Kostenloser Download: Axor Design-Lexikon - Hansgrohe
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asymmetrisch<br />
Das Adjektiv bezeichnet das nicht symmetrische oder<br />
nicht gleichmäßig gewichtete Verhältnis von Elementen<br />
in einer Gesamtkomposition.<br />
Foto: Serralunga, Missed trees, Jean-Marie Massaud<br />
Dies führt zu einer Schieflage in der Optik oder sogar<br />
der Statik von gebauten Konstruktionen und Produkten.<br />
Manche Gestalter wählen eine asymmetrische Komposition<br />
aber auch bewusst, um einen Spannungsbogen<br />
aufzubauen. Im Dekonstruktivismus wiederum haben<br />
asymmetrische Konstruktionen das Ziel, den Gleichgewichtssinn<br />
des Betrachters und sein Harmonieempfinden<br />
durch technische Tricks zu irritieren.<br />
ausgewogen<br />
Genau, sorgfältig abgestimmt, harmonisch — und<br />
damit auch: wenig dynamisch, bewegt, gerichtet.<br />
Keines der Gestaltungs- oder Stilelemente erhält Übergewicht<br />
oder wird auffällig betont. Eine ausgewogene<br />
Formgebung setzt (etwa geometrische) Elemente oder<br />
unterschiedliche Stile in ein harmonisches Verhältnis.<br />
Eine ausgewogene Gesamtgestaltung „ruht in sich“.<br />
Ausstellungskonzept<br />
Entscheidend ist die Gestaltung einer Ausstellung<br />
nach einem durchgehend erkennbaren Prinzip, um<br />
Erfolg bei der gewünschten Zielgruppe zu erreichen.<br />
Die Spezialisierung auf verschiedene Marktsegmente<br />
(Luxusbad, Schnelldreher) oder Stilwelten (mediterran,<br />
Landhaus, modern, minimalistisch, traditionell) bewirken<br />
die Ansprache der entsprechenden Klientel. Dabei<br />
ist der klassische Aufbau in Kojen mit an der Wand<br />
aufgereihten Objekten nicht immer ausreichend, um<br />
dem Anspruch gerecht zu werden, jeweils eine ganze<br />
Welt abzubilden — hierfür sind zunehmend Raumkonzepte<br />
und raumgreifende Inszenierungen vonnöten,<br />
die die Komplexität eines Themas/einer Kollektion<br />
mithilfe von innenarchitektonischen Mitteln (Farbklima,<br />
Boden- und Wandgestaltung, Licht) abbilden. Je wirklichkeitsgetreuer<br />
die Inszenierung der einzelnen Bäder<br />
(Accessoires, Beleuchtung, abgetrennte Räume mit Decke,<br />
vollständige Bäder), desto erfolgreicher wird die<br />
Vorstellungskraft der Kunden angeregt.<br />
Authentizität/authentisch<br />
Authentizität (von griech./lat. = Echtheit, Zuverlässigkeit,<br />
Glaubwürdigkeit) bedeutet Echtheit, ein authentisches<br />
Objekt bezeichnet immer ein Original oder<br />
ein mit dem Original identisches Produkt (etwa in der<br />
Serienfertigung).<br />
Im übertragenen Sinne kann auch eine Form oder eine<br />
Haltung als authentisch (als Gegensatz zu vordergründig,<br />
oberflächlich, vorgeblich) wahrgenommen<br />
werden, wenn sie zwar nicht das Original kennzeichnet,<br />
wohl aber dessen ursprüngliche Qualität und<br />
„wahrhaftige“ Identität aufweist. Eine Corporate Identity<br />
kann demnach authentisch sein, wenn sie glaubhaft<br />
vertreten wird, ein Formzitat oder ein Re-<strong>Design</strong> ist authentisch,<br />
wenn es „im Sinne“ des Originals verwandt/<br />
gestaltet ist. Glaubwürdigkeit erscheint im Zeitalter unbegrenzter<br />
Reproduzierbarkeit verlässlicher als das<br />
Original, das kopiert werden kann, ohne seine „Seele“<br />
zu besitzen.<br />
Avantgarde/avantgardistisch<br />
Kunsthistorisch bezieht sich der Begriff Avantgarde auf<br />
Künstlerinnen und Künstler, die mit ihren Ideen und<br />
Kunstwerken ihrer Zeit vorausgreifen.<br />
Foto: Serralunga, Missed trees, Jean-Marie Massaud<br />
„Avantgarde“ (frz: „l‘avantgarde“ = Vorhut) steht dabei<br />
für eine neue Kunst des (beginnenden) 20. Jahrhunderts.<br />
Der Begriff ist eng mit der Moderne verbunden.<br />
Ziel einer avantgardistischen (meist elitären, sich als<br />
Vordenker verstehenden) Bewegung war ursprünglich<br />
immer eine gesellschaftliche Veränderung.<br />
In den künstlerischen Avantgarden, die sich vor allem<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Künstlergemeinschaften<br />
und -bewegungen entwickelten — etwa der<br />
italienische Futurismus, der russische Konstruktivismus,<br />
De Stijl (Holland) oder das Bauhaus in Deutschland —<br />
ist fast immer ein idealistischer Fortschrittsglaube festzustellen.<br />
Gemeinsam ist allen diesen Bewegungen,<br />
dass sie die jeweils herrschenden Geschmacksnormen<br />
ablehnen. Als avantgardistisch kann daher kein einzelner<br />
Stil bezeichnet werden, sondern vielmehr eine<br />
künstlerische oder intellektuelle Haltung.<br />
Als avantgardistisch wird heute im Allgemeinen eine<br />
betont moderne künstlerische Ausdrucksweise verstanden,<br />
die provozieren will, um für ein neues ästhetisches<br />
oder gesellschaftliches Ideal zu werben. Selbst wenn<br />
6 | <strong>Axor</strong> <strong>Design</strong>-<strong>Lexikon</strong>