Andreas Beck (VfB Stuttgart) - Ortsgruppe Wiesbaden

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002_0016_VadW_02_08.qxd 29.01.2008 8:16 Uhr Seite 4 POLITIK Hessen: Große Zufriedenheit beim Neujahrsgespräch mit Ministerpräsident Koch Seit 2000 empfängt der Hessische Ministerpräsident Roland Koch die Vertreter des Bundes der Vertriebenen und der Landsmannschaften zu einem Neujahrsempfang. In diesem Jahr waren auch die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger, Kultusministerin Karin Wolff, Staatssekretär Dirk Metz und Landesbeauftragter Rudolf Friedrich Gesprächspartner in der Hessischen Staatskanzlei. (Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland war offiziell vertreten durch den Vorsitzenden der Landesgruppe Hessen, Johann Thießen, und seine Vorgängerin Rosa Emich.) Roland Koch begrüßte die Vertreter der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler und dankte ihnen für die Aktivitäten im Bereich der ostdeutschen Kultur und der Spätaussiedlerintegration. Dass die Anliegen der Verbände ernst genommen werden, zeige die Anwesenheit mehrerer Vertreter der Landesregierung. Er nannte es eine gute und sorgfältig gepflegte Tradition, sich zu Beginn des Jahres in diesem Kreis zu treffen. Der Ministerpräsident zog eine Bilanz der letzten Jahre in diesem Politikbereich und stellte fest, dass sowohl die Verbände als auch die Landesregierung Vorbildliches geleistet hätten, auf das man stolz sein könne. “Besonders froh bin ich darüber, dass die gesellschaftliche Verankerung der Vertriebenen und Spätaussiedler gestiegen ist”, so der Ministerpräsident. Roland Koch nannte es eine folgerichtige Entscheidung, dass Hessen als erstes Bundesland eine Patenschaft über die Stiftung “Zentrum gegen Vertreibungen” übernommen hat. Dass andere Bundesländer Hessen gefolgt seien, könne er nur begrüßen. Zur Kritik aus dem Ausland könne er nur anmerken, dass wir trotz enger Freundschaft mit den Nachbarn unsere eigene nationale Verantwortung wahrnehmen müssten. Sozialministerin Lautenschläger berichtete, dass die Haushaltsansätze für 2008 gehalten werden konnten und in einigen Fällen sogar erhöht worden seien. So würden die Mittel für die Integrationslotsen bei diesem erfolgreichen Projekt sehr gezielt eingesetzt. Unter den Ehrenamtlichen seien auch Deutsche aus Russland, die als Integrationslotsen eingesetzt werden. Gleichzeitig seien die Mittel der ostdeutschen Kulturförderung durch die Paten- 4 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2008 Landesbeauftragter Rudolf Friedrich, Ministerpräsident Roland Koch und Sozialministerin Silke Lautenschläger (vorne von links) mit den Vertretern der Vertriebenenverbände und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland beim Neujahrsempfang in <strong>Wiesbaden</strong>. Bild: E. Blatt schaft über die Stiftung “Zentrum gegen Vertreibungen” um 100.000 Euro im Ansatz und 200.000 Euro aus Verpflichtungsermächtigungen erhöht worden. Der Hessische Integrationspreis werde seit 2004 ausgelobt, und es seien jedes Jahr gute Projekte vorgestellt worden. Zu den Preisträgern hätten bereits zweimal Organisationen der Spätaussiedler und einmal ein Kreisverband des BdV gehört. Kultusministerin Karin Wolff stellte fest, dass das Thema Flucht und Vertreibung mit großer Wirkungskraft in die Öffentlichkeit gekommen sei, und nannte als Beispiel den Fernsehfilm “Die Flucht”. Ihr Haus habe im letzten Jahr ein Filmprojekt über Schlesien aus Lottomitteln gefördert, das direkt für den Schulunterricht produziert werde. Das Institut für Qualitätsentwicklung habe in ersten Untersuchungen festgestellt, dass Flucht und Vertreibung auch bei der Akkreditierung eine Rolle spiele. Insofern finde sie es gut, dass der Kulturausschuss sich mit der Lehrerfortbildung und der Anbieterstruktur befasst habe. Die Lehrerhandreichung sei breit verteilt worden und es seien 4.500 Exemplare nachgedruckt worden. Bezüglich der Zulassung von Schulbüchern werde sie sich in bestimmten Fällen in das Genehmi- gungsverfahren einbringen. Einem Gespräch mit den Mitgliedern des Kulturausschusses stehe nichts im Wege, wenn auch Vertreter der Schulbuchverlage daran teilnehmen würden. Der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, bezeichnete 2007 als respektables und gutes Jahr. Die Kulturförderung sei von 258.200 Euro 1999 auf 710.200 Euro im Jahr 2008 erhöht worden. Die Förderung der Integration wurde in diesem Zeitraum um 350 Prozent gesteigert. “Diese Zahlen sprechen für sich”, merkte Friedrich an. Ministerpräsident Koch habe an fünf großen Veranstaltungen der Vertriebenen und Spätaussiedler teilgenommen und als Redner die Herzen der Menschen berührt. Friedrich erinnerte an die stark beachteten Festreden Kochs beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg, beim Zentralen Tag der Heimat in Berlin, bei der Veranstaltung zum Tag der Heimat im Biebricher Schloss und beim Hessentag. Rudolf Friedrich wörtlich: “Das waren Gesten der Verbundenheit von Ministerpräsident Roland Koch mit den Vertriebenen und Spätaussiedlern.” Pressemitteilung der Hessischen Landesregierung
002_0016_VadW_02_08.qxd 29.01.2008 8:16 Uhr Seite 5 Traditionsgemäß trafen sich die Aktiven der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft zum Neujahrsempfang am 4. Januar in der Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus in Oerlinghausen. Als Ehrengäste waren geladen Thomas Kufen, Integrationsbeauftragter der Landesregierung NRW, Adolf Braun, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, Dr. Alexander Hoffmann, Visitator für die Seelsorge an den katholischen Deutschen aus Russland, und Pater Ewald Ottoweß, Beauftragter für Aussiedlerfragen des Erzbistums Paderborn. Als Gastgeber wurde der Leiter des Hauses, Dr. Johannes Müller, herzlich begrüßt. Zu Beginn erläuterte Johann Engbrecht, Vorsitzender der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft, welche landsmannschaftlichen Aktivitäten 2007 in Nordrhein-Westfalen stattgefunden haben. So wurde im Rahmen verschiedener Integrationsmaßnahmen die Beratungsstelle der Landsmannschaft in Unna-Massen beibehalten. Dort werden neu angekommene Spätaussiedler betreut und beraten; 2007 waren es 1.975 Personen. Sehr positiv äußerte sich der Landesvorsitzende über die landsmannschaftliche Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen und erwähnte in diesem Zusammenhang zwei Seminare, die unter der Leitung von Eleonora Faust durchgeführt wurden: eines im März anlässlich des Landes-Jugendkulturfestes zum Thema Organisationsmanagement, das andere im Rahmen des Seminars “Spuren suchen - Brücken bauen”. Organisatoren waren jeweils die <strong>Ortsgruppe</strong> Dortmund der Jungen Deutschen aus Russland und der Landesver- band Nordrhein-Westfalen der DJO - Deutsche Jugend in Europa. Außerdem wurde am 9. Juni im Amphitheater Gelsenkirchen ein “Tag der russlanddeutschen Jugend” durchgeführt, bei dem zahlreiche Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen ihr künstlerisches Talent unter Beweis stellen konnten. Prominenteste Gäste waren Thomas Kufen und der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Christoph Bergner. Als Ergebnis ihrer Bemühungen ist die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen sowie im “Elternnetzwerk NRW” vertreten und arbeitet dort aktiv und konstruktiv mit der Landesregierung zusammen. Die Landesgruppe nahm am 2. Integrationskongress des Landes in Solingen teil, wo die praktische Integrationsarbeit vor Ort dem nordrhein-westfälischen Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration, Armin Laschet, vorgestellt wurde. In vielen Städten und Gemeinden sind weitere ehren- und hauptamtliche Betreuer, Multiplikatoren und Integrationslotsen tätig, die sich um Spätaussiedler und ihre Familienangehörigen kümmern. Unsere Arbeit wurde von Thomas Kufen beim Neujahrsempfang ausdrücklich gelobt: “Sie sind in unserem Ministerium zu Hause. Wir sind für Sie da! DIE LANDSMANNSCHAFT Großes Lob für die Arbeit unserer Aktiven! Neujahrsempfang 2008 der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Die junge Generation der Landsmannschaft (von links): Adelina Vollmer, Tatjana Weber und Ludmila Günther. Neujahrsempfang in Oerlinghausen mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Adolf Braun (sitzend 3. von links), und dem Integrationsbeauftragten der Landesregierung NRW, Thomas Kufen (rechts daneben). Gäbe es Sie nicht, gäbe es auch uns nicht.” Des Weiteren bezeichnete er die Landsmannschaft als kompetenten Ansprechpartner der Landesregierung. Dr. Johannes Müller hob in seinem Grußwort hervor, die Multiplikatoren der Landsmannschaft hätten ganz besondere “Schlüsselfähigkeiten” und seien wichtige Brückenmenschen in dieser Gesellschaft. Im Anschluss an den Neujahrsempfang fand eine Multiplikatorenschulung statt, bei der Rechtsanwalt Thomas Puhe über rechtliche Änderungen im Spätaussiedlerbereich referierte. Dr. Arthur Bechert, Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft, hielt einen Vortrag zu den Themen Ehrenamt und Geschichte der Volksgruppe, während sich Eleonora Faust in ihrem Referat mit Öffentlichkeitsarbeit befasste. Für dieses Jahr kündigte Johann Engbrecht ein zentrales Familienfest in Neuss mit sportlichen und kulturellen Vorführungen sowie Angeboten für Kinder an, für das bereits jetzt die Teilnehmerliste zusammengestellt wird. Zum Abschluss bedankte sich der Landesvorsitzende bei allen Mitstreitern für ihren ehrenamtlichen Einsatz und insbesondere auch bei den Referenten und den Herren Kufen und Dr. Müller, die sich in ihrem Urlaub Zeit für uns genommen hatten. Um mehr Erfolg im Land und bundesweit zu haben, bitte ich unsere Landsleute: “Kommen Sie zu uns, werden Sie Mitglied der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und wirken Sie aktiv mit!” Tatjana Weber, Willich 5 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2008
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