ganz Ohr

gen werden bestimmte Dinge und Vorgänge an- und abgefragt, Probleme
sichtbar gemacht. Alle Fragen werden dann jeweils in den darauf
folgenden Strophen mehr oder weniger ausführlich beantwortet.
Paul Gerhardt fordert zu etwas auf. Paul Gerhardt fordert immer wieder
dazu auf, nicht müde zu werden, sondern etwas zu tun, tätig zu werden
und zu bleiben. Dabei geht es häufig darum, sich Gott, dem Herrn der
Welt, dem Schöpfer, in allen Dingen anzuvertrauen, ihn zu lieben und
ihn zu ehren, ihn zu loben und ihm zu danken. Die Aufforderungen
richten sich an das Gegenüber, an die, denen Paul Gerhardt etwas von
seinen eigenen Erfahrungen mitteilen möchte. Es sind aber auch Bitten
und Aufforderungen an den Herrn, der ein fröhliches Herz geben oder
ein Herz still werden lassen kann und soll.
Paul Gerhardt ist „Singen” wichtig. Neben allen Fragen, Bitten und
allgemeinen Aufforderungen steht vor allem immer wieder der Aufruf
zum Lobpreis durch das Singen. Das Singen ist für Gerhardt ein wichtiges
und angemessenes Antworten auf Gottes Güte und Bewahrung,
auf seine Zuwendung und Liebe.
Das Wort-Ton-Verhältnis von Text und Melodie:
Die Texte von Paul Gerhardt und die dazu entstandenen Melodien der
beiden Kantoren Johann Crüger und Johann Georg Ebeling stehen in
einem besonders innigen und deutlichen Wort-Ton-Verhältnis. Dabei
machen die Töne in bildhafter Weise den Text lebendig. Fröhlichkeit
und Freude schwingen und tanzen in einem schnellen 3/4- oder 6/4
Takt. Der Aufruf zum Singen manifestiert sich aus Tonreihen, die sich in
Dreiklangsfanfaren aus der Tiefe in die Höhe emporschwingen.
Vorspiel für 4 Stimmen, Walter Rein
(Aus der Reihe „ Kantate”, Bärenreiter; nicht mehr lieferbar;
alternativ: Hans Georg Bertram, Partita, Strube;
Choralbearbeitungen für Bläser und Orgel von Jürgen Pfiester,
Hartmut Bietz oder Ulrich Leykam bei Strube)
Gemeinde: EG 302, 1+2
(Posaunen-Choralbuch)
Liedpredigten | 75