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Wertschöpfung durch Wertschätzung - Universität Bamberg

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Verbundprojekt WiIPOD<br />

Gestaltung von Wertschätzungsnetzwerken<br />

Das Projekt<br />

Das Verbundprojekt WiIPOD wird <strong>durch</strong> das BMBF, den EFS<br />

und die EU über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert. Bereits<br />

entwickelt wurde das integrierte WiIPOD-Innovationsinstrument<br />

(vgl. Abb. 3). Die wissenschaftliche Betreuung<br />

erfolgt <strong>durch</strong> den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Wirtschaftsinformatik I, und das Institut für Soziologie<br />

der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

sowie <strong>durch</strong> den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie<br />

und Psychologische Diagnostik der Otto-Friedrich-Universität<br />

<strong>Bamberg</strong>. Die Siemens AG verstärkt als Umsetzungspartner<br />

den Projektverbund. Zusätzlich sichert eine Vielzahl weiterer<br />

Unternehmen und Transferpartner die Praxistauglichkeit des<br />

Instruments.<br />

WiIPOD – Ein starkes Team<br />

(von links nach rechts: Martin Dumbach, Ronald Staples,<br />

Anke Wendelken, Sabine Wabro, Claudia Schmitt,<br />

Dr. Frank Danzinger, nicht im Bild: Christian Sandig)<br />

Wirkung als Instrument zur Innovationsförderung: In Wertschätzungsnetzwerken<br />

werden Grenzinnovatoren identifiziert,<br />

aktiviert und integriert. Um die Innovationsfähigkeit des Unternehmens<br />

zu sichern, arbeiten die Grenzinnovatoren gemeinsam<br />

an dringenden Fragestellungen des Unternehmens.<br />

Wertschätzungsnetzwerke umfassen eine Abfolge von Innovationszirkeln<br />

in Präsenz- und Onlineformaten. Zudem versorgen<br />

Wertschätzungs netzwerke Grenzinnovatoren mit unterstützenden<br />

Strukturen, Prozessen und Praktiken, die eine<br />

Identifikation von Teilnehmern und Problemfeldern sowie die<br />

Reintegration der Ergebnisse in die Organisation ermöglichen.<br />

Ziel dieser Maßnahmen und Prozesse ist die Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit im Allgemeinen und die Generierung<br />

einer spezifischen Problemlösung im Speziellen.<br />

Wirkung als Instrument der Organisationsentwicklung: Durch<br />

die Einbindung der einzelnen Wertschätzungsnetzwerke in<br />

die Prozesslandschaft des jeweiligen Unternehmens wird die<br />

stetige Weiterentwicklung der Organisation gewährleistet. Ursprüngliche<br />

„Randgruppen“ des Unternehmens werden aktiv<br />

in diese Entwicklung integriert und somit an das Unternehmen<br />

gebunden. Zusätzlich wird der Abfluss von innovationsrelevantem<br />

Wissen <strong>durch</strong> den intergenerationalen Austausch<br />

eingedämmt. Insgesamt trägt das Instrument zur Flexibilisierung<br />

der Organisation und damit indirekt zur Erhöhung der<br />

Innovationskraft bei.<br />

Wirkung als Instrument der Personalentwicklung: Die gemeinsame,<br />

handlungsorientierte Innovationstätigkeit der<br />

Grenzinnovatoren fördert gezielt intergenerationale Lernanlässe<br />

innerhalb der Organisation bzw. im direkten Umfeld des<br />

Unternehmens. Damit wird nicht nur wertvolles Wissen für<br />

die Organisation erhalten, sondern die Teilnehmer aller Altersgruppen<br />

erschließen sich selbständig neues Wissen und<br />

neuartige Methoden. Im Rahmen dieses Prozesses wird die<br />

Selbstwahrnehmung der eigenen Innovatorenrolle ausgeprägt<br />

und verstärkt.<br />

Eckdaten des integrierten<br />

WiIPOD-Innovationsinstruments<br />

Ziele:<br />

• Instrument zur Erhaltung /zum Ausbau<br />

der Innovationsfähigkeit im Kontext des<br />

demografischen Wandels<br />

• Instrument zur Personal- und Organisationsentwicklung<br />

Dauer eines Innovationszirkels:<br />

ca. 6 Monate<br />

Inhalt eines Wertschätzungsnetzwerks:<br />

• Vorbereitung<br />

• Innovationszirkel<br />

– Workshops<br />

– Virtuelle Sitzungen<br />

– Open Call<br />

– Abschlusspräsentation<br />

• Integration der Ergebnisse<br />

• Initiierung einer losen Innovations-<br />

Community<br />

Teilnehmer je Zirkel: 10-15 Grenzinnovatoren<br />

• Auszubildende<br />

• Junge Eltern<br />

• In den Ruhestand ausscheidende<br />

Mitarbeiter<br />

Leistungen:<br />

• Anpassung des Instruments an die<br />

Unternehmensspezifika<br />

• Professionelle Innovationsmoderation und<br />

Methodik<br />

• Aufbereitung und Bewertung der<br />

Maßnahmen<br />

Gesamte Förderdauer: 3 Jahre (Start: 08/2011)<br />

Abb. 3: Infobox – Eckdaten des integrierten<br />

WiIPOD-Innovationsinstruments<br />

Wertschätzungsnetzwerke stellen das Instrument und zugleich<br />

das Ziel des Verbundprojekts WiIPOD dar. Für die<br />

Dauer von ca. sechs Monaten arbeiten in einem Unternehmen<br />

etwa 10-15 Teilnehmer aus den drei identifizierten<br />

Grenz innovatorengruppen (Auszubildende, junge Eltern und<br />

ausscheidende Mitarbeiter) gemeinsam an einer für das jeweilige<br />

Unternehmen bedeutenden Fragestellung in einem<br />

Innovationszirkel (online und offline) zusammen. Die Abfolge<br />

der einzelnen Schritte dient der längerfristigen Etablierung<br />

sogenannter „Communities of Practice“ (Wenger & Snyder,<br />

2000), die gemeinsam und selbstorganisiert weiter an derselben<br />

oder ähnlichen Fragestellungen arbeiten.<br />

Ablauf eines Innovationszirkels<br />

Vorbereitungsphase: Grenzinnovatoren haben bestimmte<br />

Eigenschaften: Beispielsweise arbeiten sie in der Regel ortsverteilt<br />

und sind oft nicht (mehr) direkt im Unternehmen<br />

beschäftigt. Diese Tatsache gilt es in der Teilnehmer- und<br />

Problemauswahl sowie in der eigentlichen Durchführung zu<br />

beachten. In der Vorbereitungsphase muss zunächst eine<br />

strategisch bedeutende Innovationsfragestellung für das Unternehmen<br />

identifiziert werden. Das gewählte Problem bzw.<br />

dessen Lösung muss im Unternehmen ein gewisses Ansehen<br />

genießen und die Arbeit daran Wertschätzung versprechen.<br />

Zudem müssen die Problemstellungen auf die Eigenschaften<br />

einer Grenzinnovatorengruppe (z.B. hohe Heterogenität des<br />

Wissens) abgestimmt sein. WiIPOD entwickelt Instrumente,<br />

mit denen entsprechende Fragestellungen vorab identifiziert<br />

Einsatz von LEGO Serious Play TM in einem Workshop<br />

Frank Danzinger, Martin Dumbach, Christian Sandig, Claudia Schmitt, Ronald Staples, Sabine Wabro, Anke Wendelken<br />

Wie kann „Wertschöpfung <strong>durch</strong><br />

Wertschätzung“ gestaltet werden?<br />

Martin Luther King soll sinngemäß einmal gesagt haben, dass kein Problem da<strong>durch</strong> gelöst wird, indem träge darauf<br />

vertraut wird, dass es ein Anderer löst. Obwohl der demografische Wandel sich vielen Unternehmen nur schleichend offenbart,<br />

verlangt auch er im Sinne des King-Zitats ein aktives Gestalten. Wie kann nun „Wertschöpfung <strong>durch</strong> Wertschätzung“<br />

beeinflusst werden? Einen Lösungsansatz stellen die Wertschätzungsnetzwerke des Verbundprojekts WiIPOD dar. An ihrem<br />

Beispiel sollen im Folgenden Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.<br />

werden können und holt wichtige Ansprechpartner im Unternehmen<br />

an einen Tisch (z.B. Innovationsmanager, Management,<br />

Personalabteilung).<br />

Die Teilnahme an WiIPOD-Wertschätzungsnetzwerken ist generell<br />

freiwillig. Freiwilligkeit sichert eine hohe Motivation<br />

und ein sehr positives Arbeitsklima innerhalb des Wertschätzungsnetzwerks.<br />

Unternehmen laden identifizierte Grenz -<br />

innovatoren zur Teilnahme lediglich ein. Wertschätzungsnetzwerke<br />

ähneln in ihrer Struktur dabei Communities, wie<br />

sie beispielsweise zur Entwicklung von Sportgeräten oder<br />

Software außerhalb von Unternehmen bereits weit verbreitet<br />

sind.<br />

Unternehmen entscheiden sich mit dem<br />

WiIPOD-Instrument dazu, Prozesse zu<br />

öffnen, gezielt Freiraum für neue Lösungen<br />

zuzulassen und eine unterstützende Infrastruktur<br />

aufzubauen. Zudem erfolgt eine<br />

Reduzierung des Kontrolldenkens. Im Gegenzug<br />

erhalten die Unternehmen hochmotivierte<br />

Innovations-Communities.<br />

In Abhängigkeit der Fragestellung wird problemzentriert als<br />

Innovationszirkel eine Abfolge von Workshops, virtuellen Sitzungen<br />

und Open Calls geplant. Die einzelnen Schritte sind<br />

<strong>durch</strong> eine ausgeprägte Handlungsorientierung charakterisiert.<br />

Ähnlich einer Community of Practice eint die Teilnehmer<br />

das gemeinsame Handeln und Arbeiten an einer innovativen<br />

Fragestellung.<br />

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