ganz Ohr

Lob und Danklieder: Ich singe dir mit Herz und Mund; Sollt ich meinem
Gott nicht singen; Du meine Seele, singe;
Vertrauen, Glaube und Zuversicht: Befiehl du deine Wege; Warum sollt
ich mich denn grämen;
Morgen und Abend: Die güldne Sonne; Nun ruhen alle Wälder;
Natur: Geh aus, mein Herz und suche Freud.
Was bedeutet uns heute Paul Gerhardt mit seinen Liedern
Zusammenfassend kann ich schon jetzt –
bevor wir näher darauf eingehen – sagen und feststellen:
Er ist uns Vorbild für Gottvertrauen und Hoffnung,
er ist uns Vorbild für eine bewusste Hinwendung zur Ewigkeit,
er ist uns Vorbild für den Glauben an eine bessere Welt,
er ist uns Vorbild für einen ehrlichen Pietismus
als einer kindlichen unvoreingenommenen Gläubigkeit.
Was ist das Besondere an den Liedern Paul Gerhardts
Paul Gerhardt spricht vom „ich” und vom „du”. Es ist ein persönliches
Bekenntnis, wenn immer wieder das „ich” etwas tun will und soll. Dabei
geht es meistens um Loben und Danken, um Singen und Sagen.
Wenn Paul Gerhardt mit diesem „ich” seine persönliche Aussage macht,
so gibt er durch seine Gedichte und seine Lieder auch allen denen
die Möglichkeit, eine persönliche Aussage zu machen, die das entsprechende
Lied „nach”-singen. Der Sänger der Lieder nimmt dabei das
„ich” für sich in Anspruch. So können die alten Strophen zu einem
neuen und aktuellen Bekenntnis werden.
Paul Gerhardt redet häufig vom „Herzen”. Das Herz ist für Paul Gerhardt
ein zentraler Ort seines Lebens und Daseins, es ist der Ort seines Denkens
und Fühlens. Dieses Herz soll springen, fröhlich sein und Freude
haben. Dieses Herz soll sich aber auch in Trübsal, Angst und Not trösten
lassen. Mit „Herz” meint Gerhardt seine Seele, sein Innerstes.
Paul Gerhardt stellt Fragen. Die Fragen, die manchmal auch rhetorisch
gemeint sind, geben Paul Gerhardt Gelegenheit, bei den Antworten
weit auszuholen, um etwas Wichtiges deutlich zu machen. Mit den Fra-
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