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Informationszeitschrift von ForFarmers APRIL 2011

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Der Rohstoff bestimmt die<br />

Mischfutterqualität<br />

Wie wird Mischfutter hergestellt, woher kommt es und welche Faktoren entscheiden über seine<br />

Qualität Diese Fragen beschäftigen den Landwirt sicherlich nicht täglich. Sie wirken sich aber<br />

entscheidend auf die Produktionskosten und damit auf die Leistungsfähigkeit des Betriebs aus. Die<br />

Qualität und der Preis <strong>von</strong> Mischfutter werden zum größten Teil durch die Rohstoffe bestimmt, die<br />

im Mischfutter verarbeitet werden. Klar ist dabei: Aus minderwertigen Rohwaren kann niemand ein<br />

Top-Futter herstellen.<br />

4<br />

Für die Produktion <strong>von</strong> Mischfutter für<br />

verschiedene Tierarten und Nutzungsrichtungen<br />

werden rund 50 verschieden Rohwaren<br />

als Komponenten benötigt. Diese<br />

Produkte kommen aus fast allen Erdteilen.<br />

Entscheidend für die jeweilige Auswahl<br />

sind die aktuelle Verfügbarkeit, die Anbaubedingungen<br />

und der Preis.<br />

Hochwertige Rohstoffe aus der<br />

ganzen Welt<br />

Viele Getreidesorten kommen aus der EU.<br />

Das Klima und die Bodenqualität in der EU<br />

sind hervorragend für den Anbau <strong>von</strong> Getreide<br />

geeignet. Es gibt jedoch auch Gründe<br />

dafür, dass manche Getreidepartien<br />

trotzdem nicht aus der EU kommen, sondern<br />

aus Drittländern eingeführt werden.<br />

So kann es beispielsweise durch Getreideengpässe<br />

in der EU aus Preisgründen interessanter<br />

sein, Getreide in anderen Erdteilen<br />

zu kaufen. Auch kommt es vor, dass<br />

die Getreidequalität im laufendem Erntejahr<br />

nicht für alle Tierarten gleich gut geeignet<br />

ist. Ein Beispiel hierfür: Bei ungünstigen<br />

Witterungsbedingungen während<br />

der Ähren- oder Kolbenausbildung kann es<br />

passieren, dass die Pflanzen <strong>von</strong> Schimmel<br />

befallen werden. Dieser Schimmel kann<br />

zur Bildung <strong>von</strong> Mycotoxinen führen, die<br />

sich bei einer Verfütterung negativ auf die<br />

Gesundheit oder Leistung der Tiere auswirken<br />

können. Deshalb setzt man derart<br />

befallenes Getreide nicht in der Fütterung<br />

ein. Tritt dieses Problem gehäuft auf, dann<br />

kann ein Teil des Getreides regional, aber<br />

auch EU-weit für Tierfutter weniger geeignet<br />

sein und man sucht deshalb nach Alternativen<br />

am Markt. Getreide wird dann<br />

aus Regionen bezogen, die unsere Qualitätsanforderungen<br />

wohl erfüllen.<br />

Bestimmte Pflanzen oder Produkte werden<br />

oft aus klimatischen Gründen in der<br />

EU gar nicht oder nur in geringen Mengen<br />

angebaut - beispielsweise Rohrzucker,<br />

Sojabohnen, Apfelsinen und Palmfrüchte.<br />

Diese Produkte gedeihen besser in einem<br />

warmen Klima und sind hauptsächlich für<br />

die menschliche Ernährung gedacht. Einen<br />

Teil der Produkte kann oder will der<br />

Mensch jedoch nicht essen. So werden<br />

Sojabohnen für die Produktion <strong>von</strong> Sojaöl<br />

gezüchtet. Eine Sojabohne enthält aber<br />

nur 20 % Öl. 80 % der Sojabohne verbleibt<br />

als Rest, der für den menschlichen Verzehr<br />

nicht geeignet ist, in der Tierfütterung<br />

jedoch in Form <strong>von</strong> Sojaschrot einen<br />

wertvollen Rohstoff darstellt. Sojaschrot<br />

ist nämlich eine hochwertige Eiweißquelle.<br />

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren,<br />

die wiederum wichtige Bausteine beim<br />

Wachstum eines Tieres oder bei der Produktion<br />

<strong>von</strong> Eiern und Milch sind.<br />

Innerhalb der EU finden viele Nebenprodukte<br />

der Lebensmittelindustrie ebenfalls<br />

ihren Weg ins Mischfutter. Trockenschnitzelpellets<br />

(Nebenprodukt der Zuckerherstellung),<br />

Weizengrieß (Nebenprodukt der<br />

Weizenvermahlung) und Rapskuchen (Nebenprodukt<br />

der Rapsölproduktion) sind<br />

häufig verwendete Futtermittelrohstoffe<br />

aus der Lebensmittelerzeugung.<br />

Auch Tiere können nicht alles fressen. So<br />

besitzt eine Kuh mit ihren vier Mägen einen<br />

Verdauungsapparat, der Grundstoffe<br />

verzehren kann, die Schweine oder Hühner<br />

nicht so gut verdauen können. Bestimmte<br />

Grundstoffe werden deshalb auch hauptsächlich<br />

für Rinder verwendet.<br />

Grenzen der Einsatzmöglichkeiten<br />

Bestimmte Produkte sind aus Gründen der<br />

Lebensmittelsicherheit nicht für den Verzehr<br />

und damit auch nicht als Rohstoff für<br />

Mischfuttermittel geeignet. Fischmehl aus<br />

der EU wird <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> nicht in Futtermitteln<br />

verarbeitet. Die Werte <strong>von</strong> Dioxinen,<br />

Schwermetallen und anderer Substanzen<br />

sind im Fischmehl aus der EU zu<br />

hoch. Südamerikanisches Fischmehl kann<br />

hingegen verarbeitet werden, weil die Fische<br />

vor den Küsten <strong>von</strong> Chile und Peru<br />

in sauberem Wasser schwimmen. Dafür<br />

sorgt der Golfstrom El Nino, der kontinuierlich<br />

sauberes Wasser aus der Antarktis<br />

liefert.

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