VDV Das Magazin Ausgabe März 2015
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland.
Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
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Aus dem Verband<br />
Lösungen<br />
Europaweite<br />
für<br />
leisere Waggons gefordert<br />
Lärmschutz im Schienengüterverkehr und einmal mehr die<br />
Finanzbeziehungen von Bund und Ländern: Diese Themen<br />
standen im Mittelpunkt des diesjährigen <strong>VDV</strong>-Verbandsbeirats.<br />
Dr. Martin Henke, <strong>VDV</strong>-Geschäftsführer Eisenbahnverkehr<br />
(o.), mahnte beim Thema Schienenlärm Handlungs<br />
bedarf an. Andernfalls stehe die Akzeptanz des<br />
Schienengüter verkehrs auf dem Spiel – mit Folgen für<br />
das Geschäft.<br />
Lärmschutz im Schienengüterverkehr ist nur auf<br />
europäischer Ebene zu realisieren, damit auch ausländische<br />
Wagen künftig leiser durch Deutschland rollen.<br />
Darüber herrschte unter Branchenvertretern Einigkeit<br />
auf dem diesjährigen <strong>VDV</strong>-Verbandsbeirat. Joachim<br />
Berends, <strong>VDV</strong>-Vizepräsident und Geschäftsführer der<br />
Bentheimer Eisenbahn, mahnte, die Unternehmen bei<br />
der Umrüstung ihrer Güterwagen auf leisere Bremsen<br />
nicht zu überfordern: „Man muss uns Luft zum Atmen<br />
lassen.“ Malte Lawrenz vom Verband der Güterwagenhalter<br />
und<br />
Ines Jahnel vom<br />
DB-Umweltzentrum<br />
sahen<br />
die Branche auf<br />
einem guten<br />
Weg bei der<br />
Umrüstung<br />
von Altbeziehungsweise<br />
bei der<br />
Anschaffung<br />
von leiseren<br />
Erneut war Schleswig-Holsteins Verkehrsminister<br />
Reinhard Meyer (l.) Gastgeber, hier mit (v.l.) <strong>Das</strong> geht jedoch<br />
Neubauwagen.<br />
<strong>VDV</strong>-Präsident Jürgen Fenske, <strong>VDV</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />
Oliver Wolff, Stephan Kühn (Grüne), Griese (Grü-<br />
Dr. Thomas<br />
Eckhardt Rehberg (CDU) und Kirsten Lühmann (SPD). ne), Staatssekretär<br />
im Umweltministerium von Rheinland-Pfalz,<br />
zu langsam. Da der Tourismus am Rhein schwer zu<br />
leiden habe, zeigte sich Griese angesichts des Umsetzungstempos<br />
und des Drucks durch die Politik unzufrieden.<br />
Seine Forderung: Nachtfahrverbote für laute<br />
Güter wagen. Ordnungspolitische Maßnahmen wie ein<br />
Tempolimit würden jedoch, entgegnete Ines Jahnel,<br />
dazu führen, dass etwa ein Viertel des Transportaufkommens<br />
nicht mehr abgefahren werden könne.<br />
Die Folge: Verkehrsverlagerungen auf die Straße.<br />
Ob Globalzuweisungen des Bundes an die Länder eine<br />
Chance oder ein Risiko für den Verkehr darstellen,<br />
wurde im zweiten Teil der Veranstaltung diskutiert.<br />
„Ich glaube, dass Globalzuweisungen funktionieren,<br />
wenn sie einen inhaltlichen Rahmen vorgeben und<br />
vor Ort Flexibilität lassen“, sagte Schleswig-Holsteins<br />
Verkehrsminister Reinhard Meyer. Eine grundsätzliche<br />
Absage erteilte indes <strong>VDV</strong>-Vizepräsident Herbert<br />
König: „Wir brauchen keine Globalzuweisungen,<br />
sondern gezielte Zweckbindungen.“ Derzeit sei der<br />
kommunale ÖPNV der große Verlierer der zunehmenden<br />
Verknüpfung von Bundes- und Landesmitteln.<br />
Der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft<br />
forderte, „diejenigen stärker in die Nutzerfinanzierung<br />
einzubeziehen, die über die Fahrgäste<br />
hinaus vom ÖPNV profitieren wie Gewerbe und<br />
Grundstückseigentümer“ – und erntete dafür Beifall.<br />
18 <strong>VDV</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>