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Geschäftsbericht 2004 (PDF/3 MB) - Knappschaft-Bahn-See

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geschäftsbericht<br />

<strong>2004</strong>


auf einen blick – bundesknappschaft <strong>2004</strong><br />

Versicherte Insgesamt werden rund 3,4 Millionen Versichertenkonten betreut,<br />

davon in der knappschaftlichen Krankenversicherung 1.429.532<br />

Pfl ichtmitglieder 236.028<br />

Freiwillige Mitglieder 40.412<br />

Rentner 872.098<br />

Familienangehörige 280.994<br />

davon in der knappschaftlichen Rentenversicherung 1.771.473<br />

Versicherte 123.539<br />

Versicherte mit erfüllter knappschaftlicher Wartezeit (60 Monate) 334.193<br />

Versicherte mit erfüllter knappschaftlicher Wartezeit (1 Monat) 281.275<br />

Versicherte mit Rentenbezug 1.032.466<br />

davon in Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Kooperation<br />

mit der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte rund 170.000<br />

Pfl egeleistungen Pfl egebedürftige insgesamt 120.215<br />

ambulante Pfl egebedürftige 85.393<br />

vollstationäre Pfl egebedürftige 34.822<br />

Rentenzahlungen Rentenzahlungen insgesamt 1.032.466<br />

Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 65.181<br />

Renten wegen Alters 577.857<br />

Renten wegen Todes 381.597<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistungen 7.831<br />

Rentenanträge Etwa 102.000 Rentenanträge<br />

Medizinisches Netz 6 Krankenhäuser und Beteiligungen an 5 Krankenhausgesellschaften mit insgesamt rund 7.000 Betten, in denen rund<br />

300.000 Patienten behandelt werden (davon entfallen auf die Eigenbetriebe rund 2.500 Betten)<br />

7 Rehabilitationskliniken mit 874 Betten und 135 ambulanten/teilstationären Behandlungsplätzen, in denen rund<br />

14.000 Patienten jährlich aufgenommen werden<br />

Verträge über ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder mit etwa 1.400 <strong>Knappschaft</strong>särzten (niedergelassene Allgemein-<br />

und Fachärzte sowie Zahnärzte)<br />

Sozialmedinizischer Dienst mit 24 Untersuchungsstellen und rund 200 Ärzten zur Durchführung von Untersuchungen<br />

im Krankheitsfall einschließlich Diagnose, Feststellung der Pfl egebedürftigkeit sowie zur Begutachung in Rehabilitations-<br />

und Rentenverfahren<br />

Rehabilitation Rund 65.100 Versicherten erhalten eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Minijobs Minijob-Zentrale betreut 1,8 Millionen Arbeitgeberkonten und rund 6,9 Millionen Minijobber<br />

Haushalt Im Jahr 2005 werden voraussichtlich insgesamt 20,8 Milliarden Euro aufgewendet; davon in der Krankenversicherung<br />

4,64 Milliarden Euro, in der Rentenversicherung 15,04 Milliarden Euro und in der Pfl egeversicherung 1,12 Milliarden Euro,<br />

zzgl. Pauschalabgaben (Minijob-Zentrale) 4,48 Milliarden Euro<br />

Mitarbeiter Insgesamt 14.576 Mitarbeiter, davon sind 9.412 im Verwaltungsbereich und im Sozialmedizinischen Dienst tätig,<br />

4.602 in Krankenhäusern und 562 in Rehabilitationskliniken<br />

Ausbildung Rund 1.000 junge Menschen befi nden sich in Ausbildung; die Bundesknappschaft bildet über den Eigenbedarf aus<br />

Älteste Rund 2.000 ehrenamtlich tätige <strong>Knappschaft</strong>sälteste sind bundesweit in der Beratungs- und Betreuungsarbeit<br />

fl ächen deckend vor Ort tätig<br />

Stand Dezember <strong>2004</strong>


geschäftsbericht <strong>2004</strong>


2 Inhaltsverzeichnis<br />

I<br />

II<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

rückblick <strong>2004</strong><br />

selbstverwaltung<br />

und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 21<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung | 24<br />

2.2 Entwicklungen in der Rentenversicherung | 27<br />

2.2 Versicherungsangelegenheiten | 31<br />

2.3 Rentenstatistik | 32<br />

2.4 Rentenversicherung international | 34<br />

kranken- und pfl egeversicherung<br />

3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 38<br />

3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 40<br />

3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 42<br />

3.4 Management sonstiger Leistungen | 45<br />

3.5 Modellvorhaben Akupunktur | 49<br />

3.6 Leistungsmanagement Pfl egeversicherung | 50<br />

3.7 Markt und Vertrieb | 52<br />

rehabilitation und teilhabe<br />

4.1 Zielsetzung und Schwerpunkte | 54<br />

4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 55<br />

4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 59<br />

4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 60<br />

4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 62<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

medizinisches netz<br />

5.1 Krankenhäuser | 65<br />

5.2 Rehabilitationskliniken | 75<br />

5.3 Sozialmedizinischer Dienst | 79<br />

5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 83<br />

5.5 Integrierte Patientenversorgung | 86<br />

service vor ort<br />

6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung | 91<br />

6.2 Verwaltungsstellen | 92<br />

6.3 Auskunft und Beratung | 94<br />

minijob-zentrale<br />

7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 98<br />

7.2 Standorte und Service | 100<br />

7.3 Entwicklung der Minijobs | 102<br />

7.4 Insolvenzen | 106<br />

haushalt, fi nanzen und<br />

datenverarbeitung<br />

8.1 Haushalt <strong>2004</strong> | 108<br />

8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong> | 109<br />

8.3 Controlling | 122<br />

8.4 Datenverarbeitung | 124<br />

personal<br />

9.1 Personaldaten und Personalpolitik | 126<br />

9.2 Berufl iche Bildung | 130


I<br />

jahresbilanz <strong>2004</strong>


4 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

Ein wichtiger Abschnitt der<br />

<strong>Knappschaft</strong>sgeschichte geht zu Ende<br />

Verbundsystem bleibt erhalten<br />

Bundesknappschaft hat in<br />

zurückliegenden Jahrzehnten<br />

viel geleistet<br />

Fritz Kollorz Dr. Georg Greve<br />

Auf neuen Wegen –<br />

die <strong>Knappschaft</strong> vor einer historischen Zäsur<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> ist der letzte <strong>Geschäftsbericht</strong> der Bundesknappschaft<br />

der alten Form, einer Bundesknappschaft, die 1969 aus den regionalen<br />

<strong>Knappschaft</strong>en heraus gegründet und 1990 durch die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands erweitert wurde und die seitdem in den unterschiedlichen Bereichen<br />

ihres Verbundsystems viel für die soziale Sicherheit der Menschen in den<br />

einzelnen Regionen Deutschlands geleistet hat. Ab dem 1. Oktober 2005 wird<br />

die Bundesknappschaft mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />

zusammen einen neuen Träger „Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ bilden. Damit geht ein wichtiger, wenn auch kurzer Abschnitt der<br />

bis ins Mittelalter zurückreichenden Geschichte der <strong>Knappschaft</strong> zu Ende. Der<br />

neue Träger wird fast 17.000 Mitarbeiter beschäftigen, etwa 3,5 Millionen Versicherte<br />

betreuen und ein Haushaltsvolumen von jährlich rund 28,5 Milliarden<br />

Euro aufweisen. Durch die Fusion wird die knappschaftliche Rentenversicherung<br />

erstmals in ihrer Geschichte unabhängig vom Bergbau sein.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> wird ihr gesamtes Verbundsystem, das heißt die zweigübergreifende<br />

Betreuung ihrer Mitglieder in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung<br />

sowie die Versorgung ihrer Versicherten durch ein breitgefächertes<br />

und innovatives Medizinisches Netz in den neuen Träger einbringen und<br />

somit auch weiterhin einen festen Platz im System der Sozialen Sicherung in<br />

der Bundesrepublik haben.<br />

In den zurückliegenden Jahrzehnten hat die <strong>Knappschaft</strong> für ihre Versicherten<br />

und insgesamt für unser Land viel geleistet. Wir haben maßgeblich dazu beigetragen,<br />

den durch den zurückgehenden Bergbau bedingten Strukturwandel<br />

bundesweit – auch in den neuen Bundesländern – nachhaltig sozial zu<br />

begleiten und damit den Menschen in den Regionen eine gesicherte Zukunft<br />

zu geben. Durch unsere besonderen Voraussetzungen als historisch gewachsenes<br />

Verbundsystem war es uns möglich, in wichtigen Bereichen unseren<br />

Sozialstaat, insbesondere im Gesundheitswesen, von innen heraus weiterzuentwickeln<br />

und eine soziale Pfadfinderrolle zu übernehmen. Unser Medizinisches<br />

Netz, dessen Kernstück unsere Krankenhäuser und Kliniken sind,<br />

genießt seit über 150 Jahren hohes Ansehen in der Bevölkerung und ist ein<br />

wichtiges und vielerorts nicht wegzudenkendes Glied in der medizinischen<br />

Regionalversorgung. Mit der Übernahme der Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />

im April 2003 stellen wir in einem weiteren Sektor der Sozialversicherung<br />

unsere soziale Kompetenz und Verantwortung unter Beweis.


Zunehmende berufsständische<br />

Ungebundenheit<br />

der Rentenversicherung<br />

Große Erfolge für die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung<br />

Sechsmal in Folge Senkung<br />

des Beitragssatzes<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat sich über viele Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg<br />

einen guten Ruf als zuverlässiges und versichertennahes soziales Dienstleistungsunternehmen<br />

erworben. Sie ist ein Stück Identität der Menschen in<br />

ihrer Region. Dies wird auch in Zukunft mit allen Facetten unseres Verbundsystems<br />

so bleiben.<br />

Durch die Fusion zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />

werden wir zukünftig mehr sein als eine berufsständische Sozialversicherung.<br />

Die Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten in der Rentenversicherung<br />

verändert unsere Versichertenstruktur gravierend. Schon heute<br />

sind deutlich weniger als zehn Prozent der Versicherten der <strong>Knappschaft</strong> und<br />

nur noch zwei Prozent ihrer Arbeitgeber im Bergbau tätig. Diese zunehmende<br />

berufsständische Ungebundenheit wird sich mit der Organisationsreform<br />

in der Rentenversicherung noch weiter verstärken. Bereits seit dem 1. Januar<br />

2005 werden allen Rentenversicherungsträgern Versicherte nach dem neuen<br />

Berechnungsmodell zugewiesen. Binnen der nächsten beiden Jahre werden<br />

wir zirka 120.000 neue Versicherte in der Rentenversicherung bekommen. Das<br />

sind etwa so viele neue Versicherte, wie aktuell im Bergbau beschäftigt sind.<br />

An dieser Zahl lässt sich die Dimension des Strukturwandels innerhalb der<br />

Versichertenbasis des neuen Rentenversicherungsträgers erkennen. Mit der<br />

„Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ wird ein leistungsstarker<br />

Sozialversicherungsträger die Arbeit der bisherigen Träger fortsetzen.<br />

Dabei ist wichtig, dass unser traditionelles Verbundsystem von Krankenversicherung,<br />

Rentenversicherung und Medizinischem Netz in vollem Umfang<br />

erhalten wird und mit einer Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten<br />

den Träger dauerhaft sichert.<br />

Die knappschaftliche Krankenversicherung wird nach der Fusion Teil unseres<br />

Verbundsystems bleiben und firmiert zukünftig unter dem Namen <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Sie wird auch weiterhin in gewohnt zuverlässiger Weise unsere heute<br />

rund 1,4 Millionen Versicherten betreuen. Auch im Jahr <strong>2004</strong> hat die knappschaftliche<br />

Krankenversicherung vorbildliches geleistet und kann in den vergangenen<br />

Jahren auf eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte zurück blicken.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> ist heute vom Beitragssatz her gesehen – einige kleinere<br />

Betriebskrankenkassen ausgenommen – die günstigste Krankenkasse in<br />

Deutschland. Sechsmal in Folge konnten wir durch eine Vielzahl eingeleiteter<br />

Maßnahmen seit 1999 unseren Beitragssatz für unsere Versicherten und<br />

Arbeitgeber von seinerzeit 14,5 Prozent auf aktuell 12,4 Prozent senken. Allein<br />

im Jahr <strong>2004</strong> haben wir durch Beitragssatzsenkungen, die primär auf das<br />

Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

5


6 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

<strong>Knappschaft</strong> ist kundenfreundlichste<br />

Krankenkasse in Deutschland<br />

Gezielte Maßnahmen bewirken<br />

überdurchschnittliche<br />

Senkung der Kosten je Mitglied<br />

Erweiterungsverbot für die<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

abgeschafft<br />

Gesundheitsmodernisierungsgesetz zurückzuführen waren, unsere Arbeitgeber<br />

und den Bund um rund 55 Millionen Euro entlastet. Damit haben wir umgesetzt,<br />

was die Politik in Berlin mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />

bezweckt hat: Mit der Senkung der Krankenkassenbeiträge haben wir einen<br />

Ausgleich für die Eigenvorsorge der Versicherten geschaffen und entlasten<br />

darüber hinaus durch die Senkung der Lohnnebenkosten den Arbeitsmarkt.<br />

Darüber hinaus zählt die knappschaftliche Krankenversicherung heute zu<br />

den kundenfreundlichsten Krankenkassen in Deutschland. Dies hat eine<br />

Umfrage von „Kundenmonitor Deutschland“ gezeigt. Gleich achtmal liegt<br />

die <strong>Knappschaft</strong> hier vor allen anderen Krankenkassen auf Platz eins, unter<br />

anderem bei der besten sozialen Absicherung, dem attraktivsten Preis-Leistungsverhältnis<br />

und der höchsten Kundentreue.<br />

Neben einigen gesetzlichen Änderungen haben unser günstiger Beitragssatz,<br />

unsere konsequente Kundenorientierung und unser attraktiver Leistungskatalog<br />

dazu geführt, in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Versichertenzuwachs<br />

zu erzielen. Seit dem Jahr 2000 haben uns bis heute insgesamt<br />

rund 240.000 Versicherte neu ihr Vertrauen geschenkt.<br />

Alles in allem konnte die knappschaftliche Krankenversicherung durch ein<br />

gezieltes Controlling der Leistungserbringer bei gleichbleibend hohen Qualitätsstandards<br />

für unsere Versicherten im vergangenen Jahr die Kosten je Mitglied<br />

um 6,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2003 senken, während die Kosten in<br />

der übrigen gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt nur um 3,3 Prozent<br />

gesunken sind. Eine analoge Aussage gilt auch für die Verwaltungskosten.<br />

Ein wichtiger weiterer Erfolg zur Stabilität des Verbundsystems der Bundesknappschaft<br />

im Jahr <strong>2004</strong> war die Abschaffung des sogenannten Erweiterungsverbots<br />

für die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser durch den Bundesgesetzgeber.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser, denen es bis dahin verboten war, neue<br />

Abteilungen und Strukturen an den vorhandenen Häusern aufzubauen, sind<br />

nunmehr in der Lage, sich dem medizinischen und ökonomischen Bedarf der<br />

Patienten anzupassen. Unsere Krankenhäuser können sich jetzt im Rahmen<br />

unseres Medizinischen Netzes frei entfalten. Die Aufhebung des Erweiterungsverbots<br />

für unsere Krankenhäuser ist ein weiterer Meilenstein in der<br />

Weiterentwicklung unseres Verbundsystems. Denn nahezu die Hälfte aller<br />

Arbeitsplätze bei der Bundesknappschaft befinden sich in unseren Eigenbetrieben<br />

und Beteiligungsgesellschaften. Auch diesen Arbeitsplätzen wird<br />

nunmehr eine dauerhafte Perspektive gegeben.


Bundesweite Anerkennung der Arbeit<br />

der Minijob-Zentrale<br />

Verbundsystem der Bundesknappschaft<br />

hat weiterhin Vorbildcharakter<br />

Die Einrichtung einer Minijob-Zentrale zur vereinfachten sozialversicherungsrechtlichen<br />

Durchführung von geringfügig entlohnten Beschäftigungen<br />

durch den Gesetzgeber im April 2003 hat sich bewährt. Die zentrale, vereinfachte<br />

Anmeldung sowie der zentrale Beitragseinzug und die Abführung von<br />

Pauschsteuern haben eine große Nachfrage nach geringfügig entlohnter<br />

Beschäftigung ausgelöst.<br />

Bei der Konzeption der Minijob-Zentrale Anfang 2003 ist die Bundesregierung<br />

von rund 4,8 Millionen geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen ausgegangen.<br />

Erst nach und nach rechnete man mit einem deutlichen Anstieg der<br />

Zahlen. Angenommen wurde, dass es am Ende etwa 5,8 Millionen geringfügige<br />

Beschäftigungsverhältnisse geben und es auf Dauer bei diesem Niveau<br />

bleiben würde.<br />

Die Realität hat diesen Ansatz schnell überholt. Ende Dezember <strong>2004</strong> waren<br />

bei der Minijob-Zentrale rund 7,3 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />

und rund 6,9 Millionen Minijobber registriert. Dies entspricht einer<br />

Steigerung gegenüber den kalkulierten 5,8 Millionen Minijobs von 27,6 Prozent.<br />

Allein im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der geringfügig entlohnten<br />

Beschäftigten um fast 700.000 oder 11,3 Prozent erhöht. Auch die Zahl der<br />

gemeldeten geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten ist<br />

stark angestiegen und hat sich mehr als verdoppelt.<br />

Mit der Arbeit der Minijob-Zentrale kommt die Bundesknappschaft einer<br />

wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe nach. Auch unter schwierigen<br />

personellen Bedingungen werden wir dieser Aufgabe auch in Zukunft mit<br />

großem Engagement nachkommen.<br />

Auch nach der Fusion der Bundesknappschaft mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und der <strong>See</strong>kasse zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ bleibt das Modell der Bundesknappschaft als Verbundsystem zukunftsfähig.<br />

Mehr noch: Wie sich gerade in den vergangenen Jahren gezeigt<br />

hat, hat unser Verbundsystem grundsätzlichen Vorbildcharakter zur Reform<br />

der Strukturen der Sozialversicherung in Deutschland.<br />

Gerade im Gesundheitswesen sind wir durch die unmittelbare Einbeziehung<br />

unserer Krankenhäuser und Reha-Kliniken in die medizinische Versorgungskette<br />

sowie durch unsere integrierten Versorgungssysteme prosper und pro-<br />

Gesund aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht aktueller und moderner<br />

denn je.<br />

Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

7


8 Jahresbilanz <strong>2004</strong><br />

Unsere Vielseitigkeit ist unsere Stärke; unsere Erfahrung unser Vorteil. Dass<br />

dies so bleibt, daran werden auch nach der Fusion in einem neuen Träger<br />

weiterhin mit ganzer Kraft in Solidarität und zum Wohle unserer Versicherten<br />

mit Erfahrung und Kompetenz arbeiten.<br />

Fritz Kollorz Dr. Georg Greve<br />

Vorstandsvorsitzender Erster Direktor


II<br />

rückblick <strong>2004</strong>


10 Rückblick <strong>2004</strong><br />

Die<br />

Geschäftsführung<br />

hieß Staatssekretär<br />

Dr. K. T. Schröder<br />

willkommen.<br />

Januar<br />

Beitragssatzsenkung: Die <strong>Knappschaft</strong> senkt<br />

die Beiträge zur Krankenver sicherung um<br />

0,5 Prozentpunkte. Die Beitrags satzsenkung<br />

erfolgt in zwei Schritten: zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />

um 0,3 auf 12,6 Prozent und zum 1. Oktober<br />

<strong>2004</strong> um weitere 0,2 auf 12,4 Prozent.<br />

Informationsgespräch: Staatssekretär Dr.<br />

Klaus Theo Schröder vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit und Soziale Sicherung besucht<br />

die Bundesknappschaft und informiert sich<br />

über aktuelle Entwicklungen.<br />

AktivBonus: Die Bundesknappschaft bietet<br />

ihren Krankenversicherten mit „AktivBonus“<br />

erstmals ein Programm an, mit dem gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten gefördert und<br />

finanziell belohnt wird.<br />

Heilen im Herrenhaus: Die Bundesknappschaft<br />

übernimmt von der Deutschen Steinkohle<br />

AG als Träger die Reha-Tagesklinik<br />

Schloss Bietschied im Saarland und pachtet<br />

Haus und Betriebsgelände zunächst für einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren.<br />

Bundesknappschaft mitgeprägt: Nach<br />

23-jähriger Tätigkeit als Leiter der Verwaltungsstelle<br />

Bergheim wird Hubert Rothe<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Februar<br />

Premiere: Erste Frauenversammlung der<br />

Hauptverwaltung der Bundesknappschaft<br />

unter dem Motto „Gleichstellung durchsetzen<br />

heißt Verantwortung übernehmen“.<br />

Experten prüfen Klinik: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen freut sich über<br />

den Erhalt des begehrten KTQ-Qualitäts-Gütesiegel.<br />

Auch die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Bochum-Langendreer, Bottrop und Püttlingen<br />

bekommen das Qualitätszertifikat im Laufe<br />

des Jahres verliehen.<br />

Spitzengespräch: Die Bundesknappschaft<br />

ist Ausrichter des Spitzengesprächs „Soziale<br />

Sicherheit“ der Spitzenverbände der Deutschen<br />

Sozialversicherung. Das Treffen findet<br />

in der Bildungsstätte der <strong>Knappschaft</strong> auf<br />

Schloss Schönberg statt.<br />

Großes Interesse<br />

fand die erste<br />

Frauenversammlung<br />

im Lichthof der<br />

Hauptverwaltung.<br />

Erster Direktor<br />

Dr. Georg Greve<br />

(rechts) begrüßte<br />

die Teilnehmer des<br />

Spitzengesprächs.


Symbolische<br />

Schlüsselübergabe<br />

mit NRW-Gesundheits<br />

ministerin<br />

Birgit Fischer.<br />

März<br />

Fertigstellung: Eröffnung des Endausbaus<br />

des Erich-Rothenfußer-Hauses für Naturheilkunde<br />

und Traditionelle Chinesische Medizin<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Essen-Steele<br />

der Kliniken Essen-Mitte.<br />

Gewinn für Patienten und Stadt: Vorstandsvorsitzender<br />

Fritz Kollorz eröffnet das<br />

Reha-Zentrum prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop, das im Januar <strong>2004</strong> seinen<br />

Betrieb aufgenommen hat. NRW-Gesundheitsministerin<br />

Birgit Fischer bewertet die Neueröffnung<br />

als „kleine historische Stunde“.<br />

Grundsteinlegung: Im Rahmen einer Festveranstaltung<br />

zum Baubeginn des „Ambulanten<br />

Tumorzentrums (ATZ) Essen bei den<br />

Kliniken Essen-Mitte nimmt der Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für Gesundheit und<br />

Soziale Sicherung, Dr. Klaus Theo Schröder,<br />

teil und lobt das Projekt: „Hier wird ab heute<br />

Zukunft gebaut, denn integrierte Versorgung<br />

ist die Zukunft“.<br />

Verabschiedung: Heinrich Ebenhöch, Leiter<br />

der Abteilung Rehabilitation in der Hauptverwaltung<br />

der Bundesknappschaft, wird nach<br />

49-jähriger Tätigkeit in den Diensten der Bundesknappschaft<br />

in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Alternativ behandeln: Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen entsteht für rund elf<br />

Millionen Euro Baukosten die erste saarländische<br />

Klinik für Naturheilkunde. Zum Richtfest<br />

kommen viele Gäste aus Gesellschaft, Politik<br />

und Medizin.<br />

Jubiläum: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bergmannsheil Buer feiert im Rahmen eines<br />

Festaktes sein 75-jähriges Bestehen. Gleichzeitig<br />

wird das neue Bettenhaus am Südwestflügel<br />

des Krankenhauses eröffnet.<br />

April<br />

Wurzeln der Sozialpolitik: Mit einem Festakt<br />

„150 Jahre Preußisches <strong>Knappschaft</strong>sgesetz“<br />

erinnert die <strong>Knappschaft</strong> an einen bedeutenden<br />

Markstein der Deutschen Sozialgeschichte.<br />

Das Gesetz kennzeichnet die Geburtsstunde<br />

der Selbstverwaltung in der deutschen<br />

Sozialversicherung.<br />

Rückblick <strong>2004</strong><br />

Herrlicher<br />

Sonnenschein<br />

begleitete das<br />

Richtfest der Klinik<br />

für Naturheilkunde.<br />

Hauptredner beim<br />

Festakt: Professor<br />

Dr. Klaus Tenfelde<br />

von der Ruhr-Uni<br />

Bochum.<br />

11


12 Rückblick <strong>2004</strong><br />

Saarlands<br />

Sozialministerin<br />

Dr. Regina Görner vor<br />

der Beratungsstelle.<br />

Positive Bilanz: Mit 7,5 Millionen geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnissen hat die Minijob-Zentrale<br />

der Bundesknappschaft bereits<br />

im ersten Jahr ihres Bestehens die Erwartungen<br />

weit übertroffen. Beim Start der Minijob-<br />

Zentrale am 1. April 2003 war langfristig mit<br />

einer Zahl von 5,8 Millionen Minijobs gerechnet<br />

worden. Im ersten Jahr sind 17 Millionen<br />

An- und Abmeldungen bearbeitet worden.<br />

<strong>Knappschaft</strong> bietet Ausbildung: Insgesamt<br />

27 neue Inspektoranwärter nehmen ihre Ausbildung<br />

bei der Bundesknappschaft auf.<br />

Eröffnung: In Anwesenheit der saarländischen<br />

Gesundheitsministerin Dr. Regina<br />

Görner eröffnet die Bundesknappschaft eine<br />

neue Beratungsstelle in Eppelborn.<br />

Mai<br />

Historische Zäsur: Am 26. Mai <strong>2004</strong><br />

beschließt das Bundeskabinett den Entwurf<br />

eines Gesetzes zur Organisationsreform in<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung. Der<br />

Gesetzentwurf sieht vor, dass die Bundesknappschaft<br />

zum 1. Oktober 2005 mit der<br />

<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />

zur „Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />

fusioniert. Mit der Fusion<br />

wird die <strong>Knappschaft</strong> ein neues Kapitel in ihrer<br />

langen Geschichte aufschlagen.<br />

Kongress: Über 270 Fachleute aus dem<br />

Gesundheitswesen folgen der Einladung der<br />

<strong>Knappschaft</strong> nach Berlin zu einem Kongress<br />

mit dem Thema „Klinische Behandlungspfade“.<br />

Die Bundesregierung ist vertreten durch<br />

Staatssekretär Heinrich Tiemann vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung.<br />

Verabschiedung: Der Leiter der Verwaltungsstelle<br />

Cottbus, Peter-Oliver Weber, wird aus<br />

den Diensten der Bundesknappschaft verabschiedet.<br />

Als neuer Leiter der Verwaltungsstelle<br />

wird Hans-Joachim Röttger ernannt.<br />

Mitbestimmung: In Anwesenheit des<br />

Bundeswahlleiters für die Sozialversicherungswahlen,<br />

Hans-Eberhard Urbaniak, tagt<br />

der Wahlausschuss der Bundesknappschaft<br />

im Bergwerk Ost in Hamm mit anschließender<br />

Pressekonferenz in 1.300 Metern Tiefe „unter<br />

Tage“.<br />

Viele Namenskärtchen<br />

belegen<br />

das Interesse<br />

an dem knappschaftlichen<br />

Forum.<br />

Ungewöhnlicher<br />

Ort für eine<br />

Pressekonferenz<br />

im Vorfeld der<br />

Sozialwahlen.


Staatssekretär<br />

Heinr. Tiemann vom<br />

Bundesministerium<br />

für Gesundheit und<br />

Soziale Sicherung<br />

bei seinem<br />

Grußwort.<br />

Großer <strong>Bahn</strong>hof: Im Rahmen des Mitarbeiterfestes<br />

wird der Vorsitzende des Personalrates<br />

der Hauptverwaltung und des Hauptpersonalrates,<br />

Karl-Heinz Hartmann, in den<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

Juni<br />

Preis: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

erhält aus der Hand von NRW-Umweltministerin<br />

Bärbel Höhn das Ökoprofit-Zertifikat<br />

für besonders ökologisches Wirtschaften.<br />

Ausrichter: Die Bundesknappschaft ist<br />

Gastgeber der Mitgliederversammlung des<br />

Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

(VDR) in Bochum.<br />

Staffelstab-Übergabe: Der Leiter der Verwaltungsstelle<br />

Chemnitz, Klaus Peter Baumjohann,<br />

wird nach 47 Dienstjahren in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wird<br />

sein Nachfolger, Hans-Jürgen Wilze, in sein<br />

Amt eingeführt.<br />

Neuer Chef: Als neuer Ärztlicher Direktor der<br />

Kinderklinik Gelsenkirchen an der Bergmannsheil<br />

und Kinderklinik Buer gGmbH wird Dr.<br />

Gerrit Lautner in sein Amt eingeführt.<br />

Besuch: Die Berichterstatter des Haushaltsausschusses<br />

des Deutschen Bundestages<br />

besuchen die Minijob-Zentrale in Essen<br />

und informieren sich über aktuelle Entwicklungen.<br />

Juli<br />

Amtseinführung: Als neuer Leiter der Verwaltungsstelle<br />

Bergheim wird Günter Sporn<br />

ernannt, der zuvor bei der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

tätig war.<br />

Kick-off-Veranstaltung: Gelungener Start<br />

in die Vorarbeiten und Projektarbeit zur<br />

Fusion von Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und <strong>See</strong>kasse auf Schloss<br />

Schönberg.<br />

Rückblick <strong>2004</strong><br />

Infos aus erster<br />

Hand wurden den<br />

Besuchern in der<br />

Minijob-Zentrale<br />

vermittelt.<br />

Peter Grothues<br />

von der Fusions-<br />

Projektleitung<br />

eröffnete die<br />

Startveranstaltung.<br />

13


14 Rückblick <strong>2004</strong><br />

Gute Stimmung<br />

beim Jubiläum<br />

Seit 50 Jahren als<br />

Reha-Klinik genutzt:<br />

das 1810 erbaute<br />

Schloss Bietschied.<br />

Jubiläum: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen feiert sein 20-jähriges Bestehen<br />

am Standort an der Dorstener Straße.<br />

Das erste <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Recklinghausen<br />

wurde 1906 in Betrieb genommen.<br />

August<br />

Neue Auszubildende: Die Bundesknappschaft<br />

begrüßt 80 neue Auszubildende für<br />

den Beruf Sozialversicherungsfachangestellter.<br />

September<br />

Renommierte Klinik: Die Reha-Tagesklinik<br />

Schloss Bietschied im Saarland feiert im<br />

Rahmen einer Festveranstaltung ihr 50-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Vermeidbare Volkskrankheit: Die Krebsvorsorge<br />

steht im Mittelpunkt beim 4. Darmtag<br />

im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen.<br />

Studium und Praxis: Die Bundesknappschaft<br />

begrüßt weitere 49 neue Inspektorenanwärter<br />

in ihrem Ausbildungszentrum im<br />

Bochum.<br />

Kongress: 500 Fachmediziner aus ganz<br />

Deutschland und einigen Nachbarländern<br />

nehmen an der 46. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Phlebologie im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen teil.<br />

Oktober<br />

Lohnausgleichskasse: Die Vertreterversammlung<br />

beschließt eine deutliche Reduzierung<br />

der Beitragssätze zur Lohnausgleichskasse<br />

zum 1. Januar 2005 von 1,2 Prozent<br />

auf nur noch 0,1 Prozent. Damit bietet die<br />

<strong>Knappschaft</strong> für Arbeitgeber mit bis zu 30<br />

Beschäftigten in der Lohnausgleichskasse den<br />

günstigsten Beitragssatz aller Kassen an und<br />

bewirkt eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten.<br />

Abschied: Der Leiter der Abteilung „Organisation,<br />

Planung, Statistik und ADV“, Karl<br />

Chmielewski, wird nach 50-jähriger Berufstätigkeit<br />

durch den Vorstandsvorsitzenden Fritz<br />

Kollorz in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Farbtupfer am<br />

Rande der Tagung:<br />

modisch bunte<br />

Stützstrümpfe


Ein attraktives<br />

Vortrags- und<br />

Rahmenprogramm<br />

bot der „prosper-<br />

Gesundheitstag“.<br />

November<br />

Organisationsreform beschlossen: Der von<br />

der Bundesregierung im Mai <strong>2004</strong> eingebrachte<br />

Entwurf eines Gesetzes zur Organisationsreform<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

wird mit leichten Änderungen vom Deutschen<br />

Bundestag im Oktober <strong>2004</strong> und vom Deutschen<br />

Bundesrat im November <strong>2004</strong> beschlossen.<br />

Das Gesetz tritt in Teilen bereits zum<br />

1. Januar 2005 in Kraft. Die Fusion von Bundesknappschaft,<br />

<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und<br />

<strong>See</strong>kasse zur „Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ wird zum 1. Oktober<br />

2005 vollzogen.<br />

Zwischenbilanz: Anlässlich der Festveranstaltung<br />

„5 Jahre Integrierte Patientenversorgung<br />

der Bundesknappschaft / prosper<br />

– Gesund im Verbund“ zieht der Vorstandsvorsitzende<br />

der Bundesknappschaft, Fritz Kollorz,<br />

eine überaus positive Zwischenbilanz. Neben<br />

einer Steigerung der Qualität der medizinischen<br />

Versorgung für die Patienten konnten in<br />

den ersten fünf Jahren insgesamt 8,3 Millionen<br />

Euro Kosten eingespart werden.<br />

News zu Minijobs: Der Abschlussbericht des<br />

Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(RWI) zur Entwicklung der<br />

Minijobs ruft großes Medieninteresse hervor.<br />

Die Pressekonferenz zur Vorstellung des<br />

Berichts findet in der Essener Minijob-Zentrale<br />

statt.<br />

Dezember<br />

Neue Versicherte: Zum Jahreswechsel<br />

werden aufgrund eines neuen Verteilungsschlüssels<br />

im Rahmen des Gesetzes zur<br />

Organisationsreform in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung der „Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ erstmals<br />

in ihrer Geschichte Versicherte in der Rentenversicherung<br />

zugeordnet, die vorher nicht in<br />

einem bergbaulichen Betrieb, bei der <strong>Bahn</strong><br />

oder der <strong>See</strong>fahrt tätig waren. Damit wird<br />

die Mitgliederbasis der Rentenversicherung<br />

auf eine völlig neue Grundlage gestellt und<br />

zukunftssicher gemacht.<br />

Rückblick <strong>2004</strong><br />

Riesiges<br />

Medienaufgebot<br />

bei der Vorstellung<br />

der Studie zur<br />

Entwicklung der<br />

Minijobs.<br />

15


16 Rückblick <strong>2004</strong>


1<br />

selbstverwaltung und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 21


18 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Abnahme der<br />

Jahresrechnung<br />

2003<br />

Präsidium der Vertreterversammlung<br />

Günter Herfarth, Jürgen Eikhoff, Kemo Razanica<br />

1.1 Kooperative Führung<br />

Vertreterversammlung<br />

Die Vertreterversammlung der Bundesknappschaft<br />

hat im Jahr <strong>2004</strong> dreimal in öffentlichen<br />

Sitzungen getagt und dabei folgende<br />

wesentliche Beschlüsse gefasst:<br />

Die Vertreterversammlung hat in ihrer Sitzung<br />

am 15. Oktober <strong>2004</strong> einstimmig die Jahresrechnung<br />

für das Rechnungsjahr 2003<br />

abgenommen und Vorstand und Geschäftsführung<br />

Entlastung erteilt. Die Jahresrechnung<br />

enthält auch die Rechnungsergebnisse<br />

Jahresrechnung 2003<br />

in Millionen Euro (Gesamthaushalt 20,5 Mrd. Euro)<br />

Bereich Bereich Bereich<br />

West 2003 Ost 2003 Ost und West 2003<br />

Krankenversicherung 3.424,1 1.130,7<br />

(- 121,6) (+ 7,5)<br />

Rentenversicherung 11.167,4 3.744,3<br />

(- 14,4) (+ 65,9)<br />

Pfl egeversicherung 1.053,5<br />

(- 40,5)<br />

Summe 14.591,5 4.875,0 1.053,5<br />

(- 136,0) (+ 73,4) (- 40,5)<br />

(in Klammern: Abweichung vom Haushaltsplan)<br />

der Eigen betriebe der Krankenversicherung<br />

(Krankenhäuser) und Rentenversicherung<br />

(Rehabilitationseinrichtungen). Außerdem<br />

nahmen die Arbeitgebervertreter die geprüfte<br />

Jahresrechnung 2003 für den Ausgleich der<br />

Arbeitgeberaufwendungen nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />

ab. In der Jahresrechnung<br />

2003 wurde erstmals auf den getrennten<br />

Nachweis der Erfolgsrechnung der Krankenversicherung<br />

der Arbeiter und Angestellten<br />

einerseits sowie der Krankenversicherung der<br />

Rentner andererseits verzichtet.


Feststellung des<br />

Haushaltsplans<br />

2005<br />

Satzungsänderungen<br />

Gemäß § 70 Abs. 1 SGB IV wurde der Haushaltsplan<br />

2005 mit einem Gesamtvolumen<br />

von 20,8 Milliarden Euro festgestellt. Dabei<br />

wurden die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe<br />

als Bestandteil des Haushaltsplans<br />

angenommen.<br />

Aufteilung des Haushaltsplans 2005<br />

in Euro bzw. Prozent (Gesamthaushalt 20,8 Mrd. Euro)<br />

Neben den genannten wesentlichen Beschlüssen<br />

hat sich die Vertreterversammlung<br />

regelmäßig der Geschäftslage der Bundesknappschaft<br />

gewidmet, insbesondere der<br />

Situation der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

sowie den Bereichen Rentenversicherung und<br />

Rehabilitation. Darüber hinaus wurden die die<br />

Bundesknappschaft betreffenden aktuellen<br />

sozialpolitischen Fragen erörtert.<br />

Außerdem hat die Vertreterversammlung<br />

nach entsprechenden Vorberatungen im<br />

Vorstand und der Kommission für Rechtsund<br />

Grundsatzfragen einige wichtige Satzungsänderungen<br />

beschlossen.<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

Vorstand und Geschäftsführung der Bundesknappschaft<br />

sind für die Wahrnehmung<br />

des ope rativen Geschäfts sowie für die<br />

Erarbeitung von strategischen Konzepten zur<br />

Weiterentwicklung des knappschaftlichen<br />

Verbundsystems verantwortlich. Das Jahr<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

<strong>2004</strong> war insbesondere für die Bundesknappschaft<br />

durch folgende Schwerpunkte geprägt:<br />

Vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung<br />

des „Gesetzes zur Organisationsreform in der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung“.<br />

Rentenversicherung —— (15,04 Mrd. ) 72%<br />

Krankenversicherung —— (4,64 Mrd.) 22%<br />

Pfl egeversicherung —— (1,12 Mrd.) 6%<br />

Präsidium des Vorstandes<br />

Fritz Kollorz, Dr. Joachim Geisler, Eckehard Linnemann<br />

Zusammenarbeit der Bundesknappschaft,<br />

der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse<br />

im Rahmen der nach dem Rentenorganisationsreformgesetz<br />

anstehenden Fusion<br />

auf verschiedenen Projektebenen und auf<br />

der Ebene der Selbstverwaltung sowie der<br />

Geschäftsführung in einem hierfür eingerichteten<br />

Fusionsausschuss.<br />

Optimierung der aufbau- und ablauforganisatorischen<br />

Strukturen in der Minijob-Zentrale<br />

sowie Umsetzung notwendiger personalwirtschaftlicher<br />

Maßnahmen und Anpassung der<br />

Datenverarbeitung.<br />

Erarbeitung von weiteren Maßnahmen zur<br />

Stabilisierung bzw. Senkung der Beitragssätze<br />

in der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />

19


20 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Georg Greve, Rolf Stadié, Dr. Ulrich Roppel<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausschüsse<br />

Die sechzehn bundesweit eingerichteten<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausschüsse haben auch im<br />

Jahr <strong>2004</strong> die Zulassung unter anderem von<br />

Leistungserbringern für die Durchführung von<br />

häuslicher Krankenpflege und Haushaltshilfen<br />

begleitet und im Rahmen der Richtlinien für<br />

die <strong>Knappschaft</strong>sausschüsse Vorstand und<br />

Geschäftsführung bei der Wahrnehmung des<br />

operativen Geschäfts beraten.<br />

<strong>Knappschaft</strong>sälteste <strong>2004</strong><br />

nach Verwaltungsstellen in Zahlen (Gesamtzahl 1.982)<br />

Hauptverwaltung —— 749<br />

Chemnitz —— 407<br />

Hannover —— 250<br />

Saarbrücken —— 202<br />

Bergheim —— 148<br />

Cottbus —— 136<br />

München —— 90<br />

Widersprüche <strong>2004</strong><br />

nach Versicherungsbereichen in Fallzahlen bzw. Prozent (Gesamtzahl 37.209)<br />

Krankenversicherung —— 17.926<br />

Rentenversicherung —— 14.004<br />

Pfl egeversicherung —— 5.279<br />

<strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>sältesten stehen auch weiterhin<br />

für Kundenorientierung und Versichertennähe.<br />

Derzeit sind insgesamt 1.982 <strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />

im ganzen Bundesgebiet<br />

ehrenamtlich tätig.<br />

Um ihnen, insbesondere den vom Vorstand<br />

im Laufe des Jahres neu gewählten <strong>Knappschaft</strong>sältesten,<br />

weiterhin das erforderliche<br />

Fachwissen für die Beratung und Betreuung<br />

der Versicherten zu vermitteln, fanden auch<br />

im Jahr <strong>2004</strong> auf Verwaltungs- und Geschäftsstellenebene<br />

sowohl eintägige als auch mehrtägige<br />

Schulungen bzw. Seminare statt.


1.3 Gliederung der Selbstverwaltung<br />

Versicherte<br />

der Bundesknappschaft<br />

)<br />

<strong>Knappschaft</strong>sälteste<br />

)<br />

Wahl<br />

Wahl von 40<br />

Versichertenvertretern<br />

Vertreterversammlung<br />

Arbeitgeber<br />

knappschaftliche Betriebe<br />

knappschaftlich versicherte Betriebe<br />

)<br />

Wahl von 20<br />

Arbeitgebervertretern<br />

Vorsitzender: Günter Herfarth | 1. stellv. Vorsitzender: Jürgen Eikhoff | 2. stellv. Vorsitzender: Kemo Razanica<br />

Kommission für Rechts- Finanzkommission Kommission zur Prüfung Kommission zur Prüfung<br />

und Grundsatzfragen und Abnahme und Abnahme<br />

der Jahresrechnung der Jahresrechnung in<br />

Ausgleichsangelegenheiten<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Günter Herfarth Alfred Drabiniok Willy Fritsch Alfred Drabiniok<br />

Mitglieder der Vertreterversammlung<br />

Versicherte/Arbeiter<br />

Michael Bartz, Hamm Friedhelm Hundertmark, München Peter Obramski, Gelsenkirchen<br />

Detlev Behrens, <strong>See</strong>lze Adolf Kapfer, Peiting Dirk Pittermann, Zittow<br />

Volkmar Bendl, Castrop-Rauxel Edelgard Kohrt, Berlin Heinz-Gert Richter, Elsterwerda<br />

Bernd Clemens, Gera Gisela Lakes, Duisburg Edeltraud Ritter, Wiednitz<br />

Andreas Detemple, Neunkirchen Hans-Ulrich Lehmann, Moers Klaus-Peter Schäfer, Siegen<br />

Stephan Enzmann, Chemnitz Hans-Werner Liebner, Pirna Werner Scheibel, Cottbus<br />

Manfred Freitag, Kassel Detlef Loosz, Alsdorf Paul Schmidt, Friedchisthal<br />

Willy Fritsch, Bochum Waldemar Mosenheuer, Helmstedt Gunter Silla, Kelheim<br />

Helmut Gille, Oberhausen Peter Nettelmann, Hamm Erhard Weilbeer, Wolmirstedt<br />

Günter Herfarth, Hannover Arno Netzel, Gelsenkirchen Ulrich Wolk, Lehrte<br />

Dieter Hermann, Marl Hans-Jürgen Neuenhoff, Dinslaken<br />

Versicherte/Angestellte<br />

Theo Beckers, Alsdorf Dr. Ruth Kage, Leipzig Detlev Mischke, Herten<br />

Werner Bolz, Essen Peter Klaus, Berlin Kemo Razanica, Bochum<br />

Marion Herrmann, Großalmerode Wolfgang Maaßen, Grevenbroich<br />

Arbeitgeber<br />

Friedrich Breinig, Herne Joachim Hüttenrauch, Hannover Wolfgang Quecke, Essen<br />

Alfred Drabiniok, Herne Ulrich Krause, Calau Dr. Ernst Roth, Essen<br />

Jürgen Eikhoff, Herne Dietmar Leupold, Chemnitz Peter Savelsberg, Essen<br />

Reinhard Fox, Kamp-Lintfort Bernhard Lohrum, Siegen Dr. Hans-Joachim Scharf, Köln<br />

Dr. Karl-Matthias Heck, Püttlingen Gerhard Ludwig, Köln Hans-Jürgen Stegemann, Helmstedt<br />

Dr. Manfred Hegemann, Dortmund Olaf Lüppes, Porta-Westfalica Dr. Harald Stoppa, Dortmund<br />

Bernd Heggemann, Theißen Ulrich Pausch, Wunstorf<br />

)<br />

Vorstand<br />

Wahl von<br />

18 Versichertenvertretern<br />

9 Arbeitgebervertretern<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Vorsitzender: Fritz Kollorz | 1. stellv. Vorsitzender: Dr. Joachim Geisler | 2. stellv. Vorsitzender: Eckehard Linnemann<br />

Ausschuss für Ausschuss für Finanz- Krankenhaus- Personal- Bau-<br />

Verwaltungs- und Rechts- und ausschuss ausschuss ausschuss ausschuss<br />

Organisationsfragen Grundsatzfragen<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Fritz Kollorz E. Linnemann Michael G. Ziesler Dr. Joachim Geisler Willi Fabek * Ludwig Ladzinski<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

Versicherte/Arbeiter<br />

Jörg Degelmann, Hamm Fritz Kollorz, Hannover Matthias Priem, Würselen<br />

Dr. Ursula Engelen-Kefer, Berlin Günter Krieger, Moers Michael Riedel, Saarbrücken<br />

Rudolf Ernesti, Bochum Ludwig Ladzinski, Bottrop Gisbert Schöne, Raschau<br />

Alfred Geißler, Hannover Georg Meier, Marl Erich Wolf, Heringen<br />

Rolf Gleis, Markkleeberg Klaus Mooz, Stadthagen Wolfgang Zimpel, Sondershausen<br />

Versicherte/Angestellte<br />

Monika Heinrich, Senftenberg Eckehard Linnemann, Hannover<br />

Günter Kaschel, Weiherhammer<br />

Arbeitgeber<br />

Henning Anz, Köln Dr. Jürgen Drath, Senftenberg Elmar Milles, Essen<br />

Franz Beschorner, Chemnitz Dr. Joachim Geisler, Essen Uwe Penth, Saarbrücken<br />

Dr. Arne Brockhoff, Kassel Dr. Rainer Konietzka, Essen Michael G. Ziesler, Herne<br />

* 1. Stellvertreter des Vorstandsmitgliedes Dr. Ursula Engelen-Kefer<br />

Stand: 1. Dezember <strong>2004</strong><br />

21


Stand: 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

22 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung und Geschäftsverteilung<br />

Referat 0.1<br />

Selbstverwaltung<br />

– Hubert Altenkamp –<br />

Referat 0.2<br />

Geschäftsführung, Kommunikation,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Herbert Metzger –<br />

Abteilung I<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

– Hans-Jürgen Fries –<br />

Dezernat I.1<br />

Service, Markt und Vertrieb,<br />

Dienststellensteuerung<br />

– Dieter Castrup –<br />

Dezernat I.2<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

a) der Rentner, b) der Studenten, c) nach<br />

dem SGB III; Freiwillige KV, Aufstockungsversicherung,<br />

Krankenkassenwahlrechte<br />

– Klaus Wilmsen –<br />

Dezernat I.3<br />

Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser und Rehabilitationsleistungen<br />

der Krankenversicherung<br />

– N. N. –<br />

Dezernat I.4<br />

Leistungsmanagement Häusliche<br />

Krankenpfl ege, Pfl egeversicherung<br />

– Dr. Christina Schulte –<br />

Dezernat I.5<br />

Leistungsmanagement Hilfsmittel,<br />

Heilmittel, Fahrkosten, Sonstige<br />

– Gerd Jockenhöfer –<br />

Dezernat I.6<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

– Heinz-Jürgen Ohrndorf –<br />

Dezernat 1.7<br />

Leistungsmanagement Ärzte und<br />

Arzneimittel,<br />

Disease-Management<br />

– Klaus Jochheim –<br />

Referat 0.4<br />

Innenrevision<br />

– Werner Schommers –<br />

Abteilung II<br />

Rentenversicherung<br />

– Ulrich Pott –<br />

Dezernat II.1<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

– Heinz Kremer –<br />

Dezernat II.2<br />

Grundsatzangelegenheiten des<br />

innerstaatlichen Rentenrechts, Auskunfts-<br />

und Beratungsstelle der Hauptverwaltung<br />

(ohne Moers)<br />

– Volker Achenbach –<br />

Dezernat II.3<br />

Grundsatzangelegenheiten des überund<br />

zwischenstaatlichen Rentenrechts,<br />

Fremdrentenrecht, Auslandsrentenzahlungsrecht<br />

– Reiner Schindler –<br />

Dezernat II.4<br />

Innerstaatliche<br />

Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen/Leitdezernat<br />

– Klaus-Peter Zegenhagen –<br />

Dezernat II.5<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen<br />

– Vera-Eva Mediger-Watermeier –<br />

Dezernat II.6<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung<br />

in Einzelfällen, Versichertenkontenführung/Datenaufbereitung<br />

– Tobias Stehmans –<br />

Dezernat II.7<br />

Zwischen- und überstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen/Leitdezernat<br />

– Rainer Bruhnke –<br />

Dezernat II.8<br />

Zwischen- und überstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen<br />

– Dieter Middel –<br />

Abteilung III<br />

Rehabilitation<br />

– Hermann-Josef Bahl –<br />

Direktor<br />

Rolf Stadié<br />

Dezernat III.1<br />

Grundsatzangelegenheiten<br />

der Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation)<br />

und Rehabilitationseinrichtungen<br />

– N. N. –<br />

Dezernat III.2<br />

Leistungen zur Teilhabe<br />

(Rehabilitation) in Einzelfällen<br />

– Harald Afemann –<br />

Dezernat III.3<br />

Zentrale Belegung,<br />

Zentrale Abrechnung,<br />

Zentrale Schnelleinweisung<br />

– N. N. –<br />

Dezernat II.9<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung<br />

in Einzelfällen<br />

– Klaus-Peter Zegenhagen –<br />

Abteilung IV<br />

Haushalt, Finanzen, Vermögen, Controlling<br />

– Heinz-Günter Held –<br />

Dezernat IV.1<br />

Haushalts- und Rechnungswesen<br />

– Ulrich Paschek –<br />

Dezernat IV.2<br />

Zahlungsverkehr, Rentenrechnungs -<br />

stelle, Grundstücks- und Inventarverwaltung,<br />

Vermögensverwaltung<br />

– Hermann Schäfer –<br />

Dezernat IV.3<br />

Lohnausgleichskasse<br />

– Ulrich Paschek –<br />

Dezernat IV.4<br />

Controlling<br />

– Hans Kulig –<br />

Dezernat IV.5<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

– Aloys Weinand –<br />

Dezernat II.10<br />

Betriebsprüfung<br />

– Heinz Kremer –<br />

Geschäftsführung<br />

Erster Direktor<br />

Dr. Georg Greve<br />

Abteilung V<br />

Personal, Berufl iche Bildung, Innerer Dienst<br />

– Peter Grothues –<br />

Dezernat V.1<br />

Personal<br />

– Andreas Gülker –<br />

Dezernat V.2<br />

Berufl iche Bildung<br />

– Ludger Nachtwey –<br />

Dezernat V.3<br />

Innerer Dienst<br />

– Aimo Glaser –<br />

Direktor<br />

Dr. Ulrich Roppel<br />

Abteilung VI<br />

Organisation, Planung/Statistik, DV<br />

– Frank Karnitzki –<br />

Dezernat VI.1<br />

Organisation, Planung/Statistik<br />

– Peter Günther –<br />

Dezernat VI.2<br />

DV-Durchführung, Systemtechnik,<br />

Netzwerke, DV-Support<br />

– Hartmut Hackert –<br />

Dezernat VI.3<br />

Dienstleistungszentrum<br />

DV-Anwendungsentwicklung<br />

– Holger Koch –<br />

Fachabteilung 0.6<br />

Recht<br />

– Christian Hennig –<br />

Abteilung VII<br />

Zentrale Stelle für Melde- und Beitragswesen<br />

– Frank Karnitzki –<br />

Dezernat VII.1<br />

Grundsatzsaufgaben des<br />

Versicherungs-, Beitrags- und<br />

Melderechts<br />

– Uwe Werner –<br />

Dezernat VII.2<br />

Beleggutverarbeitung für die<br />

Zentrale Einzugsstelle und die Lohnausgleichskasse<br />

– Heinrich Winkelhake –<br />

Dezernat VII.3<br />

Meldeverfahren und Beitragsabrechnung<br />

für geringfügig Beschäftigte, Überprüfung<br />

der Beschäftigungsverhältnisse,<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

– Christian Ede –<br />

Dezernat VII.4<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

– Jörg Rensing –<br />

Dezernat VII.5<br />

Insolvenzen<br />

– Karl-Heinz Zanthoff –<br />

Dezernat VII.6<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

– N. N. –<br />

Dezernat VII.7<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

– Peggy Horn –<br />

Dezernat VII.8<br />

Insolvenzen<br />

– Reimund Pracht –<br />

Fachabteilung 0.9<br />

Planen und Bauen<br />

– Elisabeth Lause –<br />

Abteilung VIII<br />

Integrierte Versorgung und<br />

Gesundheitsdienstleistungen<br />

– Hans-Adolf Müller –<br />

Dezernat VIII.1<br />

Integrierte Versorgung,<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

– Christiane Vössing –<br />

Dezernat VIII.2<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

Beteiligungscontrolling<br />

– Volker Menne –<br />

Dezernat VIII.3<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

– Claudia Neugebauer –<br />

Dezernat VIII.4<br />

Kliniken<br />

– Ulrike Czypionka-Krause –


2<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung | 24<br />

2.2 Entwicklungen in der Renten versicherung | 27<br />

2.3 Versicherungsangelegenheiten | 31<br />

2.3 Rentenstatistik | 32<br />

2.4 Rentenversicherung international | 34


24 Rentenversicherung<br />

Einheitlicher<br />

Versichertenbegriff<br />

Fusionen<br />

2.1 Organisationsreform in der Rentenversicherung<br />

Am 26. Mai <strong>2004</strong> hat das Bundeskabinett<br />

den Entwurf eines Gesetzes zur Organisationsreform<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

beschlossen, der eine historische<br />

Zäsur in der Organisation der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung darstellt. Der Gesetzentwurf<br />

wurde mit leichten Änderungen im<br />

Oktober <strong>2004</strong> vom Deutschen Bundestag und<br />

im November <strong>2004</strong> vom Deutschen Bundesrat<br />

verabschiedet. Das Gesetz sieht unter anderem<br />

vor, dass die Bundesknappschaft zum<br />

1. Oktober 2005 mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und der <strong>See</strong>kasse zur „Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />

fusioniert. Mit der Fusion schlägt die <strong>Knappschaft</strong><br />

ein neues Kapitel in ihrer langen<br />

Geschichte auf.<br />

Das Gesetz zur Organisationsreform in der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung tritt in<br />

wesentlichen Teilen bereits zum 1. Januar 2005<br />

in Kraft und enthält drei wesentliche Strukturveränderungen<br />

für die Rentenversicherung:<br />

Zunächst entfällt die bisherige Unterscheidung<br />

zwischen Arbeitern und Angestellten in<br />

der Rentenversicherung, die als Zuordnungskriterium<br />

zur Bundesversicherungsanstalt für<br />

Angestellte (BfA) und zu den Landesversicherungsanstalten<br />

gedient hat. Der einheitliche<br />

Versichertenbegriff bildet jetzt die Ausgangsbasis<br />

für die organisatorische Veränderung der<br />

Rentenversicherungsträger.<br />

Um die Gemeinsamkeit innerhalb der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung zu betonen und in<br />

der Öffentlichkeit darzustellen, werden alle<br />

Rentenversicherungsträger ab dem 1. Oktober<br />

2005 unter dem Namen „Deutsche Rentenversicherung“<br />

auftreten. Dabei werden einige<br />

Rentenversicherungsträger fusionieren.<br />

So fusionierten die Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte (BfA) und der Verband<br />

Deutscher Rentenversicherungsträger zur<br />

„Deutschen Rentenversicherung Bund“. Die<br />

drei berufsständischen Rentenversicherungsträger<br />

Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und <strong>See</strong>kasse schließen sich zur<br />

„Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“ zusammen. Auch die Zahl der bisher<br />

22 eigenständigen Landesversicherungsanstalten<br />

als Regionalträger wird reduziert<br />

werden, soweit dies unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten erforderlich und sinnvoll ist. Erste<br />

Fusionsbeschlüsse bzw. Fusionsplanungen<br />

liegen bereits vor.<br />

Über eine „zentrale Versicherungsnummernvergabe“<br />

werden ab dem 1. Januar 2005<br />

Neuversicherte den vorhandenen Trägern nach<br />

einer festen Relation zugeordnet.<br />

55 % der Neuversicherten werden dabei an<br />

die Regionalträger vergeben (zum Beispiel<br />

Deutsche Rentenversicherung Baden-<br />

Württemberg),<br />

40 % der Neuversicherten werden an die<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund vergeben<br />

und<br />

5 % der Neuversicherten werden der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zugeteilt.<br />

Zentrale<br />

Versicherungsnummernvergabe


Neue<br />

Versichertenstruktur<br />

Grundsatz- und Querschnittsaufgaben<br />

werden zukünftig in wesentlichen Bereichen<br />

der Deutschen Rentenversicherung Bund in<br />

Berlin zugeordnet. Die anderen Rentenversicherungsträger<br />

werden aber weiterhin – wenn<br />

auch in verringertem Umfang – solche Aufgaben<br />

wahrnehmen.<br />

Kernziel der Organisationsreform ist die<br />

Schaffung langfristig stabiler organisatorischer<br />

Rahmenbedingungen für alle Rentenversicherungsträger<br />

durch ein neues System<br />

der Versichertenverteilung. Mittels einer<br />

dauerhaft konstanten Verteilung der Arbeitsmengen<br />

werden sichere Planungsgrundlagen<br />

geschaffen.<br />

Entscheidend für die zukünftige Arbeit und<br />

Struktur der <strong>Knappschaft</strong> ist die festgeschriebene<br />

Fusion mit der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und der <strong>See</strong>kasse sowie die Zuweisung von<br />

fünf Prozent aller Neuversicherten.<br />

Schon heute sind nur noch knapp zehn<br />

Prozent der Versicherten der <strong>Knappschaft</strong><br />

und nur noch zwei Prozent ihrer Arbeitgeber<br />

im Bergbau tätig. Diese zunehmende berufsständische<br />

Ungebundenheit der <strong>Knappschaft</strong><br />

wird sich mit der Organisationsreform in der<br />

Rentenversicherung noch weiter verstärken.<br />

Durch die Organisationsreform wird die<br />

<strong>Knappschaft</strong> eine völlig andere Versichertenstruktur<br />

erhalten. Bereits seit dem 1. Januar<br />

2005 werden allen Rentenversicherungsträgern<br />

Versicherte nach dem neuen Berechnungsmodell<br />

zugewiesen. Die ursprüngliche<br />

Zuständigkeit für Bergleute, <strong>See</strong>leute<br />

und Beschäftigte bei der <strong>Bahn</strong> bleibt dabei<br />

beim neuen Versicherungsträger Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

voll erhalten.<br />

Allein im ersten Quartal 2005 sind der neuen<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> rund 15.000 neue Versicherte zugeteilt<br />

worden, davon nur 33 aus knappschaftlichen<br />

Betrieben. Binnen der nächsten beiden<br />

Jahre wird der neue Versicherungsträger<br />

Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> voraussichtlich rund 120.000 neue<br />

Ver sicherte in der Rentenversicherung bekommen.<br />

Das sind etwa so viele neue Versicherte,<br />

wie aktuell im Bergbau beschäftigt sind. An<br />

dieser Zahl ist die Dimension des Strukturwandels<br />

innerhalb der Versichertenbasis der<br />

<strong>Knappschaft</strong> zu erkennen, die sich in den<br />

nächsten Jahren vollziehen wird. Durch die<br />

Zuweisung von fünf Prozent aller Neuversicherten<br />

bleibt der neue Sozialversicherungsträger<br />

selbstständig und Arbeitsplätze im<br />

Bereich Rentenversicherung werden dauerhaft<br />

gesichert.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

wird in ihrer letzten Ausbaustufe<br />

rund 2,1 Millionen Pflichtversicherte und<br />

1,5 Millionen Rentner betreuen. Mit einem<br />

Haushaltsvolumen von rund 28,5 Milliarden<br />

Euro und rund 17.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern wird die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> der<br />

zweitgrößte Rentenversicherungsträger in<br />

Deutschland – hauptsächlich mit Versicherten<br />

in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen,<br />

Saarland, Bayern, Hamburg, Hessen, Sachsen<br />

und Brandenburg.<br />

Rentenversicherung<br />

25


26 Rentenversicherung<br />

Ziele der<br />

Organisationsreform<br />

Versicherte der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (Prognose)<br />

Versichertenpotenzial und Quotenfälle<br />

1.493.512<br />

Ziel der Organisationsreform ist es darüber<br />

hinaus, durch Verschlankung von Verwaltungsstrukturen<br />

finanzielle Einsparungen zu<br />

erreichen. Durch Einführung eines Benchmarking<br />

werden die Rentenversicherungsträger in<br />

einen Wettbewerb um die Optimierung ihrer<br />

Arbeitsprozesse und Erledigung ihrer Aufgaben<br />

eintreten.<br />

rd. 2,1 Mio.<br />

rd. 700.000<br />

| 2003 2020 |<br />

Verlauf inkl.Quotenfälle<br />

Verlauf ausschließlich bisheriges Versichertenpotenzial<br />

Bis zum Jahr 2010 sollen auf diesem Wege die<br />

Verwaltungs- und Verfahrenskosten dauerhaft<br />

um zehn Prozent (ausgehend von den<br />

Verwaltungs- und Verfahrenskosten für das<br />

Kalenderjahr <strong>2004</strong>) vermindert werden. Die<br />

Entwicklung der Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />

sowie die Maßnahmen zur Optimierung<br />

dieser Kosten sind ab 2007 jährlich<br />

dem Bundesministerium für Gesundheit und<br />

Soziale Sicherung zu berichten.


Einführung<br />

eines Nachhaltigkeitsfaktors<br />

2.2 Entwicklungen in der Rentenversicherung<br />

Neben dem Gesetz zur Organisationsreform<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

gab es im Jahr <strong>2004</strong> weitere wichtige<br />

Entwicklungen in der Rentenversicherung. Zu<br />

nennen sind das Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz,<br />

die Veränderungen bei der<br />

Besteuerung von Renten, die Umsetzung des<br />

Kinder-Berücksichtigungsgesetzes bei Rentenbeziehern<br />

oder das Gesetz zur Überarbeitung<br />

des Lebenspartnerschaftsrechts.<br />

Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

Um die Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung trotz der bekannten<br />

demografischen Entwicklung (Sinken der<br />

Geburtenrate, längere Rentenbezugszeiten<br />

durch höhere Lebenserwartung, Verschiebung<br />

des Verhältnisses zwischen Rentnern<br />

und Beitragszahlern) nachhaltig zu sichern,<br />

wurden mit dem Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

langfristig stabilisierende<br />

Maßnahmen getroffen.<br />

Ab dem Jahr 2005 wird die Rentenanpassungsformel<br />

um den Nachhaltigkeitsfaktor erweitert.<br />

Zukünftige Rentenanpassungen fallen<br />

danach niedriger aus, wenn sich das Verhältnis<br />

zwischen Rentnern und Beitragszahlern zu<br />

Lasten der Beitragszahler verändert. Langfristig<br />

gesehen wird durch diese Maßnahme<br />

das Rentenniveau sinken. Die Beiträge zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung sollen jedoch<br />

hierdurch stabil gehalten werden.<br />

Elektronische Verwaltung der Versicherungskonten<br />

Beginnend mit dem Geburtsjahrgang 1946<br />

wird die Altersgrenze für die vorzeitige<br />

Inanspruchnahme der Altersrente wegen<br />

Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit<br />

stufenweise vom 60. auf das 63. Lebensjahr<br />

angehoben. Ab Dezember 1948 geborene<br />

Versicherte haben damit grundsätzlich frühestens<br />

mit 63 Jahren die Möglichkeit, diese<br />

Altersrente, allerdings mit einem Abschlag<br />

von 7,2 Prozent, zu beziehen. Es handelt sich<br />

erstmals um die Anhebung einer Altersgrenze<br />

für die frühestmögliche Inanspruchnahme<br />

einer Altersrente.<br />

Allerdings wurden für Versicherte, die bei In-<br />

Kraft-Treten der Neuregelung schon Dispositionen<br />

zur Beendigung ihres Erwerbslebens<br />

getroffen hatten, Vertrauensschutzregelungen<br />

getroffen. Wer unter den Vertrauensschutz<br />

fällt, kann die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />

oder nach Altersteilzeitarbeit schon<br />

im Alter von 60 Jahren (dafür aber mit einem<br />

Abschlag von 18,0 %) in Anspruch nehmen.<br />

Bislang wurden Ausbildungszeiten nach Vollendung<br />

des 17. Lebensjahres bei der Rentenberechnung<br />

als Anrechnungszeiten berücksichtigt<br />

und mit Entgeltpunkten bewertet.<br />

Diese Zeiten wirkten sich damit unmittelbar<br />

rentensteigernd aus.<br />

Zukünftig (ab dem 1. Januar 2009) werden Zeiten<br />

des Schul- und Hochschulbesuchs nicht<br />

mehr rentensteigernd bewertet.<br />

Rentenversicherung<br />

Anhebung der<br />

Altersgrenze für<br />

die vorzeitige<br />

Inanspruchnahme<br />

der Altersrente<br />

wegen<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Ausbildungszeiten<br />

27


28 Rentenversicherung<br />

Übergang zur<br />

nachgelagerten<br />

Besteuerung<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 102.000 Rentenanträge bearbeitet<br />

In einer Übergangszeit (bei Rentenbeginn bis<br />

zum 31. Dezember 2008) wird die Bewertung<br />

dieser Zeiten stufenweise abgebaut. Die<br />

Zeiten werden damit nach wie vor als Anrechnungszeiten<br />

berücksichtigt (eine Lücke in<br />

der Erwerbsbiografie entsteht also nicht), sie<br />

wirken sich allerdings nicht mehr unmittelbar<br />

rentensteigernd aus. Fachschulzeiten und<br />

Zeiten der Teilnahme an berufsvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahmen sind von dieser Neuregelung<br />

nicht betroffen.<br />

Darüber hinaus erfolgt ab dem 1. Januar 2009<br />

eine pauschale Höherbewertung der ersten<br />

drei Jahre mit Pflichtbeiträgen auf 75 Prozent<br />

des Durchschnittsverdienstes aller Versicherten<br />

nur noch, wenn in dieser Zeit tatsächlich<br />

Pflichtbeiträge auf Grund einer Berufsausbildung<br />

vorliegen. Die bisherige pauschale<br />

Höherbewertung der ersten drei Jahre mit<br />

Pflichtbeitragszeiten wird in allen anderen<br />

Fällen stufenweise (bei Rentenbeginn bis<br />

31. Dezember 2008) abgeschmolzen.<br />

Besteuerung von Renten der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung (Auswirkungen<br />

des Alterseinkünftegesetzes)<br />

Mit dem am 11. Juni <strong>2004</strong> verabschiedeten<br />

Alterseinkünftegesetz ist der Gesetzgeber<br />

dem Auftrag des Bundesverfassungsgerichts<br />

nachgekommen, nach dem Pensionen von<br />

Beamten und Renten aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung einheitlich zu besteuern<br />

sind.<br />

Beiträge des Arbeitnehmers zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung wurden in der Vergangenheit<br />

generell bzw. werden auch noch bis<br />

zum Jahr 2025 teilweise aus versteuertem<br />

Einkommen gezahlt. Rentenleistungen, für die<br />

Beiträge nach altem Recht geleistet wurden,<br />

dürfen deshalb nicht sofort voll von der<br />

Steuerpflicht erfasst werden. Daher erfolgt<br />

der Wechsel von der bisherigen Ertragsanteilsbesteuerung<br />

hin zur nachgelagerten Besteuerung<br />

nicht in einem Zug, sondern in Stufen<br />

während einer langen Übergangszeit.<br />

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

werden ab dem 1. Januar 2005 nach § 10<br />

Abs. 1 Nr. 2 EStG schrittweise von der Besteuerung<br />

freigestellt. Das Gleiche gilt auch für die<br />

Leibrentenversicherungen. Diese Vorsorgeaufwendungen<br />

können bis zu einem Höchstbetrag<br />

von 20.000 Euro bei Ledigen und 40.000<br />

Euro bei Ehegatten steuermindernd geltend<br />

gemacht werden. Im Kalenderjahr 2005 sind<br />

von den, gegebenenfalls auf den Höchstbetrag<br />

begrenzten, Vorsorgeaufwendungen<br />

60 Prozent anzusetzen. Der so ermittelte<br />

Betrag ist um den nach § 3 Nr. 62 EStG steuerfreien<br />

Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung zu vermindern und dann<br />

als Sonderausgabe steuerlich abziehbar. Der<br />

prozentuale Anteil steigt jährlich um zwei<br />

Prozentpunkte, bis im Jahr 2025 die Beiträge<br />

vollständig absetzbar sind.<br />

Für alle weiteren Sozialversicherungsbeiträge<br />

(Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung)<br />

sowie andere Vorsorgeaufwendungen<br />

gibt es nach § 10 Abs. 4 EStG einen eigenen<br />

Höchstbetrag, der zusätzlich zu den Altersvorsorgeaufwendungen<br />

zu berücksichtigen<br />

ist. Bei Steuerpflichtigen, die ihren Krankenversicherungsschutz<br />

nicht vollständig selbst<br />

tragen, beträgt der Höchstbetrag 1.500 Euro,<br />

für alle anderen Steuerzahler (zum Beispiel<br />

für Selbstständige) 2.400 Euro. Bei zusammen<br />

veranlagten Ehegatten bestimmt sich der<br />

Freistellung der<br />

Beiträge<br />

Sonstige<br />

Vorsorgeaufwendungen


Besteuerung<br />

der Renten<br />

gemeinsame Höchstbetrag aus der Summe<br />

der jedem von ihnen zustehenden Höchstbeträge.<br />

Ab dem 1. Januar 2005 werden die Renten der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung, Renten aus<br />

den berufsständischen Versorgungseinrichtungen<br />

und die Leibrenten aus privaten Rentenversicherungen,<br />

die bestimmte Kriterien<br />

erfüllen und nach dem 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

abgeschlossen wurden, schrittweise nachgelagert<br />

besteuert.<br />

Für das Jahr 2005 wird der steuerpflichtige<br />

Anteil der Rente für alle Bestandsrentner<br />

und Rentenzugänge des Jahres 2005 auf 50<br />

Prozent festgesetzt. Er steigt stufenweise für<br />

jeden neu hinzukommenden Rentenjahrgang<br />

bis zum Jahr 2020 um zwei Prozentpunkte auf<br />

80 Prozent und anschließend in jährlichen<br />

Schritten von einem Prozent, bis im Jahr 2040<br />

die Rentenleistung in voller Höhe zu versteuern<br />

ist.<br />

Anhand des für jeden Rentnerjahrgang festgelegten<br />

Besteuerungsanteils (50 Prozent, 52<br />

Prozent etc.) wird ein individueller „steuerfreier<br />

Teil der Rente“ (so genannter persönlicher<br />

Rentenfreibetrag) ermittelt. Der Rentenfreibetrag<br />

ist der Teil der Rente, der nicht versteuert<br />

werden muss und für die gesamte Laufzeit der<br />

Rente als „Eurobetrag“ festgeschrieben wird.<br />

Der steuerfreie Teil der Rente wird nicht nur<br />

für das Jahr des Rentenzugangs ermittelt,<br />

sondern auch für das Folgejahr. Der im zweiten<br />

Rentenbezugsjahr ermittelte persönliche<br />

Rentenfreibetrag ist der Freibetrag, der für<br />

die restliche Laufzeit der Rente als Eurobetrag<br />

bestehen bleibt. Abweichend davon wird<br />

Deutliche Reduzierung der Renten-Bearbeitungszeiten<br />

für Bestandsrentner der Rentenfreibetrag<br />

aus den Rentenzahlungen für das Jahr 2005<br />

ermittelt.<br />

Steuerpflichtig ist die gesamte Jahresbruttorente<br />

abzüglich des persönlichen Rentenfreibetrags<br />

und eines Werbungskosten-Pauschbetrags<br />

in Höhe von 102 Euro. Ob tatsächlich<br />

Steuern zu zahlen sind, hängt von den<br />

individuellen Verhältnissen (Abzugsmöglichkeiten)<br />

des jeweiligen Rentners wie beispielsweise<br />

dem Familienstand, dem Beitragssatz<br />

der Krankenkasse oder von sonstigen außergewöhnlichen<br />

Belastungen (zum Beispiel<br />

Schwerbehinderung) ab. Für die Ermittlung<br />

des steuerpflichtigen Einkommens werden<br />

alle Einkünfte addiert. Daher wirkt sich die<br />

höhere Besteuerung der Rente insbesondere<br />

dann aus, wenn noch weitere Einkünfte (zum<br />

Beispiel Mieteinnahmen, Zinsen) bezogen<br />

werden. Wenn die übrigen Einkünfte zusammen<br />

mit dem steuerpflichtigen Teil der Rente<br />

und nach Berücksichtigung aller übrigen<br />

steuerlichen Abzugsmöglichkeiten den<br />

steuerlichen Grundfreibetrag von derzeit 7.664<br />

Euro im Jahr 2005 (bei Ehepaaren 15.328 Euro)<br />

überschreiten, sind Steuern zu zahlen.<br />

Umsetzung des Kinder-Berücksichtigungsgesetzes<br />

bei Rentenbeziehern<br />

Das Bundesverfassungsgericht hatte in einem<br />

Urteil im April 2001 entschieden, dass bestimmte<br />

Vorschriften aus dem Recht der Pflegeversicherung<br />

mit dem Grundgesetz nicht<br />

vereinbar sind. Dies gilt, soweit Mitglieder der<br />

sozialen Pflegeversicherung, die Kinder betreuen<br />

und erziehen, mit einem gleich hohen<br />

Pflegeversicherungsbeitrag wie Mitglieder<br />

ohne Kinder belastet werden. Dem Gesetzgeber<br />

wurde auferlegt, spätestens bis zum<br />

Rentenversicherung<br />

Steuerpflichtiges<br />

Renten-<br />

einkommen<br />

29


30 Rentenversicherung<br />

31. Dezember <strong>2004</strong> eine Regelung zu treffen,<br />

die die Kindererziehungsleistung in der umlagefinanzierten<br />

sozialen Pflegeversicherung<br />

bei der Beitragsbemessung berücksichtigt; bis<br />

zum Ablauf des 31. Dezember <strong>2004</strong> durfte die<br />

bisherige Regelung noch weiter angewendet<br />

werden.<br />

Mit dem Kinder-Berücksichtigungsgesetz vom<br />

Dezember <strong>2004</strong> wurde das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

umgesetzt. Der Beitragssatz<br />

in der sozialen Pflegeversicherung<br />

wurde für kinderlose Mitglieder vom 1. Januar<br />

2005 an um 0,25 Prozent Beitragssatzpunkte<br />

erhöht (Beitragszuschlag für Kinderlose), so<br />

dass ab diesem Zeitpunkt der Beitragssatz zur<br />

sozialen Pflegeversicherung für diese Personen<br />

insgesamt 1,95 % (bisher 1,7 %) bzw. bei<br />

Anspruch auf Beihilfe oder freie Heilfürsorge<br />

1,1 % (bisher 0,85 %) beträgt.<br />

Um festzustellen, welche Rentenbezieher den<br />

Beitragszuschlag zur Pflegeversicherung zu<br />

zahlen haben, hat die <strong>Knappschaft</strong> alle bei<br />

ihr in den Versicherungskonten gespeicherten<br />

kinderbezogenen Daten herangezogen<br />

und mit entsprechenden Daten der anderen<br />

Rentenversicherungsträger abgeglichen. Nach<br />

Abschluss dieses Datenabgleichs wurden in<br />

rund 115.000 Fällen, in denen eine Elterneigenschaft<br />

noch nicht nachgewiesen werden<br />

konnte, im Dezember <strong>2004</strong> Fragebögen an<br />

die Rentenbezieher versandt. In rund 72.000<br />

Fällen davon konnte die Elterneigenschaft<br />

so noch festgestellt und auf die Einziehung<br />

eines erhöhten Pflegeversicherungsbeitrags<br />

verzichtet werden.<br />

Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsrechts<br />

Das Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschaftsgesetzes<br />

aus dem Dezember <strong>2004</strong><br />

ist zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Das<br />

Gesetz sieht eine weitgehende Angleichung<br />

des Rechts für gleichgeschlechtliche Lebenspartner<br />

an das Eherecht vor. Für den Bereich<br />

der Rentenversicherung bedeutet dies insbesondere,<br />

dass eingetragene Lebenspartner<br />

wie eine Witwe oder ein Witwer Anspruch auf<br />

eine Hinterbliebenenrente haben. An Stelle<br />

der Hinterbliebenenversorgung können die<br />

Lebenspartner aber auch das Rentensplitting<br />

wählen.


123.539 Pflichtversicherte<br />

Anstieg auf<br />

3,73 Millionen<br />

Versicherungskonten<br />

2.3 Versicherungsangelegenheiten<br />

Versichertenbestand<br />

Am 1. Dezember <strong>2004</strong> waren insgesamt<br />

123.539 Personen in der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung pflichtversichert. Gegenüber<br />

dem Vorjahr (127.868 Personen) ergibt sich<br />

daher auch für das Jahr <strong>2004</strong> wiederum ein<br />

Rückgang von rund 3,4 Prozent, der im allgemeinen<br />

Schrumpfungsprozess des Bergbaus<br />

begründet liegt.<br />

Pfl ichtversicherte in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

Stand 1. Dezember <strong>2004</strong> / in Fallzahlen (Gesamtzahl 123.539)<br />

Versicherungskonten<br />

Mit einem Anstieg auf 3.729.931 bei der <strong>Knappschaft</strong><br />

geführte Versicherungskonten setzt<br />

sich die positive Entwicklung der Vorjahre<br />

fort. Im Vergleich zum Kalenderjahr 2003<br />

(3.691.007 Versicherungskonten) ergibt sich<br />

eine Steigerung von rund einem Prozent oder<br />

38.924 Konten. Festzustellen ist, dass zwar<br />

nach der Erweiterung der Zuständigkeit durch<br />

die Ein-Monats-Regelung nach wie vor eine<br />

stetige Zunahme der von der <strong>Knappschaft</strong> geführten<br />

Versicherungskonten stattfindet, die<br />

Zuwachsrate an sich gegenüber den Vorjahren<br />

tendenziell jedoch leicht sinkt.<br />

Beschäftigte Westdeutschland —— 77.963<br />

Beschäftigte Ostdeutschland —— 22.986<br />

Sonstige Ostdeutschland<br />

(z. B. Arbeitslose, Krankengeldbezieher)<br />

—— 13.251<br />

Sonstige Westdeutschland<br />

(z. B. Arbeitslose, Krankengeldbezieher)<br />

—— 9.339<br />

Beschäftigte nach Bergbauarten<br />

Alte und neue Bundesländer / Stand 1. Dezember <strong>2004</strong> / in Fallzahlen (Gesamtzahl 100.949)<br />

Steinkohle —— 45.980<br />

Braunkohle —— 18.017<br />

<strong>Knappschaft</strong> und<br />

bergbauverarbeitende Einrichtungen<br />

—— 12.651<br />

Steinsalz und Kali —— 9.985<br />

Andere —— 8.913<br />

Besitzschutz —— 5.403<br />

Versorgungsausgleich<br />

Die von der <strong>Knappschaft</strong> an die Familiengerichte<br />

im Rahmen anhängiger Ehescheidungsverfahren<br />

erteilte Anzahl von Auskünften ist<br />

weiterhin hoch. Die Entwicklung der vergangenen<br />

Jahre fortsetzend wurde in 9.540 Fällen<br />

Auskunft über die Höhe der während der Ehe<br />

erworbenen Rentenanwartschaften erteilt.<br />

Rentenversicherung<br />

9.540 Anfragen<br />

der Familiengerichte<br />

31


32 Rentenversicherung<br />

2.4 Rentenstatistik<br />

Entwicklung der Rentenantragseingänge<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

114.217<br />

| 1993 <strong>2004</strong> |<br />

Rentenanträge nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 95.673)<br />

95.673<br />

Altersrenten —— 45.685<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 32.746<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 15.185<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 2.057<br />

Entwicklung der Rentenzugänge<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

73.121<br />

| 1993 <strong>2004</strong> |<br />

Rentenzugang nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 71.358)<br />

71.358<br />

Altersrenten —— 31.403<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 29.867<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 8.268<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.820


Entwicklung des Rentenbestandes<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

975.884<br />

Rentenbestand nach Leistungsarten <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.032.466)<br />

Altersrenten —— 577.857<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 381.597<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 65.181<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 7.831<br />

Anpassungsgeld<br />

| 1993 <strong>2004</strong> |<br />

Auf der Grundlage der „Richtlinien über die Gewährung<br />

von Anpassungsgeld an entlassene<br />

Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus“ zahlt<br />

das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

Anpassungsgelder für ehemalige<br />

Bergbaubeschäftigte. Die Höhe des Anpassungsgeldes<br />

wird im Auftragsgeschäft von der<br />

<strong>Knappschaft</strong> ermittelt. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden in<br />

2.256 Fällen Anpassungsgelder berechnet. Dies<br />

sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamtzahl<br />

der Bezieher von Anpassungsgeld ist<br />

jedoch auf 10.479 Personen zurückgegangen.<br />

Bearbeitungszeiten für Rentenanträge<br />

Alte und neue Bundesländer / in Tagen<br />

65,3<br />

1.032.466<br />

Bearbeitungszeiten<br />

Bei den Bearbeitungszeiten für Rentenanträge<br />

ist es gelungen, die durchschnittlichen Laufzeiten<br />

von 67 Tagen im Jahr 2003 auf 48,7 Tage<br />

im Jahre <strong>2004</strong> zu reduzieren. In den ersten<br />

Monaten des Jahres 2005 erfolgte sogar eine<br />

Reduzierung auf 37,7 Tage. Dies ist gelungen,<br />

obwohl die Bearbeitung eines Rentenantrages<br />

in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

deutlich komplexer und arbeitsintensiver ist<br />

als in der übrigen gesetzlichen Rentenversicherung.<br />

| 2002 April 2005 |<br />

37,7<br />

Rentenversicherung<br />

33


34 Rentenversicherung<br />

2.5 Rentenversicherung international<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> ist als Rentenversicherungsträger<br />

weltweit tätig. Für die knappschaftliche<br />

Rentenversicherung ist sie für<br />

sämtliche Regelungen des über- und zwischenstaatlichen<br />

Rechts (EU-Recht und Sozialversicherungsabkommen)<br />

als Verbindungsstelle<br />

zuständig. Hinzu kommen weitere Auslandsberührungen<br />

aus der Anwendung des nationalen<br />

deutschen Auslandsrentenrechts. Bei den Rentenantragsmengen<br />

wurden im Jahr <strong>2004</strong> 18.864<br />

Antragseingänge verzeichnet. 19.432 Anträge<br />

wurde im Berichtsjahr erledigt. Der Anteil der<br />

Rentenanträge im Auslandsbereich am gesamten<br />

Rentenantragseingang betrug 19,72 Prozent.<br />

Rentenzahlungen an Berechtigte im Ausland<br />

einschließlich Einmalzahlungen / in Euro (Gesamtsumme 127.731.699,70 Euro)<br />

Auslandsrentenzahlungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2004</strong> zahlte die <strong>Knappschaft</strong><br />

Renten an Berechtigte in fast 80 Staaten.<br />

Insgesamt betrugen die Rentenzahlungen an<br />

Berechtigte im Ausland im Jahre <strong>2004</strong> rund<br />

127,7 Millionen Euro. Davon wurde mit rund<br />

25,3 Millionen Euro der höchste Betrag an<br />

Rentenempfänger in der Türkei transferiert.<br />

Im Dezember <strong>2004</strong> zahlte die Bundesknappschaft<br />

insgesamt 28.709 Renten mit einem<br />

Gesamtbetrag von fast 10,6 Millionen Euro an<br />

Berechtigte mit Wohnsitz im Ausland.<br />

Türkei ____________________ 25.267.276,38 Thailand ______________________ 366.743,73<br />

Spanien ___________________ 16.788.840,70 Brasilien ______________________ 351.506,27<br />

Niederlande ________________ 12.902.607,22 Tschechische Republik ____________ 311.770,67<br />

Italien ____________________ 11.803.903,74 Dänemark _____________________ 259.737,92<br />

Österreich __________________ 7.915.967,41 Portugal ______________________ 250.205,19<br />

Kanada ____________________ 7.571.633,27 Israel _________________________ 222.720,14<br />

Frankreich __________________ 6.056.869,07 Tunesien ______________________ 202.280,86<br />

USA _______________________ 5.708.467,69 Norwegen _____________________ 189.265,95<br />

Griechenland ________________ 5.320.915,61 Mexiko _______________________ 125.534,62<br />

Kroatien ___________________ 3.823.404,20 Irland _________________________ 105.662,22<br />

Australien __________________ 3.150.366,54 Namibia _______________________ 74.391,69<br />

Belgien ____________________ 3.000.303,06 Neuseeland _____________________ 71.660,20<br />

Bosnien-Herzegowina _________ 2.799.796,33 Argentinien _____________________ 70.882,03<br />

Marokko ___________________ 2.593.770,44 Dominikanische Republik __________ 60.869,65<br />

Großbritannien und Nordirland __ 1.784.103,25 Chile __________________________ 50.390,02<br />

Schweiz ____________________ 1.438.719,33 Rumänien ______________________ 47.550,54<br />

Serbien und Montenegro _______ 1.302.464,22 Finnland _______________________ 42.167,35<br />

Slowenien __________________ 1.073.514,50 Malta __________________________ 38.133,13<br />

Südafrika _____________________651.230,19 Slowakische Republik ______________ 34.580,55<br />

Mazedonien __________________644.564,72 Korea __________________________ 34.569,10<br />

Ungarn ______________________628.798,99 Kenia __________________________ 32.127,04<br />

Schweden ____________________559.989,63 Bulgarien _______________________ 29.094,66<br />

Polen ________________________485.797,25 Kolumbien ______________________ 26.928,22<br />

Luxemburg ___________________425.366,92 Ukraine ________________________ 22.846,05<br />

Philippinen ___________________411.424,82 Lettland ________________________ 20.509,05


Neue Gestaltung des Rechts der<br />

Auslandsrentenzahlung<br />

Bis zum 31. Juli <strong>2004</strong> unterschied das geltende<br />

Auslandsrentenzahlungsrecht zwischen Deutschen<br />

und Ausländern. Die Auslandsrente für<br />

nicht-deutsche Staatsangehörige ist grundsätzlich<br />

niedriger als für deutsche Staatsangehörige.<br />

Diese Regelung betraf zum Beispiel<br />

auch Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten<br />

mit Wohnsitz außerhalb der Europäischen<br />

Union.<br />

Mit dem Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

aus dem Juli <strong>2004</strong> wurden die<br />

Auslandsrentenzahlungsvorschriften mit<br />

Wirkung zum 1. August <strong>2004</strong> dahin gehend<br />

geändert, dass Staatsangehörige der anderen<br />

EU-Mitgliedstaaten, der EWR-Staaten (Island,<br />

Liechtenstein, Norwegen) sowie der Schweiz<br />

eine Auslandsrente wie ein Deutscher erhalten,<br />

und zwar unabhängig vom jeweiligen<br />

Aufenthaltsort. Mit dieser Neuregelung ist der<br />

deutsche Gesetzgeber der Rechtsprechung des<br />

Europäischen Gerichtshofes gefolgt, wonach<br />

Staatsbürger eines Mitgliedstaates der Europäischen<br />

Union auch bei Aufenthalt außerhalb<br />

der Europäischen Union Anspruch auf Gleichbehandlung<br />

mit einem deutschen Staatsbürger<br />

haben, wenn ein hinreichender Bezug zum<br />

Gebiet der Europäischen Union besteht.<br />

Neue Sozialversicherungsabkommen<br />

Im Berichtsjahr sind die Verhandlungen über<br />

den Abschluss neuer Abkommen mit Rumänien<br />

und der Ukraine fortgesetzt bzw. aufgenommen<br />

worden. An diesen Sachverständigengesprächen<br />

der Ministerien haben auch<br />

Vertreter der Bundesknappschaft beratend<br />

teilgenommen.<br />

Zum 1. Mai <strong>2004</strong> sind zehn neue Staaten der<br />

Europäischen Union beigetreten; dies sind<br />

Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die<br />

Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische<br />

Republik, Ungarn und Zypern. Die<br />

Europäische Union besteht nunmehr aus 25<br />

Staaten. Ab dem Beitrittsdatum gelten auch<br />

für die neuen Mitgliedstaaten die Verordnungen<br />

(EWG) Nr. 1408/71 und Nr. 574/72 zur<br />

Koordinierung der nationalen Sozialversicherungssysteme<br />

mit der Folge, dass Renten<br />

im Verhältnis zu den genannten Staaten<br />

ab dem 1. Mai <strong>2004</strong> nicht mehr nach dem<br />

innerstaatlichen Recht bzw. den zweiseitigen<br />

Sozialversicherungsabkommen, sondern nach<br />

den EWG-Verordnungen festzustellen sind.<br />

Bestandsrenten können auf Antrag nach EU-<br />

Recht neu festgestellt werden.<br />

Durch Einträge in den Anhang III der Verordnung<br />

1408/71 ist für Vertriebene und<br />

Spätaussiedler sichergestellt, dass das<br />

Fremdrentengesetz auch im Rahmen des EU-<br />

Rechts weitergilt, sofern die Länder Polen, die<br />

Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische<br />

Republik und Ungarn betroffen sind.<br />

Besitzschutz im Rahmen des FRG besteht im<br />

Verhältnis zu den Ländern Estland, Lettland<br />

und Litauen, wenn der Berechtigte bereits vor<br />

dem 1. Mai <strong>2004</strong> Ansprüche oder Anwartschaften<br />

nach dem Fremdrentengesetz erworben<br />

hat. Auch Berechtigte, die unter das deutschpolnische<br />

Rentenabkommen vom 9. Oktober<br />

1975 (sogenanntes Eingliederungsabkommen)<br />

fallen, verlieren unter dem EU-Recht<br />

ihre Rechtsposition nicht und erhalten bei<br />

gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland polnische<br />

Abkommenszeiten weiterhin aus der<br />

deutschen Rentenversicherung entschädigt.<br />

Rentenversicherung<br />

Erweiterung der<br />

Europäischen<br />

Union<br />

35


36 Rentenversicherung<br />

Kontakte mit<br />

ausländischen<br />

Versicherungsträgern<br />

Eine wichtige Aufgabe der Bundesknappschaft<br />

ist auch die Vertretung der Interessen<br />

ihrer Versicherten gegenüber ausländischen<br />

Versicherungsträgern. In Besprechungen mit<br />

ausländischen Versicherungsträgern wurden<br />

von der Bundesknappschaft daher Verfahrensabläufe<br />

zur Beschleunigung von Rentenverfahren<br />

im Rahmen der EWG-Verordnungen<br />

sowie der bilateralen Sozialversicherungsabkommen<br />

mitgestaltet. Auch im Jahr <strong>2004</strong> fanden<br />

wieder Verbindungsstellenbesprechungen<br />

mit Versicherungsträgern aus Mazedonien,<br />

Norwegen, Österreich, Polen, Schweden,<br />

Slowenien, Ungarn und den USA statt.<br />

Durch die am 27. Juni <strong>2004</strong> in Kraft getretene<br />

Verordnung (EG) Nr. 883/<strong>2004</strong> vom 29. April<br />

<strong>2004</strong> (sogenannte SLIM-Verordnung) wird die<br />

seit dem 1. Oktober 1972 maßgebliche Verordnung<br />

(EWG) Nr. 1408/71 über die Koordinierung<br />

der Systeme der sozialen Sicherheit ersetzt.<br />

Die Verordnung (EG) Nr. 883/<strong>2004</strong> gilt jedoch<br />

erst, wenn auch die bisherige Verordnung<br />

(EWG) Nr. 574/72 durch eine neue Durchführungsverordnung<br />

ersetzt wird, womit erst in<br />

einigen Jahren zu rechnen ist.<br />

Novellierung<br />

von Verordnungen


3<br />

kranken- und pfl egeversicherung<br />

3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 38<br />

3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 40<br />

3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 42<br />

3.4 Management sonstiger Leistungen | 45<br />

3.5 Modellvorhaben Akupunktur | 49<br />

3.6 Leistungsmanagement Pfl egeversicherung | 50<br />

3.7 Markt und Vertrieb | 52


38 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

3.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten<br />

Versichertenbestand<br />

Seit Einführung des Stabilisierungsgesetzes<br />

im Mai 2000 haben sich bereits mehr als<br />

300.000 Versicherte für eine Rückkehr in die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung entschieden<br />

- davon im Jahr <strong>2004</strong> rund 90.000<br />

Personen.<br />

Der Versichertenbestand der Bundesknappschaft<br />

ist damit wie in den Vorjahren auch im<br />

Jahr <strong>2004</strong> leicht gestiegen. Mit ihren 1,1 Millionen<br />

Mitgliedern - mit Familienangehörigen<br />

sind es über 1,4 Millionen Versicherte - hält<br />

die Bundesknappschaft ihre Marktposition als<br />

fünftgrößte bundesweit tätige Krankenkasse.<br />

Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.429.532)<br />

Rentner —— 872.098<br />

Familienversicherte —— 280.994<br />

Pfl ichtmitglieder —— 236.028<br />

Freiwillige Mitglieder —— 40.412<br />

Entwicklung des Versichertenbestandes in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

1.854.796<br />

Beitragssatz<br />

Der Beitragssatz ist nach wie vor einer<br />

der wesentlichen Parameter für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung. Dank eines wirksamen<br />

Ausgabenmanagements und der verantwortungsbewussten<br />

Inanspruchnahme medizinischer<br />

Leistungen durch unsere Versicherten<br />

konnte die Bundesknappschaft im Jahr <strong>2004</strong><br />

ihre Beitragssätze zum sechsten Mal in Folge<br />

senken. Der allgemeine Beitragssatz liegt<br />

seit dem 1. Oktober <strong>2004</strong> bei 12,4 Prozent.<br />

Für Angestellte in den alten Bundesländern<br />

(einschließlich Berlin) beträgt der allgemeine<br />

Beitragssatz 13,8 Prozent. Damit gehört die<br />

Bundesknappschaft zu den günstigsten Krankenkassen<br />

in Deutschland.<br />

| 1992 <strong>2004</strong> |<br />

1.429.532


Beitragssatzentwicklung 1998 bis <strong>2004</strong><br />

in Prozent<br />

Alte Bundesländer Neue Bundesländer<br />

14,3%<br />

12,4%<br />

| 1998 <strong>2004</strong> | | 1998 <strong>2004</strong> |<br />

Beitragssätze in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />

in Prozent<br />

Alte Bundesländer Neue<br />

einschl. Ost-Berlin Bundesländer<br />

Der Beitragssatz beträgt für<br />

pfl icht- oder freiwillig versicherte Arbeiter ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong> ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong><br />

mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 12,6% 12,4% 12,6% 12,4%<br />

mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 13,9% 13,7% 13,9% 13,7%<br />

ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />

Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 11,1% 10,9% 11,1% 10,9%<br />

Der Beitragssatz beträgt für<br />

pfl icht- oder freiwillig versicherte Angestellte ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong> ab 1.1.<strong>2004</strong> ab 1.10.<strong>2004</strong><br />

mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 14,0% 13,8% 12,6% 12,4%<br />

mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 15,3% 15,1% 13,9% 13,7%<br />

ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />

Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 12,5% 12,3% 11,1% 10,9%<br />

Der Beitragssatz beträgt für die<br />

in der KVdR versicherten Rentner ab 1.4.<strong>2004</strong> ab 1.1.2005 ab 1.4.<strong>2004</strong> ab 1.1.2005<br />

12,6% 12,4% 12,6% 12,4%<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

14,0%<br />

12,4%<br />

Bundesknappschaft<br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

39


40 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Durch Controllingmaßnahmen wurde<br />

eine Kostensenkung im Krankenhausbereich erreicht<br />

3.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser<br />

Nach der optionalen Einführung des<br />

neuen Vergütungs-Abrechnungssystems nach<br />

DRG’s (Diagnosis Related Groups / Fallpauschalen)<br />

musste im Jahr <strong>2004</strong> die - von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen - verpflichtende<br />

Anwendung des neuen Vergütungs- und Abrechnungssystems<br />

im Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser umgesetzt werden.<br />

In organisatorischer Hinsicht bestand bzw.<br />

besteht die Notwendigkeit, die Krankenhaus-<br />

Leistungszentren zu neuen Organisationseinheiten<br />

zusammenzufassen, das heißt, die<br />

sächlichen und personellen Ressourcen zu<br />

bündeln und zu optimieren, um die bestmögliche<br />

Effektivität und Effizienz zu erzielen. Im<br />

April <strong>2004</strong> erfolgte die Zusammenlegung der<br />

Krankenhaus-Leistungszentren Gelsenkirchen<br />

und Recklinghausen am Standort Marl. Anfang<br />

November <strong>2004</strong> wurde das Krankenhaus-<br />

Leistungszentrum in München zu Gunsten<br />

der Stärkung des Krankenhaus-Leistungszentrums<br />

in Saarbrücken aufgelöst.<br />

Bedingt durch die Rechtslage und den Verhandlungsstatus<br />

der Selbstverwaltungsorgane<br />

sowie Unwägbarkeiten hinsichtlich der<br />

Datenlage, wurden die Pflegesatz-/Budgetverhandlungen<br />

mit den Krankenhäusern relativ<br />

spät terminiert mit der Folge, dass die Budgetabschlüsse<br />

mit den Krankenhäusern vielfach<br />

erst im vierten Quartal <strong>2004</strong> abgeschlossen<br />

werden konnten.<br />

In der Praxis mussten deshalb auch im Jahr<br />

<strong>2004</strong> zwei Abrechnungssysteme nebeneinander<br />

vorgehalten und ausgefüllt werden. Die<br />

rechtliche und medizinische Prüflogik musste<br />

grundlegend überarbeitet und den Erfordernissen<br />

des Fallpauschalenkataloges <strong>2004</strong><br />

sowie unter Beachtung der Kodierregeln,<br />

der Schweregradeinstufung und des Versorgungsauftrages<br />

angepasst werden. Darüber<br />

hinaus wurde ein Konzept entwickelt, um<br />

bei geeigneten Krankheitsbildern nicht<br />

notwendige stationäre Krankenhaus-Leistungsfälle<br />

zu vermeiden und diese Patienten<br />

in alternative ambulante Leistungsformen<br />

umzusteuern.<br />

Insgesamt war das Jahr <strong>2004</strong> im größten Ausgabensektor<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

– im Krankenhausbereich – ein<br />

erfolgreiches Jahr. In der Betrachtung der<br />

Jahre 2003 und <strong>2004</strong> konnte die knappschaftliche<br />

Krankenversicherung nach derzeitiger<br />

Einschätzung bis einschließlich des dritten<br />

Quartals <strong>2004</strong> im Krankenhausbereich im<br />

Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

eine positive Finanzentwicklung erzielen.<br />

Steigerungen der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

von 1,4 % steht eine Minderung der<br />

Ausgaben je Mitglied der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung von 2,9 % im Krankenhausbereich<br />

gegenüber. Mitverantwortlich<br />

für diese Entwicklung war die Unterstützung<br />

der Aktivitäten durch ein eigens entwickeltes<br />

Controlling- und Kennzahlensystem, welches<br />

neben Ergebniszahlen erstmals auch eine<br />

zeitnahe Betrachtung von Aktivitäten ermöglicht.<br />

Durch Soll-/Ist-Vergleiche und zeitnahes<br />

Handeln konnten Potentiale zielgerichteter<br />

angegangen und Einsparergebnisse verbessert<br />

werden.


Elektronischer<br />

Datenaustausch<br />

mit Krankenhäusern<br />

Fachlich-inhaltlicheAuffälligkeitsprüfung<br />

im Rahmen der<br />

Abrechnung<br />

Durch gezielte Kontaktaufnahme zu Krankenhäusern<br />

mit einer durchschnittlich hohen<br />

knappschaftlichen Belegung konnte der<br />

elektronische Datenaustausch im Verlauf des<br />

Jahres <strong>2004</strong> auf 90 Prozent des Jahresfallvolumens<br />

der Bundesknappschaft ausgedehnt<br />

werden (zirka 900 Krankenhäuser wurden<br />

zugelassen). Hierdurch entfällt der bisher erforderliche<br />

Aufwand für die manuelle Belegerfassung<br />

in entsprechendem Umfang.<br />

Die belegungsabhängige Priorisierung der<br />

Krankenhäuser im Rahmen des Zulassungsverfahrens<br />

hat jedoch bewirkt, dass sich trotz<br />

der 90-prozentigen Abdeckung des Fallvolumens<br />

noch rund 1.200 Krankenhäuser mit<br />

größtenteils unter 100 knappschaftlichen<br />

Behandlungsfällen pro Jahr nicht mit der Bundesknappschaft<br />

im Datenaustausch befinden.<br />

Obwohl die Zulassung einer derart großen Anzahl<br />

an Krankenhäusern zum Datenaustausch<br />

einen sehr hohen Arbeitsaufwand bei relativ<br />

geringem Nutzen für die Bundesknappschaft<br />

bedeutet, wird das Zulassungsverfahren auch<br />

zukünftig weiter vorangetrieben.<br />

Die Einführung der DRG-Abrechnung zum<br />

1. Januar 2003 hat eine erhebliche Steigerung<br />

des Komplexitätsgrades im Rahmen der Abrechnung<br />

nach sich gezogen. Die Zulässigkeit<br />

einer bestimmten DRG im individuellen Behandlungsfall<br />

hängt von zahlreichen Faktoren<br />

und fachlichen Einzelheiten ab (insbesondere<br />

Diagnosen und OP-Schlüssel).<br />

Durch den Einsatz EDV-gestützter Systeme<br />

sowohl auf Krankenhausseite als auch auf<br />

Kassenseite treten formallogische Fehler in<br />

Trotz positiver Einspareffekte konnte die Qualität<br />

der Krankenhausversorgung aufrecht erhalten werden<br />

der Rechnungslegung inzwischen weit weniger<br />

häufig auf, als dies früher der Fall war.<br />

Es hat sich jedoch gezeigt, dass bereits geringe<br />

Unterschiede in der Fallgestaltung (zum<br />

Beispiel zusätzlich angegebene Diagnosen<br />

oder OP-Schlüssel bzw. Wahl der Hauptdiagnose)<br />

teilweise erhebliche Erlössteigerungen<br />

für das Krankenhaus zur Folge hatten. Um<br />

einer gezielten, erlösoptimierten Codierung<br />

von Behandlungsfällen durch die Krankenhäuser<br />

entgegenzuwirken, ist daher zusätzlich<br />

zur formallogischen Prüfung eine fachlichinhaltliche<br />

(gegebenenfalls medizinische)<br />

Prüfung des Behandlungsfalls erforderlich. Die<br />

zusätzliche Abwicklung inhaltlicher Prüfungen<br />

ist jedoch für die Sachbearbeitung vor<br />

Ort sowohl quantitativ als auch qualitativ nur<br />

durch eine entsprechend leistungsfähige EDV-<br />

Unterstützung möglich.<br />

Nach einer entsprechenden Analyse des Softwaremarktes<br />

wurde festgestellt, dass zurzeit<br />

noch keine Produkte mit einem überzeugenden<br />

Leistungsumfang angeboten werden.<br />

Aus diesem Grund hat sich die Bundesknappschaft<br />

dazu entschieden, das benötigte Programmsystem<br />

selbst zu entwickeln. An dieses<br />

Programmsystem werden außergewöhnlich<br />

hohe Anforderungen gestellt.<br />

Das neuentwickelte System IRIS (Integriertes<br />

Regelinformationssystem) wurde mit<br />

zunächst 210 inhaltlichen Prüfungen im<br />

Dezember <strong>2004</strong> erfolgreich eingesetzt und<br />

unterstützt seitdem die Rechnungsprüfung<br />

bundesweit in allen Krankenhaus-Leistungszentren<br />

der Bundesknappschaft.<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Eigene<br />

Entwicklung<br />

eines Programmsystems<br />

41


42 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Vertragsärztliche Gebührenordnung beschlossen<br />

3.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel<br />

Disease-Management-Programme<br />

Zur Verbesserung der Versorgung chronisch<br />

Kranker und zum Abbau von Über-, Unter- und<br />

Fehlversorgungen wurde den Krankenkassen<br />

durch eine gesetzliche Modifizierung des<br />

Finanzausgleichs die Möglichkeit eröffnet, für<br />

bestimmte Krankheitsbilder strukturierte Behandlungsprogramme,<br />

sogenannte Disease-<br />

Management-Programme (DMP), anzubieten.<br />

Nach dem Start des von der Bundesknappschaft<br />

entwickelten Gesundheitsprogramms<br />

,gutDABEI‘ lag im Jahr <strong>2004</strong> ein Schwerpunkt<br />

darin, Rahmenbedingungen für ,gutDABEI‘ sowohl<br />

in anderen Regionen als auch für weitere<br />

Diagnosen zu schaffen.<br />

Erstmals wurden im Jahr <strong>2004</strong> für die Diagnose<br />

„Koronare Herzkrankheit“ Vertragsverhandlungen<br />

aufgenommen, die in den Regionen<br />

Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein,<br />

Thüringen und Westfalen-Lippe inzwischen<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht<br />

wurden.<br />

Mit dem zum 1. Januar <strong>2004</strong> in Kraft getretenen<br />

Modernisierungsgesetz in der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung wurde den<br />

Krankenkassen die Möglichkeit eingeräumt,<br />

die Teilnahme an strukturierten Behandlungsprogrammen<br />

für chronische Krankheiten<br />

durch Bonusleistungen an die Versicherten zu<br />

fördern. Die Bundesknappschaft hat davon<br />

Gebrauch gemacht und führte zum 1. April<br />

<strong>2004</strong> für die ‚gutDABEI’-Teilnehmer die Befreiung<br />

von der Praxisgebühr im vertragsärztlichen<br />

Bereich als AktivBonus ein, der für die<br />

Dauer der Teilnahme gewährt wird.<br />

Durch die Ausdehnung des Programms und<br />

die Einführung des AktivBonus ist die Zahl der<br />

eingeschriebenen Versicherten weiter gestiegen.<br />

Deshalb ist die weitere Ausweitung von<br />

‚gutDABEI‘ geplant.<br />

EBM 2000 plus<br />

Nach mehrjährigen Verhandlungen hat die<br />

gemeinsame Selbstverwaltung von Ärzten<br />

und Krankenkassen den EBM 2000 plus – die<br />

neue vertragsärztliche Gebührenordnung –<br />

beschlossen. Diese wurde im Rahmen eines<br />

Gesamtpaketes verabschiedet. Dazu zählen<br />

als flankierende Maßnahmen auch ein Konzept<br />

zur Steuerung der Leistungsmenge sowie<br />

ein Konzept zur Evaluation. Alle Regelungen<br />

werden nunmehr zum 1. April 2005 in Kraft<br />

treten.<br />

Arzneimittelausgaben<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr<br />

<strong>2004</strong> im Vergleich zum Vorjahr 2,5 Milliarden<br />

Euro weniger für Arzneimittel gezahlt. Dies<br />

entspricht einem Rückgang um 11,2 Prozent.<br />

Die Bundesknappschaft konnte ihre Arzneimittelausgaben<br />

um 89,2 Millionen Euro bzw.<br />

11,6 Prozent senken.<br />

Aufgrund des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />

wurde die Festbetragsregelung weiterentwickelt.<br />

Es wurde zunächst eine preistechnische<br />

Anpassung der Festbeträge aufgrund der<br />

geänderten Preisvorschriften (Arzneimittelpreisverordnung)<br />

zum 1. Januar <strong>2004</strong> vorgenommen.<br />

Mit der Preisumstellung hat sich der<br />

durchschnittliche Festbetrag von 16,51 Euro<br />

auf 20,01 Euro verschoben. Die Anpassung<br />

der Festbeträge an die geänderte Marktlage


zum 1. April <strong>2004</strong> erfolgte unter gleichzeitiger<br />

Beachtung des sogenannten unteren Preisdrittels<br />

als neue Vorgabe des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes.<br />

Nach der Weichenstellung,<br />

nun unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch Arzneimittel mit patentgeschützten<br />

Wirkstoffen in die Regelung einzubeziehen,<br />

wurden ferner neue Festbeträge mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2005 festgesetzt.<br />

Die Restaurierung der Festbeträge sollte die<br />

Krankenkassen um 1 Milliarde Euro entlasten.<br />

Dabei hat der Gesetzgeber eine rasche Umsetzung<br />

angestrebt und die kompensatorische<br />

Wirkung des erhöhten Herstellerabschlages<br />

für Arzneimittel ohne Festbeträge um zehn<br />

Prozentpunkte auf das Jahr <strong>2004</strong> begrenzt.<br />

Nach intensiver Diskussion hat das Bundesministerium<br />

für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung erst im August <strong>2004</strong> die Beschlüsse<br />

zu den Festbetragsgruppen als rechtmäßig<br />

bestätigt.<br />

Verträge mit ausländischen<br />

Versandhandelsapotheken<br />

Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />

zum 1. Januar <strong>2004</strong> wurde der Arzneimittelversand<br />

in Deutschland nicht nur im<br />

rezeptfreien, sondern auch im rezeptpflichtigen<br />

Bereich freigegeben. Den Krankenkassen wurde<br />

nunmehr die Möglichkeit eröffnet, zur Arzneimittelversorgung<br />

ihrer Versicherten mit Apotheken<br />

im EU-Raum Verträge abzuschließen,<br />

die für den Versandhandel zugelassen sind.<br />

Die Bundesknappschaft hat von dieser<br />

Neuregelung Gebrauch gemacht und mit den<br />

beiden niederländischen Versandapotheken<br />

„0800 DocMorris“ und der „Europa Apotheek<br />

Venlo“ Sachleistungsverträge geschlossen.<br />

Neues Bezuschussungssystem bei Zahnersatz<br />

Jetzt haben alle knappschaftlich Versicherten<br />

die Möglichkeit, über die beiden Vertragspartner<br />

rezeptpflichtige Arzneimittel zu beziehen.<br />

Die Kosten für die Arzneimittel werden dann<br />

unter Abzug der evtl. anfallenden Zuzahlung<br />

direkt mit der Bundesknappschaft abgerechnet.<br />

Zahnersatz<br />

„Befundbezogene Festzuschüsse“ zum<br />

Zahnersatz sind als neues Bezuschussungssystem<br />

zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten.<br />

Als vorbereitende Maßnahme hat der Gemeinsame<br />

Bundesausschuss im Jahr <strong>2004</strong><br />

die Festzuschuss-Befunde festgelegt, ihnen<br />

Regelversorgungen zugeordnet und die Höhe<br />

der Festzuschüsse bestimmt.<br />

Aufgrund der Komplexität der neuen Regelungen<br />

wurden im Jahr <strong>2004</strong> rund 260 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter durch Schulungsmaßnahmen<br />

auf das neue Bezuschussungssystem<br />

vorbereitet. Zudem hat die knappschaftliche<br />

Krankenversicherung ein Beratungsteam und<br />

eine Hotline zur Unterstützung der KV-Dienststellen<br />

aufgebaut.<br />

Apothekenabrechnung /<br />

Pharmazeutische Beratung<br />

Die Apothekenabrechnung / Pharmazeutische<br />

Beratung in Moers ist einerseits zuständig für<br />

die bundesweite Abrechnung und Prüfung von<br />

rund 1,5 Millionen Rezepten pro Monat. Durch<br />

unser Rechnungsprüfprogramm „Knapotax“<br />

werden fehlerhafte Rezepte herausselektiert<br />

und unter verschiedenen Prüfjobs zur weiteren<br />

Bearbeitung angezeigt. Die vielfältigen<br />

Änderungen, die sich durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />

ergeben haben,<br />

machten umfangreiche Anpassungen der<br />

Prüfsoftware erforderlich.<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

43


44 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Ambulante Laserbehandlung<br />

Bei der Prüfung werden die Rezepte gemäß<br />

den Bestimmungen von 16 unterschiedlichen<br />

Arzneimittellieferverträgen geprüft unter anderem<br />

auf den korrekten Preis, den Anspruch<br />

des Versicherten, gegebenenfalls vorgeschriebene<br />

Genehmigungen bei Hilfsmitteln, die<br />

Leistungspflicht, Formalien sowie Abgabebestimmungen.<br />

Dabei wurde auch verstärkt auf<br />

unwirtschaftliche Einzelverordnungen geprüft<br />

und die verordnenden Ärzte auf preiswertere<br />

Alternativen hingewiesen.<br />

Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />

ergab sich für die Krankenhausapotheken<br />

die Möglichkeit, im Rahmen der<br />

ambulanten Versorgung – ebenso wie die<br />

öffentlichen Apotheken – mit den gesetzlichen<br />

Krankenkassen abzurechnen. Monatlich<br />

werden auf diese Weise rund 6.000 Rezepte<br />

eingereicht, die aufgrund unterschiedlicher,<br />

von den übrigen Arzneimittellieferverträgen<br />

stark abweichenden Preisvereinbarungen und<br />

Abgabenregelungen, vollständig manuell<br />

geprüft werden müssen.<br />

Die Apothekenabrechnung / Pharmazeutische<br />

Beratung ist andererseits zuständig für die<br />

bundesweite Beratung der Dienststellen im<br />

Hinblick auf die Leistungspflicht der gesetzlichen<br />

Krankenkassen bei Arzneimitteln,<br />

Medizinprodukten, Verband- und Hilfsmitteln.<br />

Durch die weitgehende Ausgrenzung der<br />

rezeptfreien Arzneimittel aus der Leistungspflicht<br />

der gesetzlichen Krankenkassen, durch<br />

die Einführung der sogenannten OTC-Ausnahmeliste<br />

zum 1. April <strong>2004</strong> und durch den<br />

weitgehenden Ausschluss von ausländischen<br />

Einzelimporten kam es in der pharmazeutischen<br />

Beratung zu einem Anstieg der Anfragen<br />

um 41 Prozent. Insgesamt gingen im<br />

Geschäftsjahr <strong>2004</strong> 4.827 schriftliche und<br />

6.469 telefonische Anfragen ein.<br />

Elektronische Gesundheitskarte<br />

Von der Bundesregierung gefordert und im<br />

Sozialgesetzbuch verankert, soll die elektronische<br />

Gesundheitskarte zum 1. Januar 2006<br />

eingeführt werden und damit die heutige<br />

Krankenversichertenkarte ablösen. Mit der<br />

elektronischen Gesundheitskarte sollen die<br />

Verbesserung von Wirtschaftlichkeit, Qualität<br />

und Transparenz der Behandlung erreicht und<br />

in einer ersten Stufe das heutige Papierrezept<br />

durch ein “elektronisches Rezept“ ersetzt werden.<br />

Darüber hinaus muss die elektronische<br />

Gesundheitskarte ein Lichtbild des Versicherten<br />

enthalten. Die Umsetzungsarbeiten sind<br />

– auch bei der Bundesknappschaft – in vollem<br />

Gange, werden aber voraussichtlich noch<br />

geraume Zeit in Anspruch nehmen.


3.4 Management sonstiger Leistungen<br />

AktivBonus der Krankenversicherung<br />

Die Chancen der Gesundheitsreform hat die<br />

Bundesknappschaft konsequent genutzt. Seit<br />

Beginn des Jahres <strong>2004</strong> bieten wir einen AktivBonus<br />

an, der das Gesundheitsbewusstsein<br />

unserer Versicherten auch finanziell belohnt.<br />

Bonuspunkte erhalten Versicherte, wenn sie<br />

am umfangreichen Präventions- und Früherkennungsangebot<br />

der Bundesknappschaft<br />

teilnehmen.<br />

Jeder Punkt ist einen Euro wert. Sobald mindestens<br />

30 Punkte gesammelt wurden, überweist<br />

die <strong>Knappschaft</strong> auf Antrag für jeden<br />

gesammelten Punkt einen Euro zuzüglich der<br />

vorgelegten Ausgaben für Patientenquittungen<br />

und Porto.<br />

Verteilung der beantragten bonusfähigen Maßnahmen<br />

Fallzahlen in Prozent<br />

Bereits im ersten Jahr konnte ein starkes<br />

Interesse der Versicherten am Bonussystem<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

festgestellt werden. So wurden zum Stichtag<br />

30. September <strong>2004</strong> 775 Anträge auf Zahlung<br />

des Bonus gestellt.<br />

In den nächsten Jahren ist mit einer weiter<br />

steigenden Anzahl von Teilnehmern am<br />

Bonussystem der Bundesknappschaft zu rechnen.<br />

Ob und inwieweit sich mittelfristig aus<br />

dem Bonussystem die gesetzlich geforderten<br />

Kosteneinsparungen erzielen lassen, wird erst<br />

nach einigen Jahren durch eine gezielte<br />

Evaluation der vorhandenen Daten erkennbar<br />

sein.<br />

Schutzimpfungen —— 35%<br />

Krebsfrüherkennung —— 30%<br />

Check-Up —— 27%<br />

Gesundheitskurse —— 7%<br />

Kinderuntersuchungen —— 1%<br />

Bonuspunktesystem<br />

Check-up Untersuchung 10 Bonuspunkte<br />

Krebsfrüherkennung 10 Bonuspunkte<br />

Kinderuntersuchungen U 3 bis U 6 zusammen<br />

10 Bonuspunkte<br />

U 7 bis U 9 u. J 1 jeweils<br />

10 Bonuspunkte<br />

Schutzimpfungen 10 Bonuspunkte<br />

Gesundheitskurse 10 Bonuspunkte<br />

Darüber hinaus gibt es einen Bonus für die<br />

Teilnahme an besonderen Versorgungsformen<br />

und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

45


46 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Gesundheitskurse<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> hat die Bundesknappschaft rund<br />

3.300 eigene Gesundheitskurse angeboten,<br />

an denen etwa 30.000 Menschen teilnahmen.<br />

Die Bandbreite der angebotenen Kurse<br />

reichte von autogenemTraining, Walking,<br />

Aqua-Fitness, Raucherentwöhnung bis hin zur<br />

klassischen Rückenschule und Herz-Kreislauf-<br />

Training.<br />

Versicherte der Bundesknappschaft können<br />

knappschaftseigene Gesundheitskurse<br />

kostenfrei in Anspruch nehmen. Eine inhaltsgleiche<br />

Kursmaßnahme kann einmal je<br />

Kalenderjahr bezuschusst werden. Das wurde<br />

im Jahr <strong>2004</strong> über die Satzung der Bundesknappschaft<br />

neu geregelt.<br />

Bei Inanspruchnahme von Kursen anderer<br />

Anbieter, die dem Leitfaden der Spitzenverbände<br />

der Krankenkassen genügen, erhalten<br />

Versicherte einen Zuschuss von maximal 80<br />

Euro, wenn die regelmäßige Teilnahme nachgewiesen<br />

wird.<br />

Belastungsgrenze § 62 SGB V<br />

Aufgrund der gesetzlichen Neuregelungen<br />

durch das GKV-Modernisierungsgesetz ist eine<br />

vollständige Befreiung von den gesetzlichen<br />

Zuzahlungen nicht mehr möglich. Für Mitglieder<br />

gesetzlicher Krankenkassen gilt seither,<br />

dass nicht mehr als zwei Prozent des jährlichen<br />

Bruttoeinkommens an gesetzlichen Zuzahlungen<br />

gezahlt werden müssen. Kinder und<br />

Jugendliche sind mit Ausnahme der Fahrkostenregelung<br />

generell von Zuzahlungen befreit.<br />

Chronisch Kranke mit einer schwerwiegenden<br />

Krankheit müssen höchstens ein Prozent<br />

ihres jährlichen Bruttoeinkommens zuzahlen,<br />

sofern die hierfür vorgeschriebenen Kriterien<br />

vorliegen.<br />

Nachdem sich durch die zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />

eingetretenen gesetzlichen Änderungen<br />

im Bereich der Befreiung von Zuzahlungen<br />

abzeichnete, dass sich die Fallzahl der zu<br />

bearbeitenden Anträge massiv erhöht, wurde<br />

seitens der Bundesknappschaft zur Verminderung<br />

der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter der<br />

Geschäftsstellen und daneben auch aufgrund<br />

eines vielfachen geäußerten Wunsches der<br />

Versicherten eine Verfahrensweise für Vorauszahlungen<br />

der Belastungsgrenze für das Jahr<br />

2005 zur Erlangung eines Befreiungsausweises<br />

entwickelt.<br />

Danach erfolgte eine Anschreibeaktion, in der<br />

allen bis zu einem Stichtag bereits aufgrund<br />

eines Überschreitens der Belastungsgrenze für<br />

den Rest des Kalenderjahres <strong>2004</strong> befreiten<br />

Rentnern und APG-Beziehern eine Vorauszahlung<br />

für das Jahr 2005 angeboten wurde.<br />

Anderen Personenkreisen wurde im Rahmen<br />

der Anschreibeaktion ein Antragsformular für<br />

das Jahr 2005 ohne Angebot der Vorauszahlung<br />

zugesandt.<br />

Neben den von der Anschreibeaktion erfassten<br />

Personen existiert ein unverändertes<br />

großes Interesse seitens der Versicherten an<br />

einer Vorauszahlung.


Ambulante Vorsorgeleistungen in<br />

einem anerkannten Kurort<br />

Ambulante Vorsorgeleistungen in einem<br />

anerkannten Kurort kommen zu Lasten der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung in Betracht,<br />

wenn die zur Verfügung stehenden Leistungen<br />

und Behandlungsmöglichkeiten am Wohnort<br />

nicht ausreichend oder nicht geeignet sind.<br />

Seit Mitte 2002 beträgt die Höchstgrenze für<br />

die Zuschussgewährung bei der “normalen“<br />

ambulanten Vorsorgeleistung 13 Euro; für chronisch<br />

kranke Kleinkinder beläuft sie sich auf 21<br />

Euro. Die Zahl der im gesamten Bundesgebiet<br />

im Jahre <strong>2004</strong> bewilligten Maßnahmen ist mit<br />

10.576 gegenüber dem Vorjahr – auch aufgrund<br />

geringerer Antragszahlen – gesunken.<br />

Bewilligte ambulante Kuren<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

Medizinische Leistungen für Mütter<br />

und Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

Die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

übernimmt in medizinisch begründeten Fällen<br />

die vollen Kosten medizinischer Leistungen<br />

für Mütter sowie Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

in Einrichtungen des Müttergenesungswerkes<br />

oder gleichartigen Einrichtungen. Anspruchsbegründende<br />

Voraussetzung ist unter<br />

anderem, dass im Haushalt ein familienversichertes<br />

oder behindertes Kind lebt. Die Zahl<br />

der Bewilligungen ist im Jahr <strong>2004</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr geringfügig gesunken. An Maßnahmen<br />

für Mütter wurden insgesamt 681<br />

Bewilligungen ausgesprochen. Hiervon waren<br />

635 Mutter-Kind-Maßnahmen, was einem<br />

Anteil von rund 93 Prozent entspricht.<br />

Ergänzende Leistungen zur<br />

Rehabilitation<br />

Die Bundesknappschaft hat auf Grundlage<br />

der „Rahmenvereinbarung über den Rehabili-<br />

2001 —— 10.762<br />

2002 —— 8.459<br />

2003 —— 13.087<br />

<strong>2004</strong> —— 10.576<br />

Medizinische Leistungen für Mütter und Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

tationssport und das Funktionstraining vom<br />

1. Oktober 2003“ im vergangenen Jahr gemeinsam<br />

mit anderen Krankenkassen auf allen<br />

Landesebenen zahlreiche Vereinbarungen<br />

mit Leistungsanbietern geschlossen, die die<br />

2002<br />

——<br />

—— 55<br />

649<br />

2003 —— —— 54<br />

712<br />

<strong>2004</strong> —— —— 46<br />

635<br />

Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

Maßnahmen für Mütter<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

47


48 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

Durchführung und Vergütung des Rehabilitationssports<br />

und Funktionstrainings regeln.<br />

Entsprechende Einzelverträge wurden unter<br />

anderem mit der Deutschen Rheuma-Liga,<br />

Landessportbünden, regionalen Behindertensportverbänden<br />

und anderen auf spezielle<br />

Erkrankungen ausgerichteten Vereinen (z.B. für<br />

Herz-/Kreislaufpatienten oder für an Osteoporose<br />

oder Fibromyalgie Erkrankte) geschlossen.<br />

Die Versicherten sollen durch die getroffenen<br />

Regelungen zum langfristigen, selbstständigen<br />

und eigenverantwortlichen Bewegungstraining<br />

motiviert werden. Rehabilitationssport<br />

versteht sich dabei im Sinne<br />

eines angemessenen Übungsprogramms als<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“. Er ist zuzahlungsfrei<br />

und unter Berücksichtigung der genannten<br />

Rahmenvereinbarung vom 1. Oktober 2003<br />

grundsätzlich befristet.<br />

Krankenhilfebetreuung von<br />

Sozialhilfeempfängern<br />

Mit den Änderungen durch das GKV-Modernisierungsgesetz<br />

wurden mit gesetzlich definierten<br />

Ausnahmen die Empfänger laufender<br />

Hilfe zum Lebensunterhalt und von Hilfe in<br />

besonderen Lebenslagen sowie Empfänger<br />

laufender Leistungen nach § 2 Asylbewerberleistungsgesetz,<br />

die bisher nicht gesetzlich<br />

krankenversichert waren, ab dem 1. Januar<br />

<strong>2004</strong> leistungsrechtlich den gesetzlich Krankenversicherten<br />

nach Art, Umfang, Inhalt und<br />

Höhe der Leistung nahezu gleichgestellt.<br />

Die Sozialhilfeempfänger können zur<br />

Betreuung eine Krankenkasse in ihrem<br />

Wohnortbereich wählen, also auch die Bundesknappschaft.<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2004</strong> waren bundesweit<br />

800.000 Sozialhilfeempfänger von rund 800<br />

Sozialämtern, bei denen die Hilfeempfänger<br />

betreut werden, an rund 300 wählbare<br />

Krankenkassen zu melden. Bei der Bundesknappschaft<br />

wurden zum Jahreswechsel rund<br />

5.000 Sozialhilfeempfänger von rund 430<br />

Sozialämtern aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

angemeldet.<br />

Von der gewählten Krankenkasse erhält jeder<br />

Sozialhilfeempfänger eine Krankenversichertenkarte.<br />

Beiträge werden für die Sozialhilfeempfänger<br />

nicht entrichtet. Die Sozialhilfeträger<br />

erstatten den Krankenkassen alle für<br />

die Sozialhilfeempfänger erbrachten Aufwendungen<br />

zuzüglich eines Verwaltungskostenersatzes<br />

in Höhe von bis zu fünf Prozent der<br />

Leistungsaufwendungen.<br />

Bis Ende <strong>2004</strong> wurden den Sozialämtern die<br />

ersten drei Quartale des Jahres <strong>2004</strong> mit<br />

einer Gesamtsumme von 6,5 Millionen Euro<br />

in Rechnung gestellt. Die erfolgten Abrechnungen<br />

haben gezeigt, dass die Erstattung<br />

der Leistungen relativ unproblematisch, die<br />

Erstattung der Verwaltungskosten jedoch<br />

sehr problembehaftet ist. Diese Divergenzen<br />

konnten in den Bereichen vollständig<br />

beseitigt werden, in denen bundeslandweit<br />

und trägerübergreifend der Abschluss einer<br />

Verwaltungsvereinbarung erfolgte. In den anderen<br />

Bundesländern bzw. örtlichen Bereichen<br />

stehen Abschlüsse an. In Westfalen-Lippe wurden<br />

mit diversen großen Städten Einzelvereinbarungen<br />

geschlossen.


3.5 Modellvorhaben Akupunktur<br />

Das seit dem 1. April 2001 zunächst nur<br />

auf drei Jahre ausgerichtete Modellvorhaben<br />

Akupunktur musste wegen einer zunächst<br />

unbefriedigenden Gewinnung von Patienten<br />

für die wissenschaftliche Begleitung in den<br />

sogenannten randomisierten Studienarmen<br />

verlängert werden. Notwendig dafür waren<br />

entsprechende Satzungsänderungen, die<br />

die Bundesknappschaft auch im Namen der<br />

übrigen Kassenverbände federführend mit der<br />

Dienstaufsicht abgestimmt hat.<br />

Ausgabenentwicklung<br />

Das Ausgabenvolumen der Bundesknappschaft<br />

für durchgeführte Akupunkturbehandlungen<br />

lag im Haushaltsjahr <strong>2004</strong> bundesweit<br />

bei rund 9,8 Millionen Euro. Bei Kosten von<br />

maximal 255,60 Euro je Akupunkturserie<br />

(10 Sitzungen à 25,56 Euro) entspricht dies<br />

mindestens 38.190 durchgeführten Akupunkturtherapien<br />

zu Lasten der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

Vorstellung erster Studienergebnisse<br />

Nach gut dreieinhalbjähriger Laufzeit und<br />

erheblichen auch kassenseitigen Anstrengungen<br />

zur Patientengewinnung für die randomisierten<br />

Studienarme hat die Studienleitung<br />

im Oktober <strong>2004</strong> auf dem Deutschen Orthopädenkongress<br />

in Berlin erste Endergebnisse<br />

aus der Kreuzschmerzstudie sowie Zwischenergebnisse<br />

der Kniegelenksschmerzstudie<br />

(Gonarthrose) vorgestellt.<br />

Verlängerung des Modellvorhabens Akupunktur<br />

Die Patientenrekrutierung für die Randomisierung<br />

wurde im Herbst <strong>2004</strong> eingestellt. Endergebnisse<br />

der Knieschmerzstudie sollen ebenso<br />

wie Ergebnisse der Kopfschmerzstudien im<br />

Frühjahr 2005 zur Verfügung stehen. Vor diesem<br />

Hintergrund haben die an dem Modellvorhaben<br />

beteiligten Krankenkassenverbände<br />

(234 Betriebskrankenkassen, 24 Innungskrankenkassen<br />

sowie alle landwirtschaftlichen<br />

Krankenkassen, die <strong>See</strong>-Krankenkasse und die<br />

Bundesknappschaft) beschlossen, grundsätzlich<br />

keine weiteren Ärzte an den Studien mehr<br />

zu beteiligen. Es wurden letztendlich etwa<br />

12.500 Ärzte in das Modell einbezogen.<br />

Ausblick<br />

Weitergehende Beratungen im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss haben im Jahre <strong>2004</strong><br />

begonnen; sie sollen nach Vorlage des Abschlussberichts<br />

der Ruhr-Universität Bochum<br />

zeitnah zu Ende geführt werden. Die Bundesknappschaft<br />

geht gemeinsam mit den übrigen<br />

modelltragenden Krankenkassenverbänden<br />

zuversichtlich davon aus, dass unter anderem<br />

auch diese Studienergebnisse den Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss im Jahre 2005 in die<br />

Lage versetzen werden, eine Entscheidung<br />

über die Aufnahme von Akupunkturbehandlungen<br />

in den Leistungskatalog der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung zu treffen.<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

49


50 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

119.822 Versicherteerhalten<br />

Leistungen<br />

der ambulanten<br />

bzw. vollstationären<br />

Pflege<br />

3.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung<br />

Ambulante Pflege<br />

Der leistungsrechtliche Bereich der sozialen<br />

Pflegeversicherung war bei der Bundesknappschaft<br />

auch im Kalenderjahr <strong>2004</strong> durch<br />

unvermindert hohe Antragseingänge auf dem<br />

ambulanten Sektor (rund 2.800 Neuanträge<br />

und rund 1.400 Umstufungsanträge monatlich)<br />

gekennzeichnet. Hierbei ist besonders<br />

anzumerken, dass die Anzahl der Anträge auf<br />

häusliche Pflegeleistungen auf konstant hohem<br />

Niveau geblieben ist. Die Bearbeitungszeit<br />

der Neuanträge beläuft sich weiterhin auf<br />

durchschnittlich zwei Monate, wodurch das<br />

Leistungsfälle der ambulanten Pfl ege<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen bzw. Prozent (85.114 Fälle)<br />

selbst gesetzte Ziel einer zeitnahen Erledigung<br />

der Anträge wiederum erreicht worden ist.<br />

Unter Berücksichtigung der natürlichen Abgänge<br />

belief sich die Zahl der echten ambulanten<br />

Leistungsfälle zum Stichtag 1. Januar<br />

2005 auf 85.114 Fälle.<br />

Hiervon wurde die Pflegesachleistung, also<br />

die Hilfe durch professionelle Pflegedienste,<br />

gegenüber dem Pflegegeld auch <strong>2004</strong> bei der<br />

Bundesknappschaft deutlich weniger beansprucht.<br />

Pfl egestufe I —— 49.948 (58,7%)<br />

Pfl egestufe II —— 28.778 (33,8%)<br />

Pfl egestufe III —— 6.369 (7,5%)<br />

Härtefälle<br />

—— 19 (0,02%)<br />

Leistungsarten der ambulanten Pfl ege<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

Pfl egestufe I Pfl egestufe II Pfl egestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

Pfl egesachleistungen<br />

einschließlich Tagesund<br />

Nachtpfl ege<br />

11.966 9.983 2.890 19 24.858 29,2<br />

Pfl egegeld einschl.<br />

Kombinationsleistung<br />

37.982 18.795 3.479 0 60.256 70,8


Vollstationäre Pflege<br />

Die Anzahl der vollstationären Leistungsfälle<br />

betrug zum Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong> unter<br />

Berücksichtigung der natürlichen Abgänge<br />

34.708 Fälle.<br />

Leistungsfälle der stationären Pfl ege<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen bzw. Prozent (34.708 Fälle)<br />

Insgesamt übernimmt die Bundesknappschaft<br />

somit für 119.822 Versicherte Leistungen der<br />

ambulanten bzw. vollstationären Pflege.<br />

Pfl egestufe I —— 10.580 (30,5%)<br />

Pfl egestufe II —— 16.632 (47,9%)<br />

Pfl egestufe III —— 7.418 (21,4%)<br />

Härtefälle<br />

—— 78 (0,2%)<br />

Leistungsarten der vollstationären Pfl ege<br />

Alte und neue Bundesländer / in Fallzahlen<br />

vollstationäre Pfl ege<br />

nach § 43 SGB XI<br />

Pfl egestufe I Pfl egestufe II Pfl egestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

9.511 15.942 7.127 78 32.658 94,1<br />

vollstationäre Pfl ege<br />

in einer Behinderten- 1.069 690 291 0 2.050 5,9<br />

einrichtung<br />

nach § 43 a SGB XI<br />

Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

51


52 Kranken- und Pfl egeversicherung<br />

3.7 Markt und Vertrieb<br />

Kundenbefragung<br />

Die Bundesknappschaft gehört zu den<br />

kundenfreundlichsten Krankenkassen in<br />

Deutschland. Das ist ein Ergebnis von „Kundenmonitor<br />

Deutschland <strong>2004</strong>“, der europaweit<br />

größten, unabhängigen Umfrage zur<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Gleich achtmal liegt die Bundesknappschaft<br />

bei dieser Umfrage vor allen anderen Krankenkassen<br />

auf Platz eins. So auch bei den bedeutenden<br />

Fragen nach der höchsten Kundentreue,<br />

der optimalen sozialen Absicherung,<br />

den meisten Vorteilen und dem attraktivsten<br />

Preis/Leistungsverhältnis.<br />

Fühlen Sie sich mit Ihrer Krankenversicherung<br />

richtig abgesichert?<br />

91,6% der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten beantworten<br />

diese Frage mit ja / Angaben in Prozent<br />

<strong>Knappschaft</strong> —— 91,6<br />

IKK —— 89,3<br />

KKH —— 88,1<br />

TK —— 85,2<br />

GEK —— 84,4<br />

AOK —— 81,9<br />

BKK —— 81,8<br />

Barmer —— 81,4<br />

DAK —— 81,2<br />

Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2004</strong><br />

MehrLeistungPrivat<br />

Mit der Gesundheitsreform haben die gesetzlichen<br />

Krankenkassen im Jahr <strong>2004</strong> erstmals<br />

die Möglichkeit, private Zusatzversicherungen<br />

anzubieten. Die <strong>Knappschaft</strong> hat daraufhin<br />

ein attraktives und qualitätsgeprüftes Mehrleistungsangebot<br />

entwickelt. Zusammen mit<br />

der „Hallesche Krankenversicherung“ bieten<br />

wir private Zusatzversicherungen nach den<br />

Grundsätzen der privaten Krankenversicherung<br />

zu günstigen Konditionen an. Die Versicherten<br />

können sich seit Mai <strong>2004</strong> entsprechend ihren<br />

persönlichen Bedürfnissen Leistungspakete<br />

zusammenstellen. Die privaten Zusatzversicherungen<br />

werden allen Versicherten angeboten,<br />

die noch nicht älter als 70 Jahre sind.<br />

Zufriedenheit <strong>Knappschaft</strong> /<br />

Gesetzliche Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />

schriftliche ——<br />

Verständlichkeit ——<br />

Wiederwahl<br />

——<br />

——<br />

Schnelligkeit ——<br />

der Bearbeitung ——<br />

mehr Vorteile<br />

Preis/Leistung<br />

Service<br />

Leistungsumfang<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

——<br />

Produktangebot ——<br />

——<br />

Globalzufriedenheit<br />

<strong>Knappschaft</strong> <strong>2004</strong><br />

GKV <strong>2004</strong><br />

——<br />

——<br />

Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2004</strong>


4<br />

rehabilitation und teilhabe<br />

4.1 Leistungsänderungen | 54<br />

4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 55<br />

4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 59<br />

4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 60<br />

4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 62


54 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> betreibt sieben eigene Reha-Kliniken<br />

4.1 Zielsetzung und Schwerpunkte<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> hat die Bundesknappschaft<br />

im Bereich der Rehabilitation die<br />

Ausgestaltung und Umsetzung der durch das<br />

Neunte Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) vorgegebenen<br />

gesetzlichen Regelungen fortgesetzt.<br />

Ziel ist es, die Leistungen zur Teilhabe zügig<br />

zu erbringen, um<br />

eine Behinderung abzuwenden, zu beseitigen,<br />

zu mindern, ihre Verschlimmerung zu<br />

verhüten oder ihre Folgen zu mildern,<br />

Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder<br />

Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden,<br />

zu mindern oder eine Verschlimmerung<br />

zu verhüten sowie den vorzeitigen Bezug<br />

anderer Sozialleistungen zu vermeiden<br />

oder laufende Sozialleistungen zu mindern,<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend<br />

den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft<br />

zu sichern oder<br />

die persönliche Entwicklung ganzheitlich<br />

zu fördern und die Teilhabe am Leben in der<br />

Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige<br />

und selbstbestimmte Lebensführung<br />

zu ermöglichen oder zu erleichtern.<br />

Dieses Ziel soll unter anderem durch die Verpflichtung<br />

der Rehabilitationsträger, in jeder<br />

kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis in der<br />

Bundesrepublik Deutschland „Gemeinsame<br />

Servicestellen für Rehabilitation“ einzurichten,<br />

erreicht werden. Diese Aufgabe ist zwischenzeitlich<br />

erfüllt. Die Bundesknappschaft beteiligt<br />

sich bundesweit mit 28 Dienststellen, die<br />

als gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation<br />

arbeiten. Die durchgeführten Beratungen<br />

sorgen für eine verbesserte Kooperation der<br />

Beteiligten und eine Verfahrensbeschleunigung.<br />

Einen Schwerpunkt im Bereich der Rehabilitation<br />

bildet die Ausarbeitung von<br />

„Gemeinsamen Empfehlungen“ aller Rehabilitationsträger<br />

im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation, an deren<br />

Vorbereitung auch die Bundesknappschaft<br />

in den verschiedensten Gremien beteiligt ist.


Pilotprojekt zur<br />

ambulanten<br />

Reha<br />

Modellprojekt<br />

in Heusweiler<br />

Ambulante Rehabilitation<br />

Durch das IX. Buch des Sozialgesetzbuches ist<br />

unter anderem die ambulante Rehabilitation<br />

gesetzlich normiert worden. Die Träger der<br />

Renten- und Krankenversicherung haben sich<br />

auf einheitliche, an ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />

zu stellende Qualitätsanforderungen<br />

verständigt und nehmen laufend<br />

die Prüfung dieser Standards zur Anerkennung<br />

solcher Einrichtungen vor. Die steigende<br />

Nachfrage auf Seiten der Versicherten bestätigt<br />

den Bedarf an Einrichtungen für die ambulante<br />

medizinische Rehabilitation. Durch<br />

die Anerkennung geeigneter Einrichtungen<br />

ist in naher Zukunft mit einem bundesweit<br />

flächendeckenden Angebot zu rechnen.<br />

Die Bundesknappschaft ist außerdem seit Jahren<br />

an Modellversuchen der ambulanten Rehabilitation<br />

durch die knappschaftliche Rentenversicherung<br />

beteiligt. In Zusammenarbeit<br />

mit anderen Rentenversicherungsträgern und<br />

der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

wird in wohnortnahen Reha-Kliniken<br />

erprobt, ob Versicherte, die einer Rehabilitation<br />

- bei stationärer Durchführung - bisher fern<br />

standen, durch ambulante Leistungen erreicht<br />

werden können. In den Pilotprojekten werden<br />

Erfahrungen mit dieser Behandlungsart bei<br />

orthopädischen und kardiologischen Erkrankungen<br />

sowie Krebserkrankungen gesammelt.<br />

Besonders hervorzuheben sind darüber hinaus<br />

die von der Bundesknappschaft betriebenen<br />

Reha-Einrichtungen in Heusweiler/Saarland<br />

(Reha-Klinik Schloss Bietschied) und am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Bottrop. Von der<br />

Bundesknappschaft wurden im Jahre <strong>2004</strong> in<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> beteiligt sich an Modellversuchen<br />

ambulanter Rehabilitationen<br />

4.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Heusweiler 414 Versicherte und in Bottrop 229<br />

Versicherte ambulant rehabilitiert.<br />

Stationäre Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation der<br />

Rentenversicherung<br />

Auch im Bereich der stationären Rehabilitation<br />

hat die Bundesknappschaft zur frühzeitigen<br />

Erreichung der rehabilitationsbedürftigen<br />

Versicherten neue Wege eingeschlagen. Durch<br />

ihr integratives Konzept sozialer Sicherheit<br />

bestehen hierfür optimale Bedingungen. Der<br />

Sozialmedizinische Dienst prüft bei Versicherten,<br />

die in den letzten zwei Jahren aufgrund<br />

von Erkrankungen derselben Indikationsgruppe<br />

häufig bzw. lange Zeit arbeitsunfähig<br />

waren, ob diese in Abstimmung mit ihrem<br />

Hausarzt eine medizinische Leistung zur Rehabilitation<br />

beantragen sollten, um die Gefahr<br />

einer Chronifizierung ihrer Leiden abzuwenden.<br />

Von den Sozialmedizinischen Diensten<br />

wurden in rund 25 Prozent der vorgelegten<br />

Fälle Reha-Anträge empfohlen.<br />

Für die stationäre Rehabilitation ihrer Versicherten<br />

betreibt die Bundesknappschaft<br />

sechs eigene Kliniken. Darüber hinaus stehen<br />

insbesondere für spezielle Erkrankungen (zum<br />

Beispiel Erkrankungen des zentralen und<br />

peripheren Nervensystems, psychosomatische<br />

und psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen)<br />

im gesamten Bundesgebiet Rehabilitationskliniken<br />

anderer Rentenversicherungsträger<br />

und privater Betreiber zur Verfügung,<br />

die von der Bundesknappschaft mit anderen<br />

Rentenversicherungs- und Krankenversicherungsträgern<br />

gemeinsam belegt werden.<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

55


56 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Kardiologische<br />

Intervall-Reha<br />

Pilotprojekt zur<br />

EntgiftungsbehandlungAlkoholabhängiger<br />

In der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Bad Driburg wird<br />

im Rahmen eines Pilotprojektes eine Intervallbehandlung<br />

erprobt. Bei Versicherten mit<br />

einer koronaren Herzkrankheit erfolgt im<br />

Rahmen eines integrierten Behandlungspfades<br />

aus dem Akutkrankenhaus heraus die<br />

Direktverlegung in die Reha-Klinik. Nach dem<br />

ersten Behandlungsintervall, der Anschlussrehabilitation,<br />

erfolgen in zeitlichen Abständen<br />

von sechs Monaten zwei weitere jeweils<br />

dreitägige Behandlungsintervalle zur Stabilisierung<br />

des Gesundungsprozesses und der<br />

Minimierung der Risikofaktoren.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> haben 69 Versicherte der Bundesknappschaft<br />

an diesem Modellprojekt teil<br />

genommen.<br />

Gemeinsam mit den Kliniken Daun erprobt<br />

die Bundesknappschaft ein Pilotprojekt zur<br />

integrierten Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />

Alkoholabhängiger. Die der Entwöhnungsbehandlung<br />

voran gestellte Entgiftungsphase<br />

erfolgt nicht wie allgemein üblich<br />

durch eine Krankenhausbehandlung, sondern<br />

in der Aufnahmestation der Kliniken Daun.<br />

Hierdurch wird eine kompakte Entgiftungsund<br />

Entwöhnungsbehandlung mit einem<br />

vereinfachten Einweisungsverfahren und einer<br />

kurzfristigen Aufnahme sicher gestellt und der<br />

Gefahr eines möglichen Alkoholkonsums und<br />

einer zusätzlichen Krankenhausbehandlung<br />

vor Beginn der Rehabilitation vorgebeugt. Im<br />

Jahr <strong>2004</strong> nahmen 136 Versicherte der Bundesknappschaft<br />

an diesem Modellprojekt teil.<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

der Rentenversicherung<br />

Seit dem 1. Januar 2002 ist die Bundesknappschaft<br />

für Leistungen zur Teilhabe zuständig,<br />

wenn die Antragsteller mindestens einen Monatsbeitrag<br />

(vorher 60 Beiträge) aufgrund einer<br />

Beschäftigung zur knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

gezahlt haben. Dies hatte in den<br />

letzten Jahren zu einem Anstieg sowohl der<br />

Anträge als auch der Bewilligungen geführt.<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2001 —— 12.968<br />

—— 2.482<br />

2002<br />

——<br />

—— 4.123<br />

18.979<br />

2003<br />

——<br />

—— 4.678<br />

20.461<br />

<strong>2004</strong> —— 18.436<br />

—— 4.851<br />

Bewilligungen (allg. Erkrankungen)<br />

Anteil AHB<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> haben sich nun die in den<br />

anderen Versicherungszweigen bereits früher<br />

eingetretenen Rückgänge der Anträge und der<br />

Bewilligungen auch in der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung gezeigt. In den alten Bundesländern<br />

betrug die Abnahme der Anträge<br />

auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

acht Prozent und in den neuen Bundesländern<br />

sechs Prozent. Bei den Bewilligungen<br />

lag die Abnahme bei 10,4 Prozent (West) bzw.<br />

bei 8,8 Prozent (Ost).<br />

Leichter<br />

Rückgang bei<br />

Anträgen und<br />

Bewilligungen


Die Bundesknappschaft ist bemüht, auch<br />

weiterhin eine möglichst hohe Qualität bei<br />

den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

zu sichern. Dazu wirkt sie unter anderem<br />

am Qualitätssicherungsprogramm des Verbandes<br />

Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

(VDR) mit.<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

der Krankenversicherung<br />

In der Krankenversicherung kommt eine<br />

stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation<br />

(§§ 26 SGB IX i.V.m. 40 Abs. 2 SGB V)<br />

in Betracht, wenn eine solche Maßnahme<br />

aus sozialmedizinischer Sicht notwendig ist,<br />

weil eine ambulante Krankenbehandlung am<br />

Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation<br />

in wohnortnahen Einrichtungen nicht ausreichen<br />

und kein anderer Rehabilitationsträger<br />

vorrangig zuständig ist.<br />

Die Anzahl der stationären Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation (einschließlich Anschlussrehabilitationsleistungen)<br />

ist gegenüber<br />

dem Vorjahr bundesweit zurückgegangen,<br />

und zwar um 0,2 Prozent in den alten und um<br />

drei Prozent in den neuen Bundesländern.<br />

Die Bundesknappschaft stellt die Belegung<br />

der von ihr in Anspruch genommenen Reha-<br />

Kliniken durch eine zentrale Stelle für die<br />

Kranken- und Rentenversicherung sicher<br />

und rechnet zentral die Pflegekosten mit den<br />

Behandlungsstätten ab. Dies hat sich sowohl<br />

für die Bundesknappschaft als auch für die<br />

Reha-Kliniken als Vorteil erwiesen, weil es<br />

für die Belegung und Abrechnung nur einen<br />

Ansprechpartner gibt.<br />

Anschlussrehabilitation<br />

(Kranken- und Rentenversicherung)<br />

Um sicher zu stellen, dass der für eine Anschlussrehabilitation<br />

in Betracht kommende<br />

Patient möglichst nahtlos vom Akut-Krankenhaus<br />

in eine sogenannte AHB-Klinik verlegt<br />

werden kann, wird die Antragstellung bereits<br />

während des Aufenthaltes des Versicherten<br />

im Akut-Krankenhaus vom ärztlichen<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2001<br />

——<br />

—— 23.916<br />

28.919<br />

2002<br />

——<br />

—— 25.074<br />

29.542<br />

2003<br />

——<br />

—— 25.741<br />

29.670<br />

<strong>2004</strong> —— 29.381<br />

—— 26.283<br />

Bewilligungen<br />

Anteil AHB<br />

Personal bzw. Sozialdienst dieses Krankenhauses<br />

vorbereitet. Die zügige Abwicklung<br />

der Anschlussrehabilitation wird durch ein<br />

besonderes Verfahren der Bundesknappschaft<br />

sichergestellt. Die zentrale Dienststelle bei der<br />

Hauptverwaltung ist als Schnelleinweisungsstelle<br />

für die Bewilligung und Einleitung von<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

57


58 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Weitere<br />

Zunahme von<br />

AHB<br />

Anschlussrehabilitationsleistungen der Kranken-<br />

und Rentenversicherung zuständig. Sie<br />

sorgt dafür, dass in diesen Fällen die stationären<br />

Rehabilitationsbehandlungen möglichst<br />

unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt<br />

anschließen, um den Versicherten eine zügige<br />

und vollständige Rehabilitation zu sichern.<br />

Gegenüber dem Jahr 2003 hat die Anzahl<br />

der Bewilligungen bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />

der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung in den alten Bundesländern<br />

um 1,3 Prozent und in den neuen<br />

Bundesländern um 4,4 Prozent zugenommen.<br />

Der Anteil der Anschlussrehabilitationen an<br />

den gesamten Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation beträgt 90,1 Prozent (West) bzw.<br />

87,7 Prozent (Ost).<br />

Anteil AHB an den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Prozent<br />

56,4%<br />

Bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />

der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

ist der Anteil an den insgesamt bewilligten<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

in den alten Bundesländern von 21,3 Prozent<br />

im Jahre 2003 auf 24,2 Prozent im Jahre <strong>2004</strong><br />

angestiegen. In den neuen Bundesländern hat<br />

der Anteil von 26,1 Prozent auf 30,6 Prozent<br />

zugenommen.<br />

Damit ist – wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren – eine deutliche Verschiebung<br />

der rehabilitativen Behandlungsformen in<br />

Richtung der Anschlussheilbehandlungen<br />

festzustellen, was die Rehabilitation vor<br />

grundsätzlich neue Aufgaben und Herausforderungen<br />

in Zukunft stellt.<br />

10,5%<br />

| 1992 <strong>2004</strong> |<br />

Bewilligte stationäre Leistungen der Krankenversicherung<br />

Bewilligte Leistungen der Rentenversicherung<br />

89,5%<br />

26,3%


Neuer Höchststand<br />

bei<br />

Anträgen und<br />

Bewilligungen<br />

4.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

der Bundesknappschaft dienen der beruflichen<br />

Rehabilitation behinderter oder von Behinderung<br />

bedrohter Menschen. Sie verfolgen<br />

das Ziel, Versicherten, deren Erwerbsfähigkeit<br />

aufgrund von Krankheit oder Behinderung<br />

eingeschränkt ist oder bei denen dies bei Weiterverrichtung<br />

ihrer bisherigen Berufstätigkeit<br />

einzutreten droht, den Übergang in eine neue,<br />

behinderungsgerechte Tätigkeit zu ermöglichen<br />

und sie dadurch möglichst dauerhaft<br />

(wieder) in das Erwerbsleben einzugliedern.<br />

Wie schon in den Vorjahren, sind auch im<br />

Jahre <strong>2004</strong> die Anträge und Bewilligungen<br />

bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

angestiegen. Mit einem Anstieg der<br />

Bewilligungen in den alten Bundesländern<br />

um 7,7 Prozent und 23,2 Prozent in den neuen<br />

Bundesländern haben die beruflichen Rehabilitationsleistungen<br />

einen neuen Höchststand<br />

erreicht. Hierbei handelte es sich vorwiegend<br />

um Hilfen zur Erhaltung oder Erlangung eines<br />

behinderungsgerechten Arbeitsplatzes und<br />

um Leistungen zur beruflichen Bildung, also<br />

zum Beispiel Umschulung, Fortbildung und<br />

Ausbildung. Dabei standen die Bereitschaft<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />

Das Jahr <strong>2004</strong> brachte einen Höchststand bei<br />

Anträgen und Bewilligungen für Leistungen zur Teilhabe<br />

zur Erbringung von Zuschüssen für den Fall<br />

der Vermittlung eines Arbeitsplatzes sowie<br />

die Hinzuziehung von Integrationsfachdiensten<br />

und privaten Arbeitsvermittlern im<br />

Vordergrund der Eingliederungsbemühungen.<br />

Daneben kam es auch zu Leistungen an<br />

Arbeitgeber, zur ergonomischen Ausstattung<br />

von Arbeitsplätzen und zur Erbringung technischer<br />

Arbeitshilfen. Des weiteren wurden in<br />

nicht unerheblichem Umfang Leistungen in<br />

Werkstätten für behinderte Menschen durchgeführt,<br />

um ihnen einen Arbeitsplatz auf dem<br />

besonderen Arbeitsmarkt dieser Werkstätten<br />

zu erschließen.<br />

Zudem werden durch die Bundesknappschaft<br />

weitere neue Leistungen, zum Beispiel<br />

Profiling, assistierte Arbeitsvermittlung und<br />

persönliches Budget modellhaft erprobt.<br />

Ausgewirkt haben sich auch die durch das<br />

SGB IX eingeführten kürzeren Zuständigkeitsklärungs-<br />

und Bearbeitungsfristen. Trotz der<br />

gestiegenen Antragszahlen konnten zwischenzeitlich<br />

die Bearbeitungszeiten weiter<br />

verkürzt werden.<br />

2001 —— 3.755<br />

2002 —— 5.765<br />

2003 —— 7.798<br />

<strong>2004</strong> —— 9.093<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

59


60 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 178 stationäre Leistungen<br />

zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit durchgeführt<br />

4.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe<br />

Stationäre medizinische Leistungen zur<br />

Sicherung der Erwerbsfähigkeit<br />

Aktive Versicherte der Bundesknappschaft<br />

– insbesondere Untertagebeschäftigte – können<br />

stationäre medizinische Leistungen zur<br />

Sicherung der Erwerbsfähigkeit erhalten,<br />

wenn bei ihnen aufgrund einer besonders gesundheitsgefährdenden,<br />

ihre Erwerbsfähigkeit<br />

ungünstig beeinflussenden Beschäftigung<br />

erste Gesundheitsstörungen - allerdings ohne<br />

Krankheitswert - vorliegen. Im Jahre <strong>2004</strong><br />

wurden 178 dieser Leistungen erbracht.<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen bei<br />

malignen Geschwulst- und Systemerkrankungen<br />

Die Bundesknappschaft erbringt für ihre<br />

Versicherten, Bezieher einer Rente sowie deren<br />

nichtversicherte Angehörige und gleichgeschlechtliche<br />

Lebenspartner onkologische<br />

Nachsorgeleistungen bei malignen Geschwulst-<br />

und Systemerkrankungen mit dem<br />

Ziel, nach erfolgreicher Akutbehandlung die<br />

Erkrankten medizinisch, psychisch und sozial<br />

bestmöglich zu rehabilitieren.<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2002 —— 5.823<br />

Für Berechtigte aus den alten Bundesländern<br />

werden diese von der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung im Auftrag der Bundesknappschaft<br />

durchgeführt. Für Berechtigte<br />

aus den neuen Bundesländern erbringt die<br />

Bundesknappschaft die Leistungen selbst.<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> ergab sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr bei den Bewilligungen ein Rückgang<br />

um 4,7 Prozent in den alten Bundesländern<br />

bzw. um 0,4 Prozent in den neuen Bundesländern.<br />

Kinderheilbehandlungen<br />

Die Bundesknappschaft führt für die nicht<br />

selbst rentenversicherten Kinder ihrer Versicherten<br />

und Rentenbezieher Kinderheilbehandlungen<br />

durch, wenn durch diese eine<br />

erhebliche Gesundheitsgefährdung beseitigt<br />

oder eine beeinträchtigte Gesundheit wesentlich<br />

gebessert oder wiederhergestellt werden<br />

und dies positiven Einfluss auf die spätere Erwerbsfähigkeit<br />

haben kann. In den alten und<br />

neuen Bundesländern haben im Jahre <strong>2004</strong><br />

die Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr<br />

abgenommen, und zwar um 9,1 Prozent (West)<br />

bzw. 17,2 Prozent (Ost).<br />

2003 —— 7.139<br />

<strong>2004</strong> —— 6.911


Kinderheilbehandlungen <strong>2004</strong><br />

Alte und neue Bundesländer / Bewilligungen in Fallzahlen<br />

2002 —— 1.105<br />

2003 —— 1.205<br />

<strong>2004</strong> —— 1.057<br />

Beteiligung an Forschungsvorhaben<br />

und Forschungsaufträgen<br />

Die Bundesknappschaft unterstützt den<br />

NRW-Forschungsverbund, der als einer von<br />

acht gebildeten Forschungsverbünden im<br />

Rahmen des Förderschwerpunktes „Reha-<br />

Wissenschaften“ des Bundesministeriums für<br />

Bildung, Forschung und Wissenschaft und<br />

des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

arbeitet. Dieser befasst sich mit<br />

den Zukunftsstrategien für die Rehabilitation<br />

und ist eingerichtet worden, um reha-wissenschaftliche<br />

Strukturen aufzubauen.<br />

Sprachtherapie während der Rehabilitation<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

61


62 Rehabilitation und Teilhabe<br />

4.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

<strong>Knappschaft</strong>lich Versicherte mit Wohnsitz<br />

in den alten Bundesländern werden von<br />

der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

im Lande Nordrhein-Westfalen betreut,<br />

wenn es um Rehabilitationsmaßnahmen bei<br />

Vorliegen einer Krebserkrankung geht.<br />

Rechtsgrundlagen der Auftragstätigkeit sind<br />

§ 94 SGB X sowie weitere sozialrechtliche<br />

Vorschriften, die Satzung der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung und die „Richtlinien<br />

für die Gewährung von Leistungen zur<br />

Rehabilitation bzw. onkologischen Nachsorgeleistungen<br />

bei malignen Geschwulst- und<br />

Systemerkrankungen“.<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> wurden insgesamt 41.220<br />

Reha-Anträge gestellt; 4.850 von knappschaftlich<br />

Versicherten. Bewilligt wurden 34.698<br />

Maßnahmen; davon 4.453 Maßnahmen für<br />

knappschaftlich Versicherte.<br />

Indikationen<br />

Alte Bundesländer / Bewilligungen knappschaftlich Versicherter in Fallzahlen<br />

86,7 % der bewilligten Maßnahmen (3.854) für<br />

<strong>Knappschaft</strong>sversicherte waren Erstmaßnahmen<br />

mit einem Anteil von 79,6 % Anschlussrehabilitationen<br />

(3.067). 12,6 % der Bewilligungen<br />

entfielen auf zweite (562) und 0,6 % auf<br />

dritte Reha-Maßnahmen (27).<br />

Für die Reha-Klinik der <strong>Knappschaft</strong> auf<br />

Borkum wurden im Berichtsjahr <strong>2004</strong> insgesamt<br />

721 onkologische Maßnahmen bewilligt,<br />

davon 36 für knappschaftlich Versicherte. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Bad Neuenahr erhielt<br />

1.178 Bewilligungen, 173 für Versicherte der<br />

<strong>Knappschaft</strong>.<br />

Durchgeführt und abgerechnet werden<br />

konnten im Jahre <strong>2004</strong> zu Lasten der knappschaftlichen<br />

Versicherung 4.063 Maßnahmen<br />

mit einem Aufwand von 11,45 Millionen Euro.<br />

Die durchschnittliche Verweildauer betrug<br />

23,8 Tage.<br />

Urologie —— 1.792<br />

Gastroenterologie —— 1.096<br />

Mamma-Karzinom / Gynäkologie —— 508<br />

Atemwegserkrankungen —— 423<br />

HNO / Zunge-Mund-Kiefer —— 231<br />

Dermatologie / sonstige Erkrankungen —— 217<br />

Systemerkrankungen —— 166<br />

Rehabilitationsmaßnahmen der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung <strong>2004</strong><br />

Durchführung zu Lasten der knappschaftlichen Versicherung in Fallzahlen bzw. Millionen Euro (Gesamtzahl 4.063)<br />

Fälle nach SGB VI § 15 —— 781 (2,21 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB VI § 31 —— 3.236 (9,09 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB V § 40 —— 46 (0,14 Mio. Euro)


5<br />

medizinisches netz<br />

5.1 Krankenhäuser | 65<br />

5.2 Rehabilitationskliniken | 75<br />

5.3 Sozialmedizinischer Dienst | 79<br />

5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 83<br />

5.5 Integrierte Patientenversorgung | 86


64 Medizinisches Netz<br />

n <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

n Krankenhausbeteiligungen<br />

n Recklinghausen<br />

n Bottrop<br />

Gelsenkirchen n n Dortmund<br />

Essen n n Bochum<br />

n Würselen<br />

Idar-Oberstein<br />

n<br />

Merzig<br />

n<br />

Püttlingen<br />

n n Sulzbach<br />

Völklingen n<br />

n Saarbrücken<br />

Berlin<br />

Weilheim<br />

Schongau n n<br />

n n Penzberg<br />

Peißenberg


Einführung<br />

„Klinischer<br />

Behandlungspfade“<br />

5.1 Krankenhäuser<br />

Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> unterhielt die<br />

Bundesknappschaft sechs Krankenhäuser als<br />

Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />

Außerdem ist die Bundesknappschaft<br />

an 13 Krankenhäusern beteiligt.<br />

In den Eigenbetrieben und den Beteiligungshäusern<br />

wurden im Jahr <strong>2004</strong> 6.977 Betten<br />

vorgehalten und insgesamt 225.099 Patienten<br />

behandelt.<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

In unseren sechs modern ausgestatteten<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern stellen wir eine<br />

umfassende medizinische Behandlung sicher.<br />

Wir unterhalten Häuser in Bochum-Langendreer,<br />

Bottrop, Dortmund, Püttlingen, Recklinghausen<br />

und Sulzbach.<br />

Auch im Jahr <strong>2004</strong> ist der Kosten- und Qualitätsdruck<br />

im Krankenhaus weiter gestiegen.<br />

Um diesem Druck standhalten zu können,<br />

gewinnt die enge Abstimmung zwischen<br />

ambulantem und stationärem Bereich zum<br />

Wohle des Patienten immer mehr an Bedeutung.<br />

Ein zentraler Ansatz dieser ganzheitlichen<br />

medizinischen Versorgung ist<br />

Daten zu den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2004</strong><br />

„Neue Wege: Klinische Pfade“ – Forum in Berlin<br />

die Festlegung von Verantwortlichkeiten für<br />

diagnostische und therapeutische Maßnahmen.<br />

Dazu hat die <strong>Knappschaft</strong> für bestimmte<br />

Krankheitsbilder standardisierte Behandlungspfade<br />

entwickelt. Wichtig ist jedoch, dass<br />

dabei die Therapiefreiheit der Ärzte erhalten<br />

bleibt.<br />

Seit Ende des Jahres <strong>2004</strong> arbeiten bereits<br />

die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bottrop und<br />

Recklinghausen mit „Klinischen Behandlungspfaden“.<br />

Dieses für Arzt- und Pflegedienst<br />

neue Qualitätsinstrument wird auch im<br />

nächsten Jahr weiterentwickelt und auf alle<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser ausgedehnt.<br />

Mit über 270 Fachleuten aus dem Gesundheitswesen<br />

veranstaltete die <strong>Knappschaft</strong> in<br />

Berlin ein viel beachtetes Forum zum Thema<br />

„Neue Wege: Klinische Pfade“. Namhafte<br />

Experten diskutierten auf dieser Tagung die<br />

Auswirkungen von Behandlungspfaden<br />

auf alle beteiligten Gruppen von Patienten<br />

über Ärzte und Pflegedienst bis hin zu den<br />

Krankenkassen. Auf besonders großes Interesse<br />

stießen die Berichte der <strong>Knappschaft</strong>sexperten<br />

aus der Praxis. Rund um das Thema<br />

<strong>Knappschaft</strong>s- Personal behandelte davon <strong>Knappschaft</strong>s- Ø Ausnutzung<br />

krankenhaus<br />

Bochum-<br />

Betten in Vollkräfte Patienten versicherte in % Verweildauer in %<br />

Langendreer 511 762,17 16.233 15,4 8,67 75,72<br />

Bottrop 360 549,04 12.222 49,7 8,68 83,25<br />

Dortmund 463 595,30 15.691 16,9 8,52 78,87<br />

Püttlingen 401 578,22 11.774 31,6 9,75 80,40<br />

Recklinghausen 459 710,54 16.629 44,0 8,41 83,26<br />

Sulzbach 313 457,27 12.966 30,3 7,42 83,94<br />

Medizinisches Netz<br />

65


66 Medizinisches Netz<br />

Neues Krankenhausinformationssystem<br />

Erfolgreiche<br />

Zertifizierungen<br />

beim Qualitätsmanagement<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen<br />

Behandlungspfade stellten sie ihre durchaus<br />

unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung<br />

und Umsetzung von Behandlungspfaden<br />

in Kliniken dar.<br />

Anfang <strong>2004</strong> konnte die Piloteinführung des<br />

neuen Krankenhausinformationssystems in<br />

den saarländischen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Püttlingen und Sulzbach nach<br />

einigen Anfangsschwierigkeiten und Nachbesserungsarbeiten<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Noch im Frühjahr <strong>2004</strong> begannen die<br />

Vorarbeiten für die Einführung dieser neuen<br />

Informationstechnologie in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

des Ruhrgebiets.<br />

Zum 1. Oktober <strong>2004</strong> startete das neue<br />

Krankenhausinformationssystem mit einem<br />

erheblich größeren Funktionsumfang als in<br />

den Saarhäusern im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop. Es wurden zusätzlich zahlreiche<br />

Schnittstellen zu den vorhandenen Subsystemen<br />

z.B. in Labor und Küche realisiert.<br />

Auch die Standardisierung der IT-Landschaft<br />

in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern konnte<br />

im Jahr <strong>2004</strong> weiter vorangetrieben werden.<br />

So wurde ein einheitliches Laborinformationssystem<br />

und ein Kommunikationsserver neu<br />

eingeführt.<br />

Die kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung<br />

in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

ist das zentrale Ziel knappschaftlicher<br />

Struktur- und Investitionspolitik innerhalb<br />

unseres Medizinischen Netzes. Dazu dient das<br />

Qualitäts management, welches im erfolgreichen<br />

Fall in die „KTQ-Zertifizierung“ (Kooperation<br />

für Transparenz und Qualität im Krankenhaus)<br />

mündet.<br />

Am Beginn des Qualitätsmanagements steht<br />

die Selbstbewertung, die Hinweise auf Stärken<br />

und Schwächen, Verbesserungspotenziale und<br />

Ansatzpunkte für eine optimierte Organisation<br />

gibt. Um die Mitarbeiter aktiv einzubinden,<br />

wurde ein internes Vorschlagswesen eingeführt.<br />

Zusammen mit dem Beschwerdemanagement<br />

können so kontinuierliche Hinweise<br />

auf Defizite gewonnen werden.<br />

Eine Folge der Vorbereitungen für die KTQ-<br />

Zertifizierung war der Ansatz, interdisziplinär<br />

sowie Hierarchie- und Berufsgruppenübergreifend<br />

in Gruppen zu arbeiten. Dies führte<br />

zu einer neuen Denkweise und zum überaus<br />

erfolgreichen Blick über den eigenen Tellerrand<br />

hinaus.<br />

Nachdem bereits im Jahr 2003 dem <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Sulzbach die KTQ-<br />

Zertifizierung verliehen wurde, erhielt das<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

Ende Februar <strong>2004</strong> als erstes Krankenhaus im<br />

Ruhrgebiet dieses Qualitäts-Gütesiegel. Im<br />

April <strong>2004</strong> erreichte dann das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer als erste<br />

Universitätsklinik in Deutschland das KTQ-<br />

Zertifikat. Ebenfalls im April <strong>2004</strong> erreichte<br />

das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen die<br />

KTQ-Zertifizierung, im August <strong>2004</strong> folgte<br />

das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong> ist damit einer der führenden<br />

Krankenhausträger, wenn es um erfolgreiches<br />

Qualitätsmanagement geht.<br />

Des weiteren erhielten das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Sulzbach im August <strong>2004</strong>,<br />

das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-<br />

Langendreer im September <strong>2004</strong> sowie das<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen


Ausbildung<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund<br />

im Oktober <strong>2004</strong> das im Rahmen eines vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

geförderten Benchmarking-Projektes<br />

vergebene „Benchmarking-Zertifikat“ auf<br />

Basis des EFQM-Modells. Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop erhielt im Juni <strong>2004</strong> das<br />

„Ökoprofit-Zertifikat“, welches einen ersten<br />

wesentlichen Schritt zur Einführung eines<br />

Umweltmanagementsystems darstellt.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser sind in ihren<br />

jeweiligen Regionen bedeutsame Ausbildungsstätten.<br />

Besonders viel Wert legen wir<br />

dabei auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung<br />

junger Menschen.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> haben wir in unseren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

rund 400 Krankenpflegeschüler/innen,<br />

17 Bürokaufleute und<br />

27 Gesundheitskaufleute ausgebildet. Zusätzlich<br />

befinden sich an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Recklinghausen und Bochum<br />

noch Schulen zur Ausbildung Medizinischtechnischer<br />

Assistenten/innen, an denen sich<br />

im Jahr <strong>2004</strong> rund 70 junge Menschen in der<br />

Berufsausbildung befanden.<br />

Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

in <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Um unsere Krankenhäuser ansprechend zu gestalten<br />

und den Anforderungen einer modernen<br />

Medizin gerecht zu werden, hat die Bundesknappschaft<br />

auch im Jahr <strong>2004</strong> zahlreiche<br />

Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen<br />

durchgeführt.<br />

So wurde das Jahr <strong>2004</strong> im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund wesentlich geprägt durch<br />

Baumaßnahmen als Zeichen des Wandels und<br />

Kapelle im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

der Zukunftsorientierung. Viele Maßnahmen<br />

wurden geplant, bewilligt, begonnen oder<br />

abgeschlossen, zum Beispiel:<br />

die Planung der neuen Cafeteria oder des<br />

neuen Vortragssaals,<br />

die Bewilligung und Planung der Erweiterung<br />

des Operationstraktes mit dem Ziel<br />

verstärkter ambulanter Operationen sowie<br />

die Integration der baulich nicht entwicklungsfähigen<br />

gynäkologischen OP-Raumgruppe<br />

in die zentrale OP-Abteilung,<br />

den Beginn der Fassadenneugestaltung im<br />

Eingangsbereich, die Erweiterung der Aufzugsanlage<br />

und die grundlegende Renovierung<br />

aller Stationen,<br />

die Fertigstellung der Modernisierung des<br />

Aufbahrungsraumes; des Umbaus eines<br />

Teils des Wartebereiches der Zentralen Notaufnahme<br />

zu einer Kinderspielecke sowie<br />

der Erweiterung der urologischen Ambulanz,<br />

die Übergabe eines Raumes der Stille, der<br />

mit Mitteln der <strong>Knappschaft</strong> und der Kirchen<br />

gebaut wurde.<br />

Auch im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

konnte im Jahr <strong>2004</strong> eine neue Krankenhauskapelle<br />

eingeweiht werden. Die nach<br />

einem Entwurf der Künstlerin Gabriele Wilpers<br />

gestaltete Kapelle wurde von der <strong>Knappschaft</strong>,<br />

den Kirchen und aus Spenden finanziert.<br />

Für muslimische Patienten existiert seit dem<br />

Jahr 2001 ein eigener Gebetsraum. Neben<br />

vielen kleineren Baumaßnahmen sind die<br />

Maßnahmen zur Umsetzung des Regenwasserbewirtschaftungskonzeptes,<br />

die neue<br />

Verkehrsführung auf dem Krankenhausgelände<br />

sowie die Sanierung der Außenfassade von<br />

größerer Bedeutung.<br />

Medizinisches Netz<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop<br />

67


68 Medizinisches Netz<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer / Universitätsklinik<br />

Steigende Zahlen im Bereich der ambulanten<br />

Operationen erfordern auch am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen zusätzliche<br />

bauliche Maßnahmen. Wie bereits in<br />

anderen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern wird<br />

auch in Recklinghausen aus organisatorischen<br />

Gründen der ambulante OP-Bereich in die<br />

zentrale OP-Abteilung integriert. Bei einer<br />

Umbaufläche von rund 380 m² betragen die<br />

Baukosten zirka 550.000 Euro. Die Inbetriebnahme<br />

erfolgt im Januar 2005.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-Langendreer<br />

wird mit 511 Betten betrieben. Die<br />

Pflegebereiche im Bettenhaus verfügten zum<br />

Teil über den Standard zum Zeitpunkt der<br />

Errichtung des Hauses im Jahre 1972. Es war<br />

notwendig, in den Stationen Sanitärzellen<br />

einzubauen und Maßnahmen des baulichen<br />

Brandschutzes durchzuführen, und zwar stationsweise<br />

im Rahmen eines Gesamtkonzeptes.<br />

Zuletzt erfolgte die Neuordnung der Stationen<br />

8, 9 und 10. Neben den Modernisierungs- und<br />

Brandschutzarbeiten in den Bettenzimmern<br />

sind Funktionsbereiche, Flurzonen und der<br />

Schwesternstützpunkt saniert worden. Die<br />

Bruttogeschossfläche beträgt insgesamt<br />

3.150 m2 . Die Baumaßnahme wurde im Januar<br />

2005 abgeschlossen. Die Baukosten betrugen<br />

rund 2,6 Millionen Euro.<br />

Die postoperative Intensivpflege liegt<br />

mit 16 Betten im 2. Obergeschoss des<br />

Krankenhauses. Sie verfügt ausschließlich<br />

über Mehrbettzimmer ohne Schleusen. Funktionsräume<br />

sind nur unzureichend vorhanden.<br />

Darüber hinaus ist eine Erweiterung von 16 auf<br />

20 Betten geplant.<br />

Vorgesehen ist, die Abteilung an der vorhandenen<br />

Stelle neu zu ordnen und zu erweitern.<br />

Die Erweiterung erfolgt durch Aufstockung<br />

der nach Süden vorgelagerten Dachfläche und<br />

einen nach Osten anschließenden Erweiterungsanbau.<br />

Dadurch lässt sich das Raumprogramm<br />

im 2. Obergeschoss realisieren.<br />

Ausgewiesen werden vier Einbettzimmer, acht<br />

Zweibettzimmer und die entsprechenden<br />

Funktionsräume.<br />

Die Bruttogeschossfläche des Umbaubereichs<br />

beträgt ca. 645 m2 , des Neubaubereichs zirka<br />

719 m2 . Der Umfang der Baumaßnahmen<br />

erfordert die Auslagerung der Intensivpflege<br />

während der Bauzeit. Ein entsprechendes<br />

Ausweichquartier wird im 12. Obergeschoss<br />

des Bettenhauses eingerichtet. Die Baukosten<br />

für die Maßnahme betragen rund 5,8 Millionen<br />

Euro inklusive Provisorium. Die Bezirksregierung<br />

Arnsberg hat Fördermittel in Höhe<br />

von rund 3,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die<br />

Bauarbeiten werden von Mai 2005 bis August<br />

2006 durchgeführt.<br />

Nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten wurde<br />

die Deutsche Klinik für Naturheilkunde und<br />

Präventivmedizin am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen fertiggestellt und in<br />

Betrieb genommen. Das Bauwerk ergänzt das<br />

Gesamtensemble. Das richtungsweisende<br />

Bauvorhaben wurde teilgefördert mit Mitteln<br />

des Saarlandes.<br />

Auswahlkriterium für den Standort des<br />

Neubaus waren unter anderem die Anbindung<br />

an das Hauptgebäude, qualitätsvolle Außenraum-<br />

und Blickbeziehungen sowie eine der<br />

Nutzung entsprechende Eigenständigkeit<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen


Fachdisziplinen an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2004</strong><br />

Fachdisziplin<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Augenheilkunde<br />

Chirurgie<br />

Gefäßchirurgie<br />

Unfallchirurgie<br />

Gynäkologie<br />

Geburtshilfe<br />

Haut-, Allergie-, Venen und Umwelterkrankungen<br />

Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />

Innere Medizin<br />

Hämatologie /Onkologie<br />

Angiologischer Schwerpunkt<br />

Nephrologie und Dialyse<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Radiologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Rheumatologie<br />

Schmerztherapie<br />

Urologie<br />

Einheit für Sprachdiagnostik und -therapie<br />

Apotheke<br />

Arbeitsmedizinische Untersuchungsstelle<br />

der Einrichtung. Weitere Prämissen für die<br />

Projektabwicklung bildeten die Budgetvorgaben<br />

und die optimierte Planungs- und<br />

Ausführungszeit. Der realisierte Entwurf sieht<br />

eine Gebäudestruktur mit ablesbaren Funktionen<br />

vor. Auf der Südseite, zum Tal öffnend,<br />

sind die Bettenzimmer und die von einer<br />

hohen Aufenthaltsqualität geprägten Patientenservice-<br />

und Aufenthaltsräume platziert.<br />

Die Behandlungs- bzw. Nebenräume orientieren<br />

sich dagegen nach Norden. Die neue<br />

Klinik hält neben den beiden Pflegestationen<br />

im 1. und 2. Obergeschoss mit insgesamt<br />

Klinik für Naturheilkunde<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

Bottrop<br />

Dortmund<br />

Püttlingen<br />

Recklinghausen<br />

Sulzbach<br />

48 Betten, im Erdgeschoss und im natürlich<br />

belichteten 1. Untergeschoss therapeutische<br />

Einrichtungen für die Bewegungs-, Ernährungs-,<br />

Physio- und die physikalische Therapie<br />

vor. Insgesamt wurde eine Bruttogeschossfläche<br />

von 6.440 m2 realisiert.<br />

Durch eine integrierte Planung ist es gelungen,<br />

neben der Begrenzung der Investitionskosten<br />

auch die Betriebskosten wirtschaftlich<br />

zu gestalten. Das anspruchsvolle medizinische<br />

Konzept der Klinik wird in der Anmutung<br />

der Räume unterstützt und fortgeführt.<br />

Medizinisches Netz<br />

69


70 Medizinisches Netz<br />

Spitzenposition<br />

bei Transplantationen<br />

der<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

Ziel war es, eine unmittelbare Assoziation mit<br />

einem herkömmlichen Krankenhausbetrieb,<br />

soweit möglich, zu vermeiden. So ist bei der<br />

Auswahl der Materialien und Ausstattungselemente<br />

jeweils die mögliche Wirkung auf<br />

Patienten und Beschäftigte berücksichtigt<br />

worden. Das Ergebnis dieser intensiven Bemühungen<br />

zeichnet sich durch hohe funktionale<br />

und ästhetische Qualitäten aus. Das Ziel,<br />

einen Ort zu schaffen, in dem sich Patienten<br />

und Personal gleichermaßen wohlfühlen und<br />

gemeinsam aktiv am Heilungsprozess mitwirken,<br />

ist in vollem Maße erfüllt.<br />

Klinische Innovationen in<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> verfügt in ihren sechs eigenen<br />

Krankenhäusern über fast alle Fachdisziplinen,<br />

so dass wir unsere Versicherten<br />

in unseren Häusern umfassend versorgen<br />

können. Auch im Jahr <strong>2004</strong> sind in unseren<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern wieder bedeutsame<br />

klinische Innovationen entwickelt<br />

und/oder eingeführt worden.<br />

Die Chirurgische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bochum-Langendreer konnte im<br />

Jahr <strong>2004</strong> ihre Spitzenposition in Mittel europa<br />

auf dem Gebiet der Transplantation der<br />

Bauchspeicheldrüse weiter ausbauen. Neben<br />

28 Übertragungen der Bauchspeicheldrüse<br />

wurden 17 Lebendspenden der Niere und eine<br />

Vielzahl von Transplantationen beider Organe<br />

in Kombination durchgeführt. Insgesamt sind<br />

seit der Eröffnung des Transplantationszentrums<br />

im Jahr 1993 über 1.000 Organtransplantationen<br />

vorgenommen worden.<br />

Auch die Neurochirurgische Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer<br />

konnte ihre bereits bestehende Vorreiterrolle<br />

auf dem Gebiet der Medizintechnik in der<br />

Deutschen Neurochirurgie weiter ausbauen.<br />

Um die Invasivität der operativen Eingriffe<br />

weiter zu reduzieren, wurden vier Forschungsprojekte<br />

zur erweiterten Integration vor<br />

allem des Ultraschalls und der Robotik in die<br />

Neurochirurgie weiter vorangetrieben. Die<br />

Vibrographie, bei der über Schwingungen ein<br />

Bild erzeugt wird, wurde weltweit erstmals am<br />

menschlichen Hirn bei Hirntumoroperationen<br />

eingesetzt. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />

dieser Klinik liegt im Bereich der Neuroendoskopie,<br />

hier insbesondere in der Entwicklung<br />

neuer Navigationstechniken und der<br />

intraoperativen Blutstillung bei Bildverlust.<br />

Einen deutlich zunehmenden überregionalen<br />

Zulauf von Patienten u.a. mit Morbus Parkinson<br />

konnte die Neurochirurgische Klinik am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-Langendreer<br />

verzeichnen, was auf die erfolgreich eingeführte<br />

rahmengeführte Stereotaxie und die<br />

funktionelle Stereotaxie zurückzuführen ist.<br />

Die Neurologische Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer hat eine<br />

neue zusätzliche Ausrichtung erhalten. In Kooperation<br />

mit den Kliniken für Neurochirurgie<br />

und für Hämatologie und Onkologie wurde<br />

mit Hilfe der Drittmittelförderung durch die<br />

Deutsche Krebshilfe ein Schwerpunkt für die<br />

Behandlung von Tumorerkrankungen des<br />

Nervensystems aufgebaut.<br />

Vorreiterrolle<br />

bei der<br />

Medizintechnik


Neue apparative<br />

Ausstattung<br />

Eine neue apparative Ausstattung für rund<br />

250.000 Euro ermöglicht nunmehr, Patienten<br />

mit nicht operablen Lebertumoren in der<br />

Chirurgischen Klinik am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Sulzbach mit der Radio-Frequenz-<br />

Ablation zu behandeln, wobei der Tumor<br />

mittels einer eingeführten Sonde durch Hitze<br />

verdampft wird. Auch die Durchtrennung und<br />

Versiegelung von Lebergewebe mittels Ultraschallsonde<br />

ist nunmehr möglich.<br />

Ebenfalls in der Chirurgischen Klinik am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach wird<br />

bei der Operation von Leisten-, Narben- oder<br />

Bauchdeckenbrüchen das Titan-Netz als<br />

weltweit neustes Material eingesetzt. Damit<br />

wird nicht nur die Abwehrreaktion des Körpers<br />

gesenkt und die Narkose- und Operationsdauer<br />

verkürzt, sondern das Wohlbefinden der<br />

Patienten wird deutlich gesteigert.<br />

Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop hat<br />

im Jahr <strong>2004</strong> die digitale Mammographie<br />

eingeführt und die Neuroradiologie weiter<br />

ausgebaut. Im Rahmen der Kooperation mit<br />

einer Gemeinschaftspraxis niedergelassener<br />

Radiologen konnte in dem neuen MRT-Anbau<br />

im Sommer <strong>2004</strong> ein zweites hochleistungsfähiges<br />

Kernspingerät in Betrieb genommen<br />

werden, so dass nunmehr am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop ein „Radiologisches<br />

Kompetenzzentrum“ entstanden ist, in dem<br />

auch die Schlaganfallfrüh- und Tumordiagnostik<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Die Medizinische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bottrop ist von der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft als Behandlungseinrichtung<br />

für Typ 1 und 2 Diabetiker anerkannt worden.<br />

Neues Material bei Operationen:<br />

Titan-Netz<br />

Im Dezember <strong>2004</strong> wurde die erste Videoübertragung<br />

aus der Pathologie am Huyssens-<br />

Stift in Essen in die Medizinische Klinik am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop geschaltet.<br />

Damit können in Zukunft online über Videokonferenzen<br />

Obduktionen verfolgt werden,<br />

da das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus über keine<br />

eigenen Obduktionsräume mehr verfügt.<br />

Die Augenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Sulzbach erhielt eine Pentacam, mit<br />

der eine Analyse des vorderen Augenabschnittes<br />

erstellt werden kann. Dieses zur Früherkennung<br />

von Glaukomerkrankungen (Grüner<br />

Star) eingesetzte Gerät ist das Einzige im<br />

Saarland.<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

eröffnete im Februar <strong>2004</strong> eine interdisziplinäre<br />

Schmerzambulanz. In wöchentlichen<br />

Schmerzkonferenzen aller Fachabteilungen<br />

innerhalb des Hauses und in regelmäßigen<br />

Schmerzkonferenzen gemeinsam mit den<br />

zuweisenden und weiterbehandelnden Ärzten<br />

werden neben der Ursachenforschung des<br />

Schmerzes Behandlungskonzepte für die<br />

Patienten erarbeitet.<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

wurde am 1. April <strong>2004</strong> die Verbundkrankenpflegeschule<br />

in Kooperation mit der SHG-Klinik<br />

Völklingen in Betrieb genommen.<br />

In zahlreichen Presseveröffentlichungen,<br />

Fernseh- und Radiobeiträgen wiesen die<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser auf klinische<br />

Innovationen, Informationsveranstaltungen<br />

und Chefarztwechsel hin.<br />

In unseren Häusern spielen die Themen Kunst<br />

und Kultur zunehmend eine Rolle. So bieten<br />

Medizinisches Netz<br />

Interdisziplinäre<br />

Schmerzambulanz<br />

Verbundkrankenpflegeschule<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

71


72 Medizinisches Netz<br />

Soziales<br />

Engagement<br />

Erweiterungstrakt am Bergmannsheil Buer<br />

verschiedene <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser den<br />

Patienten und der interessierten Öffentlichkeit<br />

Veranstaltungsreihen und Ausstellungen an.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> fand im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund erstmals eine Dichterlesung<br />

und ein Konzert im Park des Krankenhauses<br />

statt.<br />

In vielen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern werden<br />

niederschwellige Angebote zum Kennenlernen<br />

des Hauses von Schülerinnen und<br />

Schülern im Rahmen von Berufsfelderkundungen,<br />

von VHS-Kursen, Kindergärten, Selbsthilfegruppen<br />

und anderen mehr genutzt.<br />

Auch im Jahr <strong>2004</strong> nahmen die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

wieder Kinder aus Kriegsgebieten<br />

und Entwicklungsländern auf, die in ihrer<br />

Heimat nicht medizinisch versorgt werden<br />

können.<br />

Daneben ist es erfreulich, dass auch wieder<br />

Ärzte und Pflegepersonal ihren Urlaub dazu<br />

nutzten, in Krisengebieten und Entwicklungsländern<br />

medizinisch tätig zu werden und der<br />

notleidenden Bevölkerung zu helfen.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

unterstützt nach wie vor die Tschernobyl-<br />

Opfer, indem abgeschriebene medizinische<br />

Einrichtungsgegenstände an die dortigen<br />

Krankenhäuser abgegeben werden.<br />

Beteiligung der Bundesknappschaft an<br />

Krankenhaus-GmbH´s<br />

Neben den als Eigenbetrieben geführten Einrichtungen<br />

ist die Bundesknappschaft an fünf<br />

großen Krankenhausgesellschaften beteiligt.<br />

Auch in den Beteiligungskrankenhäusern<br />

der Bundesknappschaft werden erhebliche<br />

Anstrengungen unternommen, um die Häuser<br />

auf den neuesten Stand zu halten.<br />

Am Bergmannsheil Buer wurde im März <strong>2004</strong><br />

der rund 3,7 Millionen Euro teure Erweiterungsneubau<br />

des Südwestflügels eröffnet. Der<br />

Erweiterungsneubau, der einen erholsamen<br />

Ausblick in den parkähnlichen Garten des<br />

Krankenhauses bietet, ist der insgesamt achte<br />

Bauabschnitt im Rahmen der Modernisierung<br />

der Pflegestationen des Bettenhauses.<br />

Im Oktober <strong>2004</strong> fiel am Bergmannsheil<br />

Buer der Startschuss für den Bau des Medical<br />

Centers, in dem in Zukunft ambulante und<br />

stationäre medizinische Dienstleistungen<br />

angeboten werden sollen.<br />

Auch am Medizinischen Zentrum Kreis<br />

Aachen wurden im Jahr <strong>2004</strong> wieder umfangreiche<br />

Neubau- und Modernisierungsarbeiten<br />

durchgeführt. Im Betriebsteil Bardenberg<br />

wurde unter anderem die Eingangshalle und<br />

Patientenaufnahme umgestaltet und die<br />

Balkone an der historischen Altbaufront des<br />

Hauptgebäudes saniert. Am Betriebsteil Marienhöhe<br />

wurde mit dem Bau der geriatrischen<br />

Tagesklinik, der Klinik für Geriatrie und geriatrische<br />

Rehabilitation begonnen. Außerdem<br />

wurde die Wöchnerinnenstation komplett<br />

saniert, die Krankenhauskapelle renoviert und<br />

mit dem Umbau der ehemaligen Apotheke zur<br />

Abteilung für Physiotherapie wurde begonnen.<br />

Am Betriebsteil Huyssens-Stift der Kliniken<br />

Essen-Mitte wurde im Jahr <strong>2004</strong> mit dem<br />

Neubau des Untersuchungs- und Behandlungstrakts<br />

Teil II begonnen. Wenn diese<br />

Neubau- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

Bergmannsheil<br />

und Kinderklinik<br />

Buer<br />

gGmbH<br />

Medizinisches<br />

Zentrum Kreis<br />

Aachen gGmbH<br />

Kliniken Essen-<br />

Mitte – Ev.-Huyssens-Stiftung/<br />

<strong>Knappschaft</strong><br />

gGmbH


Qualitätsmanagement<br />

Krankenhausbeteiligungen der Bundesknappschaft<br />

Jahr <strong>2004</strong><br />

Anteil der<br />

Bundesknappschaft<br />

Betriebsteil<br />

Bergmannsheil Buer und Bergmannsheil Buer 290 459 9.538 8,17 73,42<br />

Kinderklinik Buer gGmbH 72,5 % Kinderklinik 140 196 3.942 6,52 55,81<br />

Medizinisches Zentrum<br />

50,0 % Bardenberg<br />

Kreis Aachen gGmbH Marienhöhe<br />

Maßnahme fertiggestellt ist, sind damit<br />

innerhalb der vergangenen fünf Jahre alle<br />

Funktionsräume am Betriebsteil Huyssens-<br />

Stift neu gebaut bzw. grundsaniert worden.<br />

Im April <strong>2004</strong> fand im Medizinischen Zentrum<br />

Kreis Aachen die Visitation zur Erreichung<br />

des KTQ-Zertifikats statt. Das Medizinische<br />

Zentrum Kreis Aachen ist damit das erste<br />

Krankenhaus der Region Aachen, das dieses<br />

Zertifikat erhielt.<br />

Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />

gGmbH erhielt im September <strong>2004</strong> das Benchmarking-Zertifikat,<br />

das KTQ-Zertifikat soll im<br />

nächsten Jahr folgen.<br />

Medizinisches Zentrum Kreis Aachen /<br />

Betriebsteil Bardenberg<br />

705 1.086 22.480 9,06 79,25<br />

Kliniken Essen-Mitte 35,29 % <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus 696 673 28.801 7,00 82,00<br />

(KEM) – Ev.-Huyssens- Essen-Stelle<br />

Stiftung/<strong>Knappschaft</strong> Huyssens-Stift<br />

gGmbH (inkl. Tochtergesellschaften)<br />

Krankenhaus GmbH 13,79 % Krankenhäuser 570 708 17.917 7,94 68,17<br />

Landkreis Weilheim- Schongau, Weilheim,<br />

Schongau Penzberg, Peißenberg<br />

Saarland-Heilstätten 9,17 % Kliniken Sonnenberg 441 610 7.396 20,24 98,62<br />

GmbH (SHG) inkl. Kliniken Völklingen 346 556 12.260 8,24 87,62<br />

Tochtergesellschaften Reha-Klinik Quierschied 156 107 2.103 21,96 83,37<br />

Reha-Bereiche Saarbrücken 212 76 1.058 64,17 91,06<br />

∑ 1.155 1.349 22.817<br />

Kliniken Merzig gGmbH 341 524 12.154 8,73 87,26<br />

Klinikum Ida-Oberstein GmbH 555 717 21.048 6,95 84,35<br />

KMT-Klinik GmbH 18 48 887 8,51 84,35<br />

Betten<br />

Personal<br />

– in Vollkräften<br />

behandelte Patienten<br />

Ø Verweildauer<br />

Ausnutzung in %<br />

Mit der Fertigstellung des zehn Millionen<br />

Euro teuren ambulanten Tumorzentrums der<br />

Kliniken Essen-Mitte im Jahr <strong>2004</strong> entstand<br />

ein innovatives Modell zur Integrierten<br />

Versorgung. In diesem ersten Projekt für die<br />

Gesamtdarstellung der ambulanten Versorgung<br />

von Tumoren in Deutschland haben die<br />

beteiligten Leistungserbringer zur optimalen<br />

Koordination der Behandlungsabläufe für die<br />

jeweiligen Krankheitsbilder Behandlungspfade<br />

erarbeitet. Zusätzlich steht dem Patient in den<br />

betroffenen Krankenhäusern ein Patientenscout<br />

zur Seite, der dem Patient ein Behandlungsbuch<br />

aushändigt und dies während der<br />

Behandlung ständig vervollständigt. Damit ist<br />

der Patient über den Verlauf seiner Behandlung<br />

stets informiert.<br />

Medizinisches Netz<br />

Klinische<br />

Innovationen<br />

73


74 Medizinisches Netz<br />

Im November <strong>2004</strong> erhielten die Kliniken<br />

Essen-Mitte dann von der Europäischen<br />

Gesellschaft der Internistischen Onkologie<br />

die Auszeichnung zum Center of Excellence in<br />

Oncology and Palliative Care. Damit sind die<br />

Kliniken Essen-Mitte eins von acht Krankenhäusern<br />

in Europa, das mit dieser hochwertigen<br />

Auszeichnung bedacht wurde.<br />

Weiter ausgebaut wurde im Jahr <strong>2004</strong> an<br />

den Kliniken Essen-Mitte die Abteilung für<br />

Palliativmedizin, die sich in kurzer Zeit einen<br />

überregionalen Ruf erarbeiten konnte. Sie<br />

vervollständigt das breite internistische<br />

onkologische Angebot der Kliniken Essen-<br />

Mitte. Angeschlossen an diese Abteilung ist<br />

ein Fort- und Weiterbildungszentrum, in dem<br />

eigene Mitarbeiter, aber auch Externe palliativmedizinisch<br />

geschult werden.<br />

In der Klinik für Neurochirurgie am Bergmannsheil<br />

Buer wurde im Jahr <strong>2004</strong> die<br />

Vertebroplastie als neue Behandlungsmethode<br />

zur Therapie der Osteoporose eingeführt,<br />

bei der bei Wirbelbrüchen in der Brust- und<br />

Lendenwirbelsäule in die instabilen Wirbelkörper<br />

dünnflüssiger Knochenzement durch<br />

Punk tion eingespritzt wird.


Anpassungsbedarf<br />

an die sich<br />

verändernde<br />

Reha-Landschaft<br />

5.2 Rehabilitationskliniken<br />

n Borkum<br />

n Bottrop<br />

Berlin<br />

n Bad Driburg<br />

n Bad Neuenahr<br />

Heusweiler<br />

n<br />

n Bad Soden/<br />

Salmünster<br />

n Warmbad<br />

Die Reha-Landschaft sieht sich seit<br />

einigen Jahren immer neuen Herausforderungen<br />

ausgesetzt. Diese sind bedingt durch die<br />

immer in kürzeren Intervallen stattfindenden<br />

Reformen und Veränderungen im Gesundheitswesen.<br />

Dazu zählen unter anderem die<br />

Einführung der DRG‘s, der extreme Preisdruck<br />

Daten zu den knappschaftlichen Rehabilitationseinrichtungen <strong>2004</strong><br />

in Fallzahlen<br />

auf die Reha-Einrichtungen bedingt durch ein<br />

Überangebot an Reha-Betten, die steigende<br />

Bedeutung an Anschlussheilbehandlungen,<br />

die Einführung von Disease-Management-Programmen<br />

sowie die vermehrte Einführung von<br />

Strukturen der integrierten Versorgung.<br />

Für die Reha-Kliniken besteht dadurch die<br />

ständige Herausforderung, sich den veränderten<br />

Anforderungen zu stellen und anzupassen.<br />

Die sukzessive Einführung der DRG‘s führt<br />

zu starken Veränderungen im Gesundheitssystem.<br />

Durch die Vergütung der stationären<br />

Leistung als Fallpauschale ist eine nicht unerhebliche<br />

Verkürzung der Verweildauer in den<br />

Akut-Kliniken zu beobachten. Die Patienten<br />

werden demzufolge erheblich früher in die Rehabilitation<br />

verlegt, wodurch die Anforderung<br />

sowohl an das medizinisch als auch an das<br />

pflegerisch tätige Personal extrem ansteigt.<br />

Ein weiterer Faktor, der zukünftig neue<br />

Herausforderungen an die knappschaftlichen<br />

Klinik Pfl egetage Personal<br />

Bad Driburg 71.046 96,59<br />

Bad Neuenahr 41.207 84,57<br />

Bad Soden-Salmünster 52.164 79,57<br />

Borkum 52.905 92,82<br />

Bottrop 14.792 38,79<br />

Schloss Bietschied, Heusweiler 19.445 15,53<br />

Warmbad 63.562 97,99<br />

Summe 315.121 505,86<br />

Medizinisches Netz<br />

Einführung der<br />

DRG‘s<br />

75


76 Medizinisches Netz<br />

Reha-Zentrum Bottrop<br />

Rehabilitations-Kliniken stellen wird, ist die<br />

demographische Entwicklung in Deutschland.<br />

Die zu behandelnden Versicherten werden<br />

im statistischen Durchschnitt immer älter<br />

und kränker. Insbesondere bei den älteren<br />

Patienten lässt sich ein zunehmender Wunsch<br />

an wohnortnaher Rehabilitation verzeichnen.<br />

Diese Nachfrage kann zukünftig nur durch<br />

Schaffung von Reha-Einrichtungen in Ballungsgebieten<br />

befriedigt werden.<br />

Konzepte zur wohnortnahen<br />

Rehabilitation<br />

Die Bundesknappschaft hat durch die Eröffnung<br />

des Rehabilitationszentrums prosper am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop ein wichtiges<br />

Angebot wohnortnaher Rehabilitation<br />

im Ruhrgebiet geschaffen. Zum 1. Januar <strong>2004</strong><br />

hat die Klinik ihren Betrieb aufgenommen und<br />

bietet seither 30 stationäre und 60 ambulante<br />

Plätze zur Betreuung von Patienten mit neurologischen<br />

Erkrankungen an.<br />

Durch das Angebot sowohl von stationärer<br />

als auch ambulanter Rehabilitation wird eine<br />

Flexibilisierung der Rehabilitation ermöglicht.<br />

Diese bietet den Patienten – nach oftmals langem<br />

Krankenhausaufenthalt - die Möglichkeit,<br />

frühzeitig in die häusliche Umgebung zurückzukehren<br />

und die während der Maßnahme<br />

erlernten oder wiedererlangten Fähigkeiten in<br />

der häuslichen Umgebung weiter einzuüben<br />

und anzuwenden.<br />

Bedingt durch die unmittelbare Nähe der<br />

Reha-Klinik prosper zum <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop ist ein weiterer Schritt zur<br />

Stärkung des Verbundsystems der Bundesknappschaft<br />

erfolgt. In Kombination mit dem<br />

seit 1999 bestehenden prosper-Verbund kann<br />

in der Region Bottrop die sektorübergreifende,<br />

wohnortnahe Versorgung von neurologischen<br />

Patienten gewährleistet werden. Diese<br />

erstreckt sich nunmehr über die gesamte Versorgungskette<br />

von der ambulanten über die<br />

stationäre bis hin zur rehabilitativen Versorgung<br />

der Patienten. Dieser zukunftsweisende<br />

Ansatz der wohnortnahen Rehabilitation mit<br />

direkter Anbindung an ein Akut-Krankenhaus<br />

sollte richtungsweisend für zukünftige Vorhaben<br />

der Bundesknappschaft sein.<br />

Ein weiteres Angebot der ambulanten Rehabilitation<br />

konnte durch die Übernahme der Reha-<br />

Klinik Schloss Bietschied in Heusweiler (Saarland)<br />

von der Deutschen Steinkohle geschaffen<br />

werden. Seit dem 1. Januar <strong>2004</strong> bietet die<br />

Bundesknappschaft 70 ambulante Behandlungsplätze<br />

für Patienten mit orthopädischen<br />

Erkrankungen an. Auch hier ist es durch die<br />

enge Kooperation zwischen niedergelassenen<br />

Orthopäden, dem <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen und der Reha-Klinik gelungen,<br />

den Patienten über alle Sektoren hinweg eine<br />

abgestimmte Behandlung anbieten zu können.<br />

Disease-Management-Programme<br />

Disease-Management-Programme (DMP) sind<br />

strukturierte Behandlungsprogramme, die die<br />

medizinische Versorgung von chronisch Kranken<br />

verbessern. Im Gegensatz zur hervorragenden<br />

Akutversorgung ist die Betreuung chronisch<br />

Kranker in Deutschland nicht optimal<br />

organisiert. Hauptansatzpunkt für die Disease-<br />

Management-Programme ist eine koordinierte<br />

und intensivierte Betreuung überwiegend<br />

im ambulanten Bereich. Der Gesetzgeber hat<br />

jedoch auch die Einbindung von Krankenhäusern<br />

und Reha-Kliniken vorgesehen.<br />

Reha-Klinik<br />

Schloss<br />

Bietschied


<strong>Knappschaft</strong>s-<br />

Klinik Bad<br />

Driburg<br />

Die gesetzliche Grundlage für die Programme<br />

ist Anfang 2002 durch das Gesetz zur Reform<br />

des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung geschaffen worden.<br />

Es sorgt dafür, dass Krankenkassen, die<br />

sich gezielt um chronisch Kranke kümmern,<br />

daraus im Kassenwettbewerb kein finanzieller<br />

Nachteil entsteht.<br />

Alle Teilnehmer der DMP‘s müssen gesetzlich<br />

festgelegte Qualitätskriterien erfüllen.<br />

Grundvoraussetzung für die Teilnahme an<br />

den strukturierten Behandlungsprogrammen<br />

ist jedoch der Abschluss von Verträgen mit<br />

den Landesvertretungen der Krankenkassen.<br />

Der Gesetzgeber fordert ausdrücklich die<br />

Einbindung von mindestens einer Rehabilitationseinrichtung<br />

pro Region.<br />

Inzwischen gibt es DMP für die Indikationen<br />

Diabetes mellitus, Brustkrebs und koronare<br />

Herzerkrankungen. Entsprechend ihrer<br />

Indikationsschwerpunkte wurden für die<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken Bad Driburg, Bad<br />

Neuenahr und Warmbad mit verschiedenen<br />

Landesvertretungen der Krankenkassen<br />

Verträge zur Durchführung von strukturierten<br />

Behandlungsprogrammen nach § 137 f SGB V<br />

abgeschlossen.<br />

Investitionen<br />

Die Klinik Bad Driburg wurde 1976 auf einem<br />

Y-förmigen Grundriss errichtet. Seit 1996<br />

erfolgte eine umfassende Neuordnung des<br />

Gebäudes. Diese bezog sich vorwiegend auf<br />

die Verlagerung von Verwaltungs-, Funktions-,<br />

Behandlungs- und Aufenthaltsräumen, den<br />

Einbau von Nasszellen in den Bettenzimmern<br />

und Maßnahmen des baulichen Brandschutzes.<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Bad Driburg<br />

Nunmehr standen noch Brandschutzmaßnahmen<br />

im Speisesaal und die Neuordnung der<br />

überholten Speisenverteilung an. Es erfolgte<br />

eine Neuordnung der Flächen innerhalb des<br />

Bestandes. Die Baumaßnahmen umfassten<br />

Brandschutzverkleidungen im Bereich des<br />

Tragwerks, der Lüftungsanlage und Brandmeldeeinrichtungen.<br />

Das erforderte auch die<br />

Erneuerung der Abhangdecke, der Lüftungsauslässe<br />

und der Beleuchtungskörper. Die<br />

Gesamtmaßnahme wurde in kurzer Bauzeit<br />

von vier Monaten umgesetzt. Die Baukosten<br />

betrugen 0,45 Millionen Euro bei einer Bruttogeschossfläche<br />

von 485 m2 .<br />

Das 22 Jahre alte Klinikgebäude der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Bad Neuenahr umfasst jeweils<br />

ein Unter- und Erdgeschoss sowie vier<br />

Obergeschosse. In den unteren beiden Ebenen<br />

liegen Haupteingang, medizinischer/Therapiebereich,<br />

Speisesaal, Freizeiteinrichtungen,<br />

die Speiseversorgung und die Verwaltung. Die<br />

Obergeschosse nehmen die Pflegebereiche<br />

auf. Schwachstellen bestanden in der geringen<br />

Zahl an Therapieräumen, fehlenden patientenfreundlichen<br />

Nasszellen, unzulänglichen<br />

Möglichkeiten der Patientensteuerung und<br />

Patientenaufnahme sowie in den sanierungsbedürftigen<br />

Bettenzimmern. Auf der Basis<br />

einer Gesamtkonzeption konnten die Defizite<br />

durch bauliche Maßnahmen beseitigt werden.<br />

Zeitgleich erfolgten Maßnahmen des baulichen<br />

Brandschutzes. Realisierungszeitraum<br />

für die Gesamtmodernisierung war September<br />

2003 bis Juni <strong>2004</strong>. Die Baukosten betrugen<br />

insgesamt rund 3,5 Millionen Euro.<br />

Medizinisches Netz<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-<br />

Klinik<br />

Bad Neuenahr<br />

77


78 Medizinisches Netz<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-<br />

Klinik Warmbad<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Warmbad<br />

Das Klinikgebäude der <strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Warmbad wurde 1997 in Betrieb genommen.<br />

Es handelt sich um einen fünfgeschossigen,<br />

langgestreckten, symmetrischen Baukörper<br />

mit 45 Grad abgeknickten Flügeln. Das Untergeschoss<br />

springt an der Ostseite gegenüber<br />

dem Bettentrakt vor. Die Dachfläche ist<br />

erdgeschossig als Terrasse ausgebildet. Dem<br />

Hauptbaukörper ist nach Nordwesten ein<br />

eingeschossiger Sonderbauteil vorgelagert,<br />

in dem die Gymnastikhalle sowie das Bewegungs-<br />

und Therapiebecken liegen, gespeist<br />

mit radonhaltigem Wasser aus der Warmbader<br />

Heilquelle.<br />

Aus medizinisch-therapeutischen Gründen<br />

besteht der Bedarf, die vorhandenen Becken<br />

um ein Aqua-Joggingbecken zu ergänzen.<br />

Sinnvoll ist es, alle Becken in einer Raumgruppe<br />

zusammenzufassen. Die vorhandenen<br />

Umkleideräume reichen für den zusätzlichen<br />

Bedarf aus. Funktionale und architektonische<br />

Aspekte sprechen für eine Erweiterung<br />

nach Nordwesten. Der Anbau, entlang der<br />

bestehenden Fassade, ermöglicht zusätzlich<br />

die räumliche Erweiterung des Gymnastikbereichs.<br />

Geprägt ist das Gebäude durch das freigespannte<br />

Bogendach über dem Therapie- und<br />

Bettentrakt. Beiges Verblendmauerwerk, graue<br />

Fenster und die filigrane Metallkonstruktion<br />

der Balkone gliedern die Fassade. In Fortführung<br />

der Architektur übernimmt der überwiegend<br />

aus Stahl und Glas errichtete Anbau<br />

das vorhandene Fassadenraster. Die Höhe<br />

des Baukörpers orientiert sich an den Oberlichtfenstern<br />

des Bestandes. Das geschätzte<br />

Bauvolumen beträgt 780.000 Euro. Die Bauarbeiten<br />

begannen im August <strong>2004</strong>. Im Februar<br />

2005 erfolgt die Übergabe an den Nutzer.


5.3 Sozialmedizinischer Dienst<br />

Der Sozialmedizinische Dienst<br />

beantwortet die medizinischen Fragen, die<br />

von der Bun desknappschaft als Trägerin der<br />

Kranken- und Rentenversicherung sowie als<br />

Pflege kasse im Zusammenhang mit der Leistungserbringung<br />

gestellt werden.<br />

Angesichts der immer stärker werdenden<br />

betriebswirtschaftlichen Orientierung der<br />

Leistungsanbieter auf dem Gesundheits markt<br />

mit der Zielsetzung der Ertragsopti mierung<br />

stellt sich in zunehmendem Maße die Frage<br />

nach der medizinischen Notwen digkeit des<br />

Umfangs von Leistungen, wobei die hohe<br />

Qualität der medizinischen Versor gung garantiert<br />

bleiben muss. Mit dieser Problemstellung<br />

ist der Sozialmedizinische Dienst in vollem<br />

Umfang in das Leistungs controlling der Bundesknappschaft<br />

einge bunden.<br />

Leistungssegmente dieses Gesamtkonzep tes<br />

sind:<br />

Krankenhauscontrolling<br />

Häusliche Krankenpflege<br />

Anschlussheilbehandlungen<br />

Heil- und Hilfsmittelversorgung<br />

alternative Therapien<br />

Die bereits seit 1997 laufenden Controllingaktivitäten<br />

im Rahmen der häuslichen<br />

Kran kenpflege wurden zwischenzeitlich auf<br />

wei tere Leistungssegmente ausgedehnt.<br />

Die erzielten Ergebnisse bestätigen weiterhin<br />

die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />

Weges. Angesichts der knappschaftlichen<br />

Ver sichertenstruktur bildete die Pflegeversicherung<br />

auch <strong>2004</strong> einen Schwerpunkt in der<br />

Aufgabenstellung des Sozialmedizini schen<br />

Dienstes.<br />

Als besondere Herausforderung galt das neue<br />

Ver gütungssystem für den Kranken haus bereich<br />

(Diagnosis Related Group Systems/DRG)<br />

und die damit ver bun de nen Aus wir kungen auf<br />

die knapp schaft liche Kran ken versicherung.<br />

An der weiteren Um set zung dieses diagnoseorientierten<br />

Fall pauschalen sys tems war der<br />

Sozial medi zinische Dienst ebenfalls maßgeblich<br />

be teiligt.<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2004</strong> unterhielt<br />

die Bundesknappschaft bundesweit<br />

24 Standorte für Sozialmedizinische Dienststellen.<br />

Bergheim<br />

Bottrop<br />

Castrop-Rauxel<br />

Chemnitz<br />

Cottbus<br />

Dinslaken<br />

Essen<br />

Gelsenkirchen-Buer<br />

Gera<br />

Halle<br />

Hamm<br />

Hannover<br />

Ibbenbüren<br />

Lünen<br />

Magdeburg<br />

Moers<br />

München<br />

Recklinghausen<br />

Regis-Breitingen<br />

Saarbrücken<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sondershausen<br />

Vacha<br />

Standorte<br />

Hinzu kommen in Gebieten mit geringer<br />

knappschaftlicher Versichertendichte bedarfsgerecht<br />

externe Ärzte, die vom SMD<br />

Medizinisches Netz<br />

79


80 Medizinisches Netz<br />

200 Ärzte sind beim Sozialmedizinischen Dienst tätig<br />

eingehend in die sozialmedizinische Aufgabenstellung<br />

eingeführt sind und einer<br />

Qua litätskontrolle nach einheitlichen Beurteilungskriterien<br />

unterliegen.<br />

SMD und Verbundsystem<br />

Den 24 Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

der Bundesknappschaft mit insgesamt 550<br />

Mitarbeitern, davon 200 Ärzte, kommt im<br />

Verbundsystem der Bundesknappschaft eine<br />

wichtige Rolle zu.<br />

Die Integration in das System der Bundesknappschaft<br />

bietet den Auftraggebern des<br />

SMD, zum Beispiel Rentenversicherung und<br />

Krankenversicherung, die Vorteile einer vereinfachten<br />

Interaktion und der Bündelung<br />

aller sozialmedizinischen Informationen.<br />

Der SMD als sozialmedizinischer Kompetenzträger<br />

stärkt auch die Seite der medizinischen<br />

Leistungserbringer der Bundesknappschaft<br />

- <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte und integrierte Netze.<br />

Hieraus ergibt sich eine Steigerung der<br />

Leistungsfähigkeit der Bundesknappschaft,<br />

beispielsweise durch erfolgreiche Ausübung<br />

der Controlling-Funktion und versichertengerechte,<br />

abteilungsübergreifende Steue rung<br />

von Leistungen.<br />

Aufgaben<br />

Die Aufgabenstellungen des SMD entsprechen<br />

dem knappschaftlichen Verbundsys tem;<br />

insbesondere für die Untersuchungen im<br />

Rahmen der Rentenversicherung steht eine<br />

apparative Ausstattung zur Verfügung, die der<br />

sozialmedizinischen Bedeutung für die Leistungsentscheidung<br />

angemessen und geboten<br />

ist. So erstellt der SMD nach ausführlicher<br />

körperlicher Untersuchung und erforderlicher<br />

Diagnostik Gutachten im Ren tenverfahren, zu<br />

medizinischen Rehabi li ta tionsmaßnahmen<br />

sowie zur Prüfung be ruflicher Umschulungsmaßnahmen<br />

und bei Personaluntersuchungen<br />

nach den tarif ver traglichen Regelungen.<br />

Darüber hinaus untersucht der SMD Versicherte<br />

im Rahmen des vertrauensärztlichen<br />

Dienstes. Die Gut achter des SMD führen<br />

dabei gegebenenfalls not wendige diagnostische<br />

Zusatzuntersu chun gen durch oder<br />

veranlassen in geeig neten Fällen stationäre<br />

Rehabilitationsmaß nah men. Wenn sicher ist,<br />

dass ein Versi cherter die zuletzt verrichtete<br />

Tätigkeit auf Dauer nicht mehr ausführen<br />

kann, leitet der SMD bei Einverständnis des<br />

Versicherten Ar beits platzwechselmaßnahmen<br />

in die We ge.<br />

Die Sozialmediziner des SMD beraten die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig<br />

in Fragen genehmigungs pflichtiger<br />

Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur Krankenhausverweildauer<br />

und zum Krankenhauscontrolling,<br />

zu neuen Untersu chungs- sowie<br />

Behandlungsmethoden und vielem mehr.<br />

Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt<br />

dem SMD die Begutachtung und Einstufung<br />

von Versicherten, die entsprechende<br />

Leis tungen beantragt haben. Die Gutachter<br />

sind gehalten, Untersuchungen in häuslicher<br />

Umgebung durchzuführen sowie Empfehlungen<br />

zur Prävention, Rehabilitation und<br />

Versorgung mit Pflegehilfsmitteln ab zu geben.<br />

Des weiteren werden Pflegepläne erstellt.<br />

Wenn Pflegegeld beantragt wurde, bleibt zu<br />

prüfen, ob die häusliche Pflege in geeigneter<br />

Weise sichergestellt ist. Regel mäßige Fortund<br />

Weiterbildungsmaßnah men garantieren


ein gleichbleibend hohes Niveau bei der<br />

Bewältigung der zahlreichen Alltagsarbeiten<br />

und der Übernahme weiterer Aufgabenfelder.<br />

Insgesamt wird der SMD vor weitere neue<br />

Herausforderungen ge stellt, die neben den<br />

traditionellen Aufgaben sowohl Steuerungsund<br />

Beratungsfunktio nen als auch Maßnahmen<br />

der Qualitätssi cherung vorsehen.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Sonographie, Farbdopplersonographie Ultraschallgefäßdoppler<br />

Echokardiographie<br />

Elektrokardiographie mit Ergometrie/Ruhe- und<br />

Belastungs-EKG<br />

Hör- und Sehtesteinrichtungen<br />

Langzeitdiagnostik mit Langzeit-Blutdruckmessung<br />

einschl. Auswertung<br />

Lungenfunktionsuntersuchungen (von Spirometrie<br />

bis hin zur Bodyplethys mographie) und<br />

Blutgasanalyse<br />

Schlaf-Apnoe-Recorder zur Feststel lung von<br />

Atemstilständen während der Schlafphase<br />

leistungsfähiges Zentrallabor in Moers<br />

z. T. Röntgenanlagen mit Bildwandlern<br />

Endoskopie (versuchsweise)<br />

Personal<br />

Wegen des hohen Anspruchs verfügen die bei<br />

Sozialmedizinischen Dienststellen täti gen<br />

Ärzte in der Regel über eine fachärztli che,<br />

meist internistische Ausbildung. Hinzu<br />

kommen Spezialausbildungen in Röntgeno<br />

logie, Arbeits- und Betriebsmedizin sowie<br />

Sozialmedizin und Rehabilitationswesen.<br />

Im ärztlichen Spektrum des Sozialmedizinischen<br />

Dienstes sind aber auch Ärzte mit der<br />

Qualifikation eines Chirurgen, Nervenarztes,<br />

Lungenfacharztes und Psychiaters vertre ten.<br />

Lungenfunktionsuntersuchungen gehören zum SMD-Repertoire<br />

Pflegefachkräfte, medizinisch-techni sche<br />

Assistentinnen (MTA), Arzthelferinnen und<br />

Verwaltungspersonal vervollständigen den<br />

Kreis der SMD-Mitarbeiter.<br />

Trägerübergreifende Aktivitäten<br />

Der SMD ist angesichts der breiten Palette<br />

der knappschaftlichen Aufgabenstellung<br />

be sonders in die trägerübergreifende Meinungsbildung<br />

eingebunden und wegen<br />

der umfassenden Praxiserfahrung ein gefragter<br />

Beratungsteilnehmer. Hierzu zählt<br />

die sach verständige Inanspruchnahme<br />

von SMD-Ärzten im Ärztegremium und der<br />

Reha-Kommission des Verbandes Deutscher<br />

Rentenversicherungsträger, bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung in<br />

Nord rhein-Westfalen sowie den ärztlichen<br />

Gre mien des Medizinischen Dienstes der<br />

Spit zenverbände der Krankenkassen. Nicht<br />

zuletzt aus dieser breitgefächerten Kooperation<br />

resultiert die Sensibilisierung der Ärzte<br />

des SMD für aktuelle sozialmedizini sche<br />

Fragestellungen, die unter anderem in der<br />

lehrenden und lernenden Teilnahme an Fortund<br />

Weiterbildungsveranstaltungen ihren<br />

Niederschlag findet. Zudem moderie ren Ärzte<br />

des SMD die Lehrveranstaltungen der Akademie<br />

für Sozialmedizin Münster, die in Bochum<br />

stattfinden. Darüber hinaus arbeiten sie mit<br />

den Ausschüssen „Sozial medizin“ der beiden<br />

nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie<br />

im Ausschuss „Reha bilitationswesen“ der<br />

Ärztekammer Nord rhein.<br />

Medizinisches Netz<br />

81


82 Medizinisches Netz<br />

Der SMD führt jährlich rund<br />

8.000 funktionsdiagnostische Untersuchungen durch<br />

Leistungen des Sozialmedizinischen Dienstes<br />

Jahr <strong>2004</strong> *<br />

20.632 Rentengutachten aufgrund körperli cher Untersuchungen und nach Akteninhalt (Rentengewährungen,<br />

Rentenentziehungen, Widersprü che)<br />

20.316 aufgrund körperlicher Unter su chun gen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang<br />

mit Anträgen auf medizinische bezie hungsweise berufsfördernde Maß nahmen<br />

67.454 Begutachtungen zur Feststellung von am bulanter Pflegebedürftigkeit, davon 57.100 Hausbesuche<br />

19.447 Begutachtungen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit, im Rahmen der stationären Pflege, davon<br />

12.729 Hausbesu che<br />

25.954 Stellungnahmen zu stationären Maßnah men beziehungsweise ambulanten Vorsor geleistungen<br />

21.096 Begutachtungen zur Arbeitsunfä higkeit<br />

281 Untersuchungen von länger arbeits unfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation<br />

645 Untersuchungen zur Klärung der Diagnose<br />

99.302 Überprüfungen genehmigungspflich ti ger Verordnungen<br />

99.641 Stellungnahmen zur Prü fung des Anspruchs auf häusliche Kranken pflege, davon 10.117 Hausbesuche<br />

3.395 gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durch leu chtungen<br />

8.559 gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Unter suchungen<br />

11.407 gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen<br />

1.439 gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen<br />

* Die Leistungszahlen basieren auf Angaben<br />

aller Sozialmedizinischen Dienststellen


Ursprung des<br />

<strong>Knappschaft</strong>sarztsystems<br />

5.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Das eigenständige <strong>Knappschaft</strong>s arztsys<br />

tem hat eine jahrzehntelange Tradition. Es<br />

ist im Ursprung auf die außerordentlichen Anforderungen<br />

zurückzuführen, den Besonderheiten<br />

des bergmännischen Berufes sowie der<br />

Behandlung spezifischer Berufserkrankungen<br />

gerecht zu werden. Das System hat sich bis in<br />

die heutige Zeit bewährt und bietet darüber<br />

hinaus weitere Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die angesichts der seitens des Gesetzgebers<br />

aufgezeigten Möglichkeiten integrierter Versorgungsformen<br />

zukunftsgerichtet sind<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Der Gesetzgeber hat der Bundesknappschaft<br />

die Möglichkeit eingeräumt, die Sicherstellung<br />

der ambulanten ärztlichen Versorgung<br />

nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln<br />

(§§ 72 Abs. 3, 75 Abs. 5 SGB V).<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 1.415 (Mittelwert <strong>2004</strong>)<br />

Die medizinische Versorgung im ambulanten<br />

Sektor wird sowohl durch die Kassenärztlichen/Kassen<br />

zahn ärzt lichen Vereinigungen als<br />

auch das eigenständige <strong>Knappschaft</strong>s (zahn)arzt<br />

system sichergestellt. Die freie Arztwahl<br />

der Versicherten nach § 76 SGB V wird durch<br />

das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem jedoch nicht<br />

beeinträchtigt.<br />

Sicherung der Grundversorgung<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> standen insgesamt 1.415 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und <strong>Knappschaft</strong>szahn ärzte in<br />

einem besonderen Vertragsverhältnis mit der<br />

Bundesknappschaft. Dabei sind insbesondere<br />

33 neue <strong>Knappschaft</strong>särzte als Netzärzte für<br />

das proGesund-Netz in Recklinghausen zugelassen<br />

worden. Zur Honorierung dieser neu<br />

zugelassenen Ärzte ist mit der Kassenärztliche<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe ein Budgetausgleich<br />

vereinbart worden.<br />

Praktische Ärzte /<br />

allgemeine Ärzte / Internisten<br />

—— 641<br />

Zahnärzte —— 199<br />

Augenärzte —— 140<br />

HNO-Ärzte —— 110<br />

Frauenärzte —— 72<br />

Hautärzte —— 71<br />

Orthopäden —— 62<br />

Urologen —— 52<br />

Kinderärzte —— 35<br />

Nervenärzte —— 30<br />

Sonstige<br />

—— 3<br />

Medizinisches Netz<br />

83


84 Medizinisches Netz<br />

1.415 niedergelassene <strong>Knappschaft</strong>särzte waren <strong>2004</strong> tätig<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem erstreckt sich<br />

regional auf die Gebiete des Aachener Reviers,<br />

das Ruhrgebiet einschließlich Niederrhein,<br />

den Braunkohlebezirk Köln und das Steinkohlerevier<br />

an der Saar.<br />

Die Bundesknappschaft in der<br />

Funktion einer Kassenärztlichen<br />

Vereinigung<br />

Die Abrechnung der knappschafts(zahn)ärztlichen<br />

Leistungen erfolgt direkt mit der<br />

Bundesknappschaft, die als Krankenversicherungsträger<br />

somit auch Aufgaben einer<br />

Kassenärztlichen Vereinigung wahrnimmt.<br />

Sie führt die erforderlichen Honorarverhandlungen<br />

und schließt auf der Grundlage<br />

der gesetzlichen Regelungen eigenständige<br />

Honorarverträge mit den <strong>Knappschaft</strong>sarztverbänden,<br />

setzt diese innerhalb des Systems<br />

um und nimmt die Honorarverteilung sowie<br />

Auszahlung unter Berücksichtigung der<br />

honorarvertraglichen Regelungen vor. Besonders<br />

hervorzuheben ist an dieser Stelle das<br />

Limitierungssystem, das durch eine Mengenbegrenzung<br />

einer Ausweitung der Leistungsanforderungen<br />

differenziert entgegenwirkt<br />

und somit auch im Zeitalter der Praxisbudgets<br />

zur Stabilität des <strong>Knappschaft</strong>sarztsystems<br />

beiträgt.<br />

Die ADV-technische Umsetzung der Honorarverträge<br />

wird in Kooperation mit der hausinternen<br />

Fachabteilung und datenaufbereitenden<br />

externen Stellen durchgeführt.<br />

Darüber hinaus gehören zum <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

sowie Prüf- bzw. Schiedsgerichtsverfahren,<br />

die systemintern abschließend durchgeführt<br />

werden.<br />

Behandlungsfälle und<br />

Abrechnungsvolumen<br />

Abgerechnet wurden im Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />

rund 1,5 Millionen knappschaftsärztlicher<br />

Behandlungsfälle mit einem Honorarvolumen<br />

von insgesamt rund 77 Millionen Euro sowie<br />

rund 125.000 knappschaftszahnärztliche<br />

Behandlungsfälle mit einem Honorarvolumen<br />

von insgesamt rund 12,3 Millionen Euro.


Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 1.542.521<br />

Kurative Tätigkeit —— 1.374.585 (89,1%)<br />

Schutzimpfungen —— 94.872 (6,2%)<br />

Gesundheitsuntersuchungen —— 40.525 (2,6%)<br />

Früherkennung bei Männern/Frauen —— 28.044 (1,8%)<br />

Früherkennung bei Kindern<br />

—— 3.405 (0,2%)<br />

Mutterschaftsvorsorge<br />

—— 1.090 (0,1%)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 76.654.168,33 Euro<br />

Kurative Tätigkeit —— 66.970.983,32 (87,4%)<br />

Ambulantes Operieren —— 3.880.950,21 (5,1%)<br />

Früherkennungsmaßnahmen<br />

—— 2.854.427,54 (3,7%)<br />

Ambulante Operationen/Sachkosten —— 1.362.801,09 (1,8%)<br />

Belegärztliche Leistungen/2-Bett-Zi. —— 845.963,80 (1,1%)<br />

Allgemeine belegärztliche Leistungen —— 703.082,90 (0,9%)<br />

Honorar für Rentengutachten<br />

—— 35.959,47 (0,0%)<br />

Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 125.235<br />

Allgemeine,<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

—— 93.219 (74,4%)<br />

Zahnersatz —— 24.733 (19,7%)<br />

Individualprophylaxe —— 5.077 (4,1%)<br />

Paradontosebehandlung<br />

—— 1.024 (0,8%)<br />

Kieferbruchbehandlung<br />

—— 726 (0,6%)<br />

Kieferorthopädische Behandlung —— 24.733 (19,7%)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 12.349.387,83 Euro<br />

Zahnersatz —— 6.464.252,85 (52,3%)<br />

Allgemeine,<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

—— 5.012.855,16 (40,6%)<br />

Parodontosebehandlung —— 471.006,94 (3,8%)<br />

Individualprophylaxe<br />

—— 238.801,75 (1,9%)<br />

Kieferbruchbehandlung<br />

—— 107.794,26 (0,9%)<br />

Kieferorthopädische Behandlung —— 54.665,87 (0,4%)<br />

Medizinisches Netz<br />

85


86 Medizinisches Netz<br />

Politische<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>2004</strong><br />

Indikationsbezogene<br />

integrierte<br />

Versorgung<br />

5.5 Integrierte Patientenversorgung<br />

Durch das im Oktober 2003 verabschiedete<br />

Gesundheitsmodernisierungsgesetz<br />

(GMG) haben sich für die integrierte Versorgung<br />

bedeutsame Neuerungen ergeben. Das<br />

Modernisierungsgesetz hat den Rahmen<br />

für die Erbringung integrierter Versorgungsformen<br />

neu abgesteckt. Im Vergleich zur<br />

bisherigen Rechtslage ist seit Januar <strong>2004</strong><br />

auch eine interdisziplinär fachübergreifende<br />

Versorgung möglich. Kernstück der Neuregelungen<br />

ist jedoch eine Anschubfinanzierung<br />

für die integrierte Versorgung (§140d SGB V),<br />

die es den Krankenkassen nun ermöglicht, zur<br />

Finanzierung der Vergütungen innerhalb der<br />

integrierten Versorgung gemäß §140c SGB V<br />

bis zu einem Prozent der Krankenhausrechnungen<br />

für voll- und teilstationäre Versorgung<br />

sowie der an die Kassenärztliche Vereinigung<br />

zu entrichtenden Gesamtvergütung einzubehalten,<br />

soweit die einbehaltenen Mittel<br />

zur Umsetzung der Verträge zur Integrierten<br />

Versorgung erforderlich sind. Der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung steht damit ein jährliches<br />

Finanzvolumen von insgesamt 680 Millionen<br />

Euro zur Verfügung; für die knappschaftliche<br />

Krankenversicherung ergibt sich pro<br />

Jahr ein Betrag in Höhe von rund 21 Millionen<br />

Euro. Das Gesetz zeigte im Jahr <strong>2004</strong> bereits<br />

Wirkung: Die amtliche Registrierungsstelle für<br />

Verträge zur integrierten Versorgung verzeichnete<br />

zum Stichtag 1. Dezember <strong>2004</strong> insgesamt<br />

333 gemeldete Verträge.<br />

Für die Bereiche Westfalen-Lippe und Rheinland<br />

hat sich die Bundesknappschaft Mitte<br />

<strong>2004</strong> mit den Primärkassen auf ein gemeinsames<br />

Vorgehen verständigt. Während Projekte<br />

in Westfalen-Lippe bisher zurückhaltend<br />

angegangen wurden, haben sich AOK, BKK,<br />

IKK, LKK und die Bundesknappschaft im<br />

Rheinland zur Erprobung von Modellen der integrierten<br />

Versorgung frühzeitig auf bestimmte<br />

Krankheitsbilder verständigt. Insbesondere<br />

für Krebsoperationen, Herzinsuffizienz,<br />

Schlaganfall, Prostataerkrankungen, Knie-<br />

/Hüftgelenksoperationen, Demenz/Alzheimer<br />

und Depressionen soll es bis Mitte des Jahres<br />

2005 zum Abschluss von Integrationsverträgen<br />

kommen.<br />

Allen Verträgen ist gemein, dass durch verbesserte<br />

Kommunikationsstrukturen Leistungssektoren<br />

übergreifend die Versorgung<br />

der Patienten verbessert werden soll. Hierbei<br />

konnte die Bundesknappschaft ihre Erfahrungen<br />

mit den Netzen prosper und proGesund<br />

einbringen und federführend an einem Vertrag<br />

mitwirken, der dem Versicherten mit der<br />

Diagnose Krebs durch innovative Ansätze wie<br />

der Implementierung eines Patientenscouts<br />

und medizinischer Behandlungspfade die<br />

bestmögliche Versorgung bietet.<br />

Für die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

ist es oberste Prämisse, dass der anfangs<br />

anfallende finanzielle Mehrbedarf durch die<br />

Anschubfinanzierung gedeckt wird. Keinesfalls<br />

soll es nach deren Wegfall im Jahr 2007<br />

durch Verträge zur integrierten Versorgung zu<br />

beitragssatzrelevanten Ausgabensteigerungen<br />

kommen.<br />

Erstmalig nehmen nun an den knappschaftlichen<br />

Netzen auch Ärzte teil, die keine <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

sind: Das proGesund Netz Recklinghausen<br />

wurde gleich um drei regionale<br />

Erweiterung<br />

knappschaftlicher<br />

Netze


Ärztenetze erweitert. Das Hertener Praxisnetz<br />

(HeP), das Recklinghäuser Arzt-Netz (Raniq)<br />

und das Marler Arzt-Netz (MAN) haben mit<br />

der <strong>Knappschaft</strong> Rahmenverträge geschlossen<br />

und gehören nun zum proGesund-Netz.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> kann mittlerweile auf eine<br />

fünfjährige Erfahrung mit der integrierten<br />

Versorgung innerhalb ihres Verbundsystems<br />

zurückblicken. Sowohl die prosper-Netze in<br />

Bottrop und im Saarland als auch das Netz<br />

proGesund in Recklinghausen belegen den Erfolg<br />

der sektorübergreifenden medizinischen<br />

Versorgung.<br />

Bonusregelung<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2004</strong> sieht der Gesetzgeber<br />

keine Bonusausschüttung mehr an die<br />

Versicherten der integrierten Versorgung in<br />

Form von Sachmitteln vor. Dies machte eine<br />

Satzungsänderung der bislang in den knappschaftlichen<br />

Netzen gültigen Bonusregelung<br />

Netzerfolg – Entwicklung der Leistungsausgaben <strong>2004</strong><br />

in Prozent pro Versicherten pro Quartal *<br />

über Sachmittel erforderlich. Gemäß der neuen<br />

Bonusregelung werden Netzversicherte von<br />

der Zuzahlung der quartalsweise zu entrichtenden<br />

Praxisgebühr für die erste Inanspruchnahme<br />

eines Haus – oder Facharztes, der<br />

durch die <strong>Knappschaft</strong> als Netzarzt zugelassen<br />

ist, befreit. Weiter wird für Netzversicherte<br />

die Zuzahlung zur stationären Leistung im<br />

Netzkrankenhaus von maximal 28 Tagen auf<br />

maximal 18 Tage ermäßigt. Die Zuzahlung beginnt<br />

dann erst mit dem 11. Krankenhaustag.<br />

Qualitätsverbesserung<br />

Prosper und proGesund haben sich drei wesentliche<br />

Ziele gesetzt:<br />

hohe Qualität bei der medizinischen Patientenversorgung,<br />

mehr wirtschaftliche Effizienz durch besser<br />

abgestimmte Behandlung,<br />

verbesserte Kommunikation zwischen den<br />

Leistungserbringern und zwischen Arzt und<br />

Patient.<br />

prosper Bottrop 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,4<br />

2. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 12,6<br />

3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 16,8<br />

4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 19,4<br />

prosper Saar 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 7,9<br />

2. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 9,7<br />

3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 11,4<br />

4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 10,8<br />

proGesund Recklinghausen 1. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,0<br />

* im Vergleich zu einer risikoadjustierten Versichertengruppe<br />

Info- und Aktionstag zum fünfjährigen Bestehen<br />

des prosper-Netzes Bottrop<br />

2. Quartal <strong>2004</strong> __________________________________- 8,2<br />

3. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 10,2<br />

4. Quartal <strong>2004</strong> _________________________________- 13,5<br />

Medizinisches Netz<br />

87


88 Medizinisches Netz<br />

Die Bundesknappschaft nutzt als Betreiber<br />

der Netze die Möglichkeit, gestaltend an der<br />

Versorgung der Versicherten mitzuwirken.<br />

Der Forderung des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />

nach Verpflichtung der Leistungserbringer<br />

zur Fortbildung haben wir in den knappschaftlichen<br />

Netzen bereits vorweg gegriffen.<br />

Die Vergabe von Fortbildungspunkten für<br />

Netzwerkkonferenzen und Arbeitsgruppen<br />

durch die Ärztekammern belegen die medizinische<br />

Qualität der Netzarbeit. Weiter werden<br />

Versorgungsnetze der Bundesknappschaft<br />

Teilnehmer in Fallzahlen / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />

in den Netzen Schulungen zur Praxiszertifizierung<br />

nach KPQ angeboten. Die <strong>Knappschaft</strong><br />

arbeitet daran, für die integrierte Versorgung<br />

in Deutschland Standards zu setzen. Sie bietet<br />

anderen Sozialversicherungsträgern und anderen<br />

Leistungserbringern dazu ausdrücklich<br />

eine faire Partnerschaft an.<br />

Konsolidierung des wirtschaftlichen<br />

Netzerfolges<br />

Durch die neue Form der Bonusgewährung<br />

hat die <strong>Knappschaft</strong> einen enormen Zugang<br />

neuer Netzversicherter zu verzeichnen. Die Zahl<br />

der Netzversicherten hat sich gegenüber dem<br />

Vorjahr mehr als verdoppelt, im Netz Recklinghausen<br />

mit den assoziierten Netzen sogar<br />

mehr als verdreifacht. Das Durchschnittsalter<br />

der Neuzugänge liegt über alle Netze betrachtet<br />

um 2,7 Jahre unter dem bisherigen Altersdurchschnitt.<br />

Das bisherige Netzklientel gezielt<br />

prosper Bottrop Versicherte ____________________________________ 20.170<br />

seit 1999<br />

Hausärzte ________________________________________ 48<br />

Fachärzte ________________________________________ 26<br />

prosper Saar Versicherte ____________________________________ 17.909<br />

seit 2001<br />

Hausärzte ________________________________________ 69<br />

Fachärzte ________________________________________ 36<br />

proGesund Recklinghausen Versicherte ____________________________________ 36.314<br />

seit 2002<br />

Hausärzte ________________________________________ 89<br />

Fachärzte ________________________________________ 67<br />

Assoziierte Netze des proGesund-Netzes:<br />

MAN (Marler Arzt-Netz) Hausärzte ________________________________________ 23<br />

Fachärzte ________________________________________ 15<br />

Raniq (Recklinghäuser Arzt-Netz) Hausärzte ________________________________________ 54<br />

Fachärzte ________________________________________ 24<br />

HeP (Hertener Praxisnetz) Hausärzte ________________________________________ 21<br />

Fachärzte _________________________________________ 8<br />

akquirierter besonders morbider Versicherter<br />

wird also durch die neue Bonusregelung mit<br />

durchschnittlich jüngeren und gesünderen Versicherten<br />

vermischt. Durch die stark angestiegene<br />

Teilnehmerzahl nehmen die in absoluten<br />

Zahlen gemessenen Einsparungen gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum deutlich zu.


6<br />

service vor ort<br />

6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung | 91<br />

6.2 Verwaltungsstellen | 92<br />

6.3 Auskunft und Beratung | 94


90 Service vor Ort<br />

31<br />

33<br />

30<br />

29<br />

32<br />

34 35<br />

38<br />

36<br />

37<br />

1 Hauptverwaltung und<br />

Geschäftsstelle Bochum<br />

2 Geschäftsstelle Bottrop<br />

3 Geschäftsstelle Castrop-Rauxel<br />

4 Geschäftsstelle Dinslaken<br />

5 Geschäftsstelle Dortmund<br />

6 Geschäftsstelle Essen<br />

7 Bezirksgeschäftsstelle Gelsenkirchen-Buer<br />

8 Geschäftsstelle Gelsenkirchen-Mitte<br />

9 Geschäftsstelle Gladbeck<br />

10 Bezirksgeschäftsstelle Hamm<br />

11 Geschäftsstelle Herne<br />

12 Geschäftsstelle Herten<br />

13 Geschäftsstelle Ibbenbüren<br />

14 Geschäftsstelle Kamen<br />

15 Geschäftsstelle Lünen<br />

16 Geschäftsstelle Marl-Hüls<br />

17 Bezirksgeschäftsstelle Moers<br />

13<br />

22<br />

16 24<br />

24 8<br />

19<br />

10<br />

7 12<br />

15<br />

4 9<br />

27 2 11 3<br />

14<br />

17 23<br />

18<br />

5<br />

1<br />

26 6<br />

20<br />

28<br />

21<br />

45<br />

54<br />

42<br />

39<br />

50<br />

41<br />

47<br />

27<br />

17<br />

40<br />

18 Geschäftsstelle Oberhausen<br />

19 Bezirksgeschäftsstelle Recklinghausen<br />

20 Bezirksgeschäftsstelle Siegen<br />

21 Geschäftsstelle Weilburg<br />

22 Geschäftsstelle Ahlen<br />

23 Geschäftsstelle Altenessen<br />

24 Beratungsstelle Datteln<br />

25 Geschäftsstelle Dorsten<br />

26 Geschäftsstelle Duisburg<br />

27 Geschäftsstelle Kamp-Lintfort<br />

28 Geschäftsstelle Lennestadt-Meggen<br />

29 Verwaltungsstelle Bergheim<br />

30 Geschäftsstelle Aachen<br />

31 Geschäftsstelle Hückelhoven<br />

32 Geschäftsstelle Köln<br />

33 Beratungsstelle Alsdorf<br />

34 Verwaltungsstelle Saarbrücken<br />

35 Geschäftsstelle Neunkirchen<br />

43<br />

4<br />

24<br />

8<br />

9<br />

7<br />

2 23<br />

16<br />

19<br />

12<br />

11<br />

18<br />

26 6<br />

1<br />

46<br />

52<br />

44<br />

62<br />

53<br />

48<br />

64<br />

49<br />

63<br />

51<br />

59<br />

56<br />

24<br />

36 Geschäftsstelle St. Wendel<br />

37 Geschäftsstelle Saarlouis<br />

38 Beratungsstelle Eppelborn<br />

39 Verwaltungsstelle Hannover<br />

40 Geschäftsstelle Goslar<br />

41 Geschäftsstelle Philippsthal<br />

42 Geschäftsstelle Kassel<br />

43 Geschäftsstelle Sondershausen<br />

44 Geschäftsstelle Magdeburg<br />

45 Geschäftsstelle Stadthagen<br />

46 Geschäftsstelle Helmstedt<br />

47 Werksgeschäftsstelle in Peine<br />

48 Verwaltungsstelle München<br />

49 Geschäftsstelle Amberg<br />

50 Geschäftsstelle Geislingen<br />

51 Beratungsstelle Hausham<br />

52 Beratungsstelle Peißenberg<br />

53 Beratungsstelle Penzberg<br />

3<br />

15<br />

5<br />

68<br />

60<br />

57<br />

55<br />

66<br />

61<br />

65<br />

58<br />

14<br />

67<br />

71 70<br />

69<br />

10<br />

22<br />

54 Beratungsstelle Heilbronn<br />

55 Verwaltungsstelle Chemnitz<br />

56 Bezirksgeschäftsstelle Leipzig<br />

57 Geschäftsstelle Altenburg<br />

58 Geschäftsstelle Aue<br />

59 Geschäftsstelle Bitterfeld<br />

60 Geschäftsstelle Borna<br />

61 Geschäftsstelle Dresden<br />

62 Geschäftsstelle Eisleben<br />

63 Geschäftsstelle Gera<br />

64 Geschäftsstelle Halle<br />

65 Geschäftsstelle Zwickau<br />

66 Geschäftsstelle Freiberg<br />

67 Verwaltungsstelle Cottbus<br />

68 Geschäftsstelle Berlin<br />

69 Geschäftsstelle Hoyerswerda<br />

70 Geschäftsstelle Schwarze Pumpe<br />

71 Geschäftsstelle Senftenberg


6.1 Geschäftsstellen der Hauptverwaltung<br />

Die Situation in den Dienststellen<br />

der Krankenversicherung war im Jahr <strong>2004</strong><br />

in erheblichem Maße geprägt durch die<br />

Auswirkungen des zum 1. Januar <strong>2004</strong> in<br />

Kraft getretenen Modernisierungsgesetzes<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

und insbesondere durch den Arbeitsprozess<br />

der teilweisen Befreiung von gesetzlichen<br />

Zuzahlungen. Mehr als 700 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den regional dem Bereich<br />

der Hauptverwaltung Bochum zugeordneten<br />

Bezirken Gelsenkirchen-Buer, Hamm, Moers,<br />

Recklinghausen und Siegen mit insgesamt<br />

27 ortsnahen Geschäftsstellen sowie einer<br />

Beratungsstelle begegneten dieser Herausforderung,<br />

verbunden mit hohen Arbeitsspitzen<br />

und Laufzeitproblemen, mit Engagement und<br />

Einsatzbereitschaft sowie mit der Zielsetzung<br />

der Reduzierung von Rückstandszahlen und<br />

damit zeitnaher Abwicklung von Leistungsanträgen<br />

unserer Versicherten.<br />

Die Standorte unserer Geschäftsstellen befinden<br />

sich in Ahlen, Altenessen, Bochum, Bottrop,<br />

Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dortmund,<br />

Dorsten, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen-Buer,<br />

Gelsenkirchen-Mitte, Gladbeck, Hamm, Herne,<br />

Herten, Ibbenbüren, Kamen, Kamp-Lintfort,<br />

Lennestadt-Meggen, Lünen, Marl-Hüls, Moers,<br />

Oberhausen, Recklinghausen, Siegen und<br />

Weilburg sowie in Datteln im Rahmen einer<br />

örtlich ansässigen Beratungsstelle. Kundenfreundliche<br />

und kompetente Sachbearbeiterinnen<br />

und Sachbearbeiter betreuen unsere<br />

Versicherten und ihre familienversicherten<br />

Angehörigen bei allen versicherungs- und<br />

leistungsrechtlichen Problemen telefonisch<br />

oder direkt persönlich vor Ort und sind stets<br />

bemüht, die Anliegen unserer Kunden zügig<br />

und sachgerecht abzuwickeln und ihren Auskunfts-<br />

und Informationspflichten nachzukommen.<br />

Dezentrale Hilfsmittelleistungszentren sowie<br />

das kostenfreie Service-Telefone der Krankenund<br />

Pflegeversicherung komplettieren das<br />

umfassende Sicherungsangebot und werden<br />

im Rahmen regelmäßiger Kundenbefragungen<br />

als optimal und attraktiv in Preis und Leistung<br />

gewürdigt.<br />

Service vor Ort<br />

91


92 Service vor Ort<br />

Rentenversicherung<br />

Die Beratungsstelle Eppelborn wurde im Jahr <strong>2004</strong> neu eröffnet<br />

6.2 Verwaltungsstellen<br />

Die Bundesknappschaft ist regional<br />

in den Bereich der Hauptverwaltung Bochum<br />

und in sechs weiteren Verwaltungsstellen<br />

in Bergheim, Chemnitz, Cottbus, Hannover,<br />

München und Saar brücken gegliedert,<br />

die mit insgesamt rund 2.800 Mitarbeitern<br />

(inklusive der zugeordneten Geschäftsstellen)<br />

die zentrale Sachbearbeitung und Ver sicherten<br />

betreuung in ihren jeweiligen Regionen<br />

übernehmen. Die Versicherten werden in der<br />

Rentenversicherung und Rehabilitation von<br />

der zuständigen Verwaltungsstelle betreut.<br />

Für Angelegenheiten der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

stehen unseren Versicherten<br />

neben den Verwaltungsstellen selbstverständlich<br />

auch unsere Geschäfts stellen offen.<br />

Insgesamt entfällt fast die Hälfte des bundesweit<br />

anfallenden Arbeitsaufkommens auf die<br />

sechs Verwaltungsstellen.<br />

Im Bereich der Rentenversicherung setzte sich<br />

in den Verwaltungsstellen auch im Jahr <strong>2004</strong><br />

der seit der Einführung der Ein-Monats-Regelung<br />

zu verzeichnende erfreuliche Trend zu<br />

stabilisierten Antragszahlen fort. Zwar sind<br />

im Durchschnitt die Rentenantragseingänge<br />

in den Verwaltungsstellen im Jahr <strong>2004</strong> leicht<br />

um rund 3,4 Prozent zurückgegangen, liegen<br />

jedoch wesentlich höher als vor Beginn der<br />

Ein-Monats-Regelung. Fast die Hälfte aller<br />

Rentenantragseingänge im Gesamtbereich der<br />

Bundesknappschaft (rund 47.000 von insgesamt<br />

rund 95.600) wurden im Jahr <strong>2004</strong> bei<br />

den Verwaltungsstellen gestellt.<br />

Bezüglich der Erledigungsquoten ist erfreulicherweise<br />

auch bei den Verwaltungsstellen<br />

gegenüber dem Jahr 2003 eine deutliche Steigerung<br />

festzustellen. Dies ist sicherlich auch<br />

das Resultat einer erfolgreich durchgeführten<br />

Geschäftsprozeßoptimierung in der Rentenversicherung.<br />

Die Krankenversicherung der Bundes knappschaft<br />

leidet bereits seit Jahren aufgrund der<br />

Altersstruktur ihrer Mitglieder an einer hohen<br />

Morbiditätsrate der Versicherten. Aufgrund<br />

der Ein-Monats-Regelung und der umfassenden<br />

Akquisition neuer Mitglieder gelingt es<br />

seit einigen Jahren, den Morbiditätsverlust<br />

durch die Neugewinnung von Mitgliedern in<br />

die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

auszugleichen und die knappschaftliche<br />

Versicherung damit insgesamt stabil zu<br />

halten.<br />

Die Verwaltungsstellen sind mit ihren Teams<br />

„Markt und Vertrieb“ entscheidend an der<br />

Akquisition neuer Mitglieder beteiligt und verwenden<br />

hierauf große Anstrengungen. Im Jahr<br />

<strong>2004</strong> ist es im Bereich der Verwaltungsstellen<br />

gelungen, die Zahl der Versicherten in der<br />

knappschaftlichen Krankenversicherung um<br />

insgesamt rund sechs Prozent zu erhöhen.<br />

Dies ist für den Bestand des knappschaftlichen<br />

Verbundsystems ein großer Erfolg –<br />

auch vor dem Hintergrund, dass mehr als die<br />

Hälfte aller knappschaftlich Krankenversicherten<br />

(763.314 von 1.429.532 oder 53,4 Prozent)<br />

durch die Verwaltungsstellen und deren zugeordneten<br />

Geschäftsstellen betreut werden.<br />

Krankenversicherung


Rehabilitation<br />

Rentenantragseingänge in den Verwaltungsstellen <strong>2004</strong><br />

Aufteilung nach Verwaltungsstellen (Gesamt 47.019) / in Klammern Vorjahreszahlen<br />

VST Bergheim 4.452 (4.897)<br />

VST Chemnitz 15.000 (14.764)<br />

VST Cottbus 7.560 (7.635)<br />

VST Hannover 10.634 (10.775)<br />

VST München 5.357 (5.667)<br />

VST Saarbrücken 4.016 (4.955)<br />

Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

Stand Dezember <strong>2004</strong> / Aufteilung nach Verwaltungsstellen (Gesamt 763.314) / in Klammern Vorjahreszahlen<br />

VST Bergheim 103.330 (102.926)<br />

VST Chemnitz 225.274 (213.614)<br />

VST Cottbus 102.584 (96.273)<br />

VST Hannover 162.395 (155.627)<br />

VST München 78.489 (74.963)<br />

VST Saarbrücken 91.242 (91.412)<br />

Analog zur Stabilisierung des Mitgliederbestandes<br />

in der Rentenversicherung durch die<br />

Ein-Monats-Regelung haben sich auch in allen<br />

Verwaltungsstellen der Antragseingang und<br />

die Bewilligungen in der medizinischen Rehabilitation<br />

zu Lasten der Rentenversicherung<br />

und zur Teilhabe am Arbeitsleben deutlich auf<br />

hohem Niveau stabilisiert.<br />

Leistungen zur Rehabilitation <strong>2004</strong><br />

Aufteilung nach Verwaltungsstellen / Anträge in Fallzahlen<br />

Medizinische Reha Medizinische Reha Sonstige<br />

zu Lasten der zu Lasten der Teilhabe am Leistungen<br />

Rentenversicherung Krankenversicherung 1 ) Arbeitsleben zur Teilhabe<br />

VST Bergheim 1.310 2.377 352 665<br />

VST Chemnitz 4.592 6.944 4.697 2.189<br />

VST Cottbus 2.460 2.498 1.410 887<br />

VST Hannover 3.593 6.200 955 1.424<br />

VST München 2.561 3.848 472 617<br />

VST Saarbrücken 1.564 3.235 465 515<br />

1 ) Stationäre Rehabilitation und Anschlussrehabilitation<br />

Service vor Ort<br />

93


94 Service vor Ort<br />

6.3 Auskunft und Beratung<br />

Auch im Jahr <strong>2004</strong> wurde die Kooperation<br />

mit der Bundesversicherungsanstalt für<br />

Angestellte (BfA), den Landesversicherungsanstalten,<br />

der <strong>See</strong>kasse sowie der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

im Bereich Auskunft und Beratung<br />

in der Rentenversicherung erfolgreich<br />

fortgesetzt. So stellte die <strong>Knappschaft</strong> ihr<br />

umfangreiches Beratungsangebot in Angelegenheiten<br />

der Rentenversicherung und Rehabilitation<br />

auch im Jahr <strong>2004</strong> den Versicherten<br />

aller Versicherungszweige zur Verfügung.<br />

In unseren Beratungsstellen suchten insgesamt<br />

rund 260.000 Versicherte Rat und<br />

Auskunft in Rentenfragen. Der große Beratungsbedarf<br />

entstand nicht zuletzt durch die<br />

im Berichtsjahr verabschiedeten oder in Kraft<br />

getretenen Gesetze, zum Beispiel das 2. und 3.<br />

SGB VI-Änderungsgesetz, das RV-Nachhaltigkeitsgesetz<br />

sowie das Alterseinkünftegesetz.<br />

Zu diesen Themenkomplexen initiierte das<br />

Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />

Sicherung im Frühjahr <strong>2004</strong> eine vierwöchige<br />

bundesweite Telefonaktion, an der auch<br />

Mitarbeiter der <strong>Knappschaft</strong> teilnahmen.<br />

Auch an einer in der zweiten Jahreshälfte<br />

durchgeführten Aktionswoche der Rentenversicherungsträger<br />

beteiligte sich die <strong>Knappschaft</strong><br />

mit verschiedenen Aktionen. So bot sie<br />

in der Auskunfts- und Beratungsstelle in Bochum<br />

einen Vortrag zum Thema „Besteuerung<br />

von Renten“ in Zusammenarbeit mit einem<br />

Experten der Finanzbehörde an. Außerdem<br />

konnten sich Versicherte bis in die Abendstunden<br />

telefonisch und persönlich beraten lassen.<br />

Termin- und Servicetelefon,<br />

Internet<br />

Eine im Verhältnis zum Vorjahr annähernd<br />

gleichbleibend hohe Anzahl von rund 50.000<br />

Versicherten nutzte die Möglichkeit, über die<br />

kostenfreien Termintelefone in Bergheim, Bochum,<br />

Chemnitz, Cottbus, Hannover, Moers,<br />

München und Saarbrücken Termine für ein<br />

persönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren.<br />

Ebenso konstant ist der Bedarf an telefonischen<br />

Auskünften und Beratungen über das<br />

kostenlose Servicetelefon der <strong>Knappschaft</strong>. Ursache<br />

hierfür waren insbesondere das Kinder-<br />

Berücksichtigungsgesetz mit der Fragebogenaktion<br />

zur Feststellung der Elterneigenschaft<br />

sowie das 2. und 3. SGB VI-Änderungsgesetz.<br />

Zunehmend an Bedeutung gewinnt das Medium<br />

Internet auch im Bereich der Auskunft<br />

und Beratung in der Rentenversicherung. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong> richtete hier eine Serviceseite<br />

ein, von der Versicherte über einen Link nunmehr<br />

direkt Kontakt zur <strong>Knappschaft</strong> aufnehmen<br />

können. Darüber hinaus ist es möglich,<br />

Broschüren und Vordrucke zu bestellen und<br />

herunterzuladen.<br />

Messen, Ausstellungen,<br />

Betriebsberatungen, Telefonaktionen<br />

Wie bisher präsentierte sich die <strong>Knappschaft</strong><br />

sowohl als Verbundsystem als auch gemeinsam<br />

mit ihren Kooperationspartnern im Jahr<br />

<strong>2004</strong> bundesweit auf Messen und Ausstellungen.<br />

Auf insgesamt 16 Großveranstaltungen<br />

im gesamten Bundesgebiet war die <strong>Knappschaft</strong><br />

im Jahr <strong>2004</strong> vertreten.


Vorträge und<br />

Seminare im<br />

Rahmen des<br />

Info-Programms<br />

Auch in den von Rationalisierungsmaßnahmen<br />

betroffenen Betrieben werden die von der<br />

<strong>Knappschaft</strong> durchgeführten Betriebsberatungen<br />

nach wie vor gut angenommen.<br />

Bei Telefonaktionen regionaler und überregionaler<br />

Zeitungen war wie in den Vorjahren<br />

die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der <strong>Knappschaft</strong> gefragt, so zum<br />

Beispiel bei der Westdeutschen Allgemeinen<br />

Zeitung, der Leipziger Volkszeitung, der<br />

Lausitzer Rundschau, der Saarbrücker Zeitung,<br />

der Neuen Ruhr Zeitung und der Bild-Zeitung<br />

in Berlin.<br />

Vorträge und Seminare<br />

Auch im Jahre <strong>2004</strong> informierte die <strong>Knappschaft</strong><br />

neben anderen Rentenversicherungsträgern<br />

mit Vorträgen und Seminaren interessierte<br />

Versicherte über aktuelle Fragen der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung.<br />

Mit insgesamt 38 Vortrags- und Seminarveranstaltungen<br />

im Ausbildungszentrum in<br />

Bochum zu Themen wie zum Beispiel<br />

Berufsunfähigkeit - Was wäre wenn?,<br />

Altersvorsorge - Je früher desto besser,<br />

Arbeitslosigkeit und Altersteilzeit - Auswirkungen<br />

auf die Rente,<br />

Altersrente - Wer? Wann? Wie?,<br />

Grundkurs Rentenversicherung,<br />

Aufbaukurs Rentenversicherung,<br />

nahm die <strong>Knappschaft</strong> einen Spitzenplatz bei<br />

der Durchführung von Info-Veranstaltungen in<br />

den Häusern der beteiligten Träger ein.<br />

Das Angebot, im Rahmen des Informationsprogramms<br />

Vorträge für Betriebe, Instituti-<br />

onen und Vereine in deren eigenen Räumen<br />

durchzuführen, wurde im Berichtsjahr vermehrt<br />

in Anspruch genommen. Insbesondere<br />

das neu in das Programm aufgenommene<br />

Thema „Jetzt doch Steuern von allen Rentnern?“<br />

stieß hierbei auf besonderes Interesse.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong> sich mit<br />

dem Thema „Besonderheiten der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung“ an den Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Versicherungsämtern und<br />

Gemeindebehörden beteiligt.<br />

Hintergrund für die Weiterbildung war die<br />

vermehrte Inanspruchnahme von Versicherungsämtern<br />

und Gemeindebehörden durch<br />

Versicherte, deren Rentenangelegenheiten<br />

aufgrund der Ein-Monats-Regelung von der<br />

<strong>Knappschaft</strong> bearbeitet werden. Im abgelaufenen<br />

Jahr nahm die <strong>Knappschaft</strong> an 25 Weiterbildungsmaßnahmen<br />

im Bereich von 16 Landesversicherungsanstalten<br />

teil.<br />

Außerdem fand – auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft<br />

der nordrhein-westfälischen<br />

Versicherungsämter – im März <strong>2004</strong> im Ausbildungszentrum<br />

der <strong>Knappschaft</strong> in Bochum<br />

eine Multiplikatorenschulung statt, bei der<br />

Versicherungsamtsmitarbeitern aus ganz<br />

Nordrhein-Westfalen Kenntnisse über die<br />

Besonderheiten der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

vermittelt wurden. Ein entsprechendes<br />

Seminar führte die <strong>Knappschaft</strong><br />

– auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der<br />

hessischen Versicherungsämter – im November<br />

mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

hessischer Versicherungsämter in Gießen<br />

durch. Damit hat die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />

wesentlichen Beitrag für eine qualifizierte<br />

Service vor Ort<br />

Schulung der<br />

Versicherungsämter<br />

95


96 Service vor Ort<br />

Beratung ihrer Versicherten geleistet, die nicht<br />

in unmittelbarer Nähe einer Auskunfts- und<br />

Beratungsstelle wohnen.<br />

Infonetz Altersvorsorge<br />

Die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

haben eine Wegweiserfunktion im Zusammenhang<br />

mit dem Aufbau einer staatlich<br />

geförderten ergänzenden Altersvorsorge bzw.<br />

betrieblichen Altersversorgung und erteilen<br />

Auskünfte über die Möglichkeiten zum Aufbau<br />

einer solchen zusätzlichen Altersvorsorge.<br />

Um die Bürger auf dieses Auskunftsangebot<br />

aufmerksam zu machen, betreiben die<br />

<strong>Knappschaft</strong>, die Landesversicherungsanstalten<br />

Rheinprovinz und Westfalen sowie die<br />

<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt seit März 2003 das<br />

Infonetz Altersvorsorge.<br />

Für die Internetseiten des Infonetzes Altersvorsorge<br />

wurde ein umfassendes Angebot zu<br />

den Themen private Altersvorsorge (einschließlich<br />

„Riester-Rente“), betriebliche Altersversorgung<br />

sowie den Besonderheiten des<br />

öffentlichen Dienstes zusammengetragen. So<br />

werden zum Beispiel Grundinformationen zur<br />

Altersvorsorge nebst entsprechenden Informationsmaterialien<br />

und Fachtexten angeboten.<br />

Außerdem steht eine Wissensdatenbank<br />

zur Verfügung, in der grundlegende Fragen zur<br />

Altersvorsorge abgefragt werden können.<br />

Außer den Grundinformationen sowie der<br />

eigenständigen Onlinerecherche können<br />

Ratsuchende über das Infonetz Altersvorsorge<br />

auch auf komplexere Fragestellungen kostenlos<br />

und neutral qualitätsgesicherte Antworten<br />

erhalten, indem Fragen direkt an unabhängige<br />

Experten gestellt werden.<br />

Erreichbar ist das Infonetz über zwei verschiedene<br />

Kommunikationswege: entweder über<br />

das Internet unter „infonetz-alters-vorsorge.<br />

de“ oder per Telefon.<br />

Mittlerweile wird der Infonetz-Internetauftritt<br />

von rund 5.000 Usern monatlich genutzt. Bis<br />

Ende <strong>2004</strong> haben rund 85.000 Interessierte auf<br />

die Internetseite zugegriffen. Darüber hinaus<br />

wurden bereits über 600 Einzelanfragen durch<br />

das Infonetz Altersvorsorge beantwortet.


7<br />

minijob-zentrale<br />

7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 98<br />

7.2 Standorte und Service | 100<br />

7.3 Entwicklung der Minijobs | 102<br />

7.4 Insolvenzen | 106


98 Minijob-Zentrale<br />

7.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />

Mit dem „Zweiten Gesetz für moderne<br />

Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ vom<br />

23. Dezember 2002 beauftragte der Gesetzgeber<br />

die Bundesknappschaft mit der Errichtung<br />

der Minijob-Zentrale. Am 1. April <strong>2004</strong> jährte<br />

sich das Bestehen der Minijob-Zentrale zum<br />

ersten Mal.<br />

Die Aufgaben der Minijob-Zentrale sind vielfältig<br />

und facettenreich.<br />

Sie umfassen<br />

das Meldeverfahren und den Einzug von<br />

Pauschalabgaben bei allen geringfügig<br />

Beschäftigten,<br />

die Durchführung des Haushaltsscheckverfahrens,<br />

die Weiterleitung der Beiträge an die zuständigen<br />

Stellen; das heißt, die tägliche<br />

Weiterleitung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

sowie die gleichmäßige Aufteilung der<br />

Beiträge für die Krankenversicherung über<br />

den Risikostrukturausgleich,<br />

die Prüfung der Versicherungspflicht bzw.<br />

der Versicherungsfreiheit,<br />

die Überwachung der Zahlungseingänge,<br />

die Bearbeitung von Rückstandsfällen und<br />

Insolvenzfällen,<br />

die Durchführung der Lohnfortzahlungsversicherung<br />

nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />

für Arbeitgeber mit bis zu maximal<br />

30 Beschäftigten,<br />

den Einzug der zweiprozentigen einheitlichen<br />

Pauschsteuer sowie<br />

die Beratung der Arbeitgeber und der Beschäftigten.<br />

Ein wichtiges Anliegen der Bundesknappschaft<br />

ist seit Übernahme der neuen Aufgabe<br />

die Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge<br />

und damit die Erleichterung der Arbeit für<br />

Arbeitgeber.<br />

Das Sozialgesetzbuch kennt verschiedene<br />

Minijobs: geringfügig entlohnte und kurzfristige<br />

Minijobs. Diese werden jeweils danach<br />

unterschieden, ob sie in Privathaushalten oder<br />

im gewerblichen Bereich ausgeübt werden.<br />

Ein geringfügig entlohnter Minijob liegt<br />

vor, wenn die Entgeltgrenze (Geringfügigkeitsgrenze)<br />

von 400 Euro pro Monat nicht<br />

überschritten wird. Bis zu dieser Entgeltgrenze<br />

zahlen Arbeitnehmer keine Sozialversicherungsbeiträge.<br />

Der Arbeitgeber führt jedoch in<br />

der Regel für einen Minijob Pauschalbeiträge<br />

zur Kranken- und Rentenversicherung und<br />

gegebenenfalls die einheitliche Pauschsteuer<br />

sowie die Umlagen zur Lohnfortzahlungsversicherung<br />

an die Minijob-Zentrale ab.<br />

Diese Regelung gilt ebenfalls für einen<br />

geringfügig entlohnten Minijob, der neben<br />

einer Hauptbeschäftigung ausgeübt wird. Bei<br />

mehreren Minijobs ist dies stets derjenige, der<br />

zuerst aufgenommen worden ist. Jeder weitere<br />

Minijob wird hingegen mit der Hauptbeschäftigung<br />

zusammengerechnet und damit<br />

sozialversicherungspflichtig. Dies gilt auch für<br />

mehrere Minijobs ohne Hauptbeschäftigung,<br />

wenn das Entgelt aus diesen Beschäftigungen<br />

zusammen 400 Euro pro Monat überschreitet.<br />

Arten geringfügiger<br />

Beschäftigung


Bei kurzfristigen Minijobs fallen auch für den<br />

Arbeitgeber grundsätzlich keine Sozialabgaben<br />

an. Ein kurzfristiger Minijob liegt vor,<br />

wenn er im Laufe eines Kalenderjahres auf<br />

Rechengrößen für geringfügig entlohnte Beschäftigte <strong>2004</strong><br />

Beitragssätze<br />

nicht mehr als zwei Monate oder – bei weniger<br />

als fünf Arbeitstagen in der Woche – auf<br />

insgesamt 50 Arbeitstage beschränkt ist.<br />

Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte außerhalb von privaten Haushalten<br />

a) Krankenversicherung —— 11,0 %<br />

b) Rentenversicherung —— 12,0 %<br />

Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte in privaten Haushalten<br />

a) Krankenversicherung —— 5,0 %<br />

b) Rentenversicherung —— 5,0 %<br />

Pauschsteuer —— 2,0 %<br />

Umlagesätze nach dem Lohnfortzahlungsgesetz<br />

a) Umlage 1 = Krankheit, Kur —— 1,2 %<br />

b) Umlage 2 = Mutterschutz<br />

—— 0,1 %<br />

Minijob-Zentrale<br />

99


100 Minijob-Zentrale<br />

Standorte<br />

Service<br />

7.2 Standorte und Service<br />

Die Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />

werden unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben<br />

sowohl in Cottbus als auch im Ruhrgebiet<br />

durchgeführt. Insgesamt ist die Minijob-<br />

Zentrale in drei Städten an fünf Standorten<br />

mit klaren Aufgabenzuordnungen vertreten:<br />

in Cottbus, Essen und Gelsenkirchen.<br />

In Cottbus befindet sich das Service-Center<br />

der Minijob-Zentrale. Von Cottbus aus werden<br />

die Arbeitnehmer und Arbeitgeber persönlich<br />

und telefonisch in allen Fragen der geringfügigen<br />

Beschäftigung betreut und kompetent<br />

beraten.<br />

Mit der weiteren Zunahme der Minijobs, der<br />

Verstärkung von Aktivitäten zur Überprüfung<br />

von Mehrfachbeschäftigungen, der Durchführung<br />

des Mahnwesen sowie der breit<br />

gestreuten öffentlichen Diskussion über das<br />

Haushaltsscheckverfahrens zu Beginn des<br />

Jahres <strong>2004</strong> stieg auch die Frequentierung des<br />

Service-Centers.<br />

Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2004</strong><br />

Anzahl pro Monat<br />

443.261<br />

Service-Center in Cottbus<br />

Die ersten Monate des Jahres <strong>2004</strong> standen<br />

ganz im Zeichen der öffentlichen Diskussion<br />

um die Verfolgung von Schwarzarbeit im<br />

Privathaushalt. Eine Vielzahl der über 770.000<br />

Anrufer alleine in den Monaten Januar und<br />

Februar ist diesem Thema zuzuschreiben.<br />

Durch eine weitere personelle Verstärkung<br />

wurde das Erledigungsvolumen stabilisiert .<br />

Das durchschnittliche Anrufervolumen lag bei<br />

241.000 Anrufern monatlich. Bis zu 11.000 telefonische<br />

Kundenkontakte konnten arbeitstäglich<br />

verzeichnet werden.<br />

Ein weiteres Aufgabenfeld des Service Centers<br />

ist die Betreuung der Homepage der Minijob-<br />

Zentrale. Allein im Monat Dezember <strong>2004</strong><br />

wurden über 28.000 über das Internet-Angebot<br />

eingehende Mailanfragen beantwortet.<br />

Insgesamt über drei Millionen Kundenanfragen<br />

per Telefon oder über die Homepage<br />

sind ein Zeichen für das große Informationsbedürfnis<br />

rund um das Thema Minijob.<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

229.175


Workflow<br />

papierloses<br />

Büro<br />

E-Mails im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2004</strong><br />

Anzahl pro Monat<br />

15.441<br />

In Essen befindet sich das Finanz- und Logistikzentrum<br />

der Minijob-Zentrale. Hier ist<br />

unter anderem der Post- und Scheckeingang<br />

angesiedelt.<br />

Zur Bewältigung des weiterhin großen Schriftverkehrs<br />

und für eine hohe Bearbeitungseffizienz<br />

wird seit Bestehen der Minijob-Zentrale<br />

die Aktenführung weitestgehend im Rahmen<br />

des Dokumentenmanagements digital durchgeführt.<br />

Eingehende Post wird in einer zentralen<br />

Datenannahmestelle gescannt, gegebenenfalls<br />

nachbearbeitet und dem Back-Office<br />

zielgerichtet in jederzeit einsehbaren digitalen<br />

Arbeitgeberordnern zugestellt. Eingehende<br />

Telefonate können durch das Front-Office<br />

ebenfalls zielgerichtet dem zuständigen Back-<br />

Office in Form von digitalen Arbeitsaufträgen<br />

zugeteilt werden.<br />

Die Minijob-Zentrale führt digital rund 1,9 Millionen<br />

Arbeitgeberakten und leitet die Arbeit<br />

zielgerichtet zu den jeweiligen Standorten.<br />

Mitteilungen an Arbeitgeber oder Beschäftigte<br />

werden über die zentrale Druckstraße in<br />

Finanz- und Logistik-Zentrum in Essen<br />

28.249<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug.s Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Bochum erstellt und ebenso in elektronischen<br />

Arbeitgeberordnern archiviert. Im Jahr <strong>2004</strong><br />

wurden monatlich durchschnittlich fast eine<br />

Millionen Dokumente gescannt. Insgesamt<br />

belief sich die Zahl der gescannten Dokumente<br />

im Jahr <strong>2004</strong> auf 11.191.989 Belege. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr hat sich diese Zahl damit<br />

auf hohem Niveau stabilisiert.<br />

Minijob-Zentrale in Zahlen<br />

April 2003 bis Dezember <strong>2004</strong><br />

270 Millionen erfasste und dokumentierte<br />

Buchungsvorgänge<br />

41 Millionen übermittelte Sozialversicherungsmeldungen<br />

14 Millionen versandte Poststücke<br />

5 Millionen Anrufe beim Service-Center<br />

3 Millionen Faxbriefe<br />

2,5 Millionen Internetzugriffe<br />

600.000 E-Mails<br />

versandt wurden<br />

1,7 Millionen Meldevordrucke<br />

1,6 Millionen Beitragsnachweise<br />

1,5 Millionen Arbeitgeberbroschüren<br />

(incl. Privathaushalte)<br />

230.000 Haushaltsschecks<br />

Minijob-Zentrale<br />

101


102 Minijob-Zentrale<br />

Anstieg der Zahl geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse<br />

7.3 Entwicklung der Minijobs<br />

Insgesamt waren Ende Dezember <strong>2004</strong><br />

6,94 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

bei der Minijob-Zentrale erfasst, davon<br />

waren 6,83 Millionen Personen im gewerblichen<br />

Bereich tätig und rund 103.000 Personen<br />

in Privathaushalten.<br />

Die Gesamtzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse<br />

wuchs bis Ende Dezember<br />

<strong>2004</strong> auf rund 7,3 Millionen Beschäftigungsverhältnisse<br />

an. Damit sind die Beschäftigungsverhältnisse<br />

um rund ein Drittel im<br />

Vergleich zum Start der Minijob-Zentrale im<br />

April 2003 gestiegen. Die Zahl der geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnisse liegt wegen<br />

der Mehrfachbeschäftigung mancher Minijobber<br />

stets höher als die der Beschäftigten.<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte im gewerblichen Bereich<br />

Gesamtzahl 6.837.866 / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />

Minijobs im gewerblichen Bereich<br />

Zum 31. Dezember <strong>2004</strong> waren bei der Minijob-Zentrale<br />

insgesamt 6.837.866 geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte im gewerblichen<br />

Bereich gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

hat sich die Anzahl der geringfügig entlohn-<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich <strong>2004</strong><br />

in Fallzahlen<br />

Dez. 03 März 04 Juni 04 Sep. 04 Dez. 04<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

im gewerblichen Bereich<br />

6.144.355 6.354.491 6.704.923 6.872.575 6.837.866<br />

Veränderung zum Vorquartal + 210.136 + 350.432 + 167.652 - 34.709<br />

Veränderung zum Vorquartal in Prozent + 3,4 + 5,5 + 2,5 - 0,5<br />

ten Beschäftigten damit um 693.511 erhöht.<br />

Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von<br />

insgesamt 11,3 Prozent. Gegenüber dem September<br />

<strong>2004</strong> hat sich die Anzahl der gemeldeten<br />

Beschäftigten zum ersten Mal auf hohem<br />

Niveau leicht verringert.<br />

Nach wie vor sind in Deutschland mit 63,6<br />

Prozent deutlich mehr Frauen als Männer<br />

geringfügig entlohnt beschäftigt.<br />

Geschlecht<br />

——<br />

——<br />

2.487.295 männlich<br />

4.350.571 weiblich<br />

Region<br />

——<br />

——<br />

912.790 Ost<br />

5.925.076 West<br />

Arbeitnehmer- —— status ——<br />

2.473.605 Angestellte<br />

4.364.261 Arbeiter<br />

Staatsangehörigkeit<br />

——<br />

——<br />

756.242 Ausländer<br />

6.081.624 Deutsche<br />

6,8 Millionen<br />

Minijobber


Seit Dezember 2003 hat sich die Anzahl der<br />

männlichen Beschäftigten um 14,9 Prozent<br />

und der weiblichen Beschäftigten um 9,3 Prozent<br />

erhöht.<br />

Ende des Jahres <strong>2004</strong> waren von den insgesamt<br />

6.837.866 geringfügig entlohnten<br />

Arbeitnehmern 5.925.076 (86,7 Prozent) in<br />

Westdeutschland und 912.790 (13,3 Prozent) in<br />

Ostdeutschland beschäftigt. Der Anteil der in<br />

Westdeutschland beschäftigten Minijobber<br />

hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um<br />

11,9 Prozent erhöht. In Ostdeutschland ist der<br />

Wert im gleichen Zeitraum um 7,7 Prozent<br />

gestiegen. Insgesamt konnte ein Zuwachs<br />

in Höhe von 11,3 Prozent verzeichnet werden.<br />

Die meisten Minijobber gibt es in den bevölkerungsreichen<br />

Bundesländern Nordrhein-<br />

Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. In<br />

Ostdeutschland stellen Sachsen und Berlin die<br />

beiden Bundesländer mit den meisten geringfügig<br />

entlohnten Beschäftigten dar.<br />

Etwa zwei Drittel (63,8 Prozent) aller Beschäftigten<br />

sind als Arbeiter bei der Minijob-Zentrale<br />

gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist<br />

die Anzahl der Arbeiter um 10,8 Prozent auf<br />

4.364.261, die Anzahl der gemeldeten Angestellten<br />

sogar um 13,8 Prozent auf 2.473.605<br />

gestiegen. Jeder zehnte Beschäftigte hat keine<br />

deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Minijobs und Minijobber im gewerblichen Bereich<br />

Ohne kurzfristig Beschäftigte und ohne Haushaltsscheckverfahren / in Fallzahlen in Millionen<br />

7,23 Mio.<br />

6,56 Mio. 6,83 Mio.<br />

6,14 Mio.<br />

Zuwachs von Minijobbern im gewerblichen Bereich<br />

Dezember 03 März 04 Juni 04 September 04 Dezember 04<br />

geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

Minijob-Zentrale<br />

103


104 Minijob-Zentrale<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

Zunahme der privaten Haushaltshilfen<br />

Im Bereich der Privathaushalte sind insgesamt<br />

102.907 geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

über das Haushaltsscheckverfahren erfasst,<br />

davon 94.954 (92,3 Prozent) in Westdeutschland<br />

und 7.953 (7,7 Prozent) in Ostdeutschland.<br />

Seit Dezember 2003 hat sich die Anzahl der<br />

gemeldeten geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />

in Privathaushalten damit von 38.495<br />

um insgesamt 64.412 erhöht (+167,3 Prozent).<br />

Somit sind erstmals mehr als 100.000 geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten<br />

bei der Minijob-Zentrale gemeldet.<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftige in Privathaushalten<br />

Gesamtzahl 102.907 / Stand Dezember <strong>2004</strong><br />

Geschlecht<br />

——<br />

—— 7.006 männlich<br />

95.901 weiblich<br />

Region —— —— 7.953 Ost<br />

94.954 West<br />

Staatsangehörigkeit<br />

——<br />

—— 14.639 Ausländer<br />

88.268 Deutsche<br />

Ähnlich wie im gewerblichen Bereich werden<br />

Minijobs in Privathaushalten am häufigsten<br />

in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern und Baden-Württemberg (West)<br />

bzw. Berlin und Sachsen (Ost) verrichtet.<br />

Seit Dezember 2003 wuchs die Anzahl der<br />

Beschäftigten in Privathaushalten in Thüringen<br />

(+127,7 Prozent) und Bayern (+135,1 Prozent) am<br />

wenigsten. In Bremen (+212,3 Prozent),<br />

Hamburg (+197,6 Prozent) und Schleswig-Holstein<br />

(+192,0 Prozent) nahm die Summe der<br />

Beschäftigen im Jahresvergleich am meisten<br />

zu.<br />

In Privathaushalten ist der Anteil der beschäftigten<br />

Frauen mit bundesweit 93,2 Prozent<br />

noch einmal deutlich höher als im gewerblichen<br />

Bereich, wobei zwischen West- (93,4 Prozent)<br />

und Ostdeutschland (90,6 Prozent) nur<br />

geringe Unterschiede zu erkennen sind.<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten <strong>2004</strong><br />

in Fallzahlen<br />

Dez. 03 März 04 Juni 04 Sep. 04 Dez. 04<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

in Privathaushalten<br />

38.495 47.054 67.401 88.991 102.907<br />

Veränderung zum Vorquartal + 8.559 + 20.347 + 21.590 + 13.961<br />

Veränderung zum Vorquartal in Prozent + 22,2 + 43,2 + 32,0 + 15,6<br />

Der Anteil ausländischer Beschäftigter liegt<br />

im Westen bei 14,5 Prozent und im Osten bei<br />

11,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich<br />

dieser in Gesamtdeutschland von 13 Prozent<br />

auf 14,2 Prozent erhöht. Insgesamt üben im<br />

Dezember <strong>2004</strong> 14.639 ausländische Staatsbürger<br />

eine geringfügig entlohnte Beschäftigung<br />

in einem Privathaushalt aus.


Entwicklung Haushaltsscheckverfahren<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse / in Fallzahlen<br />

26.000<br />

April 03 Juli 03 Okt. 03 Jan. 04 April 04 Juli 04 Okt. 04 Dez. 04<br />

103.000<br />

Minijob-Zentrale<br />

105


106 Minijob-Zentrale<br />

7.4 Insolvenzen<br />

Die Bearbeitung der Insolvenzfälle in<br />

der Minijobzentrale erfolgt an den Standorten<br />

Cottbus und Essen.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben dieser Insolvenzdezernate<br />

gehört es, die nicht gezahlten<br />

Beiträge für die letzten drei Monate vor<br />

Insolvenzeröffnung bei den Agenturen für<br />

Arbeit im Rahmen des Insolvenzgeldes zu beantragen<br />

und die offene Gesamtforderung bei<br />

dem Insolvenzverwalter anzumelden. Nach<br />

Abschluss des Verfahrens erhalten alle Gläubiger<br />

eine bestimmte Quote ihrer angemeldeten<br />

Forderung aus der Insolvenzmasse.<br />

Geraten Arbeitgeber mit der fälligen Beitragszahlung<br />

in Rückstand, wird nach Mahnung<br />

und fruchtloser Pfändung durch die Hauptzollämter<br />

von den Insolvenzdezernaten geprüft,<br />

ob die Bundesknappschaft selbst einen<br />

Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

stellt, soweit nicht schon ein Verfahren<br />

anhängig ist.<br />

Insolvenzen <strong>2004</strong><br />

Überblick nach Monaten<br />

Die Entwicklung der Arbeitsmengen im<br />

Insolvenzbereich ist gekennzeichnet von ei ner<br />

steigenden Zahl an Unternehmensinsolvenzen.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden in Deutschland<br />

44.252 Insolvenzverfahren eröffnet. Die Zahl<br />

bezieht sich auf Gesell schaften und natürliche<br />

Personen mit unternehmerischer Tätigkeit.<br />

Gegenüber 2003 beträgt die Steigerung 8,8<br />

Prozent. Aufgeteilt nach Bundesländern steht<br />

Nordrhein-West falen als größtes Bundesland<br />

mit 9.648 Verfahrenseröffnungen an der<br />

Spitze. Den Schluss bildet Bremen mit 456<br />

eröffneten Verfahren.<br />

Ein noch größerer Anstieg als bei den Firmen<br />

ist bei den Privatinsolvenzen zu ver zeichnen:<br />

von 33.240 Privatinsolvenzen im Jahr 2003<br />

auf 50.054 im Jahr <strong>2004</strong> – eine Steigerung um<br />

mehr als 50 Prozent.<br />

Januar —— 7.318<br />

Februar —— 8.447<br />

März —— 10.103<br />

April —— 11.451<br />

Mai —— 12.791<br />

Juni —— 14.189<br />

Juli —— 15.111<br />

August —— 16.403<br />

September —— 17.550<br />

Oktober —— 18.678<br />

November —— 20.120<br />

Dezember —— 21.634


8<br />

haushalt, fi nanzen und datenverarbeitung<br />

8.1 Haushalt <strong>2004</strong> | 108<br />

8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong> | 109<br />

8.3 Controlling | 122<br />

8.4 Datenverarbeitung | 124


108 Haushalt und Finanzen<br />

Geringeres Haushaltsvolumen von rund 20,5 Milliarden Euro<br />

8.1 Haushalt <strong>2004</strong><br />

Grundlage für die Haushalts- und<br />

Wirtschaftsführung im Jahre <strong>2004</strong> war der von<br />

der Vertreterversammlung verabschiedete und<br />

von der Bundesregierung genehmigte Haushaltsplan<br />

mit einem Gesamt-Ausgabenvolumen<br />

von 20,42 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr fiel dieses um 325,3 Millionen<br />

Euro (- 1,57 Prozent) niedriger aus. Das geringere<br />

Gesamt-Ausgabenvolumen lässt sich<br />

insbesondere durch die Einspareffekte des<br />

Aufteilung Ausgabevolumen Haushalt <strong>2004</strong><br />

in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 20,42 Milliarden Euro)<br />

Gesundheits-Modernisierungsgesetzes im<br />

Bereich der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

erklären.<br />

Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />

den Bereich der knappschaftlichen Krankenhäuser<br />

ein Ausgabevolumen von 322,2<br />

Millionen Euro und für die Eigenbetriebe der<br />

Rentenversicherung ein Betrag von 33,3 Millionen<br />

Euro etatisiert.<br />

Rentenversicherung —— 14,859<br />

Krankenversicherung —— 4,453<br />

Pfl egeversicherung —— 1,116


Vermögen<br />

8.2 Finanzentwicklung <strong>2004</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Die Vermögensübersicht der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung zum 31. Dezember<br />

<strong>2004</strong> weist eine Bilanzsumme von insgesamt<br />

2,12 Milliarden Euro aus; sie liegt damit um<br />

70,5 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau.<br />

Das Reinvermögen – im betriebswirtschaftlichen<br />

Sinne als Eigenkapital bezeichnet – hat<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Krankenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ___________ 2,3 0,7<br />

01 Kurzfristige Geldanlagen __896,1 404,5<br />

02 Forderungen ___________219,0 18,4<br />

04 Andere Geldanlagen _______47,7 21,5<br />

05 Zeitliche Rechnungs-<br />

abgrenzung _____________ 2,5 0,0<br />

06 Sonstige Aktiva __________ 0,0 0,0<br />

07 Bestände des<br />

Verwaltungsvermögens ___461,4 34,8<br />

08 Dem LFZG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende Forderungen _12,7 1,0<br />

09 Überschuss der Passiva ____ 0,0 0,0<br />

sich trotz des geringen Überschusses von<br />

1,3 Millionen Euro um 84,3 Millionen Euro auf<br />

1,14 Milliarden Euro erhöht. Dies ist auf den<br />

Überschuss beim Sondervermögen nach dem<br />

Lohnfortzahlungsgesetz in Höhe von 83,0 Millionen<br />

Euro zurückzuführen. Die Höhe der<br />

Rücklage entspricht einer Monatsausgabe.<br />

10 Zahlungsmittelkredite _____ 0,0 0,0<br />

11 Kurzfristige Kredite _______ 0,0 0,0<br />

12 Kurzfristige<br />

Verpfl ichtungen _________495,5 137,3<br />

14 Andere Verpfl ichtungen ____ 0,0 0,0<br />

15 Zeitliche<br />

Rechnungsabgrenzung ___126,9 42,2<br />

16 Sonstige Passiva _________ 0,0 0,0<br />

17 Dem Verwaltungsvermögen<br />

zuzuordnende Verpfl ich-<br />

tungen _______________169,9 0,0<br />

18 Dem LFZG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende<br />

Verpfl ichtungen __________ 3,6 0,5<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________845,8 300,9<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _________ (17,1) (163,2)<br />

- Rücklage ____________ (275,8) (88,2)<br />

- Verwaltungsvermögen __ (426,2) (39,8)<br />

- Sondervermögen nach<br />

- dem LFZG ___________ (126,7) (9,7)<br />

Summe der Aktiva 1.641,7 480,9 Summe der Passiva 1.641,7 480,9<br />

insgesamt 2.122,6 insgesamt 2.122,6<br />

Haushalt und Finanzen<br />

109


110 Haushalt und Finanzen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die Finanzsituation der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung hat sich im Jahr <strong>2004</strong><br />

insgesamt positiv entwickelt. Bei einer<br />

bundesweiten Betrachtung ergibt sich ein<br />

Überschuss von 1,3 Millionen Euro.<br />

Während in den alten Bundesländern im Rechnungsjahr<br />

<strong>2004</strong> ein Defizit in Höhe von 40,5<br />

Millionen Euro zu verzeichnen ist, schließen<br />

die neuen Bundesländer mit einem Überschuss<br />

in Höhe von 41,8 Millionen Euro ab. Die<br />

günstige Finanzentwicklung ist im Wesentlichen<br />

durch die Leistungseinschränkungen<br />

aufgrund der zum 1. Januar <strong>2004</strong> in Kraft<br />

getretenen Gesundheitsreform entstanden.<br />

Deutliche Ausgabensenkungen sind darüber<br />

Ausgabenentwicklung Krankenversicherung <strong>2004</strong><br />

je Versicherten / in Prozent<br />

West Ost<br />

Ärztliche Behandlung __________________________________________________ - 3,5 - 7,0<br />

Zahnärztliche Behandlung ______________________________________________ - 6,7 - 4,2<br />

Zahnersatz ___________________________________________________________ - 2,9 + 0,5<br />

Arzneimittel … aus Apotheken ___________________________________________ - 16,1 - 13,6<br />

Heil- und Hilfsmittel … von anderen Stellen ________________________________ - 17,6 - 19,7<br />

Krankenhausbehandlung _______________________________________________ - 6,3 - 1,5<br />

Krankengeld *) _________________________________________________________ - 3,9 + 9,6<br />

Rehabilitation/Anschlussrehabilitation ____________________________________ - 16,7 -12,6<br />

Häusliche Krankenpfl ege _______________________________________________ + 1,1 - 2,1<br />

Fahrkosten ___________________________________________________________ - 16,3 - 9,8<br />

Leistungsausgaben insgesamt ___________________________________________ - 6,5 - 6,6<br />

*) auf aktive Mitglieder bezogen<br />

Rückläufi ge Ausgabenentwicklung<br />

nicht nur bei der ärztlichen Behandlung<br />

hinaus durch die Einführung der Praxisgebühr,<br />

höhere Zuzahlungen sowie durch Vorwegnahmeeffekte<br />

zum Ende des Jahres 2003 zu<br />

verzeichnen.<br />

Die Ausgaben der Krankenversicherung in den<br />

alten Bundesländern sind im Jahre <strong>2004</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr von 3,42 Milliarden Euro<br />

auf 3,26 Milliarden Euro gesunken, das sind<br />

161,5 Millionen Euro bzw. 4,7 Prozent weniger<br />

als im Vorjahr. Für die neuen Bundesländer<br />

beträgt das Ausgabevolumen insgesamt<br />

1,10 Milliarden Euro und liegt damit um 31,7<br />

Millionen Euro (2,8 Prozent) unter dem des<br />

Jahres 2003.


<strong>Knappschaft</strong>liche Krankenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

20 Beiträge für versicherungspfl<br />

ichtige Mitglieder _____1.733,3 667,5<br />

21 Beiträge der versicherungsberechtigten<br />

Mitglieder ____ 142,8 14,7<br />

22 Beiträge für Rehabilitanden ___ 2,2 1,0<br />

27 Beiträge aus geringfügiger<br />

Beschäftigung ____________ - 0,6 0,0<br />

28 Säumniszuschläge auf Beiträge<br />

der KV ___________________ 0,3 0,2<br />

30 Vermögenserträge _________ 19,8 9,4<br />

31 Rechnungsmäßiger Überschuss<br />

der Eigenbetriebe ___________ 2,0 0,0<br />

32/34 Erstattungen Dritter _______ 15,5 6,3<br />

35 Bußgelder ________________ 0,0 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva __________ 0,1 0,1<br />

37 Einnahmen aus<br />

38<br />

Finanzausgleichen _______1.189,7 407,7<br />

Ausgleichszahlungen und<br />

Einbehalte ________________ 0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 116,9 33,9<br />

40 Ärztliche Behandlung _____ 433,9 126,5<br />

41 Zahnärztliche Behandlung ___ 76,6 28,4<br />

42 Zahnersatz ______________ 64,0 24,5<br />

43 Arznei-, Verband-, Heil- und<br />

44/45<br />

Hilfsmittel aus Apotheken __ 523,5 209,9<br />

Heil- und Hilfsmittel … von<br />

anderen Stellen __________ 161,4 57,5<br />

46 Krankenhausbehandlung __1.299,6 455,8<br />

47 Krankengeld und Beiträge<br />

aus Krankengeld __________ 64,3 22,8<br />

48 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland ______________ 11,4 0,4<br />

49 Fahrkosten _______________ 80,8 32,8<br />

50 Vorsorge- und Reha-Leistungen<br />

- einschließlich AHB ________ 59,9 21,8<br />

51 Soziale Dienste, Prävention<br />

und Selbsthilfe ___________ 14,1 5,0<br />

56 Haushaltshilfe und häusliche<br />

Krankenpfl ege ____________ 75,5 33,5<br />

57 Integrierte Versorgung _____ 102,9 0,0<br />

52 - 55<br />

58/59 }<br />

Sonstige Leistungen _______ 63,0 18,8<br />

67 Ausgaben für den<br />

Finanzausgleich ___________ 71,3 16,1<br />

69 Verwaltungskosten _______ 127,4 45,1<br />

60 - 69 Sonstige Aufwendungen ____ 33,0 0,1<br />

Summe der Erträge 3.222,0 1.140,8 Summe der Aufwendungen 3.262,6 1.099,0<br />

insgesamt 4.362,8 insgesamt 4.361,6<br />

Haushalt und Finanzen<br />

111


112 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Rentenversicherung<br />

Die Bilanz der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

weist zum Jahresende <strong>2004</strong> eine Bilanzsumme<br />

von 1,76 Milliarden Euro aus; dass<br />

sind 14,1 Millionen Euro (0,8 Prozent) weniger<br />

als im Vorjahr.<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ___________ 3,8 5,2<br />

01 Termin- und Spareinlagen _140,0 195,0<br />

02/03 Forderungen ____________98,4 14,8<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren 0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit von<br />

über 4 Jahren ____________ 0,0 0,0<br />

06 Darlehen _______________ 0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage und<br />

Beteiligungen ___________ 3,8 0,3<br />

08 Verwaltungsvermögen _____64,3 41,3<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva _________870,9 319,9<br />

Insgesamt hat die knappschaftliche Rentenversicherung<br />

im Berichtsjahr Ausgaben in<br />

Höhe von 14,90 Milliarden Euro geleistet; das<br />

sind 6,9 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.<br />

Der leichte Rückgang ist trotz höherer Rentenaufwendungen<br />

im Wesentlichen auf die<br />

11 Kurzfristige Kredite _______ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpfl ichtungen __________65,0 205,9<br />

14 Verwahrungen ___________21,8 1,1<br />

15 Versorgungsrücklage ______ 2,3 0,3<br />

16 Aufgenommene Darlehen __ 0,0 0,0<br />

17 Passive Grundpfandrechte __ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

19<br />

sonstige Passiva ________840,7 327,9<br />

Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________251,4<br />

davon:<br />

41,3<br />

- Verwaltungsvermögen ___ (64,3) (41,3)<br />

- Rücklage ______________ (1,5) (0,0)<br />

- Sonstiges Reinvermögen (185,6) (0,0)<br />

Summe der Aktiva 1.181,2 576,5 Summe der Passiva 1.181,2 576,5<br />

insgesamt 1.757,7 insgesamt 1.757,7<br />

Der beim Eigenkapital zu verzeichnende<br />

Rückgang um 27,1 Millionen Euro auf 292,7<br />

Millionen Euro ist im Wesentlichen auf<br />

die Abnahme des Verwaltungsvermögens<br />

infolge der Übertragung der Bildungsstätte<br />

Schloss Schönberg sowie des RV-Anteils am<br />

gemeinsamen Verwaltungsvermögen an<br />

die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

zurückzuführen. Die Rücklage nach § 293<br />

SGB VI zeigt weiterhin abnehmende Tendenz.<br />

niedrigeren Ausgaben für die Pflegeversicherung<br />

der Rentner zurückzuführen, da die<br />

Rentner den Beitrag in Höhe von 1,7 Prozent ab<br />

dem 1. April <strong>2004</strong> allein zu tragen haben.<br />

Für Renten, Zusatzleistungen und Beitragserstattungen<br />

wurden 14,63 Milliarden Euro und<br />

somit 63,4 Millionen Euro (0,4 Prozent) mehr<br />

als im Jahr 2003 verausgabt.<br />

Erfolgsrechnung


Die Aufwendungen für Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation und zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben haben sich mit 118,3 Millionen<br />

Euro gegenüber dem Jahr 2003 um 23,0<br />

Millionen Euro oder 16,3 Prozent vermindert.<br />

Ursächlich hierfür ist vor allem die starke<br />

Abnahme der Anzahl der Anträge sowie der<br />

bewilligten Maßnahmen.<br />

Auf der Einnahmenseite ist bei den Pflichtbeiträgen<br />

eine Reduzierung um 18,5 Millionen<br />

Euro auf 1,02 Milliarden Euro festzustellen,<br />

bedingt durch die rückläufige Mitgliederentwicklung<br />

in der Rentenversicherung.<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

20/22 Pfl ichtbeiträge __________ 791,9 228,8<br />

21 Freiwillige Beiträge ________ 0,0 0,0<br />

23 Sonstige Beiträge __________ 0,2 0,0<br />

24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />

aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />

Buß- und<br />

Zwangsgelder ____________ 1,1 0,2<br />

25 Einnahmen aus<br />

26/28<br />

Bundesmitteln _________5.904,6 1.125,4<br />

Erstattungen aus öffentlichen<br />

Mitteln ________________ 21,7 6,3<br />

30/31 Vermögenserträge _________ 3,2 1,2<br />

33-35 Erstattungen Dritter ____4.392,7 2.427,3<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />

38 Einnahmen aus der Rücklage _ 0,3 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen _______ 0,0 0,0<br />

Aufgrund der bekannten ungünstigen<br />

Versichertenstruktur der knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung – auf 100 Aktiv-Versicherte<br />

entfallen rund 730 Rentner, während in der<br />

übrigen Rentenversicherung ein Verhältnis<br />

von 100 Aktiven zu rund 70 Rentnern vorliegt<br />

–, mussten wiederum erhebliche Mittel<br />

aus dem Bundeshaushalt zur Defizitdeckung<br />

gem. § 215 SGB VI herangezogen werden. Für<br />

die Bereiche West und Ost betrug der Bundeszuschuss<br />

7,03 Milliarden Euro, das sind 274,6<br />

Millionen Euro oder 3,8 Prozent weniger als im<br />

Vorjahr.<br />

40-47 Leistungen zur Teilhabe ____ 71,7 46,6<br />

50/54 Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

51/55<br />

der Kn.RV _____________6.436,2 2.067,6<br />

Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

der ArV ______________2.493,0 989,4<br />

52/56 Renten/Rentenanteile sowie<br />

Zusatzleistungen der AnV _ 939,2 309,0<br />

53 Sonstige Rentenleistungen 273,7 70,1<br />

57 Aufwendungen für die PVdR 21,4 7,5<br />

58 Aufwendungen für die KVdR 765,3 254,8<br />

59 Beitragserstattungen _______ 0,7 0,0<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen ___ 0,3 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />

68 Zuführung zu Betriebsmitteln - 7,3 - 21,1<br />

69 Verwaltungskosten sowie<br />

sonstige Aufwendungen __ 121,5 65,3<br />

Summe der Erträge 11.115,7 3.789,2 Summe der Aufwendungen 11.115,7 3.789,2<br />

insgesamt 14.904,9 insgesamt 14.904,9<br />

Haushalt und Finanzen<br />

113


114 Haushalt und Finanzen<br />

Für die vollstationäre Pfl ege wurden<br />

rund 500 Millionen Euro aufgewandt<br />

Am Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong> wurden von<br />

der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

1.040.253 Rentenzahlfälle ausgeführt, davon<br />

318.192 in die neuen Bundesländer. Rentenzahlungen<br />

in das Ausland wurden in 26.936 Fällen<br />

durchgeführt.<br />

Für die Bundesknappschaft gilt die Besonderheit,<br />

dass sie ihre Rentenzahlungen<br />

nicht – wie in der übrigen Rentenversicherung<br />

– über den Rentenservice der Deutschen<br />

Post AG abwickelt, sondern durch eine eigene<br />

Rentenzahlstelle durchführt. Hierdurch<br />

ergeben sich - neben Kostengesichtspunkten<br />

- auch wesentliche Vorteile aus Sicht der Datenverarbeitung:<br />

Der Datenaustausch zwischen<br />

Renten- und Krankenversicherung lässt<br />

sich besonders effizient gestalten, weil das<br />

Rentenzahlverfahren Bestandteil des knappschaftlichen<br />

Informationssystems ist.<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Pfl egeversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ______________ 1,0<br />

01 Kurzfristige Geldanlagen ______ 78,8<br />

02 Forderungen _______________ 88,1<br />

04 Andere Geldanlagen __________ 4,2<br />

05 Zeitliche Rechnungsabgrenzung 21,2<br />

06 Sonstige Aktiva _____________ 0,0<br />

09 Überschuss der Passiva _______ 0,0<br />

Pflegeversicherung<br />

Die Vermögensübersicht der knappschaftlichen<br />

Pflegeversicherung zum 31. Dezember<br />

<strong>2004</strong> weist eine Bilanzsumme von 193,3<br />

Millionen Euro aus. Der Anstieg gegenüber<br />

dem Vorjahr um 3,5 Millionen Euro erklärt<br />

sich im Wesentlichen durch die Zunahme der<br />

Geldanlagen. Eine Trennung des Vermögens<br />

sowie der Finanzströme für die alten und<br />

neuen Bundesländer ist in diesem Bereich<br />

nicht durchzuführen. Die Auffüllung der Betriebsmittel<br />

und der Rücklage erfolgte in der<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Höhe.<br />

Wie im Vorjahr lag auch im Rechnungsjahr<br />

<strong>2004</strong> der Schwerpunkt der Ausgaben der Pflegeversicherung<br />

mit 493,4 Millionen Euro im<br />

Bereich der vollstationären Pflege; in diesem<br />

Bereich ergab sich ein Anstieg von 11,1 Millionen<br />

Euro beziehungsweise 2,3 Prozent.<br />

10 Zahlungsmittelkredite ________ 0,0<br />

11 Kurzfristige Kredite __________ 0,0<br />

12 Kurzfristige Verpfl ichtungen ___ 23,6<br />

15 Zeitliche Rechnungsabgrenzung 19,8<br />

16 Sonstige Passiva ____________ 0,0<br />

19 Reinvermögen<br />

(Überschuss der Aktiva) _______ 149,9<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _____________ (103,5)<br />

- Rücklage _________________ (46,4)<br />

Summe der Aktiva 193,3 Summe der Passiva 193,3<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung


Das Ausgabevolumen für Pflegegeld hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig entwickelt,<br />

dennoch stellt es mit 255,6 Millionen<br />

Euro weiterhin den Hauptanteil der Ausgaben<br />

für die ambulante Pflege dar. Der Rückgang ist<br />

durch eine verringerte Inanspruchnahme des<br />

Pflegegeldes bei gleichzeitig erhöhter Gewährung<br />

von Pflegesachleistungen bedingt. Ein<br />

Ausgabenanstieg lässt sich bei den Pflegehilfsmitteln<br />

und technischen Hilfen feststellen.<br />

Hier wurden 15,8 Millionen Euro verausgabt;<br />

das sind 2,1 Millionen Euro mehr als im<br />

Vorjahr. Wegen der relativ hohen Rentnerzahl<br />

besteht bei der Bundesknappschaft ein<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Pfl egeversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

20 Beiträge für versicherungspfl<br />

ichtige Mitglieder ________ 120,8<br />

21 Beiträge der freiwilligen<br />

Mitglieder ________________ 0,0<br />

28 Säumniszuschläge auf<br />

Beiträge der PV ____________ 0,1<br />

30 Vermögenserträge __________ 1,2<br />

34 Einnahmen aus Ersatzansprüchen<br />

gegen Dritte ______________ 1,3<br />

35 Bußgelder ________________ 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva __________ 0,0<br />

37 Einnahmen aus dem<br />

Finanzausgleich ____________ 722,9<br />

37 Beiträge aus knappschaftlichen<br />

Renten ___________________ 222,6<br />

39 Sonstige Einnahmen ________ 0,0<br />

stärkeres Versicherungsrisiko und damit ein<br />

höheres Ausgabenniveau als im Bundesdurchschnitt.<br />

Die anfallenden Ausgaben können<br />

nicht allein aus den eigenen Beitragseinnahmen<br />

bestritten werden. Ein für derartige Fälle<br />

beim Bundesversicherungsamt eingerichteter<br />

Ausgleichsfonds (§ 66 SGB XI) korrigiert<br />

diese ungünstige Versichertenstruktur durch<br />

monatliche Finanzzuweisungen. So hat die<br />

Bundesknappschaft im Jahre <strong>2004</strong> rund 722,9<br />

Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds zur<br />

Finanzierung ihrer Ausgaben zugewiesen<br />

bekommen.<br />

40 - 44 Leistungen bei häuslicher<br />

Pfl ege ___________________ 424,2<br />

45 Leistungen für Pfl egepersonen 80,5<br />

46 - 47 Häusliche Beratungseinsätze<br />

und zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

________________ 3,7<br />

50 - 51 Teilstationäre Pfl ege und<br />

Kurzzeitpfl ege _____________ 16,3<br />

52 - 54 Vollstationäre Pfl ege ________ 493,4<br />

55 Pfl ege in vollstationären<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

_____________________ 6,9<br />

58 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland _______________ 0,0<br />

69 Sonstige Aufwendungen _____ 0,2<br />

70/75 Verwaltungskosten _________ 39,2<br />

91 Zuführung zur Rücklage und<br />

zu den Betriebsmitteln ______ 4,5<br />

Summe der Erträge 1.068,9 Summe der Aufwendungen 1.068,9<br />

Haushalt und Finanzen<br />

115


116 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Dialysebehandlung im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

Eigenbetriebe:<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Die Bilanzsumme der sechs Eigenbetriebe<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

(<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser) beläuft sich auf<br />

346,3 Millionen Euro (Vorjahr: 313,4 Millionen<br />

Euro), wovon 218,4 Millionen Euro auf das<br />

Anlagevermögen entfallen.<br />

Bei Investitionen in Höhe von 30,1 Millionen<br />

Euro ergab sich nach Abschreibungen und<br />

sonstigen Abgängen im Saldo eine Nettobestandserhöhung<br />

des Anlagevermögens von<br />

13,3 Millionen Euro.<br />

Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser / Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Konten- Bezeichnung West<br />

rahmens rahmens<br />

01 - 04 Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Gebäude _________ 150,4<br />

06 Technische Anlagen __________ 12,6<br />

07 Einrichtungen und Ausstattungen 30,7<br />

08 Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau _____________ 22,5<br />

09 Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

____________________ 2,2<br />

10 Vorräte ___________________ 7,5<br />

12 Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen _____________ 64,1<br />

13 Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten _____________ 5,5<br />

15 Forderungen nach dem Krankenhausfi<br />

nanzierungsrecht _______ 26,1<br />

davon nach dem KHEntgG _____ (13,2)<br />

16 Sonstige Vermögensgegenstände 4,5<br />

17 Rechnungsabgrenzungsposten _ 0,6<br />

18 Ausgleichsposten nach dem KHG 19,6<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> standen für vollstationäre<br />

Krankenhausbehandlungen 2 507 Betten zur<br />

Verfügung. Insgesamt konnte bei 731.484<br />

geleisteten Tagen eine Bettenausnutzung von<br />

80,4 Prozent erzielt werden. Für die 85.701<br />

behandelten Patienten ergab sich somit eine<br />

durchschnittliche Verweildauer von 8,5 Tagen.<br />

In den 12 Planbetten für Dialysebehandlungen<br />

im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurden<br />

neben 7.043 teilstationären Dialysebehandlungen<br />

weitere 4.282 Dialysen im Rahmen<br />

von stationären Krankenhausbehandlungen<br />

erbracht.<br />

20 Eigenkapital ________________ 100,4<br />

21 - 23 Sonderposten aus Zuwendungen<br />

zur Finanzierung des<br />

Anlagevermögens ___________ 129,5<br />

24 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung<br />

_________________ 9,9<br />

27 - 28 Rückstellungen _____________ 19,4<br />

32 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen _____________ 10,5<br />

35 Verbindlichkeiten nach dem<br />

Krankenhausfi nanzierungsrecht 29,4<br />

davon nach dem KHEntgG _____ (14,7)<br />

370 Verbindlichkeiten gegenüber der<br />

Bundesknappschaft __________ 36,1<br />

371 Verbindlichkeiten aus sonstigen<br />

Zuwendungen zur Finanzierung<br />

des Sachanlagevermögens _____ 4,4<br />

374 Sonstige Verbindlichkeiten ____ 6,2<br />

38 Rechnungsabgrenzungsposten _ 0,5<br />

Summe der Aktiva 346,3 Summe der Passiva 346,3<br />

Erfolgsrechnung


Die im Krankenhaus Püttlingen mit 8 Betten<br />

eingerichtete Abteilung für neurologische<br />

Frührehabilitation wurde bei 3.477 Behandlungstagen<br />

vollständig ausgenutzt.<br />

Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2003<br />

haben sich die Erträge um 5,9 Millionen<br />

Euro (1,8 Prozent) und die Aufwendungen<br />

um 7,7 Millionen Euro (2,4 Prozent) erhöht.<br />

Nach Bereinigung der Rechnungsergebnisse<br />

um Fördermittelzuweisungen, die erfolgsneutral<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Eigenbetriebe der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser / Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Konten- Bezeichnung West<br />

rahmens rahmens<br />

40 Erlöse aus Krankenhausleistungen 246,8<br />

41 Erlöse aus Wahlleistungen ____ 3,9<br />

42 Erlöse aus ambulanten Lei stungen<br />

des Krankenhauses _________ 13,0<br />

43 Nutzungsentgelte (Kostenerstattung<br />

und Vorteilsausgleich)<br />

und sonstige Abgaben der Ärzte 14,7<br />

44 Rückvergütungen, Vergütungen<br />

und Sachbezüge ___________ 1,1<br />

45 Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben,<br />

Notarztdienst _____ 2,9<br />

46 Erträge aus Fördermitteln nach<br />

dem KHG _________________ 12,4<br />

47 Zuweisungen und Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hand sowie<br />

Zuwendungen Dritter _______ 5,8<br />

48 Erträge aus der Einstellung von<br />

Ausgleichsposten für<br />

Eigenmittelförderung _______ 0,4<br />

49 Erträge aus der Aufl ösung von<br />

Sonderposten, Verbindlichkeiten<br />

nach dem KHG und Ausgleichsposten<br />

aus Darlehensförderung __ 11,2<br />

51 - 59 Andere Erträge _____________ 15,2<br />

Erlössteigerung aus Krankenhausleistungen<br />

nachgewiesen werden, ergaben sich infolge<br />

der höheren Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />

und sonstigen ordentlichen Erträgen<br />

einerseits und höherer Aufwendungen für Personal,<br />

medizinischen Bedarf, Abschreibungen<br />

und übrige Aufwendungen andererseits Steigerungen<br />

bei den Erträgen von 8,2 Millionen<br />

Euro (2,7 Prozent) und bei den Aufwendungen<br />

von 10,0 Millionen Euro (3,3 Prozent). Letztlich<br />

haben die knappschaftlichen Krankenhäuser<br />

im Jahre <strong>2004</strong> einen Überschuss in Höhe von<br />

1,4 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />

60 - 64 Personalaufwendungen ______ 187,9<br />

65 Lebensmittel ______________ 5,0<br />

66 Medizinischer Bedarf ________ 51,1<br />

67 Wasser, Energie, Brennstoffe __ 5,9<br />

68 Wirtschaftsbedarf __________ 11,6<br />

69 Verwaltungsbedarf _________ 5,3<br />

70 Aufwendungen für zentrale<br />

Dienstleistungen ___________ 1,4<br />

72 Instandhaltung ____________ 17,8<br />

73 Steuern, Abgaben, Versicherungen 2,7<br />

74 Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen ____________ 0,1<br />

75 Aufl ösung von Ausgleichs posten<br />

und Zuführung der Fördermittel<br />

nach dem KHG zu Sonderposten<br />

oder Verbindlichkeiten _______ 13,6<br />

76 Abschreibungen ____________ 18,8<br />

77 Aufwendungen für die Nutzung<br />

von Anlagegütern nach<br />

§ 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG _________ 0,8<br />

78 Sonstige ordentliche<br />

Aufwendungen ____________ 1,3<br />

79 Übrige Aufwendungen _______ 2,7<br />

Summe der Erträge 327,4 Summe der Aufwendungen 326,0<br />

Haushalt und Finanzen<br />

117


118 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Eigenbetriebe: Rehabilitationskliniken<br />

Die Bilanzsumme der knappschaftlichen<br />

Rehabilitationskliniken beträgt einschließlich<br />

der beiden neuen Kliniken in Bietschied und<br />

Bottrop 95,6 Millionen Euro, wovon 92,1 Millionen<br />

Euro auf das Anlagevermögen entfallen.<br />

Die in der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

gebundenen Mittel haben sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 4,2 Millionen Euro auf<br />

92,2 Millionen Euro erhöht.<br />

Die sieben Rehabilitationskliniken haben im<br />

Rechnungsjahr <strong>2004</strong> im Rahmen der Leistungen<br />

zur Teilhabe stationäre und teilstationäre/ambulante<br />

medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und medizinische Maßnahmen<br />

zur Erhaltung der Erwerbsfähigkeit für 13.533<br />

Patienten erbracht. Dafür standen im Jahresdurchschnitt<br />

853 Betten (davon 805 Betten für<br />

Patienten und 48 Betten für Begleitpersonen)<br />

und 135 Behandlungsplätze zur Verfügung. Im<br />

Eigenbetriebe der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

Rehabilitationskliniken / Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ___________ 0,1 0,0<br />

02 Forderungen ____________ 1,0 0,2<br />

05 Vorräte ________________ 0,1 0,0<br />

08 Grundstücke, bauliche und<br />

technische Anlagen, bewegliche<br />

Einrichtung _____________ 63,8 28,3<br />

091 Forderungen auf Betriebsmittel<br />

und sonstige Verrechnungen 1,3 0,7<br />

093 Sonstige<br />

Rechnungsabgrenzung ____ 0,1 0,0<br />

Rechnungsjahr <strong>2004</strong> sind insgesamt 315.188<br />

Berechnungstage angefallen. Darin enthalten<br />

sind 20.408 Tage für Begleitpersonen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr ergibt sich insgesamt<br />

eine Erhöhung bei den Berechnungstagen für<br />

Patienten um 32.295 Tage. Dieser Anstieg der<br />

Berechnungstage ist ausschließlich auf die<br />

neuen Kliniken Bietschied und Bottrop zurückzuführen<br />

(ohne diese Kliniken hätte sich<br />

ein Rückgang um 1.942 Tage ergeben).<br />

Die bereits in den Vorjahren eingesetzten<br />

Controllingmaßnahmen wurden auch in <strong>2004</strong><br />

fortgeführt.<br />

Die Rechnungsergebnisse <strong>2004</strong> der Rehabilitationskliniken<br />

schließen insgesamt mit einem<br />

Fehlbetrag in Höhe von 1,4 Millionen Euro ab.<br />

Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2003<br />

haben sich die Erträge um 4,4 Millionen Euro<br />

(14,9 Prozent) und die Aufwendungen um<br />

5,6 Millionen Euro (19,2 Prozent) erhöht.<br />

12 Verpfl ichtungen __________ 1,0 0,2<br />

180 Betriebsmittelvorschüsse und<br />

sonstige Verrechnungen ___ 2,6 0,0<br />

183 Sonstige<br />

Rechnungsabgrenzung ____ 0,1 0,0<br />

190 Kapitalkonto ____________63,8 28,3<br />

194 Gewinnvortrag ___________ 0,7 0,3<br />

195 Jahresüberschuss ________ - 1,7 0,3<br />

Summe der Aktiva 66,4 29,2 Summe der Passiva 66,5 29,1<br />

insgesamt 95,6 insgesamt 95,6


Eigenbetriebe der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

Rehabilitationskliniken / Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2004</strong> / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung West Ost Konten- Bezeichnung West Ost<br />

rahmens rahmens<br />

20 Erlöse aus stationärer<br />

Behandlung ___________ 25,5 6,3<br />

21 Erlöse aus ambulanter<br />

Behandlung ____________ 0,3 0,0<br />

22 Abgaben der Ärzte aus<br />

Nebentätigkeit _________ 0,1 0,0<br />

23 Einnahmen aus Unterkunft<br />

und Verpfl egung ________ 0,9 0,2<br />

24 Miet- und Pachteinnahmen 0,0 0,0<br />

26 Verkäufe und Leistungen<br />

an Dritte ______________ 0,0 0,0<br />

28 Sonstige Einnahmen _____ 0,3 0,1<br />

29 Periodenfremde Erträge ___ 0,0 0,0<br />

40 Personalaufwendungen __ 16,5 4,0<br />

41 Lebensmittel ___________ 1,7 0,3<br />

42 Heilbehandlung _________ 1,7 0,3<br />

43 Brennstoffe, Energie, Wasser 1,0 0,2<br />

44 Wirtschaftsbedarf _______ 1,1 0,1<br />

45 Verwaltungsbedarf ______ 1,1 0,2<br />

46 Steuern, Abgaben,<br />

Versicherungen _________ 0,3 0,1<br />

47 Instandhaltung und nicht<br />

aktivierungspfl ichtige<br />

Gegenstände ___________ 1,2 0,2<br />

48 Übrige Aufwendungen ____ 1,3 0,0<br />

49 Abschreibungen _________ 2,9 0,9<br />

Summe der Erträge 27,1 6,6 Summe der Aufwendungen 28,8 6,3<br />

insgesamt 33,7 insgesamt 35,1<br />

Verwaltungskosten<br />

Das im Leistungsbereich der <strong>Knappschaft</strong>sversicherung<br />

realisierte Verbundsystem führt<br />

dazu, dass eine Vielzahl von MitarbeiterInnen<br />

gleichzeitig für die Kranken-, Renten- und<br />

Pflegeversicherung tätig ist. Wegen der getrennten<br />

Finanzierung der einzelnen Versicherungszweige<br />

müssen die anfallenden Verwaltungskosten<br />

jedoch verursachungsgemäß<br />

auf die einzelnen „Kostenträger“ aufgeteilt<br />

werden. Dies geschieht in der Form, dass<br />

die Gesamtverwaltungskosten nach einem<br />

Schlüssel, der mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens<br />

ermittelt wird, auf die verschiedenen<br />

Versicherungszweige aufgeteilt werden.<br />

Nach dem SGB XI führt die Bundesknappschaft<br />

die Pflegeversicherung für die<br />

knappschaftlich Versicherten durch. Sie ist<br />

verpflichtet, ihre räumliche, sächliche und<br />

personelle Infrastruktur der Pflegekasse zur<br />

Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten<br />

einschließlich der Personalkosten, die der<br />

Bundesknappschaft aufgrund des Pflegeversicherungsgesetzes<br />

entstehen, werden von der<br />

knappschaftlichen Pflegeversicherung im Rahmen<br />

der gesetzlichen Vorschriften erstattet.<br />

Die Verwaltungs- und Verfahrenskosten beliefen<br />

sich im Jahr <strong>2004</strong> auf insgesamt 335,5 Millionen<br />

Euro; dies entspricht einem Anteil an<br />

den Gesamt-Aufwendungen von 1,7 Prozent.<br />

Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um<br />

11,5 Millionen Euro bzw. 3,3 Prozent gesunken.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

119


120 Haushalt und Finanzen<br />

Sozialmedizinische Dienststellen<br />

Bei den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

ergab sich mit einem Ausgabevolumen von<br />

insgesamt 32,1 Millionen Euro ein um 0,5 Millionen<br />

Euro (1,5 Prozent) höheres Ergebnis als<br />

im Vorjahr. Im Bereich West wurden 23,1 Millionen<br />

Euro verausgabt, in den Dienststellen der<br />

neuen Bundesländer belief sich der Betrag auf<br />

9,0 Millionen Euro. Diese Kosten wurden in<br />

Abhängigkeit von der jeweiligen Inanspruchnahme<br />

auf die knappschaftliche Kranken-,<br />

Renten- und Pflegeversicherung verteilt.<br />

Lohnausgleichskasse<br />

Die positive Finanzentwicklung des Vorjahres<br />

hat sich auch im Rechnungsjahr <strong>2004</strong> fortgesetzt.<br />

Sowohl im Westen als auch im Osten<br />

konnten deutliche Einnahmeüberschüsse<br />

erwirtschaftet werden. Insgesamt hat sich ein<br />

Überschuss von 83,0 Millionen Euro ergeben.<br />

Als Folge dieser positiven Entwicklung ist im<br />

Bereich der Lohnausgleichskasse bei Krankheit<br />

zum 1. Januar 2005 der Umlagesatz von<br />

1,2 Prozent auf 0,1 Prozent der Bemessungsgrundlage<br />

gesenkt und der Erstattungssatz<br />

von 70 Prozent auf 80 Prozent angehoben<br />

worden. Zum gleichen Zeitpunkt ist im<br />

Bereich der Lohnausgleichskasse bei Mutterschaft<br />

der bis dahin gültige Umlagesatz von<br />

0,1 Prozent ausgesetzt worden.<br />

Lohnausgleichskasse<br />

Verteilung der Beträge / in Millionen Euro<br />

West Ost insgesamt<br />

Erträge 94,8 9,0 103,8<br />

Aufwendungen 18,3 2,5 20,8<br />

Überschuss (+) / + 76,5 + 6,5 + 83,0<br />

Fehlbetrag(-)<br />

Investitionen<br />

Das Investitionsvolumen der Bundesknappschaft<br />

belief sich im Jahre <strong>2004</strong> insgesamt auf<br />

79,7 Millionen Euro.<br />

Investitionen <strong>2004</strong><br />

in Millionen Euro<br />

Investitionen in die Verwaltung _________ 42,0<br />

Investitionen in die Krankenhäuser ______ 30,7<br />

Investitionen in die Reha-Kliniken ________ 7,0<br />

Summe __________________________ 79,7<br />

Ausgabenschwerpunkte waren im Bereich der<br />

Verwaltung die Brandschutzmaßnahmen und<br />

Datenverkabelungsumstellungen in verschiedenen<br />

Verwaltungsgebäuden. Bedeutend ist<br />

auch die laufende apparative Ausstattung der<br />

knappschaftlichen Dienststellen einschließlich<br />

Minijob-Zentrale mit Datenverarbeitungskomponenten.<br />

Im Bereich der Krankenhäuser sind erhebliche<br />

bauliche Investitionen (23,1 Millionen Euro)<br />

aus Förder- und Eigenmitteln erfolgt. Für die<br />

apparative Ausstattung der Krankenhäuser,<br />

insbesondere im medizinisch-technischen<br />

Bereich, wurden Investitionen in Höhe von 7,5<br />

Millionen Euro getätigt.<br />

In den Rehabilitationskliniken Bad Neuenahr,<br />

Bad Soden/Salmünster, Bad Driburg, Borkum<br />

und Warmbad wurden die Maßnahmen<br />

zur Neuordnung und Modernisierung von<br />

verschiedenen Klinikbereichen einschließlich<br />

Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt.


Minijob-Zentrale<br />

Die zum 1. April 2003 errichtete Minijob-Zentrale<br />

hat im Jahr <strong>2004</strong> an pauschalen Beiträgen<br />

aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

4,04 Milliarden Euro zugunsten der<br />

gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung<br />

sowie 291,8 Millionen Euro an einheitlicher<br />

Pauschsteuer zugunsten des Bundesamtes<br />

für Finanzen eingezogen.<br />

Die in diesem Zusammenhang angefallenen<br />

Verwaltungskosten in Höhe von 97,3 Millionen<br />

Euro wurden finanziert durch die Vergütungen<br />

von den anderen Versicherungsträgern und<br />

vom Bundesamt für Finanzen.<br />

Aufteilung der pauschalen Beiträge aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

in Milliarden Euro<br />

Rentenversicherung —— 2,14<br />

Krankenversicherung —— 1,90<br />

Einheitliche Pauschsteuer —— 0,29<br />

Haushalt und Finanzen<br />

121


122 Haushalt und Finanzen<br />

8.3 Controlling<br />

Krankenversicherung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Prognosen<br />

Treiberbäume<br />

Kennzahlen<br />

Regionale und<br />

„produktbezogene“<br />

Zuordnungskriterien<br />

Standardanalysen<br />

Controllingrunden<br />

Das Controlling-System<br />

der Bundesknappschaft<br />

Rentenversicherung Reha-Kliniken<br />

Teilbereich<br />

Rehabilitation<br />

Budgetierung<br />

Reha-Bereich<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Benchmarking<br />

Kosten-/<br />

Leistungsrechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Das Controllingsystem der Bundesknappschaft<br />

unterstützt die Kranken- und<br />

Rentenversicherung einschließlich der Reha-<br />

Eigenbetriebe sowie der Minijob-Zentrale bei<br />

ihrer wirtschaftlichen Aufgabenwahrnehmung<br />

im operativen und strategischen Geschehen.<br />

Durch die Anwendung zahlreicher Controllinginstrumente<br />

können Schwachstellen festgestellt<br />

und Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

initiiert werden.<br />

Krankenversicherung<br />

Im Leistungsbereich Krankenhausbehandlung<br />

wurde die Abrechnung auf das im Jahr 2003<br />

bereits in einzelnen Krankenhäusern und ab<br />

<strong>2004</strong> bundesweit geltende diagnoseorientierte<br />

Fallpauschalensystem (DRG) umgestellt.<br />

Hierdurch ist die Höhe der Vergütung eines<br />

Krankenhausfalles grundsätzlich verweildauerunabhängig<br />

geworden, Einzelaufnahmen<br />

im Krankenhaus werden im Wiederholungsfall<br />

zu einem Fall zusammengeführt und somit<br />

nur einmal bezahlt. Da nunmehr überwiegend<br />

Optimierung der<br />

Belegungssteuerung<br />

Controllingrunden<br />

Konzept der<br />

personifi zierten<br />

Verantwortung<br />

Verwaltungskosten Bildungsstätten<br />

Kostenstellenrechnung<br />

Betriebsabrechnungsbogen<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Controllingrunden<br />

Kostenstellenrechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

die konkreten medizinischen Konstellationen<br />

kostenrelevant werden, mussten neue<br />

Controllingansätze gefunden und umgesetzt<br />

werden (der Fallanteil der nach DRG abgerechneten<br />

Fälle lag im Jahr <strong>2004</strong> bei rund 76<br />

Prozent). Weitere Optimierungen fanden auch<br />

in anderen Leistungsbereichen statt.<br />

Das Rechnungsergebnis <strong>2004</strong> wurde im<br />

wesentlichen durch die Leistungseinschränkungen<br />

aufgrund des Gesetzes zur Modernisierung<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GMG), das zum 1. Jaunar <strong>2004</strong> in Kraft<br />

getreten ist, beeinflusst. In allen zuzahlungspflichtigen<br />

Leistungsbereichen sind deutliche<br />

Ausgabensenkungen (unter anderem auch<br />

durch Vorwegnahmeeffekte) eingetreten.<br />

Verstärkt wurde dieser Effekt noch durch<br />

den im Jahr <strong>2004</strong> erhöhten Herstellerrabatt<br />

der pharmazeutischen Unternehmen für<br />

verschreibungspflichtige Arzneimittel und<br />

die Umsetzung der Heilmittelrichtlinien zum<br />

1. Juli <strong>2004</strong>.


Im Vergleich zur übrigen gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (Veränderungsrate<br />

2003/<strong>2004</strong>: - 3,1 Prozent) weist die knappschaftliche<br />

Krankenversicherung unter<br />

Berücksichtigung der Altersstandardisierung<br />

mit minus 6,1 Prozent eine deutlich günstigere<br />

Veränderungsrate aus.<br />

Insofern wurde das für das Jahr <strong>2004</strong> zur<br />

Verfügung stehende Budget deutlich unterschritten.<br />

Auch die übrigen im Rahmen des<br />

Controllings vereinbarten Ziele (zum Beispiel<br />

Ausgabensteigerung in Relation zur Entwicklung<br />

in der übrigen gesetzlichen Krankenversicherung)<br />

konnten erreicht werden.<br />

Reha-Kliniken<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden zwei neue Einrichtungen<br />

mit stationärer und ambulanter/teilstationärer<br />

Rehabilitation in Bottrop und Bietschied in<br />

das bestehende Controllingsystem implementiert.<br />

Die zu Beginn des Jahres <strong>2004</strong> festgelegten<br />

Ziele (zum Beispiel Budgeteinhaltung,<br />

Stabilisierung bzw. Steigerung der Fremdbelegung)<br />

konnten weitgehend erreicht werden.<br />

Letztlich kann festgestellt werden, dass die<br />

Reha-Kliniken im Jahr <strong>2004</strong> zu konkurrenzfähigen<br />

Pflegesätzen bewirtschaftet wurden.<br />

Verwaltungskosten<br />

Wegen der gesetzlichen Ausgabenbegrenzung<br />

der Verwaltungskosten der Krankenversicherung<br />

gem. § 4 Abs. 4 SGB V und der<br />

zu erwirtschaftenden Fusionsrendite der<br />

Rentenversicherung durch die<br />

Rentenversicherungsorganisationsreform<br />

gem. § 220 Abs. 3 SGB VI gewinnt das Verwaltungskosten-Controlling<br />

immer mehr an<br />

Bedeutung.<br />

Die Verwaltungskosten des Jahres <strong>2004</strong><br />

betragen insgesamt rund 3,4 Milliarden<br />

Euro. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein<br />

Rückgang um 11,5 Millionen Euro (3,3 Prozent).<br />

Auf die knappschaftliche Krankenversicherung<br />

entfällt ein Anteil von 172,6 Millionen Euro. Je<br />

Versicherten ergibt sich damit ein Wert von<br />

122,08 Euro (Vorjahr 125,70 Euro), das heißt,<br />

der Rückgang beträgt 2,9 Prozent. Der Anteil<br />

der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

beträgt 162,9 Millionen Euro. Gegenüber dem<br />

VorJahreswert von 172,7 Millionen Euro beläuft<br />

sich der Rückgang hier auf 9,8 Millionen<br />

Euro bzw. 5,7 Prozent. Damit wurden alle<br />

Controlling ziele des Jahres <strong>2004</strong> erreicht.<br />

Die Fortsetzung der Einsparbemühungen<br />

im Verwaltungskostenbereich stehen auch<br />

zukünftig im Mittelpunkt der Controllingaktivitäten.<br />

Mittelfristiges Ziel ist hierbei<br />

die Senkung des Kostenniveaus unter die<br />

Durchschnittswerte der anderen Kranken- und<br />

Rentenversicherungsträger. Im Bereich der<br />

Rentenversicherung beteiligt sich die Bundesknappschaft<br />

am Aufbau des durch den § 69<br />

Abs. 5 SGB IV legitimierten Benchmarkings der<br />

Rentenversicherungsträger mit dem Ziel einer<br />

weiteren Kostenoptimierung.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

123


124 Haushalt und Finanzen<br />

8.4 Datenverarbeitung<br />

Die gegenwärtige Datenverarbeitung<br />

bei der Bundesknappschaft basiert auf einem<br />

modernen Großrechenzentrum, das im Verwaltungsgebäude<br />

des Standortes Königsallee<br />

in Bochum untergebracht ist. Hier werden von<br />

zentraler Stelle aus in einem automatisierten,<br />

bedienerlosen Service-Betrieb „rund um die<br />

Uhr“ an sieben Tagen pro Woche die maschinell<br />

unterstützten Verfahren für die Sachbearbeitung<br />

in einem bundesweit verteilten<br />

Netz mit über 70 Standorten zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Leistung des Großrechners<br />

Leistungsindex (in MIPS)<br />

Dreh- und Angelpunkt des Service-Betriebes<br />

ist ein Großrechner, über den zentrale Anwendungen<br />

wie Kranken- und Pflegeversicherung,<br />

Rentenversicherung und Verfahren der allgemeinen<br />

Verwaltung bereit gestellt werden.<br />

Mit der Integration der Minijob-Zentrale in<br />

das knappschaftliche Netzwerk hat sich auch<br />

das Spektrum der knappschaftlichen Großrechner-<br />

und PC-Anwendungen erweitert.<br />

Dementsprechend stiegen seit dem Start<br />

der Minijob-Zentrale zum 1. April 2003 die<br />

Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der<br />

DV-Landschaft.<br />

So musste im Zentralrechner zu Beginn des<br />

Jahres <strong>2004</strong> der sechste Prozessor freigeschaltet<br />

werden, damit die DV-Anwendungen<br />

weiterhin in gewohnter Performance und<br />

Stabilität zur Verfügung gestellt werden konnten.<br />

Aufgrund der gestiegenen Ansprüche aus<br />

dem Minijob-Bereich sind weitere Zuwächse<br />

an Rechnerleistung des Großrechners im Jahre<br />

<strong>2004</strong> notwendig geworden.<br />

Zusätzlich zu der traditionellen Großrechnerumgebung<br />

haben in den vergangenen Jahren<br />

zeitgemäße Client-/Server-Strukturen Einfluss<br />

01.03.2003 CPX2000-72A —— 640<br />

01.03.2003 IBM2064-2C5 —— 1.361<br />

21.01.<strong>2004</strong> IBM2064-2C6 —— 1.592<br />

24.05.<strong>2004</strong> IBM2064-2C7 —— 1.812<br />

22.01.2005 IBM2064-2C8 —— 2.023<br />

auf die Architektur des Rechenzentrums<br />

genommen. Über ein bundesweites knappschaftliches<br />

Netzwerk basierend auf dem TCP/<br />

IP-Protokoll sind die Mitarbeiter mit Windows<br />

NT basierten Arbeitsplätzen ausgestattet, die<br />

von einem NT-Server-Netz verwaltet werden.<br />

Die Anzahl der NT-PCs und der NT-Server<br />

hielten sich im Jahr <strong>2004</strong> mit rund 9.500 und<br />

um 350 auf einem nahezu gleich bleibenden<br />

hohen Niveau. Zusätzliche Systemplattformen<br />

(zum Beispiel AIX, Linux) und Technologien<br />

(zum Beispiel SAN, Terminal-Server, Firewall,<br />

Datendrehscheibe) vervollständigen das Bild<br />

des gegenwärtigen Spektrums mit seiner<br />

wachsenden Komplexität.


9 personal<br />

9.1 Personaldaten und Personalpolitik | 126<br />

9.2 Berufl iche Bildung | 130


126 Personal<br />

Personalbestand<br />

9.1 Personaldaten und Personalpolitik<br />

Am 31. Dezember <strong>2004</strong> standen im<br />

Verwaltungsbereich insgesamt 8.863 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den Diensten der<br />

Bundesknappschaft. In den Sozialmedizinischen<br />

Dienststellen waren zu diesem Zeitpunkt<br />

549 Personen beschäftigt. Die angegebenen<br />

Daten umfassen alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des jeweiligen Bereiches,<br />

einschließlich der Nachwuchskräfte. Langfristig<br />

beurlaubte Beschäftigte wurden jedoch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Im Verwaltungsbereich und Sozialmedizinischen<br />

Dienst der Bundesknappschaft sind im<br />

Jahr <strong>2004</strong> insgesamt 357 Mitarbeiterinnen und<br />

Personalbestand und Vollzeitstellen im Verwaltungsbereich<br />

Stand Dezember <strong>2004</strong><br />

Mitarbeiter ausgeschieden, die sich wie folgt<br />

auf die verschiedenen Ebenen und Bereiche<br />

verteilen: höherer Verwaltungsdienst 18 Mitarbeiter/innen;<br />

gehobener Verwaltungsdienst<br />

57 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwaltungsdienst<br />

248 Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer<br />

Dienst 34 Mitarbeiter/innen.<br />

Durch die Fluktuationsrate sowie die Schaffung<br />

neuer Stellen im Verwaltungsbereich<br />

konnte die leistungsbezogene Übernahme<br />

einer großen Zahl von Nachwuchskräften (30<br />

im gehobenen Dienst und 113 im mittleren<br />

Dienst) ermöglicht werden.<br />

Angestellte ——<br />

——<br />

6.586<br />

6.064,55<br />

Beamte ——<br />

——<br />

1.455<br />

1.342,77<br />

Nachwuchskräfte ——<br />

——<br />

618<br />

618,00<br />

Lohnempfänger ——<br />

——<br />

204<br />

183,42<br />

Personalbestand und Vollzeitstellen beim Sozialmedizinischen Dienst<br />

Stand Dezember <strong>2004</strong><br />

Peronalbestand<br />

Vollzeitstellen<br />

Verwaltungsdienst<br />

——<br />

—— 161,45<br />

195<br />

Ärztlicher Dinest<br />

——<br />

——<br />

195<br />

175,88<br />

Med.-techn. Dienst/<br />

Pfl egefachdienst<br />

——<br />

—— 113,01<br />

144<br />

Reinigungspersonal<br />

——<br />

——<br />

15<br />

8,60<br />

Peronalbestand<br />

Vollzeitstellen


Altersstruktur<br />

Der weitere Personalbedarf wurde durch die<br />

Neueinstellung von Mitarbeiter/innen in den<br />

folgenden Funktionsebenen kompensiert: höherer<br />

Verwaltungsdienst 16 Mitarbeiter/innen;<br />

gehobener Verwaltungsdienst 39 Mitarbeiter/innen;<br />

sonstiger Verwaltungsdienst 249<br />

Mitarbeiter/innen.<br />

Für den Sozialmedizinischen Dienst wurden<br />

im Jahr <strong>2004</strong> insgesamt 33 Mitarbeiter/innen,<br />

davon 21 Ärztinnen/Ärzte, eingestellt.<br />

Das gegenüber den Vorjahren im Wesentlichen<br />

konstant gebliebene Durchschnittsalter<br />

betrug am 31. Dezember <strong>2004</strong> im Verwaltungsbereich<br />

40 Jahre und im Sozialmedizinischen<br />

Dienst 47 Jahre.<br />

Altersstruktur <strong>2004</strong><br />

(ohne Nachwuchskräfte und langfristig Beurlaubte)<br />

Funktionsbezogen sind im Verwaltungsbereich<br />

der Bundesknappschaft die Beamtinnen/<br />

Beamten vorwiegend im gehobenen Dienst<br />

und die Angestellten überwiegend im mittleren<br />

Dienst beschäftigt.<br />

Zur Wahrnehmung der Führungsaufgaben<br />

sind knapp vier Prozent des Verwaltungspersonals<br />

der Bundesknappschaft im höheren<br />

Dienst eingesetzt.<br />

In den Sozialmedizinischen Dienststellen wird<br />

der höhere Dienst ausschließlich durch die<br />

ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

repräsentiert, die mehr als ein Drittel des<br />

dortigen Gesamtpersonals ausmachen.<br />

> = 60 —— 196<br />

—— 46<br />

50 - 59 —— —— 180<br />

1.540<br />

40 - 49 —— —— 225<br />

2.696<br />

30 - 39 —— —— 87<br />

2.419<br />

20 - 29 —— —— 11<br />

1.376<br />

< 20<br />

—— 18<br />

—— 0<br />

Verwaltungsbereich<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

Funktionsstruktur<br />

Personal<br />

127


128 Personal<br />

Nachwuchskräfte<br />

Beamte<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht<br />

Höherer Dienst —— 111<br />

—— 25<br />

Gehobener Dienst —— 737<br />

—— 616<br />

Mittlerer/Einfacher<br />

Dienst<br />

—— 1<br />

—— 0<br />

Nachwuchskräfte<br />

——<br />

——<br />

90<br />

111<br />

Angestellte<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Höherer Dienst<br />

——<br />

——<br />

112<br />

113<br />

Gehobener Dienst<br />

——<br />

——<br />

795<br />

1.216<br />

Mittlerer/Einfacher<br />

Dienst<br />

——<br />

——<br />

1.168<br />

3.684<br />

Nachwuchskräfte —— 138<br />

—— 276<br />

Nachwuchskräfte<br />

Einstellungen <strong>2004</strong><br />

Einführungslehrgang für Nachwuchskräfte<br />

in der Bildungsstätte Winterberg<br />

Im Jahre <strong>2004</strong> wurden im Verwaltungsbereich<br />

der Bundesknappschaft Nachwuchskräfte für<br />

verschiedene Berufsbilder eingestellt:<br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Sozialversicherungsfachangestellte ________________________________________ 137<br />

Verwaltungsinspektoranwärter(innen) _______________________________________ 69<br />

Auszubildende für den Beruf Restaurantfachkraft _______________________________ 1<br />

männlich<br />

weiblich


Teilzeitbeschäftigung<br />

Bei der Teilzeitbeschäftigung ist im Jahre <strong>2004</strong><br />

wiederum ein Zuwachs zu verzeichnen. Die<br />

Entwicklung der Teilzeitbeschäftigung bei der<br />

Bundesknappschaft in den letzten zehn Jahren<br />

ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt:<br />

Anzahl der Teilzeitbeschäftigten<br />

Mitarbeiterzahlen ohne Altersteilzeit<br />

645<br />

Weitere Zunahme der Teilzeitbeschäftigung<br />

| 1994 <strong>2004</strong> |<br />

1.567<br />

Personal<br />

129


130 Personal<br />

9.2 Berufliche Bildung<br />

Überblick über die Ausbildung bei der<br />

Bundesknappschaft<br />

Insgesamt befanden sich Ende Dezember<br />

<strong>2004</strong> 627 Nachwuchskräfte in Ausbildung bei<br />

der Bundesknappschaft (ohne Eigenbetriebe).<br />

Für die <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und das<br />

Bundesversicherungsamt werden insgesamt<br />

ein Sozialversicherungsfachangestellter und<br />

zehn Verwaltungsinspektoranwärter ausgebildet.<br />

Sie sind in Theorie und Praxis in den<br />

Ausbildungsbetrieb der Bundesknappschaft<br />

integriert.<br />

Ausbildung der Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />

Die Ausbildung der Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />

gliedert sich in das Grundstudium<br />

an der Fachhochschule des Bundes für<br />

öffentliche Verwaltung in Berlin, in berufspraktische<br />

Studienzeiten und in das Hauptstudium<br />

an der Fachhochschule des Bundes,<br />

Abteilung <strong>Knappschaft</strong>sversicherung, in<br />

Bochum. Sie dauert insgesamt drei Jahre.<br />

Die Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung<br />

und Prüfung für den gehobenen nichttechnischen<br />

Dienst in der Sozialversicherung<br />

des Bundes vom 14. Dezember 2001 sieht auch<br />

die Durchführung eines Projekts im Rahmen<br />

des zweiten Praktikums vor.<br />

Bisher wurde eine Vielzahl von verschiedenen<br />

Projekten von den Verwaltungsinspektoranwärtern<br />

durchgeführt, die sich durch eine<br />

hohe Qualität ausgezeichnet haben.<br />

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist,<br />

dass die in den Projekten erzielten Ergebnisse<br />

Ausbildung bei der Bundesknappschaft <strong>2004</strong><br />

Anzahl der Auszubildenden / ohne Bildungsstätten / Stand Dezember <strong>2004</strong> (Gesamtzahl 627)<br />

Sozialversicherungsfachangestellte/r<br />

—— 403<br />

—— 1<br />

—— 0<br />

—— 206<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen —— 2<br />

—— 8<br />

—— 7<br />

Fachinformatiker —— 0<br />

—— 0<br />

Bundesknappschaft<br />

<strong>Bahn</strong>-Versicherungsanstalt<br />

Bundesversicherungsamt<br />

weitere Verwendung in der Ausbildung und<br />

teilweise in den Fachabteilungen gefunden<br />

haben. Beispielhaft können folgende Projekte<br />

genannt werden:<br />

Marketingstrategien für die Ausbildung bei<br />

der Bundesknappschaft,<br />

Erstellung einer Arbeitshilfe zur Speicherung<br />

von Anrechnungszeiten,<br />

eGovernment (digitalisierte Geschäftsabläufe).


Auch zukünftige Projekte der Verwaltungsinspektoranwärter<br />

versprechen für die Bundesknappschaft<br />

interessante Ergebnisse.<br />

Im März <strong>2004</strong> wurden 27 Verwaltungsin spektoranwärter/innen<br />

(davon 3 BVA) und im<br />

September <strong>2004</strong> 49 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />

(davon 4 für das Bundesversicherungsamt)<br />

eingestellt. Zusammen mit<br />

den Einstellungsjahrgängen 2002 und 2003<br />

befanden sich Ende Dezember <strong>2004</strong> insgesamt<br />

217 Nachwuchskräfte in der Ausbildung<br />

für die gehobene Funktionsebene.<br />

Die Zwischenprüfung zum Ende des Grundstudiums<br />

wurde im März <strong>2004</strong> von 44<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen bzw.<br />

September <strong>2004</strong> von 22 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />

erfolgreich abgelegt.<br />

52 Verwaltungsinspektoranwärter/innen der<br />

Bundesknappschaft haben im Jahr <strong>2004</strong> mit<br />

erfolgreichem Ablegen der Laufbahnprüfung<br />

ihren Vorbereitungsdienst beendet.<br />

Ausbildung zum Sozialversicherungsangestellten<br />

Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

umfasst 36 Monate, die sich<br />

in drei Abschnitte (praktische Ausbildung,<br />

theoretischer Unterricht und Unterricht in der<br />

Berufsschule) gliedert.<br />

Zum 1. August <strong>2004</strong> wurden insgesamt 138<br />

Auszubildende eingestellt, davon 80 in der<br />

Einstellungen von Nachwuchskräfte für die gehobene Funktionsebene 2002 - <strong>2004</strong><br />

in Mitarbeiterzahlen (Gesamtzahl 217)<br />

März 2002 —— 24<br />

September 2002 —— 41<br />

März 2003 —— 27<br />

September 2003 —— 49<br />

März <strong>2004</strong> —— 27<br />

September <strong>2004</strong> —— 49<br />

Auszubildende zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

in Mitarbeiterzahlen / Stand Dezember <strong>2004</strong> (Gesamtzahl 404)<br />

Ende <strong>2004</strong> wurden bei der <strong>Knappschaft</strong><br />

627 Nachwuchskräfte ausgebildet<br />

2002<br />

——<br />

—— 63<br />

77<br />

2003 —— —— 59<br />

77<br />

<strong>2004</strong> —— —— 56<br />

72<br />

Hauptverwaltung und 58 in den Verwaltungsund<br />

Geschäftsstellen. Am Ende des Jahres<br />

<strong>2004</strong> befanden sich insgesamt 404 Auszubildende<br />

in der Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten.<br />

Hautverwaltung<br />

Verwaltungs- und Geschäftsstellen<br />

Personal<br />

131


132 Personal<br />

Rund 5.800 Mitarbeiter/innen nahmen<br />

an Weiterbildungsmaßnahmen teil<br />

Im Sommer <strong>2004</strong> hat die Abschlussprüfung<br />

für die im Jahre 2001 eingestellten Auszubildenden<br />

stattgefunden. 133 Prüfungsteilnehmer<br />

haben die Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Sachbearbeiterfortbildung<br />

Das Bundesversicherungsamt hat die Prüfungsordnung<br />

für die Durchführung von<br />

Fortbildungsprüfungen nach § 46 (1) Berufsbildungsgesetz<br />

zur Sozialversicherungsfachwirtin<br />

und zum Sozialversicherungsfachwirt vom<br />

26. Januar <strong>2004</strong> erlassen. Daraufhin wurde seitens<br />

der Bundesknappschaft der F-TV (Stand:<br />

16. April <strong>2004</strong>) reformiert. Sie finden für die<br />

Teilnehmer mit Beginn der Sachbearbeiterfortbildung<br />

<strong>2004</strong> Anwendung.<br />

Die 30monatige „Sachbearbeiterfortbildung“<br />

soll Angestellte befähigen, Aufgaben der<br />

gehobenen Funktionsebene wahrzunehmen.<br />

137 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben<br />

insgesamt im Jahr <strong>2004</strong> hiervon Gebrauch<br />

gemacht, davon 75 im Bereich der Hauptverwaltung<br />

und 62 aus dem Bereich der Verwaltungs-<br />

und Geschäftsstellen.<br />

Bearbeiterfortbildung<br />

Die 24monatige „Bearbeiterfortbildung“ soll<br />

Angestellte befähigen, Aufgaben der Ebene des<br />

mittleren Dienstes sowie des Eingangs amtes<br />

des gehobenen Dienstes wahrzunehmen. An<br />

der Bearbeiterfortbildung haben am Ende des<br />

Jahres <strong>2004</strong> 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Hauptverwaltung und 10 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus den Verwaltungs- und<br />

Geschäftsstellen teilgenommen.<br />

Weiterbildung<br />

Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> nahmen insgesamt 5.790<br />

Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

teil.<br />

Neben den fachbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für die Leistungsbereiche und<br />

Querschnittsbereiche der Bundesknappschaft<br />

bildeten Seminare zur Führungskräfteentwicklung<br />

einen Schwerpunkt der Beruflichen<br />

Bildung.<br />

Darüber hinaus wurden Veranstaltungen zu<br />

den Themen Arbeits- und Tarifrecht, Verwaltungsrecht,<br />

Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen,<br />

Allgemeine Datenverarbeitung<br />

sowie Organisation angeboten. Betriebliche<br />

Suchtarbeit und Kommunikation im Personalbereich<br />

waren Themenkreise weiterer<br />

Bildungsveranstaltungen.<br />

Neben der innerbetrieblich organisierten<br />

Weiterbildung mit internen und externen<br />

Dozenten werden Mitarbeitern der Bundesknappschaft<br />

Bildungsveranstaltungen der<br />

Bundesakademie für öffentliche Verwaltung<br />

oder anderer Anbieter funktionsbezogen<br />

angeboten. Außerdem ist die Bundesknappschaft<br />

auch in das Weiterbildungsprogramm<br />

des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

eingebunden.


impressum<br />

Herausgeber: Bundesknappschaft, Pieperstraße 14-28, 44871 Bochum<br />

Redaktion, Referat 0.2 Geschäftsführung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fotos, Herbert Metzger (verantwortlich), Gilbert Gratzel-Pielorz,<br />

Gestaltung: Jürgen Schumann, Patricia Strenger<br />

in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen,<br />

Fachabteilungen, Referaten und Verwaltungsstellen<br />

Gesamtherstellung:<br />

Graphische Betriebe der Bundesknappschaft


<strong>2004</strong>

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