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Familienurlaub – das klingt erst einmal nach Countryside, Familienhotel,<br />
All-inclusive, Kinderprogramm und zwei Wochen ohne<br />
schnelles Internet. Für uns Männer heißt das meistens auch Familienkutsche,<br />
Kofferraum und Dachträger – Fahrspaß und Träume fi nden<br />
da normalerweise keinen Platz mehr im Gepäck. Kommt drauf an.<br />
Kommt drauf an, was man draus macht.<br />
Auch unsere Familien-Urlaubsplanung<br />
wurde maßgeblich durch<br />
unsere Tochter Sumi bestimmt. Ihr<br />
Traum: einmal am „Summer Film & Acting<br />
Camp“ der „New York Film Academy“ in<br />
New York teilnehmen. Und wenn sich Töchter<br />
etwas in den Kopf gesetzt haben – dann<br />
wissen Väter, dass sie das meistens auch hinkriegen.<br />
Als unsere Tochter die Zusage für<br />
New York bekam war sie gerade mal 15 Jahre<br />
alt, also war klar, dass wir sie nach New<br />
York begleiteten und nach drei Wochen auch<br />
wieder abholten.<br />
Am besten kommt man ja in einem<br />
Yellow Cab durch den dichten New Yorker<br />
Verkehr. Allemal bei 40 Grad Sommerschwüle<br />
und völlig verstopften Straßen.<br />
Aber ich hatte ja ohnehin anderes vor, als<br />
drei Wochen in Big Apple auf unsere Toch-<br />
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ter zu warten. Da habe ich was von meiner<br />
Tochter: wenn ich mir was in den Kopf gesetzt<br />
habe ...<br />
Mein Traum eines perfekten Familienurlaubs<br />
war greifbar nahe: Tochter sicher abgeliefert,<br />
meine Frau neben mir und vor uns<br />
4 000 endlose Meilen entlang Amerikas sogenannter<br />
dritter Küste bis nach Montana –<br />
im Aston Martin Volante. Nicht das passende<br />
Auto für so einen Trip? Im Gegenteil!<br />
Probieren Sie’s einfach auch mal aus!<br />
Also nichts wie raus hier aus New<br />
York. Raus aus Manhattan, erst mal Richtung<br />
Bloomsburg im Bundesstaat Pennsylvania.<br />
Der Hitze und dem Trubel der Metropole<br />
entfl ohen fanden wir uns plötzlich in<br />
großartiger Landschaft wieder. Voller Ruhe.<br />
Wir ließen uns davon anstecken und trieben<br />
entspannt über die Straßen. Mythos oder<br />
„tourist trap“. Keine Highways, manchmal<br />
waren es eher Pisten. Von nun an keine<br />
Großstädte und auch keine Sheriffs mehr.<br />
Wie war das noch einmal mit den Pferden.<br />
Angesichts der Kraft unserer 517 Pferdestärken<br />
im Volante fühlten wir uns frei wie<br />
echte Cowboys auf ihren wilden Mustangs.<br />
Stilecht tausche ich meine geliebten Tod’s<br />
Loafers gegen Nikwaxed Boots ein, komplettiert<br />
wird mein Outfi t durch die billigen<br />
T-Shirts, die meine Frau in den Stores entlang<br />
unserer Route erworben hat.<br />
Je weiter wir nach Westen vorwärts<br />
kamen, um so mehr nahm auch der hochglanzpolierte<br />
Volante die Farbe der Piste an,<br />
wir alle zusammen wurden eins mit Land<br />
und Landschaft. Und bereits nach wenigen<br />
Tagen lassen wir iPhone, iPad und auch das<br />
THE RANCH<br />
AT ROCK CREEK<br />
MONTANA<br />
YELLOWSTONE<br />
WYOMING<br />
Navigationsgerät ausgeschaltet. Dafür folgten<br />
wir dem Wind und – wie früher – den<br />
Landkarten. Das ging erstaunlicherweise<br />
gut. Entlang des Ufers des Lake Superior,<br />
einem der größten Seen Nordamerikas,<br />
kreuzten wir die Bundesstaaten Wisconsin<br />
und Minnesota um die wunderbare Teufelsschlucht<br />
in Garretson, South Dakota, aufzusuchen.<br />
Im Land der berühmten Schlacht<br />
um Sitting Bull fuhren wir mitten hinein<br />
in ein Treffen Tausender Harley Davidson<br />
Fahrer. Das entsprach ganz meinem Amerikahinterlandbilderbuchklischee.<br />
Beim Anblick<br />
der Biker war ich froh, dass die Zeit der<br />
wilden Schlachten hier vorbei ist. Wir würden<br />
da womöglich ganz schön alt aussehen.<br />
South Dakota verlassend fuhren wir<br />
in Richtung Nord-Osten nach Wyoming<br />
mit dem Devils Tower als Ziel. Und immer<br />
MOUNT RUSHMORE<br />
SOUTH DAKOTA<br />
DEVIL´S GULCH<br />
SOUTH DAKOTA<br />
wieder kleine „Cowboydörfer“, die es immer<br />
noch zuhauf hier gibt. Es scheint, dass sich<br />
hier in Amerikas Westen außer den Autos<br />
nicht viel verändert hat. Zusammen mit<br />
vielen Tausend anderen Touristen rasteten<br />
wir zwei Tage im Yellowstone National Park<br />
und hier erlebe ich den für mich wohl spektakulärsten<br />
Regenbogen aller Zeiten.<br />
Voller neuer Eindrücke lag dann zum<br />
Ende unserer Reise die etwa 26 Quadratkilometer<br />
große Luxus Ranch „The Ranch<br />
at Rock Creek“ vor uns. Empfangen wurden<br />
wir in einer der schönsten Regionen Montanas.<br />
Fels und Holz statt Glas und Stahl? Ja<br />
bitte, unbedingt! Umgeben von der Traumkulisse<br />
der alpinen Bergwelt Montanas – mit<br />
ihren ganzjährig schneebedeckten Gipfeln<br />
erlebten wir hautnah die herrliche Natur der<br />
Rockies. Und wir merkten, wie wohltuend<br />
THUNDER BAY<br />
LAKE SUPERIOR<br />
ONTARIO<br />
My perfect family vacation<br />
BLOOMSBURG<br />
PENNSYLVANIA<br />
MANHATTAN<br />
NEW YORK<br />
der Luxus dieses 5-Sterne Resorts am Ende<br />
einer solchen Reise ist. Mit etwa 1 500 Fotos<br />
und eben so vielen neuen Eindrücken ging<br />
hier für uns ein unvergesslicher Erlebnisurlaub<br />
zu Ende. Und bevor ich es vor lauter<br />
Begeisterung zu erwähnen vergesse: Auf<br />
dem Rückweg nach Deutschland haben wir<br />
selbstverständlich noch unsere überglückliche<br />
Tochter in New York abgeholt. A perfect<br />
family vacation!<br />
PS: „Ich rate allen, ihrem Traum nachzugehen<br />
und diese Tour entlang von Wasser,<br />
Wäldern und Wolkenkratzern selbst zu erfahren.<br />
Vielleicht auch im Aston Martin. Geht gut –<br />
sehr gut. Ich kann es nur empfehlen!“<br />
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