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NACHHALTIGES BAUEN IN DER HAFENCITy

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Vo r w o rt<br />

Das Zertifizierungsverfahren „Nachhaltiges Bauen in der HafenCity“ ist ein zentrales Element der nach-<br />

haltigen Entwicklungsstrategie für die HafenCity Hamburg. Diese Strategie setzt im Wesentlichen auf<br />

fünf Ebenen auf:<br />

1. der Wiedernutzung eines ehemaligen Hafen- und Industrieareals,<br />

2. der hohen urbanen Nutzungsdichte und -mischung der geplanten Kerninnenstadt HafenCity und damit<br />

einer effizienten und nachhaltigen Bodennutzung,<br />

3. dem Konzept nachhaltiger Mobilität mit U-Bahn-Integration der HafenCity in die bestehende Innen-<br />

stadt, dem Busverkehrssystem auf Wasserstoffantriebsbasis und der hohen Qualität der HafenCity als<br />

„walkable city“,<br />

4. dem auf sehr niedrigen CO2-Grenzwerten basierten Fern- und Nahwärmeversorgungssystem mit erheb-<br />

lichen Anteilen regenerativer Energiequellen sowie<br />

5. dem Zertifizierungssystem für Gebäude.<br />

Während die ersten drei Ebenen als wesentliche Elemente des öffentlichen Gutes einer zukunftsfähigen<br />

Innenstadt des 21. Jahrhunderts als planerische Setzungen gesehen werden können, wenn auch mit<br />

erheblichen Auswirkungen auf die privaten Investitionen, werden die weiteren Ebenen im Wesentlichen<br />

über Marktprozesse produziert. Die Konzepte für die Wärmeenergieversorgung beruhen auf zwei bereits<br />

abgeschlossenen Verträgen (2003 und 2009) auf Basis europaweiter Wettbewerbsverfahren, während die<br />

Zertifizierung für Gebäude ein andauernder Marktentwicklungsprozess ist, der erst mit dem letzten<br />

Vorhaben der HafenCity ca. 2025 abgeschlossen sein wird. Nach dem Beschluss des Masterplans im Jahre<br />

2000 wurden die Nachhaltigkeitsaktivitäten zunächst auf die ersten vier genannten Ebenen konzentriert.<br />

Allerdings machte sich das Fehlen eines in Deutschland verfügbaren Gebäudezertifizierungs systems zuneh-<br />

mend bemerkbar, zumal eine Übertragbarkeit z. B. des amerikanischen oder britischen Systems für die<br />

Anforderungen in Deutschland und auf die spezifischen Möglichkeiten der HafenCity nicht gegeben war.<br />

Um für die gut 2 Mio. m2 BGF Neubauvolumen der HafenCity dennoch Anreize nach besten nachhaltigen<br />

Gebäudestandards zu schaffen, wurde im Auftrag der HafenCity Hamburg GmbH vom Beratungsunternehmen<br />

Gesellschaft für ökologische Bautechnik Berlin mbH (GföB) auf Basis vorhandener internationaler<br />

Standards und der in Deutschland verfügbaren Vorarbeiten das Zertifizierungssystem für die HafenCity<br />

Hamburg entwickelt. Unter dem Namen Umweltzeichen HafenCity (Zertifizierung in „Gold“ oder „Silber“)<br />

stellt es den ersten transparent nachvollziehbaren Standard für die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude<br />

in Deutschland dar.<br />

Das Zertifizierungssystem „Nachhaltiges Bauen in der HafenCity“ wird seit 2007 genutzt. Gut 200.000 m 2<br />

BGF Gebäudevolumen sind bis Anfang 2010 auf dieser Basis vorzertifiziert bzw. zur Vorzertifizierung<br />

vorgesehen. Fertiggestellte und vorzertifizierte Gebäude sind u. a. das Unilever-Gebäude und die<br />

Katharinen grundschule mit ihrem Wohnanteil; im Bau ist u. a. die neue Spiegel-Zentrale. Die Zertifizie-<br />

rungsmöglichkeit hat einen erheblichen Nachhaltigkeitsimpuls für die HafenCity ausgelöst.<br />

Sowohl die Ansprüche der Nutzer sind gestiegen wie auch die der Bauherren mit – vonseiten der letzteren<br />

– dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Gebäude langfristig zu erhöhen und zu sichern. Durch die<br />

Publikation und Verfügbarkeit des Kriterienkatalogs für das Umweltzeichen HafenCity gelang es, im Entwicklungsprozess<br />

die Ansprüche der Beteiligten frühzeitig zu formulieren und die gewünschten ökologischen<br />

Rahmensetzungen bereits in der Architekturwettbewerbsphase den Architekten und den Fachplanern<br />

für die Wettbewerbsbearbeitung als kreative Lösungsaufgabe mit auf den Weg zu geben. Damit wird<br />

auch eine Qualitätsverknüpfung von ästhetischem und funktional orientiertem Entwurf und Nachhaltigkeit<br />

befördert, die ein hohes Effizienzpotenzial besitzt, was besonders wichtig ist, weil sowohl auf dem<br />

Investment- wie auf dem Mietmarkt die Bereitschaft zurzeit gering ist, höhere Miet- oder Investitionskosten<br />

für qualitativ bessere Gebäude zu tragen. Andererseits entwickeln sich erst mit der regelhafteren

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