,32 1.833.982.878,0253.808.096,42 73.873.674,61241.143.499,32 231.816.913,502.341.262.898,24 2.229.385.459,25AusgabenPersonalausgabenSächliche AusgabenZuschüsse (ohne Investitionen)Ausgaben für Baumaßnahmenund sonstige InvestitionenZuführungen an noch abzurechnendeZuschüsse938.882.229,99 910.415.251,33526.488.767,67 499.717.986,44146.882.493,04 139.987.373,25545.613.962,68 518.987.856,23183.395.444,86 160.285.992,002.341.262.898,24 2.229.385.459,2587


J AHRESRECHNUNG 1999<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.AktivaDM31.12.1999DM31.12.1998TDMA. Anlagevermögen1. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechteund ähnliche Rechte sowieLizenzen an solchen Rechten2. Sachanlagen1. Grundstücke und grundstücksgleicheRechte2. Gebäude3. Bauliche Anlagen4. Anlagen im Bau5. Wissenschaftliches Inventar6. Einrichtungsinventar7. Kraftfahrzeuge8. Bibliotheken3. Finanzanlagen16.632.854,68 16.390,3222.245.067,03 277.955,7604.638.284,59 528.167,5182.994.792,31 173.723,21.034.339.313,74 849.077,8519.871.670,76 497.573,2107.764.674,61 94.147,32.470.500,71 2.414,2187.287.550,28 2.861.611.854,03 178.416,5150.156.403,90 160.821,5B. Umlaufvermögen1. Vorräte2. Forderungen3. Wertpapiere4. Kasse, Bankguthaben, Postgiroguthaben16.725.153,68 17.032,1127.847.290,88 111.029,5675.253,29 671,2189.249.658,57 334.497.356,42 164.481,4C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten7.713.556,22 8.408,13.370.612.025,25 3.030.309,5Nachrichtlich:Treuhandvermögen6.823.558,82 6.442,088


J AHRESRECHNUNG 1999Vermögensübersicht zum 31. Dezember 1999PassivaDM31.12.1999DM31.12.1998TDMA. Reinvermögen2.688.283.153,61 2.412.880,9B. Rückstellungen413.699.395,57 377.255,4C. Verbindlichkeiten1. Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit vonmindestens vier Jahren2. Andere Verbindlichkeiten3. Gewährleistungseinbehalte4.565.933,24 4.750,370.199.768,49 35.707,41.906.587,73 76.672.289,46 836,8D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten191.957.186,61 198.878,73.370.612.025,25 3.030.309,5Nachrichtlich:Treuhandvermögen6.823.558,82 6.442,089


J AHRESRECHNUNG 1999<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> zur Förderung der Wissenschaften e.V.Anlagenspiegel zum 31.12.1999Buchwert Zugang Abgang Abschreibung Buchwert01.01.1999 31.12.19991. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Konzessionen, gewerblicheSchutzrechte undähnliche Rechte sowieLizenzen an solchenRechten16.390.323,45 5.685.179,39 247.580,05 5.195.068,11 16.632.854,682. Sachanlagen1. Grundstücke und grundstücksgleicheRechte2. Gebäude3. Bauliche Anlagen4. Anlagen im Bau5. WissenschaftlichesInventar6. Einrichtungsinventar7. Kraftfahrzeuge8. Bibliotheken227.955.709,64 6.420.479,87 3.984.518,58 8.146.603,90 222.245.067,03528.167.497,13 110.753.413,76 1.158.310,79 33.124.315,51 604.638.284,59173.723.212,68 55.848.575,96 29.329.204,28 17.247.792,05 182.994.792,31849.077.789,26 355.302.680,88 169.960.755,94 80.400,46 1.034.339.313,74497.573.165,72 216.661.297,88 18.495.013,65 175.867.779,19 519.871.670,7694.147.345,11 50.020.284,98 6.353.911,21 30.049.044,27 107.764.674,612.414.194,03 870.816,29 130.078,00 684.431,61 2.470.500,71178.416.532,40 24.003.576,71 8.888.154,53 6.244.404,30 187.287.550,282.551.475.445,97 819.881.126,33 238.299.946,98 271.444.771,29 2.861.611.854,032.567.865.769,42 825.566.305,72 238.547.527,03 276.639.839,40 2.878.244.708,7190


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