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Informationszeitschrift von ForFarmers JUNI 2011

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operationeller Geschäftsführer für die Produktion,Logistik und R&D der <strong>ForFarmers</strong>Group (Niederlande und Deutschland) konzentrieren.<strong>ForFarmers</strong> möchte z.B. in derniederländische Gemeinde Oss in Brabanteine neue Fabrik bauen. Diese Investitionfragt um gute Begleitung einer erfahrenerPerson, deshalb kommt diese AufgabeNico de Vos zu.Welche Pläne haben Sie für die<strong>ForFarmers</strong> GmbH?Die <strong>ForFarmers</strong> GmbH hat sich in den vergangenenvier Jahren positiv entwickelt.Die Risikoinventur in Bezug auf Grundstoffesowie die internen und externen Prozessein Richtung Kunde haben wir straffdurchgezogen. Das ist alles in trockenenTüchern. Aber wir können uns noch weiterverbessern. Ich werde mich in erster Linieauf die weitere Optimierung der Arbeitsabläufekonzentrieren. Ich denke da beispielsweisean eine Effizienzverbesserung in denBereichen Produktion und Logistik. Im Idealfallkönnen wir bald dieselben Futtersortenin den verschiedenen Fabriken produzieren,so dass zwischen den Fabriken einAustausch stattfinden kann.Das Unternehmen hat noch ein großesWachstumspotenzial. Wir möchten auf dembestehenden Markt wachsen, suchen aberauch nach Möglichkeiten, um uns durch Betriebsübernahmenzu vergrößern.Der deutsche Markt ist ein Wachstumsmarkt.Agrarbetriebe haben hier noch dieMöglichkeit, größer zu werden. Außerdemgehen viele Betriebe dazu über, sich immermehr zu spezialisieren. Wir stellen uns daraufein, indem wir Datenverwaltungsprogrammewie Agroscoop ® in der Milchviehhaltunganbieten. Dieses Programm kannauch unsere deutschen Kunden perfektbei der Betriebsverwaltung unterstützen.Viehhalter haben immer weniger Zeit, sichum die Datenverwaltung zu kümmern. MitAgroscoop ® bekommen sie einen schnellenÜberblick über ihre technischen und wirtschaftlichenErgebnisse. Mit diesem Systemsind wir in Deutschland Vorreiter.Letztlich strebe ich gemeinsam mit meinemTeam danach, <strong>ForFarmers</strong> zum führendenLieferanten <strong>von</strong> Mischfutter zu machen.Das Ziel soll sein, dass der Landwirt Geldverdienen kann. Denn schließlich sind esja die viehhaltenden Betriebe, die unserFutter kaufen. Wir konzentrieren uns alsonicht nur auf Effizienz in unseren Betrieben,sondern vor allem auf den Erfolg derViehhalter beziehungsweise ihrer Betriebe.Deshalb lautet unsere Maxime “Futter fürIhre Rendite”.Weshalb wurden Sie für diese Funktionausgewählt?In den vier Jahren, in denen ich jetzt bei<strong>ForFarmers</strong> Bela arbeite, habe ich dendeutschen Markt gut kennengelernt. Durchmeine sowohl in den Niederlanden als auchin Deutschland gesammelten Erfahrungenbesitze ich umfangreiche Kenntnisse auchüber die Unterschiede dieser Märkte. Ichhabe ein gutes Verhältnis zum deutschenMarkt und zu meinen Kollegen in Deutschland.Die Zusammenarbeit ist gut.Eine gute Integration aller vorhandenenProzesse wird nur dann funktionieren,wenn man sowohl den niederländischen alsauch den deutschen Zweig des Unternehmenskennt und versteht. Man muss alsGeschäftsführer beide Zweige „fühlen“ undverbinden können.5


Gute Ideen werden vomInnovationsfonds prämiert<strong>ForFarmers</strong>-Innovationsfonds „Farmers<strong>ForFarmers</strong>“ belohnt gute Ideen <strong>von</strong> Landwirten mit bis zu5.000 Euro – Jeder Landwirt kann sich selbst bewerben – Unabhängige Jury entscheidetMit dem Innovationsfonds „Farmers forFarmers“ will <strong>ForFarmers</strong> jetzt gute Ideen,die Landwirte in ihrem Betrieb gefundenhaben, belohnen. Dabei geht es um Lösungen,die die tägliche Arbeit erleichternoder verbessern. Mit Geldpreisen <strong>von</strong> biszu 5.000 Euro sollen die Landwirte motiviertwerden, ihre Idee auch zum Nut-zen ihrer Kollegen noch praxisgerechterweiterzuentwickeln. Insgesamt sollen dieVerbesserungen die Innovationskraft unddie Marktposition der gesamten Landwirtschaftverbessern helfen.Landwirte, die eine gute Idee haben, könnendiese über ein spezielles Online-Formularauf der Website www.farmersforfarmers.euin der Rubrik „Innovationsfonds“ anmelden.Eine unabhängige Fachjury beurteiltdie Vorschläge und belohnt zweimal imJahr die besten Einsendungen mit einemGeldbetrag <strong>von</strong> maximal 5.000 Euro.Weitere Informationen im Internet unterwww.farmersforfarmers.eu.Die Jury des Innovationsfonds stellt sich vor:DR. HEIKO JANSSEN,Landwirtschaftskammer NiedersachsenIch arbeite seit 2008 als Referent fürSchweinezucht und -haltung bei der LWKNiedersachsen und habe meinen Dienstsitzin der Zentrale in Oldenburg. Mein beruflicherWerdegang baut auf der Praxis auf:Ausbildung zum Landwirt (1994-1996),staatlich geprüfter Wirtschafter (1996-1997), Studium der Agrarwissenschaftenmit Schwerpunkt Tierproduktion an derUni Göttingen (1997-2002) Promotion inder Tierernährung Uni Göttingen und Institutfür Tierernährung FAL Braunschweig(2002-2006), Trainee bei der LWK Niedersachsen(2007-2008).Wie sehen Sie die derzeitigeWettbewerbssituation der landwirtschaftlichenBetriebe in derSchweinehaltung?Grundsätzlich sind die Wettbewerbsbedingungenfür die Schweinehalter immer nochgut, allerdings sind viele Herausforderungenaktiv anzugehen und zu meistern. Dazugehören beispielsweise steigende Produktionskostenoder die Forderung nach höherenTierschutzstandards. Die Strukturen imvor und nachgelagerten Bereich sind insgesamtpositiv zu sehen.Was ist derzeit die größte Herausforderungfür die Landwirte imSchweinebereich?Die größten Herausforderungen stellen fürFerkelerzeuger die Anpassung an die Tierhaltungsvorschriftenab 2013 und auch diegeringer werdenden Margen dar. Grundsätzlichmuss die Schweineproduktion ihreImageprobleme aktiv angehen und die Ak-zeptanz in der Gesellschaft erhöhen.Welches Potenzial haben Verbesserungenaus der Praxis für die Praxisihrer Erfahrung nach?Lösungsvorschläge <strong>von</strong> Praktikern, die dieseauch noch selbst ausprobiert und vorgelebthaben, sind am wirkungsvollsten zuvermitteln. Sie offenbaren immer wiederunkonventionelle pragmatische Lösungsansätze.Das oft geforderte „Querdenken“wird hier sichtbar und tatsächlich umgesetzt.Die Idee des Innovationsfonds beurteilenSie wie…?Die Idee finde ich grundsätzlich gut, da Sieden „Erfindern“ zum einen eine Plattformbietet, ihre Lösungen und Ideen breitenwirksamzu präsentieren. Außerdem kanneine solche Plattform auch dazu beitragen,gute Lösungen deutlich schneller und wirkungsvollervielen Berufskollegen zu präsentierenund sie dann auf vielen Betriebeneinsetzen zu können.6


Fütterung <strong>von</strong> WeidegrasWeidegras ist immer noch eines der wichtigsten Grundfutter für Milchvieh. Es gehört in vielen Betriebengrundsätzlich in jede Futterration. Das macht sowohl aus Sicht der Tierernährung als auchbetriebswirtschaftlich Sinn, denn frisches Gras besitzt meistens einen hohen Futterwert und istpreiswert zu erzeugen. Um aber kontinuierlich gute Produktionsergebnisse zu erzielen, muss dieRation stets optimal ergänzt werden.Weidegras hat als Futtermittel mehrereVorteile, aber auch einige Nachteile (sieheTabelle 1). Ein Pluspunkt ist, dass dieKombination aus hoher Pansenenergie undausreichend verfügbarem Eiweiß meist zueinem hohen nXP-Wert führt. Aber dasAngebot an Panseneiweiß in Weidegrasvariiert ziemlich stark und hängt <strong>von</strong> derDüngung und der Witterung ab. Bei deraus pflanzenbaulicher Sicht optimalenDüngung ergibt sich häufig ein Überschussan unbeständigem Eiweiß. Bei ausschließlicherFütterung mit Weidegras führt diesschon nach kurzer Zeit zu einem schlechtenNutzwert und in der Folge zu einem hohenHarnstoffgehalt in der Milch.Ergänzung <strong>von</strong> Struktur undPanseneiweißDer Energiewert <strong>von</strong> Weidegras ist imSchnitt günstig (meistens mehr als 7,0MJ/NEL). Dafür hat das Gras aber einenur mäßige Struktur. Deshalb wurden diebesten Erfahrungen mit Weidegras beigleichzeitiger Fütterung strukturergänzenderProdukte (siehe Ende dieses Artikels)und - situationsbedingt – mit Pansenenergieoder Panseneiweiß gemacht. Da Weidegrasein frisches Produkt ist, ist der Gehaltan Vitaminen (vor allem A und E) höherals bei Gras, das in Silos eingelagert wird.8


Witterungsabhängiges GrasangebotTrotz des günstigen Futterwertes und desVitamingehalts kann der Erfolg nicht garantiertwerden. Auch Mais und strukturreicheSilage werden zugefüttert, um Energie undStruktur zu ergänzen. Doch bleiben dieMilchproduktionsergebnisse bei Kühen, dieWeidegras bekommen, noch ziemlich hinterden Erwartungen zurück. Das hat mit eineranderen Eigenschaft <strong>von</strong> fermentiertemGras zu tun: Dieses Gras kann problemlosimmer am Futtertrog angeboten werden,während das Angebot an Weidegras stark<strong>von</strong> bestimmten Bedingungen abhängig ist.Dazu gehören das Beweidungssystem, dieParzellierung, die Düngung und vor allemdie Witterung. Insbesondere Trockenperiodenführen zu verzögertem Graswachstum,so dass plötzlich zu wenig Gras zurVerfügung steht.Zudem wird die Zusammenstellung des Grasesvom Wetter bestimmt. Viel Sonne undwenig Feuchtigkeit führen zu hohem Zuckergehaltund wenig Eiweiß. Dunkles Wettermit regelmäßigen Niederschlägen führt zuviel Eiweiß und einem schlechten Wuchs. Esversteht sich <strong>von</strong> selbst, dass diese Faktorennicht im Voraus bei der Berechnung derFutterration eingeschätzt werden können.Um gute Produktionsergebnisse zu erzielen,muss sich der Landwirt ständig auf dasKlima einstellen. Eine gute Beweidung bedeutetdeshalb auch nichts anderes als einegute Anpassungsfähigkeit.Tabelle 1: Vor- und Nachteile <strong>von</strong> Weidegras im Gegensatz zu Silage.Maßnahmen beiWitterungsbedingungenDie Weidesaison kann durch eine Berechnungder Futterration gut vorbereitet werden.Anpassungen sind jedoch in Abhängigkeit<strong>von</strong> den Bedingungen erforderlich.Im Diagramm ‚Anpassungsmaßnahmen‘unten wird gezeigt, welche Maßnahmenbei der Anpassung der Beweidung ergriffenwerden müssen, wenn sich das Wettererheblich ändert.Zusammensetzung der FutterrationWas Gras in keinem Fall bieten kann, istStärke. Bei hohen Milchproduktionsleistungen(> 8.000 kg) sind Stärkemehlergänzungenunbedingt erforderlich, umgenügend glukogene Energie (Melkgluco)zu erhalten. In Betrieben, die nicht überFuttermais verfügen, muss mit Hilfe <strong>von</strong>Zusatzprodukten (beispielsweise stärkehaltigemKraftfutter) für diese Energieergänzunggesorgt werden.WeidegrasSilageEiweißgehalt +++ ++Energiegehalt ++ +Struktur − +Vitamine +++ +Es sind jedoch nicht alle stärkehaltigenProdukte geeignet. Bei einer hohen Abbaugeschwindigkeitder Ration ist das Risikoeiner Pansenübersäuerung groß. Energieund Stärke müssen schrittweise verfügbarwerden. Im Sortiment <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> findenSie mehrere gut abgestimmte Futtersorten,die diesen Zweck bestens erfüllen(Tabelle 2 auf Seite 10). In der Tabelle sindauch ‚Su.MV. Dairy Green‘ und ‚Supp.MV.Energiemehl‘ aufgeführt. ‚Dairy Green‘ isteine beständiges Hochleistungsfutter mitviel glucogener Energie für grasbetonte Rationen.‚Energiemehl‘ enthält viel beständigeStärke mit einer negativen Stickstoff-Bilanz (negativer RNB) zum Ausgleich despositiven RNB aus dem Weidegras.Pansen-pHWeidegras enthält nur relativ wenig Struktur.Diese Eigenschaft bringt in Kombinationmit dem wechselnden Angebot und demveränderlichen Gehalt <strong>von</strong> frischem GrasRisiken für die Pansengesundheit mit sich.Diese Einflüsse können zu einem niedrigerenPansen-pH führen. Den pH Wert imPansen regulieren Kühe durch das Wiederkäuen,das unter dem Einfluss <strong>von</strong> strukturreichemRaufutter erfolgt. Falls die ergänzendeSilage keine ausreichende Strukturbesitzt, muss zusätzliche Struktur hinzugefügtwerden. Luzerne, gehäkseltes Raps-lesen Sie weiter auf der nächsten Seite 10.Diagramm: Maßnahmen bei einer Veränderung der Witterungsbedingungen.VeränderungGeringeres Graswachstum durch TrockenheitGeringeres Graswachstum durch KälteGrasmangel durch schlechte PlanungHohe Temperaturen (> 25 °C)Hohe TemperaturenRostbildung im GrasGeringere Aufnahme durch NiederschlagDunklere Tage, aber gutes AngebotHellere Tage, trocken, aber gutes AngebotViele Weiderückstände (Büsche)MaßnahmeMehr zufüttern im Stall, eiweißreicheres FutterMehr zufüttern im Stall, strukturreiches FutterWeniger weiden lassen, mehr zufütternKühe mittags im Stall halten, zusätzliche VentilationZusätzliche Mineralien, zusätzliche EnergiebasisrationMähen, mehr Stallfütterung oder andere WeideMehr zufüttern im Stall, strukturreiches FutterEnergie zufütternPanseneiweiß zufütternMehr zufüttern im Stall, früher auf die Weide bringen9


... weiterführung vorige Seite.streu und Grassamenheu sind gute Strukturquellen.Informieren Sie sich bei IhremBetreuer, welche Produkte am besten zuden Futterrationen für Ihre Kühe passen.Der optimale Pansen-pH liegt zwischen 6und 6,5. Ein pH <strong>von</strong> weniger als 5,8 bedeutetPansenübersäuerung. Der Übersäuerungsgradhängt <strong>von</strong> der Zeitspanne,innerhalb derer der pH unter 5,8 gelangt,und dem Schweregrad ab. Die Ergebnisseder laufenden Untersuchung <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>,bei der der Pansen-pH der Kühe mithilfeeines Bolus in mehreren Milchviehbetriebengemessen wird, zeigt, dass der pHWert wieder auf den optimalen Wert steigt,wenn man zusätzliches ‚Univit Puffer‘ füttert.Der pH Wert bleibt dann auch auf einemviel konstanteren Niveau.Univit PufferUnivit Puffer ist eine Mineralienmischung,die speziell für den Weidegang und dieSommersaison entwickelt wurde. DiePufferwirkung wird durch mehrere Puffertypenerzielt. Das hat zur Folge, dass derpH-Wert im Pansen über einen längerenZeitraum gepuffert wird und dass beimWeidegang eine gute Pansengesundheitgewährleistet ist.Die spezielle Zusammenstellung des UnivitPuffer-Gemischs unterstützt die Pansenfermentationund hilft den Kühen, sichwieder schneller vom Hitzestress erholenzu können. Um einen optimalen Effekt zuerzielen, muss zeitig (bereits im April) mit125 g/Tier/Tag Univit Puffer begonnenwerden. Bei hohen Temperaturen muss dieGabe auf 250 g/Tier/Tag erhöht werden.Damit die Tiere den Stress und dessen Einflussauf den Stoffwechsel gut verarbeitenkönnen, muss die höhere Dosis bis ± 2Wochen nach der Stressperiode gefüttertwerden. Mit Univit Puffer steht Ihnen somiteine optimale und flexible Lösung für diewechselnden Bedingungen im Sommer zurVerfügung.Tabelle 2: Sortimentsprodukte <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>, bei denen Energie und Stärke schrittweise verfügbar werden.Melkgluco: Energie die zur Glucosebildung im Gesamten zur Verfügung stehen.NEL nXP g/kg RNB g/kg Melkgluco g/kgSu.MV. Dairy Green 7,0 150 -1.6 150Su.MV. Dairy Gluco 7,0 170 -1.6 140Su.MV. Dairy Perfect 7,0 175 2.4 133Su.MV. Dairy Corn 6,7 155 0.8 14010Supp.MV. Energiemehl 7,5 145 -4.8 220


Hitzestress vorbeugenHitzestress kann Kühe sehr belasten. Ursache ist der Pansen,in dem rund 200 l Futter unter Wärmeentwicklung <strong>von</strong> der Pansenfloraverarbeitet werden. Das Klima hängt <strong>von</strong> der jeweiligenKombination der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab.StrukturanreicherungWenn Struktur angereichert werden muss,sind Luzerne, Heu, Stroh und gehäkseltesRapsstreu geeignete Produkte. Luzerneist ein schmackhaftes Produkt, das nebenStruktur auch reich an Mineralien und Vitaminenist. Gehäkseltes Rapsstreu wirdauch als Strukturquelle verwendet. Da essich dabei um ein sehr hartes und hölzernesProdukt handelt, kann der gewünschte Effektschon mit einer kleinen Menge erzieltwerden. Füttern Sie deshalb nicht mehr als300 g/Kuh/Tag.Falls Sie nach dem Lesen dieses Artikelsnoch Fragen haben, wenden Sie sich bittean Ihren Betreuer. Er kann Ihnen noch vielmehr über die Sommerration erzählen.Oberhalb <strong>von</strong> einer Temperatur <strong>von</strong> 25Grad und einer Luftfeuchtigkeit <strong>von</strong> über50 % beginnt für die Kuh Hitzestress,der bei steigenden Temperaturen undhöherer Luftfeuchte immer auch zur Leistungsminderungführt. Begrenzen Sieden Hitzestress indem Sie die Kühe tagsüberim Stall lassen und sie nachts aufdie Weide schicken.Alternativ haben Praxisversuche auch diezweimal vierstündige „Siestaweide“ (<strong>von</strong>8 bis 12 Uhr sowie <strong>von</strong> 18 bis 22 Uhr)als gute Alternative bestätigt. Durch dieSiestabeweidung sanken der Hitzestressund die Grasaufnahme. Die Milch- undEiweißleistungen waren höher als beitraditionellen Weidegang. Setzen Sie zurRegulation der Temperatur im Stall Ventilatorenein, wodurch sowohl die gefühlteTemperatur als auch die Luftfeuchtigkeitabnehmen.Die Ration sollte mehrmals täglich vorgelegtwerden, damit eine hohe Futteraufnahmesichergestellt wird. Selbst ingut gelüfteten Ställen kann die Temperaturim Futterschwad <strong>von</strong> 12 Grad auf 33Grad steigen.Bei Problemen mit Acidose sollten SiePuffer-Futtermittel zur Vorbeugung gegenPansenübersäuerung zufüttern. DieMineralstoffzufuhr ist dem erhöhten Bedarfanzupassen. Als Faustzahl gilt beihohen Temperaturen eine Bedarfsdeckung<strong>von</strong> 120 Prozent.Die ausreichende Trinkwasserversorgungist nur bei einem maximalen Laufweg <strong>von</strong>200 m bis zur Tränke gewährleistet. BeiHochleistungskühen kann der täglicheWasserbedarf je nach Temperatur sogar170 l / Kuh übersteigen!11


REPORTAGEAm Melkkarussel-Steuergerät kann Jan Killich die Rotationsgeschwindigkeit ändern.Auf dem Humanshof läuft es rundSeit knapp einem Jahr dreht sich auf dem Milchviehbetrieb der Humanshof GbR in Uedem ein hochmodernesInnenmelker-Karussell mit 24 Melkplätzen. Gemolken werden täglich 120 schwarzbunteHolstein-Kühe, die im Jahr durchschnittlich über 10.500 Liter Milch liefern.12Rund muss es laufen. Diese Forderung beziehenHeinz Hebben und Jan Killich nichtnur auf die Wirtschaftlichkeit ihres gemeinsamenMilchviehbetriebes HumanshofGbR. Vielmehr haben sie dabei auch dasMelkkarussell im Sinn, das sich seit knappeinem Jahr auf ihrem Gehöft im niederrheinischenUedem dreht. Mit 24 Melkplätzenist es so ausgelegt, das die 120-köpfigeHolstein-Herde <strong>von</strong> nur einer Arbeitskraftin weniger als anderthalb Stunden gemolkenwerden kann. In der Regel ist es der31-jährige Jan Killich, der zwei Mal täglichdie Melkarbeit in dem weiß gefliesten Melkgebäudemit Lichtkuppelfirst verrichtet.Aber auch der 64-jährige Hebben hat sichmit der neuen Technik schnell angefreundetund vertritt Killich bei Bedarf. Für gutesKlima im Melkgebäude sorgen ein Hubfirstund die elektrisch regulierbaren seitlichenLüftungsöffnungen.Altgebäude wurden zu engNoch im Jahr 2008 hielten Heinz Hebbenund Jan Killich, den Hebben übrigens selbstin den Jahren 2005 bis 2007 ausgebildethat, rund 80 Herdbuchtiere in einem Boxenlaufstallmit 80 Liegeplätzen. Gemolkenwurden die Tiere in einem über 30 Jahre altenDoppelsechser-Fischgrätenmelkstand.Weil die technisch überholte Anlage in zunehmendemMaße Reparaturmaßnahmenerforderlich machte und weil die Landwirteden Tierbestand ausdehnen wollten, entschlossensie sich zum Neubau. Bei ihrenTechnikplanungen hatte der effiziente Einsatzder ihnen zur Verfügung stehendenzwei AK-Einheiten oberste Priorität. Daherfiel die Wahl auf das 24er Innenmelker-Karussellin normaler Fischgrätenausführung.Automatische SelektionZum Melken treten die Kühe freiwillig in diesich langsam drehende, mit Gummimattenbelegte Plattform ein, wo sie automatisch500 Gramm Lockfutter erhalten. Nach demMelkende verlassen die Kühe das Karussellund kehren in den angrenzenden ebenfalls2010 fertiggestellten Boxenlaufstall zurück.Dabei passieren sie im Ausgangsbereichdas automatische Selektionstor, dassie entweder in den Liegeboxenstall oderin den Selektionsbereich, der als Tiefstreustallausgeführt ist, lotst.Hell und luftigSchon in der Planungsphase des Boxenlaufstallsspielte das Thema Kuhkomforteine wichtige Rolle. UnterschiedlichsteMaßnahmen sollen das Wohlbefinden derTiere, die ganzjährig im Stall gehalten werden,fördern. So ist der lichtdurchfluteteBoxenlaufstall in Leimbinderkonstruktionmit 52 mal 37 m großzügig dimensioniert.


BETRIEBSDATENAuch ist der First luftige 10 m hoch, währenddie Traufhöhe 4,5 m beträgt. Die Trauf-First-Lüftung und beidseitig an den Längsseitenangebrachte elektrisch bedienbareCurtains sorgen für gutes Stallklima.Die linke Seite vom zentralen Stichfuttertischist als dreireihiger Liegeboxenlaufstallmit einer Reihe Doppelboxen und einerwandständigen Liegeboxenreihe ausgeführt.Auf der gegenüberliegenden Seitebefinden sich der Tiefstreustall für Transittiere,frischmelke oder andere Kühe, dievermehrte Beobachtung erfordern. Daranschließt sich ein noch nicht ausgebauterTeil an, der als Strohbergehalle genutztwird. Räumliches Potenzial für eine Herdenaufstockungist also gegeben. „UnserZiel sind 180 bis 200 Milchkühe, wobei dieAufstockung aus eigener Nachzucht erfolgensoll. Das kommt aber erst ab 2015 inBetracht“, verrät Killich.Bequeme BoxenNur wenige Minuten nach dem Melken liegendie Kühe bereits wiederkäuend in denLiegeboxen. Laut Hendrik van de Sandist dies ein wichtiges Indiz dafür, dass diehochverlegten Tiefboxen mit 30 cm hoherAufkantung gut gestaltet sind und hohenKomfort bieten. „Schließlich benötigenHochleistungstiere Ruhebereiche, die esihnen ermöglichen, bequem und lange zuliegen, somit intensiv wiederzukauen undMilch zu produzieren“, erklärt van de Sand,der als Fütterungsberater <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>Thesing die Humanshof GbR betreut.Die Pflege der Liegeboxen erfolgt täglichbeim Stalldurchgang vor dem Melken.Alle drei Wochen werden sie per Futtermischwagenmit einer speziellen Mischungaus saugfähigem Sägemehl, Strohhäcksel,kohlensaurem Kalk und Wasser eingestreut.Grundfutterqualität entscheidetAuch bei der Futtervorlage setzendie Milchbauern auf hohe Effizienz.„Gefüttert wird eine einfache Ration mit wenigenKomponenten“, beurteilt FütterungsexperteHendrik van de Sand das täglichper gezogenem Mischwagen frisch vorgelegteFutter. Entsprechend der Rationsberechnungendes Diplom-Agraringenieurs,die auf den Futterwerten der Futtermittelund den Daten aus der Milchleistungsprüfungbasieren, füttern Hebben und Killicheine einfache Teilmischration, die für ca.30 kg Milch ausgelegt ist. Jede Kuh erhälttäglich auf Basis Frischmasse 22 kgMais- und 11 kg Grassilage sowie 12 kgschmackhaftes Saftfutter in Form <strong>von</strong>hochverdaulicher Pressschnitzelsilage.Seitdem sie 2005 erstmalig Beratungsgesprächemit Andreas Brinkmann, Assistentder <strong>ForFarmers</strong> Thesing-Geschäftsführung,geführt hatten, schwören Hebben und Killichauf den hochwertigen EiweißergänzerProteinkern (38% XP) mit hohem Sojaanteilaus Rees.„Voraussetzung für eine hohe Grundfutterleistungist die hohe Qualität der auf demBetrieb gewonnenen Silagen. In den vergangenenJahren haben wir bei MaissilagenEnergiekonzentrationen <strong>von</strong> über 7 MJNEL je kg TS und bei Grassilagen <strong>von</strong> über6,4 MJ NEL je kg TS erzielt“, berichtet vande Sand. Killich und Hebben legen großenWert auf die Sortenwahl und die termingerechteDurchführung der jeweils erforderlichenMaßnahmen.Die über die Mischration hinausgehendeMilchleistung honorieren die Betriebsleiterin Ergänzung zur 500-g-Lockfuttergabe zumMelken leistungsspezifisch mit Dairystar(20/3) Milchleistungsfutter über vier Transponder-Abrufstationen.„HochleistendeKühe mit 50 kg Milch bekommen maximal 7kg Kraftfutter“, erklärt Jan Killich, der regelmäßiggemeinsam mit Hendrik van de Sanddie Futterrationen überprüft. „Insgesamtliegt der Kraftfuttereinsatz pro Kilogrammerzeugter Milch unter 250 Gramm. Das isteffizient“, ist Killich zufrieden.Jan Killich und die <strong>ForFarmers</strong> Thesing-FütterungsexpertenAndreas Brinkmann (l.) und Hendrik vande Sand (r.) begutachten die Qualität des Futters.Die Humanshof GbR bewirtschaftet einenMilchviehbetrieb im niederrheinischen Uedem,Nordrhein-Westfalen. Insgesamt bautdie Humanshof GbR 37 ha Silomais, 10 haAckergras, 8 ha Winterweizen und 8 haZuckerrüben an. Daneben bewirtschaftetsie 22 ha Dauergrünland.Vor knapp zwei Jahren haben die beiden GesellschafterHeinz Hebben und Jan Killichin einen modernen Boxenlaufstall mit angeschlossenem24er DeLaval-Innenmelker-Karussell investiert und die Holstein-Herde<strong>von</strong> 80 auf 120 Tiere aufgestockt. Seitherwird die weibliche Nachzucht in den Altgebäudengehalten.Die 120 schwarzbunten Kühe werden ganzjährigim Stall gehalten. Aktuell liegt dergleitende Herdendurchschnitt bei 10.512 lMilch mit 4,2% Fett und 3,5% Eiweiß. Da<strong>von</strong>werden laut Betriebszweigauswertung5.000 l Milch aus hochwertiger Mais-,Gras- und Pressschnitzelsilage ermolken.Weiterer Bestandteil der aufgewertetenMischration ist der Eiweißergänzer Proteinkernmit hohem Sojaanteil und zusätzlicherMineralisierung. Das MilchleistungsfutterDairystar wird leistungsspezifisch über vierTransponder-Abrufstationen und als Lockfutterim Karussell gegeben.Der Landwirtschaftsmeister Hebben undder Staatlich geprüfte AgrarbetriebswirtKillich legen großen Wert auf hochwertigesGrundfutter, mit dem sich nicht nurZukaufsfutter einsparen, sondern auch dieMilchleistung steigern lässt.13


14Wärmeregulierung bei Sauenin der SommersaisonSchweine fühlen sich im sogenannten thermoneutralen Bereichzwischen 15 und 18 Grad Celsius am wohlsten. Dort erreichen sieauch ihre höchste Produktivität. In dieser Temperaturzone benötigensie die geringste Energie, um ihre Körpertemperatur stabilzu halten. Dadurch kann die aus dem Futter stammende Energiezu einem großen Teil für Produktionszwecke genutzt werden. BeiSauen handelt es sich dabei um das Wachstum der Ferkel amEnde der Trächtigkeit, den Geburtsprozess, die Milchproduktionund den Moment, an dem sie in die Rausche kommen.Die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeitim Stall bestimmen, wiewarm es einer Sau wird und wie wohlsie sich fühlt. Sauen besitzen nur wenigeSchweißdrüsen und können folglichschlecht schwitzen. Es müssen deshalbandere Wege gefunden werden, um Wärmeabzuführen oder den Einfluss <strong>von</strong>Wärme auf die Produktion zu verringern.Was bewirkt Wärme bei einer Sau?Wärmere Sommer erzeugen bei SauenHitzestress. Wenn sie fressen und sichbewegen, erzeugen Sauen Wärme, die siewieder abführen müssen. Ferner leiden sieim Abferkelabteil unter zusätzlich frei werdenderWärme durch die Milchproduktionund der hohen Temperatur, die für die neugeborenenFerkel benötigt wird.Die Milchproduktion in der Laktationsperiodekann bis zu 12 Liter pro Tag betragen.Deshalb ist es besonders wichtig, dassSauen im Geburtsstall ausreichend Wasserzur Verfügung steht. Zusätzliche Wassergabenkurz nach dem Abferkeln fördern dieMilchproduktion und bilden – vor allem beiwarmem Wetter – einen Kühlfaktor. SorgenSie dafür, dass aus den Tränkenippelnmindestens zwei Liter Wasser pro Minutekommen.Die Wasserqualität ist mindestens genausowichtig. Wasser wird nicht umsonst das“vergessene Lebensmittel” genannt. DieWasserqualität hängt <strong>von</strong> der Frische desWassers ab. Wasser kann bakteriell belastetoder auch zu salzhaltig sein. Außerdemkann die Mineralstoffbilanz im Wasser variieren(hartes oder weiches Wasser).Warme Temperaturen bewirken einegeringere FutteraufnahmeEine zu geringe Futteraufnahme ist sicherdas am häufigsten vorkommende Problemim Zusammenhang mit Hitzestress. Durchdie niedrige Futteraufnahme wird der Energie-und Nährstoffbedarf der Sau nichtmehr gedeckt. Als Folge verschlechtertsich die Qualität der Ferkel speziell imSpätsommer und im Herbst. Die Ursachehierfür ist eine schlechtere Einnistung undEntwicklung der Embryonen nach dem Belegensowie ein geringeres Wachstum derFerkel im letzten Abschnitt der Trächtigkeit.Deshalb lohnt es sich, bei der Fütterung<strong>von</strong> Sauen zeitweise einige Anpassungendurchzuführen• Verfüttern Sie konzentriertes Futter,um die geringere Futteraufnahme zukompensieren. Konzentrierteres Futterenthält mehr Aminosäuren, mehr Energie,zusätzliche Vitamine und Mineraliensowie schmackhaftere Grundstoffe zurFörderung der Futteraufnahme. <strong>ForFarmers</strong>empfiehlt, bei Hitzestress Futteraus dem Super-Sortiment zu verabreichen.• Denken Sie rechtzeitig an eine zusätzlicheFuttergabe, damit die interne Wärmeproduktionpro Futtergabe niedrigerwird.


Praktische Tipps zurVerhinderung <strong>von</strong>Hitzestress bei SauenFütterung in den kühlen TageszeitenKurz nach der Futteraufnahme steigt dieWärmeproduktion infolge der Energie, diebei der Umsetzung <strong>von</strong> Futter in Energie fürErhaltung und Produktion freigesetzt wird.Empfehlenswert wäre daher die Verlegungder Fütterung in die kühlere Tageszeit (morgensfrüh).In tropische Ländern werden häufig noch offene Ställe verwendet, um die natürliche Kühlwirkung desWindes auszunutzen.• Füttern Sie vor allem in den kühleren Tageszeiten.• Sorgen Sie dafür, dass die Sauen genugWasser trinken.Im Gegensatz zu Ländern, in denen es immerwarm ist, haben wir in den Niederlandenund in Deutschland den Hitzestressbei Sauen gut unter Kontrolle. Aber esgibt noch genügend Spielraum für Verbesserungsmöglichkeiten,welche sich vor allempositiv auf die Qualität der Ferkel imHerbst auswirken. Zur Unterstützung derSauen in der warmen Jahreszeit könnenverschiedene Maßnahmen zum Zeitpunktdes Deckens und während der Trächtigkeitdurchgeführt werden, um somit über dasganze Jahr hinweg Qualitätsferkel erzeugenzu können.Wie sieht es in anderen Ländern aus?In südeuropäischen oder südostasiatischenLändern sind Tagestemperaturen <strong>von</strong> mehrals 40 °C und eine Luftfeuchtigkeit <strong>von</strong>über 80 % keine Seltenheit. Da sich dieSauen kontinuierlich in einer Hitzestresssituationbefinden kann man sich leichtvorstellen, dass in diesen Ländern mit dentraditionellen Haltungssystemen keine niederländischenund deutschen Ergebnisseerzielt werden können (z.B. bei der Zahlder lebend geborenen Ferkel).Häufig werden noch offene Ställe verwendet,um die natürliche Kühlwirkung desWindes auszunutzen.Ein großes Problem ist die Futteraufnahmebei Sauen, die während der Laktationsperiodehäufig nur vier bis fünf Kilo pro Tagbeträgt. Um den Bedarf der Sau dennochdecken zu können, sind die Nährstoffe proKilogramm Futter konzentrierter. Dadurchwerden – gemessen an den Maßstäben fürdiese Länder – gute Ergebnisse erzielt.In tropischen Ländern ist häufig die Wasserquelleund damit die Wasserausbeuteein begrenzender Faktor. Auch scheint derWasserdruck zu niedrig zu sein, so dassin den letzten Buchten zu wenig Wasserzur Verfügung steht. Betriebe, die in diesenBereichen Anpassungen durchgeführthaben, können deutliche Verbesserungenvorweisen.Um die Probleme mit Hitzestress zu verringern,sind in den tropischen Ländern immermehr klimageregelte Ställe vorzufinden.Aber auch in diesen Ställen ist es wichtig,rechtzeitig dafür zu sorgen, dass die Tiereauf die warmen Perioden und die Temperaturunterschiedezwischen Tag und Nachtvorbereitet werden.Kein verdorbenes Futter durch mehrerekleine PortionenUm eine gute Futteraufnahme zu gewährleisten,muss das Futter schmackhaft sein undauch schmackhaft bleiben. Bei hohen Temperaturenkann das Futter jedoch schnellerverderben. Füttern Sie deshalb mehrerekleinere Portionen, und sorgen Sie dafür,dass die Sauen ihre Tröge schnell leeren.Ausreichend Wasser <strong>von</strong> guter QualitätIn Wärmeperioden verlieren Sauen zusätzlichWasser durch die Atmung. Sorgen Siedeshalb für ausreichende Mengen an frischemund sauberem Trinkwasser. Bei Breifütterungbedeutet das eine Änderung desWasser-/Futterverhältnisses. Es empfiehltsich, den Trockensubstanzgehalt um einoder zwei Prozent zu senken. KontrollierenSie auch die Durchflussmenge der Wassernippel(mindestens zwei Liter pro Minute).Sorgen Sie für Ruhe im StallVersuchen Sie, das Umstallen der Sauen zuminimieren bzw. in den kühleren Tageszeitendurchzuführen. Jede Aktivität, bei der dieSau sich auf den Beinen bewegen muss,erzeugt eine zusätzliche Wärmeproduktion.Lassen Sie den Schweinen deshalb an warmenTagen mittags ihre Ruhe.Sorgen Sie für eine gute BelüftungSorgen Sie für ein gutes Klima in den Abteilen,eine ausreichende Isolierung und eingutes Regulierungssystem. KontrollierenSie die Einstellungen im Klimacomputer, undstellen Sie ihn so ein, dass nicht zu schnellauf maximale Ventilation geschaltet wird.Eine zu hohe Luftgeschwindigkeit erzeugtkeine gute Verteilung der Frischluft, dafüraber Lungenprobleme. Außerdem ist eswichtig, dass Ventilator, Schächte und Vorfilterrichtig sauber sind.15


REPORTAGEBuchten: Die einzelnen Buchten sind für 15 Schweine berechnet und mit Trennwänden aus hellen Kunststoffpaneelen versehen.Tränken: Die zwei Tränkenippel in unterschiedlichen Höhen befinden sich über dem Trog. So gelangt kein Wasser in die Gülle.Lüftung: Die Lüftung ist als Unterdrucklüftung mit zwei Energiesparventilatoren pro Abteil ausgelegt.Das passende KonzeptStudt-Schäfer GbR setzt aufKombination16Größe allein ist nicht alles, das ganze Betriebskonzept mussschlüssig sein. Ulf Schäfer und Jan Studt haben ihre Schweinemastnach und nach auf insgesamt 4450 Plätze erweitert und setzenauf die Kombination aus Röstbrot mit eigenem Getreide inder Vormast und <strong>ForFarmers</strong>-Futter in der Endmast.Ulf Schäfer und Jan Studt arbeiten schonlange zusammen. Angefangen hat es miteiner Maschinengemeinschaft. Es folgtenweitere gemeinsame Projekte, unter anderemdie gemeinsame Pacht eines Schweinemaststallesund Gründung einer GbR,die heute 1.000 Schweinemastplätze umfasst.Zusammen mit den jeweils 1.000Mastplätzen <strong>von</strong> beiden und dem neuenMaststall der Schäfer-Studt KG in Westerradesind es nun 4.450 Schweine, die diebeiden jeden Tag füttern.Dänische Genetik, FutterkomponenteRöstbrot und Rein-Raus-Verfahren„Die Betriebe sind kontinuierlich und ge-sund gewachsen“, erzählt Ulf Schäfer beider Besichtigung des neuen Maststalles,„die Spezialisierung hat sich nach und nachweiter entwickelt.“ Schäfer und Studt setzenauf dänische Genetik, „wegen der gutenFutterverwertung und der hohen täglichenZunahmen“, wie Ulf Schäfer feststellt. DerStall wird komplett im Rein-Raus-Verfahrengeführt. Die beiden haben gute Erfahrungmit ihrem Fütterungskonzept einer vollautomatischenFlüssigfütterung am Quertrog.Das Besondere bei ihnen ist die Verwendung<strong>von</strong> „Röstbrot“, einer Art grobemPaniermehl, das in der Vormast zusätzlichzum Getreide als Energieträger verwendetund mit Soja ergänzt wird. In der Endmastwird ein Alleinfuttermittel <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>gefüttert.


BETRIEBSDATENDer Güllebehälter ist komplett versenkt worden, soist keine aufwendige und kostenintensive Pumptechniknotwendig.Langjährige Erfahrung miteinanderund mit den verwendeten Systemen„Wichtig dabei ist, dass der Quellvorgangdes Futters im Behälter abgeschlossen ist“,stellt Jan Studt fest, und nicht etwa in denRohren nachquillt und diese dann verstopft.Aber diese „Kinderkrankheiten“ habendie beiden längst im Griff, sie verwendendiese nicht alltägliche Futterkomponenteschließlich schon seit über zehn Jahren.Wie sie darauf gekommen sind? Im damalsgemeinsam gepachteten Betrieb verwendeteder Vorgänger schon Frischbrot „dasman noch einzeln auspacken musste“,wie sich Ulf Schäfer erinnert. Heute gehtes etwas komfortabler: Der Lkw lädt dieFuttercharge in eine Vorhalle ab, <strong>von</strong> deraus das grobkörnige Futter mit Schneckendirekt zum Anmischbehälter gefördert wird.14,6 MJ ME hat das Röstbrot und wird mitSoja, Gerste und Triticale ergänzt. Bis etwa90 Kilogramm Lebendgewicht frisst jedesSchwein etwa 150 Kilogramm da<strong>von</strong>.Hohe Zunahmen durch die aufeinanderabgestimmten KomponentenDas Futter für die Endmast liefert seit dreiJahren <strong>ForFarmers</strong>: „Dan-Endmast“, dasauf die dänische Genetik zugeschnittenist. „Mit dem dänischen Fütterungskonzeptbieten wir unseren Kunden mit dieserGenetik ein Futter mit weniger Eiweiß,das dem Fleischansatzvermögen dieserSchweine angepasst ist“, erklärt <strong>ForFarmers</strong>-BeraterThorben <strong>von</strong> Horsten. DasFutter hat 12,6 MJ ME, 14 Prozent Rohproteinund 0,9 Prozent Lysin und eignetsich für Mastherkünfte mit hoher Futteraufnahmeund hohem Proteinansatzvermögen.Die Fütterung im Studt-Schäfer-Maststallist auf 95,3 Kilogramm Zuwachs ausgelegt.In einem 112 Tage-Rhythmus bekommensie neue Ferkel. Die Tageszunahmen liegenüber 900 Gramm. Die Futterverwertungbeträgt 1: 2,72. Auf 100 Masttage gerechnetwerden 2,59 Kilogramm Futter pro Tierund Tag hierfür benötigt.Gemeinsam erfolgreichUlf Schäfer und Jan Studt sind zwei „Macher“.Schon früh haben sie erkannt, dassman sich für eine gewinnbringende Produktionmit Gleichgesinnten zusammenschließenkann, um gemeinsam noch schlagkräftigerzu sein. Ihre Zukunftsziele waren seitjeher ambitioniert, sie schaffen es, einegroße Anzahl Tiere durch eine durchdachteHaltung und Fütterung zu betreuen. Durchdie vollautomatische Fütterung haben siebeispielsweise eine spürbare Arbeitserleichterungund können die Arbeit mit zweiBetriebsleitern, den Altenteilern und Ernteaushilfenmeistern. Mit dem modernenneuen Stall, der passenden Genetik unddem richtigen Futter <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> sinddie Weichen für eine weiterhin erfolgreicheZukunft gestellt.Ulf Schäfer, Jan Studt und <strong>ForFarmers</strong>-BeraterThorben <strong>von</strong> Horsten (v.l.n.r.) erwarten den Einzugder ersten Ferkel.Die Schäfer-Studt KG betreibt zusammeneinen Schweinemaststall bei Westerradeim Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein.Am 15. April fand der „Tag der OffenenTür“ statt, am 3. Mai wurden die erstenFerkel eingestallt.Der Stall ist auf 1.450 Mastplätze ausgelegt,Futterzentrale und Büro befinden sichim Vorbau. Die zehn Abteile mit je zwölfBuchten plus ein Reserveabteil sind mitweißen Kunststofftrennwänden versehen,der ganze Stall ist damit sehr hell.Die Schweine werden gemischtgeschlechtlichgehalten, die Selektion fürdie Schlachtung erfolgt mit dem Auge,geschlachtet wird beim SchlachtunternehmenVogler in Luckau.Die Bauherren haben sich für eine Flüssigfütterungsanlagenach dem Restlos-Systemmit Durchflussmessung entschieden.Besonders hervorzuheben ist die Verwendung<strong>von</strong> Röstbrot, mit dessen VerfütterungUlf Schäfer und Jan Studt eine langeErfahrung haben.Beim Bau legten die beiden Inhaber ausEnergiespargründen außerdem Wert aufeine sehr gut gedämmte Decke und Außenhülle.17


Sauen in Gruppen haltenAb dem 1. Januar 2013 gilt sowohl für Neubauten als auch fürAltgebäude, dass Sauen im Zeitraum <strong>von</strong> über vier Wochen nachdem Belegen bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkelterminin Gruppen zu halten sind. Etwa 50 % der deutschenbzw. 60 % aller norddeutschen Betriebe halten schon jetzt ihretragenden Sauen in Gruppen. Worauf sollte man achten, damitdie Gruppenhaltung der Tiere möglichst optimal gestaltet wird?Der Gesetzgeber gibt, in Abhängigkeit<strong>von</strong> der Gruppengröße, eine Mindestbodenflächeje Tier vor (Tabelle 1). JederSau muss eine Liegefläche <strong>von</strong> 1,3 bzw.0,95 m 2 bei Jungsauen zur Verfügungstehen, wobei der Perforationsgrad derLiegefläche nicht mehr als 15 % betragendarf. Jede Seite der Bucht muss mindestens280 cm lang sein (bei Gruppen


Webseite FarmFeedjetzt auch für deutscheKunden eingerichtetDas Hauptgeschäftsfeld <strong>von</strong> FarmFeed ist der Verkauf <strong>von</strong>feuchten Futtermitteln, Raufutter, Einzelfuttermitteln und Einstreu.FarmFeed ist in diesen Marktsegmenten einer der führendenLieferanten. FarmFeed gehört zur <strong>ForFarmers</strong> Group.Die Webseite <strong>von</strong> FarmFeed ist jetzt auch in der deutscher Sprache verfügbar, damitdie deutschen Kunden noch gezielter und damit besser über das Leistungsspektrumund über aktuelle Angebote <strong>von</strong> FarmFeed informiert werden können.Auf der Website finden Sie spezifische Produktinformationen, die in die sechs BereicheRindvieh, Schweine, Einzelfuttermittel, Einstreu, Rindvieh EKO und SchweineEKO eingeteilt sind. So können Sie schnell die gewünschten Informationen über einbestimmtes Produkt finden, Produkte vergleichen und diese Informationen schließlichauch als PDF-Dokument ausdrucken.sehenen Flächen können im Vorfeld angefeuchtetwerden, und dadurch könnendie Tiere „gelenkt“ werden. Das Trennen<strong>von</strong> Kot- und Liegebereich wirkt sich positivauf die Gesundheit und Leistung derTiere aus, da die Buchten und somit auchdie Sauen weniger verschmutzen und dieLuft im Stall besser wird.Besonders hilfreich ist das Vergleichsmodul, mit dem die verschiedenen Produktemiteinander verglichen werden können. FarmFeed erleichtert Ihnen damit die richtigeWahl aus dem Produktangebot. Testen Sie doch die Website und das Vergleichsmoduleinfach einmal.www.farmfeed.euBetriebliche VorraussetzungenWie bereits erwähnt, kann die vorhandeneGebäudestruktur die Wahl des Haltungs-bzw. Fütterungssystems beeinflussen.Da die Betriebsgröße und derAbsetzrhythmus die Anzahl der Tiere jeGruppe bestimmen, müssen auch dieseFaktoren bei der Entscheidung für odergegen ein Fütterungssystem berücksichtigtwerden. Nicht jede Fütterungstechnikist für alle Gruppengrößen geeignet.Generell gilt, dass das gewählte Verfahrenzum Betrieb passen muss, was auchbedeutet, dass sowohl Betriebsleiter alsauch Mitarbeiter sich mit dem Systemidentifizieren sollten. Die Haltung inGroßgruppen an einer Abrufstation erfordertbeispielsweise die Bereitschaft zumUmgang mit EDV-gestützter Technik. Außerdemist die Tierkontrolle gegenüberSystemen, bei denen alle Tiere gleichzeitigfressen, aufwändiger.19


Wie schützt man Geflügeloptimal vor der Sommerhitze?Tage mit einer Temperatur <strong>von</strong> über 32º C und einer höheren Luftfeuchtigkeit (über 70 %) sorgen beiGeflügel für Hitzestress. Die größten Probleme haben stark wachsende Tiere wie Masthähnchen,die älter als vier Wochen sind, und Puten über 12 Wochen. Aber auch Masthähnchen-Elterntiere,die jünger als 35 Wochen sind, reagieren sensibel auf hohe Temperaturen. Wie kann man denHitzestress beim Geflügel am besten verhindern oder verringern?Eine zu hohe Summe aus Temperatur (inGraden) und Luftfeuchtigkeit (in %) im Stallkann Hitzestress verursachen. Wenn dieSumme mehr als 110 Punkte betrifft, ist dasRisiko auf Hitzestress bei Geflügel groß. EinRechenbeispiel: Im Stall sind es 33 ºC unddie relative Luftfeuchtigkeit beträgt 80 %.Insgesamt sind das 33 + 80 = 113 Punkte.Bei diesem Wert können die Tiere Problememit Hitzestress bekommen.Vor allem bei lang anhaltenden hohen Temperaturenkann es in den Abendstunden Problemebei den Tieren geben, da sie dann eher erschöpftsind und die relative Luftfeuchtigkeitim Laufe des Tages immer höher wird.Was tun?Das Verhindern <strong>von</strong> Hitzestress beginnt miteiner guten Vorbereitung. Sorgen Sie dafür,dass die Einstallmenge der Tiere, ab EndeApril bis Mitte September, an die Sommerbelegungangepasst ist. In der Tabelle 1 sehenSie eine Übersicht über die maximaleSommerbelegung.Belüftungsbedarf und ausreichendvorhandene EinlassöffnungenFür Geflügel wird im Allgemeinen ein maximalerBelüftungsbedarf <strong>von</strong> 3,6 m³/kg/Stunde kalkuliert, in Ställen mit Tunnelventilationsind es maximal 5 m³/kg/Stunde.In den vergangenen Jahren sind in vielenStällen große Giebelventilatoren angebrachtworden, um den Tieren zusätzlicheLuft zu spenden. Aber eine gute Einstellungder Einlassöffnung und die Anzahl der zuöffnenden Einlassventile sind mindestensSorgen Sie dafür, dass die Einstallmenge der Tiere, ab Ende April bis Mitte September, an die Sommerbelegung angepasst ist (siehe auch Tabelle 1).20


genauso wichtig. Wenn die Ventilöffnungnicht ausreichend ist, wird der Unterdruckzu hoch. Die Luftverteilung im Stall ist dannnicht mehr optimal, und es entstehen mehrProbleme mit Hitzestress. Zur Verhinderungeiner fehlerhaften Ventilöffnung könnenSie <strong>von</strong> Ihrem Installateur eine Berechnungdurchführen lassen. Auch Ihr Betreuer ist Ihnendabei gern behilflich.Prüfen Sie die InstallationWährend des Leerstands ist es möglich,die gesamte elektrische Installation unddie Notstromversorgung zu testen. Das istwichtig, weil es vor allem mit den Akkus regelmäßigProbleme gibt. Gleichzeitig könnenSie dann alle Elektromotoren laufen lassenund prüfen, ob das Aggregat und die Sicherungenleistungsstark genug sind. PrüfenSie auch, ob die Luftverteilung im Stall gutist, beispielsweise durch einen Rauchtest.Ihr Betreuer ist Ihnen dabei gern behilflich.Saubere Ventilatorenbringen mehr LuftBevor die warmen Tage beginnen, ist eswichtig, die Ventilatoren und auch eineneventuellen Luftwäscher hinter den Venti-latoren gut zu reinigen. Durch schmutzigeVentilatoren, Luftwäscher und/oder Einlassventilekönnen zwischen 10 und 25 % Belüftungsleistungverloren gehen. Von Märzbis April bietet es sich an, die Funktionsweiseder Nebelkühlung zu testen. Reinigen Sieerforderlichenfalls die Düsen oder tauschenSie sie aus. Achten Sie auch darauf, dassdas Kühlsystem sauber ist. In still stehendemWasser bilden sich gern Keime, die fürMensch und Tier schädlich sind.Eine Woche vor der HitzeperiodeEs empfiehlt sich, die Küken vor Beginn derHitzeperiode schon etwas an die höherenStalltemperaturen zu gewöhnen. Es ist besser,im Sommer die Bandbreite anders einzustellen(siehe Tabelle 2).Während der warmen TageWenn die Luft im Stall gut bewegt wird, istes möglich, die gefühlte Temperatur für dasGeflügel kräftig zu senken. Auf diese Weisekann Hitzestress verhindert werden.Das Geflügel kann die Hitze auch durchschnelleres Atmen regulieren. Dadurchkühlen die Tiere etwas ab. Das kostet vielEnergie und dadurch verbrauchen die Tierezusätzliche Mineralien und Vitamine. VerfütternSie deshalb eine Hitzestressmischungoder zusätzliche Vitamine. Das wirkt sichpositiv auf die Vitalität der Tiere aus und dieKüken können besser mit der Hitze umgehen.Geben Sie die Vitamine vor allem morgens,da es mindestens sechs Stunden dauert,bevor die Tiere die Vitamine aufgenommenhaben. Hitzestressmischungen werden ambesten mittags – zur wärmsten Zeit – gegeben,da die Mineralien in der Mischungschneller aufgenommen werden und dieWasseraufnahme stimuliert wird. SorgenSie dafür, dass die Küken genug zu trinkenhaben. Bei einer zu geringen Wasseraufnahmekönnen die Tiere austrocknen und sie leidenauch mehr unter Hitzestress.Nach der HitzeperiodeFalls die Tiere nicht unter der Wärme gelittenhaben, können sie wieder schnell normalproduzieren. Geben Sie direkt nach der Hitzeperiodenoch eine extra Gabe Vitamine,damit die Tiere gesund bleiben.Tabelle 1: Empfehlung für die Sommerbelegung bei Masthähnchen (gesetzliche Bestimmungen ausgenommen).Liefergewicht Max. kg pro m² Einstallmenge pro m² bei 3 % Ausfall*1500 33 22,31750 34 20,12000 36 18,62250 38 17,52500 39 16,5* : Oder auch maximale Belegung nach dem Ausladen.Tabelle 2: Zielwerte für Stalltemperatur bei normalen und hohen Außentemperaturen.Gewünschte Bandbreite: 3 - 4º C (Achtung: Die gewünschten Werte können <strong>von</strong> Stall zu Stall stark variieren).Alter (Tage) Zielwert bei < 25º C Zielwert bei > 25º C0 34 347 30 3014 28 2821 25 2628 22 2335 20 2242 19 2121


22Hilfreiche Tipps für dieVerwendung des Poultrycare ® -ScansEnde 2010 hat <strong>ForFarmers</strong> das Poultrycare ® -Konzept für Legehennenhaltereingeführt. Zu diesem Konzept gehört u.a. dieDurchführung des Poultrycare ® -Scans. Der Scan ist in verschiedeneKategorien unterteilt. Heute stellen wir die beiden letztenKategorien: ‘Materialien und Geräte’ und ‘Freilandhaltung‘ vor.Das Poultrycare ® -Konzept bestehtaus zwei Teilen: Dem Einsatz desPoultrycare ® -Scans im Legehennenbetriebund der Teilnahme am <strong>ForFarmers</strong>-Gesundheitspaket. Diese beiden Teilesorgen für eine präventive Gesundheitsversorgungund eine Verringerung möglicherGesundheitsrisiken im Betrieb. DerHygienestatus im Betrieb kann anhanddes Ergebnisses verschiedener Bereichedes Poultrycare ® -Scans bestimmt werden.Poultrycare ® -ScanDer Poultrycare ® -Scan ist in verschiedeneKategorien unterteilt• Tierkontakte• Ungeziefer und Haustiere• Hygiene• Menschen• Luft und Klima• Futter und Wasser• Materialien und Geräte• Freier Auslauf – zusätzliche RisikofaktorenJede Kategorie beinhaltet einen Risikofaktor,durch den Krankheitserregerin den Betrieb gelangen und sich dortverbreiten können. In dieser Futterpost-Ausgabe stellen wir die beiden letztenKategorien: ‘Materialien und Geräte’ und‘Freilandhaltung (freier Auslauf)’ vor.Materialien und GeräteWenn Ihr Betrieb mehrere Ställe hat,ist es ratsam, für jeden Stall getrennte,


stalleigene Materialien zu verwenden(z.B. stalleigene Besen, Schaufeln, Eimeretc.). Außerdem empfiehlt es sich,auch alle Werkzeuge, die häufig benötigtwerden (z.B. Schraubenschlüssel oderSchraubendreher für Wartungs- oder Reparaturarbeiten),für jeden Stall separatzu verwenden. Materialien, die <strong>von</strong> außenin den Stall kommen, müssen sauberund/oder desinfiziert sein. Reinigen unddesinfizieren Sie diese Materialien auch,bevor Sie den Stall wieder verlassen.Wenn eine Reparatur im Stall durchgeführtwerden muss, ist es wichtig zuwissen, wo sich der Handwerker vorheraufgehalten hat. Achten Sie sorgfältigdarauf, dass er die betriebseigenen Hygienemaßnahmen(wie duschen und betriebseigeneKleidung anziehen) einhält.Wenn Medikamente oder Zusätze fürFutter oder Wasser erforderlich sind,dann bestellen Sie diese in den Mengen,die zum jeweiligen Zeitpunkt benötigtwerden. Es ist nämlich besser, derartigeProdukte nicht zu lagern. Sollten Sie Medikamenteoder Zusätze trotzdem lagernwollen, müssen Sie sich an die Vorschriftenauf dem Etikett halten (bei Zimmertemperaturan einem sauberen, kühlen,dunklen Ort lagern etc.).FreilandhaltungBei Ställen mit freiem Auslauf (Freilandhaltung)gibt es häufig eine Art ‘Wintergarten’,der am besten über einen hartenUntergrund verfügt. Der Auslaufbereichmuss abgetrennt sein, damit die Hennennicht mit Apparaten, Abfall- oder Misthaufenund Maschinen in Kontakt kommenkönnen.Um die Entstehung <strong>von</strong> Wasserpfützen imAuslaufbereich zu verhindern, empfiehltsich die Anbringung einer Regenrinneüber die gesamte Stalllänge. Alternativkann auch die Bodenoberfläche regelmäßigplaniert werden. Anschließend kanndann neuer Sand aufgetragen werden.Welchen Nutzen hat die Pflege des Auslaufbereichsund wann sollten Sie siedurchführen? Sie müssen den gesamtenAuslaufbereich behandeln, wenn Tierekrank sind und Erreger übertragen können,beispielsweise bei der Fleckkrankheit.Dafür wird häufig (ungelöschter)Kalk verwendet. Den Boden, der sich inder Nähe des Stalls befindet (einige MeterUmkreis), sollten Sie etwas häufigerbehandeln. Hier halten sich die meistenTiere auf, hier wird es auch sandig, undes entstehen Kuhlen. Bei regnerischemWetter können Matsch und Pfützen entstehen.Das Verstreuen <strong>von</strong> Sägespänenim Umkreis <strong>von</strong> einigen Metern rund umden Stall ist empfehlenswert.BewertungWelche Ergebnisse erzielen die Betriebe,die seit rund einem Jahr mit Poultrycare ® -Scans arbeiten?Jeder Geflügelhalter weiß, wie wichtigdie Hygiene ist und achtet sehr darauf.Aber es gibt Punkte, bei denen bessereErgebnisse erzielt werden können. Dazugehören z.B.• Hände beim Betreten und Verlassendes Stalls waschen. Außerdem ist eswichtig, Schuhe und Kleidung zu wechselnund diese stalleigen zu halten.• Ein Schild auf der Eingangstür, auf demsteht, dass der Stall ohne Zustimmungdes Eigentümers nicht betreten werdendarf. Geben Sie auf diesem Schildauch die Telefonnummer an, unter derSie zu erreichen sind.• Sie selbst müssen immer ein gutesVorbild sein. Schließen Sie deshalbden Stall immer gut ab.• Reinigen und spülen Sie die Leitungenregelmäßig. Entnehmen Sie jedes Jahreinmal eine Probe bei einem Trinkplatz.• Kontrollieren Sie die Einstellungen imComputer, und eichen Sie die Sensorenmindestens einmal pro Jahr. FührenSie in der dunklen Jahreszeit einenRauchtest durch.• Platzieren Sie die Kadaverkühlung soweit wie möglich vom Stall entfernt.Häufig steht diese beim Futtersilo,aber das ist keine gute Stelle. Reinigenund desinfizieren Sie die Tonnen regelmäßig,vor allem an der Außenseite,wenn diese geleert wurden.• Lassen Sie die Futtersilos einmal proJahr reinigen und desinfizieren. VergessenSie auch nicht die EntlüftungsundBefüllungsleitungen.Hände waschen vor dem Betreten und Verlassendes Stalls.Machen Sie Ihren Besuchern mit Hilfe eines Schildesdeutlich, dass sie erst bestimmte Hygienemaßnahmendurchführen müssen, bevor sie den Stallbetreten dürfen.Der Wert dieser Punkte wird häufig unterschätzt.Aber diese kleinen Maßnahmenverbessern die Tiergesundheit. Umweitere Informationen zu bekommen,können Sie einmal einen Scan in IhremBetrieb durchführen lassen.23


REPORTAGEQualitätshennen sichernstetiges Wachstum24In niederländischen Nieuwleusen bei Zwolle ist Ende letzten Jahresder komplett neuerbaute Aufzuchtbetrieb der Brüterei ‚HetAnker‘ in Betrieb gegangen. Die Betriebsleiter Frits Jan (31) undRieneke (27) de Weerd bewirtschaften dort jetzt einen modernenBetrieb mit insgesamt 135.000 Aufzuchtplätzen. Die Hennenwerden jeweils auf drei Ställe verteilt; jeder Stall hat eine Kapazität<strong>von</strong> 45.000 Tieren. Die Ställe sind auf dem neuesten Standder Technik. Für die Futterpost berichtet Kees Vroegindeweij <strong>von</strong>der ‚Het Anker‘-Gruppe über dieses interessante Neubauprojekt.„Im Jahr 2005 haben wir <strong>von</strong> der GemeindeDalfsen den Bescheid bekommen, dassunser Betrieb in Nieuwleusen im Zuge derStadterweiterung weichen müsste. Es hatdann letztendlich fünf Jahre gedauert bevoralle Planungen und Genehmigungen fürdie komplette Verlegung und den Neubaudes gesamten Betriebs unter Dach undFach waren. In der Zwischenzeit habenFrits Jan und seine Frau Rieneke den bestehendenBetrieb aufrechtgehalten, obwohldie Gebäude dort eigentlich dringendhätten modernisiert werden müssen”, erzähltGeschäftsführer Kees Vroegindeweij.Betriebsleiter Frits Jan ergänzt: „Am Endewar ich im alten Betrieb mehr Monteur alsGeflügelzüchter. Deshalb macht die Arbeitim neuen Betrieb auch so viel Spaß.”Optimal statt maximalAm neuen Standort gibt es drei Ställe, diejeweils 75 Meter lang und 26 Meter breitsind. In jedem Stall können 45.000 Zuchthennengehalten werden. Kees erzählt,dass die Stallkapazität optimal benutztwird, nicht maximal. „Wir haben uns bewusstfür optimal statt maximal entschieden.Unser Ziel ist nämlich, dass der Legehennenhalter,der die Hennen im Alter<strong>von</strong> etwa 17 Wochen bekommt, weiß, dasswir eine stabile Qualität liefern. Das gelingtuns, indem wir uns auf die Optimierung derAufzuchtbedingungen konzentrieren.“Training für die HennenDer Stall ist mit dem Jump Start System<strong>von</strong> Vencomatic ausgestattet. „Die jungenHennen bekommen Futter und Wasser getrennt.Das Futter wird unten angeboten,


Praktische Tipps für dieHaltung <strong>von</strong> FreilandhühnernDie Freilandhaltung <strong>von</strong> Legehennen soll das Wohlbefinden derTiere verbessern. Damit dieses Ziel aber auch wirklich erreichtwird, müssen Sie sich als Geflügelhalter über die Gestaltung desAuslaufbereiches ausreichend Gedanken machen. In diesem Artikelgeben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie den Außenbereich sogestalten können, dass sich die Hühner dort gern aufhalten.Es gibt immer mehr Legehennenbetriebe,in denen sich die Hühner im Freien aufhaltenkönnen. Die Freilandhaltung sorgt abernicht nur für das Wohlbefinden der Tiere,sondern ist auch ein Aushängeschild fürden Legebetrieb und für den Geflügelsektor.Schließlich wächst die Nachfrage nachEiern <strong>von</strong> Freilandhühnern immer weiter.Aber für Freilandhühner gibt es mehrere Risiken,die es bei der Stallhaltung so nichtgibt. Außerdem bringt der Freilaufbereichdem Geflügelhalter zusätzliche Arbeit.Für den wirtschaftlichen Erfolg der Freilandhaltungist die entscheidende Frage,wie der Außenbereich gestaltet werdenkann, so dass die Risiken und der Aufwandminimiert werden und sich die Hühner dortzudem gern aufhalten.Sorgen Sie für SchutzHühner sind <strong>von</strong> Natur aus Waldbewohnerund brauchen deshalb Schutz. Einguten Auslauf muss deshalb so gestaltetwerden, dass sich die Hühner wohl fühlen.Kahles Weideland ist dafür nicht geeignet.Hühner lieben geschützte Stellen, derenAbstand <strong>von</strong>einander maximal 20 bis 30Meter betragen sollte. Die Tiere könnenauf diese Weise vor (vermeintlichen) Gefahrenflüchten. Die Herausforderung bestehtdarin, das Freilaufgehege das ganzeJahr über grün zu halten, um seine Schutzfunktionzu erhalten. Es empfiehlt sich eineKombination aus immergrünen Bäumenund Sträuchern mit anderen Pflanzen. Kiefernund Tannen wachsen auf jedem Bodenund bleiben auch im Winter grün. Die Blätterder Weißbuche sterben zwar im Winterab, bleiben aber am Baum und sorgen sotrotzdem für Schutz. Auch Haselsträucher,Ligusterhecken und Holunderbüsche sindzum Anbau geeignet.Geflügelstall mit Außenbereich wo Bäume als Schutz angepflanzt sind.26

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