Liebe Leserin, lieber Leser - Haus+Hof Stuttgart
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Aktuell<br />
§<br />
Nachträgliches Datum auf Testament<br />
<strong>Liebe</strong>r spät als nie. Ein handschriftlich<br />
verfasstes Testament<br />
ist auch dann ein gültiges Erb-<br />
Dokument, wenn Datums- und<br />
Ortsangabe nachträglich und mit<br />
einem anderen Stift eingefügt<br />
wurden. (Az. 31 Wx 28/09)<br />
So urteilte nun das Oberlandesgericht<br />
in Bayern im Fall eines mit<br />
71 Jahren verstorbenen Besitzers<br />
landwirtschaftlichen Grundbesitzes<br />
in Deutschland und Frankreich.<br />
Wie die telefonische Rechtsberatung<br />
der Deutschen Anwaltshotline<br />
(www.anwaltshotline.de) berichtet,<br />
hatte der kinderlose Mann in seinem<br />
letzten Willen seine Frau zur<br />
Bau, schau, wohin: Ein Geräteund<br />
Brennholzschuppen sollte<br />
nicht in beträchtlicher Länge und<br />
Höhe exakt vor der Terrasse eines<br />
angrenzenden Wohnhauses platziert<br />
werden, wenn es auf dem riesigen<br />
Wiesengrundstück dahinter noch<br />
reichlich Platz für einen - die nachbarlichen<br />
Hausbewohner weitaus<br />
weniger störenden - Standort gibt.<br />
Es sei denn, der eigentliche Zweck<br />
des Bauwerks bestände darin, den<br />
ungeliebten Nachbarn ordentlich<br />
eins auszuwischen.<br />
Der Verwaltungsgerichthof Baden-<br />
Württemberg hat nun entschieden:<br />
ein solcher Schuppen aus Schikane<br />
verstößt gegen das gesetzliche<br />
Gebot der nachbarschaftlichen<br />
Rücksichtsnahme und ist nicht<br />
genehmigungsfähig (Az. 8S<br />
98/08).<br />
Das gilt auch dann, wenn die für<br />
eine Baugenehmigung ausschlag-<br />
Alleinerbin erklärt. Ort und Datum<br />
des handschriftlich abgefassten<br />
Textes wurden offenbar zu einem<br />
anderen Zeitpunkt mit einem<br />
anderen Kugelschreiber in der<br />
ersten Zeile neben „Mein Testament“<br />
eingefügt. Für den Bruder<br />
des Verstorbenen der Anlass, das<br />
Dokument anzufechten. Er war in<br />
einer früheren Testaments-Fassung<br />
weitaus großzügiger bedacht<br />
worden und sieht keinen Grund,<br />
dass der Erblasser danach Anlass<br />
hatte, sein Testament abzuändern<br />
bzw. neu zu schreiben. Zumal der<br />
Bruder zu dieser Zeit über Jahre<br />
hinweg keinen Kontakt mehr zu<br />
seiner Frau hatte. Möglicherweise<br />
handle es sich um einen älteren<br />
gebenden örtlichen Abstandsvorschriften<br />
penibel eingehalten<br />
wurden, betont die telefonische<br />
Rechtsberatung der Deutschen<br />
Anwaltshotline.<br />
In dem Streitfall wollte der Besitzer<br />
des ca. 3.000 m² großen Grünlands<br />
auf der Seite zum angrenzenden<br />
Wohnhaus hin zunächst<br />
Nordmanntannen anpflanzen. Der<br />
um seinen freien Ausblick in die<br />
Landschaft fürchtende Nachbar<br />
wies, als er von diesen Plänen<br />
erfuhr, vorsorglich darauf hin,<br />
dass dann aber der für solche<br />
Bäume vorgesehene gesetzliche<br />
Abstand von mindestens 8 m<br />
einzuhalten sei. Daraufhin erklärte<br />
der verärgerte Wiesen-Bauherr,<br />
statt der Anpflanzung eben einen<br />
Holzschuppen errichten zu wollen.<br />
Dafür käme, habe er in Erfahrung<br />
gebracht, sogar ein gesetzlicher<br />
Mindestabstand von nur 2,5 m<br />
in Frage.<br />
- „Wissenswertes<br />
Textentwurf, der mit der eingefügten<br />
Orts- und Datumsangabe<br />
nur „auffrisiert“ wurde.<br />
Eine Unterstellung, der das Gericht<br />
aber nicht folgen wollte. „Die<br />
eigenhändigen Zeit- und Ortsangaben<br />
eines Erblassers haben<br />
bis zum Beweis des Gegenteils<br />
die Vermutung der Richtigkeit<br />
für sich“, erklärt Rechtsanwältin<br />
Alexandra Wimmer die juristische<br />
Sachlage. Nach dem Gutachten<br />
eines öffentlich bestellten und<br />
vereidigten Sachverständigen für<br />
Handschriftenvergleich stammten<br />
sowohl der Text mit der Unterschrift<br />
sowie die Angabe von Ort und<br />
Datum mit „hoher, wenn auch<br />
Schuppen aus Schikane nicht rechtens!<br />
Der so nah an der gemeinsamen<br />
Grundstücksgrenze errichtete<br />
Schuppen sollte sich in 12 m<br />
Länge und bis zu 5 m Höhe exakt<br />
vor der Terrasse des Nachbarn<br />
erstrecken und diesem das ganze<br />
Haus verdunkeln.<br />
Dessen Nutzungsbereiche waren<br />
gerade so ausgerichtet, dass Schlafzimmer,<br />
Wohnzimmer und Terrasse<br />
in die bislang unbebaute Richtung<br />
wiesen. Lakonischer Kommentar<br />
des Wiesenbesitzers: Es bestehe<br />
grundsätzlich kein schutzwürdiges<br />
Vertrauen eines Nachbarn, dass ein<br />
bisher unbebautes, im Außenbereich<br />
liegendes Grundstück auch<br />
künftig nicht bebaut werde.<br />
Dem widersprach der Verwaltungsgerichtshof.<br />
„Denn mit<br />
der Errichtung des Schuppens<br />
unmittelbar vor dem Wohnhaus<br />
des Klägers in einer Entfernung zur<br />
gemeinsamen Grundstücksgrenze,<br />
nicht mit an Sicherheit grenzender<br />
Wahrscheinlichkeit“ von ein und<br />
derselben Person. Hinsichtlich der<br />
mit einem anderen Kugelschreiber<br />
gefertigten Niederschrift von Ort<br />
und Datum beständen „keine<br />
Zweifel“, dass diese Angaben vom<br />
Erblasser nachträglich eingefügt<br />
worden sind.<br />
Ob das Testament wirklich zum<br />
angegebenen Zeitpunkt entstanden<br />
ist, lasse sich an Hand der vorliegenden<br />
Vergleichsschriftproben<br />
zwar nicht klären, sei aber aus<br />
diesem Grunde nebensächlich.<br />
die lediglich der vorgeschriebenen<br />
Mindestentfernung entspricht, hat<br />
der Bauherr nur die Schädigung<br />
seines Nachbarn bezweckt, ohne<br />
damit auch nur entfernt ein eigenes<br />
Interesse nachweisen zu können“,<br />
erklärt Rechtsanwalt Hans-Jürgen<br />
Leopold.<br />
Wie sich die Richter bei einem<br />
Ortstermin überzeugen konnten,<br />
gibt es genug Platz auf dem Gelände,<br />
das bedrückende Bauwerk<br />
an anderer Stelle zu errichten.<br />
Etwa viel näher am eigenen<br />
Haus des Wiesenbesitzers, wo<br />
sein Weg zu den Holzvorräten<br />
im Schuppen bedeutend kürzer<br />
ausfallen würde.<br />
aus der Rechtsprechung“<br />
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33, Katalog-Nr. 11<br />
Das Fällen morscher Bäume<br />
muss nicht vom Mieter bezahlt werden!<br />
Lässt ein Hauseigentümer wegen<br />
Umsturzgefahr die überalterten<br />
Bäume an der Grenze zum<br />
Nachbargrundstück entfernen,<br />
kann er die Aufwendungen dafür<br />
nicht auf den Mieter seines Gartens<br />
umlegen. Selbst wenn dieser<br />
sich laut Mietvertrag verpflichtet,<br />
das Gelände zu pflegen und beispielsweise<br />
alle Bäume darauf<br />
regelmäßig zu schneiden bzw.<br />
auf eigene Kosten schneiden zu<br />
lassen.<br />
Das Fällen und Abtransportieren<br />
morscher Bäume gehört in diesem<br />
ANZEIGENANNAHME<br />
Fall nicht zu den umlagefähigen<br />
Betriebskosten, hat das Amtsgericht<br />
Neustadt an der Weinstraße<br />
entschieden (Az. 5 C 73/08).<br />
Wie die telefonische Rechtsberatung<br />
der Deutschen Anwaltshotline<br />
berichtet, hatten zwei Nadelbäume<br />
diesen Streit ausgelöst. Einer<br />
dieser Bäume hatte sich bereits<br />
so weit geneigt, dass die Gefahr<br />
eines Umsturzes nicht ausgeschlossen<br />
werden konnte.<br />
Daraufhin lies der Grundstücksbesitzer<br />
beide Bäume fällen und<br />
Tel.: 0711 / 90 12 48 41<br />
Fax: 0711 / 90 12 48 43<br />
reichte die Rechnung an den Mieter<br />
des Anwesens weiter. Dieser sei<br />
auf Grund seines Mietvertrags<br />
nicht nur für die Pflege des angelegten<br />
Zier- und Nutzgartens<br />
zuständig.<br />
„Tatsächlich gehen die Vetragsvereinbarungen<br />
hier über die sonst<br />
übliche, einfache Gartenpflege<br />
hinaus“ erklärt Rechtsanwältin<br />
Alexandra Wimmer. Im Bezug auf<br />
die getroffene Vereinbarung ist der<br />
Mieter auch verpflichtet, Pflanzen<br />
und Gehölze zu erneuern und somit<br />
auch zum regelmäßigen Rück-<br />
Quelle:<br />
www.deutsche-anwaltshotline.de<br />
(telefonische Rechtsberatung unter<br />
0900/1875000-0 für 1,99 Euro<br />
pro Minute)<br />
schnitt der Gehölze verpflichtet.<br />
Nicht aber zum Fällen von<br />
Bäumen.<br />
Das betont das rheinland-pfälzische<br />
Gericht. Hierbei handle es sich<br />
um eine über die ordnungsgemäße<br />
Gartenpflege hinausgehende<br />
Maßnahme zur Gefahrenabwehr,<br />
die nicht unter den Begriff des<br />
Erneuerns von Gehölzen zu fassen<br />
ist. Damit können die Kosten auch<br />
nicht vom Vermieter auf den Mieter<br />
abgewälzt werden.<br />
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26 27<br />
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