Pressemitteilung Altenheim-Leiter diskutieren mit Jens ... - Haus Hall
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<strong>Presse<strong>mit</strong>teilung</strong><br />
<strong>Altenheim</strong>-<strong>Leiter</strong> <strong>diskutieren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Jens</strong> Spahn / Pflege-TÜV weiter umstritten /<br />
„Ein normaler Verbraucher kann den Prüfbericht nicht verstehen“<br />
Bocholt / Kreis Borken. „Die Politik hat ein falsches System etabliert, das keinem<br />
Verbraucher nützt, unheimlich teuer ist und uns durch überflüssige Schreibarbeiten<br />
von den Bewohnern fernhält.“ So das Fazit von Johannes Tepaße im Guten Hirten.<br />
Der Bocholter <strong>Altenheim</strong>leiter hatte seine Kollegen aus dem ganzen Kreis Borken<br />
eingeladen zu einer Diskussionsrunde <strong>mit</strong> <strong>Jens</strong> Spahn (MdB) und Verantwortlichen<br />
der Pflegekassen über den umstrittenen Pflege-TÜV.<br />
Hintergrund ist eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung durch den Medizinischen<br />
Dienst der Krankenkassen (MDK), der sich jedes <strong>Altenheim</strong> seit 2009 unterziehen<br />
muss. Sie soll die Lebensqualität der Bewohner erfassen und transparent machen.<br />
Das Ergebnis in Form einer Note muss veröffentlicht werden und soll der<br />
Verbraucherinformation dienen.<br />
Aus der Praxis brachten die <strong>Altenheim</strong>leiter zahlreiche Beispiele für ungerechtfertigte<br />
Beurteilungen. So monierten die Prüfer in einem Fall, dass die Bewohner die<br />
Essensportionen nicht frei wählen könnten. Die Verantwortlichen konnten vor Ort das<br />
Gegenteil beweisen – aber: Die Art und Weise der Essensausgabe war nicht<br />
ausdrücklich in einem Konzeptpapier des <strong>Haus</strong>es formuliert. Nicht geschrieben, also<br />
nicht getan: Nach diesem Prinzip akzeptiert der MDK alle Maßnahmen für die<br />
Bewohner nur, wenn darüber ein internes Schriftstück existiert. „Da wird nur Papier<br />
produziert und geprüft, aber nicht die Lebenswirklichkeit“, so der Pflegedienstleiter<br />
einer Senioreneinrichtung. Ein anderer Heimleiter freute sich zwar über eine positive<br />
Gesamtnote für sein <strong>Haus</strong>, „aber das heißt noch lange nicht, dass ich <strong>mit</strong> dem<br />
Prüfverfahren einverstanden bin.“<br />
Wie kompliziert die Materie ist, bestätigte Peter Pick. Der Geschäftsführer des<br />
Spitzenverbandes des MDK in Deutschland sagte in der Diskussion: „Ein normaler<br />
Verbraucher versteht den Prüfbericht nicht. Es nützt deshalb nichts, ihn zu<br />
veröffentlichen.“ Zur Vereinfachung seien deswegen die Gesamtnoten eingeführt<br />
worden.<br />
Pressekontakt: Bischöfliche Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>, Einrichtungen für Menschen <strong>mit</strong> Behinderung<br />
Öffentlichkeitsreferent: Michel Hülskemper, Tel. 02542 703-1006, Fax 02542703-1908<br />
michel.huelskemper@haushall.de; Web: www.haushall.de und www.werkstaetten-haushall.de
Pech hatte da<strong>mit</strong> das <strong>Haus</strong> vom Guten Hirten. Wie in den Medien berichtet, zog die<br />
Bocholter Einrichtung gegen ihre schlechte Benotung vor die Gerichte – <strong>mit</strong> Erfolg.<br />
Das Sozialgericht in Münster sprach von einer Irreführung der Verbraucher, das<br />
Landessozialgericht in Essen von falschen Bewertungen, Missverständnissen,<br />
Verzerrungen und einem unzutreffenden Gesamturteil.<br />
„Für die Mitarbeiter in unseren <strong>Altenheim</strong>en sind solche Erfahrungen sehr<br />
enttäuschend“, berichtete eine Heimleiterin. Die in der Altenpflege Tätigen seien<br />
gezwungen, bei einem System <strong>mit</strong>zuwirken, von dem sie nicht überzeugt sind. Die so<br />
genannte Transparenzprüfung verursache unnötigen Stress und wirke sich langfristig<br />
negativ auf das Berufsfeld aus; „dabei müssen wir uns doch Sorgen um unseren<br />
Nachwuchs machen.“<br />
<strong>Jens</strong> Spahn, der nach eigenen Angaben „gekommen war, um zuzuhören“, stellte<br />
Verbesserungen in Aussicht. Der Ahauser Abgeordnete ist gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion und Mitglied im entsprechenden<br />
Parlamentsausschuss. Er rechne da<strong>mit</strong>, dass es im Herbst in Berlin zu einer<br />
Überarbeitung des Pflege-TÜV kommen werde.<br />
20.05.11 / MH<br />
Pressekontakt: Bischöfliche Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>, Einrichtungen für Menschen <strong>mit</strong> Behinderung<br />
Öffentlichkeitsreferent: Michel Hülskemper, Tel. 02542 703-1006, Fax 02542703-1908<br />
michel.huelskemper@haushall.de; Web: www.haushall.de und www.werkstaetten-haushall.de