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Auswertung der Krebshäufigkeit in Wewelsfleth und Umgebung ...

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Für zwei <strong>der</strong> untersuchten 21 Tumorarten bzw. Tumorgruppen s<strong>in</strong>d statistisch signifikant weniger<br />

Tumoren registriert als nach beiden Referenzen zu erwarten wäre (Bauchspeicheldrüse, Eierstock). Für<br />

13 Tumorarten/-gruppen liegen die registrierten Erkrankungszahlen im Toleranzbereich bei<strong>der</strong> Referenzen.<br />

E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Indikator für umweltrelevante E<strong>in</strong>flüsse (Strahlung, Tox<strong>in</strong>e) stellt die Gruppe <strong>der</strong><br />

Leukämien <strong>und</strong> Lymphome dar. Für diese Gruppe liegt die registrierte Erkrankungszahl (6 Erkrankungen)<br />

knapp unter <strong>der</strong> erwarteten Zahl von 6,7 (Referenz Schleswig-Holste<strong>in</strong>) bzw. 6,3 (Referenz<br />

Kreis Ste<strong>in</strong>burg).<br />

Für zwei <strong>der</strong> untersuchten Tumorarten liegt die registrierte Erkrankungszahl – bei beiden Referenzen –<br />

oberhalb <strong>der</strong> erwarteten Fallzahl <strong>und</strong> oberhalb des Toleranzbereiches. Die Zahl <strong>der</strong> registrierten Prostatakrebsfälle<br />

ist etwa doppelt so hoch wie zu erwarten wäre. Ohne e<strong>in</strong>er Bewertung an dieser Stelle<br />

vorzugreifen, ist die Zahl von Prostatakrebserkrankungen sehr stark von e<strong>in</strong>er Inanspruchnahme unsystematischer<br />

Screen<strong>in</strong>gmaßnahmen abhängig (Test auf das Prostata-spezifische Antigen – PSA-<br />

Test). Zu erwähnen ist außerdem, dass von den 25 Prostatakrebsneuerkrankungen alle<strong>in</strong>e 7 (=28%) im<br />

Jahr 2007 diagnostiziert wurden. In diesem Jahr wurden die ausführlichen Analysen des Krebsregisters<br />

für <strong>Wewelsfleth</strong> veröffentlicht, was möglicherweise zu e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>der</strong> PSA-Testung mit vermehrter<br />

Entdeckung von Prostatakarz<strong>in</strong>omen geführt hat.<br />

Außerhalb bei<strong>der</strong> Toleranzbereiche liegen auch die registrierten Erkrankungszahlen für das Harnblasenkarz<strong>in</strong>om.<br />

Auch hier ist e<strong>in</strong>e zweie<strong>in</strong>halb Mal höhere Zahl registriert (9) als erwartet (3,7 bzw. 3,6).<br />

Als Hauptrisikofaktoren für den Harnblasenkrebs gelten Rauchen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Exposition gegenüber bestimmten<br />

Chemikalien (z.B. aromatische Am<strong>in</strong>e). Dabei liegt zwischen Exposition <strong>und</strong> Auftreten <strong>der</strong><br />

Krankheit e<strong>in</strong>e sehr lange Latenzzeit.<br />

Erhöht s<strong>in</strong>d auch die Erkrankungszahlen für Darmkrebs. Es s<strong>in</strong>d fast doppelt so viele Erkrankungsfälle<br />

registriert als man erwarten würde. Diese Erhöhung ist gegenüber dem Landesdurchschnitt statistisch<br />

signifikant. Verglichen mit dem Kreis Ste<strong>in</strong>burg als Referenz ist Darmkrebs immer noch erhöht, die<br />

Zahl liegt aber gerade noch <strong>in</strong>nerhalb des Toleranzbereiches <strong>und</strong> wäre damit statistisch nicht signifikant.<br />

Insgesamt ist die Darmkrebsrate im Kreis Ste<strong>in</strong>burg höher als im Landesdurchschnitt, bei Frauen<br />

ist es die höchste Erkrankungsrate im Kreisvergleich. Das zeigt sich auch <strong>in</strong> den Zahlen für die Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Wewelsfleth</strong> – die Erhöhung bei Frauen ist größer (ca. 100%) als die bei den Männern (ca.<br />

50%). Als Risikofaktoren für Darmkrebs gelten e<strong>in</strong>e ballaststoffarme, fettreiche Ernährung mit hohem<br />

Fleisch- <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gem Gemüseanteil, regelmäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht <strong>und</strong> Bewegungsmangel<br />

sowie erbliche Faktoren.<br />

Auffällig, wenn auch nicht statistisch signifikant, s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> die Erkrankungszahlen bei Lungenkrebs<br />

(16 statt etwa 10 erwartete Erkrankungsfälle). Gegenüber dem Land Schleswig-Holste<strong>in</strong> bildet<br />

die Zahl gerade die Grenze des Toleranzbereiches, bei Anwendung <strong>der</strong> Referenz des Kreises Ste<strong>in</strong>burg<br />

ist die obere Grenze des Toleranzbereiches um e<strong>in</strong>en Erkrankungsfall höher. Hauptrisikofaktor für den<br />

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