STUDIENPLAN - StudienServiceCenter Katholische Theologie
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<strong>STUDIENPLAN</strong><br />
für das Diplomstudium in der selbständigen religionspädagogischen<br />
Studienrichtung<br />
Stand: 1.10.1995<br />
Abkürzungen:<br />
AHStG = Bundesgesetz vom 15. Juli 1966 über die Studien an den<br />
wissenschaftlichen Hochschulen (Allgemeines Hochschul-Studiengesetz),<br />
BGBl. Nr.177/1966, in der Fassung des Bundesgesetzes vom 4. Mai 1995,<br />
BGBl. 297/1995<br />
BStG = Bundesgesetz vom 10. Juli 1969 über katholisch-theologische<br />
Studienrichtungen, BGBl. Nr. 293/1969 in der Fassung vom 21. April 1988,<br />
BGBl. Nr. 227/1988 (Besonderes Studiengesetz)<br />
StO = Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung vom<br />
18. Feber 1971 über eine Studienordnung für die fachtheologische<br />
Studienrichtung und für die selbständige religionspädagogische<br />
Studienrichtung, BGBl. Nr. 86/1971, zuletzt geändert durch die Verordnung vom<br />
15. Juni 1988, BGBl. Nr. 351/1988, in der Fassung der Verordnung vom<br />
31.8.1994, BGBl. 720/1994 (Studienordnung)<br />
st = Semesterwochenstunden<br />
Dauer<br />
§ 1. Das Diplomstudium in der selbständigen religionspädagogischen<br />
Studienrichtung umfaßt elf Semester. Es besteht aus zwei Studienabschnitten<br />
in der Dauer von vier und sieben Semestern. Auf Antrag ist die Inskription von<br />
einem Semester des zweiten Studienabschnitts zu erlassen, wenn die<br />
vorgesehenen Lehrveranstaltungen belegt und die Voraussetzungen für die<br />
Zulassung zum zweiten Teil der zweiten Diplomprüfung erfüllt wurden (BStG §<br />
2 Abs. 2).<br />
I. E r s t e r S t u d i e n a b s c h n i t t<br />
§ 2. Im ersten Studienabschnitt sind im gesamten 80 Wochenstunden, davon<br />
74 aus den Pflicht- und Wahlfächern, zu belegen. (StO § 3 Abs. 2).<br />
§ 3. Während des ersten Studienabschnittes sind an<br />
Lehrveranstaltungen in Pflichtfächern mindestens zu belegen (StO § 3 Abs. 3):<br />
(1) Teilprüfungsfächer:<br />
a) Einführung in das Heilsmysterium ......................................... 4 st<br />
b) Fundamentalexegese:<br />
1. Altes Testament ................................................................ 8 st<br />
2. Neues Testament .............................................................. 6 st<br />
c) Philosophische Anthropologie und Ethik ............................... 10 st<br />
d) Metaphysik mit philosophischer Gotteslehre ........................ 8 st
(2) Vorprüfungsfächer:<br />
e) Einleitung in das Alte Testament ............................................. 2 st<br />
f) Einleitung in das Neue Testament ........................................... 4 st<br />
g) Einführung in die Liturgie ......................................................... 3 st<br />
h) Geschichte der Philosophie ..................................................... 6 st<br />
i) Logik mit Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie ................ 5 st<br />
j) Einführung in das naturwissenschaftliche Denken ................... 2 st<br />
k) Gesellschaftslehre ................................................................... 6 st<br />
l) Religionswissenschaft .............................................................. 4 st<br />
m) Spirituelle <strong>Theologie</strong> ................................................................. 2 st<br />
§ 4. Als Studieneingangsphase gelten folgende Lehrveranstaltungen:<br />
(1) Einführung in das Heilsmysterium ........................................... 4 st<br />
(2) Proseminar .............................................................................. 2 st<br />
(3) Einleitung in das Neue Testament I ........................................ 2 st<br />
§ 5. Im ersten Studienabschnitt sind nach Wahl des ordentlichen<br />
Hörers Lehrveranstaltungen aus einem Spezialfach aus einem der folgenden<br />
Teilgebiete der philosophischen oder theologischen Wissenschaften oder ihrer<br />
Hilfswissenschaften im Ausmaß von vier Wochenstunden zu belegen<br />
(Wahlfach; StO § 3 Abs. 3 lit. e Punkt 9):<br />
a) Biblische Sprachen, im besonderen Hebräisch,<br />
b) Bibelwissenschaften,<br />
c) Historische <strong>Theologie</strong>,<br />
d) Systematische <strong>Theologie</strong>,<br />
e) Praktische <strong>Theologie</strong>,<br />
f) Ostkirchenkunde,<br />
g) Spirituelle <strong>Theologie</strong>,<br />
h) Spezialthemen der Philosophie,<br />
i) Grenzfragen der Philosophie,<br />
j) Grenzfragen der <strong>Theologie</strong>,<br />
k) Frauenforschung in der <strong>Theologie</strong> unter bibelwissenschaftlicher,<br />
dogmengeschichtlicher, systematisch-theologischer und pastoraltheologischer<br />
Rücksicht<br />
§ 6. (1) Lehrveranstaltungen in den zu belegenden Pflichtfächern<br />
werden jeweils im Verzeichnis der Lehrveranstaltungen angeboten; daraus ist<br />
eine der Vorschrift des § 3 entsprechende Wahl zu treffen.<br />
(2) Im ersten Studienabschnitt ist die Teilnahme an einem<br />
Seminar und an einem Proseminar im Ausmaß von jeweils mindestens zwei<br />
Wochenstunden aus einem der Pflichtfächer dieses Studienabschnittes oder<br />
aus den Wahlfächern vorgeschrieben (BStG § 3 Abs. 2 lit. b; StO § 3 Abs. 5).<br />
§ 7. Die Anzahl von 6 Wochenstunden, die nach Belegen der vorgeschriebenen<br />
Stundenanzahl in den Pflichtfächern und im Wahlfach auf die im<br />
ersten Studienabschnitt im gesamten zu belegenden Stundenanzahl von 80<br />
Wochenstunden fehlt, ist durch das Belegen weiterer Lehrveranstaltungen, die<br />
beliebig gewählt werden können (Freifächer), zu erfüllen. Besonders<br />
hingewiesen wird auf die Lehrveranstaltungen der Fächer, die als Wahlfächer (§<br />
5) genannt werden (StO § 3 Abs. 6).<br />
§ 8. Zur wissenschaftstheoretischen und philosophischen Vertiefung<br />
der Fachgebiete des theologischen Studiums sowie zur Erfassung der<br />
Fachgebiete in historischer oder wissenschaftsgeschichtlicher oder<br />
2
soziologischer Weise (AHStG § 15 Abs. 5; StO § 2 Abs. 5) werden<br />
Speziallehrveranstaltungen in historischer und in systematischer <strong>Theologie</strong>, in<br />
Philosophie und in Gesellschaftslehre empfohlen.<br />
§ 9. Die Studierenden haben das Recht, über den Stoff der belegten<br />
Lehrveranstaltungen innerhalb von zwei Semestern nach deren Abhaltung<br />
Kolloquien abzulegen (AHStG § 5 Abs. 2 lit. d). Kolloquien sind freiwillige<br />
Prüfungen über den Stoff einer Lehrveranstaltung (AHStG § 23 Abs. 4).<br />
§ 10. Als Bildungsziele für die Pflichtfächer des ersten<br />
Studienabschnittes gelten:<br />
(1) Teilprüfungsfächer:<br />
a) Einführung in das Heilsmysterium<br />
Die einführende Lehrveranstaltung vermittelt aufgrund der gelebten und<br />
existentiell-reflektierten Offenbarungsannahme eine einführende, theologisch<br />
grundlegende Besinnung auf den christlichen Glauben als menschlichchristlichen<br />
Daseinsvollzug. Die wichtigsten Themenstellungen sind: der<br />
personale Glaubensvollzug des Christen als Leben mit Gott; das<br />
Schöpfungsgeheimnis; die Lebensgeschichte Gottes mit dem Menschen; das<br />
Christusgeheimnis; die Kirche in ihrem Wesen und Lebensvollzug.<br />
b) Fundamentalexegese:<br />
1) Altes Testament<br />
Literaturwissenschaftliche Einführung in die Bücher des Alten Testamentes<br />
anhand des Kanons der katholischen Kirche und erste Auslegung zentraler<br />
Texte auf der Grundlage der Einheitsübersetzung. Jedem der drei Kanonteile ist<br />
ein Semesterprogramm gewidmet, das vierte Semester gilt der allgemeinen<br />
Einleitung in den Kanon, der Inspiration und der Hermeneutik; außerdem<br />
werden die Psalmen behandelt. Die Textauswahl berücksichtigt die Perikopen<br />
der liturgischen Leseordnung und die Anforderungen der Lehrpläne von<br />
Gymnasien.<br />
2) Neues Testament<br />
Hinführung zum Studium des Neuen Testamentes unter besonderer<br />
Berücksichtigung der uns heute aufgegebenen Probleme: Verständnis der<br />
Aussagen über Jesu Geburt, Taufe, Wirken, Lehren, Passion und<br />
Auferstehung; Interpretation des Johannesevangeliums; Grundthemen der<br />
Paulusbriefe.<br />
c) Philosophische Anthropologie und Ethik<br />
Erste Einführung in die philosophische Erschließung des menschlichen Seins<br />
(Stellung der Philosophie innerhalb der Wissenschaften, die Frage nach dem<br />
Menschen innerhalb der Philosophie, Ausgangsort und Methode der<br />
Philosophie, insbesondere der philosophischen Anthropologie) sowie die<br />
systematische Entfaltung einer philosophischen Anthropologie anhand der<br />
Grundfragen "Was ist der Mensch?" bzw. "Wer ist der Mensch?"<br />
(Wesensbestimmung des Menschen, Personenbegriff, Leiblichkeit u.a.).<br />
Der Prüfungsteil Ethik behandelt die individuelle und soziale Dimension<br />
menschlichen Lebens, das immer in die Differenz von gut und böse gestellt ist.<br />
Die Fundierung des Menschseins in seiner Wesensnatur und -ordnung ergibt<br />
das Kriterium sittlichen Handelns in Verbindung mit dem christlichen Menschenund<br />
Gesellschaftsbild.<br />
3
d) Metaphysik mit philosophischer Gotteslehre<br />
Einführung in das ontologische Fragen nach dem Sein bzw. dem Sinn des<br />
Seins und deren Relevanz für die Gegenwart sowie die systematische<br />
Darstellung verschiedener Grundpositionen ontologischen Denkens<br />
(Unterschied von Sein und Seiendem, ontologische Axiome,<br />
Transzendentalienlehre, Kategorienlehre, Kausalität u.a.). Diskussion der<br />
Möglichkeiten und der Anfechtungen einer philosophischen Rede von Gott<br />
(traditionelle Gottesbeweise, philosophische Zugänge zur Gottesfrage).<br />
(2) Vorprüfungsfächer:<br />
e) Einleitung in das Alte Testament<br />
Überblick über die Geschichte Israels vor allem als Gesellschaftsgeschichte.<br />
Sie soll, ohne etwas von historischer Kritik aufzugeben, als<br />
Offenbarungsgeschichte Gottes begriffen werden. Es geht also um Geschichte<br />
Israels als "theologisches" Fach. Die Gliederung folgt vor allem den drei<br />
Experimenten Israels, eine wahrhaft humane Gesellschaft zu konstruieren: der<br />
akephalen segmentären Kontrastgesellschaft zum kanaanäischen Staat, dem<br />
gerechten Jahwestaat und der substaatlichen theokratischen Tempelgemeinde.<br />
f) Einleitung in das Neue Testament<br />
Hinführung zum Studium der Einleitungsfragen der neutestamentlichen<br />
Bibelwissenschaft: Kanon, Inspiration, Textkritik und übrige Methoden, Begriff<br />
"Evangelium", synoptisches Problem, Logienquelle, synoptische Evangelien,<br />
Apostelgeschichte; weitere ntl. Bücher in Auswahl, vor allem solche, die in der<br />
Fundamentalexegese nicht behandelt werden (Deutropaulinen, <strong>Katholische</strong><br />
Briefe).<br />
g) Einführung in die Liturgie<br />
Die Lehrveranstaltung vermittelt eine erste Einführung in die verschiedenen<br />
Formen des Gottesdienstes, in seine anthropologischen und theologischen<br />
Grundkomponenten, seine historischen Quellen und in die heutigen Dokumente<br />
nach Vatikanum II., exemplifiziert an der Feier der Eucharistie.<br />
Die allgemeine Einführung behandelt folgende Schwerpunkte:<br />
- Gottesdienst als Versammlung<br />
- Kommunikatives Geschehen in Zeichen und Symbol<br />
- Anamnetisches und epikletisches Geschehen<br />
- Trinitarische Struktur<br />
- Geschichtlichkeit und Geschichte<br />
- Einheit und Pluriformität.<br />
Dies wird an der Feier der Eucharistie exemplifiziert:<br />
- Biblische Grundlagen<br />
- Gestalt und Gehalt anhand der Quellentexte bis und mit Vatikanum II<br />
- Ökumenische Dimension.<br />
h) Geschichte der Philosophie<br />
Einführung in die Hauptpositionen der abendländischen Philosophie (Antike,<br />
Mittelalter, Neuzeit) sowie in spezielle Kapitel bzw. Traditionslinien der<br />
europäischen Philosophiegeschichte.<br />
i) Logik mit Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie<br />
Einführung in die traditionelle und moderne Logik, in die philosophische Lehre<br />
vom Verstehen sowie in die wichtigsten Grundfragen und Entwürfe der<br />
Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie.<br />
4
j) Einführung in das naturwissenschaftliche Denken<br />
Einführung in das Verhältnis von Philosophie und moderner Naturwissenschaft<br />
sowie in die Naturphilosophie (antikes und modernes Naturverständnis,<br />
Wissenschaftstheorie u.a.).<br />
k) Gesellschaftslehre<br />
Unter Beachtung der Ergebnisse der Sozialwissenschaften und der Soziallehre<br />
der Kirche wird die christliche Gesellschaftslehre als Normwissenschaft im<br />
Bereich von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Schwerpunkten vorgetragen.<br />
l) Religionswissenschaft<br />
Grundlegende Kenntnis des Phänomens der Religion(en) in historischer<br />
(Religionsgeschichte, vergleichende Religionswissenschaft), kontextueller<br />
(Religionspsychologie, -soziologie, und andere) und systematischphilosophischer<br />
Hinsicht (Religionsphilosophie, -phänomenologie). Dieses<br />
Wissen soll als Basis für einen fundierten interreligiösen Dialog (vor allem mit<br />
den großen nichtchristlichen Weltreligionen und neuen Religionen) dienen.<br />
m) Spirituelle <strong>Theologie</strong><br />
Einführung in das Grundverständnis christlicher Spiritualität, in die Grundformen<br />
und Grundvollzüge spirituellen Lebens; exemplarische Behandlung einzelner<br />
Themenkreise (z.B.: Meditation und Gebet, Mystik, Askese, Leiden, Charismen,<br />
Unterscheidung der Geister, Ordensleben).<br />
II. Z w e i t e r S t u d i e n a b s c h n i t t<br />
§ 11. Im zweiten Studienabschnitt sind im gesamten 116<br />
Wochenstunden, davon 107 aus den Pflicht- und Wahlfächern, zu belegen (StO<br />
§ 13 Abs. 2). Hinsichtlich des Rechtes auf Kolloquien gilt § 9.<br />
§ 12. Während des zweiten Studienabschnitts der selbständigen<br />
religionspädagogischen Studienrichtung sind an Pflichtfächern mindestens zu<br />
belegen (StO § 13 Abs. 3):<br />
(1) Teilprüfungsfächer:<br />
a) Biblische <strong>Theologie</strong>:<br />
1. Altes Testament ............................................................. 3 st<br />
2. Neues Testament .......................................................... 3 st<br />
b) Dogmatische und ökumenische <strong>Theologie</strong><br />
1. Dogmatik ....................................................................... 14 st<br />
2. Ökumenische <strong>Theologie</strong> ................................................ 2 st<br />
c)<br />
d)<br />
Moraltheologie ................................................................... 12 st<br />
Katechetik und Religionspädagogik .................................. 4 st<br />
e) Pädagogische Ausbildung für Lehramtskandidaten:<br />
aa) Allgemeine pädagogische Ausbildung:<br />
1. Theorie des Unterrichts .......................................... 2 st<br />
2. Theorie der Erziehung ............................................ 2 st<br />
3. Theorie der Schule (unter Berücksichtigung der<br />
gesetzlichen Bestimmungen des österreichischen<br />
Schulwesens und des Religionsunterrichtes) ......... 2 st<br />
4. Pädagogische Psychologie ..................................... 2 st<br />
5. Entwicklungspsychologie ........................................ 2 st<br />
bb) Fachdidaktische Ausbildung ....................................... 6 st<br />
cc) Schulpraktische Ausbildung:<br />
1. Einführungsphase ................................................... 2 st<br />
2. Übungsphase an einer höheren Schule .................. 3 st<br />
3. Übungsphase an einer Pflichtschule ....................... 3 st<br />
5
(2) Vorprüfungsfächer:<br />
f) Exegese des Alten Testamentes ....................................... 4 st<br />
g) Exegese des Neuen Testamentes ..................................... 4 st<br />
h) Kirchengeschichte und Patrologie:<br />
1. Allgemeine Kirchengeschichte ....................................... 8 st<br />
2. Patrologie........................................................................ 2 st<br />
i) Philosophische Gegenwartsfragen .................................... 2 st<br />
j) Fundamentaltheologie ....................................................... 6 st<br />
k) Liturgiewissenschaft und Dogmatische Sakramententheologie<br />
1. Liturgiewissenschaft<br />
2. Dogmatische Sakramententheologie<br />
1 st<br />
4 st<br />
l) Kirchliches Recht ............................................................... 2 st<br />
m) Homiletik ............................................................................ 2 st<br />
n) Pastoraltheologie ............................................................... 4 st<br />
§ 13. (1) Im zweiten Studienabschnitt der selbständigen<br />
religionspädagogischen Studienrichtung ist als Wahlfach im Ausmaß von 6<br />
Wochenstunden aus den in § 5 genannten Fächern eines zu wählen, das nicht<br />
im ersten Studienabschnitt gewählt wurde (StO § 6 Abs. 3 lit. e Punkt 9; § 13<br />
Abs. 3 lit. f Punkt 10).<br />
(2) Auf § 8 wird verwiesen.<br />
§ 14. Im zweiten Studienabschnitt ist die Teilnahme an zwei Seminaren<br />
im Ausmaß von je 2 Wochenstunden nach freier Wahl aus den Pflicht- und<br />
Wahlfächern vorgeschrieben (BStG § 6 Abs. 2 lit. c; StO § 13 Abs. 4).<br />
§ 15. (1) Die Anzahl von 9 Wochenstunden, die nach Belegen der vorgeschriebenen<br />
Stundenanzahl in den Pflichtfächern und im Wahlfach auf die im<br />
zweiten Studienabschnitt im gesamten zu belegende Stundenanzahl fehlt, ist<br />
durch das Belegen weiterer Lehrveranstaltungen, die beliebig gewählt werden<br />
können (Freifächer), zu erfüllen. Besonders hingewiesen wird auf die<br />
Lehrveranstaltungen der Fächer, die als Wahlfächer (§ 5) genannt werden (StO<br />
§ 6 Abs. 4).<br />
(2) Auf § 9 wird verwiesen.<br />
(3) Auf die Möglichkeit des Besuchs der Veranstaltungen des<br />
Hochschullehrganges wird verwiesen (BStG § 17; s. auch StO für die<br />
fachtheologische Studienrichtung, Abschnitt III.).<br />
§ 16. Als Bildungsziele für die Pflichtfächer des zweiten Studienabschnittes<br />
gelten:<br />
(1) Teilprüfungsfächer:<br />
a) Biblische <strong>Theologie</strong>:<br />
1) Altes Testament<br />
Historisch-kritische bzw. religionsgeschichtliche und systematisch-theologische<br />
Darstellung einzelner Traditionskomplexe zu den Themen:<br />
- Der Gott des Alten Testamentes<br />
- Kirche im Alten Testament<br />
- Die messianischen Erwartungen nach dem Alten Testament.<br />
2) Neues Testament<br />
Exemplarische Behandlung eines Buches bzw. Themenkomplexes unter<br />
besonderer Berücksichtigung der bibeltheologischen Aussagen.<br />
b) Dogmatische und ökumenische <strong>Theologie</strong><br />
6
1) Dogmatik<br />
Die dogmatische <strong>Theologie</strong> sucht den im christlichen Glauben erfaßten Inhalt<br />
der göttlichen Offenbarung auf der Grundlage der Heiligen Schrift und der<br />
kirchlichen Tradition (<strong>Theologie</strong>- und Dogmengeschichte) wissenschaftlichreflex<br />
zu erschließen und zu eigenständigem theologischen Denken und<br />
Forschen anzuleiten. Im einzelnen sind vor allem folgende (Haupt)Traktate der<br />
dogmatischen <strong>Theologie</strong> zu nennen:<br />
- Grundlegung (Prinzipienlehre) der dogmatischen <strong>Theologie</strong><br />
- Die christliche Gotteslehre<br />
- Christologie<br />
- Theologische Anthropologie (Schöpfungs-, Erbsünden-, Gnadenlehre)<br />
- <strong>Theologie</strong> der Geschichte und Eschatologie<br />
- Maria im Heilsmysterium Christi und der Kirche<br />
2) Ökumenische <strong>Theologie</strong><br />
Der Prüfungsteil stellt Einsichten und Problemstellungen kontroverstheologischen<br />
Charakters im Blick auf die ökumenisch-gesamtkirchlich zu<br />
erstrebende Einheit der christlichen Kirchen in jeweils ausgewählten konkreten<br />
Themenstellungen dar (Rechtfertigungs- und Kirchenverständnis; Sakramentenlehre;<br />
Gnadenverständnis u.ä.).<br />
c) Moraltheologie:<br />
Ziel des Faches ist es, die Tradition und Lehre der Kirche darzustellen und auf<br />
dieser Basis die Studierenden zu einer sittlich kompetenten Urteilsbildung zu<br />
befähigen. Um auf die ständig neuen ethischen Herausforderungen der<br />
modernen Gesellschaft eingehen zu können, sollen die Studierenden eine<br />
Einsicht in die vielschichtigen Momente, die bei der sittlichen Urteilsbildung und<br />
Moralvermittlung eine Rolle spielen, erhalten und diese methodisch korrekt zur<br />
Geltung bringen. Der Stoff gliedert sich in folgende wählbare Einheiten, die im<br />
4-Semester-Zyklus wiederkehren:<br />
Fundamentalmoral 1: Die objektiven Grundlagen der Sittlichkeit<br />
Fundamentalmoral 2: Die subjektiven Grundlagen der Sittlichkeit<br />
Spezielle Moraltheologie 1: Die sittlichen Verbindlichkeiten der christlichen<br />
Gottesbeziehung<br />
Spezielle Moraltheologie 2: Sittliche Fragen des Lebens<br />
Spezielle Moraltheologie 3: Sittliche Fragen der Geschlechtlichkeit<br />
Spezielle Moraltheologie 4: Sittliche Fragen der Kommunikation und<br />
Umweltverantwortung.<br />
d) Katechetik und Religionspädagogik:<br />
Die Studierenden sollen Grundfragen und Grundlagen allgemein religiöser<br />
Erziehung und Bildung sowie Intentionen und Wege erfahrungsorientierter<br />
Glaubensvermittlung reflektieren, differenzieren und handhaben lernen:<br />
- Erschließen existentiellen Fragens<br />
- Bewußtmachung religiöser Erfahrung<br />
- Wahrnehmung von Transzendenz in Phänomenen der Alltagswirklichkeit<br />
- Betroffenwerden von Grunderfahrungen und Grenzsituationen<br />
- Religiöse "Sprachschule" (Mythen und Symbole), Aktualisierung jüdischchristlicher<br />
Überlieferung im Kontext individueller und gesellschaftlicher<br />
Lebenserfahrung.<br />
e) Pädagogische Ausbildung für Lehramtskandidaten:<br />
aa) Allgemeine pädagogische Ausbildung<br />
Die Bildungsziele für die Lehrveranstaltungen: Theorie der Erziehung, der<br />
Schule und Entwicklungspsychologie werden am Institut für<br />
Erziehungswissenschaft ausgewiesen.<br />
7
1. Theorie des Unterrichts<br />
In der Lehrveranstaltung werden didaktische Modelle und deren Relevanz für<br />
die Gestaltung und Planung des Unterrichts analysiert und bewertet:<br />
- Konzeption der allgemeinen Didaktik<br />
- Methodenrepertoire des Lehrers<br />
- Kommunikationsstrukturen des Unterrichts<br />
4. Pädagogische Psychologie<br />
Dieses Fach reflektiert die psychologischen Grundlagen des Unterrichtens,<br />
Lehrens und Lernens:<br />
- Intelligenz und Persönlichkeitsentwicklung<br />
- Lerntheorien<br />
- Motivationspsychologien<br />
- Diagnostik und Testverfahren<br />
bb) Fachdidaktische Ausbildung<br />
Die Studierenden sollen die speziellen Inhalte der christlichen Überlieferung<br />
didaktisch analysieren und strukturieren lernen: entsprechende unterrichtliche<br />
Verstehensvoraussetzungen, Prinzipien der Stoffreduktion (Elementarisierung<br />
und exemplarisches Lernen), Auswahlkriterien (inhaltliche Repräsentanz und<br />
Lebensrelevanz), Verschränkung von theologischer und pädagogischer<br />
Legitimation, didaktische Korrelation von überlieferter Glaubenserfahrung und<br />
der gegenwärtigen Lebenserfahrung.<br />
cc) Schulpraktische Ausbildung<br />
Die Studierenden lernen in der Einführungsphase die Unterrichtspraxis kennen<br />
und reflektieren, in der Übungsphase wird Unterricht beobachtet, analysiert,<br />
vorbereitet und durchgeführt.<br />
(2) Vorprüfungsfächer:<br />
f) Exegese des Alten Testamentes<br />
Historisch-kritische Auslegung wichtiger Texte eines alttestamentlichen Buches<br />
bzw. einer literarischen Schicht auf hebräischer Textbasis mit einer<br />
exemplarischen Einführung in die Methoden moderner Exegese.<br />
g) Exegese des Neuen Testamentes<br />
Übersetzung und Interpretation ausgewählter Texte des Neuen Testamentes<br />
mit Erhebung ihrer bleibenden Aktualität.<br />
h) Kirchengeschichte und Patrologie<br />
1) Allgemeine Kirchengeschichte<br />
Die wissenschaftliche Erarbeitung von Kirchengeschichte richtet sich einerseits<br />
auf eine Erklärung des jeweiligen Gewordenseins von Kirche und andererseits<br />
auf den Gewinn von Erfahrungen, die für die Bewältigung von<br />
Zukunftsaufgaben der Kirche hilfreich sind.<br />
2) Patrologie<br />
Einführung in das für das Studium der Dogmatik und der Kirchengeschichte<br />
bedeutsame Schrifttum der Kirchenväter.<br />
i) Philosophische Gegenwartsfragen<br />
Ausgewählte Kapitel zur Philosophie der Gegenwart<br />
j) Fundamentaltheologie<br />
Das Fach gliedert sich in drei Bereiche:<br />
- "Theorie des Glaubens und der Offenbarung" umfaßt auch die<br />
Religionsbegründung als Einstieg für eine kritische Erklärung des Glaubensund<br />
Offenbarungsbegriffs sowie eine fundamentaltheologische Verantwortung<br />
8
des christlichen Offenbarungsverständnisses (Jesus Christus als<br />
Glaubensgrund).<br />
- "Kirchlichkeit des Glaubens" zielt auf die Grundlagen der Kirche und<br />
beabsichtigt, Kriterien für eine Beurteilung christlicher Glaubensgemeinschaften<br />
zu entwickeln (Frage nach der "wahren" Kirche).<br />
- "Theologische Erkenntnis- und Methodenlehre" entfaltet das Problem der<br />
Erkenntnis des Wortes Gottes in der Vielfalt geschichtlicher Glaubenszeugnisse<br />
(Heilige Schrift, Tradition, Lehramt) und schließt mit Überlegungen zur Aufgabe,<br />
Struktur und Methodik wissenschaftlicher Glaubenserkenntnis.<br />
k) Liturgiewissenschaft und Dogmatische Sakramententheologie:<br />
Das Fach will in die wichtigsten liturgischen und sakramentalen Vollzüge in der<br />
Praxis der Kirche als Entfaltung und Aktualisierung des Pascha-Mysteriums<br />
(Tod und Erhöhung Christi) einführen, in die Feiergestalt und theologische<br />
Bedeutung in Geschichte und Gegenwart (Vat. II.), ausgehend von<br />
Quellentexten und heutigen Dokumenten.<br />
Im einzelnen werden behandelt:<br />
- Die Osterfeier der Kirche als Aktualisierung des Pascha Christi in der Zeit:<br />
alttestamentlich/jüdisches Erbe - kirchliche Neuinterpretation - pastorale<br />
Gegenwart.<br />
- Die Feier der Initiation (Taufe - Firmung - Eucharistie) als das zentrale<br />
Sakrament - allgemeine sakramentaltheologische Grundfragen.<br />
- Die Feier von Umkehr und Versöhnung, Krankensakramente und<br />
Sakramentalien.<br />
Die Studierenden können aus diesem Zyklus zwei Lehrveranstaltungen wählen.<br />
l) Kirchliches Recht<br />
Das Fach zeigt den Ort von Recht in der Kirche auf, behandelt die wichtigsten<br />
Bereiche der innerkirchlichen Rechtsordnung, vermittelt aber auch<br />
Grundkenntnisse des staatlichen, auf Kirchen und Religionsgesellschaften<br />
bezugnehmenden Rechts (Staatskirchenrecht).<br />
Die Studierenden können aus diesem Vorlesungsangebot eine<br />
Lehrveranstaltung im Ausmaß von 2 Wst. auswählen.<br />
m) Homiletik<br />
Das Fach Homiletik will zeitgemäße Formen der Verkündigung - im speziellen<br />
der Predigt - vorstellen. Dies geschieht durch Vermittlung der<br />
wissenschaftlichen Grundlagen sowie durch praktische Arbeit an der eigenen<br />
Verkündigungskompetenz.<br />
Inhalte sind:<br />
- Geschichte der kirchlichen Predigt<br />
- Predigtverständnis des Vatikanum II<br />
- Theorie der Kommunikation<br />
- Kommunikationsmodelle<br />
- Religiöse Sprache<br />
- Rhetorik<br />
- Predigtvorbereitung.<br />
n) Pastoraltheologie<br />
Das Fach will die praktisch-theologische Kompetenz der Studierenden fördern.<br />
Dies geschieht durch:<br />
- Aneignung des Fachwissens<br />
- Herstellen von Querverbindungen zu anderen theologischen und<br />
außertheologischen Disziplinen sowie Vernetzung der fachspezifischen<br />
Inhalte mit der persönlichen Lebenserfahrung und der konkreten<br />
Kirchenpraxis.<br />
Inhalte entsprechend dem Vorlesungszyklus:<br />
9
- Fundamentalpastoral (Grundlegung)<br />
- Pastoral (in) der christlichen Gemeinde<br />
- Pastoral an den Übergängen des Lebens<br />
- Pastorale Futurologie.<br />
Aus diesem Zyklus sind zwei Lehrveranstaltungen zu wählen.<br />
§ 17. Der Studienplan tritt mit 1. Oktober 1995 in Kraft.<br />
10