Kostenloser Download: Axor Design-Lexikon - Hansgrohe
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durch Beschränkung auf den Kern einer Sache ein<br />
funktionales und visuelles Ergebnis zu erzielen, das<br />
durch Eleganz, geringen Materialeinsatz und formale<br />
Konzentration charakterisiert ist. Das Motto „Weniger<br />
ist mehr“ geht von der auch im asiatischen Kulturkreis<br />
bekannten ästhetischen Regel aus, dass durch Weglassen<br />
häufig ein stärkerer Ausdruck erzielt wird, weil<br />
nichts Überflüssiges von der „Idee“ ablenkt.<br />
Foto: Cassina, Aspen, Jean-Marie Massaud<br />
Das entsprechende Adjektiv „minimalistisch“ wird oft<br />
gleichbedeutend mit „klar“, „einfach“, „reduziert“<br />
verwendet.<br />
Typisch für die minimalistische Gestaltung in Architektur<br />
und <strong>Design</strong> ist die Vermeidung jeglicher Überfrachtung,<br />
der Einsatz von Primärfarben (Rot, Gelb, Grün,<br />
Blau) bzw. geometrischen Primärformen (z. B. Kreis,<br />
Quadrat, Dreieck) und kleinen Dimensionierungen bei<br />
großflächiger Formensprache. Glatte Oberflächen<br />
dominieren. Damit ist oft auch eine kühle, rationale<br />
Ausrichtung verbunden, häufig mit funktionalistischer<br />
Tendenz — doch kann genauso gut auch bei organischer<br />
oder klassischer Formensprache minimalistisch<br />
gearbeitet werden. Im <strong>Design</strong> verbindet man mit<br />
dem Begriff Minimalismus eine elementare, puristische<br />
Tendenz, die sich in den 80er-Jahren bewusst vom<br />
Studio Alchimia und Memphis absetzte. Das Ideal des<br />
Minimalismus ist die Einfachheit. Einfachheit bedeutet,<br />
dass nur wenige Faktoren zum Entstehen einer Form<br />
beitragen bzw. nur wenige Einwirkungsfaktoren erkennbar<br />
sind. Die höchsten Ansprüche an ein minimalistisches<br />
<strong>Design</strong> entstehen deshalb, wenn komplexe Faktoren<br />
zusammenkommen, aber harmonisch und quasi<br />
unsichtbar in eine schlichte Form integriert werden<br />
müssen. Häufig verbirgt gerade eine minimalistische<br />
Produktgestaltung ein sehr komplexes Innenleben bzw.<br />
eine komplexe Materialverarbeitung. Denn Komplexität<br />
(von technischen Geräten oder diffizilen Strukturen)<br />
soll hier in eine Form höchster Ordnung überführt werden.<br />
modern<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet modern<br />
zeitgemäß, aktuell, fortschrittlich oder auch angesagt<br />
bzw. der neusten Mode entsprechend. Den Begriff als<br />
Synonym von „modisch“ zu verwenden, greift aber zu<br />
kurz, da er weiter greift und auf den neusten Stand<br />
der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen<br />
Entwicklung hinweist. Im <strong>Design</strong> ist meist ein<br />
zeitaktueller Bezug gemeint.<br />
Weniger gängig ist die Verwendung des Begriffs im<br />
Sinne der Klassischen Moderne (frühes 20. Jahrhundert),<br />
die meist im Kontext spezifiziert wird.<br />
modular<br />
Das Modul ist ein Bauteil eines größeren Gesamtsystems.<br />
Modularisierung bedeutet dabei das Aufteilen<br />
eines Ganzen in Teile. Bei der Modulbauweise werden<br />
Gesamtsysteme aus standardisierten Einzelbauteilen<br />
zusammengesetzt. In der industriellen Fertigung verbessert<br />
die Modularisierung die Effizienz, während<br />
das fertige, modulare Produkt vor allem Nutzervorteile<br />
mit sich bringen kann. So sind manche hoch entwickelte,<br />
vor allem aber gängige Produktlinien im Automobil-<br />
und Möbelbereich modulartig aufgebaut, sodass<br />
eine Kollektion sich individualisieren und/oder den<br />
sich verändernden Gegebenheiten flexibel anpassen<br />
lässt.<br />
monochrom<br />
Als Adjektiv bedeutet monochrom einfarbig, als Substantiv<br />
verweist der Begriff auf ein einfarbiges Gemälde.<br />
Foto: Duravit, E-Mood, Adreas Struppler<br />
Die ultramarinen, von buddhistischer Zen-Malerei<br />
beeinflussten Werke des französischen Malers Yves<br />
Klein (1928–1962) provozieren eine bis dato nur von<br />
Mark Rothkos Gemälden bekannte, durch Farbflächen<br />
erzielte meditative Versenkung in einen gegenstandslosen<br />
Raum, der nur durch die Farbe Tiefe gewinnt und<br />
ins Unendliche abzutauchen scheint. Ein gänzlich<br />
weißer Farbraum hat eine ähnliche Wirkung, wenn er<br />
dem Auge wenig oder keine Kontraste bietet.<br />
monoton<br />
Monotonie bezeichnet in der Umgangssprache oft<br />
eine Form der Langeweile oder auch Eintönigkeit (z. B.<br />
bei wenig abwechslungsreichen Tätigkeiten). Eine Kollektion,<br />
die keinerlei Varianz in der Formgebung mehr<br />
aufweist, oder ein emotionsloses, einseitig funktionalistisch<br />
gestaltetes Produktdesign läuft sehr schnell Gefahr,<br />
monoton und damit langweilig zu wirken.<br />
<strong>Axor</strong> <strong>Design</strong>-<strong>Lexikon</strong> | 23