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Wertschöpfung durch Wertschätzung - Universität Bamberg

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Innovativ im<br />

demografischen Wandel<br />

Wertschöpfung<br />

<strong>durch</strong> Wertschätzung<br />

Frank Danzinger, Martin Dumbach, Christian Sandig, Claudia Schmitt,<br />

Ronald Staples, Sabine Wabro, Anke Wendelken<br />

Offen, innovativ &<br />

wertschätzend im<br />

demografischen Wandel<br />

Wertschöpfung <strong>durch</strong> Wertschätzung<br />

Innovativ im demografischen Wandel<br />

Der demografische Wandel führt zu tiefgreifenden Veränderungen<br />

der Bevölkerungs- und Belegschaftsstrukturen. Gepaart<br />

mit der Steigerung des Wettbewerbsdrucks in zunehmend<br />

globalisierten Märkten stehen Unternehmen vor der<br />

Herausforderung, trotz alternder Belegschaften ihre Flexibilität<br />

und Innovativität zu erhalten und auszubauen. Vor diesem<br />

Hintergrund gewinnt eine demografieorientierte Personalund<br />

Organisationsentwicklung eine zentrale Bedeutung. Ihr<br />

obliegt die Lösung zweier dringlicher Fragestellungen:<br />

n Wie können Unternehmen den zunehmenden Innovationsdruck<br />

im globalisierten Wettbewerb <strong>durch</strong> Bindung<br />

von Wissensträgern an das Unternehmen bewältigen?<br />

n Wie kann zugleich der Wissenstransfer von ausscheidenden<br />

älteren Beschäftigten optimal gestaltet werden?<br />

Die Öffnung von Innovationsprozessen für bislang ungenutzte<br />

Innovatorengruppen stellt eine Lösungsoption für die erste<br />

der beiden Fragestellungen dar. Die gezielte Unterstützung<br />

intergenerationaler Innovationsprozesse ist zudem eine Möglichkeit<br />

der Gestaltung des innovationsrelevanten Wissenstransfers.<br />

Welche bislang ungenutzten Ressourcen könnten<br />

also die Innovationsfähigkeit von Unternehmen erhalten und<br />

ausbauen und gleichzeitig den im demographischen Wandel<br />

so wichtigen Wissenstransfer unterstützen?<br />

In vielen Unternehmen schlummert wertvolles und ungenutztes<br />

Innovationspotenzial in Form von Mitarbeitern, die<br />

sich aufgrund von Lebensphasenübergängen an der „Grenze<br />

des Unternehmens“ befinden.<br />

Das Verbundprojekt WiIPOD setzt an diesem Punkt an und<br />

entwickelt und erprobt mit „Wertschätzungsnetzwerken“ ein<br />

Innovationsinstrument, das diese Grenzinnovatoren aktiv in<br />

den Innovationsprozess einbezieht und gleichzeitig intergenerationale<br />

Lernprozesse aktiviert. Ausgangspunkt für das<br />

Verbundprojekt ist die Beobachtung, dass wertvolle Innovationsquellen<br />

von Unternehmen nicht wertgeschätzt und somit<br />

nicht genutzt werden (vgl. Abb. 1).<br />

Zunehmender Innovationsdruck und Veränderungen<br />

<strong>durch</strong> den demografischen Wandel<br />

erfordern die systematische Einbindung der<br />

Innovationsleistung von Grenzinnovatoren<br />

und die Öffnung von Innovationsprozessen.<br />

Seite 4<br />

Die Erhaltung der Wertschöpfungsleistung eines jeden Unternehmens<br />

erfordert kontinuierliche Innovationen. Was aber,<br />

wenn die üblichen Innovationsquellen – oft <strong>durch</strong> das Stereotyp<br />

junger, aufstrebender Mitarbeiter verkörpert – Mangelware<br />

werden oder in manchen Regionen gar gänzlich versiegen?<br />

Ein Umdenken wird dann erforderlich. Dies geht in der Regel<br />

einher mit der Wertschätzung anderer Quellen und Metho den,<br />

aus denen neue Innovationsinstrumente entstehen müssen.<br />

Auf der Idee „Wertschöpfung <strong>durch</strong> Wertschätzung“ basierend,<br />

wird im Folgenden am Beispiel des Verbundprojektes<br />

WiIPOD gezeigt, wie ein derartiger Ansatz funktionieren kann<br />

und wie sich die Öffnung des Innovationsprozesses auswirkt.<br />

WiIPOD ist ein integriertes Innovationsinstrument, das systematisch<br />

traditionelle Innovationsprozesse öffnet und konsequent<br />

Innovationspotenziale bislang kaum berücksichtigter<br />

Fokusgruppe<br />

Personengruppen wertschätzt und einbindet. Die eingebundenen<br />

Personengruppen zeichnen sich zudem <strong>durch</strong> hohe<br />

Relevanz im Kontext von intergenerationalem Wissenstransfer<br />

aus. In diesem Zusammenhang fokussiert sich WiIPOD<br />

auf das Innovationspotenzial an der Unternehmensgrenze.<br />

WiIPOD integriert sogenannte Grenzinnovatoren aller Altersklassen<br />

in Wertschätzungsnetzwerke, einer Kombination aus<br />

Innovationszirkeln und einer wertschätzenden organisationalen<br />

Infrastruktur. Als Grenzinnovatoren werden Personen<br />

bezeichnet, die in der Regel aufgrund von Lebensphasenübergängen<br />

die Grenze des Unternehmens temporär oder<br />

dauerhaft überschreiten. Hierzu gehören Auszubildende,<br />

junge Eltern und in den Ruhestand ausscheidende Mitarbeiter<br />

(vgl. Abb. 2).<br />

Als Gruppe betrachtet vereinen Grenzinnovatoren hohe Erfahrungsschätze<br />

mit neuen Denkansätzen – ein idealer<br />

Nährboden für nachhaltige Innovationen. Durch den aktiven,<br />

intergenerationalen Wissensaustausch in Wertschätzungsnetzwerken<br />

wirkt das WiIPOD-Instrument in unterschiedlichen<br />

Dimensionen. „Wertschöpfung <strong>durch</strong> Wertschätzung“<br />

Fokusgruppe<br />

erzeugt neben dem direkt adressierten Innovationseffekt<br />

auch Personalentwicklungs- und Organisationsentwicklungseffekte.<br />

Im Falle des WiIPOD-Instruments kann demnach von<br />

einem integrierten Instrument gesprochen werden.<br />

Arbeitsphase<br />

Junge Eltern<br />

Innovationsherausforderungen im demografischen Wandel<br />

Zunehmender<br />

Innovationsdruck<br />

Demografischer<br />

Wandel<br />

• Überalterung<br />

• Wissensabfluss<br />

Ziel: Integration von Grenzinnovatoren <strong>durch</strong> Wertschätzungsnetzwerke<br />

zur Sicherung von Innovationsfähigkeit<br />

Auszubildende<br />

Junge Eltern<br />

Ausscheidende<br />

Wertschätzungsnetzwerke<br />

Innovationszirkel<br />

• Mittel: Innovationsworkshops<br />

(Präsenz und Online)<br />

• Ziel: Integration der<br />

Grenzinnovatoren<br />

Organisationale<br />

Wertschätzung<br />

• Mittel: wertschätzende<br />

Prozesse und Praktiken<br />

• Ziel: Anbindung und<br />

Wertschätzung der<br />

Grenzinnovatoren<br />

Intergenerationales Lernen<br />

Lern- und<br />

Ausbildungsphase<br />

Auszubildende<br />

Kerninnovatoren<br />

(F&E-Abt.)<br />

Periphere Innovatoren<br />

(z.B. Marketing, Vertrieb)<br />

„Grenzinnovatoren“<br />

Ausscheidende<br />

Mitarbeiter<br />

Ruhephase<br />

Externe Innovatoren (z.B. Kunden, Lieferanten, Wertschöpfungspartner)<br />

Abb. 1: Innovationsinstrument – Wertschätzungsnetzwerke<br />

Abb. 2: Grenzinnovatoren – Ungenutztes Potenzial an der Unternehmensgrenze<br />

4<br />

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