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Elektrophorese - eine Einführung - Mtaschule-os.de

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<strong>Elektrophorese</strong> - <strong>eine</strong> Einführung<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Elektrophorese</strong> ist <strong>eine</strong> Technik, bei <strong>de</strong>r Gemische von Stoffen o<strong>de</strong>r Teilchen<br />

aufgetrennt wer<strong>de</strong>n, weil sie in <strong>eine</strong>m elektrischen Feld verschie<strong>de</strong>n schnell wan<strong>de</strong>rn.<br />

Die wichtigste Anwendung in <strong>de</strong>r Medizin ist die elektrophoretische Untersuchung <strong>de</strong>r<br />

Eiweißstoffe <strong>de</strong>r Blutflüssigkeit. (Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong>). Durch sie erkennt man<br />

Vermehrungen o<strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rungen bestimmter Eiweißstoffe (Dysproteinämien).<br />

Wer<strong>de</strong>n von entarteten Zellen Eiweißstoffe produziert, kann man auch dies in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> erkennen (Paraproteinämie). Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Serumeiweiß-<br />

<strong>Elektrophorese</strong> lassen daher Rückschlüsse auf verschie<strong>de</strong>ne Krankheitszustän<strong>de</strong> zu.<br />

1. Einleitung<br />

Namen<br />

<strong>Elektrophorese</strong>: Der Wortteil -phor kommt aus <strong>de</strong>m Griechischen und be<strong>de</strong>utet "tragen".<br />

Der Wortteil Elektro- rührt daher, dass die Metho<strong>de</strong> durch Anlegen <strong>eine</strong>r elektrischen<br />

Spannung, also <strong>de</strong>m Aufbau <strong>eine</strong>s elektrischen Fel<strong>de</strong>s, funktioniert.<br />

Serumeiweiß (=Serumprotein): das im Serum ("Blutflüssigkeit") enthaltene Eiweiß.<br />

Serum gewinnt man, in<strong>de</strong>m man Blut gerinnen lässt und zentrifugiert.<br />

Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong> (=Serumprotein-<strong>Elektrophorese</strong>): Auftrennung <strong>de</strong>r<br />

Eiweißstoffe <strong>de</strong>s Serums mittels <strong>Elektrophorese</strong>.<br />

Was ist die <strong>Elektrophorese</strong><br />

Die <strong>Elektrophorese</strong> ist <strong>eine</strong> Labortechnik, bei <strong>de</strong>r Gemische von Stoffen o<strong>de</strong>r Teilchen<br />

aufgetrennt wer<strong>de</strong>n, weil sie in <strong>eine</strong>m elektrischen Feld verschie<strong>de</strong>n schnell wan<strong>de</strong>rn.<br />

Die Auftrennung bietet Informationen über die Zusammensetzung von Stoffgemischen,<br />

dient also ihrer Analyse (analytische <strong>Elektrophorese</strong>).<br />

Viel seltener wird die <strong>Elektrophorese</strong> eingesetzt, um bestimmte Substanzen aus<br />

Stoffgemischen zu gewinnen (präparative <strong>Elektrophorese</strong>).<br />

Welche medizinischen Anwendungen gibt es<br />

Prinzipiell gibt es sehr viele Anwendungen. Zu <strong>de</strong>n elektrophoretischen Techniken<br />

gehören z.B. Untersuchungen unserer Erbsubstanz (Southern-Blotting), Analysen <strong>de</strong>s<br />

roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin-<strong>Elektrophorese</strong>), die Auftrennung <strong>de</strong>r "Fette" <strong>de</strong>s Blutes<br />

(Lipoprotein-<strong>Elektrophorese</strong>) und viele mehr. In <strong>de</strong>r Praxis wer<strong>de</strong>n diese Untersuchungen<br />

aber selten durchgeführt. Die in <strong>de</strong>r Routinediagn<strong>os</strong>tik bei weitem wichtigste Anwendung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> ist die Untersuchung <strong>de</strong>r Eiweißstoffe <strong>de</strong>r Blutflüssigkeit, die<br />

Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong>.<br />

Wozu dient die Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong><br />

• Erkennung und Beobachtung <strong>de</strong>s Verlaufs von "abnormen"* Prot<strong>eine</strong>n


(Paraprot<strong>eine</strong>n)<br />

Bei verschie<strong>de</strong>nen bösartigen Erkrankungen <strong>de</strong>s Blutes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Lymphknoten,<br />

aber auch bei Vorstufen dieser Erkrankungen können "abnorme"* Eiweißstoffe,<br />

genauer gesagt Antikörper, im Blut vorkommen. Man nennt diese Eiweißstoffe<br />

Paraprot<strong>eine</strong>. Wenn sie im Blut auftreten, spricht man von Paraproteinämie o<strong>de</strong>r<br />

auch von monoklonaler Gammopathie.<br />

*Die Bezeichnung Paraprotein, also abnormes Protein, ist eigentlich nicht<br />

zutreffend, da es sich hierbei meist um ganz normale Antikörper han<strong>de</strong>lt. Abnorm<br />

ist viel mehr die Tatsache, dass da ein bestimmter Antikörper von <strong>eine</strong>m<br />

bestimmten B- o<strong>de</strong>r Plasmazellklon unreguliert produziert wird und daher<br />

vermehrt ist.<br />

• Erkennung und Beobachtung von Eiweißverlusten<br />

Eiweiß kann z.B. über die Niere, über <strong>de</strong>n Darmtrakt o<strong>de</strong>r über die Haut verloren<br />

gehen. Das Muster <strong>de</strong>r im Blut verbleiben<strong>de</strong>n Eiweißstoffe, kann Hinweise auf die<br />

Ursache <strong>de</strong>s Eiweißverlusts liefern.<br />

• Erkennung und Beobachtung von Entzündungen<br />

Akute (=plötzliche, kurz dauern<strong>de</strong>) und chronische (=lang dauern<strong>de</strong><br />

Entzündungen) zeigen bestimmte Muster in <strong>de</strong>r Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong>.<br />

• Abklärung auffälliger Laborbefun<strong>de</strong><br />

Ist das Gesamteiweiß im Serum zu hoch o<strong>de</strong>r zu niedrig, kann die <strong>Elektrophorese</strong><br />

zeigen, welche Eiweißgruppe daran schuld ist. Auch bei <strong>eine</strong>r erhöhten<br />

Blutsenkung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Auftreten von Eiweiß im Harn kann die Serumeiweiß-<br />

<strong>Elektrophorese</strong> die Ursache abklären helfen.<br />

Geschichte<br />

Die <strong>Elektrophorese</strong> ist bereits seit <strong>de</strong>n dreißiger Jahren <strong>de</strong>s vorigen Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

bekannt. Der Schwe<strong>de</strong> Arne Tiselius hat sie eingeführt. Sie ist daher auch als Tiselius-<br />

System bekannt. Tiselius wur<strong>de</strong> dafür 1948 mit <strong>de</strong>m Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet.<br />

2. Das Prinzip<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Stoffe wan<strong>de</strong>rn im elektrischen Feld verschie<strong>de</strong>n schnell. Das ist die<br />

Grundlage <strong>de</strong>r Auftrennung von Stoffen bei <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong>.<br />

Allgem<strong>eine</strong>s<br />

Im elektrischen Feld wan<strong>de</strong>rn bewegliche, elektrisch gela<strong>de</strong>ne Teilchen zum<br />

entgegengesetzt gela<strong>de</strong>nen Pol. P<strong>os</strong>itiv-gela<strong>de</strong>ne Teilchen (Kationen) wan<strong>de</strong>rn zum<br />

Minus-Pol (Katho<strong>de</strong>), negativ-gela<strong>de</strong>ne Teilchen (Anionen) wan<strong>de</strong>rn zum Plus-Pol<br />

(Ano<strong>de</strong>). Aber verschie<strong>de</strong>ne Teilchen wan<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>n schnell. Und es sind<br />

beson<strong>de</strong>rs zwei Eigenschaften <strong>eine</strong>s Teilchens, die s<strong>eine</strong> Wan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeit<br />

bestimmen:<br />

• Je größer die Ladung, <strong>de</strong>sto schneller ist die Wan<strong>de</strong>rung<br />

Je stärker ein Teilchen bzw. ein Stoff gela<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>sto schneller wan<strong>de</strong>rt er in<br />

<strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong>.


Die Ladung<br />

Stoffe mit größerer<br />

negativer Ladung<br />

wan<strong>de</strong>rn schneller<br />

zum Plus-Pol als die<br />

schwächer<br />

gela<strong>de</strong>nen: Am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong><br />

sind die stärker<br />

gela<strong>de</strong>nen Teilchen<br />

weiter gewan<strong>de</strong>rt.<br />

• Je kl<strong>eine</strong>r das Teilchen, <strong>de</strong>sto schneller ist die Wan<strong>de</strong>rung<br />

Die Größe <strong>eine</strong>s Teilchens bzw. <strong>eine</strong>s Stoffes ist <strong>de</strong>r zweite entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Faktor<br />

für die Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong>. Kl<strong>eine</strong>re Teilchen<br />

wan<strong>de</strong>rn schneller als größere. Neben <strong>de</strong>r Größe spielt auch die Form <strong>eine</strong><br />

gewisse Rolle.<br />

Die Größe<br />

Kl<strong>eine</strong>re Teilchen<br />

wan<strong>de</strong>rn schneller<br />

als größere: Am<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong><br />

ist das<br />

kl<strong>eine</strong>re Teilchen<br />

weiter gewan<strong>de</strong>rt.<br />

Völlig verschie<strong>de</strong>ne Stoffe können in <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> gleich schnell wan<strong>de</strong>rn:<br />

Da sowohl die Ladung als auch die Größe <strong>eine</strong>s Stoffes Einfluss auf die<br />

Wan<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeit haben, kann man bei zwei gleich schnell wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Stoffen nicht sicher sagen kann, ob sie einan<strong>de</strong>r sehr ähnlich sind, o<strong>de</strong>r ob sie sich in<br />

Sachen Größe und Ladung stark aber gegenläufig unterschei<strong>de</strong>n. So kann z.B ein<br />

großer stark gela<strong>de</strong>ner Stoff genauso schnell wan<strong>de</strong>rn wie ein kl<strong>eine</strong>r schwächer<br />

gela<strong>de</strong>ner.


I<strong>de</strong>nte Wan<strong>de</strong>rung unterschiedlicher Stoffe<br />

Das obere Teilchen ist zwar kl<strong>eine</strong>r, dafür ist das untere stärker gela<strong>de</strong>n: bei<strong>de</strong><br />

wan<strong>de</strong>rn gleich schnell.<br />

Prinzip <strong>de</strong>r Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong> (=Serumprotein <strong>Elektrophorese</strong>)<br />

Bei <strong>de</strong>r Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong> versucht man, die verschie<strong>de</strong>nen Eiweißstoffe<br />

(Prot<strong>eine</strong>) <strong>de</strong>r Blutflüssigkeit durch ein elektrisches Feld aufzutrennen.<br />

Die Prot<strong>eine</strong> müssen dazu elektrisch gela<strong>de</strong>n sein<br />

Damit <strong>eine</strong> Auftrennung funktioniert, muss man dafür sorgen, dass alle Prot<strong>eine</strong> im<br />

gela<strong>de</strong>nen Zustand vorliegen. Das ist nicht selbstverständlich. In <strong>eine</strong>r wässrigen Lösung<br />

können Prot<strong>eine</strong> nämlich p<strong>os</strong>itiv, negativ o<strong>de</strong>r gar nicht gela<strong>de</strong>n sein. Das hängt davon<br />

ab, wie <strong>de</strong>r pH-Wert <strong>de</strong>r Lösung ist, d.h. wie viele H-Ionen in <strong>de</strong>r Lösung sind, o<strong>de</strong>r noch<br />

an<strong>de</strong>rs ausgedrückt, wie stark sauer o<strong>de</strong>r basisch die Lösung ist.<br />

H-Ionen sind p<strong>os</strong>itiv gela<strong>de</strong>ne Teilchen, sie stellen <strong>de</strong>n Säuregehalt <strong>eine</strong>r Flüssigkeit dar.<br />

Ungela<strong>de</strong>nes Protein<br />

Dieser Eiweißstoff ist in <strong>de</strong>r Summe ungela<strong>de</strong>n.<br />

Er hat zwar zwei negativ gela<strong>de</strong>ne Gruppen<br />

(COO - ), aber durch Anlagerung von 2 p<strong>os</strong>itiven<br />

H-Ionen besitzt er auch zwei p<strong>os</strong>itiv gela<strong>de</strong>ne<br />

Gruppen (NH3 + ). Dies ist für die<br />

<strong>Elektrophorese</strong> ungünstig, weil das Protein so<br />

nicht wan<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>.<br />

Negativ gela<strong>de</strong>nes Protein<br />

Bringt man das oben abgebil<strong>de</strong>te Protein in<br />

<strong>eine</strong> Lösung, in <strong>de</strong>r H-Ionen knapper sind (=<br />

<strong>de</strong>r pH höher ist), dann gibt das Protein s<strong>eine</strong><br />

H-Ionen ab und wird in Summe negativ<br />

gela<strong>de</strong>n (unteres Bild). Es wür<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> zum Plus-Pol wan<strong>de</strong>rn.


Der pH <strong>de</strong>r Lösung muss im alkalischen Bereich liegen<br />

Die obigen Bil<strong>de</strong>r ver<strong>de</strong>utlichen, was man tun kann, damit <strong>eine</strong> <strong>Elektrophorese</strong> von<br />

Prot<strong>eine</strong>n gelingt: man sorgt dafür, dass die Lösung, in <strong>de</strong>r die Prot<strong>eine</strong> gelöst sind und<br />

in <strong>de</strong>r sie wan<strong>de</strong>rn sollen, relativ knapp an H-Ionen ist. Chemisch ausgedrückt: die<br />

Lösung muss <strong>eine</strong>n alkalischen pH-Wert aufweisen. Dann verlieren die Prot<strong>eine</strong> ihre H-<br />

Ionen, sind daher negativ gela<strong>de</strong>n und wan<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> einheitlich zum<br />

Plus-Pol.<br />

Das in alkalischer<br />

Lösung negativ<br />

gela<strong>de</strong>ne Protein<br />

wan<strong>de</strong>rt unter <strong>de</strong>m<br />

Einfluss <strong>de</strong>s<br />

elektrischen Fel<strong>de</strong>s<br />

zum Plus-Pol.<br />

Der <strong>Elektrophorese</strong>-Puffer<br />

Die Trennung von Prot<strong>eine</strong>n wird bei <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> also in <strong>eine</strong>r Lösung<br />

(Flüssigkeit) durchgeführt, die <strong>eine</strong>n alkalischen pH haben muss. Und dieser pH darf sich<br />

während <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> auch nicht än<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>r Chemie nennt man Lösungen, die<br />

<strong>eine</strong>n bestimmten pH besitzen, und an<strong>de</strong>ren Einflüssen zum Trotz auch beibehalten also<br />

"puffern" können, Puffer. Daher bezeichnet man die Flüssigkeit, in <strong>de</strong>r die Wan<strong>de</strong>rung<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> abläuft, auch meist als Puffer.<br />

Die Trennung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong><br />

Hat man erreicht, dass die Prot<strong>eine</strong> im elektrischen Feld wan<strong>de</strong>rn, dann wer<strong>de</strong>n sie auch<br />

automatisch getrennt, weil sie ja unterschiedlich schnell wan<strong>de</strong>rn.<br />

Das Serum wird in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Minus-Pols aufgetragen. Spannung wird angelegt.<br />

Die verschie<strong>de</strong>nen Prot<strong>eine</strong> wan<strong>de</strong>rn unterschiedlich schnell. Nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> sind verschie<strong>de</strong>ne Proteingruppen voneinan<strong>de</strong>r getrennt.<br />

Die Abbildung ist nur ein vereinfachtes Schema. Sie ver<strong>de</strong>utlicht aber, dass die<br />

verschie<strong>de</strong>nen, nach <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> sichtbaren Proteingruppen aus<br />

unterschiedlichen Prot<strong>eine</strong>n bestehen. An<strong>de</strong>rs ausgedrückt, man trennt mit <strong>de</strong>r<br />

Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong> die Vielzahl <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> <strong>de</strong>s Serums in wenige, meist 5<br />

bis 7 Gruppen auf.<br />

3. Die freie <strong>Elektrophorese</strong>


Die sog. freie o<strong>de</strong>r auch trägerfreie <strong>Elektrophorese</strong> (Flüssigkeiten ohne Trägermaterial)<br />

hat für die Labormedizin nur mehr historische Be<strong>de</strong>utung. Die ersten von Tiselius<br />

eingeführten <strong>Elektrophorese</strong>-Apparate gehörten zur Gruppe <strong>de</strong>r freien <strong>Elektrophorese</strong>n.<br />

Die freie <strong>Elektrophorese</strong> nach<br />

Tiselius<br />

Bei <strong>de</strong>r freien <strong>Elektrophorese</strong> wird<br />

Serum in ein gläsernes U-Rohr<br />

gegeben und auf bei<strong>de</strong>n Seiten mit<br />

Puffer überschichtet. Elektro<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n in die U-Rohrschenkel<br />

eingebracht und Spannung<br />

angelegt. Aus <strong>de</strong>m Serum<br />

wan<strong>de</strong>rn jetzt die Prot<strong>eine</strong> ihrer<br />

Ladung entsprechend in <strong>de</strong>n Puffer<br />

hinein. Diese Wan<strong>de</strong>rung lässt sich<br />

mit <strong>eine</strong>m durch das Glasrohr<br />

durchtreten<strong>de</strong>n Lichtstrahl<br />

beobachten (Prot<strong>eine</strong> verän<strong>de</strong>rn<br />

die Lichtbrechung).<br />

4. Die Träger-<strong>Elektrophorese</strong><br />

Die freie <strong>Elektrophorese</strong> war aufwändig und zeigte verschie<strong>de</strong>ne Nachteile. Schon bald<br />

versuchte man daher, geeignetere Metho<strong>de</strong>n zu fin<strong>de</strong>n. Man begann, die Trennung <strong>de</strong>r<br />

Prot<strong>eine</strong> nicht in <strong>de</strong>r freien Pufferflüssigkeit durchzuführen, son<strong>de</strong>rn man tränkte ein<br />

Trägermaterial mit <strong>de</strong>m Puffer und führte die Trennung auf diesem Trägermaterial durch.<br />

Zu Beginn verwen<strong>de</strong>te man dafür Papier (Papier-<strong>Elektrophorese</strong>). Papier hat aber für die<br />

Eiweißtrennung einige ungünstige Eigenschaften und man entwickelte daher spezielle<br />

Trägermaterialien, die diese Nachteile nicht o<strong>de</strong>r geringer aufwiesen. In <strong>de</strong>r Routine<br />

durchgesetzt haben sich vor allem zwei Materialien:<br />

• Cellul<strong>os</strong>e-Azetat (Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-<strong>Elektrophorese</strong>, CAE)<br />

• Agar<strong>os</strong>e-Gel (Agar<strong>os</strong>e-Gel-<strong>Elektrophorese</strong>, AGE)<br />

4a. Die Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folien-<strong>Elektrophorese</strong> (CAE)<br />

Bei <strong>de</strong>r CAE erfolgt die Auftrennung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> auf <strong>eine</strong>r Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folie.<br />

Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folien sind weiße, im trockenen Zustand spröd-brüchige, etwa<br />

papierdicke Folien.


Streifen <strong>eine</strong>r Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-<br />

Folie (weiß, man sieht hier nichts!)<br />

Elektronenmikr<strong>os</strong>kopische Detail-<br />

Aufnahme<br />

Die Abbildung zeigt das grobe<br />

Geflecht <strong>de</strong>r Zellul<strong>os</strong>e und die relativ<br />

großen Zwischenräume. Diese sind<br />

weit größer als die Prot<strong>eine</strong> und<br />

lassen diese daher praktisch<br />

ungehin<strong>de</strong>rt durchwan<strong>de</strong>rn.<br />

Durchführung <strong>de</strong>r CA-<strong>Elektrophorese</strong><br />

• Ein Puffer-getränkter Zellul<strong>os</strong>e-Azetat-Träger wird so in <strong>de</strong>n <strong>Elektrophorese</strong>-<br />

Apparat eingelegt, dass bei<strong>de</strong> En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Folie in <strong>de</strong>n Puffer eintauchen.<br />

• Die Probe wird mit <strong>eine</strong>m Auftragsstempel auf die Folie aufgetragen.<br />

Allerdings nicht in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Folie son<strong>de</strong>rn versetzt Richtung Minus-Pol (Katho<strong>de</strong>), weil<br />

die Prot<strong>eine</strong> ja in Richtung Plus-Pol (Ano<strong>de</strong>) wan<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die bei<strong>de</strong>n Pole (Katho<strong>de</strong> und Ano<strong>de</strong>) <strong>de</strong>s <strong>Elektrophorese</strong>-Apparates tauchen<br />

ebenfalls in <strong>de</strong>n Puffer ein.<br />

• Der <strong>Elektrophorese</strong>-Apparat wird dann an das Netzgerät (d.h. <strong>de</strong>n Strom)<br />

angeschl<strong>os</strong>sen.<br />

Typische Trennungsbedingungen (können von Gerät zu Gerät variieren):<br />

Die Auftrennung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> erfolgt bei <strong>eine</strong>r konstanten Spannung von 200 - 250 V. Die<br />

Laufzeit beträgt ca. 20 Minuten. Die Pufferlösung hat <strong>eine</strong>n pH-Wert von 8.2 bis 8.6, ist also im<br />

alkalischen Bereich.


Färbung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong><br />

Nach <strong>de</strong>r Auftrennung wird die Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folie aus <strong>de</strong>m <strong>Elektrophorese</strong>-Apparat<br />

genommen und mit <strong>eine</strong>m Proteinfarbstoff (z.b. Ponceau-Rot) gefärbt. Danach wird <strong>de</strong>r<br />

nicht an Protein gebun<strong>de</strong>ne, überschüssige Farbstoff in sog. Entfärbebä<strong>de</strong>rn<br />

ausgewaschen.<br />

Jetzt zeigt sich die unterschiedliche Anfärbung <strong>de</strong>r einzelnen, aufgetrennten Prot<strong>eine</strong>.<br />

Man erkennt verschie<strong>de</strong>ne Proteingruppen.<br />

So sieht <strong>eine</strong><br />

gefärbte<br />

Serumeiweiß-<br />

<strong>Elektrophorese</strong><br />

auf Cellul<strong>os</strong>e-<br />

Azetat aus.<br />

Rechts die<br />

Prot<strong>eine</strong>, die<br />

am schnellsten<br />

und daher am<br />

weitesten<br />

gewan<strong>de</strong>rt sind.<br />

Für die weitere<br />

Besprechung<br />

drehen wir die<br />

Folie um. Dies<br />

hat <strong>eine</strong>n<br />

einzigen Grund:<br />

diese<br />

Darstellung hat<br />

sich<br />

eingebürgert.<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick erkennt man verschie<strong>de</strong>ne Gruppen von Prot<strong>eine</strong>n, man spricht<br />

auch von Protein-Fraktionen.<br />

Abtrennung <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten<br />

Protein-Fraktionen<br />

Die größte Fraktion (links) ist das Albumin. Den an<strong>de</strong>ren, die zur Proteingruppe <strong>de</strong>r<br />

Globuline gehören, gab man <strong>de</strong>r Reihenfolge nach griechische Buchstaben. Man spricht<br />

daher vom Alpha-1-Globulin, Alpha-2-Globulin, Beta-Globulin und Gamma-Globulin.


Bestimmung <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>r einzelnen Fraktionen<br />

Da die Vermehrung o<strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r einzelnen Fraktionen von medizinischer<br />

Be<strong>de</strong>utung sein kann, ist es notwendig, <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r einzelnen Fraktionen zu<br />

bestimmen, das heißt, die einzelnen Fraktionen zu quantifizieren.<br />

Dazu gibt es verschie<strong>de</strong>ne Verfahren. Meist wird die Folie, nach<strong>de</strong>m sie durch spezielle<br />

Chemikalien transparent (durchsichtig) gemacht wur<strong>de</strong>, in <strong>eine</strong>r Art Photometer<br />

abgetastet. Dadurch entsteht aus <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>n stark gefärbten Folie <strong>eine</strong> Kurve. Mit<br />

Computern ist es dann kein Problem, die Fläche unter <strong>de</strong>r Kurve für die einzelnen<br />

Fraktionen zu berechnen und damit ihren Anteil zu bestimmen.<br />

Die <strong>Elektrophorese</strong>kurve<br />

Durch Abtasten <strong>de</strong>r transparent<br />

gemachten Folie in <strong>eine</strong>m Photometer<br />

o<strong>de</strong>r <strong>eine</strong>m Scanner entsteht aus <strong>de</strong>n<br />

Unterschie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Färbeintensität in<br />

<strong>de</strong>r Folie <strong>eine</strong> Kurve - die<br />

<strong>Elektrophorese</strong>kurve. Früher wur<strong>de</strong><br />

die Fläche unter <strong>de</strong>r Kurve mit<br />

Millimeterpapier bestimmt, heute<br />

übernehmen das Computer. Die<br />

Ergebnisse wer<strong>de</strong>n zuerst einmal als<br />

Anteil am Gesamtprotein angegeben.<br />

Beta-Globulin 10 % hieße z.B., dass<br />

die Beta-Globulin Fraktion 10 % <strong>de</strong>s<br />

Gesamtproteins ausmacht. Kennt<br />

man die Konzentration <strong>de</strong>s<br />

Gesamtproteins im Blut (z.B. 60 g/l)<br />

kann man auch die absolute<br />

Konzentration <strong>de</strong>r Beta-Globulin-<br />

Fraktion berechnen (das ergäbe 6 g/l)<br />

Viele Prot<strong>eine</strong> bil<strong>de</strong>n <strong>eine</strong> Fraktion<br />

Wie bei <strong>de</strong>r Prinzipdarstellung schon kurz erwähnt, muss man sich bewusst sein, dass<br />

die Fraktionen k<strong>eine</strong> einzelnen Prot<strong>eine</strong> sind, son<strong>de</strong>rn dass in <strong>eine</strong>r Gruppe viele<br />

verschie<strong>de</strong>ne Prot<strong>eine</strong> enthalten sind. Anfangs wusste man nicht, welche Prot<strong>eine</strong> sich in<br />

<strong>eine</strong>r Fraktion befin<strong>de</strong>n, ja man kannte diese Prot<strong>eine</strong> zum Teil noch gar nicht. Heute<br />

kennt man die wichtigsten Prot<strong>eine</strong>, die die einzelnen Fraktionen bil<strong>de</strong>n.<br />

Welche Eiweißstoffe befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n einzelnen Fraktionen<br />

Im Serum fin<strong>de</strong>t sich <strong>eine</strong> enorme Zahl zu gutem Teil noch unbekannter Prot<strong>eine</strong>, sodass<br />

in je<strong>de</strong>r Fraktion <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> hun<strong>de</strong>rte, ja vielleicht tausen<strong>de</strong> Eiweißstoffe<br />

enthalten sind. Die meisten liegen aber in so geringer Konzentration vor, dass sie zum<br />

Entstehen <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong>kurve praktisch nichts beitragen. Die Hauptbestandteile <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Fraktionen kennt man heute und viele dieser Prot<strong>eine</strong> tragen in ihrem Namen<br />

<strong>de</strong>n Buchstaben <strong>de</strong>rjenigen Fraktion, in <strong>de</strong>r man sie gefun<strong>de</strong>n hat.


• Albuminfraktion: Wie <strong>de</strong>r Name sagt, dominiert in <strong>de</strong>r Albuminfraktion das<br />

o Albumin,<br />

das <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>s Eiweißes im Serum ausmacht<br />

• Alpha-1-Fraktion (Alpha-1-Globulin):<br />

o alpha-1-Lipoprotein (HDL)<br />

o alpha-1-Glykoprotein (=Or<strong>os</strong>omukoid)<br />

o alpha-1-Antitrypsin<br />

• Alpha-2-Fraktion (Alpha-2-Globulin):<br />

o Alpha-2-Makroglobulin<br />

o Coeruloplasmin<br />

o Haptoglobin<br />

• Alpha-2-Fraktion bzw. Übergang von Alpha-2 zu Beta:<br />

o prä-Beta-Lipoprotein (VLDL/Triglyzeri<strong>de</strong>)<br />

• Beta-Fraktion (Beta-Globulin):<br />

o Hämopexin<br />

o Transferrin<br />

o Beta-Lipoprotein (LDL)<br />

o Komplement<br />

• Am Übergang von Beta zu Gamma:<br />

o Antikörper <strong>de</strong>r Klasse IgA<br />

o Fibrinogen (nur bei <strong>de</strong>r Plasmaeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong>)<br />

• Gamma-Fraktion (Gamma-Globuline):<br />

o Antikörper <strong>de</strong>r Klasse IgG und IgM<br />

Anmerkungen:<br />

• Die beschriebene Auftrennung und das Vorkommen <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> in bestimmten<br />

Fraktionen ist nicht für alle <strong>Elektrophorese</strong>-Metho<strong>de</strong>n gleich.<br />

• Bei Vermehrungen einzelner Prot<strong>eine</strong> können zusätzliche Gipfel in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong>kurve vorkommen. Das können harml<strong>os</strong>e Verän<strong>de</strong>rungen sein. So können<br />

Medikamente o<strong>de</strong>r erbliche Beson<strong>de</strong>rheiten können zu <strong>eine</strong>m geteilten Albumingipfel<br />

führen. Auch ein erhöhtes Cholesterin kann die <strong>Elektrophorese</strong> verän<strong>de</strong>rn. Zusätzliche<br />

Gipfel können aber auch durch <strong>eine</strong> abnorme Vermehrung von Antikörpern verursacht<br />

sein, die von entarteten weißen Blutkörperchen produziert wer<strong>de</strong>n (MGUS, Lymphom,<br />

Plasmozytom).<br />

4b. Die Agar<strong>os</strong>e-Gel-<strong>Elektrophorese</strong> (AGE)<br />

Eine an<strong>de</strong>re Art von Trägermaterial ist das sog. Agar<strong>os</strong>e-Gel. Man darf sich unter <strong>de</strong>m<br />

Gel k<strong>eine</strong>n Creme-artigen Stoff vorstellen. Gele ähneln in ihrer Beschaffenheit eher<br />

<strong>eine</strong>m Gelee ("Tortenguss"). Gele für die <strong>Elektrophorese</strong> kann man zwar selbst<br />

herstellen, im Routinelabor greift man aber meist auf fertige, Puffer-getränkte Gele<br />

zurück.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s Aufbaus <strong>de</strong>s Gels bil<strong>de</strong>t sich ein großporiges Maschenwerk, das Prot<strong>eine</strong><br />

praktisch ungehin<strong>de</strong>rt durchwan<strong>de</strong>rn können. Die Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> führt daher<br />

nur zu minimalen Ban<strong>de</strong>nverzerrungen, was <strong>eine</strong> hohe Trennschärfe ermöglicht.


Agar<strong>os</strong>e-Gel<br />

Das durchsichtige und<br />

daher kaum sichtbare<br />

Gel befin<strong>de</strong>t auf <strong>eine</strong>r<br />

Kunststoffunterlage die<br />

sich wie<strong>de</strong>r in <strong>eine</strong>r<br />

Kunststoffschablone<br />

befin<strong>de</strong>t. Das Gel enthält<br />

bereits die Pufferlösung.<br />

Es muss vor <strong>de</strong>r<br />

Verwendung luftdicht<br />

verschl<strong>os</strong>sen bleiben,<br />

sonst wür<strong>de</strong> es<br />

austrocknen.<br />

Die Durchführung ist vergleichbar mit <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r oben beschriebenen Cellul<strong>os</strong>e-<br />

Azetat-Folien-<strong>Elektrophorese</strong>.<br />

Agar<strong>os</strong>e-Gel im<br />

Automaten<br />

Hier liegt das<br />

Agar<strong>os</strong>e-Gel<br />

bereits im<br />

<strong>Elektrophorese</strong>-<br />

Automaten. Die<br />

stabförmigen<br />

Elektro<strong>de</strong>n liegen<br />

<strong>de</strong>m Gel auf<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten auf.<br />

Über sie wird <strong>de</strong>r<br />

Strom zugeführt.<br />

Auf diesem Gel<br />

können<br />

gleichzeitig bis zu<br />

60Serumei-weiß-<br />

Elektro-phoresen<br />

durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.


Auftragen <strong>de</strong>r<br />

Proben<br />

Mit kammartigen<br />

Stempeln, die<br />

vorher in die<br />

Serumproben<br />

getaucht wer<strong>de</strong>n,<br />

wer<strong>de</strong>n bis zu 60<br />

Serumproben<br />

gleichzeitig<br />

automatisch auf<br />

das Gel<br />

aufgetragen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Auftragen <strong>de</strong>r Proben kann die Spannung angelegt wer<strong>de</strong>n und die<br />

<strong>Elektrophorese</strong> beginnt. Nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r elektrophoretischen Auftrennung wird das<br />

Protein auf <strong>de</strong>r Agar<strong>os</strong>e-Gel-Folie in Färbebä<strong>de</strong>rn fixiert und gefärbt. Anschließend wird<br />

<strong>de</strong>r überschüssige Farbstoff in Entfärbebä<strong>de</strong>rn entfernt.<br />

Das Resultat ist <strong>eine</strong> transparente Folie, auf <strong>de</strong>r die Prot<strong>eine</strong> blau gefärbt sind.<br />

Hier sind die Ergebnisse <strong>de</strong>r Agar<strong>os</strong>e-Gel Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong> von 20 Proben<br />

dargestellt.<br />

Betrachtet man <strong>eine</strong> Spur näher, dann sieht man, dass die Ergebnisse sehr ähnlich<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folien-<strong>Elektrophorese</strong> sind.<br />

Agar<strong>os</strong>e-Gel-<br />

<strong>Elektrophorese</strong><br />

Auch hier wan<strong>de</strong>rt<br />

Albumin (ganz rechts)<br />

am schnellsten und es<br />

zeigen sich 5 <strong>de</strong>utliche<br />

Fraktionen.<br />

Da die Folie bereits transparent ist, erspart man sich das Transparentmachen und kann<br />

die Folie gleich in <strong>eine</strong>m Computer-Scanner o<strong>de</strong>r <strong>eine</strong>m Photometer auswerten. Es


entsteht dann <strong>eine</strong> <strong>Elektrophorese</strong>kurve, wie schon weiter oben bei <strong>de</strong>r Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-<br />

<strong>Elektrophorese</strong> beschrieben.<br />

Agar<strong>os</strong>e-Gel-<strong>Elektrophorese</strong>n sind auch gut geeignet für spezielle Anwendungen wie die<br />

z.B. Auftrennung von Lipoprot<strong>eine</strong>n o<strong>de</strong>r DNA.<br />

5. Der elektro-<strong>os</strong>motische Fluss (EOF)<br />

Um die Verständlichkeit zu verbessern, wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r bisherigen Betrachtung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> auf die theoretisch-physikalischen Grundlagen kaum eingegangen. Viele<br />

Details wür<strong>de</strong>n für <strong>eine</strong> Übersicht auch zu weit führen und sind für ein Verständnis <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> entbehrlich.<br />

Ein Phänomen <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> ist aber zum Verständnis mo<strong>de</strong>rner <strong>Elektrophorese</strong>-<br />

Techniken wichtig und das ist <strong>de</strong>r sog elektro-<strong>os</strong>motische Fluss (EOF).<br />

An<strong>de</strong>re Bezeichnungen sind Elektro-End<strong>os</strong>m<strong>os</strong>e o<strong>de</strong>r auch nur End<strong>os</strong>m<strong>os</strong>e.<br />

Was ist <strong>de</strong>r EOF<br />

Der EOF ist ein Effekt, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Träger-<strong>Elektrophorese</strong> auftritt. Es ist ein Fluss von<br />

p<strong>os</strong>itiv gela<strong>de</strong>nen Teilchen (Kationen) in Richtung Minus-Pol (Katho<strong>de</strong>). Diese Teilchen<br />

nehmen dann auch Wasser mit. Es entsteht daher ein Fluss, <strong>eine</strong> Strömung, in Richtung<br />

Minus-Pol.<br />

Warum entsteht <strong>de</strong>r EOF<br />

Dass p<strong>os</strong>itiv gela<strong>de</strong>ne Teilchen zum Minus-Pol wan<strong>de</strong>rn, ist k<strong>eine</strong> Überraschung. Aber<br />

warum entstehen in <strong>eine</strong>r elektrisch neutralen Pufferlösung überhaupt Anhäufungen von<br />

p<strong>os</strong>itiv gela<strong>de</strong>nen Teilchen Das hat mit <strong>de</strong>m Trägermaterial zu tun. Verschie<strong>de</strong>ne<br />

Trägermaterialien bin<strong>de</strong>n negative Teilchen (Anionen) aus <strong>de</strong>m Puffer. Diese negativen<br />

Ladungen sind dann am Trägermaterial fixiert. In <strong>de</strong>m Puffer entstehen daraufhin Wolken<br />

überschüssiger p<strong>os</strong>itiver Ladungen. Die sind aber nicht fixiert. Und wenn man im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> Spannung anlegt, wan<strong>de</strong>rn diese p<strong>os</strong>itiven Ladungen<br />

natürlich zum Minus-Pol. Dabei nehmen sie Wasser mit. Der elektro-<strong>os</strong>motische Fluss<br />

entsteht.<br />

Der Fluss ist <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Prot<strong>eine</strong> entgegengesetzt<br />

Die in <strong>de</strong>m alkalischen Puffer negativ gela<strong>de</strong>nen Prot<strong>eine</strong> wan<strong>de</strong>rn zum Plus-Pol, <strong>de</strong>r<br />

EOF aber zum Minus-Pol.<br />

Der elektro-<strong>os</strong>motische Fluss (EOF)<br />

Durch <strong>eine</strong> Wechselwirkung zwischen Puffer und Oberfläche <strong>de</strong>s Trägermaterials (z.B.<br />

Agar<strong>os</strong>e) sind im Puffer Wolken von frei beweglichen p<strong>os</strong>itiven Ladungen. Diese bewegen sich<br />

beim Anlegen <strong>de</strong>r Spannung in Richtung Minus-Pol.


Die p<strong>os</strong>itiven<br />

Teilchen im Puffer<br />

verursachen <strong>eine</strong>n<br />

Fluss in Richtung<br />

Minus-Pol, <strong>de</strong>n<br />

EOF<br />

1. Beginn <strong>eine</strong>r<br />

Protein-<br />

<strong>Elektrophorese</strong>.<br />

Die Probe wur<strong>de</strong><br />

aufgetragen. Die<br />

Prot<strong>eine</strong> wan<strong>de</strong>rn<br />

gegen <strong>de</strong>n EOF<br />

in Richtung Plus-<br />

Pol. Zumin<strong>de</strong>st<br />

wollen sie<br />

Richtung Plus-Pol<br />

wan<strong>de</strong>rn.<br />

Anmerkung: in <strong>de</strong>m Schema sind nur einige Eiweißstoffe als Beispiele dargestellt.<br />

2. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Protein-<br />

<strong>Elektrophorese</strong><br />

Durch die Wirkung<br />

<strong>de</strong>s EOF sind die<br />

am schwächsten<br />

Richtung Plus-Pol<br />

wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Prot<strong>eine</strong> (grüne<br />

Kugeln) nicht in<br />

Richtung Plusson<strong>de</strong>rn<br />

in<br />

Richtung Minuspol<br />

verschoben.


Dies passiert auch<br />

in <strong>de</strong>r Realität: die<br />

Gammaglobuline<br />

wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong><br />

auf Agar<strong>os</strong>e-Gel<br />

durch <strong>de</strong>n EOF<br />

Richtung Minus-<br />

Pol getragen.<br />

Der EOF erhöht die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong><br />

Man könnte m<strong>eine</strong>n, <strong>de</strong>r EOF sei ein Störfaktor bei <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong>. Außer bei<br />

speziellen Anwendungen trifft dies aber nicht zu. In <strong>de</strong>n meisten Fällen und auch bei <strong>de</strong>r<br />

Agar<strong>os</strong>e-Gel-<strong>Elektrophorese</strong> von Prot<strong>eine</strong>n führt <strong>de</strong>r EOF zu <strong>eine</strong>r besseren Auftrennung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Stoffe.<br />

Vielleicht wird das durch <strong>eine</strong>n Vergleich aus <strong>de</strong>m Schwimmsport verständlicher: Möchten sie auf<br />

<strong>eine</strong>r nur 5 Meter langen Bahn herausfin<strong>de</strong>n, wer von zwei Schwimmern <strong>de</strong>r schnellere ist, wird<br />

das sehr schwierig. Zufällige Einflüsse können sehr leicht das Ergebnis verfälschen. Haben sie<br />

aber <strong>eine</strong> Gegenstromanlage, wird sich auch auf <strong>eine</strong>r nur 5 Meter langen Strecke <strong>de</strong>r bessere<br />

Schwimmer vom schlechteren unterschei<strong>de</strong>n.<br />

6. Die Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong><br />

Die neueste Variante <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> ist die Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong>, auch Kapillar-<br />

Zonen-<strong>Elektrophorese</strong> (KZE) genannt. Wie <strong>de</strong>r Name an<strong>de</strong>utet, fin<strong>de</strong>t dabei die<br />

elektrophoretische Trennung in <strong>eine</strong>r Kapillare, also in <strong>eine</strong>m sehr dünnen Röhrchen<br />

statt.<br />

Das folgen<strong>de</strong> Schema zeigt <strong>de</strong>n Aufbau.<br />

Schema <strong>de</strong>r Kapillar-<br />

<strong>Elektrophorese</strong><br />

Die Auftrennung <strong>de</strong>r Stoffe<br />

fin<strong>de</strong>t in <strong>eine</strong>r dünnen<br />

Kapillare statt (1/100 bis<br />

1/10 mm<br />

Innendurchmesser, 20 bis<br />

200 cm lang)<br />

Wie bringt man die Probe hinein<br />

Das geschieht, in<strong>de</strong>m man kurzzeitig <strong>de</strong>n linken Pufferbehälter durch das Probengefäß


ersetzt und dann ein wenig Probe z.B. durch Ausübung von Druck o<strong>de</strong>r durch <strong>eine</strong>n<br />

Stromstoß in die Kapillare bringt.<br />

Es gibt für die Probenaufgabe verschie<strong>de</strong>nste Verfahren. Je<strong>de</strong>s hat Vor- und Nachteile.<br />

Wie wird die Kurve aufgezeichnet<br />

Der Detektor zeichnet vorbeifließen<strong>de</strong> Stoffe auf, weil diese <strong>eine</strong> Schwächung <strong>de</strong>s<br />

einfallen<strong>de</strong>n Lichts verursachen. Für die Protein-<strong>Elektrophorese</strong> wer<strong>de</strong>n meist UV-<br />

Lichtquellen und UV-Detektoren verwen<strong>de</strong>t.<br />

Der Ablauf <strong>eine</strong>r Auftrennung mittels Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> ist in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

Abildung dargestellt:<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Kapillarelektrophorese<br />

Die Prot<strong>eine</strong> wan<strong>de</strong>rn Richtung Minus-Pol<br />

Die Anordnung <strong>de</strong>r Pole in <strong>de</strong>n obigen Abbildungen ist kein Irrtum. Bei <strong>de</strong>r Kapillar-<br />

<strong>Elektrophorese</strong> wan<strong>de</strong>rn die Prot<strong>eine</strong> Richtung Minus-Pol, obwohl sie negativ gela<strong>de</strong>n<br />

sind.<br />

Der Grund ist <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> übermächtige elektro-<strong>os</strong>motische Fluss<br />

(EOF). Der EOF geht Richtung Minus-Pol. Die Prot<strong>eine</strong> wollen zwar Richtung Plus-Pol<br />

wan<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>r EOF reißt sie aber zum Minus-Pol mit.<br />

Gamma-Globuline kommen als erste zum Detektor


Auch dies ist für die Protein-<strong>Elektrophorese</strong> ungewöhnlich, bei <strong>de</strong>r man Gamma-<br />

Globuline als langsame, nur gering wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Fraktion kennt. Aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen<br />

kommen die Gamma-Globuline bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> als erste zum Detektor.<br />

Weil sie <strong>de</strong>m EOF am wenigsten Wi<strong>de</strong>rstand entgegensetzen.<br />

Wo liegen die Vorteile <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong><br />

• Da man die Kapillaren gut kühlen kann, läuft die <strong>Elektrophorese</strong> schneller.<br />

Proteintrennungen dauern nur wenige Minuten.<br />

Dies muss man näher erklären: <strong>Elektrophorese</strong>n laufen schneller, wenn man höhere<br />

Spannungen anlegt. Höhere Spannungen führen aber auch zu stärkerem Stromfluss und<br />

zum Entstehen von Wärme. Und Wärme hat verschie<strong>de</strong>ne negative Einflüsse auf die<br />

<strong>Elektrophorese</strong>. Die Kapillaren bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> lassen sich aus technischmechanischen<br />

Grün<strong>de</strong>n viel leichter kühlen als ein Agar<strong>os</strong>e-Gel o<strong>de</strong>r <strong>eine</strong> Zellul<strong>os</strong>e-<br />

Azetat-Folie. Daher kann man bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> viel höhere Spannungen<br />

einsetzen (z.B. 25000 Volt) und die Auftrennung ist dadurch schneller fertig.<br />

• Die Metho<strong>de</strong> ist gut automatisierbar.<br />

Das Vorbereiten <strong>de</strong>r Serumproben und das Hantieren mit Folien o<strong>de</strong>r Gelen bei <strong>de</strong>n<br />

Träger-<strong>Elektrophorese</strong>n erfor<strong>de</strong>rt <strong>eine</strong>n relativ hohen manuellen o<strong>de</strong>r mechanischen<br />

Aufwand. Bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> ist dies einfacher.<br />

• Geringe Probenmengen notwendig<br />

Bei <strong>de</strong>r Kapillar-<strong>Elektrophorese</strong> braucht man nur extrem kl<strong>eine</strong> Probenmengen (1-50 nl).<br />

Diese Eigenschaft kommt eher Spezialanwendungen zugute, für medizinische<br />

Anwendungen ist das kein großer Vorteil, da auch die an<strong>de</strong>ren <strong>Elektrophorese</strong>-Techniken<br />

nicht viel Probe brauchen.


7. Beispiele von Serumeiweiß-<strong>Elektrophorese</strong>n<br />

Normale <strong>Elektrophorese</strong><br />

Es dominiert die Albuminfraktion (ca. 60%). Die Alpha-1-Globuline machen etwa 4% aus,<br />

die Alpha-2-Globuline 8%, die Beta-Globuline 12% und die Gamma-Globuline 16%.<br />

(Merkhilfe für Globuline 4-8-12-16).<br />

Diese Werte gelten für die Cellul<strong>os</strong>e-Azetat-Folien-<strong>Elektrophorese</strong> bei Färbung mit<br />

Ponceau-Rot, bei an<strong>de</strong>ren Färbungen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren <strong>Elektrophorese</strong>n gelten etwas<br />

an<strong>de</strong>re Werte (Ursache: Nicht alle Techniken trennen die Fraktionen genau gleich und<br />

nicht alle Farbstoffe färben alle Prot<strong>eine</strong> gleich stark an).


Akute Entzündung<br />

Die Alpha-1- und die Alpha-2-Globuline sind im Vergleich zur normalen Kurve (grün)<br />

<strong>de</strong>utlich erhöht.<br />

Das kann bei je<strong>de</strong>r Art von akuter Entzündung vorkommen, beson<strong>de</strong>rs bei Bakterienverursachter<br />

Entzündung (z.B. Nierenentzündung, Lungenentzündung, Rotlauf).<br />

Allerdings dauert es 2-3 Tage bis die Alpha-Globuline <strong>de</strong>utlich erhöht sind.<br />

Virus-verursachte Entzündungen zeigen geringere Verän<strong>de</strong>rungen.<br />

Auch nicht-infektiöse Entzündungen (z.B. Verbrennungen, Herzinfarkt) können dieses<br />

Bild zeigen.


Paraproteinämie<br />

Entartete weiße Blutkörperchen können ein Protein (Paraprotein) bil<strong>de</strong>n, das in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Elektrophorese</strong> als Zacke auffällt. Das Protein entsteht aus <strong>eine</strong>r einzigen, bestimmten<br />

Linie von Zellen, <strong>eine</strong>m Zell-Klon. Man nennt es auch M-Protein und die Zacke <strong>de</strong>r Kurve<br />

M-Gradient, wobei das M für monoklonal steht ("1 Klon").<br />

Am häufigsten kommt ein Paraprotein beim sog. MGUS vor, ein Zustand, <strong>de</strong>r an sich<br />

k<strong>eine</strong> Krankheit ist, aber in etwa 1% <strong>de</strong>r Fälle pro Jahr in <strong>eine</strong> bösartige Erkrankung<br />

übergeht.<br />

Paraprot<strong>eine</strong> kommen vor bei Lymphomen (Krebs <strong>de</strong>r Lymphozyten in Lymphknoten<br />

und/o<strong>de</strong>r Blut) und beim Plasmozytom (Krebs <strong>de</strong>r Plasmazellen; meist im Knochenmark).


Beta-Gamma-Typ<br />

Vom Beta-Gamma-Typ spricht man, wenn <strong>de</strong>r Beta-Gipfel ohne klare Abtrennung in <strong>de</strong>n<br />

Gamma-Bereich übergeht. Der Beta-Gamma-Typ fin<strong>de</strong>t sich bei Leberzirrh<strong>os</strong>e<br />

verschie<strong>de</strong>ner Ursache.<br />

Verursacht wird dies durch die Erhöhung <strong>de</strong>r Immunglobuline. IgG, IgA und ev. IgM sind<br />

erhöht. IgA sind beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r durch Alkohol o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Gifte verursachten<br />

Zirrh<strong>os</strong>e erhöht. Und gera<strong>de</strong> die IgA-Erhöhung trägt zum Beta-Gamma-Typ bei, da die<br />

IgA bei <strong>de</strong>r <strong>Elektrophorese</strong> im Übergangsbereich zwischen Beta und Gamma liegen.

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