14.11.2012 Aufrufe

Andreas Beck (VfB Stuttgart) - Ortsgruppe Wiesbaden

Andreas Beck (VfB Stuttgart) - Ortsgruppe Wiesbaden

Andreas Beck (VfB Stuttgart) - Ortsgruppe Wiesbaden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

002_0016_VadW_02_08.qxd 29.01.2008 8:16 Uhr Seite 15<br />

Die nächsten Veranstaltungstermine<br />

des Projektes “Der weite<br />

Weg zurück”:<br />

Lippstadt (8. März)<br />

Iserlohn (27. April)<br />

Lübeck (27. September)<br />

Lemgo (18. Oktober)<br />

Bielefeld (März 2009).<br />

Der Verein tritt gerne auch in anderen<br />

Orten auf. Kontakt:<br />

Ella Wiebe, Tel.: 02381–74281.<br />

bist du schön”, “Du, du liegst mir im<br />

Herzen” oder “Drei weiße Birken in meiner<br />

Heimat stehen” erklingen russische<br />

und ukrainische Weisen. Die “Ballade<br />

über die Trudarmisten” (Text und Musik<br />

N. Sudakow) steht für die dunkelsten Kapitel<br />

der russlanddeutschen Geschichte -<br />

Verfolgung, Deportation, Zwangsarbeit.<br />

Die Sehnsucht nach der alten Heimat<br />

kommt in dem Lied “Wolga, Wolga, du<br />

bist so breit” zum Ausdruck. Der Kinderchor<br />

“Sonnenschein” steht mit temperamentvollen<br />

Kinderliedern in drei Sprachen<br />

(Deutsch, Russisch, Englisch) für<br />

die Zukunft der Volksgruppe in Deutschland.<br />

Alle machen<br />

leidenschaftlich mit<br />

“Das Projekt ist so erfolgreich, weil alle<br />

Mitglieder des Vereins leidenschaftlich<br />

mitgemacht haben”, sagt Ella Wiebe. Der<br />

2004 gegründete Gesangsverein “Melodie”<br />

mit Hobbysängern zwischen fünf<br />

und 73 Jahren ist von den ursprünglich<br />

15 Personen auf 118 angewachsen. Dazu<br />

gehören der Chor “Melodie”, die Folkloregruppe<br />

“Heimatklänge”, der Kinderchor<br />

“Sonnenschein”, der Jugendchor,<br />

die Frauengruppe und der Männerdienst,<br />

der sich um alle Arbeiten kümmert, die<br />

bei den Veranstaltungen anfallen.<br />

Die musikalische Leitung liegt in der<br />

Hand der erfahrenen Musikerin und<br />

Chormeisterin Oksana Melnikov. Weitere<br />

Musiker aus der ehemaligen Sowjetunion,<br />

alle mit musikalischer Hochschulbildung,<br />

begleiten die Chöre auf ihren Instrumenten:<br />

Ludmila Kilani (Klavier und<br />

Keyboard), Ernst Lange (Knopfharmonika)<br />

und Elena Abrams (Akkordeon).<br />

Mehrere Monate vor der Premiere wurde<br />

eifrig geprobt, wobei sich insbesondere<br />

die Musiker ins Zeug legten. Die meisten<br />

Lieder waren nur auf CD vorhanden, deshalb<br />

wurden die Noten nach Gehör aufgezeichnet,<br />

um das jeweilige Lied einüben<br />

zu können. “Ich habe schon viele<br />

Chöre gehört, aber ein so hohes Niveau<br />

ist selten anzutreffen.” Mit diesen Worten<br />

brachte Udo Reinecke vom Projekt<br />

Beheimatung das Resultat der Bemühungen<br />

auf den Punkt.<br />

Zur Frauengruppe gehört unter anderem<br />

der Medienbereich; eine DVD ist im Entstehen,<br />

und auch ein Kalender mit Fotos<br />

aus dem Projekt ist vorgesehen. Durch<br />

das Programm der Veranstaltungen führen<br />

gekonnt Julia Brinckheger und Natalie<br />

Lutz, und auch die Näherinnen gehören<br />

dazu. Alle Kostüme wurden in Ei-<br />

DIE VOLKSGRUPPE<br />

genregie angefertigt; so hat beispielsweise<br />

Tatjana Stappert die Kleider für den<br />

Kinderchor genäht. Das eindrucksvolle<br />

Bühnenbild, das die Wege der Russlanddeutschen<br />

darstellt, malte Helena Harms.<br />

Im Jahr hat der Verein mehr als 20 Auftritte.<br />

Neben großen Jahres- und Sommerkonzerten<br />

gibt es Einladungen verschiedener<br />

Vereine und Einrichtungen.<br />

Nina Paulsen<br />

Dr. Sabine Arnold:<br />

“Ich empfinde mich als Brücke”<br />

“Heimat für Russland-Deutsche” –<br />

Projekt der evangelischen SinN-Stiftung in Nürnberg<br />

Weihnachten in<br />

der Heimat” am<br />

4. Advent 2007<br />

mit einer Weihnachtsandacht<br />

in deutscher und<br />

russischer Sprache in der<br />

evangelischen Kirche St.<br />

Leonhard gehörte zu den<br />

ersten Veranstaltungen<br />

des Projektes “Heimat für<br />

Russland-Deutsche” der<br />

evangelischen SinN-Stiftung<br />

in Nürnberg.<br />

Der anspruchsvolle Projektname<br />

ist zugleich Programm:<br />

Die am 1. Oktober<br />

2007 gestartete Initiative<br />

will Deutsche aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion bei<br />

ihrem Einleben in Deutsch-<br />

Dr. Sabine Arnold<br />

land unterstützen. Allein in der fränki- Die Aufgabe des Projektes, den russlandschen<br />

Metropole leben 18.000 Mitbürger deutschen Mitbürgern den Weg aus dem<br />

aus den Nachfolgestaaten der Sowjetuni- Fremdsein, aus ihrer Enttäuschung oder<br />

on, die sich zum evangelischen Glauben inneren Zerrissenheit aufzuzeigen, nimmt<br />

bekennen und hier eine neue Heimat su- sie sehr ernst “Viele haben erwartet, in<br />

chen. Das Projekt liegt in den Händen Deutschland eine Heimat zu finden, erle-<br />

von Dr. Sabine Arnold (46), Historikerin ben aber, dass sie hier als Russen gelten<br />

und Slawistin, die bereits Erfahrungen in und ihre berufliche Qualifikationen auf<br />

der Arbeit mit Zuwanderern nach Nürn- dem deutschen Arbeitsmarkt oft nicht<br />

berg mitbringt.<br />

zählen. In vielen Bereichen ihres Lebens<br />

Zuvor engagierte sich die Journalistin stoßen sie auf Vorbehalte in der Bevölke-<br />

und Autorin im Netzwerk für Zuwanderung und leider auch in den Kirchengerer<br />

und Einheimische “Samowar” in Gemeinden. Nicht nur die Sprachprobleme<br />

retsried bei München. Diesen Ansatz, bei sind ein Hindernis, auch die verschiede-<br />

dem Aussiedler und Einheimische ihr nen Lebenswege und Wertvorstellungen<br />

Miteinander als Bereicherung erleben, machen die Begegnung schwierig. Diese<br />

sieht sie auch bei ihrem gegenwärtigen Fremdheit abzubauen, ist unser Ziel”, er-<br />

Projekt als hoffnungsvollen Ausgangszählt Sabine Arnold.<br />

punkt. Von ihrem Büro in St. Leonhard Auf Zweisprachigkeit legt sie dabei be-<br />

aus, einem Stadtteil, in dem besonders sonderen Wert, ebenso auf verschiedene<br />

viele Deutsche aus Russland wohnen, Kompetenzen, die die Zuwanderer mit-<br />

wird Dr. Arnold Pilotprojekte initiieren bringen, etwa im künstlerischen Bereich.<br />

sowie Angebote verschiedener Gemein- “Ziel der Integration kann nicht ‘Eindeutden<br />

koordinieren und vernetzen. schung’ sein, so sehr die Beherrschung<br />

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!